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Evangelines neue beste Freundin

von

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Beinahe aufgeflogen

Elina lehnte sich an die geschlossene Tür und betrachtete ihr dunkles Zimmer. Den ersten Tag hatte sie überstanden. Elina schaltete das Licht an und ging dann zum Fenster. Sie verschloss es und zog die Vorhänge zu. Ihr Koffer stand in der Mitte des Zimmers. Doch Elina war zu müde, um ihren Koffer noch auszupacken. Sie öffnete den Koffer, nahm ihr Nachthemd und ihr Waschzeug heraus. Schnell hatte sie sich umgezogen und putzte sich die Zähne. Sie mochte Feste absolut nicht. Die ganze Zeit zu lächeln, war anstrengend gewesen. Evangeline hatte sie wenigstens abgelenkt, doch sie hatte morgen wieder Schule, deswegen kann diese sie morgen nicht ablenken. Nach dem Zähne putzen schaltete sie ihr Nachtlicht an und löschte das große Licht. Dann legte sie sich aufs Hochbett, löschte das Nachtlicht und legte sich schlafen. Nach kurzer Zeit war sie eingeschlafen.
 

Evangeline stand währenddessen auf dem Dach der Schule. Chachamaru stand neben ihr.

»Was machen wir jetzt, Master?«

»Wir müssen warten. Hoffen wir, dass ein paar unvorsichtige Schüler noch draußen herumlaufen.«
 

Es verging eine ganze Stunde, bis sich endlich etwas regte. Evangeline lächelte.

»Na endlich.«

Evangeline und Chachamaru sprangen vom Dach.
 

Vier Jungs standen vor einem Wohnheim und versuchten die Tür aufzumachen, die von den Mädchen verschlossen worden war, da Jungs in der Schule übernachteten. Die vier Jungs waren aus der Seglergruppe. Evangeline trat hinter die Jungs, die sich umwandten.

»Haben wir bereits Halloween?«, fragte einer der Jungs.

Evangeline lächelte.

»Nicht ganz.«

Als sie lächelte, kamen ihre spitzen Zähne zum Vorschein. Die Jungen lachten.

»Auf deine Plastikzähne fallen wir nicht herein.«, meinte ein anderer Junge.

Alle vier wandten sich wieder der Tür zu.

»Ihr werdet schon sehen, wozu meine Plastikzähne fähig sind.«

Evangeline sprang auf den Rücken des nächsten Jungen und biss ihm in den Hals. Die drei übrigen Jungen schrieen entsetzt auf, als Blut am Hals des Jungen entlang lief.
 

In ihrem Bett richtete sich Elina erschrocken auf. Hatte sie sich den Schrei nur eingebildet? Da ertönte noch ein Schrei. Sie sprang aus dem Bett, schlüpfte in ihre Schuhe und zog sich einen Bademantel an. Schnell rannte sie zur Eingangstür des Wohnheims, wo sich bereits ein paar Schülerinnen versammelt hatten. Auf dem Boden lagen Max, Johannes, Lukas und David aus ihrem Seglerverein. Die japanischen Schülerinnen beugten sich bereits besorgt über die ohnmächtigen Jungs. Elina erkannte Bissspuren an den Hälsen der Jungs. Sie entfernte sich etwas von der Gruppe und sah sich um. Evangeline war nicht zu sehen. Doch da entdeckte sie einen Hut, wie ihn Hexen trugen. Sie ging zum Hut und nahm ihn hoch. Lange, blonde Haare hingen daran. Sie blickte die japanischen Schülerinnen an. Bis jetzt hatte niemand sie bemerkt. Alle sorgten sich um die Jungs. Irgendwie schaffte es Elina unbemerkt in ihr Zimmer. Sie verschloss die Tür und warf den Hut auf das freie Bett. Genervt ging sie schlafen. Um die Jungs würden sich die Lehrer kümmern. Elina legte sich wieder hin und schlief erneut ein.
 

Am nächsten Morgen wurde Elina durch ein Klopfen an ihrer Tür geweckt.

»Elina? Wach auf. Es gibt Frühstück. Elina?«

Müde zog Elina den Bademantel an, schlurfte zur Tür und öffnete diese. Vor der Tür stand ihr Trainer.

»In der Mensa gibt es Frühstück. Zieh dich an und komm dann zu uns. Die japanischen Schülerinnen haben bereits Unterricht.«

»Ich beeile mich.«

»Gut. Dann bis gleich.«

Elina schloss ihre Tür und zog sich schnell um. Als sie gehen wollte, fiel ihr Blick auf Evangelines Hut. Sie hielt kurz inne. Das würde sie nach dem Frühstück machen. Elina lief nach draußen und dann in die Mensa, um was zu essen.
 

In der Mensa saß der Seglerverein an einem großen Tisch. Die Mensa war bis auf den Verein vollkommen leer. Elina erblickte auch Max, Johannes, Lukas und David. Sie setzte sich neben ihren Trainer und nahm sich ein Brötchen.

»Geht es euch wieder gut?«, fragte Elina.

Die Jungs wandten sich ihr zu.

»Ja. Wir können uns noch nicht einmal genau daran erinnern, was gestern Abend passiert ist.«, erklärte David.

»Wir wissen noch, dass wir ins Mädchenwohnheim wollten. Da aber die Tür verschlossen war, hatten wir Probleme damit.«, sagte Max.

»Irgendjemand ist dann gekommen, aber wir können uns nicht mehr an die Person erinnern. Ab da, ist alles so verschwommen.«, meinte Johannes.

»Und als nächstes sind wir aufgewacht und waren umringt von japanischen Schülerinnen, die uns besorgt anblickten und wir hatten diese Bisswunden. Wie von einem Vampir.«, erzählte Lukas.

Elina schluckte.

»Wie von einem Vampir? So ein Quatsch. Vampire gibt es nicht.«

»Aber die Spuren sehen wirklich so aus.«, stimmte ihr Trainer zu, »Ich glaube normalerweise nicht an solche Sachen, aber ich muss zugeben, dass diese Spuren Ähnlichkeiten haben, wie bei einem Vampir.«

»Aha. Das soll dann wohl heißen, Dracula ist wieder auferstanden, oder was?«, fragte Elina, versuchte die Stimmung zu verbessern.

»Das natürlich nicht. Anderes Thema. Was habt ihr heute noch vor?«, fragte der Trainer.

»Wir suchen den Vampir!«, riefen die neun Jungs fröhlich.

Elina verschluckte sich vor Schreck an ihrem Brötchen.

»Es gibt doch keine Vampire!«, antwortete sie sauer.

»Klingt aber lustig. Willst du mitkommen?«, fragte David.

»Nein. Ich erkunde noch ein bisschen das Gelände.«

»Wenigstens macht eine etwas Sinnvolles.«, seufzte der Trainer, »Hast du etwas dagegen, wenn ich mitkomme?«

Elina zuckte zusammen, entspannte sich aber wieder sehr schnell.

»Ehrlich gesagt, würde ich gerne alleine erkunden. Das ist nichts gegen Sie, aber ich habe gerne meine Ruhe.«

»Natürlich. Kein Problem.«
 

Nach dem Frühstück rannten die Jungs davon. Elina ging in ihr Zimmer und holte Evangelines Hut. Evangeline war zwar beim Unterricht, aber deswegen konnte sie ihr ja trotzdem den Hut vorbeibringen.
 

Gemütlich lief Elina durch den Wald. Sie genoss die Natur. Evangelines Hut hielt sie hinter ihrem Rücken fest. Elina wusste nicht, wo genau Evangelines Villa lag, doch sie musste nicht allzu weit entfernt liegen. Nach einer knappen halben Stunde hatte sie Evangelines Villa erreicht. Verwundert blieb sie stehen. Auf der Terrasse der Villa saßen Evangeline und Chachamaru. Obwohl Evangeline nicht saß, sondern lag und ihren Kopf in Chachamarus Schoß gelegt hatte. Evangeline bemerkte Elina sofort und richtete sich verwundert auf.

»Elina!«

Elina löste sich aus ihrer Starre und ging noch ein paar Schritte weiter auf Evangeline zu. Dann nahm sie Evangelines Hut vor und warf ihn dieser zu. Überrascht fing Evangeline ihren Hut.

»Du solltest vorsichtiger sein, wenn du als Vampir herumspukst. An deinem Hut hängen ein paar Haare von dir. Wenn jemand anderes den Hut gefunden hätte und ihn ins Labor eurer Technikfreaks gebracht hätte, wärst du aufgeflogen.«

»Danke.«

Elina wandt sich um.

»Ach, und tue mir den Gefallen und beiß keinen der Jungs mehr. Sie sind im Moment nämlich auf einem Vampirtrip und suchen dich.«

»Ich habe ihre Erinnerungen an mich gelöscht. Sie können mich also nicht auffliegen lassen.«

»Das habe ich schon bemerkt, aber sie können sich daran erinnern, mit jemandem gesprochen zu haben und ihre Bissspuren sind ihnen ein sehr guter Wegweiser. Also pass auf.«

Elina entfernte sich von der Villa.

»Warte! «

Verwundert wandt sich Elina um. Evangeline betrachtete ihren Hut, doch dann blickte sie lächelnd auf.

»Willst du nicht reinkommen?«
 

Evangelines Villa war groß. Elina ließ sich von Evangeline herumführen und betrachtete alles genau.

»Du hast es hier sehr schön, Evangeline.«

»Ist nichts Besonderes. Nach 15 Jahren hat man sich daran gewöhnt. «

»Das glaube ich dir aufs Wort.«

»Du hast Besuch, Eva?«

Evangeline und Elina wandten sich um.

»Takamichi.«

Elina verbeugte sich.

»Guten Morgen, Herr Takahata.«

Herr Takahata lächelte freundlich.

»Dir auch einen guten Morgen. Aber du musst dich nicht vor mir verbeugen.«

Elina richtete sich wieder auf. Herr Takahata wandt sich an Evangeline.

»Ihr zwei kommt gut miteinander aus, oder täusche ich mich da?«

»Kann schon sein.«, antwortete Evangeline.

»Zu anderen nett zu sein, ist doch sonst nicht so deine Art, Evangeline.«

»Was fällt dir ein, Takamichi? Rede gefälligst nicht so mit mir!«

»Lass dich von Evangeline nicht einschüchtern. Sie ist eigentlich ganz harmlos.«, erklärte Herr Takahata Elina.

»Das weiß ich bereits. Evangeline war so nett und hat mich gestern Abend herumgeführt.«

»Ach richtig. Das habt ihr ja gestern erwähnt. Nimmst du in letzter Zeit irgendetwas zu dir, Eva? Normalerweise lassen dich andere immer kalt.«

»Takamichi! Wenn du nicht sofort aufhörst, werfe ich dich raus! Was willst du überhaupt hier?«

»Stimmt ja. Gut das du mich daran erinnerst. Ich habe eine Warnung an dich. Wiederhole das von gestern Nacht nicht noch einmal. Verstanden?«

»Warum sagst du nicht einfach geradeheraus was du mir mitteilen willst? «

»Weil davon nicht jeder wissen muss.«

»Wenn du Elina damit meinst, dann muss ich dich enttäuschen. Sie weiß, dass ich die Jungs gebissen habe. Sie hat mir auch meinen Hut wiedergebracht, den ich gestern Nacht verloren hatte, da ich schnell flüchten muss.«

»Tatsächlich?«

Herr Takahata blickte verwundert Elina an.

»Und wenn es dich beruhigt, hat Elina mir auch schon gesagt, dass ich das lassen soll.«

»Und du hast wirklich vor, damit aufzuhören?«

»Ich werde keinen der Jungs mehr angreifen. Aber das ich nie mehr jemanden beißen werde, dass kann ich nicht versprechen.«

»Was hast du mich Evangeline gemacht, Elina? Ich erkenne sie nicht mehr wieder.«

»Jetzt reicht es mir! Raus hier, Takamichi! Lass dich hier nicht mehr blicken!«

Herr Takahata zwinkerte Elina zu.

»Das meint sie nicht so. Ich darf wieder kommen. Nimm nicht alles ernst, was Evangeline dir erzählt, wenn sie wütend ist. Sie ändert ihre Meinung dann meistens noch.«

»Takamichi!«

»Wir sehen uns Elina.«

»Auf Wiedersehen, Herr Takahata.«

»Tschüß, Chachamaru.«

Chachamaru verneigte sich leicht. In der Tür blieb Herr Takahata noch einmal stehen und wandt sich zu Evangeline um, die wütend ihre Arme verschränkt hatte.

»Ach, und Eva?«

»Was?«

»Sei nett zu Elina. Du bist ihr was schuldig.«

»Ja, ja.«

Herr Takahata nickte und ging dann hinaus.

»So ein Idiot.«

»Du bist mir übrigens nichts schuldig.«

Verwundert blickte Evangeline Elina an.

»Und wieso nicht? Immerhin verdanke ich es dir, dass ich nicht aufgeflogen bin.«

»Du hast mich dafür herumgeführt. Wir sind quitt.«

»Ganz sicher nicht. Herumführen ist ja wohl nicht das Gleiche, wie mein Leben retten.«

»Ich habe dir aber nicht das Leben gerettet.«

»In gewisser Weise schon. Wenn herauskommen würde, dass ich ein Vampir bin, könnte ich hier nicht mehr bleiben. Doch verschwinden kann ich auch nicht, denn durch einen Bann bin ich an dieses Gelände gebunden.«

»Von den Bannen weiß ich. Ich bin aber trotzdem dafür, dass wir quitt sind. Einverstanden?«

»Du bist echt leicht zufrieden zustellen.«

Elina lächelte.

»Stimmt.«

Evangeline schüttelte verständnislos den Kopf.



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