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Time Changed Everything

HP/LV
von

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Language Of Flowers

War irgendjemand von euch vorgestern in Leipzig bei Linkin Park? Wenn ja: War das nicht einfach unglaublich? Chester ist live einfach sooo genial. Ich würde auch gerne so schreien können...... *seufz*

Okay, genug geplaudert, zurück zur FF. Danke an meine liebe Beta Robino für die Korrektur!!! <3

Und außerdem an die Kommischreiber des letzten Kapitels. *-* Ich lieb euch genauso sehr, wie Chesters Stimme und das muss was heißen! XD

In diesem Kapitel gibt es Fluff, Kitsch, Blumen, einen OOC-Tom und noch ein paar nette Gespräche mit anderen Leuten. Viel Spaß damit.

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Language Of Flowers
 

Als Harry erwachte, lag er in einem Bett. Kalte Finger fuhren liebevoll durch sein Haar und er bemerkte, dass er sich an einer weiteren Hand festklammerte. Er wusste sofort, dass er krank war. Sein Kopf pochte immer noch und sein Körper war klitschnass vom Schweiß. Außerdem war er furchtbar erschöpft, woraus er schloss, dass er das Schlimmste bereits hinter sich hatte. Ohne seine Augen zu öffnen, fragte er: „Wie lange...?“ Seine Stimme hörte sich rau an, so als hätte er sich vor einigen Minuten noch die Seele aus dem Leib geschrien. Vielleicht hatte er das tatsächlich.
 

„Zwei Tage“, flüsterte der dunkle Lord und nahm damit Rücksicht auf seine Kopfschmerzen. „Du hast dir ein paar bösartige Bakterien eingefangen. Aber keine Sorge, das schlimmste hast du überstanden. Morgen müsste es dir wieder so gut gehen, dass du das Bett kurz verlassen kannst.“

//Soviel zu Madam Pomfreys Diagnose, ich hätte mich überarbeitet//, dachte er zynisch, sah aber davon ab, irgendetwas zu sagen. Stattdessen genoss er noch einen Moment das Gefühl der Finger, die nun offenbar mit einer seiner Strähnen spielten, ehe er langsam die Augen öffnete.
 

Die Gardinen waren zugezogen, nur eine Kerze erhellte den Raum, wofür Harry mehr als dankbar war. Der dunkle Lord saß neben ihm auf dem Bett und lächelte sanft, als er seinen forschenden Blick bemerkte. Kurz betrachtete der Junge ihn. Er wirkte leicht erschöpft – wie lange er wohl bei ihm gesessen hatte? – doch ansonsten war er wie immer. Selbstbewusst, mächtig, beeindruckend. Manchmal war es wirklich mehr als unglaubwürdig, dass so jemand gerade an ihm ein Interesse entwickelt hatte.
 

„Harry?“, sagte er auf einmal. „Könntest du bitte meine Hand loslassen?“

Sofort lockerte er seinen Griff und der Mann löste sich vorsichtig von ihm, um aufzustehen. Harry beobachtete schweigend, wie er sich müde streckte. „Ich bin gleich wieder da“, versicherte er ihm, bevor er leise aus dem Raum verschwand. Da er nichts besseres zu tun hatte, ließ er seine Augen wieder zufallen und war kurze Zeit später wieder eingeschlafen.
 

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Als er das nächste Mal erwachte, spürte er einen leichten Windzug über sein Gesicht streichen und eine zarte, überaus vertraute Hand lag auf seiner Stirn, um seine Temperatur zu messen. Zusätzlich roch er ihr Parfum, das ihn immer wieder an warme Sommertage erinnerte. Glücklichere Sommertage.

Somit war er nicht überrascht, plötzlich dieses wunderschöne Gesicht vor sich zu sehen, das ihn voller Sorge musterte.

„Mutter“, flüsterte Harry.

Es ging ihm besser. Die Kopfschmerzen waren nicht mehr ganz so schlimm und auch das Gefühl der Erschöpfung hatte nachgelassen. Ein weiteres gutes Zeichen war, dass es ihm nichts ausmachte, dass die Gardinen beiseite geschoben waren, wodurch die Sonne ungehindert in das Zimmer dringen konnte.
 

Die Hand auf seiner Stirn verschwand und Narcissa lächelte leicht. „Wie fühlst du dich?“

„Besser“, entgegnete er und versuchte, sich aufzurichten. Allerdings überlegte er es sich schnell anders.

„Bleib liegen“, sagte sie sofort. „Dir ist sicher schwindelig, nicht wahr? Dein Körper muss sich erst wieder daran gewöhnen, dass du wach bist.“

„Okay“, murmelte er und ließ sich wieder entspannt gegen sein Kissen sinken. Dabei drehte er seinen Kopf und sah sich im Zimmer um. So als würde sie seine Gedanken lesen, sagte Narcissa: „Wir haben ihn dazu überreden können, sich etwas hinzulegen. Er ist dir keinen Moment von der Seite gewichen.“ Sie lächelte leicht. „Er scheint sehr an dir zu hängen.“

„Sieht wohl so aus.“
 

„Und er passt auf dich auf“, fügte sie liebevoll hinzu. „Er weiß, wie er mit dir umgehen muss und versteht dich. Mehr könnte ich mir nicht für dich wünschen.“ Sie griff vorsichtig nach seiner Hand und führte sie an ihre Lippen um einen einfachen Kuss darauf zu drücken. „Ich verstehe eure Beziehung nicht“, gab sie zu. „Aber ich werde sie akzeptieren. Aber versprich mir, dass du auf dich Acht geben wirst.“

„Das werde ich“, sagte er. „Und danke.“

„Dafür brauchst du mir nicht zu danken, Harry“, entgegnete sie. „Versuche noch einmal, dich aufzurichten. Ich denke, dass es dir jetzt gelingen müsste.“

Mit ihrer Unterstützung schaffte er es tatsächlich, sich aufrecht hinzusetzen und an ein weiches Kissen zu lehnen.

„Brauchst du irgendetwas?“, fragte sie ihn fürsorglich.

„Ein Glas Wasser wäre nicht schlecht.“
 

Narcissa rief einen mehr als besorgt wirkenden Dobby herbei, der sich sofort auf den Weg machte, um ihm etwas zu trinken zu besorgen. Sie schwiegen, während sie darauf warteten und auch als Harry langsam damit begann, sein Glas Wasser zu trinken, wechselten sie kein Wort.

Ihr Schweigen wurde erst unterbrochen, als leise die Tür geöffnet wurde und kein geringerer als der dunkle Lord hereinkam.

Sobald er bemerkte, dass Harry wach war, schien so etwas ähnliches wie Erleichterung in sein Gesicht zu treten. „Du bist also wieder unter die Lebenden zurückgekehrt“, sagte er mit jeder Menge Sarkasmus in der Stimme.
 

Er konnte nicht anders, als zu grinsen. Ja, das war der dunkle Lord, wie er ihn kannte. „Es sieht wohl so aus“, entgegnete er und hasste sich dafür, dass er so schwach klang.

Sofort runzelte der Ältere die Stirn, während Narcissa langsam aufstand. „Ich werde nach Hause gehen und Lucius sowie deinem Bruder verkünden, dass es dir wieder besser geht. Sie haben sich große Sorgen gemacht. Wenn du mich brauchen solltest, schick einfach Dobby zu mir.“

„Okay. Auf Wiedersehen, Mutter.“

„Auf Wiedersehen, Harry“, entgegnete sie sanft. Daraufhin drehte sie sich zum dunklen Lord um, nickte ihm kurz zu und ging.
 

Tief einatmend schloss Harry wieder die Augen und kuschelte sich an das Kissen in seinem Rücken, während er hörte, wie der Mann sich auf Narcissas Stuhl niederließ. Seinen Blick auf sich spürend, öffnete er seine Augen wieder und hob fragend eine Augenbraue.

„Wie geht es dir?“, erkundigte er sich sanft.

„Besser... entschuldigt bitte, dass ich Euch so viele Umstände durch meine Krankheit bereitet habe. Ich...“
 

Der dunkle Lord hob seine Hand, um ihn zum Verstummen zu bringen. „Du musst dich nicht entschuldigen. Ich bin froh, dass du hier die Zeit und Ruhe gefunden hast, dich davon zu erholen.“ Wie so oft griff er vorsichtig nach seinen Händen, doch anstatt sie – wie sonst – zu drücken, hob er sie an und betrachtete sie. „Du mutest dir immer viel zu viel zu“, fuhr er fort, während sein Daumen damit begann, über Harrys Haut zu streichen. „Es ist kein Wunder, dass du krank wirst, wenn du dir keine Auszeit gönnst.“

„Macht Ihr euch etwa Sorgen um mich?“, fragte Harry amüsiert und verhakte ihre Finger ineinander.
 

Erwartungsgemäß erhielt er keine Antwort, doch die brauchte er überhaupt nicht.

„Entschuldige“, sagte er deshalb. „Ich werde in Zukunft besser auf mich aufpassen.“

Der dunkle Lord nickte und betrachtete weiterhin ihre Hände. Harry nutzte das dafür, ungestört sein Gesicht zu mustern. Seine weiche Haut, die inzwischen etwas dunkler geworden war, als bei ihren bisherigen Zusammentreffen – hatte er Zeit in der Sonne verbracht? Die einzigartigen, roten Augen, die er selbst unter tausenden wiedererkannt hätte. Die markanten Wangenknochen, die aristokratisch wirkende Nase und schließlich seine Lippen...
 

Unwillkürlich musste er schlucken und er entzog dem Mann seine Hände, um einen gewissen Abstand zwischen sie zu bringen. Es wurde nicht kommentiert, aber dafür fixierten die roten Irden nun sein Gesicht. Eilig senkte er den Blick und versuchte, überall hinzusehen nur nicht zu ihm.

„Habt Ihr eigentlich keine Arbeit zu erledigen?“, fragte Harry und hörte selbst, dass er mehr als nervös klang. „Soweit ich weiß, müsst ihr eine Machtübernahme vorbereiten.“
 

Das brachte ihn zum Glucksen. „Mein kleines, geniales Wunderkind, du hast, wie mir scheint, vollkommen dein Zeitgefühl verloren. Es ist Ostersonntag und auch wenn die meisten von uns nicht dem christlichen Glauben folgen, so sehen wir es als einen Grund, für eine Weile die Arbeit liegen zu lassen.“

Ah, stimmt, er war für mehrere Tage außer Gefecht gewesen! Das erklärte natürlich, warum der Mann Zeit zu haben schien. „Aber... gerade an so einem Feiertag müsstet Ihr doch sicher besseres zu tun haben, als Eure Zeit mit mir zu verschwenden...“

Der Ältere seufzte, woraufhin Harry zögernd seinen Kopf hob, um ihn anzusehen. „In so vielen Dingen so brillant und in anderen...“, murmelte er. „Wie oft werde ich es dir noch erklären müssen, damit du mir glaubst? Denkst du, ich hätte dich jetzt hierher eingeladen, wenn ich dich nicht sehen wollte? Du wirst für mich niemals eine Zeitverschwendung sein.“
 

Harry spürte, wie er rot wurde, was dem Mann offensichtlich nicht entging, deutete er sein plötzliches Grinsen richtig. „I... ich unterhalte mich auch gerne mit Euch“, gab er zu.

Der Blick des dunklen Lords wurde augenblicklich sanft. „Das freut mich, Harry. Sehr sogar.“
 

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Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet der dunkle Lord so überfürsorglich sein konnte? Andererseits machte es vielleicht Sinn. Er war besitzergreifend und dementsprechend seinem „Besitz“ – in diesem Fall leider Harry – gegenüber mehr als beschützerisch.

Sollte er dadurch eigentlich geschmeichelt oder beunruhigt sein? Wahrscheinlich... beides.
 

Dennoch konnte er nicht umhin, leicht zu lächeln, während er sich noch mehr in die Decke kuschelte, die er ihm gegeben hatte. Sie war kuschelig weich und roch nach... Tom. Langsam drehte er die Seite des Buches um, das er ihm in die Hand gedrückt hatte.

Es war ein mehr als mittelmäßiger Roman – leichte Lektüre – woraus er schloss, dass Severus ein ernstes Gespräch mit seinem Gastgeber geführt hatte. Aber es war eine entspannende Abwechslung, die er dankbar annahm und immerhin war es ihm so erlaubt worden, sein Zimmer zu verlassen und es sich in der Bibliothek bequem zu machen.
 

Der dunkle Lord selbst war nirgends zu sehen, aber vor dem Kamin lag dessen große Schlange – Nagini, wenn er sich richtig erinnerte – und beobachtete ihn aufmerksam. Wahrscheinlich hatte sie die Aufgabe, sofort jegliche Veränderung seines Zustandes zu berichten.

Er hatte immer noch das unbestimmte Gefühl, dass sie ihn nicht mochte. Eine Tatsache, die er sich nicht erklären konnte. Was hatte er denn getan, um die Abneigung einer Schlange auf sich zu ziehen? Sie hatte sich doch höchstens einmal getroffen und selbst da hatte sie ihn schon nicht gemocht. Natürlich konnte er nicht wissen, was der dunkle Lord ihr erzählt hatte. Der Mann war ein Parselmund, konnte sich also ohne Probleme mit ihr verständigen.

//Was immer es da auch zu verständigen gibt.//

Nun, vielleicht waren Schlangen ja ebenso intelligent wie Menschen.
 

Fred und George hatte er nicht mehr gesehen und Felice hatte sich immer noch nicht gemeldet, während Hermione sich immer noch von Ronald Weasley terrorisieren ließ. Es kam ihm so vor, als würden seine Freunde ihm alle nacheinander entgleiten und am Ende würde nur noch er da sein, ohne jemanden, an den er sich wenden konnte.

//Die Zwillinge werden sich wieder ein kriegen//, widersprach ihm sein Verstand. //Gib ihnen etwas Zeit.//

Und Felice?

//Es gibt sicher eine Erklärung.//

Die einzige Erklärung wäre, dass sie im sterben lag!
 

Aber daran wollte er nicht einmal denken. Wenn Felice sterben sollte... er wüsste nicht, was er dann tun würde. Sie war die Einzige, der er vorbehaltlos vertraute. Die Einzige, von der er wusste, dass sie ihn nicht einfach hintergehen würde. Selbst, wenn sie ihm nicht alles sagte, sie würde nie etwas tun, was ihm schaden könnte. Wenn sie nicht mehr wäre... würde seine Welt zusammenbrechen.
 

„Ich hätte dich nie für den Typ gehalten, der in Schwermut versinkt“, unterbrach eine Stimme seinen Gedankengang. Harry spürte, wie sich sofort ein Lächeln auf seinem Gesicht ausbreitete und hasste sich innerlich dafür, dass es ihm sofort besser ging, jetzt wo er da war.

„Es gibt viele Dinge, die Ihr nicht über mich wisst, Mylord“, sagte er neckend. „Habt Ihr es Euch wirklich gut überlegt, als Ihr mich hierher eingeladen habt?“
 

„Ich denke schon“, entgegnete der Mann und drückte ihm einen Trank in die Hand. „Trink ihn. Severus hat ihn gebraut. Er hilft dir dabei, schnell gesund zu werden.“

Misstrauisch roch Harry daran und stellte zu seiner Zufriedenheit fest, dass es sich tatsächlich um einen Heiltrank handelte. „Wie ist die Dosierung?“, erkundigte er sich.

„Den ganzen Behälter“, entgegnete der dunkle Lord, der sich an ein Regal gestellt hatte und mit seinen Fingern über die Buchrücken fuhr. „Vorerst.“

Mit anderen Worten, die Dosierung würde bald heruntergesetzt werden, je nachdem, wie sich Harrys Gesundheitszustand in den nächsten Tagen entwickelte.
 

Inzwischen war es Ostermontag geworden, weshalb die Todesser zum größten Teil noch ihre Zeit mit ihren Familien genossen. Bellatrix war zu diesem Anlass zu ihrer Schwester gereist – zu ihrem großen Missfallen ohne Harry.

„Du solltest mitkommen“, hatte sie mit einem Schmollmund gesagt. „Es geht dir doch schon besser und Cissy würde sich so sehr freuen!“

Doch er hatte sich geweigert. Obwohl er Konflikte sonst beendete, bevor sie außer Kontrolle geraten konnten, weigerte er sich in diesem Fall, von sich aus eine Entspannung zu erreichen. Lucius hatte den Toleranzbogen überspannt. Jetzt konnte er selbst sehen, wie er da wieder herauskam.
 

„Gehörst du nun zu den Menschen, die in Schwermut versinken?“, fragte der dunkle Lord, während Harry schnell den Trank schluckte. Ekelhaft!

„Ab und an tue ich es tatsächlich“, gab er zu und widmete sich wieder seinem Buch. „Aber in der Regel hält es nicht lange an. Man muss mir nur eine Zerstreuung geben und schon ist jegliche Schwermut vergessen.“

„Gut zu wissen“, entgegnete der Andere und zog ein Buch aus dem Regal hervor. Im Stehen öffnete er es und begann schnell, durch die Seiten zu blättern, bis er an einer bestimmten Stelle innehielt und stattdessen die betreffende Seite überflog.
 

„Du hättest deine Familie besuchen sollen“, sagte er plötzlich.

„Wegen Abraxas?“, fragte Harry.

„Er hätte sich gefreut, dich noch einmal zu sehen.“

„Er wird mich noch einmal sehen. Ihr müsstet ihn kennen, bevor er stirbt, wird er darauf bestehen, noch mit jedem ein Gespräch zu führen.“

„Der Tod ist oft schneller, als man denkt.“
 

Harry blickte von seinem Buch auf und sah zu ihm hinüber. „Er ist ein Teil unseres Lebens“, sagte er sanft. „Niemand kann ihn aufhalten, Tom. Weder du noch ich.“

Nagini gab plötzlich ein aufgebrachtes Zischen von sich, das den dunklen Lord dazu brachte, leise zu glucksen. „Es ist sehr interessant, wie du mit der Art und Weise umgehst, mich anzusprechen. In einem Moment begegnest du mir mit Respekt und klingst wie einer meiner Todesser und im nächsten Satz nennst du mich Tom...“, er drehte sich zu ihm um und seine Augen leuchteten amüsiert. „Ich frage mich, wann du dich entscheiden wirst.“
 

Es war als Scherz gemeint, doch Harry nahm es ernst. „Ich weiß es nicht“, sagte er und legte das Buch beiseite. „Ich wünschte mir, ich könnte dich Tom nennen. Es würde alles so viel einfacher machen.“

„Einfacher?“ Er lehnte sich an das Bücherregal und wandte ihm seine volle Aufmerksamkeit zu. „Inwiefern?“

„Ich könnte mir einreden, dass du einfach nur Tom Riddle wärst. Ein einfacher Mensch, dem ich ohne Vorbehalte Vertrauen könnte.“

„Aber das kannst du nicht.“

„Nein.“ Er schüttelte mit dem Kopf. „Denn wenn ich das täte, würde ich einen wesentlichen Teil vergessen.“

„Und der wäre?“

„Der dunkle Lord.“ Seine Augen verengten sich, während er über diese Worte nachdachte, weshalb Harry fortfuhr: „In erster Linie seid ihr der dunkle Lord und das ist jemand, dem ich nie vertrauen werde. Ich werde nie wissen, ob er mich nur manipuliert, um seine Ziele zu verwirklichen oder ob wirklich Wahrheit hinter seinen Worten steckt.“
 

Nagini zischte abermals, aber keiner der beiden achtete auf sie. Harry wünschte sich, der Andere würde irgendetwas sagen. Etwas ironisches, etwas verletzendes, einfach irgendetwas! Hauptsache nicht dieses Schweigen, das ihn fürchten ließ, dass er ihn vielleicht doch mit diesen Worten... getroffen hatte.

Nein. Das hatte er sicher nicht. Soviel Macht hatte er nicht über ihn. Oder?
 

„Tom“, flüsterte er. „Ich möchte dir vertrauen. Wirklich. Aber ich kann es nicht.“

„Warum bist du dann hier?“, wollte der dunkle Lord wissen. Seine Stimme war emotionslos ebenso wie sein Blick. Harry beschloss, dass er diese Seite an ihm hasste. Sie war wie eine Maske. //Wie Lucius' Maske.//

„Weil ich hier sein möchte“, entgegnete er trotzig und reckte herausfordernd sein Kinn. „Ich mag dieses Haus sehr gerne, weißt du?“
 

„Du?“, wiederholte er und das amüsierte Funkeln kehrte zurück. „Hast du dich jetzt doch für die unhöflichere Variante entschieden?“

„Ich bin dein Gast“, meinte Harry nur und zuckte mit den Schultern. „Und wir beide wissen, dass zwischen uns eine gewisse Verbindung existiert. Mit diesem Sachverhalt sehe ich es als angebracht, die Förmlichkeiten vorerst fallen zu lassen. Außerdem wird es auch deinem Charakter gut tun, wenn du mal eine Person um dich hast, die dich nicht wie einen Gott behandelt.“

„Du übertreibst. So sehr verehren sie mich nun auch wieder nicht.“

Harry schnaubte nur und schlug erneut sein Buch auf. „Was immer du sagst, Tom. Was immer du sagst.“
 

So wurde trotz aller Vorbehalte und Zweifel aus dem dunklen Lord ein für alle Mal Tom. Doch das bedeutete nicht, dass es dadurch einfacher wurde. Eher das genaue Gegenteil.
 

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Am nächsten Tag kam Draco zu Besuch. Er begleitete eine Bellatrix mit einem offensichtlichen Kater, die daraufhin in ihr Zimmer flüchtete und die nächsten Stunden nicht mehr gesehen wurde. Harry und Draco machten es sich derweile in dem Raum gemütlich, der dem jungen Potter zugewiesen worden war und die erste halbe Stunde verbrachte der Malfoy damit, diesen staunend zu bewundern.

„Was zum Teufel hast du getan, um ihn dazu zu bringen, dir so einen Raum zur Verfügung zu stellen?“, fragte er erstaunt. „Sag mir nicht, du bist so gut im Sex!“
 

Harry seufzte und nippte an dem Tee, den Tom ihm mit einem strengen Blick aufgetragen hatte, zu trinken. „Wir schlafen nicht miteinander.“

Draco verdrehte die Augen und ließ sich auf einen Sessel fallen. „Klar. Natürlich nicht. Harry, selbst Mom spricht schon davon, dass ihr beide etwas miteinander habt und wenn sie damit anfängt, muss sie Beweise haben. Du kannst also ruhig damit aufhören, es ab zu streiten.“

„Ich streite es auch nicht ab“, meinte er gelassen. „Ich stelle nur Fakten richtig. Wir. Schlafen. Nicht. Miteinander. Punkt. Momentan geht es Tom nur darum, dass ich wieder gesund werde.“

„Tom? Er hat dir erlaubt, dich so zu nennen?“

„Ihm blieb nicht wirklich etwas anderes übrig.“
 

Dracos Augen wurden so groß wie Teller, als er diese Worte hörte. „Du... wirst mir immer unheimlicher“, hauchte er. „Eine Armee voller Hauselfen, deine Grausamkeit gegenüber Hermione und jetzt auch noch das... wer bist du und was hast du mit meinem Bruder gemacht?“
 

„Du machst dich gerade lächerlich, Draco“, bemerkte Harry mit einem leichten Lächeln. „Dass ich in Hermiones Fall schweige, hat nichts mit Grausamkeit zu tun. Es ist ihre eigene Schuld.“ //Immerhin habe ich ihr meine Hilfe angeboten. Wenn sie ablehnt, ist es nicht mein Problem.// „Was die Hauselfen anbelangt... sie sind nicht meine Armee. Sie sind nur froh, wenn ich ihnen dabei helfe, die Mahlzeiten zu verbessern. Und was Tom angeht... so sind wir inzwischen so etwas wie Freunde geworden, denke ich.“
 

„Freunde, natürlich.“ Der Sarkasmus in Dracos Stimme wurde nur noch durch seinen Zynismus geschlagen. „Na gut, ich werde mich nicht weiter einmischen. Tu, was immer du willst, aber bitte lass dich nicht umbringen. Es würde Mutter das Herz brechen und auch so... wird unsere Familie wahrscheinlich in naher Zukunft genug zu trauern haben.“
 

Sofort wurde Harry ernst. „Abraxas?“

„Natürlich. Er versucht, es sich nicht anmerken zu lassen, aber wir sind seine Familie. Wir wissen, dass es nur noch eine Frage der Zeit ist.“ Draco zögerte kurz, bevor er bekannte: „Ich will nicht, dass Großvater stirbt. Was soll denn ohne ihn aus uns werden?“

„Ich weiß, was du meinst“, entgegnete sein Bruder seufzend und trank einen weiteren Schluck des Tees. „Abraxas ist ein großartiger Mensch, der es bisher immer geschafft hat, die Familie zusammenzuhalten. Sein Tod wird schrecklich werden, aber wir werden ihn überstehen.“

Der Slytherin wirkte nicht sonderlich überzeugt, weshalb er hinzufügte: „Er hatte ein langes, erfülltes Leben. Er stirbt als ein glücklicher Mensch und mit dem Wissen, dass er dazu beigetragen hat, diese Welt zu verbessern. Es ist an der Zeit für ihn zu gehen und das weiß er. Ich sage nicht, dass es falsch wäre, um ihn zu trauern. Wir werden es alle tun. Aber es sollte für uns auch kein Weltuntergang sein.“
 

„Du hast wahrscheinlich Recht“, sagte Draco seufzend. „So wie immer. Geht es dir gut? Du siehst noch ziemlich blass aus.“

Kurz brachte ihn der Themenwechsel aus dem Konzept, doch er fing sich schnell wieder und antwortete: „Ich fühle mich gut, keine Sorge. Später werde ich wahrscheinlich auch endlich einen Fuß aus dem Haus setzen dürfen.“ Er verzog das Gesicht. „Tom ist schlimmer als Narcissa, was Ausgangssperren nach Krankheiten angeht.“
 

„Das geht?“, fragte Draco verblüfft. „Dabei übertreibt sie doch schon immer.“

„Nein, sie ist im Vergleich zu ihm geradezu nachlässig. Solange ich nicht völlig gesund bin, stehe ich unter ständiger Beobachtung und aufstehen geht ohnehin nicht. Wirklich, ich war zwar krank, aber ich liege nicht im Sterben.“

„Er macht sich wohl einfach Sorgen um dich“, analysierte der Malfoy die Situation. „Du kannst ja mit nach Hause...“

„Nein“, unterbrach ihn Harry und ein dunkler Schatten schien sich über sein Gesicht zu legen. „Du weißt, was geschehen muss, damit ich dieses Haus wieder betrete. Die einzige Ausnahme werde ich für Abraxas machen, wenn er mich an sein Totenbett ruft und wenn seine Beerdigung stattfindet. Doch sonst gibt es nichts, was mich dazu bringen würde, dorthin zurückzukehren.“
 

„Du bist so ein Sturkopf“, kommentierte Draco kopfschüttelnd. „Wir vermissen dich. Sogar Vater, obwohl er es nie zugeben würde.“

Anstatt darauf zu antworten, begann er ein neues Thema: „Du bist heute richtig schick angezogen. Wen willst du beeindrucken? Doch nicht etwa mich?“
 

Es stimmte. Sein Bruder trug edle Kleidung, die eines Malfoys mehr als würdig waren und seine Haare waren zu einer ordentlichen Frisur gekämmt. Doch selbst das konnte nicht den erschöpften Ausdruck in seinen Augen vertreiben. Harry ahnte, woher er stammte. Es konnte nicht einfach sein, dabei zuzusehen, wie die Frau, die man liebte, mit ihrem Peiniger zusammen war.
 

„Sei nicht albern, Harry“, entgegnete er abweisend. „Ich bin nachher zu einem Mittagessen in dem wohl elegantesten Restaurant Londons geladen und habe keine Zeit, mich davor noch einmal umzuziehen.

„Tatsächlich?“, sagte er mit gehobenen Brauen. „Und mit wem wirst du dich da einfinden?“

„Den Parkinsons“, sagte Draco so beiläufig, als würde er über das Wetter und nicht der Familie seiner Verlobten reden. „Pansy hat darauf bestanden.“
 

„Du solltest die Verlobung auflösen.“

„Bist du wahnsinnig? Mr. Parkinson würde mich umbringen, von Vater ganz zu schweigen.“

„Ihr passt nicht zueinander und werdet euch nur unglücklich machen.“

„Es ist eine politische Ehe. Ich erwarte kein Glück.“

„Pansy und Hermione sind nicht die einzigen Mädchen auf dieser Welt, Draco. Es gibt noch viele andere, die um einiges geeigneter wären, deine Frau zu werden.“
 

Mit einer fließenden Bewegung stand Draco auf und funkelte ihn geradezu an. „Erzähl du mir nichts von Frauen, Harry. Es ist nicht wirklich so, als ob du Ahnung von ihnen hättest, oder? Und jetzt entschuldige mich, ich muss zu einer Verabredung mit meiner Verlobten. Gute Besserung noch.“

Ohne ihm eine Chance zur Antwort zu geben, rauschte er davon.
 

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Später an diesem Tag irrte Harry durch die Gänge des Hauses, um einen Weg in den Garten zu finden. Es war nicht einfach, sich hier zurecht zu finden und er war froh, dass sich sein Gesundheitszustand enorm verbessert hatte, sonst hätte er es sich nicht zugetraut, unbeschadet durch das Haus zu kommen. Inzwischen hatte er es immerhin bereits geschafft, ins Erdgeschoss vorzustoßen, weshalb er gerade darüber nachdachte, einfach aus einem Fenster zu steigen, als er hinter sich Schritte näher kommen hörte.
 

„Harry!“, rief jemand überrascht. „Was machst du denn hier? Geht es dir denn schon gut genug, um alleine durch das Haus zu laufen?“

Es war Peter Pettigrew. Um seine Schulter hing ein Handtuch auf das stetig Wasser tropfte – offenbar hatte er gerade geduscht. In einer Hand hielt er ironischerweise ein Stück Käse und sein Gesichtsausdruck war freundlich und offen.
 

Harry kratze sich verlegen im Nacken und schilderte ihm sein Orientierungsproblem, worauf Peter fröhlich lachte und ihm anbot, ihn zum Ausgang zu führen. „Jeder verläuft sich hier, besonders am Anfang“, erklärte er ihm. „Dieses Haus ist einfach viel zu groß, besonders wenn man bedenkt, dass es nur einer Person gehört. Wahrscheinlich hat er uns deshalb als Gäste zu sich eingeladen.“

„Sicherlich“, meinte Harry sarkastisch. „Die Tatsache, dass ihr vom Ministerium gesucht werdet, hat damit natürlich nichts zu tun.“
 

Peter boxte ihm spielerisch in die Seite. „Sei nicht so frech, Potter“, meinte er und versuchte, streng zu wirken – was ihm fürchterlich misslang. „Doch es stimmt, der dunkle Lord kümmert sich gut um uns.“

„Na, wenigstens etwas. Sind Rodolphus und Rabastan eigentlich inzwischen aufgewacht?“

„Offenbar schon“, informierte ihn der Animagus. „Aber noch müssen sie in Deutschland bleiben, um sich ganz zu erholen. Sie sind dort ja in einem Hospital und werden gesund gepflegt. Askaban hinterlässt auf jeden seine Spuren und sie hatten es wirklich nicht leicht, da die Dementoren ihre Seelen geradezu liebten. Bellatrix und ich selbst hatten etwas mehr Glück.“

„Stimmt, euer Wahnsinn hält sich in Grenzen.“

„Dein Sarkasmus ist ziemlich beleidigend, weißt du das?“

„Es wurde mir öfter gesagt, ja. Ah, hier geht es also nach draußen?“, fügte er hinzu, als sie eine Art Wintergarten betraten aus dem eine Tür in den Garten führte.
 

Der ganze Raum war sonnendurchflutet und durch den geöffneten Ausgang drang ein warmer Wind ins Gebäude ein. Draußen konnte er mehrere, blühende Büsche und Sträucher sehen, sowie einen Weg, der offenbar weiter hinaus führte.

„Ja“, sagte Peter. „Offensichtlich. Der Garten ist ziemlich groß, größer als die Ländereien um Malfoy Manor, Harry. An einem anderen Tag kannst du dich ruhig genauer umsehen, aber heute solltest du lieber in Sichtweite des Hauses bleiben. Ich sehe zwar, dass es dir gut geht, aber du bist noch nicht völlig gesund. Es wäre nicht gut für dich, irgendwo mitten im Wald umzukippen.“

„Ich werde vorsichtig sein“, versprach Harry. „Danke für die Hilfe.“

„Kein Problem. Es freut mich, dir helfen zu können. Wir sehen uns.“ Damit drehte er sich um und verschwand irgendwo im Inneren des Hauses.
 

Derweile trat Harry hinaus ins Freie und zog sofort genussvoll die frische Luft ein, die nach Frühling roch. Und vielen verschiedenen Blüten. So ein Garten zeigte, wie praktisch es sein konnte, aus einer alten Adelsfamilie zu stammen, denn etwas anderes konnte man von Salazar Slytherin wirklich nicht behaupten. Zwar hatte es in den magischen Welt niemals Könige oder Königinnen gegeben, aber wirklich einflussreiche Köpfe waren in der Lage gewesen, sich in der Muggelwelt an die Spitze der Gesellschaft zu setzen.
 

Während er langsam voran schlenderte und die wunderschöne Umgebung bewunderte, fragte er sich unwillkürlich, wie viele Hauselfen der dunkle Lord wohl befehligte, um dieses Grundstück zu bewirtschaften. Alles wirkte gepflegt und lebensfroh, ganz anders, als man es sich bei einem Mann seiner Stellung vorstellte. Normalerweise herrschte nur in weißmagischen Gärten eine solche Atmosphäre, nicht einmal Malfoy Manor konnte solch eine Blütenvielfalt bieten. Wie er das wohl schaffte?
 

Auf seinem Weg begegnete er tatsächlich der ein oder anderen Elfe, doch keine von ihnen ließ sich von ihm stören. Er bemerkte, dass sie sehr sorgsam mit den Pflanzen umgingen, ob Tom sie dazu aufgefordert hatte? Harry würde wirklich gerne wissen, wie der Mann es schaffte, so einen Garten am Leben zu erhalten.

Es war wunderschön hier und seine ganzen Sorgen schienen von ihm abzufallen. Bisher hatte er eigentlich geglaubt, die Bibliothek würde sein Lieblingsort werden, aber das hier hatte eindeutig gewonnen. Es würde lange dauern, bis er das ganze Gelände erkundet hatte und er war sich sicher, dass noch die ein oder andere Überraschung auf ihn wartete.
 

Um sich nicht zu verlaufen, folgte er zunächst einem Weg, der parallel zum Haus verlief. Es war ein sonniger Weg und in regelmäßigen Abständen gab es eine Bank, auf die man sich niederlassen konnte. Fast, wie ein öffentlicher Ort. Früher waren hier sicher viele Zusammenkünfte von statten gegangen. Was diese Mauern und Bäume wohl schon alles beobachten konnte? Liebesbeziehungen, geheime Affären, Freundschaften, die ersten Schritte eines Menschen, Verrat, Hass, Kämpfe...?

Wie viele Familienmitglieder waren hier geboren und hatten später den Tod gefunden? War Tom auch hier aufgewachsen?
 

Wie sah Toms Vergangenheit eigentlich aus? Er hatte offenbar Gellert Grindelwald gekannt, soviel war ihm klar. Sie mussten sich nahe gestanden haben, ansonsten würde sich kaum sein Grabstein in dem Kreuzgang befinden, der irgendwo in der Mitte des Gebäudes sein musste.

Außerdem war er mit Abraxas zur Schule gegangen, was der Grund für ihre enge Freundschaft war. //Er ist wirklich alt.//
 

Warum sah er noch so jung aus? Warum war es ihm selbst eigentlich nicht unangenehm, mit so jemanden eine Beziehung zu entwickeln?

//Weil Alter in so etwas keine Rolle spielt. Das hast du selbst zu Fred gesagt.//

Gesund war es trotzdem nicht.

//Das hat auch keiner behauptet.//
 

Kopfschüttelnd folgte er einer Wegbiegung – und blieb erschrocken stehen.

Direkt am Haus war offenbar erst vor kurzem ein Beet angelegt worden, zumindest schloss er das aus der frischen Erde. Dummerweise war es nicht irgendein Beet, sondern ein Beet voller Madonnenlilien. Mehrere Augenblicke starrte er die weißen Blüten an – sie dürften eigentlich noch gar nicht blühen, es war viel zu früh – ehe er langsam auf sie zuging und sie genauer in Augenschein nahm.

Vorsichtig streckte er seine Hand aus und strich sanft über eine Blüte, die sich geradezu in seine Berührung zu lehnen schien. Kein Wunder. Pflanzen waren auch nur Lebewesen und seine Fähigkeiten als Tempus Amicus musste auf sie genauso sehr wirken, wie auf Menschen.
 

Auf einmal wurden hinter ihm Schritte laut und er war nicht überrascht, als er kurz darauf Toms Stimme hörte: „Lilien sind Blumen mit einer großen, symbolischen Kraft. Sie stehen einerseits für den Tod, doch andererseits für die Reinheit und Licht.“ Er trat neben Harry und sah ihn von der Seite aus an. „Sie erinnern mich an dich.“

Harry drehte sich zu ihm um und legte seine Hand auf Toms Wange. „Du glaubst also, es ist meine Lieblingsblume?“, fragte er belustigt.
 

Unsicherheit schien in den sonst so selbstbewussten Augen aufzuleuchten, aber ehe er die Chance darauf hatte, ihm eine Antwort zu geben, stellte Harry sich auf seine Zehenspitzen und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen. Kurz genoss er das Gefühl, das diese im Grunde schlichte Geste in ihm heraufbeschwor, dann löste er sich bereits wieder von ihm und schmiegte sich stattdessen an seine Brust. Vertrauensvoll schlang er seine Arme um den Bauch des Älteren und lauschte seinem Herzschlag.

„Ich danke dir“, flüsterte er.

Als Antwort legten sich zwei Arme um seinen Körper und drückten ihn fest an den Anderen.
 

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Liebe Luna,
 

wie du sicher weißt, verbringe ich meine Ferien beim dunklen Lord. Die letzten Tage bin ich bedauerlicherweise krank gewesen, aber jetzt geht es mir wieder gut und ich nutze meine Zeit damit, das Grundstück zu erkunden. Es ist schön hier, aber ich vermisse dich und Felice.

Weißt du, wie es ihr geht? Falls du mit ihr Kontakt haben solltest, könntest du ihr mitteilen, dass ich gerne wieder einmal etwas von meiner besten Freundin hören würde? Danke dir.

Ich hoffe, du kannst deine Zeit auch genießen, habt ihr eigentlich ebenfalls Ferien?
 

Liebe Grüße,

Harry.

_______________________________________________________
 

Über die Kussszene habe ich sicher einen Monat lang nachgedacht. Ich habe es auch auf andere Arten versucht, aber das hier ist mein persönlicher Favorit. Wer was dagegen hat, kann es mir gerne mitteilen, ich ändere es trotzdem nicht. xP

Das nächste Mal gibt es ein Wiedersehen mit Nagini, mindestens ein Harry/Tom-Gespräch und die ein oder andere Dramatik...

Liebste Grüße, Ayako



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Kommentare zu diesem Kapitel (13)
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Von: abgemeldet
2011-06-22T21:13:07+00:00 22.06.2011 23:13

Hallöchen,

ich war vor ein paar Tagen auf der Suche nach etwas lesenswertem und glücklicherweise bin ich fündig geworden. Es ist in den letzten Jahren eher schwierig geworden Geschichten zu finden, die nicht dem Stereotyp verfallen!

Eine Geschichte zu lesen, die schon so weit voran geschritten ist, hat auf jeden Fall seine Vorteile. Abgesehen von dem Verlauf der Handlung kann man die Entwicklung der Autoren sehr gut mitverfolgen. Bei dir fand ich das besonders auffällig. Nicht dass du am Anfang irgendwie schlecht warst (denn dann hätte ich sicherlich nicht weiter gelesen!!), aber dein Schreibstil ist immer sicherer geworden. Am Anfang konnte man ab und an erraten, was als nächstes kam, aber so nach den ersten 15 Kapiteln wurde es immer undurchsichtiger und genau das liebe ich XD
Die Handlung kann noch so gut sein, wenn das Sprachliche nicht stimmt, dann kann ich mir das nicht durchlesen. Du z.B. hast weder irgendwelche Wiederholungsfehler (igitt XD) noch Fehler im Satzbau (zumindest ist mir nix auffälliges untergekommen). Kurz gesagt: super Schreibstil!

Jetzt noch kurz zu der Handlung: Gefällt mir XD Ich meine Harry und Voldemort (wenn es denn dazu kommen sollte) sind nicht innerhalb von zwei Kapiteln in einer Beziehung und in dem darauf folgenden Kapitel merkt einer der Beiden, dass sie schwanger sind^^ Bleib bitte so realistisch!
Besonders angetan hat es mir deine Zweigleisigkeit: Wer hat nun recht? Wer sind die 'Guten', wer die 'Bösen'? Welche Entscheidung ist die 'Richtige'? Du lässt uns Leser im Unklaren und hast auch noch Spaß dabei, das merkt man doch ;) Mach weiter so!

So das war's soweit von mir.

liebe Grüße

ILoveBlack

Von:  mimaja56
2011-06-22T10:05:13+00:00 22.06.2011 12:05

wie immer ein mehr als gelungenes Kapitel.

und soviel Tom und Harry ........ - diese Zeit tut ihnen beiden gut.
Sie können sich beschnuppert und auch etwas näher kennen lernen.

Die Art wie Harry mit Tom umgeht und wie er ihm erklärt warum er mal so distanziert ist und dann wieder so offen ........ perfekt.

Und was könnte Tom besser zeigen, dass Harry momentan einfach nur rund um zufrieden und ausgeglichen ist als dieser spontane Kuss.

Danke und bis bald

mimaja


was meinen beruflichen Stress anbelangt wird sich das wohl noch ein bisschen hinziehn. Unsere Filialleitung und 2 Angestellte haben zur gleichen Zeit gekündigt. Jetzt hagelt es Aushilfskräfte ohne Ende und jede hinterläßt Chaos.


Von:  DisorientedDarcy
2011-06-21T15:13:49+00:00 21.06.2011 17:13
hach romantik....

so, das mit harrys krankheit finde ich eine gute idee, so gibt es eine möglichkeit wie sich harry und tom näher kommen.

armer draco...mich interressiert es brennend warum hermione bei ron bleibt.

es ist erstaunlich erfrischend, mal von einem amderen peter pettigrew zu lesen, langsam hat es angefangen zu nerven das ganze peter-bashing...(auch wenn er es verdient hätte, wurde halt etwas zu viel)

Madonnenlilien "rein und fleckenlos sei dein herz" , ich hab sofort gegoogelt was diese blöume heisst. :)
wirklich schön.

awwwww...endlich. der lang ersehnte kuss *//*
dracos anspielenung auf den (nicht vorhandenen) sex fand ich lusig XD

ich glaub das wars dann auch für heute

Bloody Greetinsg
Nighty
Von:  arisa_chan
2011-06-21T13:04:55+00:00 21.06.2011 15:04
das kapitel soooooooo toll .... ich liebe diese FF mein absoluter favorit der Kuss & Umarmung sind toll beschrieben mach weiter so ;-) danke für die tollen kapitel :-*

Von:  kaya17
2011-06-20T21:54:02+00:00 20.06.2011 23:54
Ein schönes Kapitel.

Ich muss sagen ich hatte ewig überlegt wie Tom wohl seinen Preis bkeommen wird. Aber ich muss schon sagen so wie es gelaufen ist fand ich es wirklich gut. :) schön überraschend aber auch irgendwie unkompliziert. Wirklich super^^ Das hat sehr gut gepasst. Mal sehen wie Tom wohl darauf reagiern wird
Von:  Ranofa
2011-06-20T19:56:25+00:00 20.06.2011 21:56
*jubel* Sehr schön sehr schön :)
Ich Freuhe mich schon SEHR auf das nächste.
Von:  sasa56
2011-06-20T19:31:49+00:00 20.06.2011 21:31
super kapitel
schöne abschluss fürs kapitel
freu mich aufs neue kaspitel
lg
sasa56
Von:  Langela
2011-06-20T18:02:36+00:00 20.06.2011 20:02
Ich muss zugeben,... ich bin überrascht!
Ich hatte nicht gedacht dass ich noch ein Buch so fasziniert ,wie das Harry Potter- Reihe selbst, finde!

Ich bin so einFAN von dir!

Ich habe es erst gefunden und ALLE Kapiteln durchgelesen, ohne Pause!
Merlin sei Dank war Wochenende und ich konnte eine Nacht durchmachen, weil ich es einfach nicht zur Seite legen konnte!

WAHSINN!
Ich würde sogar das Buch kaufen, wenn es eins gäbe!

Ich freue mich auf das nächste Kapitel!

LG Langela
Von:  strify09
2011-06-20T17:30:39+00:00 20.06.2011 19:30
hi ^^
das kapi ist supi
der kuss und die umarmung von tom und harry gefällt mir ^.~
freu mich schon auf das nächste kap
vlg strify
Von:  sweetkiss12
2011-06-20T16:56:57+00:00 20.06.2011 18:56
schön mach weiter so


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