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Kiss, kiss - bang, bang

Zwischen töten und sterben gibt es ein drittes - leben.
von

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Die Sonne

Die Sonne: Sie ist das Gegenstück zum Mond und gibt uns Vitalität, Wärme und Zuversicht. Die Zukunft strahlt hell und voller Licht. Die Karte fordert uns auf, unsere Ängste hinter uns zu lassen und die Sonnennatur in uns auszuleben.
 

Januar 2008, Paris, Frankreich

Der Sturz war schmerzhaft gewesen, aber jener andere Schmerz, auf den er wartete, blieb aus. Yuugi blinzelte und brauchte eine Weile um zu begreifen, dass er nicht getroffen worden war. Er blickte auf. Atemu hatte geschossen, er spürte den Körper des Polizisten schwer auf sich und etwas Nasses, dass in seinen Nacken tropfte. Atemu ließ den Arm mit der Waffe sinken und langsam begriff Yuugi, dass Atemu den Polizisten erschossen hatte, dessen Gewicht dann auch Yuugi in die Tiefe gezogen hatte. Mit Schrecken wurde ihm bewusst, dass er unter einer Leiche lag, deren Blut auf ihn tropfte. Schnell, regelrecht panisch, befreite er sich, während Atemu Yuugis Colt aufhob.

Schwankend kam Yuugi auf die Beine. So unmittelbar mit dem eigenen Tod konfrontiert zu werden – und diesmal in wachem Zustand – versetze ihm einen Schock. Er konnte sich kaum auf den Beinen halten, aber Atemu nahm darauf scheinbar keine Rücksicht. „Los, komm.“, befahl er barsch und wand sich schon zum Gehen. Der kalte Stich in Yuugis‘ Herzen kehrte zurück. Dann erschießen Sie ihn. Er bedeutet mir nichts. Das waren Atemus‘ Worte gewesen und während er sich von Atemu am Ärmel durch den Garten ziehen ließ, gingen sie Yuugi nicht mehr aus dem Kopf. Hatte er das ernst gemeint, oder war es nur gewesen, um den Mann abzulenken? Yuugi vermochte auf diese Frage keine Antwort zu finden und er konnte jetzt auch nicht darüber nachdenken. Ihm war schwindlig und er wollte sich nur noch irgendwo hinsetzen und versuchen, irgendwie die schrecklichen Bilder aus seinem Kopf zu verbannen… von der Frau, die er erschossen hatte, von dem Mann, den Atemu erstochen hatte und von dem Mann, der ihn bedroht hatte. Das war zu viel, viel zu viel für ihn, aber Atemu ließ ihm keine Ruhe, führte ihn über tausend Umwege und dunkle Gassen bis zu ihrer Wohnung, was viel längere dauerte, als es Yuugi lieb sein konnte. Er murrte auch fast den ganzen Weg, aber Atemu ignorierte das.

Erst, als sie in ihrer Wohnung angekommen waren, blickte er Yuugi wieder in die Augen. Der zitterte am ganzen Körper und starrte stumm zurück, seine Augen eine Mischung aus Angst und Hoffnung. „Tut mir Leid, wegen des Schalldämpfers…“, wisperte Yuugi, teils weil es ihm wirklich leid tat und teils, weil er die Stille nicht ertrug. „Schon gut, lass es dir eine Lektion gewesen sein.“, erwiderte Atemu, wobei sogar ein kleines Lächeln um seine Mundwinkel spielte. Langsam trat er dann auf Yuugi zu, legte seine Arme um ihn und zog den Jüngeren fest an seine Brust. In diesem Augenblick war Yuugi alles egal, er schlang seine Arme fest um Atemu legte den Kopf an dessen Brust und weinte leise, klammerte sich dabei an Atemu und fand den Trost und die Abbitte, die er gesucht hatte. Atemu sagte die ganze Zeit über nichts, er war nur da und hielt Yuugi fest. Aber das war genug.
 

Lange freilich, sollte ihr Friede nicht mehr währen. Es hatte drei Tote gegeben, das waren zwei zu viel und überall wurde nach dem Mörder gesucht. Durch die Art des Todes hatte die Polizei bereits darauf geschlossen, dass es keine persönlichen Motive sondern ein Auftrag gewesen war. Also mussten sie die Stadt verlassen. Besonders Yuugi fiel dies schwer, aber er verstand die Notwendigkeit und beschwerte sich nicht. Sie blieben noch eine Woche, damit das Ganze nicht so auffällig war, dann erstand Atemu einen alten Gebrauchtwagen, in welchem sie alle ihre Besitztümer – viel war das ja nicht, da sie die Möbel in der Wohnung ließen – verstauten. Yuugi, der keinen Führerschein hatte, saß auf dem Beifahrersitz und Atemu steuerte den Wagen. Sie kamen unbehelligt aus Paris heraus, aber Erleichterung verspürte Yuugi erst zwei Stunden später, als es bereits Nachmittag war und ihm der Hintern vom langen Sitzen schmerzte. Um eine Pause bat er dennoch nicht, dazu war ihm das Risiko viel zu groß. „Denkst du, du könntest mir den Gefallen erweisen, meine Tante anzurufen?“, fragte Atemu in die Stille hinein, „Ich kann grade schlecht, während ich Auto fahre.“ Yuugi hob eine Augenbraue:„Warum auf einmal so gesetzestreu?“ „Weil,“, sagte Atemu mit Nachdruck, „es ziemlich dumm wäre, nun wegen so einer Kleinigkeit wie dem Telephonieren am Steuer erwischt zu werden.“ Er wollte nicht enden, wie Al Capone, den man auch nicht wegen seiner Morde, sondern wegen Steuerhinterziehung inhaftiert hatte. Yuugi verstand. „Was soll ich ihr denn sagen?“, fragte er. „Dass sie bitte die Mietverträge kündigen soll – für die Wohnung in Paris, als auch für meine Wohnung in Domino.“, erklärte Atemu. „Ahh…“, machte Yuugi, nahm das Handy und tätigte den Anruf. Kaum, dass Yuugi etwas gesagt hatte, erschreckte Yuki sich halb zu Tode, da sie glaubte, Atemu sei etwas geschehen, weil er nicht selbst mit ihr sprach, aber als Yuugi Atemu das Handy ans Ohr hielt und das Missverständnis auf diese Weise geklärt werden konnte, beruhigte sie sich und Yuugi sprach mit ihr, bat sie, die Wohnungen zu kündigen. Sie versprach auch gleich, selbiges zu tun, hatte dann aber noch eine Frage an Yuugi:„Sag mal, was läuft denn da zwischen dir und meinem Neffen?“ Yuugi wurde schlagartig rot:„Nichts! Er hilft mir nur!“, beteuerte er, aber ihr Lachen klang genau wie das von Atemu fiel zu verständnisvoll. Sie verabschiedeten sich und als Yuugi auflegte und Atemus‘ fragendem Blick begegnete, wurde er erneut rot. Er legte das Handy weg und beeilte sich, angestrengt auf seine Knie zu starren, um Atemu nicht ansehen zu müssen.

Sie fuhren grade durch Belgien als die Sonne unterging, weswegen Atemu sich seine Sonnenbrille anzog. Yuugi fand, dass er aussah, wie James Bond, mit der dunklen Sonnenbrille und dem schwarzen Anzug. Er sah gut aus… so gut, dass Yuugi leise seufzte und krampfhaft aus dem Fenster schaute. „Hast du eigentlich einen Führerschein?“, fragte er irgendwann, da er befand, dass Atemu einige Verkehrsregeln offensichtlich sehr frei interpretierte. „Ich habe sogar eine ganze Menge Führerscheine.“, kam es glucksend zur Antwort. Yuugi lachte ebenfalls:„Hast du für einen von denen auch eine Prüfung abgelegt?“ „Nein, wo denkst du hin?“, erwiderte Atemu beinahe entrüstet und beide lachten.

„Wo fahren wir denn hin?“, fragte Yuugi neugierig. Mit der Antwort konnte er allerdings nichts anfangen. „Dahlem.“, sagte Atemu. Yuugi verzog das Gesicht. „Ahm… muss mir das was sagen?“ „Nein, noch nicht.“, erklärte Atemu, „Es ist ein Ort in Deutschland – der kleinste Ort im Bundesland Nordrhein-Westfalen, um genau zu sein. Ich dachte mir, dass es günstig wäre, in einem kleinen Ort unterzutauchen.“ Yuugi nickte. Beinahe fünf Stunden waren sie gefahren, als sie über die Grenze nach Deutschland fuhren, die Gegend war ländlich und vollkommen zugeschneit. Da Yuugi in einer Stadt aufgewachsen war, hatte er nicht oft Schnee gesehen, sodass er begeistert die weiße Pracht bewunderte. „Willkommen in der Eifel.“, lächelte Atemu. Yuugi lächelte zurück. Sie waren nur wenige Minuten durch Deutschland gefahren, da waren sie bereits in dem kleinen – wirklich, wirklich kleinen – Ort Dahlem angelangt. Ein Fremdenzimmer war schnell gefunden und da die Bewohner Inder waren und somit gut Englisch sprachen, entfiel die Sprachbarriere. An diesem Abend fielen sie nur noch müde ins Bett, vor allem Atemu hatte die lange Autofahrt geschlaucht. Es war seit langem das erste Mal, dass sie ein Zimmer teilten, was Yuugi zu dem Vergnügen brachte, Atemu noch einmal beim Schlafen beobachten zu können. Und er sah entspannt aus, wie Yuugi feststellte, ehe er sich lächelnd in seine eigenen Kissen kuschelte und die Augen schloss.
 

Am nächsten Morgen stellte Yuugi verzückt fest, dass es schneite; dicke Flocken fielen unablässig zur Erde, welche bereits unter der weißen Pracht verschwunden war, sodass Yuugi es sich nicht nehmen ließ, auf der Fensterbank hockend nach draußen zu starren. So fand Atemu ihn, als er aus dem Bad zurückkam und er lächelte. „Was hältst du von einem Spaziergang durch den Schnee?“, fragte er. „Das wäre wunderbar!“, strahlte Yuugi zurück und so zogen sie sich ihre wärmsten Sachen an und machten sich auf den Weg. Dabei mussten sie allerdings schnell bemerken, dass die wärmsten Kleidungsstücke, die sie besaßen, zwar völlig ausreichend für Paris waren, aber bei minus zwanzig Grad in der Eifel nützten sie so gut wie nichts gegen die Kälte und vor allem Yuugi fror bitterlich. Atemu machte mehrfach den Vorschlag, umzukehren und zurück ins Warme zu gehen, aber Yuugi wollte davon nichts hören, viel zu sehr faszinierte ihn die Gegend. Er fand diese einfach wunderschön. Über einen alten Bolzplatz gingen sie in ein kleines Waldstück, welches auf dem Hügel lag, um welches der Ort erbaut worden war. Am Rand des Waldes – Finsterley genannt – standen ein paar schneebedeckte Bänke. Sie wischten den Schnee von einer dieser Sitzgelegenheiten und setzten sich auf die Bank – beziehungsweise, Atemu setzte sich auf die Bank und nahm Yuugi auf den Schoß, weil es sonst zu kalt wäre, wie er sagte. Yuugi hätte einwenden können, dass so aber Atemu fror, aber er sagte lieber nichts sondern kuschelte sich an Atemu, welcher die Arme um ihn legte.

„Hast du es ernst gemeint?“, fragte Yuugi leise. „Was?“, kam es verwirrt von Atemu. „Na ja…“, murmelte Yuugi und wurde rot, aber das versteckte er, indem er seinen Kopf gegen Atemus‘ Brust lehnte, während er weitersprach:„Was du gesagt hast, im Haus des Polizeidirektors. Dass er schießen solle…“ Die letzten Worte brachte er nicht mehr heraus. Atemu hob Yuugis‘ Kinn mit Daumen und Zeigefinger an und zwang ihn somit, ihm in die Augen zu sehen. Unsicher sah Yuugi in diese faszinierend roten Augen. Es war das erste Mal, dass Atemu auffiel, dass sie unterschiedliche Augenfarben hatten, dass Yuugis‘ Augen violett schimmerten. Er lächelte den Jüngeren sanft an. „Yuugi, ich musste das sagen. Er hätte uns beide in der Hand gehabt, hätte ich das nicht gesagt. Ich mag dich, Yuugi, das weißt du doch.“ Yuugi lächelte erleichtert. „Ja. Gut…“, wisperte er und mochte nicht mehr sagen, denn er fürchtete, dadurch seine wahren Gefühle zu verraten.

Atemu wechselte sodann auch das Thema. „Du kommst aber damit klar, was sonst noch… geschehen ist?“ Zu seiner eigenen Überraschung konnte Yuugi ehrlich nicken. „Ja, ich denke schon. Es ist… schrecklich, auf eine Weise, aber andererseits… ich bereue es nicht. Hätte ich es nicht getan, hätte sie vielleicht die Polizei gerufen…“ Atemu neigte leicht den Kopf. Er hatte einen Verdacht, aber diesen sprach er lieber nicht aus. „Möchtest du dein Training fortsetzen?“, fragte er stattdessen. „Was, habe ich nicht langsam alles hinter mir?“, stöhnte Yuugi. Sein Gegenüber gluckste:„Nun ja, fast. Weiterhin trainieren musst du schon, vor allem mit dem Colt, denn du hast noch nicht gelernt, auf bewegliche Ziele zu schießen.“ „Und hier soll ich das tun? Hier gibt es doch keinen Schießstand!“, wand Yuugi ein. Die Vorstellung, erneut eine Waffe in die Hand zu nehmen, ängstigte ihn ein wenig, aber nicht zu sehr, nicht, wenn es nötig war um Atemu zu helfen. Diese Ausrede ließ sein Gewissen ruhen. „Ein paar Schritte weiter ist der Schützenstand. Aber bei beweglichen Zielen hilft das nichts. Es gibt genügend Wälder hier, wir können auf Rehe oder Füchse schießen.“, erkläre Atemu, aber diese Aussicht gefiel Yuugi wenig, sodass er ein langes Gesicht zog und sagte:„Die armen Tiere…“ Atemu schüttelte den Kopf. Yuugi hatte also kein Problem damit, eine junge Mutter zu töten, aber bei einem Tier sträubte er sich? „Es gibt genug und es werden ja nicht zu viele sein. Lange können wir hier nämlich nicht bleiben, es ist ein kleines Dorf, die Menschen werden reden.“ Zwar bezweifelte er, dass sie zur Polizei gehen würden, aber dennoch galt es, Aufmerksamkeit zu vermeiden.

Als sie sich auf den Weg zurück machten, hatte es so viel geschneit, dass Atemu knietief im Schnee versank, Yuugi sogar noch tiefer, was ihm Schwierigkeiten beim Gehen machte, wie Atemu belustigt feststellte. In den nächsten Tagen suchten sie häufig die Wälder um das Dorf herum auf und schossen auf Tiere, wobei Yuugi traf so selten, dass es unauffällig blieb. Da in den Wäldern kaum Schnee lag, war es leicht, sich hier fortzubewegen und gleichzeitig hielt der Schnee auf den Straßen die Menschen in den Häusern.

Als die Woche sich dem Ende neigte, waren Yuugis‘ Schießkünste besser geworden und sie mussten aufhören, da sie von ihrer indischen Gastgeberin hörten, dass es wohl Wilderer in der Nähe geben müsse, da der Förster totes Wild gefunden hatte. Und weil Eifler außerdem misstrauisch gegenüber allem Fremden waren und gerne tratschten hatte man schnell Atemu und Yuugi im Verdacht – was sollte man denn auch denken, von zwei Japanern, die mitten im Winter in die Eifel kamen und sich den ganzen Tag in den Wäldern herumtrieben? Da konnte ja etwas nicht stimmen. „Schon Julius Caesar nannte die Eifler ein listiges, kleines Bergvolk.“, sagte Atemu, klang dabei aber so, als fände er das Ganze recht amüsant und weniger schlimm. Yuugi konnte Atemus‘ Optimismus nicht ganz teilen. „Wie kannst du so ruhig bleiben, wenn sie schon wissen, dass wir das waren?!“, hielt er Atemu vor. Der lächelte und zerzauste Yuugi das Haar. „Sie reden nur. Sie wissen nichts. Wir werden aber trotzdem morgen Abend abreisen, wenn dich das beruhigt.“ Das tat es wirklich.

Mittags waren sie bei ihren Gastgebern zum Essen eingeladen, zum Abschied. Das Essen war indisch, logischerweise und entsprechend scharf, worunter besonders Yuugi litt. Aber zu seinem Glück hatte die Tochter des Hauses eine Freundin zu Besuch, die ebenso zu kämpfen hatte, sodass das ganze Mittagessen zu einer lustigen Angelegenheit wurde. Es wurde Nachmittag, als die beiden schließlich noch ein letztes Mal in einen Wald aufbrachen. Diesmal wählten sie einen Wald, der an einem kleinen Kloster lag, er war weitläufig und daher bestens geeignet. Seufzend nahm Yuugi den Colt zur Hand, ganz wohl dabei, in den Wäldern einfach zu wildern und die Kadaver dann zurückzulassen, fühlte er sich nicht, aber Atemu versicherte ihm, dass es das letzte Mal sei. Er traf mit dem dritten Schuss, dann drängte es ihn, zu verschwinden. Weit waren sie allerdings noch nicht gekommen, da hörten sie Schritte und Stimmen. Entsetzt starrte Yuugi Atemu an. „Oh Gott, sie werden uns sehen, und die Leiche und dann werden sie an die Morde in Paris denken und Atemu was-“ An dieser Stelle legte Atemu den Zeigefinger auf Yuugis‘ Lippen um ihn zum Schweigen zu bringen. „Sh. Denk lieber an eine Lösung.“, mahnte er strickt. „Aber wie sollte das aussehen? Warum sollten wir uns bitte im Wald herumtreiben, wenn nicht, weil wir etwas zu verbergen haben?!“ Yuugis‘ Stimme wurde panisch, bei seinen Worten, umso mehr, als Atemu zu Grinsen begann. „Yuugi, du bist ein Genie.“, eröffnete er ihm strahlend. Yuugi legte den Kopf schräg. „Was?“ „Wir müssen nur etwas anderes tun, was man vor der Öffentlichkeit verbergen würde.“, sagte Atemu triumphierend. Dann änderte sich sein Blick plötzlich und er sah Yuugi mit einem Ausdruck in den Augen an, den dieser beim besten Willen nicht zu deuten vermochte. Grade wollte er fragen, woran Atemu bei dieser anderen Sache denn dachte, da bogen zwei Personen um die Ecke. Es waren das indische Mädchen und ihre Freundin, soviel konnte Yuugi noch erkennen.

Im nächsten Augenblick fand er sich in Atemus‘ Armen wieder – und spürte Atemus‘ Lippen auf seinen. Die Welt schien stillzustehen. Yuugi stand vollkommen unter Schock. Atemus‘ Lippen waren ebenso kalt wie seine eigenen, aber die Zunge, die über seine Lippen strich, war warm und mit einiger Verspätung öffnete Yuugi seine Lippen. Er hatte sich gewünscht, Atemu einmal küssen zu können, einmal nur, aber dies hier war anders, als er sich das gedacht hatte und es kam so plötzlich, dass er gar nicht richtig reagierte. Er erinnerte sich nicht, seine Augen geschlossen zu haben, aber sie waren zu und er hörte die Stimmen der Mädchen und ihre Schritte im Schnee. Die Inderin sprach grade:„-kannst du doch nicht einfach so behaupten, Nadine! Außerdem – oh!“ Die Schritte hörten auf, als die beiden sie sahen. Das Mädchen, das offenbar Nadine hieß, lachte. „Ich hab dir gesagt, dass sie schwul sind, Shaila, du schuldest mir einen Schokokuchen!“ Die beiden drehten und gingen rasch woandershin. Weder Atemu noch Yuugi hatten ein Wort der auf Deutsch geführten Unterhaltung verstanden, sie hörten nur, wie sie wieder verschwanden.

Atemu löste sich wieder von Yuugi, der jetzt, da der Augenblick vorbei war, am liebsten aufgeschrien hätte, wurde ihm doch jetzt erst bewusst, dass diese wohl einmalige Gelegenheit verstrichen war, ohne, dass er sie genossen – ja, überhaupt bewusst miterlebt – hatte. Er hatte so sehr auf die Mädchen geachtet, so sehr gefürchtet, entdeckt zu werden, dass er den einzigen Kuss, den er jemals von Atemu bekommen würde, mehr oder weniger verpasst hatte. Er sah Atemu an, der ein wenig unsicher schien, Yuugi seinerseits musterte. „Der Kuss…“, sagte er, aber Yuugi unterbrach ihn rasch:„War eine berufliche Notwendigkeit. Rein professionell.“ Insgeheim hoffte er, dass Atemu ihm widersprechen würde, aber der sagte nur:„Natürlich!“ „Natürlich.“, wiederholte Yuugi und beide lachten kurz auf. In die Augen sahen sie sich dabei aber nicht, sondern starrten auf den Schnee, als sie sich auf den Heimweg machten.



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Anuugi
2010-11-16T18:56:43+00:00 16.11.2010 19:56
hmm komisch.. nadine... nadine... irgendwie sagt mir der name was......
*grügel*
*mit schultern zuck*

WAHHHHH EIN KUUUSSSS ein KUSSSSSS
Wie geil
*Umherhüpf*
*Tanz*
*freu*
Bor so geil.. und hrrrrr
Atemu das kam ihm doch grade recht.
SOO ein böser schlingel
Muhahahahaha
Wirklich toll geschrieben das kapitel.
Auch diese kleinen zärtlichkeiten wo sie da sitzen und reden einfach nur SCHÖÖN *-*
Von:  Alienor
2010-10-11T14:26:01+00:00 11.10.2010 16:26
Achja!

PS: Bitte beende diese wundervolle FF nicht ohne ein Adult *mit großen Augen anbettel*
Von:  Alienor
2010-10-11T14:23:27+00:00 11.10.2010 16:23
Ein TOLLES Kapietel...besonders die letzte Szene hat es zu meinem Lieblingskapietel aufsteigen lassen! Aber zum Anfang:
Ich war echt überrascht über Atemuns Verhalten, finde aber im Nachhinein, dass es einfach besser zu seinem bisher beschriebenen Charackter passt als die typisch, fast schon klischeehaft erwarteten Reaktionen ^^
Und dann eine verschneite Woche in Deutschland...sehr romantisch :)
Aber wirklich Atemu, jemanden auf seinen Schoß zu ziehen unter dem "Vorwand" dem anderen wird kalt....das ist schon mehr als andeutungsweises flirten....aber die subtile Art mit der du diesen Moment beschrieben hat - wirklich toll.
Und dann.....*seuuuuuuftz*
Das mehr als zufriedenstellende Ende! Die ganze Situation ist einfach so...orginell ^^ Wirklich ein toller Moment ^^
Besonders da man diese Situation auch anders hätte regeln können...finde ich es umso schöner wie Atemu gehandelt hat....man erkennt die Fortschritte in ihrer Beziehung :D
Ach, ich kann meine Begeisterung garnicht in Worte fassen - toll, toll, toll!!!!

Und jetzt heißt es wieder eine Woche dahinschmähen, bis man weiterlesen kann ._.
Naja, soll ja die Vorfreude steigern xD
Aber lass uns bitte nicht noch länger drauf warten! Entzugserscheinungen sind eine grausame Angelegenheit!

Ganz liebe Grüße
Alienor
Von:  Merylex
2010-10-10T20:39:51+00:00 10.10.2010 22:39
wahhh!
ich liebe die letzte Szene.
So genial die Idee ist einfach zu gut umgesetzt (hibbel)
Ja die armen Tiere wie kannst du sie nur töten (schnief XD)
aber war ja klar das die nachbar tratschen das ist überall so sogar in der Grossstadt weiss man von Leuten allerlei zeug, dabei hatte man sie nie persönlich getroffen.

Die Mädels sind geil, mir würde das nie einfallen sowas zu wetten, ausser es ist offensichtlich, und sie sahen nicht wirklich danach aus, denke ich.

armer Yugi jetzt hat er seinen ersten Kuss nicht wirklich mitbekommen und versucht es zu überspielen ich lach mich kaput.
Nur weiterso, du erheiterst mich gerade ungemein.

Von: abgemeldet
2010-10-10T12:30:52+00:00 10.10.2010 14:30
HA!!! Ich hab´s doch gewusst, dass Atemu das nur gesagt hat, damit er sich und Yugi schützen kann und dem anderen damit nicht in die Hände spielt! Dass Yugi so leicht damit fertig wird, seinen ersten Mord begangen zu haben überrascht mich dann doch etwas, aber was tut man nicht alles für denjenigen, den man liebt?! *breit grinse*
Ich finde es total witzig, dass du wirklich deinen eigenen Wohnort in deine Geschichte mit eingebaut hast^^ Auf die Idee muss man erst mal kommen, aber es ist dir echt gut gelungen.
Aber der Kuss am Ende... Oh mann, das wäre doch die Gelegenheit gewesen, den jeweils Anderen mal über die eigenen Gefühle aufzuklären, aber nein... Wir sagen mal wieder nichts und schauen nur verlegen in der Gegend herum *seufze*
Es war wie immer eine super schönes Kapitel und es ist schade, dass die Geschichte ja schon bald endet. Dafür freue ich mich dann aber schon auf deine nächste Geschichte!
Hab dich lieb und mach weiter so!!
Deine Yami-chan
Von: abgemeldet
2010-10-10T09:36:17+00:00 10.10.2010 11:36
WUHAHAHA
SAUBER
SAUUUBER XDDDDD
musste mal wieder die leute beim bespannen knutschen
äh knutschen bespannen ><

huuuulala
xD
ja schönes dorf
uhum inder? Oo jetzt echt?

und ja ne fällt auch voll nicht auf wenn da 2 japaner hinreisen die dann sofort anstatt sich mal so wie touristen verhalten in die wälder spazieren und tiere umknallen xD"
also meine nachbarn würden sich freuen, sie hätten was zum tratschen haha
naja also das kapitel davor mochte ich ja ein wenig mehr X§
aber hier gibts dafür ja so schön schneeee *w*
jetzt hab ich noch mehr lust vorbeizutrempen

und das mit dem kuss hab ich schon richtig geahnt als er das da mitdem verheimlichen sagte
ich hätte - nein egal
xD naja auf jedenfall gutes kapitel wie immer
Von:  KaitoDC
2010-10-10T09:26:40+00:00 10.10.2010 11:26
Oh man, man kann einfach nur über die beiden den Kopf schütteln...
Ich kann nur sagen, dieses Kapitel hat mir wieder sehr gefallen! Ich war gespannt darauf, wie Atemu nach diesen drei Morden auf Yugi reagieren würde, der doch ziemlich... nun ja, geschockt war, und er hatte ihn tatsächlich umarmt! Er gleicht ja kaum mehr dem 'alten' Atemu, was mich aber nicht sonderlich stört ;)
Yugi scheint sich auch ziemlich verändert zu haben, jedenfalls hätte ich nicht gedacht, dass Yugi realtiv leicht über diese drei Morde, welches eins von ihnen sogar er selbst verschuldet hatte, hinweg kommen würde. Dass er einen Menschen getötet hatte, um Atemu zu schützen... wow.
Ich mag es wirklich, wie du Yugis und Atemus Beziehung zueinander immer mehr vertiefst, und das Schritt für Schritt, und nicht dass sie sich mit einem Mal anfallen. Ich mag die kleinen Veränderungen, die sie durchmachen.

Aber dass Atemus Tante wirklich so etwas fragt, der arme Yugi! :D
Und dann später noch diese beiden Mädchen, ich glaube, es wäre noch peinlicher gewesen, wenn Yugi und Atemu sie verstanden hätten...

Ich bin wirklich gespannt darauf, wie es weiter geht mit ihnen... wie gesagt, die beiden verhalten sich wirklich.. oh man :D
lg
KaitoDC


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