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einmal Muggelschule und zurück

1. alles kommt anders und 2. als man denkt
von

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gefunden und verloren

Als es in Alfons Tasche zu vibrieren begann rutschte ihm sein Herz in die Hose. Das Unaussprechliche, womit er bereits gerechnet hatte, als er Amy in der Bibliothek vorfand, war geschehen: Seine Tochter brach in das Versteck der Geister ein und stahl die Orti.

Wieso nur hatte er ihr geholfen den richtigen Trank zu finden?

Nur wegen seiner Dummheit ihr zu helfen, hatte sie die Zutaten gestohlen und natürlich waren die anderen Todesser so schlau gewesen, die richtige Reihenfolge zu kombinieren, sodass sie wussten, was geschehen würde.

Das Schlimme nur war: Wenn er alleine den Alarm bemerken würde, dass die Wand, hinter der die Dinge eingemauert waren, zerstört wurde, dann könnte er am Ende sagen können, dass er nichts davon mitbekommen hatte, doch nun vibrierte bei allen Todessern eine Münze im Mantel. Er schluckte, als Bellatrix mit einem mal hinterhältig zu grinsen begann.

„Unser Verräter hat zugeschlagen!“, verkündete sie verzückt und gackerte was das Zeug hielt.

Niemand außer ihm ahnte, um wen es sich handelte.

Wobei, niemand war nicht ganz richtig. Er sah zu Narzissa, sie wurde kreidebleich. Scheinbar sah sie auch sich bereits tot umfallen, dank des Schwures, den sie auf das Kind abgegeben hatte.

Amy, er hatte gehofft seine Tochter wäre klüger gewesen.

Bella sprang freudig in die Höhe, ihr Mann folgte mehr oder weniger gelangweilt.

„Kommt, Rabastan, Rodolphus, wir kochen uns ein Süppchen!“

Ganz ohne Zweifel gefiel es Bellatrix. Sie sah es als Spiel, oder sogar willkommene Abwechslung, jemanden Bestrafen zu dürfen. Das Quidditchspiel der Schüler fand sie eher langweilig.

Mit einem – zugegebener Maßen – klischeehaften Hexenlachen, tänzelte sie davon, zusammen mit den angesprochenen Männern. Zwar dauerte der Fußweg länger, aber sich auffälliger davon zu machen, hätte die Kinder aufgescheucht und das wollten sie nicht.
 

„Verdammt, Draco, ich habe kein gutes Gefühl bei der Sache!“, erklärte Viktorian und sammelte alles ein, dass sein Kumpane ihm zuwarf.

„Halt die Klappe und beschwere dich bei Sathyria! Die hat sich das immerhin ausgedacht.“, er kam mit dem Schädel von Caro heraus, das Einzige, was noch übrig war, von dem, was sie bei sich hatte, als sie starb.

„In Ordnung, wenn das hier vorbei ist, dann schließe ich mich dem Orden an!“, verkündete Viktorian.

„Ha, ich wünschte das könnte ich auch so einfach sagen!“

Er nickte in die Richtung des Ganges, aus dem sie gekommen waren.

„Los jetzt, ich habe das doofe Gefühl, wir sind gleich nicht mehr nur zu zweit!“

„Du meinst zu dritt.“, berichtigte Viktorian und nickte in Richtung des verkohlten Schädels.

„Sehr lustig“, schnaubte Malfoy, verschloss mit einem Schwung seines Zauberstabes wieder die Mauer und rannte los, der Veelasohn hinterher.

Sie hatten Glück. Gerade, als sie am Eingang zu den Kellergewölben des Haupthauses ankamen hörten, sie bereits Stimmen aus dem Gang, von wo sie gekommen waren. Sie hofften einfach, dass die Lehrer, die das Versteck kontrollieren würden, darauf vertrauten, dass die Eindringlinge in dem kleinen Raum bei den Orti gefangen waren.

Sie nahmen die Beine in die Hand und rannten zu dem Wohnhaus, in dem Sathyria bereits auf sie wartete.

Zwei Geister schlossen auf, Malik und Oliver.

„Lauft schneller, da sind drei von ihnen, die gerade versuchen, wieder in das Versteck zu gelangen.“

Viktorian schnaufte.

„Anstatt hier dusselig zu quatschen könntet ihr uns ja die Orti abnehmen und direkt zu Sathyria bringen. Wir brauchen länger als ihr!“

Das ließen sich die Zwillinge nicht zweimal sagen.

Als würden sie irgendein besonderes Spiel spielen, schnappten sie sich die Bündel und waren innerhalb von drei Sekunden in dem obersten Stock des Hauses durch ein offenes Fenster verschwunden.

Malfoy griff nach dem Ärmel von Romulus und zog ihn unter Protest in sein eigenes Wohnhaus, wo sie sich schnell versteckten.

„Lass uns versuchen, so schnell es geht wieder zum Stadion zu kommen!“, schlug Draco vor und lugte aus dem Treppenhaus hervor um die Umgebung des Hauses zu überprüfen.

„Was? Was ist mit Sathyria? Wir können sie nicht im Stich lassen!“

„Tun wir ja nicht. Den Rest schafft sie auch alleine. Wir dürfen nur kein Aufsehen erregen, damit wäre keinem von uns geholfen. Wenn man uns jetzt erwischt, wie wir zu eurem Wohnhaus gehen und nicht zum Stadion, dann werden sie erstrecht misstrauisch! So haben wir zumindest eine kleine Chance, dass sie nicht wissen, wer die Orti hat und wo er sich befindet.“

Victorian überlegte. Er hatte schon Recht, um ihre alten Habseligkeiten würden sich anschließend die Geister selbst kümmern.

Aber was war mit Sathyria? Er fühlte sich als würde er sie im Stich lassen.

Hart schluckte er. Doch er wusste, dass auch Draco nicht wirklich zufrieden mit seinem Plan war, aber hatten sie eine andere Wahl?

Schließlich nickte der Jüngere dem anderen zu.

„Also gut, lass uns zurückgehen.“

Sie erhoben sich in dem fensterlosen Treppenaufgang und klopften sich die Kleidung zu Recht, ehe sie betont gelassen die Stufen hinter stiegen.

Sie waren beide Slytherin, perfekte Schauspieler, das würde ihnen schon im Notfall das Leben retten.

Doch es geschah nichts. Ohne jegliche Behelligung kehrten sie zum Stadion zurück und sahen das Spiel, bis endlich der Schnatz gefangen wurde.

Narzissa schluckte.

Wie sollte sie dieses Dilemma bloß ihrer Schwester beibringen? Und was war mit Mr. und Mrs. Weasley, Amys eigentlicher Familie?

Wobei, würde sie überhaupt dazu kommen, die drei noch einmal zu sehen? Sie glaubte nicht daran, dass auch nur einer von ihnen beiden - weder sie, noch Amy - diesen Tag überstehen würde. Amy würde getötet werden und sie, das weibliche Oberhaupt der Familie Malfoy, mit ihr, da der Schwur nicht erfüllt wurde.

Sie schluckte. Jetzt, wo Amy sie in solch eine Bredouille geritten hatte, war sie sich nicht mehr so sicher, dass sie den Schwur hätte leisten sollen, doch es war zu spät einen Rückzieher zu machen.

Nur das komische war: Auf der anderen Seite bereute sie diesen Entschluss gar nicht. Sie hatte es für Draco getan und wenn er nun auch Sathyria verlor, dann wollte sie eh nicht mehr leben und dabei zusehen, wie er sich selbst aufgab und vielleicht gar zerstörte.

Papperlapapp!

Wieso hatte dieses Mädchen nur so eine törichte Dummheit begangen?

Mit schnellem Schritt und gerafftem Kleid sprang sie hinter ihrem Mann die Treppe hinauf. Mit ihnen zusammen all die Todesser und Lehrer, die auf dem Gelände versammelt waren.

Alfons stieß das Vorzimmer auf. Schreie wehten ihnen entgegen und als er in dem Büro ankam, musste er schlucken.

Sathyria wälzte sich auf dem Boden herum. Bellatrix über ihr folterte sie mit einem verbissenen Ausdruck im Gesicht. Kaum dass sich alle Todesser in dem Büro versammelt hatten erhob Alfons die Stimme: „Hört auf der Stelle auf!“

Bella hielt in ihrer Bewegung inne und sah schnaufend zu ihrem momentanen Chef.

„Was hat das hier zu bedeuten?“, fragte er, zwang seine Stimme zu einem gefassten Ton.

„Tja, ich würde sagen: Wir haben hier einen kleinen Verräter geschnappt.“, erklärte Rodolphus.

„Einen ganz kleinen großen Verräter.“, ergänzte Rabastan.

„Das heißt?“, oh Gott, Narzissa kam sich so seltsam vor, sie wusste sehr wohl, was das hieß; Sie musste unweigerlich sterben.

„Das heißt, dass unsere geliebte kleine Nichte...“, Bellas Atmung beschleunigte sich. „...uns alle hintergangen hat!“

Als sie einen Hechtsprung auf Sathyria zu machte zog ihr eigener Mann sie zurück.

„Mach dir die Hände nicht schmutzig.“, damit wand er sich dann wieder seinen eigenen Leuten zu. „Die Kammer der Orti ist geplündert, also haben wir uns auf dem Gelände umgesehen und siehe da, wer sitzt in seinem Zimmer und zieht gerade die Orti aus ihrem Zaubertrank? Sathyria Tonks höchst persönlich.“

Alle Augen waren auf das Mädchen gerichtet, die langsam wieder zur Besinnung kam.

„Du wertloses kleines HALBBLUT!“, schrie Bella und der nächste Cruciatus erreichte Sathyria. Erneut schrie sie auf.

Entsetzt beobachtete Alfons das Geschehen, blieb jedoch rein äußerlich gefasst.

„Bella, hör auf.“, befahl er und trat einen Schritt an seine Tochter heran, die nun wieder wach war und ihn schnaubend ansah.

Amy sah in seine Augen und versuchte die Gefühlswelt ihres Direktors zu ergründen, doch sehen tat sie nichts. Nur endlose Leere und... Angst?

Alfons wusste von ihr, das war ihr klar, er hatte sie selbst auf den Zauber gestoßen, das wusste sie auch und damit war das ganze seine Schuld. Wenn er gewusst hatte, was sie wollte, dann hätte er sie, würde er sie lieben, aufhalten müssen – ‚Ein paar kleine Worte hätten gereicht!‘, dachte sie sich verzweifelt – doch vermutlich gehörte das zu seinem Plan. Ohne einen Beweis, hätte er sie niemals umbringen können, denn bis vor einigen Minuten stand da ja noch die verrückteste der Todesser zwischen ihr und den anderen, die ihr nichts Gutes wollten.

Doch nun...

Alfons rieb sich die Finger und sah sie nervös an, als er nach der passenden Frage suchte.

„Sathyria Tonks, warum brichst du in die Kellergewölbe ein, stielst die Orti unserer Geister und versucht einen Trank zu brauen, der sie alle auf einen neuen Gegenstand prägt?“, fragte er gefasst, flehte sie jedoch gedanklich an, etwas zu sagen, dass sie nicht noch mehr hineinreiten würde. Vielleicht etwas wie: ‚Ich wollte die Handhabung der Seelen erleichtern, ich habe gelesen, dass man sie so leichter kontrollieren konnte.‘

Doch natürlich kam Nichts der Gleichen. Tief atmete sie sein.

„EURE Geister? Das waren einmal lebendige Menschen! Sie sind keine Dinge, die man benutzen kann, wenn man sie schon tötet, dann lässt man sie auch in Ruhe, das nennt sich Anstand.“

„Wie kannst du es wagen?!“, schrie Bellatrix. Der nächste Fluch traf Sathyria.

„Hör auf, Bella!“, brüllte Alfons noch einmal.

Wild atmend sah die Frau ihn an.

„Diese Magie ist zu hoch für eine elfjährige.“, stellte Lucius fest. „Du musst einen Komplizen gehabt haben. Wer war das?“

„Ich hatte keinen Komplizen!“, knurrte Sathyria.

Lucius nickte und sofort hob Bella erneut wild lachend ihren Zauberstab, um Amy zum ‚singen‘ zu bringen.

Narzissa schluckte. Ihre Hand prickelte. Sie musste etwas machen, sonst würde der Schwur sie mit sich nehmen.

Nur was?

Als der Fluch abbrach fragte Lucius erneut: „Wer hat dir geholfen?“

„Niemand!“

„Bring diesen Romulus und Draco her.“, bat Alfons Umbridge, die sich köstlich amüsierte. Sofort sprang sie, um den Befehl zu befolgen.

„Du glaubst doch wohl nicht, dass Draco was damit zu tun hat!“, Lucius klang ängstlich.

„Wir müssen alles in Betracht ziehen.“, erklärte Alfons trocken. Selbst wenn er wusste, dass er damit seinen Freund verärgerte, so war es ihm egal. Seine einzigen Gedanken kreisten um Amy und wie er sie aus der Misere wieder heraus bekam.

Die Tür des Büros sprang auf und Umbridge führte mit gezücktem Zauberstab die Jungen herein.

„Sathyria!“, stieß Draco erschrocken hervor. Victorian schaltete seinen Verstand aus und wollte zu ihr hechten, doch der Zauber der Frau hinter ihm erreichte ihn schnell. Mit gefesselten Händen und Füßen schlug er hart wie ein nasser Sack auf und kam nur mit Mühe wieder auf die Knie, um sich zu setzen.

Verdammt, wieso hatte er bloß auf Draco gehört und war verschwunden? Nun war Sathyria in Gefahr, als Amy nur noch mehr, und wenn er richtig lag, dann war ihre Zeit der Verwandlung gleich abgelaufen.

„Lasst die beiden in Ruhe, sie haben absolut nichts getan!“, bat Sathyria und sah Victorian fest an. Sie war sich beinahe sicher, dass er gleich jegliche Schuld auf sich nahm, aber sie wollte das nicht, dass hatte sie ihm bereits eingetrichtert und er hatte ihr sein Wort gegeben.

„Was soll das alles?“, presste er zwischen den Zähnen hervor. „Was habt ihr mit Sathyria angestellt?“

„Das kleine Halbblut wird angeklagt, uns hintergangen zu haben. Sie hat unsere Großmütigkeit ausgenutzt!“, singsangte Bellatrix und schlich gebückt um den Jungen herum, sodass sie ihm ins Ohr flüsterte.

„Nun stellt sich doch die Frage...“, damit richtete sie sich auch an Draco, griff an seine Schulter und schlängelte sich regelrecht um seinen Nacken. „Wer hat ihr geholfen? Alleine wäre sie nicht dazu fähig gewesen.“

Schmollend sah sie ihren Neffen an.

Draco sah zu Bellatrix, dann zu Amy und verschränkte die Arme. Sie schüttelte den Kopf, beinahe unmerklich. Lucius bemerkte es, sagte jedoch nichts. Wenn sein Sohn darin verstrickt war, dann würde nicht er ihn ans Messer liefern.

„Was soll sie getan haben?“, fragte der Weißblonde, nachdem er einmal tief durchgeatmet hatte.

„Verrate du es uns!“, bat Rabastan.

„Wie, wenn ich es nicht weiß?“

Ein kurzes Schweigen, dann ergriff wieder Bella das Wort.

„Sie wollte unsere Muggeldiener befreien.“, erklärte sie. Draco nickte. Victorian wollte zum Reden ansetzen, doch erneut fuhr Draco ihm dazwischen.

„Ah ja, und was haben wir bitte damit zu tun?“

„Irgendjemand muss ihr geholfen haben.“, entgegnete Rodolphus genervt.

„Nun, dann scheiden Victorian und ich aus.“, erkärte Draco hart und Victorian schloss die Augen.

„Oh Gott, Sathyria...“, flüsterte er und ließ den Kopf hängen.

„Wir waren beide fast das ganze Spiel über im Stadion, nur den Anfang haben wir verpasst. Ich wollte mich umziehen, da ich erst so spät aus der Stunde kam. Victorian hat mich begleitet, wir wollten Sathyria abholen, haben sie allerdings nirgends gefunden, also sind wir zurück zum Spiel gegangen.“

„Du meinst, das Halbblut da hat ein Alibi?“, fragte Bella spitz.

Draco nickte.

„Ja, Victorian war die ganze Zeit über bei mir.“

Alfons musterte die beiden. Er war sich sicher, dass Draco log, doch wenn ja, dann nur Sathyria zu liebe, dessen war er sich sicher. Und eine Person konnte er eher retten, als zwei oder gar drei.

Also nickte er.

„Gut.“, Alfons nickte. „Er darf gehen.“

Widerwillig löste Umbridge ihren Zauber und Victorian aufstehen. Dieser betrachtete Sathyria schweigend, die ihn leicht anlächelte und nickte.

„Tut mir leid, Victorian.“, flüsterte sie.

Bella bebte, als sie zu sprechen begann, sagte jedoch nichts.

Der Veelasohn sagte nichts, drehte sich nur Wortlos herum und begutachtete Malfoy, der ihm ausdruckslos entgegen starrte. Beide wussten, dass sie einen Fehler machten, doch gab Victorian seinem ewigen Nebenbuhler die Schuld daran, dass Amy nun für sie alle gerade stand.

Er schluckte die Wut hinunter und verließ das Büro.

„Kann ich auch gehen?“, fragte Draco.

„Das hier gehört zu unserem Handwerk.“, verkündete Bella. „Du bleibst schön hier. Interesse an ihrem Tod hast du doch wohl auch, oder?!“

Wackelnd und abgehackt stakste sie auf Sathyria zu und hockte sich hin. „Meine arme, kleine Nichte! Du bist wirklich begabt, aber... WAS ZUM TEUFEL!“, sie stolperte zurück und landete auf dem Hinterteil.

Vor den Augen aller wurde Sathyrias Haar glatt und hell.

Draco nahm die Arme auseinander.

Ein hinterhältiges Grinsen erschien auf dem Gesicht seiner... was auch immer.

„Tut mir leid, Tantchen, aber ich bin Merlin sei Dank, NICHT deine Nichte.“, sie lachte gehässig. Nun war ihr absolut alles egal. „Sathyria Tonks ist schon vor Jahren gestorben.“

Bellatrix erhob sich.

„Wer bist du?“

Draco schluckte, ebenso wie Narzissa.

Oh Gott, was sollte sie tun?

Alfons trat an ihre Seite.

„Kümmere dich bitte um meine Tochter.“, flüsterte er ihr zu, als sie alle gebannt auf die langsam brodelnde Haut des Mädchens sahen.

„Was?“, hauchte sie entsetzt. „Alfons, was...?“

„Glaubst du ich bin blind und erkenne mein eigenes Kind nicht, wenn es vor mir steht? Dafür hat sie selbst in der Fremden Gestalt zu viel von mir.“

Narzissa schluckte.

„Aber wieso...“

Alfons beugte sich zu ihr hinunter.

„Nimm ihre Sachen, bring sie zu meinem Schließfach bei Gringots. Ich habe eine Vollmacht für dich hinterlegt, als ich merkte, dass du sie schützt. Nimm einfach alles was mir gehört und bringe es dahin, es muss alles an sie gehen.“

Narzissa schluckte.

Als Alfons sich wieder aufrichtete sah sie es in seinen Augen. Er hatte mit sich und der Welt abgeschlossen. Liebe und unendliche Erleichterung saß in seinem Blick. Er wandte sich lächelnd wieder zu Amy um, die beinahe so verrückt lachend wie Bella auf dem Boden saß, ihre Sachen waren an einigen Stellen gerissen.

Draco war wie erstarrt.

Das hier war kein Traum und dieses Mal hatte sich auch nicht Amy in Sathyria verwandelt, sondern Sathyria war zu Amy geworden.

Sie lebte, wie sehr hatte er sich eigentlich vor ihr zum Affen gemacht? Oder hatte er das gar nicht getan?

Sie hatte ihn zum Narren gehalten, oder war es nur Schutz gewesen?

Er schluckte.

Nun würde sie wirklich sterben.

Im Augenwinkel nahm er eine Bewegung wahr. Alfons trat aus der Menge heraus. Sein erster Reflex war es zum Zauberstab zu greifen und sie zu schützen, doch der Mann lächelte selig, er schien nicht sauer.

Amy sah ihren Vater und grinste hämisch. Sie wusste es, er hatte es herausgefunden und nun würde er sich nicht mehr verstellen müssen und sie töten.

Er kam näher kniete sich zu ihr, niemand hielt ihn auf, es war seine Tochter, in ihren Augen wollte niemand mehr ihren Tod, als er.

Doch Amy wurde überrascht. Seine Augen, die ihren so ähnlich waren, glänzten vor Erleichterung.

Verwundert, aber auch verzweifelt zog sie die Augenbrauen zusammen.

„Du bist wahrlich meine Tochter...“, flüsterte er. „Ich bin so stolz auf dich!“

„Vater... warum...“

Doch die Frage blieb ihr im Halse stecken.

Sie nahm eine Bewegung bei Bella war, sie zog ihren Zauberstab.

Erschrocken sah Alfons hinter sich. Er musste schnell handeln.

In einer Sekunde, die ihm wie ewig vor kam, sah er noch einmal zu Narzissa.

„Avada“, setzte Bella an, ihr Kadavra ging in dem Knall unter, als Alfons mit seiner Tochter apparierte.

Totenstille herrschte im Raum. Dort wo eben noch die zwei gehockt hatten, war nichts.

„Ich hab sie erwischt!“, hauchte Bella nach einer Weile, als wäre sie selbst davon überrascht. „Ich habe sie wirklich erwischt!“ Sie begann so freudig zu lachen, dass man hätte meinen können, sie würde gleich zu tanzen beginnen.

Draco schluckte.

Einmal.

Zweimal.

Der Kloß ging nicht weg. Als er herum fuhr, machten ihm die Todesser, die immer noch etwas überfordert von der Situation waren, bereitwillig platz. Narzissa sah ihm nach, dann zu ihrem Mann. Niemand außer ihr war sich sicher, dass Bellatrix Amy nicht erwischt hatte, denn Mrs. Malfoy lebte noch.

Draco rannte die Treppe hinunter, Tränen rannen ihm über die Wangen, als er bereits an seiner Krawatte zurrte. Unten trat Victorian an ihn heran.

„Was ist? Was ist mit ihr?“ Draco antwortete nicht, hechtete nur an ihm vorbei und verließ das Haus.

„Malfoy, was ist mit Sathyria?“

Er antwortete immer noch nicht.

„Was ist mit Amy, hab ich gefragt!“, nun wirbelte er doch herum.

„Du wusstest davon?“, fragte er mit bebender Stimme.

„Sagen wir ich habe es per Zufall herausgefunden.“

Dracos Gehirn setzte aus.
 

Amy stöhnte leise als sie wieder zu sich kam. Ihr Gehör war nur dumpf, doch das waren definitiv Andromedas und Mollys Stimmen, die an ihre Ohren drangen. Sie legte den Kopf auf die Seite und blickte in das friedliche Lächeln ihres Vaters. Mit halb geschlossenem Blick sah er sie an.

„Papa...“, flüsterte sie leise und spürte selbst das Lächeln ihn ihrem Gesicht. Tränen stiegen in ihre Augen, als sie alle Kraft zusammen nahm und sich auf die Seite drehte um sich über ihn zu stemmen.

Ihr Herz setzte aus, als sein Blick ihrer Bewegung nicht folgte.

„Papa?“, flüsterte sie zaghaft und drehte sein Gesicht.

Er war schlaff.

„Papa?“, ihre Stimme wurde fester. Schlagartig war sie hell wach. Nein, das durfte einfach nicht wahr sein!

Sie rüttelte an seinen Schultern, Tränen stiegen ihr in die Augen.

Nein! Nicht jetzt! Nicht jetzt, da sie ihn endlich wieder hatte! Er durfte einfach nicht tot sein!

„Papa!“, schrie sie ihn verzweifelt an und heulte los.

„Amy, komm weg!“, Molly griff nach ihren Schultern und wollte sie zurück ziehen, doch Amy weigerte sich.

„Nein! Lass mich in Ruhe!“, schrie sie sie an und klammerte sich verzweifelt an den Umhand ihres Vaters.

Eine zweite Person, die sich als Arthur entpuppte, packte sie und zu zweit schafften sie es, sie von Alfons weg zu ziehen.

Nymphadora und Lupin waren es, die sich zusammen mit Andromeda über Alfons beugten. Letztere tastete Alfons Hals ab, auf der Suche nach einem Lebenszeichen.

Es dauerte nicht mal eine Sekunde, da war die Diagnose da. Vielsagend sah sie zu ihrer Tochter und dessen Mann auf, ehe sie die Augen des Todessers schlossen.

„Nein!“, schrie Amy und ließ sich von ihrer Großcousine in das Haus der Tonks schleifen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Omama63
2015-09-28T13:18:57+00:00 28.09.2015 15:18
Draco und Viktorian sind wenigstens in Sicherheit, da die Anderen keinen Verdacht schöpfen.
Kaum weiß Draco, dass Amy nicht gestorben ist, schon soll sie schon wieder tot sein. Armer Junge, jetzt glaubt er, dass er Amy ein zweites mal verloren hat.
Alfons ist für seine Tochter gestorben. Ich wusste es, dass er sie immer noch liebt.
Bin schon gespannt wie es jetzt weiter geht und was aus den Geistern wird.

Lg
Omama63
Antwort von:  XdramaX
28.09.2015 18:04
Naja komm, nicht nur Kinder lieben immer ihre Eltern, auch Eltern lieben eigentlich immer ihre Kinder, und wenn sie es erst später verstehen. Meine Brüder zum beispiel gaben schon so viel scheiße in ihrem Leben angestellt, vermutlich gibt es kein Gesetz, dass sie nicht gebrochen haben und trotzdem ist mein Vater an dem Tod des einen fast zerbrochen - selbst meine Mutter War totunglücklich und die ist nur ihre Stiefmutter - und dem anderen steht mein Vater auch noch immer bedingungslos bei, trotz allem was er schon verzapft hat. Aber ich denke ich gehe da lieber nicht so öffentlich drauf ein.


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