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Die chaotische Wammy-WG

... und Light
von

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Kill den Truthahn oder: Das Weihnachtsdesaster

25. Dezember
 

Das Chaos hatte seinen Höhepunkt erreicht und Light stand kurz davor, wie zu Beginn des Börsencrashs es viele Bankiers gemacht hatten, den Express-Weg aus dem Fenster zu nehmen. Was ihn abgehalten hatte? Ganz einfach: Misa wartete schon sehnsüchtig auf ihn und diesen Horror wollte er sich lieber nicht antun. Also blieb der armen WG-Mutti nichts anderes übrig, als in den sauren Apfel zu beißen. In der Zwischenzeit war der Rest in richtiger Weihnachtsstimmung. L hatte sich ein Weihnachtsmannkostüm angezogen, Matt schien irgendetwas falsch verstanden zu haben und hatte sich stattdessen irgendein Kostüm einer Figur aus irgendeinem billigen Spiel angezogen. Was zum Teufel hatte ein potthässlicher Kerl, der wohl irgendwie in die Richtung Wolke hieß, mit blonden Haaren und einem riesigen Schwert mit Weihnachten zu tun? Nichts und richtig Streit gab es als diskutiert wurde, wer das Wichtelkostüm anziehen sollte. Entweder Mello oder Near. Nun, Light entschied dass Near der Wichtel sein sollte und natürlich war das ein Grund für den Mellonator, sich richtig über Near lustig zu machen, bis dieser zum Gegenangriff ausholte und ihm ein Kostüm reichte. Verwirrt sah Mello es sich an. „Was zum Geier ist das?“

„Wir brauchen noch eine Mrs. Santa Claus.“ Hochrot wie ein gekochter Hummer begann Mello Dinge zu brüllen, die nicht einmal Satan auf dem Klo von sich gab, während er unter Verstopfung litt. Schnell hielt Light Near die Ohren zu während Matt wie immer unbeeindruckt an seiner PSP zockte und L ihn mit offenem Mund anstarrte. Schließlich konnte Light ihn zum Schweigen bringen. „Mello beruhige dich und denk daran, dass du immer noch auf Bewährung bist! Zieh das Teil an und gib Ruhe!“

„Und als was willst du dich verkleiden?“

„Als Psychiater, denn ich hab das Gefühl hier im Irrenhaus zu sein. Wenn du nicht endlich Ruhe gibst, dann gibt es für dich keine Zartbitterschokolade aus der Schweiz mehr!“ Das war wirklich ein Grund für Mello, sich zu beruhigen und so zog er das Mrs. Santa Claus Kostüm an und innerlich setzte er nun auch Light auf seine schwarze Liste. Als nun alle umgezogen waren, klingelte es an der Tür und Mello ging öffnen. In der Tür stand niemand anderes als Beyond Birthday. Als er die Truppe in Kostümen sah, schien er ein wenig verwundert zu sein. „Bin ich hier in Santas Dorf der Verdammten oder ist das hier versteckte Kamera?“

„Frag nicht, komm rein.“

Da es an Weihnachten nun mal üblich war, die Verwandten einzuladen (obwohl Beyond überhaupt nicht dazu zählte), hatten sie das schwarze Schaf eingeladen. Andernfalls hätte sonst Misa einen Grund gehabt, wieder gegen die einstweilige Verfügung zu verstoßen, um zu ihrem Liebling Light zu kommen. Wenigstens einer, der es nicht auf Light sondern auf L abgesehen hat. Beyond betrat die WG und sah sich aufmerksam um. Seine erste Station war die Küche und mit großer Begeisterung sah er sich die Küchenmesser an. „Wirklich gute Qualität, das muss ich wohl sagen.“ „Danke“, sagte Light, der sich geehrt fühlte. „Ich habe schon mehrere Kochkurse besucht und habe…“

„Damit kann man sicher eine Hand mit weniger als drei Hieben abtrennen.“ Er hat sich kein bisschen verändert, dachte Light kopfschüttelnd und verschränkte die Arme. „Hast du wenigstens an den Braten gedacht?“

Aus einer Tüte holte er einen Truthahn heraus, der aufgeregte Laute von sich gab und mit den Flügeln flatterte. Nun war es L, der langsam genervt war. „Das ist ein Thanksgiving Truthahn, wir brauchen aber eine Gans und warum lebt er Vogel noch?“ „Gänse sind schwieriger einzufangen, außerdem ist es doch lustig, selbst den Truthahn zu schlachten, findet ihr nicht? Ich hab ihm sogar einen Namen gegeben: Rüdiger.“ Rüdiger der Truthahn? Jetzt haben wir es, ich bin von Verrückten umgeben, jammerte Light in Gedanken und fragte sich, warum er sich das hier eigentlich antat.

Im ganzen Durcheinander schaffte Truthahn Rüdiger es irgendwie, sich aus Beyonds Griff zu befreien und rannte davon. Beyond eilte mit dem Fleischerbeil hinter ihm her.

L schüttelte den Kopf. „Ich hatte schon immer die Befürchtung, dass mit ihm etwas nicht stimmt.“

„Und ich hatte schon immer die Befürchtung, dass ihr alle mich noch ins Grab bringen werdet.“
 

Die Jagd nach Truthahn Rüdiger setzte sich weiter fort, als er es schaffte über den Balkon zu flüchten und durch den Garten türmte. Ihm dicht auf den Fersen war Beyond Birthday mit dem Fleischerbeil, dann folgte Light, der die Gunst der Stunde nutzte um abzuhauen, danach Misa und anschließend der Rest. Mello wollte zugucken wie Beyond den Truthahn schlachtete, Matt wollte Mello seine Jacke geben damit niemand ihn in dem Fummel sah und Near hatte einfach keine Lust, alleine zu bleiben.

Sie rannten fast zwei Stunden herum bis endlich die Polizei kam und dem Ganzen ein Ende machte. Rüdiger konnte entkommen, Beyond, der mit Mello angefangen hatte zu streiten, wurde der versuchten sexuellen Nötigung bezichtigt und Mello wegen Prostitution. Erst Light konnte erklären, dass Mello keine Frau und vor allem keine Prostituierte war. Sie kehrten wieder zurück und waren allesamt froh, dass Weihnachten sich langsam aber sicher dem Ende zuneigte und der alljährliche Wahnsinn bald vorbei war. Schnaufend warf Matt die Tür zu und warf sich aufs Sofa. Auf Geschenke hatte niemand so wirklich Lust.

„#*/&%$?“

„Was hat er gesagt?“

„Keine Ahnung. Matt, sprich endlich mal deutlich!“

„+*@&%$`!!!“

„Er fragt, was wir jetzt machen?“

„Keine Ahnung, schlagt was vor.“

„Keine Lust, schlag du was vor.“

„Nee oder? Wollt ihr mich verarschen???“
 

Beyond kam dann mit einem Spiel, welches er selbst erfunden hatte. In Wirklichkeit war es eine miese Abklatsche eines Billighorrorfilms, in der alle Mitspieler mit Fußfesseln an den Heizkörper gefesselt werden sollten und versuchen mussten, in weniger als eine halbe Stunde rauszukommen. „Einer muss allerdings schon vorher den Löffel abgeben, ich schlage vor wir nehmen dich, mein lieber L!“

„Hey, warum ausgerechnet ich?“

„Na weil du mein Erzfeind bist und als solcher hast du dich auch zu verhalten. Also lass dir den Bauch aufschlitzen und deine verdammten ********“

Der Rest von Beyonds Ansprache musste aufgrund der überaus brutalen Gewaltverherrlichung und nicht ganz jugendfreien Inhalte zensiert werden. Near hielt man sicherheitshalber die Ohren zu und alle anderen starrten Beyond entsetzt an, während dieser sogar mit Gesten die Sachen erklärte, die er mit L vorhatte. L starrte ihn entsetzt an, wandte sich schließlich an Light und fragte „Warum haben wir den noch mal eingeladen?“

„Frag mich lieber, warum ich hier mit euch zusammenwohnen muss…“ Sie entschieden sich dazu, Beyonds Weihnachtsspiele sein zu lassen und sich lieber etwas Kinderfreundliches zu überlegen. Da ihnen aber nichts dergleichen einfiel, begann man sogar schon mit Partyspielen. „Wie wäre es mit Topfschlagen?“

„Ach ja, das ist ein gutes Spiel“, rief Beyond und geriet ins Schwärmen. „Ich erinnere mich noch, wenn ich das gespielt habe. Hach, welch süße Erinnerungen…“

„Ausgerechnet du hast Topfschlagen gespielt? Wo denn?“

„Im Hochsicherheitstrakt mit den anderen Insassen. Das war an meinem Geburtstag. Dem Glücklichen werden die Augen verbunden und dann kriegt man ein Messer. Damit muss man nach dem Opfer suchen. Meist ist das entweder der Gefängnisspitzel oder der Wärter, der nicht gut genug aufgepasst hat.“

„Wir spielen aber die klassische Variante mit Topf und Holzlöffel!“ Als Beyond das hörte, war er mehr als enttäuscht. „Ohne Leichen und Schmerzensschreie ist es aber nicht dasselbe…“ Der Serienmörder schmollte, L spielte schon mit den ersten Fluchtgedanken und Mello war immer noch angepisst, weil man ihn für eine Nutte gehalten hatte. Schließlich aber versuchte Light die Stimmung zu retten und schlug vor, dass sie schon mal ihre Geschenke auspacken sollten. Da dies ein besserer Vorschlag als Beyonds makabere Partyspiele war, wurde er angenommen und die Geschenke wurden rumgereicht. Light hatte Beyond schon im Vorfeld gebeten gehabt, keine Geschenke mitzubringen, weil sie sich alle noch nicht vom letzten Weihnachtsschock erholt hatten, als Beyond Geschenke mitgebracht hatte. Mello hatte immer noch Alpträume, als Beyond ihm ein Marmeladenglas schenkte und er mit einem fiesen Grinsen erklärte „Das Rote darin ist übrigens keine Erdbeermarmelade“. Und das war nur ein Beispiel. Near bekam wie immer Spielzeug, Mello eine Wagenladung Schokolade, L Süßigkeiten und Matt die neuesten Kingdom Hearts Spiele. Beyond bekam die DVDs zur Serie „Dexter“ und bedankte sich mit der Bemerkung „Da sind echt gute Vorlagen drin“. Schließlich, als sie dachten, sie hätten alle ihre Geschenke verteilt, kam nun Beyond mit seinen. „Keine Sorge, dieses Mal hab ich mir etwas ganz Besonderes für euch ausgedacht.“ Zuerst reichte er Near sein Geschenk und zu seiner Überraschung war es kein aus Leichenteilen gefertigtes Spielzeug, sondern ein richtiges. Mello bekam eine Stange Dynamit, Light einen „Gutschein“, falls ihm mal jemand allzu sehr auf den Keks ging und schließlich war Matt an der Reihe. Auch er bekam ein ganz gewöhnliches Spiel und es war auch keine Tötungssimulation. Schließlich war L an der Reihe. Dieser ahnte nichts Gutes, als Beyond so breit grinste und ihm einen Umschlag reichte. „Frohe Weihnachten, L.“ Doch L zögerte, den Umschlag zu öffnen. „Keine Sorge L, da sind keine Milzbrandviren drin. Ich weiß doch, dass du niemals auf den gleichen Trick zwei Mal reinfällst.“ Also öffnete er den Umschlag und fischte eine Karte raus, auf der „Gutschein für fünf Minuten Vorsprung“ geschrieben stand. Das war wirklich das netteste Weihnachtsgeschenk, was er L jemals gemacht hatte. Er hatte sich doch tatsächlich Mühe gegeben. Naja, zumindest ein bisschen… Der Frieden sollte nämlich nur noch so lange andauern, bis Light mit einem Kostüm zu Beyond kam und es ihm reichte. Dieser traute dem Braten überhaupt nicht. „Was zum Teufel ist das?“

„Na ich dachte mir, wenn wir alle ein Kostüm tragen, dann du doch auch.“ Beyond packte es aus und glaubte nicht recht zu sehen, als er doch tatsächlich ein Rentierkostüm in den Händen hielt. Das Schlimmste aber war, dass es ein Kostüm für zwei Personen war. Langsam ließ Beyond das Kostüm sinken und funkelte Light an. „Das ist doch wohl nicht dein Ernst, oder?“ Auch Light war verwirrt. Denn eigentlich war abgesprochen gewesen, dass L sich das Kostüm mit Beyond teilen sollte. Er hatte sich sowieso schon gewundert, warum L jetzt als Santa Claus ging, aber nichts gesagt, damit Mello keinen Anlass sah, sein Mrs. Santa Claus Kostüm zu boykottieren. Light wandte sich an den Meisterdetektiven, aber der hatte sich schon aus dem Staub gemacht und beschloss, seinen Gutschein schon mal zu nutzen. Light verdünnisierte sich ebenfalls und der vor Wut tobende Beyond rannte direkt mit dem Hackebeil hinter ihm her. Schließlich aber griff die Polizei ein und nahm Beyond fest. Als dieser erzählte, warum er so ausgerastet war, hielt man ihn für geisteskrank und verfrachtete ihn in die nächste Klapsmühle. Sie erklärten einfach „So dumm kann doch kein Mensch sein!“ Aber Light wusste es besser. Denn er musste diese Schwachköpfe 24 Stunden am Tag ertragen…



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