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kyoosha - learning by doing

AoixKanon
von

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Wie man Abschied nimmt

Kapitel 68

Wie man Abschied nimmt
 

„Was gibt’s?“

„Ich wollte mit dir noch ein Abschlussgespräch führen. Schließlich warst du hier, um etwas zu lernen! Auch wenn du dich ziemlich gerne hast ablenken lassen.“ Bei den letzten Worten nickte Reita in Richtung Aois Zimmer, woraufhin Kanon die Augen verdrehte.

„Sehr witzig“, murmelte er trocken, doch konnte er Reita für die Anspielung nicht wirklich böse sein. Gestern Abend war ihm aufgefallen, wie sehr er sich in der Zeit, in der er mit Reita und Aoi zusammengelebt hatte, weiterentwickelt hatte. Es wär übertrieben zu sagen, dass das alles der Erfolg des blonden Bassisten gewesen sei. Trotzdem verdankte Kanon ihm vieles.

„Also“, begann Reita seine Rede. „Wenn ich dran denke, wie du hier am Anfang total verschüchtert saßt und auf deinem Bass rumgezupft hast…“ Er schüttelte demonstrativ den Kopf. „Das ging gar nicht!“

Kanon hörte brav zu. Er wollte dem Anderen den Spaß lassen und unterbrach ihn deshalb auch nicht, selbst wenn er bei manchen Punkten anderer Meinung war. Es war ja nicht so, dass er durch Reita von 0 auf 100 Selbstvertrauen aufgebaut hatte. Nur… wenn man eben zu fremden Leuten kam, plötzlich bei ihnen wohnte und einfach gar nicht wusste, wie man mit ihnen umzugehen hatte, dann war es vielleicht immer besser, sich erstmal ein wenig zurückzuhalten.

Trotzdem sagte Kanon nichts und hörte Reita dabei zu, wie dieser über seine verschiedenen Stadien der Entwicklung philosophierte. Und manchmal musste er dann doch sogar zustimmend nickend, selbst ganz überrascht. Vor allem als es um die Generalprobe von Gazette ging, bei der er mitgewirkt hatte. Zwar redete der Blonde da mal wieder über seine Unbeholfenheit, aber Kanon kam ein anderer Gedanke. Und er musste ein Lächeln unterdrücken, als er an den Moment dachte, in dem Aoi Uruha davon abgehalten hatte, Kanon anzutanzen. War es vielleicht gar nicht, damit er sich nicht unwohl fühlte, so wie es sich der Jüngste zu diesem Zeitpunkt erklärt hatte? Oder… zumindest nicht nur? War Aoi vielleicht sogar ein bisschen eifersüchtig gewesen? Damals schon?

Und gestern? Ob er gestern in der Bar wohl eifersüchtig gewesen war?
 

„Jedenfalls…“, riss ihn Reita aus den Gedanken. Wie viel von seiner Rede hatte Kanon verpasst? Hatte es der Andere bemerkt?

Es schien nicht wirklich so, denn mit einem Mal wurde sein überheblicher Gesichtsausdruck weicher. Fast schon freundlich. Sah Kanon da ein Lächeln auf den Lippen seines Gegenübers? „Jedenfalls kannst du gern mal wieder vorbeikommen, wenn du was Neues lernen willst.“ Zufrieden nickte Reita und fügte ein wenig leiser ein „Oder einfach mal so“ hinzu. Als Kanon die letzten Worte gehört hatte, konnte er nicht anders als seinen Gegenüber lachend in eine Umarmung zu ziehen.

„Du bist wirklich einer der nervigsten Menschen, die ich je getroffen habe“, gestand Kanon kopfschüttelnd. Es war wirklich so. Es hatte genug Momente gegeben, in denen er Reita einfach nur hatte erschlagen wollen. Und trotzdem konnte er inzwischen nachvollziehen, wieso Tora und Aoi so gut mit ihm befreundet waren. Auf seine eigene Art war Reita ein guter Freund.

Der Blonde lachte bei Kanons Kommentar und bedankte sich als handle es sich dabei um ein Kompliment. Typisch. Mit einem letzten Klaps auf die Schulter schob Reita den Jüngeren von sich.

„Warum hast du dir dein Abschlussgespräch eigentlich nicht aufgespart, bis ich wirklich gehe? Es ist schließlich noch über eine halbe Stunde Zeit bis Teruki kommt.“ Kanon merkte, wie sich bei den letzten Worten sein Brustkorb verkrampfte. Eine Stunde.

Was hätte er bei seiner Ankunft alles dafür gegeben, dieses Chaos-Apartment schnellstmöglich verlassen zu dürfen. Inzwischen konnte er es sich kaum vorstellen wieder bei sich zu wohnen. Ihm war immer noch bewusst, dass er mit seinem Auszug die richtige Entscheidung getroffen hatte. Das bedeutete aber noch lange nicht, dass sie ihm leicht fiel.
 

„Also wie ich dich kenn, wirst du dich beim Abschied wohl nur auf deine Lieblingsablenkung konzentrieren können. Und ich wollt mir nicht die Show stehlen lassen“, meinte Reita neckend, woraufhin Kanon leider nicht viel erwidern konnte. Schließlich hatte der Blonde Recht. Natürlich hatte Kanon in seinem Kopf schon hunderte Varianten durchgespielt, wie er sich von Aoi verabschieden würde. Reita war ihm da gar nicht wirklich in den Sinn gekommen. Scheinbar hatte der Blonde gemerkt, dass seine Vermutung stimmte, denn er lachte noch einmal auf und schon den Jüngeren dann wieder zurück in Aois Zimmer.
 

Der hatte inzwischen alle Sachen, die noch überall im Zimmer verteilt herumgelegen hatte, fein säuberlich neben den Koffer gelegt und darüber war Kanon auch relativ froh, denn Reitas kleine Ansprache hatte länger gedauert, als er gedacht hatte. Und das hieß, er war länger mit seinen Gedanken abgedriftet als befürchtet.

Die letzte halbe Stunde verbrachte er damit, in der Wohnung herumzurennen und noch seine letzten Kleinigkeiten zusammenzusuchen. Wie immer brauchte Packen viel länger als man eigentlich dachte. In den wenigen ruhigen Minuten, in denen er sich noch nebenbei mit Aoi unterhielt, überfiel ihn aber immer wieder ein merkwürdiges Gefühl.

Er wusste nicht, wie er sich von dem Älteren verabschieden sollte. Zu gern würde er ihm einen Kuss geben. Aber irgendwie war ihm das auch ein bisschen peinlich, wenn sie dann unten an Terukis Auto standen. So vor seinem besten Freund.

Plötzlich begann Kanons Herz wie wild zu schlagen, als er realisierte, was ein Kuss möglicherweise mit sich ziehen würde.

Vielleicht konnten sie dann ja reden! Vielleicht war dieser Abschied genau der richtige Anstoß dafür. Für sie beide. Der Auszug würde ihnen beiden diese Endgültigkeit bewusst machen.

Seine Hände wurden feucht. Und alles in ihm wurde unruhig. Er konnte sich kaum mehr auf das Gespräch mit Aoi konzentrieren.
 

Völlig in Gedanken versunken fuhr Kanon darum auch erschrocken herum und ließ beinahe seine Zahnbürste fallen, als es an der Tür klingelte. „Schon?!“

Aoi sah ihn ein wenig mitleidig an. „Es ist schon zwanzig nach vier.“

Aber… Aber er hatte doch gar keine Zeit gehabt, sich mental auf den Abschied vorzubereiten! Wieso stand Teruki denn jetzt schon vor der Tür?! Das ging nicht! Er hatte die ganze letzte Stunde nur mit Packen verbracht! Eigentlich hatte er sich doch noch mit Aoi hinsetzen wollen. Einfach nur reden. Nicht nur so nebenbei. Und zu einem Schluss, wie er sich denn nun am Besten von Aoi verabschieden sollte, war er auch nicht gekommen!

Er hatte mit Teruki ausgemacht, dass sie sich unten vor der Tür treffen würden. So hatte er wenigstens noch den Weg bis zum Auto. Ein wirklich geringer Trost, aber der einzige, der ihm jetzt noch blieb.
 

Aoi schnappte sich die paar Taschen, die sich noch in seinem Schlafzimmer befanden und trug sie ins Wohnzimmer zu dem restlichen Gepäck. Kanon warf dem Zimmer einen letzten wehleidigen Blick zu.

Er hatte hier gerne geschlafen, gearbeitet, seinen Gedanken nachgehangen, sich entspannt. Anders als in der restlichen Wohnung war es hier meistens leise gewesen. Das Zimmer hatte immer viel von der Ruhe ausgestrahlt, die Kanon auch mit Aoi selbst verband. Es war schwer sich vorzustellen, dass er am nächsten Tag nicht in diesem Bett aufwachen würde. Und auch nicht neben Aoi.
 

Der Gitarrist stand inzwischen im Wohnzimmer und überlegte sich, wie er am besten möglichst viel von dem Gepäck auf einmal nehmen konnte. Kanon hatte ihn gar nicht erst dazu auffordern müssen, ihm beim Tragen zu helfen. Aoi war immer so hilfsbereit ihm gegenüber gewesen. Ob er sich wohl dafür bedanken sollte?

Während sich der Älteste weiter mit Taschen belud, kam Reita lächelnd auf Kanon zugestapft. Der Schwarzhaarige erwiderte das Lächeln und ließ sich nochmal in eine kurze Umarmung ziehen. „Mach’s gut, Kleiner“

„Hey, mit dem Abschied kannst du auch ruhig noch ein bisschen warten und uns stattdessen beim Tragen helfen“, meinte Aoi gereizt, als sich Reita wieder vom Jüngeren löste. Kanon spürte, wie sich etwas in ihm verkrampfte. Es war ja schon schwer sich vor Teruki von Aoi verabschieden zu müssen. Da musste er Reita doch nicht auch noch dabei haben!

Scheinbar sah das der Blonde ähnlich. „Runter komm ich garantiert nicht mit, aber wenn du lieb bist, mach ich euch vielleicht die Türe auf.“

Als Antwort erhielt Reita nur den Mittelfinger. Zwar sah es etwas umständlich aus, weil Aoi voll beladen war und dabei fast eine Tasche fallen ließ, doch die Botschaft war ziemlich deutlich zu verstehen.

„Na dann halt nicht.“ Reita zuckte nur mit den Schultern und wollte wieder in sein Zimmer zurück, bevor er seine Worte dann noch ein letztes Mal an Kanon richtete.

„Und bloß nicht wieder in alte Muster zurückfallen! Sonst hol ich dich wieder hier her!!“

Kanon lächelte den anderen Bassisten ehrlich an.

Vor einigen Wochen wären ihm diese Worte wie eine Drohung vorgekommen.

Jetzt ähnelten sie eher einem Versprechen.

„Also, bis bald!“ Kanon hob kurz die Hand, bevor ihm Reita nochmal zunickte und dann wirklich in sein Zimmer verschwand.

Auch der Schwarzhaarige drehte der Wohnung ein wenig wehmütig den Rücken zu und schleppte sein Gepäck anschließend, gefolgt von Aoi, die Treppe runter.
 

„Reita hat zwar gesagt, ihr braucht keine Hilfe… Aber wenn ich mir das so anguck, wär ich auch hochgekommen“, wurden sie von Teruki begrüßt.

Kanon lachte kurz. „Sieht Rei ähnlich.“ Dann wollte er seine Tasche ins Auto zerren, aber der Drummer hielt ihn davon ab. „Stellt das Zeug hier ab. Ich lad schon ein.“ Er warf Kanon einen vielsagenden Blick zu und der Jüngere konnte nicht anders als ihn dankbar anzulächeln.

Auch Aoi schien den Wink verstanden zu haben, denn er stellte sein Gepäck ebenfalls neben dem Auto ab, bevor er ein paar Schritte zurück zum Hauseingang machte.

„Also dann…“, meinte er und sah Kanon lächelnd an.

„Also dann…“, wiederholte dieser ebenfalls. Er wusste irgendwie so gar nicht, wie das hier weitergehen sollte. Sie standen einfach nur da und sahen sich an, während Kanon hinter sich das Geräusch von Autotüren hören konnte.

„Du kannst gern mal wieder vorbeikommen, wenn du willst. Sag einfach Bescheid.“

Kanon nickte auf Aois Worte hin. Er war froh, dass die Einladung nicht nur von Reita ausging, sondern dass auch Aoi wohl wollte, dass er wiederkam.

Und trotzdem… War er das? Fühlte sich so der Anstoß an, der sie zu einer Aussprache bringen sollte? Der Moment, in dem sie sich küssen sollten?
 

Als Kanon dann auch noch merkte, wie der Andere ihn in eine Umarmung zog, konnte er deutlich spüren, wie sich die Enttäuschung in ihm breit machte.

Nein, das war er nicht. Sie würden sich nicht küssen. Es würde zu keiner Aussprache kommen.

Sie würden so auseinandergehen und das alles würde weitergehen. Und es würde schwerer werden, wenn sie nicht mehr zusammen wohnten. Es würde keine großen Gelegenheiten mehr geben etwas zu gestehen, sobald sie beide wieder in ihr altes Leben zurückverfallen waren.
 

Nur widerwillig hob Kanon seine Arme und drückte Aoi leicht. Er genoss die Wärme des Älteren, aber die Enttäuschung über sich und den Ausgang der Situation hatte die Oberhand übernommen. Zu einem anderen Zeitpunkt wäre ihm vielleicht aufgefallen, dass ihre Umarmung recht lange dauerte. Und garantiert hätte er sich darüber gefreut, wie stark Aoi ihn an sich drückte, sich regelrecht an ihn klammerte. Doch inzwischen reichte es ihm nicht mehr.

Er war die kleinen Gesten satt.
 

Irgendwann löste sich der Ältere wieder von ihm und schenkte ihm ein trauriges Lächeln. „Also, bis bald!“

Kanon musste sich zusammenreißen, um Aoi nicht zu entgeistert anzustarren. Wirklich? Das waren Aois großen Abschiedsworte an ihn? Hatte er das Gleiche nicht vor ein paar Minuten noch zu Reita gesagt?

„Ja… Bis bald.“
 

Als hätte Teruki nur auf diese Worte gelauert, kam er zufällig genau in diesem Moment auf sie beide zu. „So, ich glaube jetzt ist alles verstaut. Wir können fahren, wenn ihr hier fertig seid.“

Kanon wusste, dass Teruki sich nicht absichtlich für diese Wortwahl entschieden hatte, doch es stieg eine Trauer in ihm hoch, die noch schlimmer war als das Gefühl ausziehen zu müssen.

Waren Aoi und er hier fertig? Gab es nichts mehr zu sagen?

Er sah den Gitarristen an, welcher ihn nur freundlich anlächelte. Der Ältere sah nicht unbedingt danach aus, als würde ihm noch etwas auf dem Herzen liegen, was er unbedingt noch loswerden wollte.

„Dann können wir jetzt ja gehen?“, hakte Teruki nach, da niemand auf seine vorige Frage geantwortet hatte. Kanon nickte. Auch der Drummer verabschiedete sich noch kurz von Aoi, welcher als letzten Abschiedsgruß dann noch kurz lächelnd die Hand hob.

Kaum hatte Kanon dem Gitarristen den Rücken zugedreht, verspürte er den Drang Aoi ein letztes Mal anzusehen. Doch er ließ es bleiben. Zu groß war die Angst davor, dass Aoi vielleicht bereits wieder ins Haus zurückgekehrt war.
 

Wortlos stieg er ins Auto und starrte aus dem Fenster. Nachdem sie eine Weile gefahren waren, durchbrach Teruki die Stille.

„Ihr wohnt ja nicht wirklich weit voneinander entfernt und könnt euch jederzeit sehen! Eigentlich war das also gar kein richtiger Abschied, oder?“ Die Stimme der Leader klang unbeschwert, doch Kanon hörte leicht heraus, dass die Unbeschwertheit nur gestellt war. Dafür kannten sie sich schon lang genug. Der Jüngere vermutete eher, dass Teruki ihre eigenartige Abschiedsszene mitverfolgt hatte und ihn nun aufmuntern wollte. Definitiv ein schlechter Zeitpunkt.

„Es ist unhöflich, die Gespräche anderer Leute zu belauschen“, antwortete Kanon nur knapp. Damit ließ Teruki das Thema auf sich beruhen.
 

Der Ältere tat sein Bestes, um ihn auf andere Gedanken zu bringen. Er sprach über die Pläne für die Band in nächster Zeit, über die Aktionen, die seine Bandmember angestellt hatten, während Kanon nicht da gewesen war, und über die Vorbereitungen der Europatour.

Er schaffte es sogar wirklich ab und zu, den Bassisten zum Lachen zu bringen. Teruki war ein guter Freund. Ein sehr guter Freund.
 

__
 

„Ich frag mich echt, wie viel Zeug man in einem Monat an zusätzlichem Gepäck ansammeln kann!“, nörgelte Teruki, während er einen Teil des Gepäcks hinter Kanon in die Wohnung verfrachtete.

Dieser wollte eigentlich als Antwort lachen, aber das blieb ihm im Hals stecken und er blieb stehen, als sein Blick auf den Futon fiel. Er war zuletzt zusammen mit Aoi hier gewesen.

Teruki hinter ihm konnte das natürlich nicht wissen, darum schlussfolgerte er auch falsch. „Ja, da wär ich auch geschockt! Du hast wirklich keinen grünen Daumen!“ Er ließ die Taschen fallen und deutete an Kanon vorbei auf die Pflanze auf dem Fensterbrett, die fast alle ihre Blätter verloren und auf dem Boden verteilt hatte.

„Ich kann nichts dafür, dass ich nicht da war!“, konterte der Jüngere, erleichtert darüber, dass er sich momentan nicht weiter mit dem wirklichen Grund seines Stockens beschäftigen musste.

Teruki zog aber nur die Augenbrauen hoch und sah ihn tadelnd an. „Ach? Jetzt wieder mir die Schuld in die Schuhe schieben!“

„Wem denn sonst?“, stichelte Kanon und ließ sein Gepäck ebenfalls einfach auf den Boden fallen.

„Du bist ganz schön frech geworden! Reita färbt ab!“ Teruki verschränkte die Arme vor der Brust und musterte seinen Gegenüber von oben bis unten in dem engen Flur, in dem sie noch immer standen.

„Selbst Schuld!“ Kanon stemmte die Hände in die Hüfte und starrte zurück.

Einen Moment sagte keiner was, bis Teruki zu grinsen anfing und nachgab. „Du hast gewonnen.“

Zufrieden nickte der Bassist und begann dann ebenfalls zu grinsen.
 

„Also, brauchst du noch bei irgendwas Hilfe?“, wechselte der Ältere das Thema und es sah fast aus als würde er gehen wollen.

Aber Kanon wollte nicht, dass er ging. Er hatte keine Lust jetzt allein zu sein, das wurde ihm bei den Worten des Anderen plötzlich bewusst. Vor allem wollte er mit seiner Enttäuschung nicht allein sein. „Hast du heut noch was vor?“

Teruki zog eine Augenbraue hoch. „Auspacken musst du schon allein.“

„Das kann ich morgen auch noch. Ich wollt eigentlich nur fragen, ob du noch hier bleiben willst.“

Der Ältere sah zuerst einen Moment überrascht aus, schien dann aber die Lage zu begreifen, denn auf seinem Gesicht machte sich ein Lächeln breit. Ohne weiter nach dem Grund zu fragen, nickte er. „Klar.“

Kanon war über diese Antwort mehr als dankbar. Er brauchte jetzt Ablenkung. Dringend.

Auch Teruki schien das gemerkt zu haben, denn er begann direkt lautstark darüber zu philosophieren, was sie sich jetzt zu Essen bestellen sollten und hob währenddessen die Blätter auf, die auf dem ganzen Boden verteilt waren ohne wahrscheinlich selbst zu merken, dass er für den Jüngeren aufräumte. Ein Lächeln legte sich auf Kanons Lippen und anders als bei ihrer Autofahrt beteiligte er sich dieses Mal am Gespräch.
 

So unterhielten sie sich mindestens zwei Stunden lang über jeden Schwachsinn, der ihnen einfiel. Irgendwann gingen ihnen dann aber doch langsam die Themen aus. Sie hatten ihr Abendessen schon längst beendet, saßen jetzt auf Kanons Couch und sahen sich irgendeinen blöden Film an.

Der Bassist versuchte den Gedanken zu ignorieren, dass Aoi den Film wahrscheinlich genau so bescheuert gefunden hätte wie er und sie dann sicher ein Gespräch angefangen hätten, was Reita zur Weißglut gebracht hätte. Er versuchte auch nicht daran zu denken, dass er das letzte Mal mit Aoi zusammen auf dieser Couch gesessen und an ihn gelehnt eingeschlafen war. Vor allem wollte er nicht daran denken, was noch weiter passiert war.

Und er tat es natürlich doch.
 

Ein Arm legte sich um seine Schulter und sein bester Freund zog ihn näher an seine Seite. Wahrscheinlich hatte sein Blick mal wieder Bände gesprochen.

„Ich glaub, ich muss mir einen neuen Futon kaufen“, nuschelte Kanon leise, was Teruki auflachen ließ. Verwundert sah der Bassist seinen Freund an der nur kopfschüttelnd entgegnete: „Sorry, ich musste gerade an meinen Glastisch denken.“ Als über Kanons Kopf weiterhin ein Fragezeichen schwebte, machte Teruki nur eine wegwerfende Handbewegung. „Die Geschichte erzähl ich dir mal wann anders. Und jetzt geh an deinen Schrank und leg eine deiner geliebten Anime-Serien ein, damit wir dich auf andere Gedanken bringen.“
 

_____
 

ein kleines Schlusswort:
 

Wie immer vielen vielen Dank für eure Kommentare ^__^

Auch (oder gerade) wegen der Länge der ff!

Ihr seid immer noch dabei! Vielen Dank dafür! ^^
 

Und wo wir aber gerade beim Thema sind...

Ja, kyoosha - learning bei doing ist wirklich fast am Ende angekommen.

Wir rechnen mit noch 3 Kapiteln. Und weil der Rest der ff ziemlich durchgeplant ist, können wir uns diesmal auch nicht so sehr verschätzen ^^"
 

Damit verabschieden wir uns für dieses Jahr und wünschen euch allen nen guten Rutsch ^__^



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2012-01-02T17:13:10+00:00 02.01.2012 18:13
Q____Q
jetzt macht mal was schönes hier. Kanon und Aoi sollen endlich ihre Arschbacken zusammenkneifen! (und gay-action machen xD)

LG 8D
Von:  klene-Nachtelfe
2011-12-31T09:13:42+00:00 31.12.2011 10:13
*quieck*
So ein blöder Abschied...-.-...
Aber das mit dem neuen Futon kaufen und dem Glastisch ist GENIAL!!!
Wirklich toll!!!
Ich liebe diese Story einfach!!
WEITER SO!!!
LG -^.^-


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