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kyoosha - learning by doing

AoixKanon
von

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Wie man etwas zu schätzen lernt

Kapitel 46

Wie man etwas zu schätzen lernt
 

„Ah!“, bemerkte Reita dann irgendwann, als sie schon zum bestimmt dritten Mal durchgingen, was es in Frankreich zu besichtigen gab. „Hast du nicht gesagt, du hast Sekt?“

„Stimmt! Wir wollten anstoßen!“, stimmte jetzt auch Aoi zu, obwohl Kanon eher das Gefühl hatte, Reita wollte einfach nur Alkohol trinken und nicht darauf anstoßen, dass eine großartigen Europatour vorbei war.

„Ich hol ihn!“, sprang Kanon auf und eilte zum Kühlschrank.

Er erschrak ein kleines bisschen, als Aoi wie vom Blitz getroffen auch plötzlich mit einem „Ich hab ja ganz vergessen…“ aufsprang und in sein Zimmer verschwand.

Der Jüngste warf Reita einen fragenden Blick zu, welcher aber auch nur mit den Schultern zuckte. Während der Gitarrist in seinem Zimmer herumwühlte, schenkte Kanon den Sekt ein.
 

Als er die Gläser gerade auf den Wohnzimmertisch gestellt hatte, kam Aoi wieder grinsend in den Raum.

„England, Finnland, Frankreich oder Deutschland?“, fragte der Ältere Kanon freudestrahlend.

War das irgendein Witz, den der Jüngere nicht verstand?

„Ähm… Finnland?“, meinte er vorsichtig. Anscheinend war das die falsche Antwort gewesen, denn das Lächeln verschwand aus dem Gesicht des Gitarristen und er wirkte etwas nervös, während Reita auf seinem Sessel die Augen verdrehte und begann, den Sekt einzuschenken.

„Finnland ist nicht so gut. Dann doch lieber Frankreich. Oder England! Obwohl, wenn du Finnland willst, dann kann ich ja schlecht was anderes sagen…“, murmelte Aoi vor sich hin. Erst jetzt sah Kanon, dass der Ältere eine Tasche hinter seinem Rücken hielt. Er wollte ja gern nachfragen, aber der Gitarrist quasselte immer noch leise vor sich hin.

Irgendwann stieß er dann aber ein lautes „Scheiß drauf, du bekommst einfach alles!“ aus und leerte den Inhalt der Tasche auf dem Tisch aus. Verwundert betrachteter Kanon den kleinen Berg aus Gegenständen, der nun auf dem Wohnzimmertisch türmte.

„Was ist das?“, fragte er den Älteren.

„Mitbringsel aus Europa.“

Neugierig nahm Kanon einen der Schlüsselanhänger, der aussah wie der Eifelturm. Er entdeckte in dem Haufen viele andere Anhänger. Außerdem kleine Abbildungen wie zum Beispiel ein MiniModel von einer roten Telefonzelle. Auch einen kleinen Kuscheltierelch konnte er erkennen.
 

„Ich wusste nicht genau, was du magst, und deshalb hab ich einfach alles…“ Aoi beendete den Satz nicht, sondern lächelte den Jüngeren stattdessen nur verlegen an. Kanons Augen weiteten sich, als er den Sinn der Worte verstand.

„Ist das alles für mich?!“ Geschockt sah er von dem Souvenirberg auf Aoi. Ein leichter Rotschimmer umspielte die Wangen des Gitarristen, was Kanon Antwort genug war.

„Unglaublich“, murmelte der Bassist sanft und setzt sich wieder aufs Sofa, immer noch den kleinen Anhänger in der Hand haltend. Nicht nur, dass Aoi an ihn gedacht und ihm etwas mitgebracht hatte. Er hatte ihm gleich mehrere Sachen mitgebracht.

„Hoffentlich ist etwas dabei, was dir gefällt. Tut mir leid, ich bin nicht gut darin Geschenke zu machen“, gab Aoi entschuldigend zu und setzte sich auch hin.

Ohne ein weiteres Wort fiel Kanon dem Älteren um den Hals. Den Anhänger noch immer in der Hand. Er hörte Reitas Stöhnen neben sich, aber es war ihm egal. „Du bist der Beste!“, flüsterte der Jüngste Aoi ins Ohr und musste unwillkürlich an den Moment in Gazettes Proberaum denken, in dem er dem Älteren auf die gleiche Weise eine Gänsehaut beschert hatte. Kanon konnte es jetzt zwar nicht wirklich sehen, aber er hoffte, dass es den gleichen Effekt hervorrief. Er mochte es, wenn Aoi so auf ihn reagierte.

Und er mochte es auch, wenn er ihn an sich drückte. So wie jetzt.

Oder den Blick, den er ihm schenkte, nachdem sie sich wieder voneinander gelöst hatten.

Das bedeutete ihm mehr als sonst irgendwelche Worte, die der Gitarrist in diesem Moment hätte sagen können.
 

„Ich trink jetzt“, zerstörte Reita den Moment, aber Kanon war ihm nicht böse deshalb. Wie er vorhin schon bemerkt hatte, konnte nicht mal der Blonde seine Laune zerstören. Stattdessen griff Aoi selbst nach den beiden Sektgläsern, die auf dem Tisch standen, und gab Kanon eins davon, bevor sie alle zusammen auf ihre Rückkehr und eine gelungene Europatour anstießen.
 

Kanon und Aoi kuschelten sich an diesem Abend näher zusammen als sie es gewöhnlich taten. Vor allem wenn Reita dabei war. Aber Kanon war es völlig egal. Es machte ihm auch nichts aus, dass der Blonde ihnen immer wieder genervte Blicke zuwarf.
 

__
 

Er schlief besser ein als die Nächte zuvor. Einfach nur, weil er wusste, dass Aoi nebenan war. Einmal wachte Kanon auf und war sich nicht ganz sicher, ob er den letzten Abend nicht einfach nur geträumt hatte. Nachdem er endlose Momente mit sich gehadert hatte und einfach nicht mehr einschlafen konnte, stand er auf und schlich so leise es ging ins Wohnzimmer.

Durch den schwachen Schein der Straßenlaternen konnte er Aois Umrisse auf dem Sofa sehen. Er hatte es nicht geträumt. Und Kanon kam sich fast so vor wie an dem Abend, an dem er mit der Decke des anderen geschlafen hatte. Mit einem Kopfschütteln über sich selbst, aber einem glücklichen Lächeln auf den Lippen, schlich er wieder zurück in sein Zimmer, um dort bis zum Morgen durchzuschlafen.
 

__
 

„Guten Morgen!“, trällerte Kanon fröhlich, noch bevor er die Zimmertür ganz geöffnet hatte. Er konnte es gar nicht erwarten endlich wieder eine Antwort auf den Gruß zu erhalten. Endlich wieder mit Aoi zu reden und mit ihm Kaffee trinken zu können. Kanon wusste nicht wieso, aber sein selbst gebrühter Kaffee hatte nie so gut geschmeckt, wie der, den Aoi ihm morgens immer machte.

„Morgen!“, kam es ihm aus der Kochnische entgegen. Er konnte das Lachen in der Stimme des Gitarristen hören. Er konnte das Grinsen sehen. Den Kaffee riechen. Es war herrlich.

„Bewegst du dich auch noch oder soll ich dir deine Tasse an den Türrahmen bringen?“ Aoi schenke dem Angesprochenen ein freches und trotzdem sanftes Lächeln, woraufhin dieser sich endlich in Bewegung setzte.

„Ich konnt einen Moment lang nicht glauben, dass du tatsächlich wieder da bist“, gestand Kanon lächelnd, als er dann bei Aoi angekommen war und seine Tassen entgegennahm. Er wusste nicht, wieso er auf einmal so ehrlich mit Aoi über seine Gefühle reden konnte. Vielleicht weil Aoi wahrscheinlich eh schon mitbekommen hatte, wie sehr Kanon ihn vermisst hatte.

„Du bist so süß.“

Okay, er sollte sich definitiv öfter trauen mit Aoi über seine Gefühle zu reden, wenn er zum Dank dafür jedes Mal solche Komplimente bekam. Und so ein umwerfendes Lächeln.

Allerdings fiel Kanon aus der Nähe noch was anderes an Aoi auf, was ihn stutzen ließ.
 

„Ist mit dir alles in Ordnung?“ Besorgt legte er den Kopf leicht schief und betrachtete den Gitarrist noch etwas genauer. Der Ältere wirkte blass, fast schon ein bisschen kränklich. Und von den Augenringen wollte Kanon gar nicht erst anfangen.

„Bin nur etwas müde. Hab nicht sehr gut geschlafen heute Nacht“, nuschelte Aoi peinlich berührt. Anscheinend gefiel es ihm nicht besonders von Kanon so gesehen zu werden. Allerdings war der Jüngere gerade mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt. Natürlich hatte der Ältere einen Jetlag! Zwar hatte Aoi am Abend noch recht müde gewirkt, aber in Europa war es um die Uhrzeit schon wieder Morgen gewesen. Kein Wunder hatte er nicht anständig schlafen können!

„Wieso bist du denn dann überhaupt aufgestanden?“

„Kann doch nicht den ganzen Tag verschlafen. Da hab ich ja gar nichts davon!“ Aoi zwinkerte ihm grinsend zu und setzte sich dann an den Tisch, um seinen Kaffee zu trinken.

So wie jeden Morgen.

„Vielleicht brauchst du heut ein bisschen mehr Milch. Der Kaffee ist stärker als sonst. Ich brauch einfach was zum Aufwecken“, meinte er noch entschuldigend.

Kanon konnte als Antwort nur leicht lachen und goss tatsächlich noch etwas Milch nach, bevor er sich zu dem anderen setzte.

So wie jeden Morgen.

Mit dem Unterschied, dass er diese alltäglichen Momente jetzt noch mehr wertschätzte als zuvor.
 

____
 

Kanon fühlte sich die nächsten Tage ziemlich gut. Proben standen keine an – weder bei An Cafe noch bei Gazette –, deshalb konnte er seine freie Zeit mit Aoi voll und ganz genießen. Reitas Laune schien nicht gerade die Beste zu sein, aber das störte Kanon immer noch nicht.

Am dritten Morgen nach Gazettes Rückkehr wurde er allerdings ziemlich unsanft aus seiner kleinen Traumwelt gerissen.
 

Eigentlich begann der Tag ganz normal. Naja, nicht ganz normal. Nach dem Frühstück war Reita mit ihm nämlich mal wieder ein paar Lieder durchgegangen mit dem Argument, Kanon wäre ja nicht zum Spaß hier, sondern um was zu lernen. Gegen Mittag hatte sich Aoi zu ihnen gesetzt und schließlich waren sie dabei gelandet, dass sich Reita endlich mal ans Kofferauspacken gemacht hatte, während der Gitarrist sich Kanons Bass geschnappt hatte.

Jetzt saßen die beiden auf dem Sofa. Aoi mit dem Bass auf dem Schoß und Kanon, der ihm immer wieder Hinweise zu seinem Spiel gab. Irgendwie gefiel dem Jüngsten diese Situation. Er mochte es zwar nicht sonderlich Aoi zu kritisieren, aber endlich konnte er ihm auch mal was zeigen! Auf seinem eigenen Spezialgebiet! So wie sich der Ältere anstellte hatte er zwar nicht zum ersten Mal einen Bass in der Hand, aber er fragte immer wieder nach und Kanon war richtig stolz, Aoi auch mal was beibringen zu können.
 

Die beiden waren so in ihre kleine Übungsstunde vertieft, dass sie auch nicht Reita beachteten, der jetzt wieder aus seinem Zimmer gekommen war. Erst als er sich grinsend vor dem Wohnzimmertisch aufbaute, verstummten sie. Der Blonde sah die beiden einen kurzen Moment nur an. Grinsend. Wissend.

Ein Blick, der bei Kanon irgendwie Unbehagen auslöste.

„Zehn Tage.“

„Was ist in zehn Tagen?“, fragte Aoi seinen Mitbewohner skeptisch, der aber nicht weiter darauf einging, sondern mit seinen zusammenhangslosen Vortrag fortfuhr.

„Du hast es geschafft.“

„Was hab ich geschafft??“ Aoi wirkte schon leicht angenervt, was auch irgendwie verständlich war. Reita sah ihn verärgert an.

„Nich du, du Idiot“, blaffte er dann. „Ich red von dem Kleinen!“

Kanon tauschte kurz einen verwirrten Blick mit Aoi aus. Reita redete mit ihm? Was sollte das Ganze denn bedeuten? Der Blonde begann wieder zu grinsen. Ihm schien es wohl zu gefallen, dass er der Einzige war, der den Sinn hinter seinen Worten verstand.

„Also, auch wenn du mich manchmal fast zur Verzweiflung gebracht hast, hast du doch einige Fortschritte gemacht“, meinte Reita jetzt direkt an den Jüngsten gerichtet. „Vielleicht sogar mehr als ich dir zugetraut habe. Zwar bezweifel ich, dass du jemals ein so herausragender Bassist wirst, wie ich einer bin, doch du bist auf einem sehr guten Weg. Und zumindest machst du unserer Berufsgruppe jetzt keine Schande mehr.“

„Ähm…danke?“, gab Kanon verunsichert von sich, als Reita eine kurze Pause machte und ihm ein aufmunterndes Lächeln schenkte. Verstört sah Kanon zu Aoi. Was wollte Reita denn bitte von ihm?

„Jedenfalls hab ich den Grundstein gelegt und meine Arbeit ist somit getan. Ich kann dir nichts mehr beibringen.“

So langsam dämmerte es Kanon, worauf der blonde Bassist hinauswollte, aber er konnte es nicht glauben. Das musste doch alles ein böser Traum sein.

„Zehn Tage“, wiederholte Reita erneut und dieses Mal ergaben die Worte für Kanon Sinn. Auch wenn er sich wünschte, es wäre anders.

„In zehn Tagen ziehst du aus.“
 

____
 

waah.. >__<

So langsam kommt das Ende in Sichtweite..... (aber erst grad so.. am Horizont ûu)
 

Wir hoffen euch hat das Chap trotz diesem Ende gefallen ^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (9)

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Von: abgemeldet
2011-06-06T10:04:08+00:00 06.06.2011 12:04
Yay, ich mach die 300 :D

na toll -.-
XD 10 Tage bis zum Auszug. Das bedeutet 10 Tage für Kanon, endlich mal den Mund ganz aufzumachen D:
ich hoff doch mal auf ein happy end, dass Reita dann kanons wohnung bekommt und er selbst dafür bei aoi einzieht XD
is ja sonst schon ein herber schlag in die fresse D:

aaaaalso, er macht schon fortschritte, also warte ich bis freitag D:
LG :D
Von:  Serejane
2011-06-05T16:13:16+00:00 05.06.2011 18:13
boah ey Reita xD
Nee aber war ja schon klar das Kanon da auch irgendwann mal wieder auszieht. Aber die Sache mit Aoi und Kanon kommt ja auch immer mehr ins Rollen, alsofindi ch das nicht soooo schlimm. xD

Reitas kommentar war auch geil... Kanon ist zwar kein so herrausragender Bassist wie reita aber er macht den anderen bassisten keine Schande mehr.... Jockel xD

freu mich aufs nächste <3
Von:  Rei_
2011-06-04T17:15:11+00:00 04.06.2011 19:15
neeeeeiiii nich ausziehn!!!
Ich hoff Aoi und Kanon bekommens gleich mal hin...
freu mich aufs nächste...
<3
Von: abgemeldet
2011-06-03T19:16:49+00:00 03.06.2011 21:16
Aoi zieht bestimmt mit aus!
So, das hat Reita dann davon :P
Von: abgemeldet
2011-06-03T19:00:17+00:00 03.06.2011 21:00
aus reita, aus! kanon zieht ganz sicher NICHT in zehn tagen aus, ich glaubs ja wohl. eher komplett ganz ein und reit raus! yeah! ^-^
naja, jetzt müssen es kanon und aoi aber so laaaaaangsam mal auf die reihe kriegen- irgendwann..irgendwie.. in zehn tagen (hoffentlich ja länger, reita kann sowas doch nicht tun, ach, rei- grrrrr. ._.) TT-TT

lg~
Von:  Bami-chan
2011-06-03T14:53:18+00:00 03.06.2011 16:53
oh mann das ist echt gemein! O.o
Jetzt müssen Aoi und Kanon aber endlich zusehen das sie mit der Sprach raus rücken!
In 10 Tagen muss Kanon ausziehen? Der gehört doch da schon zum inventar!

Auf jeden fall ein tolles kappi!
Schnell weiter machen!
LG
Von:  bouXnyappy
2011-06-03T13:51:50+00:00 03.06.2011 15:51
NEEEEIN T3T
nicht zu ende gehen >__<

aber tolles kapitel ♥
Von:  klene-Nachtelfe
2011-06-03T13:03:41+00:00 03.06.2011 15:03
NEIN!!!!!!
Er darf nicht ausziehen!!! xD
Ne also mal ohne Flachs was sagt Reita das auch in so einer Situation?
Ist doch voll gemein von ihm!!!
Also ich bin gespannt was die 10 Tage jetzt noch tolles bringen werden!!!
LG -^.^-
Von:  Ruki-sama
2011-06-03T12:26:17+00:00 03.06.2011 14:26
Nooooiiiin Q_____________Q Das kann Reita ihm doch nicht antuuuun!! Q______________Q
Kanon einfach raus werfen Q.Q
Der Aaaarme, gerade jetzt, wo doch alles langsam bei Aoi und ihm ins Rollen kommt T^T
Moaah Q.Q
Ich warte gespannt aufs nächste Kapi!!!
lg
Ruki


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