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Red Rose

von

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Red Rose

Träumt nicht jedes Mädchen von ihrem Traumprinzen und von einer Traumhochzeit?

Ich jedenfalls nicht, naja bis ich ihn traf. Es war einfach perfekt und ich war mir sicher, dass er der Mann meines Lebens war. Ich trug sogar schon einen wunder schönen silbernen Verlobungsring, doch dann passierte etwas was meine Träume wie eine Seifenblase platzen ließ.

Er war weg und nun stand ich vor einem großen Spiegel und betrachtete mich in meinem beige Kleid während meine Freundin mir eine weiße Lilie in mein pechschwarzes Haar steckte.

Der Tag der Hochzeit war gekommen, doch nicht ich sollte die Braut sein.

„Hey Lea, träumst du schon wieder?“

Ich drehte mich zu meiner Freundin um die über beide Ohren strahlte. Sie liebte Hochzeiten.

Wir waren noch nicht lange befreundet, ich hatte sie in einer Bar kennengelernt, als sie gerade total verheult einen Cocktail nach dem anderen trank. Sie war damals gerade von ihrem Freund verlassen worden. Damals hatte ich sie heimgebracht und seitdem ist sie mir nie von der Seite gewichen.

Nadine ist ein total nettes Mädchen, aber meiner Meinung nach ein wenig zu naiv.

„Du siehst echt gut aus in dem gelben Kleid, Nadine.“

Das war typisch Nadine man machte ihr ein Kompliment und sie lief rot an.

„Danke aber du bist viel hübscher sogar in einem so schlichten Kleid, Lea. Ich beneide dich so.“

„Das brauchst du nicht, jeder ist auf seine eigene Art und Weise schön.“

Das zauberte ein Lächeln auf Nadines Gesicht, während mein Blick weiterhin leer und traurig blieb.

Seit dem Tag, als er für mich unerreichbar geworden war, waren meine grünen Augen matt und leuchteten nicht mehr so wie früher.

Nadine sah auf ihre rosafarbene Armbanduhr und wurde dann ganz hektisch.

Wir waren wieder einmal zu spät dran.

„Oh nein wir kommen zu spät.“

Und während sie das sagte schob sie mich schon Richtung Auto.
 

Die Kirche war nicht weit weg wir fuhren nur zehn Minuten.

Es war eine schöne Kirche, nicht besonders groß, aber mit wunderschönen Verzierungen die wie Blumenranken die Fassade hinauf kletterten.

„Na komm schon Lea, ich will sehen wie sie es drinnen hergerichtet haben!“

Und mit diesen Worten schleppte sie mich schon in die Kirche.

Innen war es wunderbar geschmückt überall waren rote Rosen.

Stopp.

Rote Rosen?

Panik überrollte mich wie eine Welle. Meine Hände wurden ganz kalt und es wurde nicht besser als ich ihn sah.

Er stand mit dem Pfarrer am Altar und schien noch die letzten Einzelheiten zu besprechen.

Ich wollte schon fast wieder umdrehen, doch es war zu spät.

„Lea? Bist du das?“

Nein, ich will doch hier nur weg, warum immer ich.

„Oh Clay schön dich zu sehn.“

Clays Hand legte sich auf meine Schulter und ich redete schnell weiter um meine Gedanken davon abzulenken.

„Ihr habt das echt super geplant. Wunderschöne Blumen übrigens.“

Er drückte meine Schulter und ich sah ihm wieder in seine eisblauen Augen.

„Es tut mir leid was mit deinen Eltern passiert ist. Ich wollte auch auf die Beerdigung kommen, aber…“

„Aber was? Hat dich deine zukünftige Frau nicht gelassen oder was?“

Nadine schlug sich bei meinem Ton ihre Hände vor Schreck vor den Mund.

„Bitte was?“

„Ja du hast mich schon richtig verstanden. Sarah hat dich ganz schön unter der Fuchtel.“

„Lea was zum Teufel soll das! Sarah hat dir gar nichts getan und sprich nicht so über sie!“

Eine Träne kullerte über meine Wange und ich verschränkte die Arme vor der Brust.

„Entschuldige, du heiratest sie ja heute, hatte ich ganz vergessen.“

Ich drehte mich ohne ein weiteres Wort um und ging aus der Kirche hinaus.
 

Ich setzte mich auf eine Bank die vor der Kirche stand und genoss die warmen Sonnenstrahlen. Es war wirklich ein wunder schöner Sommertag. Ich lehnte mich zurück und schloss die Augen um wieder innerlich meine Ruhe zu finden.

Erst als alle sich schon in der Kirche ein gefunden hatten, stand ich auf und nahm neben Nadine in der zweiten Reihe platzt.

Ich sah zum Altar und Clays Blick traf sich mit meinem, doch ich sah gleich wieder weg.

Dann dauerte es nicht mehr lang und die Orgel fing an zu spielen. Alle drehten sich zur Tür um.

Dort stand eine wunderschöne Braut komplett in weiß.

Dann begann das übliche, der Pfarrer fing an zu sprechen und wurde die eine alles entscheidende Frage an die Beiden gestellt.

In mir zog sich etwas zusammen und ich wollte nur noch schreien.

Als Clay „Ja ich will“ sagte lief mir eine Träne die Wange entlang.

„Oh das ist so romantisch, findest du nicht auch Lea?“

Nadine drehte sich zu mir, doch da stand ich schon auf und rannte aus der Kirche hinaus.
 

Auf der ganzen Fahrt zu dem Gasthof, wo es noch essen gab, sagte ich kein Wort.

Nadine textete mich zu, wie sie sich ihre Hochzeit einmal vorstellte, doch ich hörte ihr nicht zu sondern starrte nur aus dem Fenster. Ich fühlte mich total leer, als hätte man mir mein Herz heraus gerissen und dort wo es sein sollte klaffte nun ein riesen Loch.
 

Das Hochzeitsessen war ziemlich gut, doch wirklich genießen konnte ich es nicht. Nadine unter hielt sie mir den anderen Gästen und ich hörte nur zu weil ich nicht unhöflich sein wollte.

Doch irgendwann stand ich auf und ging einfach ohne ein Wort zu sagen zu dem See hinunter der an dem Gasthof lag und setzte mich dort auf eine Bank.

Man konnte ein paar Fische im See entdecken die am Rand entlang schwommen.

Ich lehnte mich zurück, schloss die Augen und genoss einfach nur die Ruhe.

Lange hielt diese aber nicht an, als ich merkte wie sich jemand neben mich setzte.

Ich öffnete die Augen und blickte den neben mir an.

„Hast dir ja ein nettes Plätzchen gesucht.“

Ich schnaubte und sah wieder Richtung See.

„Solltest du nicht oben sein, ist ja schließlich deine Hochzeit?!“

„Hm ja schon aber ich wollte wissen wo du hin bist.“

Ich schaute ihn verwirrt an.

„Warum das denn?“

„Darf ich denn nicht?“

„Naja ist halt ziemlich seltsam, weil du deine Frau alleine lässt!“

„Glaub mir die kommt auch alleine ganz gut klar.“

„Ich verstehs trotzdem nicht?“

Clay seufzte.

„Darf ich mich setzten?“

Ich zuckte nur gleichgültig mir den Schultern.

Clay setzte sich neben mich und blickte auf den See hinaus.

„Eigentlich wollte ich noch mit dir reden. Über das was zwischen uns passiert ist.“

Ich stand ruckartig auf.

„Clay wir haben darüber schon genug geredet! Kannst du mir nicht einmal jetzt wo du mit dieser kleinen Schlampe verheiratet bist meinen Frieden lassen?“

„Lea…“

„Was du wolltest doch reden!? Schau erkennst du denn überhaupt noch und weißt du überhaupt noch was er mal für eine Bedeutung hatte?“

Ich streckte ihm meine Hand hin und zeigte ihm den silbernen Ring an meinem Ringfinger.

Clays Blick wanderte langsam von meinen Augen zu meiner Hand.

Nun stand er auch auf und blickte mich traurig an.

„Du trägst ihn noch?“

„Ja verflucht, weil ich nie die Hoffnung aufgegeben habe! Aber nun kann ich ihn heute Abend endlich abnehmen! Du hast heute meine Hoffnung zerstört!“

Er streckt eine Hand nach mir aus aber ich wich zurück, das letzte was ich jetzt noch brauchte war sein Mitleid.

Ich schlug seine Hand weg.

„Lea…“

„Lea, Lea, Lea! Halt einfach den Mund ich kann’s nicht mehr hören! Ich sollte zu deiner Frau gehen und ihr gratulieren, sie hat es endlich geschafft. Ich frage mich nur warum ich eigentlich noch hier bin.“

Ich ging ein paar Schritte rückwärts, drehte mich um und ging den Kiesweg am See entlang. Weg von Clay und weg von den feiernden Gästen, weg von allem.

Ins Nichts.

Mein Kopf war total leer.

Nur das Stechen in meiner Brust erinnerte mich noch daran zu leben.

Nur langsam registrierte ich das ich meine Schuhe ausgezogen hatte und nun bis zu den Knien im Seewasser stand.

Ich sah auf den See hinaus und ging noch einen Schritt weiter ins Wasser, dann plötzlich blieb ich stehen.

„Was zum Teufel tust du da, Lea?“

Ich drehte mich um und sah Clay am Rand stehen.

„Das warme Wasser genießen was sonst! Außerdem warum folgst du mir überall hin?“

„Weil ich mir Sorgen gemacht habe das du was dummes anstellst! Ist das so schwer zu verstehen?“

Ich stieg aus dem Wasser heraus und ging mit schnellen Schritten auf Clay zu und schubste ihn leicht.

Ich starrte ihn wütend an.

„Was soll dieses Spiel? Warum kannst du nicht endlich aus meinem Leben verschwinden du hast doch schon alles von mir was du haben könntest, also lass mich endlich zufrieden!“

Man nun passierte lies mich meine Wut vergessen.

Clay küsste mich und ich riss vor Schreck die Augen auf.

Etwas in mir wollte den Kuss erwidern doch der Teil in mir der nicht schon wieder verletzt werden wollte schrie auf.

Ich drückte Clay von mir weg und knallte ihm eine.

„Was sollte das jetzt wieder?“

Eine Träne lief eine meiner Wangen hinunter.

„Hast du mich nicht schon genug erniedrigt?“

„Lea verstehst du nicht? Ich hätte dich damals nicht gehen lassen sollen! Das war der größte Fehler meines Lebens!“

„Und warum hast du dann heute geheiratet und auch noch diese kleine Schlampe die dich mir weg genommen hat!?“

Clay senkte den Kopf.

Er nahm seinen Ehering und schmiss ihn in den See.

Plötzlich hörte man einen hysterischen Aufschrei und wir drehten uns zu der Stimme.

„Was tust du da? Clay Schatz?“

„Was ich tue? Endlich das richtige was ich schon lange hätte tun sollen! Mich endlich aus deinen Klauen befreien!“

Sarah wollte auf uns zu laufen doch sie verhedderte sich in ihrem langen weißen Kleid und viel zu Boden. Sie schlug mit der Faust auf den Boden und als sie aufsah war ihre Schminke verlaufen und sie sah uns mit Hass erfüllten Augen an.

„Was wollt ihr dann noch hier, ihr habt mir den schönsten Tag meines Lebens zerstört! Ich hasse euch!“

Ich sah Sarah das erste Mal nicht mehr voller Abneigung an sondern diesmal konnte ich verstehen wie sie sich fühlte denn ich war auch einmal auf dem Boden so wie sie jetzt.

Clay nahm mich an der Hand und wir liefen zu seinem Auto, stiegen ein und fuhren davon.

In eine neue Zukunft.

Ein neues Leben beginnt.



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