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Gay = Yay ... oder so ...

von

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8. Kapitel

Es war kurz nach Mitternacht, als ich von einem unsanften schlag ins Gesicht geweckt wurde. Ich schreckte auf und blicke instinktiv zu Maya, dessen Hand soeben von meiner Wange heruntergerutscht war. Er schlief tief und fest, anscheinend war der Schlag bloß eine nächtliche Zuckung aufgrund eines seltsamen Traums gewesen. Ich fragte mich erst gar nicht, warum auch sein rechter Fuß immer wieder nach oben zuckte.
 

Aber was er träumte wüsste ich schon gerne. Irgendwie...

Ich drehte mich ein Stück und bettete meinen Kopf ein wenig bequemer auf meinem Kissen, um mein Blondchen besser betrachten zu können. Er sah niedlich aus, so zerwuschelt und mit ... leicht geöffneten Lippen.
 

Ich konnte nicht leugnen, dass ich in diesem Moment das Bedürfnis hatte ihn zu küssen. Aber irgendwie störte es mich überhaupt nicht, dass ich so empfand. Ich spürte dieses widerspenstige Gefühl, dass mich sonst immer überkam nicht. Und auch das gefiel mir irgendwie. Ich dachte nicht einmal daran, dieses Phänomen mit der Tatsache, dass ich eigentlich todmüde und irritiert war zu rechtfertigen.
 

Noch einige Minuten lag ich wach, bis ich, plötzlich frustriert, feststellte, dass ich nicht mehr einschlafen konnte. Seufzend setze ich mich auf und sah mich im Raum um, an dessen Dunkelheit meine Augen sich mittlerweile gewöhnt hatten. Oh welch Wunder, ich fand nichts womit ich mich hätte beschäftigten können, bis die Müdigkeit zurückkehren würde.
 

Plötzlich kam mir etwas in den Sinn, dass ich von mir ehrlich gesagt selbst nicht erwartet hätte.

Ich beugte mich zu Maya und rüttelte diesen sanft wach. Der Blonde blinzelte und sein Bein hörte mit dem Zucken auf.
 

„Aiji??“, nuschelte er und blickte verwirrt drein, während er sich die Augen rieb.

Ich lächelte und strich ihm einige Haarsträhnen aus dem Gesicht.
 

„Wollen wir zum Strand gehen??“, fragte ich, wobei ich mir im Nachhinein wie einer dieser überromantischen Romeos vorkam, die von den ganzen Weibern (und Hizakis) immer angebetet wurden.
 

„Waru-“, setze Maya an, doch ich legte ihm nur einen Finger auf die Lippen.

„Bitte...“

„Ähm... Okay...“
 

Jetzt wirkte Maya noch verwirrter. Wow, cool. Sonst war ich immer in dieser Lage. Mein Blondchen wurschtelte sich aus seiner Bettdecke, ich ebenso.
 

„Aiji??“

„Hmm??“

„Muss ich mich anziehen??“

„Zumindest ein Shirt.“

„Keine Hose??“

„Ich hoffe du trägst Shorts.“

„Aiji!!“, entrüstete der Größere sich, während er sich eines seiner Oberteile über den Kopf zog. „Nur weil du dir wünschst, dass ich nackt schlafe, ist das noch lange nicht so.“
 

Ich stockte und wurde rot, was man in der spärlichen Beleuchtung im Raum Gott sei dank nicht sehen konnte.
 

„Ich soll mir was bitte wünschen??“

„Aiji!! Jetzt tu doch nicht so unschuldig!!“

„Wa- Aber... NEIN!!“, schnaubte ich und fragte mich zugleich, ob Maya bloß einen Zufallstreffer gelandet war, oder ob er aus Überzeugung sprach.
 

Mein Lieblingssänger grinste jedoch bloß in sich hinein, während ich mir ebenfalls etwas überzog.
 

... ... ...
 

Etwa 20 Minuten später
 

... ... ...
 

Ich war mir doch etwas dämlich vorgekommen in Unterwäsche und Barfuß durch die Gegend zu laufen, doch wir waren ohnehin nur total besoffenen Typen über den Weg gelaufen, die mehr damit beschäftigt waren sich voll zu kotzen als alles andere. Ich wusste, warum ich kein Nachtmensch und auch kein Fan von Alkohol war. Zumindest hatte das sexuelle Erlebnis mit Maya, von dem ich (leider) nichts mitbekommen hatte mich in dieser Hinsicht ein wenig vorsichtiger gemacht.
 

Dem Blonden schien es überhaupt nichts auszumachen so zerzaust und schlaftrunken in der Öffentlichkeit herumzuschlendern. Bloß die Dunkelheit machte ihm ein wenig zu schaffen, denn jedes Mal, wenn er ein Geräusch, sei es auch nur so leise, nicht zuordnen konnte, griff er nach meiner Hand, was mir ein Lächeln auf die Lippen zauberte, dass ich durch geschicktes Senken meines Kopfes verbarg.
 

Als wir nach unserem kleinen Marsch endlich am Strand angekommen waren hockten wir uns so nah ans Wasser, dass unsere Füße in regelmäßigen Abständen von dem kühlen Nass überschwappt wurden.
 

Maya malte mit seinen Fingern kleine Herzchen in den Sand, die er mit einer hastigen Handbewegung jedoch schnell verschwinden ließ, als er bemerkte, dass ich ihn beobachtete. Ich legte den Kopf in den Nacken und starrte in den Himmel. Er war kaum bewölkt und man sah viele Sterne.
 

Maya ließ seinen Oberkörper rücklings in den Sand plumpsen.
 

„Aiji??“

„Hmm?“

„Kannst du Sternzeichen??“

„Nicht wirklich...“

„Schade.“
 

Wir verweilten einige Zeit so, schweigend. Aber es war keine unangenehme Stille. Sie war irgendwie... beruhigend und schön.
 

Ich würde diesen Moment in meinen Leben niemals vergessen. Mir wurde zwar nicht zum ersten Mal bewusst, dass ich in Maya verliebt war, aber zum ersten Mal konnte ich es von ganzem Herzen akzeptieren und genießen.
 

So ließ ich mich ebenfalls zurückfallen und kuschelte mich, wie selbstverständlich an den Größeren, wobei ich leise aufseufzte.
 

„Aiji??“

„Ja?“

„Du bist niedlich.“
 

Ich widersprach nicht.
 

„Aiji??“

„Ja?“

„Du sagst nichts...“

„Man muss nicht immer reden, Maya.“
 

Nun sagte er nichts, wirkte nachdenklich.
 

„Aiji...“

„Was denn??“

„Darf ich... dich küssen?“
 

In diesem Moment war es ganz Still um uns herum. Nur das Rauschen des Meeres war noch zu hören und gab dem ganzen hier eine fast unerträglich schnulzige Untermalung, die ich, wäre das hier ein Film, sofort mit einem würgenden Geräusch kommentiert hätte.

Ich war kein großer Romantiker und schon gar kein Fan von solchen Filmen, doch das hier war echt.

Und jetzt wusste ich auch, warum die komischen Mary-Sue-Mädchen nie wussten was sie antworten sollten, denn ich wusste es grade selbst nicht.
 

Ich lag einfach da, während Maya anscheinend Angst hatte, das Geräusch seines eigenen Atmens könnte meine Antwort übertönen, denn er hielt die Luft an.
 

Es klingt unromantisch, aber irgendwie war es genau diese Tatsache, die mich dazu brachte zu Nicken, was der Blonde zwar nicht sah, aber spürte.
 

Er atmete deutlich hörbar aus und beugte sich beim Einatmen, auf seinen Ellenbogen gestützt, über mich. Ich weiß nicht mehr, wie lange wir so dalagen und uns in die Augen sahen, nicht mehr, wer von uns sich dem anderen zuerst ein Stück näherte und wer letztendlich die Lücke schloss, doch dieser Kuss brannte sich so überdeutlich in mein Gedächtnis, das alles andere in diesem Augenblick wie ausradiert schien.
 

Es war ein sehr vorsichtiger Kuss und trotzdem ein Stück verlangend.
 

Ich hatte die Augen geschlossen und wusste, dass Maya es ebenso tat, obwohl ich ihn nicht ansah. Erst als wir uns voneinander lösten, wagte ich es, sie wieder zu öffnen.
 

Mayas Wangen waren leicht gerötet und er strahlte mich an, mit diesem wunderbaren, naiven Lächeln das ich so liebte.
 

„Aiji...“ Er drückte mich an sich und ich verbuddelte mich in seiner Halsbeuge. Ich hatte nie geglaubt, dass mein Hetero-Ich eines Tages komplett umgepolt werden würde.
 

... ... ...
 

Später
 

... ... ...
 

Ich wachte in Mayas Armen auf. Der Blonde trug mich mühelos die Straßen entlang, zurück zum Hotel. Oh Gott wie peinlich. Wie konnte ich eingeschlafen sein??

Maya bemerkte nicht, dass ich aufgewacht war und summte leise etwas vor sich hin.

Ich sog den Geruch ein, der von ihm ausging und schloss meine Augen wieder.
 

Wir hatten uns kein Liebesgeständnis gemacht. Aber irgendwie war das auch gut so, denn im Nachhinein hätten mich die schnulzigen Zusammenhänge mit Sicherheit wahnsinnig gemacht.
 

Aber irgendwann... irgendwann würde ich mich trauen dem Blonden die Wahrheit zu sagen.

Und das Ganze würde in nicht allzu ferner Zukunft geschehen, denn ab heute stand ich mir nicht mehr selbst im Weg...



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2010-12-21T20:40:57+00:00 21.12.2010 21:40
aaw, das macht echt herzklopfen x3
*dokidoki*
freu mich schon aufs neue kapi <3
Von: abgemeldet
2010-12-16T19:47:32+00:00 16.12.2010 20:47
wuaah :]
das is ein knuffiges chap :3
muss ich schon sagen :3
hm... ich dachte auch iwie du würdest nicht mehr schreiben ><

Von:  -Minzbonbon-
2010-12-15T15:17:39+00:00 15.12.2010 16:17
Hach~neeein wie niedlich :3
Ich dachte schon du schreibst nicht mehr weiter D:


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