Prolog
Kalt prasselte der Regen auf ihn nieder. Kalt und erbarmungslos. Genauso wie der Tod ihn geholt hatte. Ihn, den einzigen Menschen nebst seinem Bruder der ihm wirklich etwas bedeutet hatte. Für den er durchs Feuer gegangen wäre.
Die Kunde von dem Tod eben dieses Mannes war wie ein Schlag in die Magengrube gewesen. Erst hatte er es nicht glauben wollen. Dann, ganz langsam, hatte ihn die Einsicht eingeholt. Er war zusammengebrochen. Hatte geschrien. Getobt. Gewütet. Alles, was ihm zu nahe war kurz und klein geschlagen. Es war egal, dass sie sich schon etliche Jahre nicht mehr gesehen hatten. Kein Wort miteinander gewechselt hatten. Es schmerzte ihn trotzdem so ungemein. Hatte das Leben denn nur Qualen für ihn vorgesehen? Sollte er dazu verdammt sein, sein Dasein auf ewig alleine zu fristen?
Erinnerungen stiegen in ihm auf. Erinnerungen an die Zeit, als noch alles ‚in Ordnung‘ war. Natürlich hatte es Hochs und Tiefs gegeben. Natürlich war es nie perfekt. Natürlich gab es Streits und Auseinandersetzungen; es floss auch Blut und Nasen wurden gebrochen. Aber dennoch war es eine so schöne Zeit für ihn gewesen.
Und so erinnerte er sich an die Vergangenheit…