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Elementary Basics

Trilogie - Staffel 1
von

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Ein Hauch von Schicksal


 

… Stell dir vor es gibt einen ganz besonderen Menschen, den du noch gar nicht kennst, doch du spürst ein seltsam vertrautes Gefühl und weißt dass, dir mit dieser Person nichts passieren kann... Fühlt sich das gut an?
 

Kapitel 5 ~ Ein Hauch von Schicksal ~
 

„Und, erzähl mal, Chann! Wie war eure Weihnachtsfeier?“, fragte Sheela mich aufgeregt, als wir am Montag drauf auf dem Weg zur Schule waren. Ja, ich hatte den Schulbus verpasst, sowie meine Freundin auch. „Ach... Total langweilig. Ich würde dir raten die Finger von Diego zu lassen. Der ist ein richtiges Ekel.“ „Wieso das?“ „Der hat mich einfach angefasst, dieser Idiot. Mein Bruder konnte grade so dazwischen gehen.“ „Oh man. Das ist hart. Aber dir ist nichts passiert?“ „Nee.“ „Dann ist gut.“

Als wir um die Ecke kamen, konnten wir schon die Schule sehen auf deren Schulhof Naga und Rachel rumstanden.

„Aha! Endlich kommt ihr auch mal an, wir haben schon auf euch gewartet!“, meckerte die Brünette aufgebracht und stemmte die Fäuste in die Hüfte. Mit Naga hatte ich noch ein Wörtchen zu wechseln. Ich zog sie mir zur Seite.

„Was geht'n mit dir ab!?!“ „Spinnst du eigentlich!?! Wie kannst du es nur mit Kyle treiben, wo du doch genau weißt, dass er eine Freundin hat!?“ „Ach, die hässliche Kuh... Interessiert doch keinen. Zudem muss er ihr ja nicht fremdgehen. Wenn er mich anbaggert, dann ist er selbst schuld.“ „Mädel, du hast ne Einstellung... Lass die Finger von Kyle oder du lernst mich kennen.“ „Ich zittere vor Angst.“ „Wie kam es überhaupt dazu?!“ „Wie es dazu kam? Öhm... Ich hab ihn gefragt, ob ich ihm den Club zeigen soll, da haben wir uns gut unterhalten, merkten dass uns mehr verbindet und hatten bisher unglaubliche Nächte.“

Ich konnte es nicht fassen... Kopfschüttelnd ließ ich sie stehen und kehrte zurück zu den anderen Beiden, die uns verwundert ansahen. Trotz der Fragen sagte ich ihnen nicht was eigentlich vorgefallen war.

„Hey, habt ihr auch schön für die Prüfung heute gelernt?“, fragte Rachel plötzlich, weshalb mir fast das Herz stehen blieb. Prüfung!?!! Ich war so mit meiner Familie und mit Yoshihiro beschäftigt, dass ich gar nicht mehr an die Schule dachte. Mist!!! Naga grinste mich an.

„Du siehst blass aus, Süße.“ „Halt die Klappe! Sheela! Bitte, du sitzt neben mir – lass mich abschreiben! Rette mich!“ „Ehm... Wenn du es schaffst dann schreib eben ab.“ „Daaanke!“

Dankbar fiel ich ihr in die Arme und bangte um meine Note. Vor allem weil es auch noch Mathe war. Grade Mathe! Das war so gar nicht meine Stärke, egal wie viel ich lernen würde.

„Guten Morgen. Habt ihr fleißig gelernt?“, fragte auf einmal eine unbekannte Stimme. Als wir uns umdrehten, stellten wir jedoch fest, dass es sich dabei um Kaze handelte. Sie nutzte auch echt alles um mit uns ins Gespräch zu kommen. Allesamt antworteten wir nur kurz und knapp und beschlossen ohne Absprache hoch ins Klassenzimmer zu gehen. Es dauerte nicht lange, bis auch unser Lehrer kam und die Prüfungsbögen austeilen ließ.

Schon beim ersten Blick auf den Stapel Papier war mir bewusst: Ich war geliefert!!! Mir war das alles viel zu hoch und so saß ich an einer Aufgabe mindestens zwanzig Minuten. Ehrlich gesagt konnte ich mich auch gar nicht aufs Rechnen konzentrieren. Meine Gedanken waren mal wieder bei Yoshi. Was er wohl tat? Vielleicht dachte er ja auch an mich – oder er hatte mich längst vergessen... Nein! Oder doch? Auch über Kyle und Marisha dachte ich nach, ebenfalls über Naga's gleichgültige Einstellung.

Die paar Momente in denen ich mich wirklich auf meine Aufgaben konzentrieren konnte, nutzte ich um ein paar Blicke auf Sheela's Blätter zu werfen. Sie war schon ziemlich weit und so musste ich mich ranhalten mit Abschreiben. Immerhin durfte ich nicht erwischt werden.

„Man war die Prüfung einfach! Findet ihr nicht?“, schwärmte Sheela, die mit Mathe ja nie Probleme hatte. Wir antworteten nur mit einer runtergezogenen Miene. Ich freute mich gar nicht auf zu Hause. Seit Marisha und Kyle hier waren, musste ich mit allem rechnen wenn ich nach Hause kam.

Doch diesmal blieb ich zum Glück verschont. Beide lagen zusammen auf dem Sofa und guckten miteinander TV. Ein seltener Anblick, die beiden mal so zu sehen. Ich freute mich.

„Na, Channy? Wie war die Schule?“, fragte mein Bruder hämisch. Mit einem lauten Seufzen ließ ich meinen Rucksack fallen und setzte mich auf den Sessel, der neben der Couch stand. „War die Hölle. Erst den Bus verpasst, dann noch Prüfungen, von denen ich gar nichts mehr wusste und heute Abend muss ich auch noch arbeiten gehen. Klasse! Wenigstens ist Sheela auch da.“ „Ach, du arbeitest in diesem Club, den Rico und Naga so toll finden, oder?“ „Genau der. Ich find ihn gar nicht toll, aber das Geld brauche ich trotzdem.“ „Glaub ich dir. Übrigens geb ich dir was für die Zeit wo wir hier zu Besuch sind. Ich will dir ja nicht auf der Tasche liegen, Schwesterlein.“ „Danke, das wäre gut. Ich hab nämlich noch ein paar Rechnungen zu bezahlen. Ich geh mal runter zu Koshy und frag ob sie was gekocht hat.“ „Brauchst du nicht, Chann. Ich hab vorhin gekocht“, bemerkte Marisha mit einem warmherzigen Lächeln, ich hätte siw küssen können. Ich hatte solchen Hunger und hatte mir nun das Betteln bei meiner Schwester erspart. Und ich musste sagen, die Blondine konnte sehr gut kochen! Sie wäre irgendwann bestimmt eine gute Mutter und Hausfrau.

Um die Beiden nicht bei ihrer Zweisamkeit zu stören, setzte ich mich etwas abseits an den Esstisch und beobachtete sie heimlich. Sie wirkten wie ausgewechselt, als seien sie glücklich miteinander. Ich verstand nicht, was sie für Probleme hatten. Sie lagen wie ein frischverliebtes Paar beisammen in den Armen und kuschelten miteinander. Doch warum sagt Marisha er liebt sie nicht? Und warum sagt er, er kann sich nicht binden?

Grade mal ein paar Stunden hatte ich Zeit, bis ich wieder arbeiten gehen müsste. Ich nutzte die Zeit zum lernen und etwas auszuruhen. Der Haushalt wurde diesmal nicht von Koshy gemacht. Marisha erledigte einfach alles – sie spülte das Geschirr, sie kochte, sie räumte auf, putzte und wusch unsere Wäsche. Es hätte meinetwegen immer so sein können. Meinetwegen könnte Kyle auch alleine wieder zurück gehen und mir die Blondine hier lassen... Hach!

„So, Leute, ich muss nun arbeiten gehen. Macht keine Schweinereien in meiner Wohnung!!!“ „Ach, ich geh eh mit dir“, antwortete Kyle gleich, was mich verwunderte. „Guck nicht so, Schwesterchen. Ich will feiern! Und da du eh in den Club musst und es genau die richtige Uhrzeit ist, komm ich mit. Rico kommt auch!“ „Willst du deine Freundin nicht wenigstens mitnehmen?“ „Lass mal, Chann. Ich mag Clubs und feiern nicht so“, redete Marisha gleich dazwischen und winkte ab. Dabei setzte sie ihren fröhlichen Blick auf der ausdrücken sollte, dass ihr das überhaupt nichts ausmacht und dass sie prima damit klarkommen würde. Mir persönlich war es nicht wohl dabei, sie hier alleine zu lassen. Wahrscheinlich würde sie den ganzen Abend heulen.

Jedoch hatte ich keine andere Wahl – ich musste los und durfte nicht zu spät kommen. Doch ich konnte meinen Bruder nochmal unterwegs darauf ansprechen, auch wenn es nur ein paar Minuten Fußweg waren.

„Hast du nicht gesehen, dass es ihr wohl was ausmacht, dass du heute schon wieder feiern gehst?“ „Wenn sie nicht mitkommen will und das so sagt, dann zwinge ich sie doch nicht. Also ehrlich... Sie hatte die Wahl. Ich hätte auch nicht Nein gesagt, wenn sie mitkommen wollte.“ „Ihr seid unmöglich. Kommt Naga auch feiern?“ „Klar. Ist schon seit gestern ausgemacht.“ „Na dann...“

Ich hatte ihr ja gesagt, sie sollte die Finger von ihm lassen, sonst passiert was. Wehe sie hielt sich nicht dran!

Im Club angekommen ließ ich mich überraschen. Hinter meiner Theke hatte ich alles gut im Blick. Zwar war der Raum wenig beleuchtet, doch die bunten Lichter die über die Tanzfläche fegten reichten schon aus. Ganz hinten hatten sie die Nebelmaschine angeworfen, die machte es mir dann doch etwas schwerer, den Überblick zu behalten. Doch ich sollte mich eh besser auf meine Arbeit konzentrieren.

„Was guckst du denn so angestrengt durch die Gegend, Chann? Suchst du jemanden?“, fragte Sheela, die gerade ein paar Gläser abtrocknete. „Ich gucke ob Kyle und Naga wieder zusammen rumstehen.“ „Achso, ich hab Naga gesehen, aber nicht mit Kyle. Ich glaub die ist mit Rico unterwegs.“ „Mit Rico...“

Wieder ließ ich meine Blicke schweifen und entdeckte die Beiden diesmal tatsächlich! Sie standen miteinander in der letzten Ecke und redeten. Reden!? Die Beiden? Sie haben einen ähnlichen Charakter und würden prima zusammen passen. Aber im Grunde mögen sie sich überhaupt nicht.

Kyle schien sich in der Menge verloren zu haben, oder er hatte schon längst wen gefunden, mit dem er die Nacht verbringen könnte. Mir war es ehrlich egal, Hauptsache ich würde ihn nicht mit Naga sehen.

Je später es wurde, desto ruhiger wurde auch die Musik und die Leute die Anfangs so energisch und ausgelassen getanzt hatten, lagen sich nun ruhig in den Armen und versuchten das bisschen Energie, dass sie noch hatten gut einzusparen. Sheela war am Gähnen und ich freute mich schon auf meinen Feierabend, der in einer guten Stunde sein würde.

Mir fiel ein Gast auf, der zu der Zeit noch den Club betrat und sich still und leise zu uns an die Bar setzte. Er schien noch jung zu sein, etwa in meinem Alter. Müde sah er auch aus.

„Was darf's sein?“, fragte ich ihn, da es unsere Pflicht war jeden Gast nach etwas zu Trinken zu fragen. Er guckte kurz verwundert auf und überlegte.

„Ähm... Für mich nur ne Cola.“ „Okay, kommt sofort.“ „Danke.“

Im Nu machte ich ihm seine Cola fertig und stellte sie ihm vor die Nase. Er hatte seinen Kopf zwischen seinen verschränkten Armen versteckt, wodurch er mit ach und Krach auf sein Trinken aufmerksam wurde. Für mich gab es nichts zu tun, also ging ich zu Sheela und half ihr beim Abtrocknen der Gläser.

„Bin ich froh wenn ich gleich zu Hause bin.“ seufzte sie. „Ja, ich auch. Der Abend zieht sich heute total. Ich bin müde.“ „Ja, und morgen haben wir schon wieder Schule. Ich verfluche diesen Job.“ „Ich verfluche eher diese ganzen glücklichen Paare und vor allem das Paar, das bei mir zu Hause abhängt die nächste Zeit noch.“ „Wieso das? Neidisch?“ „Etwas. Wobei ich niemals so nen Kerl wie Kyle haben wollte.“ „Hmm... Du brauchst endlich mal einen Freund. Hier findest du alles an Kerlen, was das Herz begehrt. Ist da nichts für dich mit dabei?“, fragte sie und guckte sich nochmals in der Menge um.

Ich war zu müde um überhaupt irgendwen attraktiv zu finden und schnaufte angestrengt. Sheela wurde plötzlich auf etwas aufmerksam.

„Und was ist mit dem jungen Mann, dem du eben die Cola gemacht hast?“ „Der?! Wie soll ich das denn machen? Hingehen und fragen ob er mein Freund sein will? Haahaa!“ „Quatsch! Er sieht gut aus, scheint nicht so der Party-Typ zu sein und ist anständig. Er macht mir nun nicht den Eindruck, als würde er die nächst Beste verführen wollen.“ „Hmm... Stimmt. Und du meinst echt...“ „Ja laber den an!“

Grinsend schubste sie mich wieder zu ihm rüber. Er guckte sich inzwischen gelangweilt die Menge an und schlürfte seine Cola weg.

Und was sollte ich nun sagen? Ich war in solchen Sachen total schüchtern und würde es garantiert wieder vermasseln. Langsam setzte ich mich in seine Nähe auf den Hocker, der bei uns hinter der Theke stand.

„Willst du dir niemanden zum Tanzen suchen?“ „Ich?! Tanzen? Oh je, da hättet ihr aber alle was zu lachen.“ „Also nur zum Entspannen hier?“ „... Entspannen weniger. Ich bin eben einfach hier gelandet.“ „Magst du Clubs nicht?“ „Nee, ich bin nicht so einer. Aber ausnahmsweise hat es mich hierher verschlagen. Ich denke, ich werde gleich wieder gehen.“ „Achso...“

Chann!!! Lass ihn nicht einfach so gehen! Mein Gott, wenn du ihn jetzt gehen lässt, dann siehst du den Typen nie wieder und verfluchst dir den Arsch bis an dein Lebensende!!!

Sprachlos und mit offenem Mund starrte ich ihn an, was ich nicht bemerkte. Er gefiel mir. Seine dunkelbraunen Haare schimmerten im Disco-Licht wodurch seine blonden Spitzen noch besser zum Vorschein kamen. Seine Augenfarbe erkannte ich nicht wirklich, aber ich tippte auf blau oder etwas ähnliches.

Ohne es zu bemerken guckte ich mir seinen ganzen Körper an, was mein Herz zum Pochen brachte. Gutgebaut war der Typ, als würde er regelmäßig trainieren. Nein, den dürfte ich nicht gehen lassen. Mit allem Mut sprach ich weiter mit ihm, als er gerade aufstand.

„Kommst du wieder?“ „Öh... Mal sehen, ne? Gute Nacht noch, hier das stimmt so.“

Er reichte mir einen 50 Dollar Schein und verließ den Club ohne weitere Worte. Unglaublich... Der Kerl hat mich reich gemacht! Sheela starrte mir fassungslos auf den Schein.

„Wow... Wenn der öfter auftaucht, kannste demnächst richtig shoppen gehen.“ „Eh... Ja...“, antwortete ich knapp und starrte weiter zum Ausgang durch den er verschwunden war. Endlich!!! Ich hatte wieder ein Ziel und war wieder motiviert! Ich wollte wissen, wie er hieß und wer er war. Innerlich hoffte ich ihn morgen bei der Arbeit wieder zu sehen. Ich konnte es kaum erwarten.

Ich war mit den Gedanken völlig hin und weg. So sehr, dass ich nicht mal einschlafen konnte an dem Abend. Ich lag im Bett, sah zur Decke und überlegte mir, was ich zu ihm sagen könnte, wenn ich ihm wieder begegnen würde. Mein Herz raste.

So ging es auch weiter die folgenden Tage. Den ganzen Tag tat ich nichts weiter als mich auf die Arbeit zu freuen.

Die Tage vergingen – doch ich gab die Hoffnung weiterhin nicht auf. Aysha war schon richtig nervös, weil ich meinem Training nicht nach ging und auch nicht wirklich wachsam war. Mir war der ganze Element-Kram derzeit so egal. Ich hatte ganz andere Dinge im Kopf. Selbst wenn ich nicht arbeiten musste, ging ich in den Club um ihn vielleicht wieder zu sehen. Sieben Tage lang... Neujahr stand kurz vor uns und ich war kurz davor die Hoffnung doch aufzugeben. Kurz vor Arbeitsbeginn saß ich mit Marisha auf einer Parkbank, die einige Meter vom Club entfernt stand.

„Wenn er heute nicht kommt, dann geb ich auf.“„Ach Chann, das klappt bestimmt noch. Vielleicht habt ihr euch ja auch immer verpasst?“ „Denke ich nicht. Ach, ich weiß ja auch nicht... Ich will nicht so ins neue Jahr starten.“ „Blöd nur, dass du echt gar nichts über ihn weißt.“ „Ja... Ich werd wohl weiterhin einsam bleiben, dass ist wohl mein Schicksal.“ „Sei nicht so niedergeschlagen. Nun geh da rein, zeig den Kerlen wo es lang geht und genieße dein Leben.“

Mit einem fetten Grinsen schubste sie mich Richtung Eingangstür und lief davon. Sie hatte echt die Ruhe weg.

Mit einer deprimierten Miene betrat ich meinen Arbeitsplatz und fing an meine Aufgaben zu erledigen. Sheela warf mir ab und an besorgte Blicke zu und streichelte mir mitleidig über die Schulter, weil ich jedes Mal, wenn die Tür aufging hoffnungsvolle Blicke rüber warf – jedes Mal eine neue Enttäuschung. Eine halbe Stunde vor Ladenschluss tat sich jedoch endlich was. Diesmal wurde ich nicht enttäuscht... Zumindest nicht sofort.

Als ich sein Gesicht sah, ging mein Herz auf. Ich freute mich innerlich wie ein kleines Kind ihn endlich wieder zu sehen. Doch irgendwas stimmte nicht. Er wirkte gehetzt und guckte sich um als würde er jemanden suchen.

„Hey, suchst du wen?“, rief ich ihm zu um wieder mit ihm ins Gespräch zu kommen. Er reagierte und kam zu mir. „Hör zu! Wenn jemand fragt, du hast mich hier nicht gesehen!“ Und schon flüchtete er durch die Menge zum Hintereingang. Was... War... Das?!

Vor wem lief er davon? Der Vermutung lag nahe, als eine Blondine durch die Tür kam. Sie sah ebenfalls so gehetzt aus. Sicher suchte sie ihn, weshalb ich mich demonstrativ weg drehte damit sie erst gar nicht auf die Idee kam mich nach ihm zu fragen.

Aus dem Seitenwinkel sah ich nur, dass sie auch zum Hintereingang lief. Wieso taten unsere Türsteher eigentlich nichts dagegen? Auf eigene Faust beschloss ich selbst mal danach zu sehen. Ich schlich der Blondine unauffällig hinterher, hinaus in die Seitengasse, wo der Hinterhof zu unserem Club war. Dort gab es eigentlich nur Mülltonnen, nichts Besonderes. Ganz genau ließ ich mein Gehör schweifen um Schritte oder Stimmen zu hören. Stimmen hörte ich nicht – Schritte eben so wenig. Doch ich hörte einen Schuss!!! Er kam von der nächsten Seitengasse.

Vorsichtig lief ich an der Wand entlang, wo ich nur schwer zu erkennen war. Die „Ausbildung“ bei Rico machte sich mal wieder bezahlt. Gruselig fand ich das Geräusch von den hohen Absätzen dieser Blondine.

Es wurde leiser... Doch wo war dieser Typ nun?! Hatte sie etwa auf ihn geschossen? Was, wenn er verletzt ist und ich ihn nicht finden kann!?! Mist! Zu allem Übel sah ich auch noch kaum etwas.

Ich erschrak fast zu Tode – hinter den Mülltonnen hörte ich auf einmal etwas klappern. Vorsichtig ging ich dort hin und guckte durch den Spalt zwischen Tonne und Mauer. Endlich fündig!

„Sag mal was soll das Versteckspiel hier?“, fragte ich und musste mich zurückhalten ihn nicht auszulachen, weil er zwischen der Tonne und Wand steckte.

„Ach... Die geht mir auf die Nerven und sollte mich nicht finden.“ „Hab ich da grade wirklich einen Schuss gehört?“ „Einen Schuss? Nein, von uns hat doch niemand eine Knarre“, antwortete er mit leicht angehobener Stimme. Ich glaubte ihm nicht. Doch erstmal half ich ihm da wieder raus. Mit einem festen Ruck schaffte ich es ihn weg zu ziehen und fiel selbst gegen die Wand.

„Hast du dir weh getan?“, fragte er besorgt und reichte mir die Hand damit ich leichter aufstehen konnte. Seufzend klopfte ich mir den Schmutz von meinen Klamotten.

„Und nun? Wie heißt du überhaupt?“ „Ich heiße Rick Coldfire.“ „Ich bin Chann Hiwatari. Und ich frage mich immernoch, warum du vor einer Blondine mit Lederstiefeln flüchtest.“ „Ist ne lange Geschichte. Ich werde wohl zurück nach Chicago müssen. Die findet mich hier zu leicht. Also dann...“ „Ehm.. Äh... Willst du nicht erstmal mitkommen? Bei mir findet sie dich bestimmt nicht. Und wenn sie sich doch dort hinwagen sollte, wird sie von meinen Brüdern aufgemischt.“ „Na, wenn deine Brüder das schaffen.“, seufzte er und überlegte, bevor er tatsächlich zustimmte mit mir nach Hause zu kommen.

Ich war stolz auf mich und der komischen Blondine in einer Weise auch irgendwo dankbar. Denn ohne diesen Zwischenfall hätte ich ihn garantiert nicht so schnell dazu gebracht zu mir nach Hause zu kommen. Doch nun war ich wieder nervös. Und... Kyle dürfte ihn auf keinen Fall sehen.

Bevor wir zu Hause ankamen weihte ich Rick noch ein, damit er sich versteckt halten würde. Wenn Kyle einen Kerl bei mir erwischen würde, dann würde er Kleinholz aus ihm machen. Kyle hasste es immerhin, wenn sich ein Typ in meine Nähe traute. Er und sein Beschützerinstinkt. Bewahren könnte er mich eh nicht vor einem festen Freund.

Ich ging vor um die Lage zu peilen. Mein Bruder war noch nicht zu Hause, nur Marisha. Sie guckte uns mit großen Augen an.

„Mari! Kyle darf auf keinen Fall wissen, dass ich heute jemanden mit dabei hab, okay? Sonst rastet er aus.“ „Ist gut, von mir erfährt er nichts.“ „Danke, hast was gut bei mir. Komm, Rick!“

Ich brachte ihn ins Schlafzimmer, wo er sich auf mein Bett setzte. „Und das ist wirklich okay für dich, wenn ich heute Nacht erstmal hier bleibe?“ „Ja, kein Ding. Willst du was essen oder trinken? Ich bring dir was rüber.“ „Wenn es dir wirklich keine Umstände bereitet.“ „Quatsch! Ich komme gleich wieder.“

Freudestrahlend kam ich zurück ins Wohnzimmer zu Marisha, die grinste.

„Ist er das?“ „Jaaa! Und der Zufall... Hammer! Aber das ist ne lange Geschichte, die ich dir grade nicht erzählen kann. Mach ich morgen. Versuch Kyle bitte vom Schlafzimmer fernzuhalten.“ „Mach ich. Ich freu mich so für dich! Hihi!“

Fix machte ich Rick und mir was in der Mikrowelle warm und nahm noch eine Ladung Eistee mit rüber ins Schlafzimmer. Wenn ich ihn nicht nur so flüchtig kennen würde, wäre das sicher total gemütlich, aber nervös war ich schon sehr wegen ihm. Wir machten uns erstmal übers Essen her, wobei er sich ziemlich viel Zeit nahm und ich mich fragte ob es wirklich so schrecklich schmeckte. Scheinbar bemerkte er meine Blicke.

„Oh... Keine Sorge, es schmeckt schon. Aber ich muss immer ein bisschen langsam machen beim Essen, weil mein Magen nicht der Beste ist.“ „Achsoo, verstehe. Ich dachte schon... Hehe.“ „Mich wundert´s, dass ein Mädchen wie du einfach einen Unbekannten wie mich mit nach Hause nimmt.“ „Das mach ich normalerweise nicht. Aber irgendwie... Ich weiß auch nicht warum. Ist doch egal, das Wichtigste ist, dass du einen Platz zum Schlafen hast.“ „Danke nochmals.“ „Kein Problem... Wie alt bist du eigentlich? Das frage ich mich schon seit ner Weile.“ „Ich bin 18. Komme eigentlich aus Chicago.“ „Echt? Was treibst du dann hier?“ „Ach, ich hab's bei meiner Mutter nicht ausgehalten und bin auf eigene Faust abgehauen.“ „Kenne ich irgendwie...“

Es war ein schöner Abend. Schon nach kurzer Zeit war ich überhaupt nicht mehr nervös, weil ich merkte, dass er keine bösen Absichten hatte, sondern wirklich einfach nur einen Platz für die Nacht brauchte. Toll, nun nehm ich auch noch Straßenjungs auf... Straßenjungs die einfach so mit 50 Dollar um sich werfen? Hmm... Irgendwas war faul an der Sache.

Doch nun wollte ich einfach nur versuchen zu schlafen. Zumindest etwas bis ich wieder schweißgebadet aus meinen Alpträumen aufwachen würde. Nachdem wir uns gute Nacht gesagt hatten, machte ich das Licht aus und schloss die Augen... Ehe ich mich versah befand ich mich wieder dort, wo ich nicht sein wollte. Wieder in diesem Zimmer, das mich an ein altes Schloss erinnerte... Es war das Haus von diesem komischen Mann, der mich seit meinem ersten Alptraum umbringen wollte. Ich konnte mir schon denken, dass ich auch ihn gleich wieder treffen würde. Meine Arme konnte ich wie so häufig in diesen Träumen nicht bewegen. Sie waren angekettet.

Nervös blickte ich mich um und sah wie die Tür aufging und wie erwartet kam dieser Mann mit den schwarzen Haaren zu mir.

„Kleine Schlampe... Es wird Zeit für dich zur Hölle zu fahren“, flüsterte er mir ins Ohr und gab mir dann eine sehr schmerzhafte Ohrfeige, die mir Tränen in die Augen trieb. Sein hämisches Grinsen machte mich wütend, doch ich konnte absolut nichts tun, ich fühlte mich so machtlos. Auch als er mich weiter bedrohte nicht. Und als er einen silbernen Dolch zückte, wurde meine Angst noch schlimmer. Ich schrie aus vollen Kräften und hoffte aufzuwachen, doch es passierte nichts.

„Schrei nur so laut du kannst... Dir kann nun niemand mehr helfen.“ „Was... Was willst du eigentlich von mir? Ich habe dir nichts getan.“ „Du Schlampe widersetzt dich meinem Willen. Du hast eine Entscheidung getroffen. Du willst lieber ihr dienen und verwährst mir deine Kräfte? Also musst du büßen! Langsam... Qualvoll...“ „Ich hab mich für gar nichts entschieden! Wer bist du!?“

Auf meine Frage bekam ich keine Antwort, er konzentrierte sich viel zu sehr darauf, was er gleich mit seinem Dolch tun könnte. Genüsslich drückte er ihn gegen meinen Hals und fuhr langsam damit an meiner Brust entlang runter zum Bauch. Würde er fester dagegen drücken, würde ich anfangen zu bluten.

„Lass das, du Perverser! Ich will nicht mehr!!“ „Ooooh, gleich bist du erlöst.“

Wieder hielt er seinen Dolch gegen meinen Hals, aber diesmal noch viel fester. Vor Schmerzen fing ich an zu schreien, als ich das Blut fließen sah und dachte schon diesmal wirklich sterben zu müssen, doch dann hörte ich eine Stimme. Sie rief mich… „Chann! Chann, wach auf!“

„AAAAAAAAAAAAAAAAAHHHH!!!!!“, schrie ich als ich mich endlich wieder in meinem Körper wieder fand und sicher in meinem Schlafzimmer saß. Diese Träume wurden wirklich immer schlimmer.

„Hey! Was ist los? Du warst so unruhig, da dachte ich, ich wecke dich besser mal“, sagte Rick, der mich besorgt anguckte. Ich war ihm dankbar, denn ich wusste nicht, was passiert wäre, wenn ich nicht rechtzeitig wach geworden wäre. Traumatisiert und zitternd guckte ich Rick an. „Stirbt man eigentlich wenn man träumt, man würde umgebracht werden?“ „Ähm… Glaube nicht. Was hast du denn geträumt?“ „Ach… Egal. Die Nacht ist mal wieder gelaufen… Klasse!“

Müde lehnte ich mich zurück und seufzte. Ich traute mich bald nicht mehr zu schlafen, denn jedes Mal wurden diese Träume schlimmer. Inzwischen fürchtete ich sogar um mein Leben und mir war bewusst, dass ich das nicht mehr lange so durchhalten könnte.

Seufzend schaltete ich den kleinen Fernseher ein, der bei mir im Schlafzimmer stand und eigentlich so gut wie immer aus war. Das Nachtprogramm was stinklangweilig, aber wenigstens hatte ich gute Gesellschaft, denn Rick wollte nicht eher schlafen, bis es mir wieder besser ging.

„Hast du öfter solche Träume?“ „Hmm… Ja schon länger. Aber sie werden immer schlimmer und ich weiß nicht, wie ich sie wieder los werde.“ „Vielleicht solltest du mal zu jemand Professionellem damit gehen.“ „Spinnst du? Ich bin doch nicht psychisch gestört.“ „Das hat doch damit nichts zu tun.“ „Mhh… Ich werde noch drüber nachdenken“, antwortete ich, weil es mir unangenehm wurde und ich nicht wollte, dass er noch weiter drauf rumbohrt. Dass ich das erst hab, seit dieser Stein bei mir ist, konnte ich ihm ja nicht erzählen.

„Warum wohnst du hier eigentlich alleine? Wo sind deine Eltern?“, fragte er mich weil er merkte, dass es mir unangenehm wurde. Doch diese Frage war auch nicht viel besser…

„Die kümmern sich leider nicht richtig um uns. Meine Geschwister kümmern sich um mich. Und was ist mit dir? Deine Mutter nervt dich, sagtest du. Was ist mit deinem Vater?“

Dass ich ihm diese Frage stellte war mir bei seiner Reaktion total peinlich, denn er sah mich richtig schockiert an und schien zu überlegen was er nun sagen könnte.

„Den kenne ich nicht. Hat Mama sitzen lassen kurz nach meiner Geburt.“ „Achso... Tut mir leid, dass ich gefragt habe. Ich wusste nicht dass…“ „Woher hättest du es wissen sollen? Wir kennen uns ja noch gar nicht wirklich.“ „Wirst du morgen die Stadt verlassen?“, fragte ich mich leicht traurigem Blick. Mit ihm konnte man gut reden und endlich fühlte ich mich nicht mehr alleine. Plötzlich legte er seinen Arm um meine Schultern und zog mich nach hinten aufs Kopfkissen, wo ich mit knallrotem Kopf gegen die Decke starrte.

„So, du versuchst jetzt nochmal zu schlafen, ich pass auf dich auf.“ „Aber…“ „Augen zu! Wenn was ist wecke ich dich wieder.“ „Na gut… Okay.“

Ich ließ meinen Kopf auf seine Brust sinken und entspannte. Ich war so müde, dass es gar nicht lange dauerte, bis ich wieder einschlief… Doch diesmal war alles ganz anders. Zwar träumte ich, aber es gab nichts, was mir Angst einjagen könnte. Ich lag in meinem Traum in einem Himmelbett, das komplett weiß überzogen war. Auch ich trug einen weißen Satin-Anzug, der sich einfach klasse anfühlte. Ich schaute mich um.

Alles war weiß, so dass ich nichts erkennen konnte. Doch eines gab mir Sicherheit.

Um mich und das kuschelige Bett befand sich eine bläulich schimmernde Schutzblase, die mich an die Farbe meines Elementes erinnerte. Dies war das erste Mal, dass ich so etwas in meinem Traum hatte. Ob es was mit Rick zu tun hat? In dieser Nacht schlief ich seit Langem mal wieder durch. Es ging mir fantastisch, als ich die Augen auf machte. Neben mir lag Rick, der seine Arme um mich gelegt hatte. Mein Bauch kribbelte bei dem Gefühl und so genoss ich es noch ein Wenig, bevor auch er wach wurde. Verschlafen guckte er mich an.

„Konntest du besser schlafen?“ „Ja, viel besser. Ich wüsste zu gern, warum es diesmal anders war. Ist ja auch egal. Danke, dass du für mich da warst, obwohl du mich gar nicht kennst.“ „Kein Problem… Siehst auch sehr viel besser aus nun. Als du nach ner Stunde immer noch ruhig schliefst dachte ich, ich könnte mir auch ein paar Stunden Schlaf gönnen.“

Ich lächelte ihn an, ehe ich mich langsam ins Wohnzimmer schlich um zu schauen ob Kyle und Marisha zu Hause waren. Wir hatten Glück, denn beide waren außer Haus und so konnte Rick endlich das Schlafzimmer verlassen.

Ich machte uns einen Kaffee, während Rick sich kurz unter meine Dusche stellte. Bei dem Gedanken so nen gutaussehenden Typen bei sich unter der Dusche zu haben, spielten die Fantasien natürlich wieder verrückt, ich hielt mich allerdings zurück und versuchte mich abzulenken.

In dem Moment platzte die Tür auf, wodurch ich fast vom Stuhl fiel vor Schreck. Es war Rico. Hoffentlich würde Rick noch eine Weile brauchen! Rico dürfte ihn hier nicht sehen!!!

„Hi Schwesterlein! Ui, du siehst gut aus. Als hättest du tausend Jahre Schlaf nachgeholt. Weswegen ich hier bin - Hast du noch ne Flasche Cola?!! Ich hab so nen „Heißhunger“ auf Cola!“ „Eh, ja klar. Ich hol dir eine, Moment.“

So schnell ich konnte sprintete ich in die Küche, an den Kühlschrank und wieder zurück zu meinem Bruder um ihn schnellstmöglich wieder los zu bekommen.

„So, viel Spaß damit und nun raus hier ich muss gleich los.“ „Na, du hast es aber eilig… Egal… Vielen Dank bis…“ „Uuuah, das tat nun gut!“, seufzte Rick, der total unpassend aus dem Bad kam. Er hatte sich nur ein Handtuch um die Hüfte gewickelt und stand ansonsten splitterfasernackt vor uns… Oh mein Gott! Der hat ja ein Sixpack!!! Mist, Chann konzentrier dich!

„Oh! Chann, sag doch dass du Männerbesuch bekommst, dann wär ich früher abgehauen“, sagte Rick verblüfft und guckte Rico an. Rico hatte nun denselben Blick wie Koshy angenommen, wenn sie rasend wurde.

„Chann? Wer ist der Kerl? Hast du nen Freund?“ „Jungs, beruhigt euch. Rick, das ist nicht mein Männerbesuch sondern mein Bruder. Rico, das ist Rick. Er ist nicht mein Freund, sonder nur ein Bekannter, den ich heute Nacht hier schlafen ließ.“

Rico guckte ihn unbeeindruckt an… Ja richtig abfällig sogar.

„Hör mal Junge! Wenn du dich an meine Sis ran machst oder gar ihr Herz brichst, dann brech ich dir was ganz Anderes, okay?“ „Hehe… Ähm, ja, ich werde ihr schon nichts tun… Ich hab ja nicht mal die Absicht mich an sie ranzumachen“, antwortete Rick, dem das ganze peinlich war. Aber auch mir war das so peinlich, dass ich rot anlief. Rico hatte mir den Tag versaut!!! Was allerdings noch schlimmer war, war die Tatsache, dass Rick wohl nichts von mir wollte, so wie er sagte. Deprimiert drängte ich meinen Bruder aus meiner Wohnung.

„Rick… Das tut mir leid. Man ist das peinlich.“ „Schon okay… Geschwister können ziemlich nervig sein, haha. Ich zieh mich dann mal wieder an und mach mich vom Acker.“ „Okay…“, antwortete ich traurig. Er hätte meinetwegen sofort hier einziehen können, aber das würde er sicher nicht machen. Ich müsste mich damit abfinden ihn wahrscheinlich nie wieder zu sehen, denn er würde die Stadt genauso verlassen wie Yoshi auch. Wieso treffe ich eigentlich immer nur Männer, die mich gleich wieder alleine lassen?

Als er angezogen war nahm er mich noch einmal flüchtig in den Arm, bedankte sich und verschwand mit seinem Lächeln, an das ich mich schon gewöhnt hatte.

Zeit zum Trauern blieb mir allerdings nicht, denn mein Telefon klingelte. Genervt ging ich dran und musste entsetzt feststellen, dass meine Mutter mal wieder dran war.

„Huhu, meine kleine Chann!! Na wie geht’s dir heute?“ „Schlecht, immerhin hab ich dich grade am Telefon.“ „Haha! Ich bin ja nicht dein Vater, ich glaub das wäre schlimmer! Nun sag mal, was treibst du so?“ „Hmm… Hast du ein Mittel gegen Liebeskummer?“ „Nam wäre schön wenn es sowas gäbe, hm? Wie heißt denn der Angebetete?“, fragte sie belustigt.

Ich überlegte, ob ich mich ihr wirklich anvertrauen sollte… Ich hatte kein gutes Verhältnis zu ihr und redete nie mit ihr über solche Themen, jedoch sprang ich mal über meinen Schatten.

„Ach ist so ein Junge, den ich vor einer Weile kennen gelernt hab. Rick Coldfire heißt er.“ „WAS!?!?!!!“ „Wie „WAS“!?!“ „Oh Gott, Schätzchen! Ich will nicht, dass du dich nochmal mit ihm triffst.“ „WIESO!? Kennst du ihn?“ „Ähm… HALT DICH VON IHM FERN!!! Ich muss ein wichtiges Telefonat führen und melde mich wieder. Hab dich lieb.“

Und schon legte sie auf… Warum soll ich mich nicht mehr mit ihm treffen? Und woher kannte meine Mutter Rick?! Wieder fühlte ich mich so ausgeschlossen… Als wüsste ich nichts und dürfte nichts wissen. Ich war wütend auf meine Mutter… Warum gönnt mir niemand was? Es war mir egal, was sie sagte, wenn ich die Chance hätte ihn wieder zu treffen, würde ich es tun!
 

~ Kapitel 5 ~ Ein Hauch von Schicksal ~ Ende ~ Fortsetzung folgt ~
 

Dies ist die erste längere Schreibphase die ich endlich mal wieder hab. 2 Monate hab ich Pausiert :) Während mir Kapitel 4 noch sehr schwer von der Hand ging, fiel mir dieses Kapitel relativ leicht. Ich hoffe ich konnte trotz der langen Pause gut an die vorigen Kapitel anknüpfen ^^ lg eure Kiroya



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