Akt 13 - Wiedersehen
Akt 13 – Wiedersehen
Wenn du aufwachst, werde ich genau hier sein. Neben dir!
Knarrend protestierten die Dielen, als der Ritter die beiden Gefangenen in den Turm brachte. „Du hast Besuch, Verrückter!“, feixte er und Tarrant machte sich nicht einmal die Mühe aufzusehen. Die armen Teufel taten ihm jetzt schon leid. Jemand hustete, dann schepperte die Tür neben seiner Zelle und plötzlich war es wieder still. Alice ließ einen Moment verstreichen, ehe sie aufsprang und ihre Finger sich um die Eisenstäbe schlangen. „Tarrant!“, sagte sie und für einen Moment hatte sie das Gefühl sich übergeben zu müssen, weil er sich nicht sonderlich rührte. Erst als er den Kopf nach einer gefühlten Ewigkeit hob und sie undefinierbar ansah, konnte sie einfach nicht anders, als ihn halbherzig anzulächeln. „Was hast du….?!“, fragte er und stand auf, ehe er sich vor ihr auf die Knie fallen ließ. „Ich schätze, ich hab dich gefunden!“. Er schüttelte den Kopf. „Du hättest in Marmoria bleiben sollen Alice. Jetzt wird sie uns beide….“. Er hob die Hand, ehe seine Finger ihre berührten und für einen Moment schien die Welt stillzustehen. Er sah sie an und empfand plötzlich so etwas wie Schuld, weil sie an diesem schrecklichen Ort gefangen war und das alles nur, weil sie ihn retten wollte. „Mach dir keine Sorgen!“, sagte sie leise und ihre Finger schlossen sich um seine. Wie verlockend diese Worte doch aus ihrem Mund klangen. Wie gerne er dieses süße Versprechen doch angenommen hätte, aber er wusste es besser. „Ich habe allen Grund mir sehr wohl Sorgen zu machen!“. Obwohl Tarrant sauer war, was sich nicht nur an einer Stimmlage abzeichnete, konnte Alice einfach nicht anders, als erleichtert zu sein. Die Gewissheit, dass sie es geschafft hatte, dass sie rechtzeitig gekommen war, um ihn zu retten, war mehr als sie erhofft hatte. „Gott, ich hab solche Angst um dich gehabt!“, flüsterte sie und obgleich sie es verhindern wollte, konnte sie es einfach nicht. Tränen benetzten ihre Haut und der Hutmacher hob die Hand, um sie wegzuwischen, doch es war zu spät. Sie war bereits auf den Boden getropft und vermischte sich mit dem dreckigen, abgestandenen Wasser auf dem Boden. Wie wunderschön sie vor zwei Tagen noch ausgesehen hatte. Hätte er es nicht besser gewusst, hätte er geglaubt einen Engel vor sich zu haben. „Alice…“, sagte er sanfter, während seine Finger unter ihr Kinn glitten. Sachte hob er ihren Kopf an, dass sie ihm in die Augen sehen konnte. „Bitte, hör auf zu weinen. Ich….“. Er biss sich auf die Lippe, so fest, dass er glaubte sein eigenes Blut zu schmecken. Wie konnte er nur sagen, was er dachte. Was er fühlte. War der Moment nicht der Beste, den sie noch kriegen konnten? Wenn die rote Königin erst einmal Wind davon bekam, dass sie Alice geschnappt hatten, dann würde die Hinrichtung schon Morgenfrüh stattfinden. Andererseits sagten Berührungen und Blicke nicht viel mehr aus, als Worte? Tarrant beugte sich ein Stück vor und Alice sah ihn immer noch an. Einfach nur an. Ihr Traum schien sich gerade Selbstständig zu machen, denn das Gefühl, dass ihr Herz den Dienst verweigerte war diesmal viel realer. Viel echter und sie wusste, dass das hier einfach kein Traum sein konnte. Die Herzkönigin hatte ihnen diesen Moment schon einmal genommen und nicht einmal ihr Kopf konnte das wieder gut machen. „Worauf wartest du?“, flüsterte sie und Tarrant sah sie verlegen an. „Ich weiß nicht, ich dachte du…!“, fing er an, wurde jedoch unterbrochen, als Ace aufstand und Alice auf die Füße zog. „Danke!“, sagte er zu der jungen Frau, auch wenn diese ziemlich enttäuscht aussah, weil es unpassender nicht hätte sein können. „Ace!“, knurrte Tarrant und der Mann drehte sich um. „Sieh mal an. Tarrant mein Freund!“. Besagter stand auf und griff erneut nach Alice Hand.
„Du solltest besser die Finger von ihr lassen, aber du warst ja noch nie besonders schlau, wenn es um dein Leben ging, nicht wahr?“. Ein selbstgefälliges Grinsen zierte das Gesicht des Aufständlers, als er demonstrativ einen Arm um Alice Schultern legte. „Ich denke nicht, dass du in der Position bist, große Worte zu spucken. Schließlich bist du auf der falschen Seite der Zelle!“. Alice schob seinen Arm beiseite und sah schockiert zu dem Hutmacher, als seine Augen plötzlich einen rötlichen Stich annahmen. „Wag es dich ja nicht!“. Seine Stimme klang alles andere als freundlich und wenn dieses kleine, aber entscheidende Hindernis – nämlich die Gitterstäbe – nicht zwischen ihnen gestanden hätte, wäre er wohl auf den Mann neben ihr losgegangen. „Tarrant!“; sagte sie bestimmt und drückte seine Hand fester, ehe sie zu Ace sah. „Fass mich noch einmal an und du wirst es bereuen!“. Es war nicht ihre Art jemandem zu drohen und schon gar nicht war es ihre Art, jemanden zu verletzen oder unhöflich zu sein, aber es war nicht richtig, einfach über jemanden zu bestimmen. Sie wollte selber entscheiden können, was das richtige war und das war nun mal nicht die Vorstellung an Ace Seite zu stehen. Wenn sie doch nur irgendwie durch dieses blöde Gitter kommen würde. Frustriert ließ sie sich wieder auf den Boden sinken und lehnte sich gegen die kalten Stäbe. Tarrant warf Ace einen letzen warnenden Blick zu, ehe er sich ebenfalls wieder auf den Boden setze. „Ruh dich aus!“, sagte er leise und Alice nickte. „Aber nur, wenn du bei mir bleibst!“. Er lächelte und als seine Lippen sanft ihre Stirn berührten, schloss sie die Augen. „Wenn du aufwachst, werde ich genau hier sein. Neben dir!“, versprach er. Seine Finger verflochten sich mit ihren und für einen Moment sah er sie einfach nur an, während ihre Gesichtszüge sich entspannten und sie schließlich gleichmäßig atmete. Er würde nicht zulassen, dass ihr etwas geschah. „Wirklich rührend!“, feixte Ace und ließ sich auf den Boden sinken. „Du hättest einsehen müssen, dass es nicht klappt!“, sagte der Hutmacher und lächelte. Ace schnaubte verächtlich aus. „Sicher! Kriegst du nicht immer, was du willst?“. Tarrant schüttelte den Kopf. „Nein! Das hier…“. Er sah zu Alice und lächelte noch einmal, ehe er wieder zu dem Mann ihm gegenüber sah. „Das kann man nicht einfach für sich beanspruchen. So etwas muss man sich verdienen!“.
________________________________________________________________________________
Hallo ihr Lieben ^^
ich muss mich schon wieder bedanken. Die FF läuft hier eindeutig besser, als auf gewissen anderen Seiten. Ô.o
Zu euren Vermutungen: Ich denke sie haben sich bestätigt, es war eigentlich auch am naheliegensten, wenn man bedenkt, dass Alice freiwillig aufgibt.
@ Jonnvinn
Ja, ja, die guten alten Rechtschreibfehler. Ich habs ja schon einmal erwähnt, ich bin zu faul, da drüberzugucken! ^^" Hinsichtlich der Perfektion eher schlecht, allerdings wird das hier alles noch mal an nen Beta gehen, wenn sich meiner auffinden lässt! Ô.o Der ist Momentan etwas abwesend.
Wegen der Sache mit Tarrants Schwert, ich schätze, da is ne Disskusion ausgebrochen. Es sah ihm Film schon recht schwer aus und ich glaube eher weniger, dass sie in der Lage währe, richtig damit zu kämpfen, erst recht, wenn es ein Zweihänder wäre. Sie hat damit ja nicht gekämpf, sondern nur einen Angriff geblockt. ;) Das war Ace Glück, sehr zum Leidwesen des Hutmachers, denn die beiden können sich nicht wirklich ab! xD
Dieses Kapitel war ein wenig kürzer, dafür das nächste wieder länger! Ich wünsch euch weiterhin viel Spaß und hoffe es wird euch nicht langweilig!
liebe grüße
Helena *kekse dalass*