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Die Sinne eines Jägers

Wer hat Angst vorm Haifischmann?
von

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Ein schlechter Scherz

Hidan bewaffnete sich mit ein paar Erdnüssen, ging hinter dem großen Sofa in Deckung, und begann, Tilya und Kakuzu abwechselnd mit dem Knabberzeug zu bombardieren.

Doch die beiden schliefen den Schlaf der Volltrunkenen, und ließen sich durch die paar Nüsschen nicht aus ihren süßen Träumen reißen.

Hidan schnappte sich das Radio, stellte den Regler auf volle Lautstärke, und betätigte für eine Sekunde den Einschaltknopf.
 

Endlich regte sich was auf der Couch!

Tilya schmatzte mit dem Mund, und drehte verschlafen den Kopf in Richtung Kakuzu, dessen Hand sich unwillkürlich unter ihrem BH bewegte.

Hidan ballte in freudiger Erwartung die Fäuste.

Doch Tilya schien noch nicht ganz in der Realität angekommen zu sein, und glotzte einfach nur etwas verstört und ratlos in das ihr völlig unbekannte Gesicht des Schatzmeisters.

Sie hatte diesen Mann, an dessen Schulter sie lehnte, noch nie im Hauptquartier gesehen.

Oder etwa doch…?

Er hatte wildes, dunkles Haar, ein markantes Gesicht, welches eine nicht zu verleugnende Attraktivität besaß, obwohl es übersät von Narben und Nähten war.

Nein… An ein solch außergewöhnliches Antlitz hätte sie sich doch sicher erinnert…

„Hööööh?“ kam es als einzige Reaktion von der leicht verwirrten Alverliekin. „Wer sind denn Sie?“
 

Hidan runzelte enttäuscht die Stirn.

Tilya schien die vernarbte Visage überhaupt nicht zu erschrecken.

Dafür aber zeigte sie sich deutlich schockiert vom Aufenthaltsort ihrer Hand, welchen sie soeben registrierte!

Sie schielte entsetzt in Kakuzus Schritt, und schien nicht realisieren zu wollen, dass das wirklich -unter anderem (!)- ihre Finger waren, die da den Stoff seiner Hose spannten.

Nun wachte auch Kakuzu auf, dem es nicht entging, dass sich etwas in seinem Lendenbereich regte.

Er öffnete die Augen, sah Tilya; sah auch, wo ihre Hand war; sah außerdem ebenfalls, wo SEINE Hand war; starrte mit wirrem Blick in die weit aufgerissenen, blauen Augen des Mädchens – und nun erkannte auch endlich die kleine Alverliekin, wem sie da augenscheinlich auf die Pelle gerückt war.

„Kakuzu??“

„Tilya!“

„Iiiiiiiiiiiiiiieeeeeeeeeeeeeeek!!!“

„Uuuuuuaaaaaaaaarrrrrrrrgh!!!“
 

Kakuzu befreite in Windeseile seine Hand aus dem warmen, weichen Gefängnis aus Busen und Nylon, und fuchtelte damit in der Luft herum, als hätte er sich an Tilya verbrannt.

Auch Tilya ließ ihre Hand aus der Hose des Schatzmeisters schnellen, und wischte sie sich hektisch an ihrer Jeans ab, als habe sie sie gerade eben aus einem schon lange nicht mehr geleerten Mülleimer gezogen.

Die beiden verzogen sich an den äußersten Rand ihrer jeweiligen Sofaecke, und starrten sich an, als wäre das Gegenüber das leibhaftige Böse.

Hidan stand die Pisse in den Augen…aber er durfte jetzt bloß keinen Lachflash bekommen!
 

„FUCK!“ brüllte Kakuzu. „Das darf doch nicht wahr sein! Bist du noch ganz dicht, Mädchen? Zu viel gesoffen, oder was? Was, zum Teufel, geht bloß in deinem kranken Spatzenhirn vor!!?“

„Moment mal! Das selbe könnte ich doch genausogut Sie fragen!“ wehrte sich Tilya aufgeregt. „Also… was bloß in Ihnen vorgeht, meine ich… Sie denken doch hoffentlich nicht ernsthaft, dass ich Ihnen absichtlich auf den Pelz gerückt bin, oder? Ich habe bis eben noch tief und fest geschlafen!“

„Was denkst du denn, was ICH bisher getan habe, hä?“

„Ich schwöre Ihnen, ich bin jetzt gerade mindestens genauso schockiert, wie Sie, Kakuzu, ehrlich! Keine Ahnung, wie das hier eben passiert ist, aber Sie können mir glauben,- Sie sind wirklich so ziemlich der letzte, dem ich mich freiwillig an den Hals werfen würde!“

„Oh, danke, gleichfalls! Willst du dieses Malheur etwa MIR in die Schuhe schieben? Für das, was immer da auch auf diesem Sofa abgelaufen ist, bin ich in keinster Weise verantwortlich! Oder denkst du etwa, ich würde dich absichtlich anfassen, du kleiner Kurzschluss auf zwei Beinen? Tu doch nicht so unschuldig! Du hast das Ganze initiiert! Deine Hand steckte doch in meiner Hose!“

„Was?! Und IHRE Hand?! Wo war die??!“

„Na… Ach, keine Ahnung, wie die da hingekommen ist! Anscheinend hatte ich ´nen totalen Filmriss, oder so etwas…! Und alles nur wegen diesem verdammten, völlig überteuerten Alkohol!“

„Vielleicht lag es tatsächlich daran! Ich kann mich nämlich wirklich an überhaupt nichts mehr erinnern, nur daran, dass Sie schon am Schnarchen waren, und der Leader mir eigentlich noch einen Feigenschnaps aufzwingen wollte; aber ich war so müde…“
 

Tilya hing ihren Gedanken nach. „Oh, du meine Güte… es ist ja fast wie damals, als mein Lehrmeister Xeraatrum in den Valdrobularrindentee gekippt hat… Üble Sache… ganz üble Sache…“

Plötzlich sprang das Mädchen von der Couch hoch. „Ach, du Schreck! Meinen Sie, wir haben vielleicht noch schlimmere Sachen miteinander angestellt, als nur-…?“

Kakuzus grüne Augen spießten die Alverliekin geradezu auf. „Halt bloß die Klappe, wenn du die kleine Pumpe hinter deinen Rippen noch länger behalten möchtest, du halbe Portion...“ warnte er sie.

Hidan, der hinter dem Sofa hockte, stopfte sich die Faust in den Mund, um nicht vor Lachen loszubrüllen.

„Warum haben uns die anderen bloß nicht aufgehalten? Diese Verbrecher!“ beschwerte sich die verzweifelte Tilya.

„Vielleicht ist denen schlecht geworden, als die uns gesehen haben, und sie sind deshalb Hals über Kopf vor diesem schrecklichen Anblick geflohen…“ sinnierte Kakuzu nachhaltig entsetzt.

„Vielleicht hat dieser… Vorfall sich auch erst ereignet, als die anderen schon längst nicht mehr im Zimmer waren…“ hoffte das Mädchen. „Dann hätte wenigstens niemand davon mitbekommen, wie wir geknutscht, oder rumgefummelt, oder…-„

„Halt die Klappe, hab ich gesagt!!!“
 

Kakuzu musste sich selbst in seiner überschwappenden Hysterie dämpfen.

Er wollte sich gar nicht vorstellen, was da im Detail geschehen war!

Aber, vielleicht hatte die Kleine ja recht, und dieser Zwischenfall hatte sich harmloser zugetragen, als angenommen.

Seinen ganzen Wettgewinn hätte er jetzt bereitwillig geopfert, wenn dem nur so sein mochte…

Die Situation war ihm hochnotpeinlich, und er konnte nur hoffen, dass seine Kollegen nichts von diesem Szenario mitbekommen hatten.

Warum musste ausgerechnet ihm so etwas Grauenvolles passieren?
 

„…Vielleicht ist ja auch GAR nichts von alledem geschehen, und wir schieben ganz umsonst solche Horror-Visionen!“ hoffte Tilya ebenfalls.

„Wie auch immer… ich kann dich jedenfalls in einer Hinsicht beruhigen: Es ist immerhin wenigstens definitiv nicht zum Äußersten gekommen.“

„Wie können Sie das so bestimmt sagen?“

„Ein… erfahrener Mann bemerkt gewisse Druckunterschiede eben. Wenn du Einzelheiten wissen willst, leih dir ein Aufklärungsbuch aus! Außerdem… würde ich bei dir sowieso keinen hochkriegen, egal, wie dicht ich bin.“
 

Tilya atmete erleichtert auf. „Dem Himmel sei dank!“ seufzte sie. „Welch ein Glück…“

Eigentlich hatte sie diesen Extremfall sowieso überhaupt nicht in Erwägung gezogen, aber es war dennoch sehr beruhigend, zu hören, dass Kakuzu diese Möglichkeit ebenso sicher ausschließen konnte, wie sie.

Trotzdem… wie sollte sie diesen merkwürdigen Zwischenfall nur Kisame erklären?

Am Besten gar nicht!

Immerhin vergnügte sich ihr Sempai gerade selbst gedankenlos mit irgendwelchen Frauen – und das übrigens ganz vorsätzlich, und bei vollem Bewusstsein!

Die Wut über den Haifischmann, über sich selbst, und über ihre momentane Situation trieb Tilya wieder einmal die Tränen in die Augen.
 

Der Schatzmeister schüttelte über das wechselhafte Mienenspiel der Alverliekin verständnislos sein struppiges Haupt, schnaufte, und stützte ermattet seinen Kopf in die Hände.

Er war zu alt für so einen Mist!

Sein Schädel brummte, und er wollte einfach nur noch seine Ruhe haben, also verzichtete er darauf, Tilya mit irgendwelchen bissigen Kommentaren vielleicht noch gar zum Heulen zu bringen.

Dazu kam, dass er sich eindeutig zu schlapp fühlte, um die Kleine zu erwürgen, oder anderweitig abzumeucheln, falls sie tatsächlich anfangen sollte, hemmungslos drauf los zu krähen..

„Lassen wir es einfach gut sein, für heute.“ murmelte er also entnervt. „Ändern können wir jetzt sowieso nichts mehr an der Misere. Ich gehe jetzt einfach mal hoffnungsvoll davon aus, dass niemand von dieser Tragödie mitbekommen hat. Ich mache dir jetzt ein großzügiges Angebot, Alverliekin.“ eröffnete er dem Mädchen.

„Wie es aussieht, können wir uns ja sowieso an nichts weiter erinnern, außer daran, dass unsere Hände plötzlich dort waren, wo sie niemals hätten sein sollten, stimmt´s? Wer weiß, vielleicht hast du ja recht, und es ist wirklich nichts weiter geschehen, als dass wir im Schlaf einfach nach irgendetwas gesucht haben…“

„Vielleicht… Sie wollten im Traum sicherlich ihr Portemonnaie aus ihrer Manteltasche kramen… und ich… also ich weiß, dass ich von Kisa…von Keksen…geträumt habe.“
 

Kakuzu starrte Tilya mit einem mörderischen Blick an.

Tilya hatte ganz eindeutig ´Kisame´ sagen wollen, und nun drängten sich dem Schatzmeister unwillkürlich höchst unappetitliche Vorstellungen ins Hirn, auf die er lieber verzichtet hätte.

„Ich liebe Kekse…“ piepste Tilya schüchtern. „Die schmecken wirklich gut…“

„Bah!“ würgte Kakuzu, und musste unweigerlich an eine fiktive Packung Prinzenrolle mit Haifischaroma denken, die an einem Stück in dem Hals der Kleinen verschwand.

Das war einfach nur pervers!

„Ähm… na, ja, wie auch immer, ich lasse dich heute noch einmal ausnahmsweise am Leben,- wenn du mir schwörst, diese leidige Angelegenheit einfach komplett aus deinem porösen Gedächtnis zu löschen, und kein weiteres Sterbenswörtchen darüber zu verlieren! Abgemacht?“

„Gerne…“ flüsterte Tilya scheu. „Aber vielleicht wird das Thema morgen doch noch zur Sprache kommen… wenn sich die anderen über uns lustig machen, und Kisame uns dann nacheinander an die Gurgel geht, während Hidan einen dreckigen Witz nach dem anderen reißt-…“

Kakuzu funkelte sie drohend an.

„Ich bin schon ruhig…“ piepste Tilya schnell.

„Gut. Und jetzt verschwinde endlich aus meinen Augen! Ich werde mir den Mund gleich vorsichtshalber mit Seife auswaschen… und meine Hände mit Drahtbürste und Kernseife behandeln…“

„Ja… tun Sie das…Gute Nacht, Kakuzu…“

„Ja, ja…“

„Ach, Kakuzu?“

„WAS?“

„Sie sollten wirklich öfter ohne diese gruselige, völlig geschmacklose Verschleierung rumlaufen, die macht Sie nämlich viel unsympathischer, als Sie in Wirklichkeit s…-“

Tilya sah plötzlich Kakuzus Schuh auf sich zufliegen, und sorgte dafür, dass sie schleunigst Land gewann, bevor es sich der Schatzmeister noch anders überlegte, und ihr den Hals umdrehte.
 

Die atheistische Alverliekin betete zu allen Göttern, dass sich ihre Hoffnung bestätigen würde, und wirklich niemand von diesem peinlichen Ausrutscher mitbekommen hatte…

Nun, ja…morgen würde sie noch genug Zeit dazu haben, sich in Grund und Boden zu schämen, für das, was sie getan hatte…

Jetzt war sie noch zu betrunken, und wollte einfach nur noch ins Bett, und an gar nichts mehr denken!

Nicht an diese surrealistische Situation mit Kakuzu, nicht an den Streit mit Kisame, und nicht daran, was er jetzt wohl gerade mit irgendwelchen anderen Frauen trieb…
 

Als Tilya aber endlich allein im gemeinsamen Bett lag, flossen doch die Tränen in Sturzbächen.

Wie hatte sie sich doch darauf gefreut, diese Nacht endlich wieder neben ihrem Meister einschlafen zu können; seine beruhigende Nähe zu spüren; zu wissen, dass er hier, bei ihr war, und dass es ihm gut ging!

Und nun wusste sie nicht einmal, wo er war.

Und wer gerade bei ihm war, und ihn glücklich machte…

Tilya schluchzte geräuschvoll in ihr Kissen hinein, als es plötzlich an der Tür klopfte.

„Mach auf, Schnecke! Dein Sempai hat den Zimmerschlüssel verloren!“

Die Alverliekin schnellte von der Matratze hoch.

Das war Kisames Stimme gewesen!“

Schnell wischte sie sich die Tränen aus dem Gesicht, und hetzte zur Tür, die sie hastig öffnete.

Und da stand er, wirklich und wahrhaftig.

Ihr Sempai!
 

„Da sind Sie ja wieder…“ murmelte Tilya, und versuchte, möglichst gleichgültig zu klingen. „Ähm… Wo haben Sie den Schlüssel denn zuletzt gesehen? Vielleicht haben Sie ihn im Bordell liegen lassen?“ vermutete sie mit schneidender Stimme, die den Vorwurf, der in diesem Satz lag, jedoch nicht verbarg.

„Ich war doch gar nicht im Puff, Schnuckelchen!“ tönte es gedehnt. „Wozu brauch ich andere Weiber, wenn du in meinem Bett auf mich wartest?“

„Das heißt, Sie haben gar nicht mit einer anderen…“ begann Tilya hoffnungsvoll.

Kisame, der nicht Kisame war, grinste breit.

Hidan hatte das Henge no Jutsu angewendet.

Und er hatte heute Nacht als ´Kisame´ noch so einiges vor…

…Er wusste nur noch nicht so genau, was…



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  fahnm
2010-08-25T22:35:44+00:00 26.08.2010 00:35
Klasse kapi!^^
Von: abgemeldet
2010-08-25T09:00:29+00:00 25.08.2010 11:00
*Lachflash*
Also
Hihihihihihihi
*wieder anfängt*
*nicht aufhören kann*
Mehr!
*rausbringt*
*weiter lacht*



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