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Die Sinne eines Jägers

Wer hat Angst vorm Haifischmann?
von

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Akt der Verzweiflung

„Was meinst du, Kisame? Besitzt die Kleine Chakra?“ fragte der Uchiha seinen Partner leise, nachdem er Tilya außer Hörweite geschickt hatte.

Kisame zuckte mit den Schultern. „Samehada spürt eine Kraft, die von ihr ausgeht, und sie scheint ihm zu gefallen. Aber ich denke nicht, dass es die Art von Macht ist, mit der wir es sonst zu tun haben.“

Itachi warf einen Blick auf das Mädchen, das einige Meter vorausgeeilt war, und sich mit regem Interesse mit den Pflanzen dieses Waldes befasste.

Laut ihrer Aussage hatte sie auf ihrer Heimatinsel den Rang einer Heilkundlerin inne, und nun wurde sie konfrontiert mit einer ihr fast gänzlich unbekannten Pflanzenwelt, die ein für sie unabsehbares Potential an therapeutischen Wirkstoffen beherbergte.

Sie war somit hinreichend abgelenkt und bekam nichts von alledem mit, was hinter ihrem Rücken über sie diskutiert wurde.
 

„Ihr Totemtier könnte ein Biju gewesen sein.“ vermutete Itachi.

„Das denke ich nicht.“ entgegnete sein Partner. „Du hast doch gehört; jeder Inseleinwohner besitzt so ein Wesen. Und die Kleine meinte gestern, dass ihr Volk niemals kämpft. Wenn sie von ihrer Heimat berichtet, klingt es so, als sei diese Insel ein Ort des Friedens. Sie ist keine Jinchuriki!“

Itachi blinzelte forschend in Kisames Richtung. „Und was gedenkst du zu tun, wenn Pein auf Nummer Sicher gehen will?“ fragte der Schwarzhaarige sachlich.

Kisame wirbelte zähnefletschend zu seinem kleineren Partner herum; der glühende Blick seiner starren Augen traf auf die kühlen, dunklen Iriden des Uchiha. „Wo kein Biju ist, gibt es auch nichts zu extrahieren!“ brüllte er zornig.

Und damit war das Thema anscheinend für ihn erledigt.
 

Gegen Abend erreichten die drei ungleichen Reisenden das nächste Dorf.

Verhüllt von ihren dunklen Gewändern und den Bambushüten suchten sie nach einer Gaststätte und wurden fündig.

Kisame reservierte.

Und zwar zwei Zimmer.

Grinsend drückte er dem pikierten Uchiha einen der Zimmerschlüssel in die Hand, mit dem anderen klimperte er triumphierend vor Tilyas Nase herum.

Die Alverliekin konnte sich vorstellen, was ihr blühte.

Doch zunächst galt es, die Henkersmahlzeit hinter sich zu bringen.
 

Schweigend gesellte sich das Mädchen zu den beiden Akatsuki an den Tisch, und die Wirtin deckte ihren Gästen Schalen mit Reis, Krabben, Fisch, warmer Suppe und Salat auf.

Kisame schlang seine Portion hinunter, als habe er es sehr eilig, und als Tilya ihm auf seine Frage, ob sie ihren Fisch noch essen wollte, mit einem ´Nein´ beantwortete, verschwand auch dieser flugs in dem gierigen Maul des Haifischmanns.

„Dann wären wir ja jetzt beim Dessert angelangt.“ stellte Kisame mit einem süffisanten Grinsen fest, und Tilya, die begriff, dass diese Anspielung auf sie gemünzt war, verspürte den übermächtigen Drang, sich zu übergeben.
 

Kisame packte sie beim Arm, und zerrte sie vom Tisch hoch. „Komm schon, Süße!“

„Herr Uchiha!“ jammerte Tilya verzweifelt, und blickte hilfesuchend zu dem jungen Mann.

„Viel Spaß euch beiden.“ knurrte der Uchiha aber nur unbeteiligt und untersuchte gelangweilt den Bodensatz seiner Teetasse.

Kisame hob Tilya empor, lud sich die zierliche Alverliekin auf die Schulter und stapfte mit ihr davon. „Hilfe…“ japste das Mädchen atemlos.

„Oh, sicher zwei frisch Vermählte…“ flüsterte die Wirtin der Bedienung zu, und die beiden Frauen kicherten verschwörerisch.
 

Jetzt gab es für Tilya keine Rettung mehr.

Sie flehte um Gnade, aber Kisame schleppte sie unbarmherzig auf das Zimmer und schloss die Türe hinter sich zu.

Den Schlüssel legte er nach oben auf einen Schrank, außerhalb der Reichweite der kleinen Alverliekin.

Sorgfältig setzte der Haifischmann seine Beute auf das noch makellos glattgesteckte, blütenweiße Laken des Bettes.

Samehada landete unachtsam auf dem Fußboden.

Kisames Kleidung gesellte sich nach und nach zu dem wuchtigen Schwert.

Dem Hut, den Schuhen, dem Mantel, dem Stirnband und den Socken folgte Kisames Hemd.

Entsetzt musste Tilya beobachten, wie sich Kisame zu guter Letzt seiner Hosen entledigte, und in einem plötzlichen Anfall von Hysterie sprang die Alverliekin von der Matratze auf und suchte Schutz unter dem breiten Bett.

Brüllend vor Lachen zog Kisame die Kleine an ihren Füßen aus ihrem Versteck hervor. „Was suchst du denn da unten, Schätzchen? Hier spielt die Musik!“

Tilya kniff ihre Augen zusammen. Sie wollte nicht sehen, wo bei Kisame die Musik spielte…

„Ich muss mich noch waschen!“ piepste sie jämmerlich. „Meine Füße sind voller Schlamm…“

„Egal, ich mag es schmutzig!“ knurrte Kisame begierig in ihr Ohr, und sein heißer Atem glühte auf ihrer Haut, die kalt war vom Angstschweiß.

„Bitte, lassen Sie mich vorher noch kurz ins Bad, ja? Der ganze Matsch klebt so ekelig…“

„Von mir aus.“ zeigte sich Kisame endlich gnädig. „Aber mach schnell…“
 

Mit einem kräftigen Klaps auf ihren Hintern gewährte der Haifischmann seiner Alverliekin den Zutritt zum Duschraum, und mit einem empörten Quietschen floh das Mädchen in das Badezimmer.

Schnell verriegelte sie die Tür von innen, und schon polterte der Haifischmann aufgebracht dagegen. „Hey, Süße! Wir hatten etwas vereinbart! Keine verschlossenen Türen! Ich zähle bis drei, dann trete ich die Tür ein! Eins!“

Tilyas Augen suchten panisch den Raum nach einer Fluchtmöglichkeit ab, doch leider gab es nur ein winziges Fensterchen, durch das nicht einmal der Kopf der schlanken jungen Frau gepasst hätte. „Scheiße!“

„Zwei!“

Der Alverliekin kam eine Idee in den Sinn; sie rannte zum Waschbecken, biss ein kleines Stück von der Seife ab, und kniete sich vor die Toilettenschüssel.

„Drei!“
 

Tilya schluckte das glitschige Stück hinunter.

Es krachte.

Kisame schleuderte die Überreste von dem, was einmal die Badezimmertür gewesen war, beiseite und stapfte wütend zum Klo. „Was ist los?“

„Mir ist so übel…“ jammerte Tilya erbärmlich. „Ich wollte Ihnen doch nur diesen Anblick ersparen, Sempai.“

Sie begann zu würgen.

Die Geräusche, in Kombination mit ihrem bedauernswert angeekelten Gesichtsausdruck verliehen dem Schauspiel die nötige Authentizität. „Ich glaube, der Fisch ist schuld.“

Kisame beugte sich argwöhnisch zu ihr hinunter. „Ja, ja, immer ist der Fisch schuld! Mit dem Fisch war alles in Ordnung. Aber du riechst aus dem Mund, als hättest du Seife verschluckt.“

Der scharfsinnige Haifischmann warf einen Blick zum Waschbecken und entdeckte Tilyas Zahnabdrücke in der Seife.

Lachend zerrte er die Kleine am Ärmel empor. „Ich glaube, ich seh nicht richtig! Du willst mich wohl auf den Arm nehmen, Süße. Denkst du, du könntest mir mit einem so billigen Trick entkommen? Ich besitze die Sinne eines Jägers, mein Schätzchen! Ab ins Bett mit dir, aber schnell!“

„Aber…ich…“ stotterte Tilya hilflos. „Ich kann heute nicht. Ich…habe meine Tage.“

Kisame warf den Kopf in den Nacken, und sein Lachen dröhnte in dem gefliesten Raum, wie ein Gewitter. „Das wird ja immer besser! Kapierst du´s nicht, Kleine? Wenn mir schon der Geruch der Seife nicht entgangen ist, dann würde mir der Duft deines Blutes erst recht nicht verborgen bleiben. Und im Übrigen: Deine Monatsblutung hätte mich keineswegs davon abhalten können, dich mir vorzunehmen. Ganz im Gegenteil sogar!“
 

Diese unappetitliche Behauptung, untermalt von dem widerlichen Geschmack der Seife in ihrem Mund und dem obszönen Anblick des nackten Haifischmanns löste bei der Alverliekin endlich den überfälligen Brechreiz aus.

Elendig übergab sich das Mädchen in die Toilettenschüssel.

Fluchend schlurfte der Nuke-nin aus dem Bad, und überließ Tilya ihrer Übelkeit.

Wieder einmal hatte sie es nun geschafft, die Stimmung vollends zu ruinieren.

Solange sie sich die Seele aus dem Leib kotzte und aus dem Mund roch, wie ein Seifenspender, konnte er nicht viel mit ihr anfangen.

Was sollte er nun tun, um sich abzureagieren?

In den nächsten Puff gehen?

Das sah er gar nicht ein; wozu denn hatte er denn seine kleine Sklavin so kostenspielig erworben?

Kakuzu würde ihm noch die Hölle heiß machen, wenn er erfuhr, wo Kisame sein teures Geld gelassen hatte… Also sollte sich seine niedliche Errungenschaft wenigstens vorher bezahlt machen!
 

Die Kleine musste sich einfach mal richtig entspannen, sich vollkommen fallen lassen.

Und ihr Mund sollte dabei möglichst nach etwas anderem schmecken als nach Erbrochenem oder billiger Seife.

Was gab es da besseres als Sake?

Frohen Mutes zog sich der Akatsuki seinen Mantel über, schnappte sich Samehada, und machte sich auf den Weg, um das hochprozentige Getränk herbeizuschaffen.

Umsichtig schloss er die Zimmertür hinter sich ab.

Nicht, dass sein Schätzchen sich klammheimlich verkrümelte, während er weg war.

Der Kleinen traute er mittlerweile so einiges zu.

Mochte sie auch naiv und unverdorben sein, so hatte sie es dennoch faustdick hinter den spitzen Ohren, wie ihm schien.

Er konnte nur hoffen, dass sie nicht auf neue, verrückte Ideen kam, während er den Alkohol beschaffte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2010-05-29T17:33:26+00:00 29.05.2010 19:33
Kisame muss ja Druck haben...
Kakuzu bekommt fünf Herzinfarkte gleichzeitig...
(Würde Hidan wahrscheinlich nicht stören)
Armer Itachi muss das aushalten..
Wann kommt Hidan endlich???
schreib weiter! Bitte.
Von: abgemeldet
2010-05-26T16:31:12+00:00 26.05.2010 18:31
Ich hab irgendwie total verpasst, dass ein neues Kapitel on ist..
Und weil hier noch kein Kommi steht, schreib ich dir einen (x

Normalerweise mag ich keine OC's.. Aber als ich mich durch irgendwelche FFs geklickt hab, stand in der Beschreibung Kisame, also musste ich sie einfach lesen.. Fischstäbchen braucht dringend mehr Fans! >.<
Naja, ich finde, dafür dass Tilya ein OC mag ich sie inzwischen sogar recht gern (x Sie hat Charakter, irgendwie..

Wie du Kisame darstellst find ich richtig gelungen.. mal nicht das lockerflockige Anhängsel von Wiesel-Uchiha sondern einfach endcool und so herrlich fieß x3 Bisher ist mir die Darstellungsweise von ihm total neu gewesen.. aber mir gefällts wirklich gut *.*! Diese 'böse Seite' von ihm hat was!

Und Itachi ist soooo herrlich Itachi xDD Jedes Mal wenn der den Mund aufmacht muss ich grinsen.. er ist so schön angepisst die ganze Zeit. So nach dem Motto: 'Mach was du willst, aber lass mich dabei in Ruhe!'


Vom Schreibstil her.. von dir könnte ich glaub ich ein ganzes Buch flüssig durchlesen. Du schreibst toll.. nicht zu sehr umschrieben und drumherum aber auch nicht einfach kurz und knapp. Du hast da irgendwie das Mittelmaß.. ich glaub ich laber Müll xDDD Mir gefällts halt >.< Punkt. xD


Bis dann q:


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