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Addicted to Devils

Dante x Trish
von

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Ein totgeglaubter Fremder

Hallo ihr Lieben! Nachdem ich meinen Umzug überlebt habe und eine Woche lang kein Internet mehr hatte, melde ich mich nun zurück mit einem neuen Kapitel. Ab Montag fängt meine Arbeit an (ich bin ja so aufgeregt!) weswegen ich dann weniger Zeit zum Schreiben habe. Aber keine Sorge, schreiben werde ich auf jeden Fall weiter, dafür liebe ich dieses Hobby viel zu sehr ;)
 

Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen!
 

Kapitel 8 – Ein totgeglaubter Fremder
 

Lady sah die blonde Frau an, die auf ihrem Sofa saß. Trish war eigentlich immer eine sehr ruhige und kühle Person, das totale Gegenteil von Dante, weswegen die beiden sich gut ausglichen. Sie war diejenige, die sein hitziges Temperament kühlte und die Stütze, die er in seinem Leben brauchte. Ob man es glauben wollte oder nicht, aber seine Schulden wurden tatsächlich weniger. Zwar nur Stück für Stück, aber immerhin.

Lady war eine knallharte Geschäftsfrau und nachdem sie sich mit Trish angefreundet hatte, hatte sie ihr ein paar Tipps gegeben, die die Dämonin gut in die Tat umzusetzen wusste. Auch war Trish die einzige Frau, mit der Lady wirklich gut zu Recht kam. Sie war weder überemotional, noch nervte sie sie mit langweiligen Männer- und Bettgeschichten. Was interessierte es sie schon wer mit wem schlief? Sie hatte schließlich wichtigeres zu tun.

Es war nun das erste Mal, dass die Schwarzhaarige ihre Freundin weinen sah. Und plötzlich zeigte sich unter dem hübschen Gesicht etwas so menschliches, was es bei Dämonen eigentlich nicht gab.

Lady wusste, wie die Beiden sich kennen gelernt hatten, wie sie sich gegenseitig das Leben gerettet hatten und danach seinen Laden in der Stadt nach einem Zitat von ihm benannt hatten. Aber niemals hatte Trish eine Schwäche gezeigt, nie klein beigegeben oder sich von irgendwem ärgern lassen. Und nun, nach eineinhalb Jahren ihrer Freundschaft merkte sie zum ersten Mal, dass die Blonde auch nur eine Frau war, die leicht verletzt werden konnte.

„Ich hab keine Ahnung, wie es jetzt weiter gehen soll“, murmelte Trish und sah aus dem Fenster. Sie hatte Lady alles erzählt, dass sie mit Dante geschlafen hatte, dass sie beide eine idiotische Wette hatten und dass sie ihn mit einer Anderen erwischt hatte. Selbst die Tatsache, dass sie sich in ihren Partner verliebt hatte, was Lady sehr zu schätzen wusste, dass sie ihr so sehr vertraute.

Die junge Frau mochte die Dämonin sehr, war sie doch ihre einzige beste Freundin. Und sie konnte ihren Schmerz nur zu gut verstehen, sie selbst war auch schon das eine oder andere Mal verletzt worden. Sie hatte sich nur immer vor Augen gehalten, sich niemals auf Dante einzulassen und nun hatte sie den Beweis auf ihrem Sofa sitzen, dass das eine gute Entscheidung gewesen war.

„Willst du ausziehen und für eine Weile bei mir wohnen?“, bot Lady an, aber Trish schüttelte entschieden den Kopf.

„Auf keinen Fall. Das Devil may cry ist mein zu Hause und da wird mich so schnell keiner raus kriegen. Da ist es mir dann auch egal, was Dante sagt.“

„Du weißt, dass er ohne dich verloren ist.“

Trish schnaubte nur und schien ihr nicht Recht glauben zu wollen. Aber Lady wusste, dass die Dämonin Dante sehr am Herzen lag. Schließlich war sie seine Familie, die einzige Person, die ihm wichtig war (und Lady natürlich) und die noch nicht tot war. Dass er sie von Mundus befreit und gerettet hatte, war für ihn ein Schritt nach vorne, nachdem er seinen eigenen Bruder getötet hatte. Also war Trish in vielerlei Hinsicht wichtig für den Halbdämonen und Lady wusste ganz genau, er hätte schwer damit zu kämpfen, wenn sie ihn verlassen würde, selbst wenn er es niemals zugeben würde.

„Ich werde versuchen Frieden zwischen uns zu schaffen“, sagte Trish und sah mit ihrer Entscheidung nicht wirklich glücklich aus. „Wir müssen schließlich weiterhin zusammen arbeiten und sich zu ignorieren, obwohl man zusammen wohnt, bringt auch nicht viel. Aber er soll bloß wissen, dass ich ihm noch lange nicht vergeben habe.“

„Wenn es das ist, was du willst.“

„Ach, Lady, was soll ich denn sonst machen? Irgendwie muss es ja weitergehen.“

„Ja, da hast du Recht.“

Trish stand auf und bedankte sich bei ihrer Freundin, dass diese ein offenes Ohr für sie gehabt hatte, ehe sie sie umarmte und dann das Haus verließ.
 

Lady ließ sich auf ihr Sofa fallen und hörte, wie das Motorrad mit donnerndem Motor davon rauschte. Na, da hatten die Beiden wohl endlich mal miteinander geschlafen. Die ständige Spannung zwischen Trish und Dante war schon so alltäglich gewesen, dass sie beide es nicht bemerkt hatten, aber Lady hatte es immer als sehr anstrengend empfunden. Vor allem seine gierigen Blicke und ihre andauernden Provokationen…

Es klingelte an der Tür und die junge Frau stand verwundert auf. Wer könnte das sein?

Als sie öffnete musste sie fast schon schmunzeln. Vor ihrer Tür stand Dante und sah einfach nur furchtbar aus. Sein Gesicht leuchtete in Grün, Blau, Gelb und Schwarz und sein Atem ähnelte dem eines Kettenrauchers.

„Was ist dir denn passiert?“, fragte sie amüsiert und ließ ihn eintreten.

„Trish ist passiert“, meinte er knapp und warf sich auf ihr Sofa.

Langsam kam sich Lady wie ein Psychiater vor, nachdem sie bereits einen Patienten behandelt hatte.

„Sie war grad hier und hat mir alles erzählt, ich weiß also Bescheid“, meinte sie und setzte sich auf den Hocker ihm gegenüber.

„Sie war hier? Na, dann kann ich vermutlich wieder gehen, weil du mir ebenfalls nicht glaubst.“

„Wieso sollte ich dir nicht glauben, Dante?“

„Ihr Frauen haltet doch immer fest zusammen und Trish hält mich für einen Lügner, warum solltest du das anders sehen?“

„Ach, weißt du, man muss sich immer beide Seiten der Geschichte anhören, bevor man ein Urteil fällt. Ich kenne dich gut genug, um dich verstehen zu können, aber ich kann auch Trish verstehen.“

Er beugte sich nach vorn und stützte die Arme auf seinen Oberschenkeln ab.

„Ich weiß ja, dass ich Scheiße gebaut habe“, fing er an, „aber ich wollte die Frau genau in dem Moment aus meinem Haus schmeißen, als Trish plötzlich wieder kam. Das war auch der Moment, in dem ich für mich selbst realisiert habe, dass ich…“

Er stockte und schien zu überlegen, während Lady den Kopf leicht neigte.

„Ja?“

„Dass, ich… Trish nicht verletzen will. Dass ich sie nicht verlieren will. Ich genieße ihre Nähe und ich habe mich so sehr an ihre Anwesenheit gewöhnt, ich wüsste gar nicht, wie es wäre, wieder allein zu sein.“

Lady legte ihre Hand auf Seine und sah ihn mit einem Lächeln in den Augen an.

„Mein Lieber, wenn du sie nicht verlieren willst, dann musst du ihr deutlich machen, dass es dir wirklich leid tut.“

„Aber wie? Zuhören will sie mir ja nicht, und wenn ich doch mal die Gelegenheit bekommen, was zu sagen, jagt sie mir einen scheiß Blitz durchs Gehirn.“

„Hm, okay, dass hat sie mir nicht erzählt…“

Dante überlegte, als sich plötzlich sein Gesicht erhellte und er seine Freundin mit neuer Hoffnung ansah.

„Trish ist doch eine Frau“, sagte er mehr zu sich selbst, wobei Lady eine Augenbraue hob. „Und Frauen mögen Schmuck. Was hältst du davon, wenn ich ihr was schenke, als Zeichen der Wiedergutmachung?“

„Und von welchem Geld willst du das bezahlen?“

„Naja, ich dachte, du könntest mir vielleicht etwas leihen…“

„Oh, Dante, hast du nicht schon genug Schulden bei mir? Sieh mich bloß nicht so hilflos an! ... Mein Gott, na gut, ich mach’s.“

Lady bereute ihre Entscheidung schon als ihr Freund aufstand und sie in eine warme und feste Umarmung zog.

„Weißt du eigentlich, dass du ohne mich, total am Arsch wärst?“, meinte sie und er grinste nur.

„Natürlich weiß ich das“, antwortete er und selbst bei seinem verbeulten Gesicht sah das Lächeln, welches er ihr zum Abschied schenkte, charmant aus.
 

Als auch er gegangen war, schloss Lady die Tür ab und ließ sich auf ihr Sofa fallen. Okay, das war‘s, keine weiteren Patienten mehr! Sie schüttelte nur den Kopf während sie über die Beiden nachdachte. Das waren schon zwei, wenn sie sich selbst nicht nervten, hielten sie Lady auf Trab.
 

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Trish hörte wie die Tür aufging und wie Dante mit einem genervten Stöhnen eintrat. Seine schweren Schritte hallten in der großen Halle und den Geräuschen nach zu urteilen, hatte er sich gerade aufs Sofa geworfen.

Die Dämonin befand sich in der Küche und sah hinunter auf ihre Hände. Vor ihr war eine Schüssel mit kaltem Wasser und ein Lappen, ebenso wie ein Glas Wasser in dem sich gerade eine Alka-Seltzer auflöste. Sie wusste, dass er nun einen brennend heißen Kopf haben würde und höllische Kopfschmerzen. Und obwohl die Wut auf ihn immer noch in ihr loderte, hatte sie auch Mitleid mit Dante.

Sie schüttelte den Kopf, ehe sie die Schüssel und das Glas nahm und zum Sofa ging, auf dem der Dämonenjäger sich ausgestreckt hatte. Dieser sah sie überrascht an, als sie sich neben ihn setzte und den Lappen aus dem kalten Wasser nahm. Sie wrang ihn aus und legte ihn dann vorsichtig auf Dantes Stirn, der die Augen schloss und leise seufzte. Mit den Fingerspitzen, die sie zuvor ins Wasser getaucht hatte, tupfte sie vorsichtig über sein mittlerweile buntes Gesicht.

„Ich dachte, du bist immer noch sauer auf mich“, meinte er leise und sie hasste es, dass sie seine tiefe Stimme so sehr mochte.

„Bin ich auch“, entgegnete sie und machte den Lappen wieder nass. „Und verziehen habe ich dir auch nicht.“

„Und warum kümmerst du dich dann um mich, nachdem du mich so zugerichtet hast?“

Sie ließ sich Zeit mit der Antwort, rührte ein wenig in dem Glas herum und gab es ihm dann, damit er es trinken konnte.

„Weil ich dich gern habe“, sagte sie schließlich. „Und weil ich mein schlechtes Gewissen beruhigen will.“

Seine Mundwinkel zuckten leicht, doch er sagte nichts mehr und Trish machte damit weiter, sein Gesicht zu kühlen. Während er die Augen geschlossen hatte, betrachtete sie ihn und versuchte ihr verräterisch heftig klopfendes Herz zu ignorieren. Wann war das eigentlich passiert? Und weshalb? Sie hatte doch direkt am Anfang bemerkt, dass es nicht klug war, sich auf ihren Partner einzulassen. Er war nicht der Typ für lange Beziehungen oder dergleichen. Wann war der entscheidende Punkt gewesen, an dem sie ihr Herz und ihren Verstand verloren hatte? War es vor oder erst nach dem Sex gewesen? Verwechselte sie hier vielleicht Liebe mit Lust?

Sie sah hinunter auf Dante und konnte fast beobachten, wie die blauen Flecken und Beulen langsam verschwanden. Es war immer wieder erstaunlich! Obwohl er nur zur Hälfte ein Dämon war, heilte er doch schneller als sie. Es erinnerte sie immer wieder daran, wie stark sein Vater gewesen war und wie stark sein Anteil nun in Dantes Körper war.

Er war unglaublich mächtig und das war das, was sie so sehr anzog. Diese Gefahr, dieses kribbelnde Gefühl, weil man wusste, dass es viel zu gefährlich ist.
 

Nach einer Weile sah sie, dass Dante eingeschlafen war und sie nahm die Schüssel mit dem Lappen und das leere Glas zurück in die Küche. Sie sah nun ein, dass sie vielleicht doch ein bisschen zu heftig reagiert hatte. Aber anderseits hatte sie ihm auch deutlich machen wollen, wie sehr er sie verletzt hatte und wie verdammt schmerzhaft sowas war.

Nachdem sie fertig war, kümmerte sie sich um die Wäsche und den ganzen anderen Haushaltskram, den sie machen musste, weil es sonst keiner tun würde. Vielleicht hatte Lady ja doch recht, dass ihr Partner ohne sie verloren wäre.

Es klingelte plötzlich an der Tür und Trish stellte den Wäschekorb neben der Treppe ab. Sie ging die Stufen hinunter und sah, dass ihr Partner weiterhin schlief während sie die große Halle durchquerte. Sie öffnete die Tür und blinzelte in die Sonne hinein. Vor ihr stand eine große Gestalt, eingehüllt in einem fleckigen und zerlumpten Mantel. Er hatte lange, weiße Haare, die filzig und dreckig waren und ihm bis zu den Schultern reichten und einen weißen Vollbart. Doch das Gesicht war jung und als sie ihn genauer ansah, kamen ihr die Züge sogar sehr bekannt vor.

„Oh mein Gott…“, hauchte sie und erst dann hob er den Kopf und sah ihr in die Augen. Wut füllte das leblose Blau und ein dunkles Knurren kam aus seiner Kehle. Bevor Trish reagieren konnte, hatte sich der Fremde auf sie geworfen, die Hände an ihrem Hals und drückte zu fest zu, als das sie etwas hätte machen können.

„Du verdammtes Miststück!“, schrie er und bohrte seine Ellbogen in ihre Brust. „Du dreckige Hure!“

Er war viel stärker als sie und seine dämonische Kraft verhinderte, dass sie ihre Blitze benutzen konnte. Sie versucht nach Dante zu rufen, versuchte sich von diesen Händen zu befreien, doch es ging nicht. So etwas wie Panik begann in ihr zu wachsen und sie sah hilflos in die nun brennenden Augen ihres Gegners.
 

Plötzlich ließ der Fremde los und wurde zurück geworfen, er brüllte laut und dann wurde Trish von zwei starken Händen unter ihren Armen gepackt, die sie schnell außer Reichweite zogen.

Als der Weißhaarige sich wieder aufgerappelt hatte und auf die am Boden liegende Dämonin stürzen wollte, stand Dante neben ihr und hielt dem Fremden seine beiden Schusswaffen ins Gesicht. Er stockte und plötzlich wusste Trish, wen sie hier vor sich hatte.

„Vergil…?“, sagte Dante nun leise und sah seinen Gegenüber völlig fassungslos an. Doch er hatte die Waffen noch nicht gesenkt, auch wenn er überrascht und unsicher war.

„Dante, sie will dich töten!“, rief der Andere nun und deutete auf Trish. „Sie wurde nur erschaffen, um uns beide zu vernichten! Egal, was sie sagt, glaub ihr nicht!“

„Das ist schon Jahre her“, antwortete die Dämonin und stand langsam auf, eine Hand an ihrem schmerzenden Hals.

„Das ist wirklich schon lange her“, bestätigte ihr Partner und ließ nun die Waffen sinken. „Und ich habe ihr auch schon vor langer Zeit vergeben.“

„Vergeben?!“, spie sein Bruder. „Dieser Schlampe hast du vergeben?!“

„Das reicht, sprich gefälligst nicht so über sie.“ Dantes Unsicherheit war nun verschwunden und Wut war in seinen Augen zu erkennen. Aber Trish kannte ihn gut genug, um zu wissen, dass auch Unglauben und Freude in ihm wallten. Hier stand nun sein totgeglaubter Bruder vor ihm, seine zweite Hälfte, die er liebte und doch getötet hatte.

Vergil schnaufte, doch sagte er nichts mehr und Dante wagte einen Schritt nach vorn.

„Wo warst du die ganze Zeit?“, fragte er und Trish beschloss, im Hintergrund zu bleiben.

„Ich weiß nicht genau“, antwortete der andere Mann und schien zu überlegen. „Das Letzte, an das ich mich erinnere, ist, dass ich in ein schwarzes Loch gefallen bin. Ich habe gegen jemanden gekämpft…“

Dante schluckte leicht, ehe er fragte: „Erinnerst du dich, gegen wen du gekämpft hast?“

Sein Bruder schüttelte den Kopf und der Halbdämon schien erleichtert.

„Komm rein, wenn du willst, und ich erzähle dir die Geschichte über Trish und wie sie sich verändert hat. Außerdem kannst du ein warmes Bad und etwas zu Essen haben.“

Er trat bei Seite und Vergil kam zögernd rein, seine vor Hass glühenden Augen auf die Dämonin gerichtet. Diese stand an der Seite und sah ihn kühl an, die Arme vor der Brust verschränkt. Sie würde sich nicht einschüchtern lassen, auch wenn sie ganz genau wusste, dass sie allein schuld an seinem Hass war. Vor ihrem Auge sah sie die Vergangenheit, als sie noch bei Mundus gewesen war und ihre einzige Bestimmung darin gelegen hatte, ihren Auftrag, den Grund ihrer Erschaffung, zu erfüllen…
 

Vergil stolperte unsicher in den Raum und sah sich um. Trish hielt sich im Schatten und beobachtete ihn aus ruhigen Augen. Er sah seinem Zwillingsbruder sehr ähnlich und auf einer gewissen Ebene leider auch ihr.

Sie war nach dem Ebenbild seiner Mutter erschaffen worden und er war derjenige, der dem weiblichen Teil seiner Eltern am ehesten glich. In seinen leuchtend blauen Augen stand Stärke und Entschlossenheit, die Hand fest am Griff seines Schwertes. Er sah sie nicht, doch wenn es so weit sein würde, dann wäre ihr Auftrag bereits erfüllt.

Er sollte sie einfach nur sehen und sie sollte darauf warten, dass er auf sie zulaufen würde. Fertig.

Trish konnte es kaum glauben, dass es so einfach laufen würde. Aber Mundus hatte ihr deutlich gemacht, dass sie nicht mehr machen durfte und seine Strafen waren hart, wenn man ihm nicht gehorchte. Das hatte die Dämonin am eigenen Leib spüren müssen.

Sie atmete tief durch, ehe sie aus den Schatten trat und in den Raum hinein ging. Kaum das Vergil sie hörte, drehte er sich in ihre Richtung und wollte schon im selben Moment sein Schwert zücken, als er sie ansah. Unglauben und Fassungslosigkeit standen in sein Gesicht geschrieben. Er schüttelte leicht den Kopf und sein Schwert glitt zurück in die Scheide.

„Mutter…“, hauchte er und ging stolpernd einen Schritt auf sie zu. Mit Sehnsucht und Liebe sah er sie nun an, ein völlig neuer Ausdruck für Trish und interessiert ging sie ihm vorsichtig entgegen. Was war das für ein Gefühl, welches sie in seinen Augen lesen konnte? Wie musste es sich anfühlen? Woher kam es?

Er streckte eine Hand aus und kurz bevor er sie berühren konnte, sprang Mundus aus einer Ecke auf ihn und brachte sie beide zu Fall. Trish, die im letzten Moment ausgewichen war, trat zurück und schloss die Augen. Sie wusste nun, was kommen würde, sie hatte es bereits einmal gesehen und sie hatte kein Verlangen danach, es ein weiteres Mal sehen zu müssen. Die Geräusche machten ihr genug Angst und sie zog sich soweit zurück, bis sie die kalte Wand in ihrem Rücken spürte. In Gedanken sang sie ein Lied, das Einzige, welches sie kannte, angeblich das Kinderlied der Söhne Spardas, welches ihre Mutter ihnen immer vorgesungen hatte. In ihrem Kopf wurde das Lied immer lauter während sie versuchte die Geräusche zu ignorieren. Ein Bruder als Diener, der andere tot. Das hatte Mundus mit den beiden Männern vor während sie das Mittel zu seinem Ziel war. Eine andere Bestimmung hatte sie nicht und sie war gespannt darauf, was passieren würde, wenn sie ihre Bestimmung erfüllt hatte…
 

„Trish hörst du mich?“

Trish kehrte mit ihren Gedanken in die Gegenwart zurück und sah Dante an. Sein Gesicht sah schon viel besser aus und seine Haare standen in allen Richtungen ab. Von Vergil fehlte jede Spur. Sie sah sich suchend nach ihm um, als ihr Partner mit dem Daumen nach oben deutete.

„Ich hab ihn in die Badewanne gesteckt und versucht, die langen Zotteln auf seinem Kopf ein wenig zu schneiden. Er hat mir erzählt, was damals passiert ist… ist das wahr?“

Sie sah ihm in die Augen und nickte.

„Das war meine einzige Bestimmung, Dante“, sagte sie ruhig. „Ich hatte keinen anderen Zweck. Es tut mir leid…“

Er seufzte und strich die weißen Strähnen glatt.

„Ich weiß, Baby, ich weiß. Und ich habe dir vergeben, ich wollte nur wissen, ob er lügt oder nicht.“

„Und du willst wissen, ob ich dir nun auch verzeihen kann, nachdem du dies getan hast, obwohl ich dich und deinen Bruder vernichten wollte.“

Er sah sie überrascht an und sie konnte ein kleines Lächeln nicht verhindern. Der Halbdämon schüttelte den Kopf und lachte.

„Du kennst mich viel zu gut, Trish.“

„Und du hast Glück, dass du mich so weich klopfen kannst.“

„Also vergibst du mir?“ Er trat einen Schritt auf sie zu, sodass er nun genau vor ihr stand und sie seinen warmen Atem auf ihrem Gesicht spürte. Sie hasste ihr Herz dafür, dass es immer schneller gegen ihren Brustkorb schlug.

„Mir bleibt ja nichts anderes übrig, wenn ich weiterhin ab und zu ein paar Erdbeertörtchen haben möchte“, sagte sie und er grinste, schlang die muskulösen Arme um sie und drückte sie fest an sich. Sie erwiderte die Umarmung und lehnte ihren Kopf an seine Brust.

„Aber sauer bin ich immer noch.“
 

Nachdem Vergil gebadet hatte und Hemd und Hose von Dante anhatte, war er nach langen Erklärungen bereit mit Trish an einem Tisch zu sitzen, ohne sie gleich umbringen zu wollen. Er blieb kühl und distanziert, doch das war der Dämonin recht, solange er sie nicht ein weiteres Mal würgen würde.

Nach dem Essen begab sie sich in ihr Zimmer während ihr neuer Gast auf dem Sofa schlafen sollte. Trish schloss nur zur Sicherheit sowohl Badezimmer- als auch die andere Zimmertür ab. Auf der anderen Seite des Bettes lagen ihre Schusswaffen und nur zur Vorsicht, hatte sie den Griff an ihrem Fenster gedreht, um es im Notfall sofort öffnen zu können und hinunter zu springen.

Sie schlief sehr unruhig und als sie am nächsten Morgen aufwachte, war es unnatürlich still. Nichts war zu hören, kein Fernseher, kein Radio, keine Stimmen. Wachsam zog sie sich an und schlich sich aus dem Zimmer, die Treppe hinunter. Irgendetwas stimmte nicht…

In der Küche fand sie eine Tüte Erdbeertörtchen und einen Zettel von Dante, auf dem stand, dass er unterwegs wäre und bald zurück sein würde. Von Vergil fehlte jede Spur. Sie fand ihn nirgendswo, auch nicht im Keller. Aber dort fand sie ein zerbrochenes Fenster und einen Fetzen von Dantes Hemd, welches er angehabt hatte. Trish seufzte und schüttelte den Kopf.

Da hatte ihr Partner seinen Totgeglaubten Bruder wiedergefunden und nun war er wieder weg. Es würde ihm das Herz brechen, aber sie musste es ihm sagen. Je eher, desto besser.
 

Fortsetzung folgt…
 

Ich weiß, ein doofes Ende und irgendwie geht die Geschichte in eine Richtung, die mir nicht sooo gut gefällt, aber momentan bin ich zu sehr im Stress, um das wirklich zu ändern.

Aber keine Angst, ich arbeite daran, gebt mir nur Zeit xD

Chicken, deine Idee kommt doch erst im nächsten Kapitel, tut mir leid, Süße, aber sie kommt auf jeden Fall noch!! ^^

Würde mich sehr über eure Meinung freuen. Kritik ist ebenso erwünscht wie Lob!



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  extraordiNARY
2010-08-28T11:36:29+00:00 28.08.2010 13:36
Yaaaaayy! *___*

Vergil in the House! xD

Ich hätte ihn SO nicht charakterisiert, aber ich warte erst mal ab :)
Wieder ein tolles Kapitel. Dante ist echt n Vollidiot xD
(aber ich mag ihn) Hoffe es geht schnell weiter!
liebe grüße <3
Von:  silver_bullet
2010-07-31T21:32:14+00:00 31.07.2010 23:32
wow
also damit ha bich nicht gerechnet XDD
supi das mei nvergi schatzi auch noch vorkommt XDD

is echt gut gworden ds kapii^^
<3
freu mich scho auf nächstes^^


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