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Sexsomnia

fruity anthology 2
von

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SatoshixReita

Wer sich solche verrückten Sachen immer ausdachte! Es war eine wahnwitzige Idee, einige oder die meisten J-Rocker auf einen Platz zu pferchen, damit sie bei einem Festival gemeinsam durchstarteten! Das würde garantiert wieder mal für Zündstoff sorgen ... nicht nur innerhalb der Bands. Er sah es jetzt schon vor sich, wie Hunderte und Tausende von Fans sich Geschichten ausdachten und Gerüchte sponnen, was wohl in diesem Hotel in den Nächten passiert wäre. Dass viele von ihnen sich überlegten, wer mit wem das Zimmer teilte – und vielleicht noch mehr.
 

Sie waren in ihrem Gruppenvan auf dem Weg zu dem großen Hotel, das für dieses Wochenende nur für Musiker und deren Staffcrews reserviert war. Und auch wenn er sonst durch die Sets und Studios turnte und tanzte, hatte Satoshi am heutigen Tag keine gute Laune. Die Nacht war eindeutig zu kurz gewesen – und das Saufgelage mit Nii noch eindeutiger zu lang. Warum hatten sie auch nicht daran gedacht, dass dieses Festival vor der Tür stand? Warum hatte er zu viel Sake getrunken? Satoshi lehnte den Kopf gegen die getönte Scheibe und fischte blind in seinem Rucksack nach etwas Wichtigem. Wo war das Mistding, verdammt! Schon zu spät, der Kopf bewegte sich und ihm wurde schwindelig. Fuck Sake ...
 

Jemand tippte ihm von hinten auf die Schulter. Яyo hielt ihm grinsend seine eigene Sonnenbrille hin, die er dankend entgegennahm und aufsetzte. „Mach doch die Augen zu. Nii pennt auch schon die ganze Zeit.“ Und tatsächlich ratzte der Gitarrist friedlich vor sich hin, während ShuU versuchte, kleine Papierkügelchen in seinen offenstehenden Mund zu werfen.
 

„Nee, ich kann nicht …“, murrte der Sänger und zog die Schultern an. „Das fehlt mir noch, wenn mich die ganze Fraktion so sieht, wie ich im Auto mit Sonnenbrille auf der Nase penne, um meine Augenringe zu verstecken. Nee, das mach ich nicht. Bis heute Abend halte ich sowieso durch. Und wer weiß, was das Nachtprogramm hergibt.“
 

„Wann willst du denn schlafen?“ Der Drummer kräuselte besorgt die Stirn und ShuU wechselte einen Blick mit ihm. „Etwa dann, wenn das nächste Girlie unter dir eigentlich in Flammen steht.“
 

„Witzig.“ Der Sänger lehnte den Kopf wieder an die Scheibe. „Vielleicht doch heute Abend schon. Ob mein Kreislauf das so lang mitmacht, ist ne andere Frage. Ob wir im Hotel anrufen und ne Kanne Kaffee bestellen?“
 

„Das wird Kaoru-san schon erledigt haben“, grinste ShuU und visierte erneut seinen ‚Korb’ an. „Yosh!“
 

Nii fing an zu husten. „Alter, das ist ja ... Anschlag! Warte, das zahl ich dir heim!“
 

„Komm erst mal hier vor, ohne dass wir einen Unfall bauen!“, blaffte ShuU zurück und war siegessicher genug, um sich von seinen Bandkollegen wegzudrehen. „Mir passiert es nicht so leicht, dass ich während der Fahrt einschlafe. Ich schnarche schon gar nicht so lau~“
 

Der inzwischen wieder putzmuntere Gitarrist hatte beide Hände um die Kehle des vorlauten Bassisten gelegt, aber weder Satoshi noch Яyo waren anscheinend der Meinung, etwas dagegen tun zu müssen.
 

„Wer steht nun eigentlich alles auf der Gästeliste? Hat Gackt abgesagt? Oder Yoshiki-san? Miyavi? Hyde?“
 

„Davon träumst du doch, oder?“ Der hinter ihm Sitzende besah die Liste auf seinem Handy. „L'Arc~en~Ciel werden vollständig erscheinen, genau wie Miyavi und seine Leute. Der sitzt nur andauernd am Rechner oder am Handy, weil er nichts von Lovelies ersten Monaten verpassen will.”
 

„Hätte doch seine beiden Mädels mitbringen können. Als wenn wir was von seiner Frau wollten ...“
 

„Zu viel Anstrengung“, krächzte ShuU von vorne und war nun auch wieder seinen Rucksack los. Nii sank bequem zurück auf sein Sitzpolster.
 

„Bei Gackt ist es noch nicht sicher, ob er kommt ... the GazettE haben ebenso zugesagt, doch Yoshiki hat sich wie auch D’espairs Ray bisher seiner Stimme enthalten. Was wahrscheinlich heißt, dass sie zu spät oder gar nicht kommen.“
 

„Oh nein!“, stieß Satoshi entnervt hervor und schlug sich mit der flachen Hand vor die Stirn, was er nachträglich mit einem Ohren betäubenden Wimmern quittierte. „Nicht GazettE! Von allen Künstlern Japans, bitte nicht GazettE!“
 

Nii schmunzelte und schob ganz legere beide Hände in seine weite Joggingjacke. „Das hört sich so an, als hättest du dir gewünscht, dass die Gazettos nicht auftauchen ... Woran liegts?“
 

„Du hast ja keine Ahnung, oder was?“ Der sonst so quirlige und fröhliche Sänger drehte sich zu seinen Bandkollegen um und stemmte eine seiner Hände auf sein angewinkeltes Bein – die Migräne und der Kater waren sofort vergessen, sobald er etwas Neues erzählen konnte. „Aoi-san und Uruha-san ... wisst ihr jetzt, was ich meine?“
 

Die anderen blickten ihn weiter irritiert an.
 

„Oh Mann, wie blind seid ihr eigentlich?“
 

Яyo rückte auf der hintersten Bank zu Nii und flüsterte laut genug, dass es alle hörten: „Wir sind ja nicht so twitter-süchtig wie er ...“
 

„Das ist gemein, Яyo!“, schmollte Satoshi gekonnt und verdrehte die Augen. „Die Beiden wären doch vollkommen verblödet, wenn sie das twittern würden!“
 

„Meine Güte, jetzt lass uns schon an deiner Weisheit Teil haben“, nörgelte ShuU grinsend und drehte sich ebenso vom Fahrer weg zu seinen Kollegen.
 

„Dass ihr das echt nicht wisst, wundert mich!“
 

„Satoshi!“
 

Angenörgelter lachte auf. „Ja, ja ... Sie sind zusammen.“ Stille.
 

„Zusammen?“, wiederholte der Gitarrist Stirn runzelnd und zeigte so die gleiche Reaktion wie seine Freunde. „So richtig zusammen?“
 

„So sehr zusammen, wie zwei schwule Männer zusammen sein können.“
 

„Woher hast du das?“
 

„Von Kai-san.“
 

„Wieso?“
 

„Wir chatten manchmal.“
 

„Ja, über das megacoole Portal japaneserockersincon.jp“, witzelte Nii.
 

„Ha ha. Nein, ich bin manchmal mit anderen Künstlern in Verbindung.“
 

„Was hast du dann gegen die Gazettos? Du bist doch sonst nicht so homophob“, meinte Яyo scherzend und ShuU lächelte versonnen in Gedanken an den Abend, als er mit Satoshi einen Schwulenporno zum Spaß geschaut hatte – nicht ganz unangetan. Natürlich würde er das niemals zugeben.
 

„Was soll das denn heißen? Egal! Jedenfalls ist es schon schlimm genug, wenn sie innerhalb der Arbeitszeit rumturteln, aber in der Freizeit ist das noch schlimmer! Dieses Festival ist für Beide doch die beste Gelegenheit, um ihre Liebe Kund zu tun und zu verbreiten, wie glücklich sie doch miteinander sind.“
 

„Hast du Angst, es könnte dir gefallen?“
 

„Klar, ich werde sie gleich fragen, ob ich mitmachen darf, wenn sie es wie die Kaninchen miteinander treiben“, verkündete er die Augen verdrehend als Antwort und sah aus dem Fenster. „Wir sind bald da, oder?“
 

Zum ersten Mal meldete sich der Fahrer zu Wort: „Nur noch ein paar Minuten. Wenn Sie bitte nach vorne sehen würden? Dort oben sehen Sie schon das Hotel.“
 

Und tatsächlich erhob sich etwas höher gelegen ein Gebäude mit wohl etwa fünfzehn Stockwerken von den grünen Wäldern. Es war schön, jedes Zimmer hatte einen Balkon – und wie Satoshi in der Broschüre gelesen hatte, befanden sich dort auch heiße Quellen und nahe gelegen ein Shinto-Tempel mit alten Statuen, die ihn schon interessierten – irgendwie zumindest.
 

Es dauerte nicht mehr lange und sie erreichten die Einfahrt des Hotels. Die Straße führte zu einem kleinen Rondell vor der Lobby, wo sofort vier Pagen vor die elektrischen Türen traten und sich verbeugten, um dann fast augenblicklich nach den Koffern und Reisetaschen zu greifen und sie ins Hotelinnere zu verfrachten. Die vier jungen Musiker folgten ihnen mit Handgepäck und staunten nicht schlecht, als sie hinüber zum großen Parkplatz sahen und die dort parkenden, glänzenden Limousinen und Busse erblickten. Das waren sie ... Die Fahrzeuge, mit denen sie am morgigen, ersten Tag des Festivals, nacheinander und mit möglichst viel Aufruhr zum Schauplatz dieses Spektakels zu gelangen. Die Aufdrucke der Schriftzüge, Bilder ihrer derzeitigen Singles zierten die Seitentüren.
 

Die kommenden Tage würden zu den größten Events des Jahres gehören. Das Rock Full Level-Festival drohte praktisch damit, jedem Anwesenden im Gedächtnis zu bleiben ...
 

Sie betraten die große Halle mit dem weißen Marmor, der von feinen schwarzen Adern durchzogen war. Das Treppenhaus war halb offen und die Stufen stiegen mit einer sanften Drehung in die Höhe, das Geländer war aus fein geschwungenem Metall gefertigt. In der Lobby befand sich eine große Sitzlandschaft, auf der es sich ein einzelner junger Mann bequem gemacht hatte. Seine blonden Haare lagen ihm ungestylt um den Kopf, das Muskelshirt locker auf seinen Schultern, die Arme nackt und vor der Brust verschränkt. Ein Kerl wie er fröstelte nicht, wenn die Klimaanlage an war – eher fror der Marmor.
 

Ein schmales, aber freundliches Lächeln hob seine Mundwinkel an, als er die Neuankömmlinge erkannte. Er stand auf und legte sich die Handflächen auf die Hüftknochen. „Da seid ihr ja! Ich hab schon fast gedacht, ihr würdet euch nicht trauen, bei den Großen mitzuspielen!“
 

ShuU schürzte seinem Rivalen gegenüber die Lippen. „Wir sind schon lange bei den Großen angekommen, Reita-san!“
 

„Hm ... das werden wir ja morgen sehen, ShuU-chan“, ärgerte der GazettE-Bassist sein Pendant und schlug mit ihm ein. „Hattet ihr eine gute Reise? Seid ihr auch im Stau stecken geblieben?“
 

„Ging so.“ Яyo ging vor und reichte Reita ebenfalls die Hand. „Wir freuen uns, dich wieder zu sehen.“
 

Der sonst so wortgewandte Bassist schwieg, als auch Nii und schließlich auch Satoshi ihm die Hand gaben, doch sein Lächeln versiegte nicht.
 

„Warum sitzt du hier unten so alleine herum?“, fragte der Girugämesh-Gitarrist und sah sich um, während Satoshi sich hinter seinen Bandkollegen versteckte, sobald er ein Kichern von der Treppe her schallen hörte, das ihm merkwürdig vertraut vorkam. Und tatsächlich waren es – wie er persönlich befürchtet hatte – Aoi und Uruha, die wahrscheinlich ihr Zimmer inspiziert hatten.
 

„Ich warte nur auf die anderen“, antwortete Reita endlich. „Sie sehen sich nur im Hotel und in der restlichen Anlage ein bisschen um. Unsere Zimmer dürfen wir nämlich erst heute Abend beziehen.“ Vielleicht wollte er jemanden maßregeln, denn ‚heute Abend’ hatte er ganz besonders betont. Die beiden Gitarristen traten auf die Gruppe zu und begrüßten ihre Musikerkollegen mit einem verschmitzten Grinsen auf den Gesichtern.
 

Ihrer beider Frisuren waren etwas zerzaust, ihre Kleidung zerknittert und Satoshi schnappte hinter ShuUs Schultern nach Luft, nachdem Aoi seinem jüngeren Partner hinter dessen Rücken an der Hose gezupft und dieser mit errötenden Wangen reagiert hatte.
 

Uruha drehte seinen Kopf ganz vertraut zu Aoi und schnippte ihm gegen die Stirn. Wieder ganz bei der Sache fuhr er mit Reitas Ausführungen fort: „Es wird wahrscheinlich Überraschungen geben, was die Zimmerbelegung angeht ... also, denke ich zumindest ...“
 

„Wieso Überraschungen?“, erkundigte sich Яyo beinahe misstrauisch.
 

„Na vielleicht ... werden die Bands gemischt! Zur besseren Verständigung und musikalischer Freundschaft und der ganze Kram ...“
 

„Vielleicht hat sich auch unsere Praktikantin am Empfang mächtig in der Zimmerbelegungsliste vertan ...“, erschreckte eine neue Stimme ganz unverhohlen, alle Anwesenden. Sie ließ die Schultern hängen ... „Ich bin ja so was von gefeuert ...“, resignierte sie und übrig bleib ein Häufchen Elend.
 

„Ach was! Zeigen Sie mal her, Empfangsdame-san!“ Und schon hatte ShuU sich den notdürftig zusammen getackerten Blättersegen geschnappt.
 

„Anou ... aber Sie können doch nicht ... Anou ... die Liste ist noch nicht offiziell im Druck gewe ...“ Ein Lächeln von Aoi beruhigte sie sofort wieder und ließ sie ruhig schnurren wie ein Kätzchen, das man gerade außer Gefecht gestreichelt hatte.
 

ShuU beschaute die Liste sorgfältig ... sein Gesicht war völlig ausdruckslos dabei. Dann hellte es ein wenig auf, bevor es federleicht in die extreme Breite gezogen wurde, von einem Grinsen, so stark, dass es von Rechts nach Links bis zu den Ohren vorbeischaute und Hallo schrie:
 

„Das wird gut ...“
 

„Was meinst du, ShuU-san?“, wollte Uruha wissen, der nun neugierig über seine Schulter schaute. Aoi tat selbiges auf der anderen Seite. Beide fingen fast gleichzeitig an zu kichern.
 

„Tsukasa und Miyavi… auf einem Zimmer, Kyo eingesperrt zwischen Yuuki und Miku…“, giggelte ShuU, um nur einige Beispiele zu nennen. Auch die Anderen scharrten sich um die Liste und damit um den Bassisten.
 

„Und was ist mit uns?“, fragte Яyo fast hibbelig und konnte die Antwort des Anderen kaum abwarten.
 

„Hm ... G ... Giru ... hinter GazettE ... wer hätte das gedacht ... Ähm ...“ Plötzlich hielt ShuU inne. „Das ist ja interessant ... Ruki und Kai haben ein Doppelzimmer, Nii und ich sind in einem Zimmer ...“
 

„Na halleluja ...“, wurde ihm vom Gitarristen ins Wort gefallen.
 

„Hai, das wird ein toller Aufenthalt, da kann ich mich das ganze Wochenende in Ruhe bei dir für meinen nun kaputten Rucksack rächen ...“
 

„Hai, und weiter ...?“
 

„Ach ja, Яyo schläft auch bei uns. Reita hat ein Doppelzimmer für sich alleine und ähm ... Satoshi ... dich haben sie zu ... Aoi und Uruha in ein Zimmer gesteckt ...“
 

Stille ...
 

Satoshi wusste nicht, wie es möglich war, dass mit einem Mal alle restliche Farbe aus seinem Gesicht auf den dunklen Marmorboden entfloh, doch wie viel konnte >Farbe< von >eh schon fast weiß< sein?

Nein, das würde er auf keinen Fall ertragen ... das war eindeutig zu viel. Er hatte schlecht geschlafen, einen Mordskater und war mies gelaunt en gros ... Und jetzt auch noch das! Warum bestrafte ihn der Himmel so? Was sollte das alles? Das war schlimmer als einen Liebesfilm schauen zu müssen auf dem Platz >Mitte-Mitte< im Kino, bei dem vor dir, hinter dir, schräg rechts neben dir und links neben dir ein Pärchensitz war, die allesamt besetzt waren und man damit Kussschmatzen in Dolby Suround hatte ... Und das stand ihm zu allem Überfluss auch noch mit einem schwulen Pärchen bevor ... Widerlich ...
 

Die beiden würden doch nicht die Finger voneinander lassen ... Verdammt! Er musste entkommen, unbedingt, unumgänglich, weit, weit weg ... sofort! Manchmal war das Schicksal einfach fies zu einem ... Das hatte wohl selber einen schlechten Tag gehabt ...
 

„Satoshi-san?“, fragte Uruha vorsichtig. Aoi stupste ihn an, der Sänger zuckte. „Was hat der denn ...?“
 

ShuU grinste. „Ach, der hat nur ein XY+XY-Pärchentrauma…“
 

„Aha ... liegt das am XY+XY oder hat er das auch bei XX+XX?“
 

„Och ich glaub gegen XX+XX hat die ganze Band geschlossen nichts einzuwenden ...“ Ein mehr als freches Grinsen schwebte zu Aoi hinüber. Dieser lächelte unsicher – so viel hatte er dann doch nicht wissen wollen.

„Rei-ta-----san----“, kam es wie dickflüssig aus Satoshi raus.
 

„Hai?“, fragte dieser sofort, nachdem er sich über ShuUs Ausführungen zu Ende amüsiert hatte.
 

„Anou--- ich--- will mit dir--- auf ein Zimmer---“
 

„Ähm ... hai, ok ... wenn du dann aus dieser Starre wieder aufwachst ...“
 

„Ich versprech’s ...“ Gleichförmig, aber erstaunlich schnell hob Satoshi die Hand zum Schwur.
 

„Geht klar, Struwwelpeter “, lachte Reita auf und sein Nasenband zitterte auf dem Riechorgan.
 

„Wer zur Hölle ist denn Struwwelpeter?“, motzte der Kleinere und drehte den Kopf in einer fließenden Bewegung zum Gazetto-Bassisten, scheinbar mühelos wieder aufgetaut.
 

„Tja…“, machte Reita nur und >struwwelte< dem Anderen durch die zotteligen schwarzen Haare.

Dann ging die Meute plappernd in das andere Stockwerk zu ihren Zimmern, die sie ja nun erfolgreich aufgeteilt hatten. Nur die Empfangsdame-san blieb alleine auf der Treppe sitzen. Dank der Eigenarbeit der Stars war ja nun schließlich das Chaos perfekt – wenn auch die Zimmer bezugsfertig.
 

„Ich bin ja so was von gefeuert ...“
 

*****
 

Oben angekommen, entdeckte das kleine Trüppchen einen Zettel an der Tür von Aoi und Uruha ...

Dort stand mit fetten Kanji und Hiragana: „Bin mit Ruki zur Vorbesprechung für die Probe morgen ... Ach, und Satoshi: Ällabätsch!! Gez.: Kai.“
 

Augenblicklich rutschte dem Giru-Vocal der Stoff von der rechten Schulter. „Kai, du ... AAAAA ...“
 

„Nana“, unterbrach ihn Reita.
 

„-rmleuchter ... wollte ich sagen ... Das hat der die ganze Zeit über eingefädelt ...! Um mir eins auszuwischen, weil ich mich so über das Gitarristenpärchen ausgelassen hab im Chat ...“
 

„Und? Wo er Recht hat ...“, meinte Aoi und schlich geschmeidig wie ein Panther am Anderen vorbei, nicht ohne ihm ins Ohr zu hauchen, süß zu kichern und seinen Leadgitarristen hinter sich ins Zimmer zu ziehen. Wieder war Satoshi erstarrt ... wurde dann aber von dem blonden Bassisten an der Kapuze gepackt und ins Zimmer gegenüber geschleift.
 

„Reita-san --- er --- er hat --- mir ins Ohr --- gepustet ---“
 

„Hai, hai ... krieg dich wieder ein ...“, wurde nur neben ihm gemurmelt.
 

Da alle Anwesenden nun scheinbar die Zimmeraufteilung akzeptiert hatten, durften sie auch ihre Zimmer beziehen. Aber sie wollten sich die Gesichter der anderen Teilnehmer des Rock Full Level Festivals nicht vorstellen, wenn sie diese Verpatzte Zimmerverteilung erfahren würden. Es würden Köpfe rollen, das was sicher.
 

Wie ein kleines Ebenholzbrett ließ der Giru-Sänger sich auf das Bett fallen. Er schien endlich eine kleine Weile Ruhe zu haben.
 

„Hey, hey ... mach dich nicht so breit ... das Bett ist nicht für dich allein ...“, hörte er es vom Fenster her murmeln.
 

„Nani?“, machte Satoshi und schaute den Typen mit dem Nasenband an.
 

Dann folgte ein Blick durchs Zimmer und dann wieder auf den Bassisten und dann auf das Bett ...

Das ... Doppelbett ...
 

„A-anou, wir sollen hier beide drin schlafen????“
 

„Es schaut ganz so aus ...“
 

„Anou nein, das mach ich nicht!!! Ich schlaf doch nicht mit einem Mann in einem Bett, das können die sich abschminken!!!“
 

„Jetzt hab dich nicht so ... du kannst auch gerne wieder zu Aoi und Uruha rüber gehen ...“
 

Und Reitas Spiel in der Stimme gefiel dem anderen gar nicht ... aber schei**, er hatte Recht! Mist, er würde das hier schon hinter sich kriegen ...
 

Er schaute sich Reita genau an ... wie er seinen Koffer durch das Zimmer trug, wie er ihn neben ihm aufs Bett legte, wie er ihn öffnete und auspackte.
 

Alles geschah mit einer präzisen, absoluten Männlichkeit. Und nachdem er sich ein Bier aus der Zimmerbar genommen hatte und sich die Socken auszog, die dann im Raum einfach liegen blieben, war er sich hundertprozentig sicher: Vor diesem Mann hatte er nichts zu befürchten. Dieser Mann war unantastbar und unveränderlich ... hetero! Und das war verdammt gut so!!!! Besonders für Reita! Wenn der Sänger auch nur einen Hauch von schwulen Affinitäten in seiner Gegenwart erahnen würde, würde er dieses Gerücht, dass seit Jahren durch die Reihen der Gazetto-Fans ging, endlich wahr machen ... und ihm seine gottverdammte Nase abreißen! (Würde doch eh nicht auffallen…)
 

Der Bassist reagierte gar nicht auf den prüfenden Blick des anderen, der ihn immer noch von der Seite her fixierte. Er schaltete einfach den Fernseher an, als sei er alleine im Raum.
 

Unruhig rutschte der Kleinere auf der Tagesdecke hin und her, bis er dann doch Aufmerksamkeit vom blondierten Mann bekam. „Stimmt was nicht?“
 

„Nein, nein, alles okay ...“, trotzte Satoshi nur vor sich hin und wurde irgendwie rot dabei. Reitas subtile Art mit der Beziehung seiner beiden Bandkollegen umzugehen, verwirrte ihn. Er blinzelte aufgeregt. Er war noch nie mit Reita-san alleine gewesen .. aber was sollte es, sie waren schließlich nur entfernte Arbeitskollegen. Kein Grund sich aufzuregen ...
 

Trotzdem kam ihm in diesem Moment das Bett Stück für Stück schmaler vor ... Mit einem Mal spürte er die Wärme des anderen an seinem Arm. Das war definitiv zu viel ... Nähe ...
 

Er flüchtete. „Ich ... ich schau mal, wer da noch so alles auftaucht ...“
 

Und schon war er in der Tür verschwunden. Reita konnte ihm nur noch verwirrt hinterher sehen.
 

Wieder unten angekommen, begrüßte er erst mal Nao.

>Gott sei Dank: Endlich normale Menschen. <

Er verbeugte sich höflich und Nao erwiderte die Geste sehr freundlich. Es wurde ein bisschen geplaudert. Auch Tora stellte sich zu den beiden. „Na, wie geht es euch? Gut angekommen?“
 

„So einigermaßen ... wir waren ... einfach ...“
 

„Schaut mal, schaut mal ...!“, wurde er plötzlich von Hiroto unterbrochen. Der hatte nun die inoffizielle Zimmerliste auch schon in die Pfoten bekommen. „Ich bin mit Ishii in einem Zimmer und Nao mit ... ähm ... Takuya und Kanon, wow ... Saga und Chiyu sind in einem Zimmer ... *pfeif* das wird interessant!“
 

„Ach sei Still, Karpfenmaul!“, bekam er vom Bassisten von alice nine. zu hören, den eine niedliche Röte heimsuchte, als er rüber zu den Bandmitgliedern von SuG schaute ...
 

„Und wir?“, fragte Tora gleich stellvertretend für Shou mit, der heute nicht ganz bei der Sache war.
 

„Oh ... ähm ... ja ... ihr teilt euch ein Zimmer ...“
 

Die Blicke der Beiden trafen sich einen kurzen Augenblick. Es war so merkwürdig anders geworden zwischen ihnen ... und das ging nun schon seit ein paar Monaten so. Seit dieser komischen Silvesterparty der PSC damals, auf der Aoi Uruha bei einer Battle auf der Bühne mit einem mal in Grund und Boden geküsst hatte. – Das berühmte Coming-Out! Ja, auch davon wusste Satoshi, auch wenn er nicht persönlich anwesend gewesen war. – Wozu gab es denn Plaudertasche Kai!? Na ja, heute benahmen sich alle irgendwie mehr als merkwürdig. Und dass Tora und Shou sich schon so lange anschwiegen, war Satoshi bereits auf dem Interview Event zum Rock Full Level Festival vor einer Woche aufgefallen. Er hatte nur gedacht, dass es sich wieder legen würde, nur eine partielle Sache sei. Aber dem schien ja nicht so zu sein, denn der Sänger blinzelte nur nervös vor sich hin, verzog dabei aber keine Miene, nahm seinen Koffer und schleppte ihn in Richtung Aufzug.
 

Satoshi hörte den großen Gitarristen mehr als seufzen. „Ich werd dann auch hoch.“
 

„Alles klar bei euch?“ What the heck??? Warum hatte er denn jetzt so was gefragt??? Hiroto, Nao und Saga sperrten die Münder auf. Erst in dem Moment wurde dem Sänger bewusst, dass er offensichtlich eine Tabu-Frage gestellt hatte. „Anou ... sorry ... das geht mich auch gar nichts an ...“, versuchte der Kleinere sich vor Tora rauszureden.
 

„Ist schon gut ... ist eben kompliziert geworden ... mach dir keine Sorgen ...“, lächelte der Tiger tapfer und schleppte sich angeschlagen hinter dem Mann her, den er liebte.
 

Satoshi war verwirrt. Was war denn auf einmal los? Woher dieses Chaos ...? Er hatte sich schnell von den anderen Mitgliedern von alice nine. verabschiedet. Gut, dass er so aus dieser Situation entkommen war ... Da war er wohl wirklich in ein Fettnäpfchen getreten. Aber dennoch fragte er sich, was mit den beiden denn los sei. Warum sie sich nicht mehr verstanden. Ob sie sich wohl ganz mächtig gestritten hatten? Es musste im Laufe der Wochen immer schlimmer geworden sein.
 

So vertieft in seine Mutmaßungen hatte er ganz die Zeit vergessen. Er hatte sich in die Bar gesetzt und für sich entdeckt, dass so ein Abend auch mit einem Longdrink ganz gut verkraftbar war. Nie wieder Sake! Das schwor er sich – ein Schwur, der so viel wert war wie ein Pferdeapfel. Irgendwann wurde es ihm aber zu bunt. Und so wanderte er zurück in sein Zimmer. Reita war anscheinend auch noch einmal ausgeflogen. Es war schon nach zwölf. War er mit seinen Bandmembern noch etwas trinken gewesen? Musste ja. Na ja… Satoshis ganzer Körper schrie: „Endstation!“ – er musste schlafen! Er schwankte zu seinem Koffer, der immer noch unausgepackt auf dem Boden lag. Dann klappte er ihn auf, verschwand fast vollständig hinter dem Deckelstück.
 

Dieses klappte kommentarlos wieder runter:
 

Nee, ne? Das durfte jetzt nicht war sein! ShuU!!! Wenn er ihn in die Finger bekommen würde, würde er die Seiten seines Basses nehmen und ihn damit wie ein Ei mit einem Eierschneider in perfekte, gleiche Scheiben schneiden!!!! Er hatte Satoshis Lieblingschlafzeug umgetauscht!!! Sein geliebter schwarzer Satin… in Mitternachtsschwarz mit schwarzen Buchstaben auf tiefschwarzem Grund, den kleinen glänzenden schwarzen Knöpfen ... eingetauscht in etwas so Furchtbares, dass Satoshi es gar nicht in Worte fassen konnte ... Es war ...
 

Weiß ...
 

Urks, brech, würg ... weiß ... WARUM?
 

Zu so einer schrecklichen, seelischen Grausamkeit war nur ShuU in der Lage! Das wusste er genau. Widerwillig und mit verzogenem Gesicht streifte er sich das engelhafte Schlafzeug über. Er kniff die Augen zusammen, als er im Bad beinahe in den Spiegel gesehen hatte. Diese Schmach, diese Schande hätte er jetzt nicht ertragen. Das wäre zu viel gewesen ...
 

Etwas Weißes an seinem Körper ...
 

ShuU würde dafür bezahlen, ganz klar. Und Satoshis Rache würde furchtbar sein ... Das schwor er sich und seinem Lieblingsschlafzeug.
 

Doch zum Glück war wenigstens seine Decke schwarz bezogen worden ... so musste er das ungewohnte Gewand an seinem Körper nicht länger ertragen. Er kuschelte sich einfach ein.
 

Sekunden später schlief er auch schon. Tief und fest. Und nach einer Weile drehte er sich auf die Seite und dann wieder zurück, dann wieder auf die Seite, auf den Rücken und dann wieder nach links ... Eine Weile träumte er merkwürdiges Zeug. Wie immer eigentlich.
 

Doch das Gefühl, was ihn plötzlich überkam, war einfach zu merkwürdig. Er fühlte, wie er von jetzt auf gleich keine Luft mehr bekam. Dann besserte es sich wieder. Dann wurde es wieder schlimmer. Dann wieder besser. Er wälzte den Kopf hin und her. Schnappte wie ein Fisch an Land nach Luft. Ihm wurde heiß. Sein Köper bebte. Er konnte sich nicht bewegen. Ein Ball aus Hitze rannte seinen Oberkörper hinunter, brannte sich in seine Haut. Er schwitzte. Was war das? Ein Anfall? Satoshi hatte Angst! Todesangst! Er traute sich nicht, die Augen zu öffnen.
 

Da war nichts mehr, keine Ruhe, keine Kontrolle! Nichts! Er träumte von Schlingen, die sich um seinen Körper wickelten, Zentimeter um Zentimeter. Sie zogen ihn auf dem Laken nach unten. Bewegten den Sänger, wie sie es wollten. Gleich würde er in ein tiefes Loch fallen! Was für ein Alptraum! Er wollte schreien. Doch dies war ein Traum. Es würde ihn niemand hören. Er spürte, wie etwas seine Taille zusammendrückte, ihn gefangen hielt. Und dann ging wieder etwas Schweres auf seinen zierlichen Körper nieder ...
 

Satoshi riss die Augen auf! Er bäumte sich auf! Versuchte, es von sich zu schieben. Er hatte keine Chance. Konnte nicht erkennen, was es war. Er wurde umgriffen und festgehalten. Dann wurde ihm erst klar, was hier gerade passierte.
 

Jemand saß auf ihm!

Jemand hielt ihn fest!

Jemand hatte ihn erregt!!
 

Er schrie auf, als es um seine Erektion herum immer heißer wurde ... glitschiger ... enger ...

Das war zu viel!

„Runter!!! Runter von mir!!!“, brüllte er, so laut er konnte.
 

Er zappelte, doch damit tat er sich selbst nur weh. Er hatte sofort gespürt, dass es keine Frau war, die sich an ihm vergriff, sondern ein Mann!!
 

Zitternd vernahm er nur, wie er gleichmäßig auf ihm auf- und niederging. Es fühlte sich so befremdlich an, dass Satoshi sofort einen Schwindel überkam. Einen kleinen Moment blieb er einfach stumm. Ließ alles mit sich machen. Er war zu schockiert, um zu reagieren. Seine Augen blinzelten in das Dunkel des Zimmers, ganz knapp an der Schulter des anderen vorbei. Was sollte er bloß tun? Sein Rücken verkrampfte, bei jedem Stoß. Mehr und mehr fiel er in sich zusammen.
 

Es fühlte sich unbeschreiblich an. Intensiv und hart. Das war nicht das, was er gewöhnt war. Aber die Hände, die sich auf seinen Rücken legten und ihn vorsichtig erkundeten, waren zärtlich. Aber sollte ihn das beruhigen?? Nein! Er fühlte sich kein bisschen ruhig! Sein Atem und sein Puls gingen noch stärker als vorher. Kurz darauf hörte er sich selbst unterdrückt stöhnen. Das trieb ihm eine scharlachfarbene Röte ins Gesicht.
 

Er brannte, er verglühte in den Armen dieses Mannes.
 

Aber halt!! Das durfte er nicht!! Eben ... Er war ein Mann!! Verdammt!! Wieder kniff Satoshi die Augen zusammen. Als die Bewegungen des anderen immer fordernder, schneller wurden, hielt er es nicht mehr aus! Er schrie wieder auf und mit letzter Kraft packte er den anderen unter den vibrierenden Oberschenkeln und zog sich in einem Zug aus ihm heraus! Er drehte sich zur Seite und schubste den Anderen aus dem Bett.
 

Er selbst ging auch zu Boden. Ruhe ... nichts als haltloses Atmen. Satoshi zog panisch die Decke zu sich und verdeckte damit seinen völlig entkleideten Körper. Mit zitternden Fingern lugte er hinter der Decke hervor. Dieser Typ. Er war noch immer da. Er saß verwirrt auf dem Boden und hielt sich den Kopf, so viel konnte Satoshi in der Dunkelheit erkennen ...
 

Der Sänger war sich nicht sicher, ob er das Licht anschalten sollte, um herauszufinden, wer ihn da überfallen, vor allem so schamlos erregt und beinahe wild geritten hatte. Sein Herz raste wie gehetzt und er konnte nicht aufhören, an dieses Gefühl zu denken, was ihn noch vor wenigen Sekunden umgeben hatte ... Allein der Gedanke erregte ihn immer noch und so wurde auch die Schwellung und das Fiebern seines Körpers nicht minder. Das wütende Schnauben und donnernde Grollen holte ihn in die Realität zurück.
 

„Du kannst mich doch nicht einfach so vom Bett schmeißen, Mann! Was hab ich dir denn getan?“
 

Nein ... Nein. Nein! Das konnte doch nicht wahr sein! Von allen Männern auf der Welt und vor allem von diesem Mann in diesem Hotel hatte er etwas anderes erwartet! Zitternd langte Satoshi über sich an die Nachttischlampe und erhellte mit einem Klicken den in Hitze erwärmten Raum. Und tatsächlich ... Sein Alptraum wurde wahr.
 

Nur einen knappen Meter vor ihm saß noch immer Reita. Der blasse Körper, unbeschämt breitbeinig auf dem harten Teppichboden. Der Blonde rieb sich den Kopf. Um die sonst so weiße Nase war er gerötet – Satoshis Blick wanderte tiefer – und kehrte sofort zurück in Reitas rotes und vor allem erregtes Gesicht. Neben seinem sich noch immer hastig hebenden und senkenden Brustkorb, der vibrierenden mit Muskeln untersetzten Bauchdecke, kam Satoshi nicht umhin, im Augenwinkel etwas zu sehen, was ihn schockieren und ekeln sollte.
 

„D-du solltest ... dir besser was überziehen ...“, flüsterte Satoshi, dessen Wut und Schock der Verzweiflung und Unsicherheit gewichen waren.
 

„Was? Wieso ...“ Der Bassist hob den Kopf und visierte seinen Zimmergenossen an, nur einen Moment lang, ehe er anscheinend die Situation begriff, und beide Hände über seine immer noch erigierte Männlichkeit legte, um sich zu bedecken, und blickte peinlich berührt zu Boden.
 

Der Dunkelhaarige wurde noch verwirrter. Warum tat sein Kollege so, als könnte er sich an nichts erinnern? Warum wirkte er, als würde ihn dieser Situation selbst so verwirren wie ein Bandwechsel zu ScreW?
 

„Was ... Hab ich etwas Schlimmes ... gemacht?“
 

Satoshi blinzelte. Blinzelte noch mal. Wie sollte er denn auf diese Frage reagieren?
 

„Na, hab ich ... dich betatscht oder an dir rumgespielt? Deine Hände irgendwo hingeführt ... auf mir?“, erkundigte er sich.
 

„Nein“, antwortete der Sänger trocken und schüttelte den Kopf.
 

Reita atmete erleichtert auf und fuhr sich mit einer Hand durch die Haare. Seine schmalen Lippen verzogen sich zu einem jugendlichen Grinsen. „Was war es denn dann, dass du mich aus dem Bett geschmissen hast? Nur die Tatsache, dass ich nackt war?“
 

Dieses Mal reagierte sein gegenüber mit zusammengekniffenen Augen. „Nein. Es lag daran, dass du auf mir saßest.“
 

„Ach so ...“ Noch ein erleichtertes Ausatmen. „Wenn’s weiter nichts war ...“
 

„Ich war in dir.“ Der Satz war schneller aus seinem Mund entkommen, als dass ihm der Titel ihres neuen Albums eingefallen wäre. Spürte er es nicht? Spürte Reita nicht, dass ... anou ... Satoshi wollte diesen Satz in Gedanken gar nicht zu Ende denken. Das war ihm irgendwie zu obszön.
 

Reita stockte in seinen erleichterten Atemzügen. Und im nächsten Moment sprang er auf, schnappte sich im Laufen seine Schlafdecke und verschwand im Badezimmer. Nicht doch, das durfte doch nicht wahr sein! Reita besah sich selbst im Spiegel, sein Gesicht war gerötet und in seinem gesamten Körper vibrierte Erregung. Wieso musste ihm das nur immer wieder passieren?
 

Das letzte Mal wäre Ruki beinahe während des letzten Videoabends sein Opfer geworden und jetzt hatte es einen fast völlig Fremden erwischt! Und nicht nur streichelnd und kosend, sondern ... tiefer gehend. Kami ... Reitas Knie gaben nach und er sank auf die Fliesen. Wie peinlich!
 

*****
 

Zur gleichen Zeit, irgendwo im selben Hotel, nur ein paar Zimmer weiter:
 

„Hast du gesehen, wie Satoshi geguckt hat? Unglaublich!“ Aoi kicherte und wackelte mit den Beinen, während er auf dem Bett lag und auf Uruha wartete, der Sekunden später sich die Haare trocknend aus dem Badezimmer kam. „Als hätte er unglaubliche Panik ...“
 

„Wenn er wirklich Panik hatte und Reita heute Nacht in Stimmung ist, kann es sehr unlustig für ihn werden.“ Der Jüngere schmollte und setzte sich neben dem liegenden Aoi auf die Bettkante, kraulte ihm beiläufig den Nacken und seufzte tief.
 

„Was meinst du damit? Was heißt ‚wenn Reita in Stimmung ist’?“ Er runzelte die Stirn, begann aber gleichzeitig zu schnurren, weil ihm die zärtliche Berührung gut tat. Bald waren sie ein Jahr lang zusammen ... Insgeheim freute er sich diebisch auf ihr Jubiläum.
 

„Ich weiß nicht, ob ich dir das so sagen kann. Vor ein paar Wochen hat mir Reita ein Geständnis gemacht. Er ist ... na ja ... wie soll ich das sagen?“ Uruha seufzte wieder. „Manchmal ist er in der Nacht nicht er selbst.“
 

„Das hört sich merkwürdig an ... Verwandelt er sich in einen Werwolf oder was ist los?“
 

„Nicht direkt.“
 

„Wie denn genau?“ Aoi setzte sich auf und legte eine Hand auf Uruhas nackten Oberschenkel.
 

Der Dunkelblonde grinste, weil das immer Aois Taktik war, wenn er an eine Information kommen wollte, die ihn eigentlich nichts anging. Bei solchen Berührungen setzte nämlich immer sein Verstand aus, wie Aoi es ihm in der Silvesternacht bewiesen hatte. „Genauer gesagt, hat er sich im Schlaf nicht unter Kontrolle.“
 

„Im Schlaf hab ich mich gelegentlich auch nicht unter Kontrolle“, flüsterte der Ältere verrucht und Uruha schlug die Beine übereinander, bevor diese freche Hand in gefährlichere Regionen vordringen konnte.
 

„Oh, im wachen Zustand bist du manchmal auch geradezu unzurechnungsfähig“, konterte er amüsiert und lehnte sich leicht zurück. „Aber so etwas Ähnliches ist es bei Reita ...“
 

„Wie? Er fällt im Schlaf über dich her? Der wird was erleben!“ Aoi grinste und Uruha erwiderte, weil er wusste, dass es nicht ernst gemeint war. „Nein, jetzt mal ehrlich ... Er fällt im Schlaf über seine Mitschlafenden her?“
 

Der Leadgitarrist nickte und sein Grinsen verschwand. „Das ist leider gar nicht so lustig, wie es klingt. Er macht das schon Jahre lang und war immer froh, wenn wir es nicht mitbekommen haben oder er früh genug aufgewacht ist. Letztens hat er bei Ruki -“
 

„Was?!“ Aoi stellte sich geschockt auf alle Viere und durchbohrte Uruha mit seinem Blick. „Soll das heißen, er hat an Jedem von uns schon mal rumgefummelt oder ihn -“
 

„Ich habe nicht nachgefragt“, gestand Reitas Jugendfreund und seufzte. „Akira war so verzweifelt, weil er das letzte Mal aufgewacht ist und seine Hand schon in Rukis offener Hose steckte. Es gibt kein Medikament dafür. Keins, das ihm hilft.“
 

„Dieser Ausrutscher mit Ruki ...?“
 

„War das Schlimmste, an das er sich erinnern kann. Deswegen musste er auch mit mir reden. Mit irgendjemand Anderem außer seinem behandelnden Arzt. Wenn irgendwann mal etwas ... Heftigeres passiert, wüsste er wahrscheinlich nicht, wie er das erklären soll.“
 

„Oha ... ist ja keine Schlaflosigkeit, ne? Anou ...“
 

„Diese Schlafkrankheit hat einen ähnlichen Namen wie die Schlaflosigkeit.“
 

*****
 

Reita kam aus dem Badezimmer zurück ins Schlafzimmer, wo es sich Satoshi auf dem Bett inzwischen einigermaßen bequem gemacht hatte. Augenscheinlich immer noch verkrampft und schockiert, die eigene Bettdecke um sich geschlungen. Der Bassist kam ihm näher und wurde mit einem wachen und vor allem leicht anklagendem Blick empfangen. „Satoshi-san ...“
 

„Weißt du ... nach der Aktion können wir die Förmlichkeiten gleich lassen“, gab Satoshi sarkastisch zurück.
 

„I-ich kann das erklären ...“ Reita wurde knallrot im Gesicht und starrte auf die Kuhlen im Laken. Er konnte sich ziemlich genau vorstellen, was vorgefallen war. Ein paar Streicheleinheiten. Aufkeimende Erregung, die er sich jetzt im wachen Zustand kaum erklären konnte. Ein paar einfache Handgriffe, um sie beide zu entkleiden. Wenn er länger und intensiver darüber nachdachte, schien er sich daran zu erinnern, dass er tatsächlich auf dem jungen Sänger gesessen hatte. Dass er ihn in sich gespürt hatte. Und wieder gewann sein Gesicht an Röte. „Mein Körper macht ... manchmal ... einfach, was er will ...“
 

„Wie meinst du das? Behauptest du etwa, du hättest bei dieser - körperlichen Anstrengung geschlafen? Du warst nicht ganz bei dir? Was soll das sein? Eine neue Form des Schlafwandelns?!“ Der Sänger klang sehr wütend und verletzt in seinem Stolz.
 

Der Ältere nickte und seufzte tief. „Es ist so ähnlich.“
 

Satoshis Augen verengten sich. „Was meinst du damit?“
 

„Ich ... das ist ... ich ... bin krank.“
 

*****
 

„Das hört sich alles sehr mysteriös an.“ Aoi setzte sich bequem hin und schlug wie Uruha die Beine übereinander. „Das ist anerkannt?“
 

„Medizinisch ja, aber öffentlich ... versuch mal, einem Freund oder einer Freundin zu erzählen, dass du sie im Schlaf überfällst, ohne etwas von ihr zu wollen ... Praktisch unmöglich. Was hättest du denn gesagt, wenn ich dir noch vor knapp einem Jahr mit so was gekommen wäre? Du hättest es mir doch auch nicht geglaubt.“
 

„Aber ich hätte auch nichts dagegen gehabt ...“ Aoi ließ seine Stimme spielen und küsste Uruha knapp unterm Ohrläppchen. „Wenn du das gemacht hättest, wäre es ... anders gekommen. Nicht schlechter, aber anders.“ Er kicherte und strich die feuchten, blondierten Haare zurück. „Wie heißt es denn nun richtig? Somnambulismus mit sexuellem Übergriff?“
 

„Nein. Der Begriff heißt -“
 

*****
 

„Krank? Schwer krank? Gefährlich krank?“
 

„Gefährlich krank für andere, wie ich heute Nach feststellen musste ...“ Reita rang sich ein gequältes Lächeln ab. „Bitte, du musst mir glauben, dass ich das nicht mit Absicht gemacht habe. Ich habe ... eigentlich ... geschlafen.“
 

„Du kannst bei so was schlafen?“ Satoshi war sich nicht sicher, wie er mit dieser Information umgehen sollte, weil es ihm höchstens danach schwer fiel, die Augen offen zu halten. Apropos ... wo war seine Müdigkeit hin? Du willst mich doch veralbern!“
 

„Nein, wirklich nicht.“ Der Blondierte setzte sich an seine Bettseite und presste die Lippen aufeinander, bis sie blass wurden. „Wenn es anders wäre, könnte ich ja auch zugeben, dass ich scharf auf dich bin, oder?“ Er sah neben sich, weil er eine Bewegung auf der Matratze hörte. Satoshi hatte sich zu ihm herüber gelehnt und die Haare fielen ihm leicht und süß ins Gesicht. Und gleichzeitig beobachteten ihn diese dunklen, wachen Augen ...
 

„Bist du es denn?“ Wie unsensibel, Satoshi-san.
 

„Natürlich nicht ...“ Er zog die Augenbrauen zusammen.
 

„Also ...“ Der Sänger drehte sich auf den Bauch und stützte seinen Kopf in den Händen ab. Er war noch immer relativ unbekleidet. Und seine Coolness war nur gespielt. Nie und nimmer würde er so locker reagieren, nach dem, was er gegenüber Aoi und Uruha abgezogen hatte. „Du kannst dich nicht kontrollieren, wenn du schläfst? Du träumst nicht mal davon, während du es tust?“
 

„Nein, gar nichts ... Ich merke es ja nur, wenn ich die ... Ergebnisse ... na ja ... sehe oder fühle.“
 

„Kann man das nicht heilen?“, fragte Satoshi und Reita ahnte, dass seine Wut doch verflogen war.
 

Er schüttelte den Kopf. „Man hat noch keine wirklich hilfreiche Therapie gefunden. Würdest du jede Nacht sicherheitshalber zugedröhnt sein wollen? Ich ganz sicher nicht!“ Der Blonde erinnerte sich daran, wie er es einen Monat lang mit den ‚Beruhigungsmitteln’ versucht hatte. Jeden Morgen einen kleinen Rest von dem Mist in seinem Körper – und immer, wenn er alles vollständig abgebaut hatte, war es schon wieder Zeit zu schlafen. Dieser Monat war ... anstrengend gewesen. Und ganz ohne Schlaf ging es doch auch nicht.
 

„Reita-san?“ Satoshis Stimme riss ihn aus seinen Gedanken.
 

„Hm?“ Hatte Reita ihn gerade eben angestarrt? Verdammt ...
 

„Ich dachte, du wärst irgendwo ganz weit weg!“ Der Sänger lächelte liebevoll. „Mach dir keine Gedanken um mich oder um das, was ich vorhin gedacht haben könnte“, - er wurde rot. „Ich ...“ Sein Blick senkte sich und er spielte nervös mit seinen Fingern. „Ich habe dir schon verziehen. Schließlich ist das etwas, wofür du nichts kannst.“
 

Warum wurde das blasse Gesicht des jungen Sängers rot? Reita lehnte sich so weit zurück, dass er mit dem Rücken auf dem Bett zuliegen kam, und seufzte. „Danke dir.“ Er schloss die Augen. Atmete tief durch. Wenigstens war dieses Problem erst mal beseitigt.
 

„Hast du das schon mal im wachen Zustand gemacht?“ Es war eine leise Frage, die Reita nicht erwartet hatte und deren Tonfall er nicht zuordnen konnte.
 

„Was denn?“
 

„Mit einem Mann geschlafen.“
 

Reita zuckte und schüttelte den Kopf. „Nicht, soweit ich mich erinnern könnte“, lachte er rau.
 

„Interessiert es dich? Wie es sich anfühlt, meine ich?“
 

„Satoshi ... meinst du nicht, du solltest mich nach der Aktion vorhin so etwas besser nicht fragen?“ Die Berührung auf seiner Bauchdecke ließ ihn beben, denn noch immer kochte sein Blut, obwohl sich seine Haut schon abgekühlt hatte. Die Hand strich sanft und geradezu vorsichtig, etwas schüchtern über seine Muskulatur, über den Bauchnabel. Darüber hinweg weiter nach ... „Satoshi!“
 

„Heiß ... du warst unheimlich heiß“, hörte er ein heiseres Flüstern, traute sich aber nicht, die Augen zu öffnen. Nur seine Finger griffen blind nach dem Handgelenk, das sich seiner Mitte näherte. „Ich dachte, ich ... verglühe in dir!“
 

„Satoshi ...“ Reita zog die Stirn kraus und war rot im Gesicht. „Du solltest nicht ...“
 

„Darf ich nicht? Wolltest du das nicht?“
 

Er hörte den Stoff der Decke rascheln, bis er nackt dalag, und auch Satoshi bewegte sich neben ihm. Und ohne Vorwarnung spürte er warme Lippen auf seinen ruhen. Überrascht öffnete er den Mund und spürte fast sofort, dass dies ein Fehler gewesen war. Doch konnte eine heiße, wild tanzende Zunge tatsächlich ein Fehler sein?
 

Seufzend und durchaus angetan hob er die Arme, verließ somit seine schützende Position, grub beide Hände in Satoshis schwarzes Haar. Küssen konnte nicht so schlimm sein, oder? Küssen war doch nicht so sündhaft, wie die Gesellschaft es einem vormachen wollte. Selbst wenn es sich beim Kusspartner um einen männlichen Künstlerpartner handelte.
 

„Reita-san“, hörte er den Jüngeren wieder flüstern. „Es tut mir Leid.“
 

Doch Reita schüttelte den Kopf, während der Sänger sich entfernte. „Dir muss nichts Leid tun. Aber ... Satoshi-san?“
 

„Hm? Hai?“
 

Der Bassist zog ihn wieder an sich. „Hör nicht auf!“ Er sah noch oder spürte vielmehr dieses freche Grinsen und dann wieder Hitze an seinem Mund. Verführend und schwer legten sich männliche Hände auf seinen Körper, erkundeten ihn und entfachten ein Feuer, das in der Glut gewartet und geglüht hatte. Er war von sich selbst ganz überrascht und teilweise auch geschockt. Wie konnte er so devot da liegen – wie auf Erlösung wartend? Und obwohl sein Verstand ihm vormachen wollte, dass er dafür gar nicht der Typ war, flüsterte ihm sein Körper zu:
 

Das macht nichts ... Es fühlt sich doch gut an! Genieße und bewahre dieses Gefühl in dir ...
 

Satoshi fühlte an seinen Rippenbögen entlang, grub seine Nägel leicht in die helle Haut, dass Reita vor Lust aufkeuchte.
 

Er wollte nicht aufhören. Dieses Spiel, das ihm angeboten worden war, erschien ihm – nackt, das Laken im Rücken, einen heißen Körper über sich – wie ein Versprechen von verbotener Gefahr.
 

Eine Hand künstlerisch gewandt schlich sich zwischen seine Beine und tastete nach dem pulsierenden Stück Fleisch. „Wie viel bist du bereit zu tun?“
 

Ein Zittern lief durch den Leib des Blonden, während er die Worte hörte und in die Realität umrechnete. War er bereit, bei vollem Bewusstsein das zu tun, wonach sich seine Seele in Nächten sehnte? „Nicht heute“, widersprach er sich selbst und rieb sich an der fremden Hand, indem er seine Hüften bewegte und sich dabei die Lippen leckte.
 

Satoshi lächelte und beugte sich erneut über ihn, um ihn zu küssen, bis Reita die Luft zum Atmen fehlte. Etwas unkoordiniert, aber bestimmt griff der Bassist nun seinerseits zwischen Satoshis Beine, um ihn zu streicheln und ihm etwas Gutes zu tun. Sie öffneten Beide die Augen und sahen einander an, lächelnd, glücklich – wissend ...
 

*****
 

Aoi pfiff ein fröhliches Lied und brachte Kaffee sowie Orangensaft, während Uruha sein eigenes Frühstück an den Tisch holte. Die kleinen, fruchtigen Zuckerringe kullerten in der Schüssel hin und her, sie klapperten und Aoi grinste verschmitzt, während sein Freund den Orangensaft hineinkippte.
 

„Ich durchschaue dich, Kouyou ... Du willst doch vor den Anderen nur einen auf ‚ich esse ja so gesund’ machen.“
 

„Das stimmt gar nicht. Außerdem sind die Teile so was von ungesund! Zuhause bin ich einfach nur zu faul, um zu frühstücken.“ Uruha lachte.
 

„Ich würde dir auch alles ans Bett bringen“, schlug Aoi charmant vor und schlürfte seinen Kaffee.
 

„Dann müsstest du ja schon morgens durch die halbe Stadt fahren.“ Enttäuscht darüber, dass Aoi nicht immer bei ihm schlafen konnte, rührte er in den mit Orangensaft getränkten Zuckerringen.
 

„Das könnten wir doch auch ändern, oder?“
 

Mit dem Löffel im Mund sah der Jüngere von seiner Schüssel auf.
 

„Ich ...“ Aoi lächelte zögerlich. „Ich habe da eine Wohnung gefunden.“
 

Uruha blinzelte niedlich.
 

„Du solltest solche Blicke in der Öffentlichkeit lassen.“
 

„Welche Blicke?“
 

„Ich könnte dich gerade echt vernaschen.“ Der Ältere lehnte sich zurück und sah durch den Raum, um sich von seinem Freund abzulenken. Er sah, wie Tora lustlos in seinen Cornflakes herumstocherte, und Shou las Zeitung – sie saßen Rücken an Rücken. So konnte es doch bald nicht mehr weitergehen. Der alice nine.-Gitarrist litt jetzt schon mindestens ein Jahr länger als Aoi es getan hatte. Wie lange wollte er das noch durchstehen?
 

„Yuu ...? Eine ... Wohnung? Für uns?“, flüsterte der Blonde jetzt hektisch, weil er auf seinen Blick anscheinend keine andere Antwort bekommen sollte.
 

„Natürlich für uns, du Dummerchen.“ Sein Lächeln war so entwaffnend und ... Der Leadgitarrist war sprachlos. „Was hältst du davon? Oder ist es dir zu früh? Ich meine ...“ Plötzlich war sich der Dunkelhaarige seiner Sache gar nicht mehr so sicher. „Eine gemeinsame Wohnung ist ein großer Schritt. Wenn ...“
 

„Ich hoffe, du hast an ein Bad mit zwei Waschbecken, einer Badewanne und einer Dusche gedacht!“
 

„Bitte?“
 

„Ist doch logisch, oder?“ Beschwingt schwang Uruha seinen Löffel in der Luft hin und her. „Wenn es nur ein Waschbecken gibt, werden wir morgens nicht fertig. Duschen sind praktisch, Badewannen entspannend.“
 

„Heißt das, du ...“
 

„Oh Moment.“ Er hob bittend eine Hand, während seine andere in seine Hosentasche griff. Der Vibrationsalarm seines Handy hatte seine Aufmerksamkeit erweckt. „Hm ... eine SMS von Akira.“ Die Nachricht wurde geöffnet und Uruha zog die Augenbrauen zusammen. „Er ... kommt ein paar Minuten später zum Frühstück. Gleiches soll ich Girugämesh ausrichten. Яyo-san?“, rief der Gitarrist nun laut zum Girugämesh-Tisch hinüber. „Satoshi-san kommt ein bisschen später. Anscheinend stimmt etwas nicht mit seinem Koffer.“
 

ShuU begann zu kichern und klopfte leicht auf den Tisch, sodass Nii ihn irritiert und dann verstehend beäugte. „Was hast du gemacht?“
 

„Nichts Schlimmes“, antwortete ShuU prustend und zwinkerte verräterisch. „Was hasst Satoshi am meisten?“
 

Dieses Mal war es Яyo, der seine Meinung Kundtat. „Weiß.“
 

„Du hast ihm weiße Klamotten in den Koffer gelegt?“ Nii tat begeistert und stürzte seinen Kaffee herunter, bevor er bemerkte, dass er diesen noch nicht gezuckert hatte, und verzog das Gesicht.
 

Uruha schmunzelte und schaute noch immer auf das Handydisplay. „Akira ...“
 

„Hm? Was ist mit ihm?“
 

„Ich glaube, er hat etwas angestellt. Sonst würde er doch kaum schreiben.“ Der Leadgitarrist trank seine Schüssel aus und stellte sie wieder ab. „Und um auf deine Frage zu antworten: Lass uns die Wohnung gemeinsam angucken – und dann sehen wir weiter. Grundsätzlich habe ich nichts gegen ein gemeinsames Leben mit dir!“
 

Aoi griente erleichtert und trank noch mal einen Schluck seines Kaffees, ehe er bemerkte, dass Uruha aufgestanden und zu ihm rübergekommen war. Diese Samtkissen setzten sich sanft wie ein Windhauch an seinen Mundwinkel und kurz darauf hatte er seinen Leadgitarristen auf den Schoß gezogen, um ihn innig und äußerst offensichtlich zu küssen. Dass alle auf sie starrten, kümmerte Aoi schon lange nicht mehr – und so lange sein Schatz auch nichts dagegen hatte, war doch alles in bester Ordnung!
 

Etwas anderes erregte nur wenige Sekunden die Aufmerksamkeit der restlichen Musiker. Eine blasse Hand legte sich an die Schiebetüren des Frühstücksraums, um den restlichen Körper hinterher zu ziehen. Satoshis Bettfrisur schien wie ein explodiertes Kissen, als er um die Ecke blickte und nach dem kürzesten Weg zum Girugämesh-Tisch suchte. Ein weißes Hemd mit leicht bläulichem Schein hing um seine schmalen Schultern, so dass es ihm von der einen Seite her immer wieder herunter rutschte.
 

Und auf dieses Stückchen nackte Haut legte sich eine weitere Hand. Reita war zwar ungestylt, doch er hatte sich schon für die anstehenden Konzerte fertig gemacht. Er gähnte und streichelte die Haut unter seinen Fingern, was Satoshi mit einem eindeutigen Fingerzeig quittierte.
 

Danach fiel der Blick des Sängers auf das sich küssende Gitarristenpärchen. Er stutzte und sein überraschter Gesichtsausdruck ließ Reita leicht grinsen. Doch er bemerkte es nicht. „Ich hoffe ... euer Gig nachher läuft euren Wünschen entsprechend.“
 

„Wird er garantiert“, gähnte der Bassist wieder. „Auch wenn ich noch etwas müde bin.“
 

„So müde hast du dich gar nicht verhalten, Akira ...“, sagte Satoshi und fühlte in seinen Nacken, wo ein kleiner, gar nicht so zarter Liebesbiss brannte. Dann geschah etwas, das bei Satoshis derzeitigen weißen Aufzug nicht zu erwarten gewesen war: Er lächelte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (14)
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Von:  Len_Kagamine_
2012-11-29T21:38:15+00:00 29.11.2012 22:38
noch eine von dir *___*
und ich fand es interesant Reita mal nicht mit Ruki zu lessem

der arme Satoshi hat schon wenig schlaf und einen karter und dan geht es am abend noch wieter aber ich stelle mir das jetzt schon richtig lustug vor alle in einem hotel xD

Reita hat ein Doppelzimmer für sich alleine und ähm ... Satoshi ... dich haben sie zu ... Aoi und Uruha in ein Zimmer gesteckt ...“

Reita hatt ja glück ^^
und ich musste voll lachen als ich gelessen habe das Satoshi bei Aoi und Uruha ist xDD
das fängt echt klasse an xDD aber zum glück hat Ruki ja ein einzel zimmer wo Satoshi jetzt hin geflüchtet ist ^^

„Reita-san --- er --- er hat --- mir ins Ohr --- gepustet ---“

xDDD zu geil einfach zu geil XD

>Gott sei Dank: Endlich normale Menschen. <

xDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDD
so geil wo er wegen einem weisem schlafanzu würgt xDDD ich frag mich nur warum ShuU ihn aus getaucht hat okai warsheins um ihn zu ergern xDD und das würde ich gerne sehen wie er das mit bass seiten macht xDD
wau er wurde im bett und das schlafent überfallen nicht schlecht her specht und wo er dan selbst ein unterdrückttes stöhnen hat war ich noch bafer wei er ja schule nich mag
der arme Reita *ihn tröstend in den arm nehm*
das wird irgent wie *weiter tröst*
ich finde es gut das Reita wider raus gekomen ist und e sihn erklärt hat und ich bin erstaunt das jetzt Satoshi weiter macht obwohl es zu erst nicht mochte also sex mit einem man

OHHHH wie süüüß und toll und alles einfach sie zeihen zu sammen *___*
und ShuU ist so was von gemein xDDD der arme Satoshi
aber wie süüß da ende weil et Lächelt obwohl er weis an hat *smileÜ
und mal wider eine tolle ff ^^
mal kucken vielicht schafe ich gleich noch eine ^^
Von:  klene-Nachtelfe
2011-04-08T19:40:07+00:00 08.04.2011 21:40
*quietsch*
Einfach der Haaaaammer!!
Ich weis gar nicht was ich an lob schreiben soll, so super ist das zum lesen gewesen!!!
Echt GENIAL!!!!!
KLASSE!!!
PHÄNOMENAL!!!!
... usw. xD
Schön!!!
LG -^.^-
Von:  sama_su
2010-07-24T01:04:52+00:00 24.07.2010 03:04
Ich bin per Zufall auf diese Fanfic gekommen.
Aber ich muss sagen, dass sie echt gut geworden ist^^
Besonderes Lob für die Idee mit der weißen Kleidunng xD
Von: abgemeldet
2010-07-09T13:52:20+00:00 09.07.2010 15:52
Das war echt die beste
ff die ich jeh gelesen hab ehrlich
un dich bin da sehr pingelich was die
paarings angeht aber das kam noch so durch ^^

gibt es eine fortsetzung ?
wäre super ...ich mein die geschockten
gesichter von aoi und uruha sind einfach nur genial..

Von:  Lasagne
2010-07-07T19:38:36+00:00 07.07.2010 21:38
Ich muss schon sagen, dass ich die Geschichte recht faszinierend fand. Besonders, dass Satoshi so durchknallt wegen Uruha und Aoi :3

Freu mich wenn es weiter geht ^_________^

P.S.: Ich hab grad mal diese Fruchtkringel mit Orangensaft gegessen...
Ist nicht schlecht aber mit Milch find ich sie besser XD
Von:  Len_Kagamine_
2010-05-20T23:34:50+00:00 21.05.2010 01:34
auch die ff ist wieder sehr gut geworden ^^ auch wenn ich denn sänger nicht kenne mit dem Reita was hatte und auch die bänd n icht was euigentlich selbst verständlich ist wen cih den sänger nicht kenne ^^
aber trotztem finde ich die gut ^^
wasa mich nur erstaunt hat das er blözlich doch merh vonReita wollte obwohl er sich zu erst da vor ekelt ^^
und ich finde es toll das Aoi und Uruha jetzt zusammen ziehn und das sie schon ein jahr zusammen sind ^^
dat nessy
Von:  Seritoja
2010-04-02T18:27:40+00:00 02.04.2010 20:27
WUuah endlich mal dazu gekommen die story auch noch zu lesen
*.* Iiiich bin begeistert
<.< Wollt ihr die armen Jungs von Alice.Nine nicht auch mal erlösen xD die tun mir leid
*schnurr* Aber reita so ein biiiiisschen devote gefällt mir ^-^ders auch ukiger Seme. muhahaha
Von:  eiko
2010-02-28T17:30:56+00:00 28.02.2010 18:30
awwwwwwwwwww *_______________* wie süüüüüüß *hibbl*
aber schade isses schon.... so ohne details *nuschel* *reita-groupie*
aber... hey.. die nummerierung lässt doch auf weitere teile hoffen, oder? *blinzel*
Von:  LadyKisu
2010-02-24T14:07:28+00:00 24.02.2010 15:07
wie geil ^^
also die zimmerbelegungen sind wirklich toll xD
würd mich wirklich interessieren was da noch so alle in den Zimmern abgelaufen ist *____*
kyo bei miku xD wirklich toll *lach*
satoshi und reita sind so niedlich
und dann hat satoshi einen ganzen koffer voller weißer klamotten xD
mich würde sehr interessieren wie es mit tora und shou weiter geht... tora tut mir so leid ;_;
ihr hab einen sehr schönen schreibstil und es macht spaß eure ff zu lesen ^^

Von: abgemeldet
2010-02-15T22:11:05+00:00 15.02.2010 23:11
Ällabätsch ist ja mal was O.o
Ich kenn nur Ätschibätsch^^
SatoshixReita ist ja doch etwas gewöhnungsbedürftig^^
Aber irwie hab ich das Gefühl, dass ihr wirklich jedes seltsame Pairring einbringen könntet und ich würde es trotzdem toll finden ^-^
Ich mag alle eure Geschichten
Ihr habt einfach einen tollen Schreibstil, Hut ab!
Toll wäre es, wenn ihr nochmal was zu Tora/Shou schreiben würdet
Wenn ihr sie schon erwähnt^-^


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