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no chance

Das ist kein Spiel
von

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Eoin

Hallo meine Lieben.

Endlich geht es hier auch weiter. :)
 

@SesshomaruFluffy: Sein Sarkasmus wird wohl das Einzige sein, dass in daran hindert verrückt zu werden. ;) Was seine Momentane Kleidung und Sauberkeit betrifft ist er schon ein Pirat, seine Moralvorstellungen sind aber (leider?) immer noch anders. ;) Vielen Dank für deinen Kommentar und viel Spass mit dem Kapitel.
 

Ich wünsche auch allen Anderen viel Spass mit diesem Kapitel. :)

Zuvor aber noch eine knappe Zusammenfassung des letzten Kapitels:
 

»James, Jack und seine Crew haben Irland erreicht und tauchen in die Wälder ein. Währenddem James mit seinen Gefühlen für den Piraten versucht klar zu kommen, oder viel eher sie zu verdrängen, dringt Jack immer mehr in sein Herz ein.

Als der Rum mal wieder alle ist, bleiben sie stehen um sich diesem Problem zu widmen. Jack scheint es jedoch nicht wirklich zu kümmern. Als James zwischen ein paar Hecken ein orange-rotes Fellknäuel entdeckt, wird Jack darauf aufmerksam und scheint sich offensichtlich darüber zu freuen. James stellt sich daraufhin nur eine Frage: Hat er jetzt völlig den Verstand verloren?«
 

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Erkundung
 

„Fangt es endlich, ihr unnützen Kielratten!“ Jacks Stimme donnert über die Lichtung, auf der wir uns inzwischen befinden.

Amüsiert sehe ich dabei zu wie die gesamte Crew, inklusive Captain, wie wild gewordene Hühner, über die Waldrichtung rennen, währendem ich es mir am Waldrand, an einer grossen Eiche, gemütlich gemacht habe.

Die Beine von mir gestreckt und die Arme vor meiner Brust verschränkt, sitze ich da und beobachte die Piraten aus sicherer Entfernung.

Nun, ich gebe zu, Jack ist nicht verrückt geworden.

Er ist es schon immer gewesen.

Aber er hat wohl möglich Recht gehabt, was die Sache mit den Kobolden betrifft.

„Da ist es! Halt es fest!“ „Nein, es ist gerade dort hinten gewesen!“ „Stimmt nicht! Vor dir ist es do- Au!“

Breit Grinsend betrachte ich Pintel und Ragetti, wie sie gerade zusammen gestossen und auf dem Boden gelandet sind, sich jetzt den schmerzenden Kopf haltend und reibend. Dabei beschuldigen und verfluchen sie sich gegenseitig.

Sie sind nicht die Ersten die, auf solche oder andere Weise, Bekanntschaft mit dem Waldboden gemacht haben.

Schon einige zuvor sind durch stolpern oder Zusammenstösse zu Boden gegangen und haben sich, mehr schlecht als recht, wieder aufgerappelt.
 

Das orange-rote Fellknäuel hat sich als ein kleines, flinkes Etwas entpuppt, dass starke Ähnlichkeit mit einem Zwerg hat.

Zumindest die Grösse würde passen.

Jack hat, kurz nach der Entdeckung dessen, versucht, mit der Hilfe seiner Crew, dieses Wesen zu fangen.

Bislang ohne Erfolg.

Eigentlich sollte es mich schockieren oder zumindest wundern, dass es so etwas wirklich gibt, aber dafür ist die momentane Situation einfach zu befriedigend.

Den Piraten, die mir, in den letzten Wochen, das Leben nicht einfach gemacht haben, dabei zu zusehen, wie sie hinter dem kleinen Kobold herrennen, vergeblich versuchen ihn zu fangen und dabei mehrmals zu Boden gehen, ist einfach ein zu schöner Anblick.

Ich empfinde Genugtuung.

Und Schadenfreude.

Vor allem, wenn ich Jack beobachte, der schon mehr als ausser Atem ist und aus dem letzten Loch zu pfeifen scheint.

Ja, das ist ein Anblick, an den ich mich gewöhnen könnte.
 

Mein Grinsen wird noch etwas breiter, als der kleine Zwerg, der wirklich kaum grösser ist als eine Hand, sich zwischen den Beinen der Crew und schliesslich auch zwischen denen des Captains hindurchschlängelt, um aus der Gefahrenzone zu kommen.

Das Grinsen verblasst allerdings ein wenig, als ich bemerke welche Richtung der Kleine nun einschlägt.

Nämlich genau auf mich zu, mit knurrenden, schreienden und röchelnden Piraten im Rücken.
 

Noch einige Sekunden verharre ich in meiner Position, bevor ich mich seufzend aufrichte, den Dreck von meiner, ohnehin schon dreckigen, Hose klopfe und, wie gewohnt, meine Hände hinter meinem Rücken verschränke.

Der kleine Kobold ist inzwischen bei mir angekommen und sucht Schutz hinter meinem rechten Bein.

Zu ihm herunter schielend beobachte ich wie der Zwerg vorsichtig, sich dabei an mein Hosenbein klammernd, hinter eben diesem hervor linst.

Einmal tief durchatmend richte ich dann meinen Blick direkt auf den schreienden Haufen der stolpernd auf mich zu gerannt kommt.

Ich straffe meine Schultern, während mein Blick sich verfinstert und um einige Grade kälter wird.
 

Die Piraten scheinen meinen Blick zu bemerken, denn wie auf Kommando sehen mich alle an und kommen schliddernd zum Stehen.

Natürlich machen einige eine unelegante Bruchlandung, während andere wild mit den Armen wedeln, um das Gleichgewicht wiederzufinden.

Zum grössten Teil vergeblich.

Beruhigend zu wissen, dass die Piraten immer noch Angst vor mir haben, auch wenn ich im Moment nicht wie ihr gefürchteter Commodore aussehe.

Jack gehört leider zu denen die stehen geblieben sind, ohne dabei umzufallen.

Torkelnd und mich eindringlich musternd – kann es wirklich sein, dass ihn mein Blick beunruhigt? – kommt er auf mich zu und bleibt eine Armlänge vor mir stehen.

Misstrauisch beäugt er mich und legt ganz in Sparrow Manier den Kopf schief.

Ich unterdrücke das Verlangen meine Augen zu verdrehen.

Stattdessen versuche ich ihn, mit meinen Blicken, zu erdolchen.
 

„Könntet Ihr mir verraten weshalb Ihr diesen Leprechaun vor uns beschützt?“ Verwirrung schwingt in seiner Frage mit. „Ihr wisst doch genau so gut wie ich, dass wir ihn brauchen. Ausserdem habe ich nicht vor ihm irgendetwas anzutun.“

Meine rechte Augenbraue hebend antworte ich ihm: „Danach sah es allerdings nicht aus. Viel eher habt ihr den Eindruck erweckt diesen… Zwerg töten zu wollen.“

Ehrliche Überraschung zeichnet sich auf Jacks Gesichtszügen wider.

„Aber nein! Wie kommt Ihr nur auf solch einen Gedanken? Ihr wisst doch wozu wir ihn brauchen.“
 

Tief durchatmend versuche ich seine Naivität auszublenden.

„Natürlich weiss ich, dass Ihr ihn nicht töten wollt, Sparrow. Das habe ich auch nie behauptet.“

Jack öffnet seinen Mund, vermutlich um mir zu widersprechen, doch bevor er dazu kommt setze ich meine Erklärung fort.

„Ich bezweifle jedoch, dass dieser kleine Kerl das weiss. So wie ihr euch brüllend auf ihn gestürzt habt und ihn dabei mehrmals beinahe, mit euren Füssen, zerquetscht habt, hat er auch keinen Grund dazu, dies nicht zu befürchten.“
 

Er blinzelt mehrmals, scheint langsam zu begreifen.

Besonnen gleiten seine Augen zu meinem Hosenbein, er neigt dabei seinen Kopf etwas nach links, um den kleinen Leprechaun, der sich immer noch vehement an mich klammert, ansehen zu können.

Ich richte mein Augenmerk ebenfalls auf den Kleinen, der, als er meinen Blick bemerkt, diesen unsicher erwidert.
 

„Er scheint Euch zu mögen, Commodore.“ Dieser Satz veranlasst mich dazu, meine Aufmerksamkeit wieder auf den Piraten zu richten.

Dort begegnet mir auch schon ein schelmisches Grinsen.

Meine Augenbrauen zusammen ziehend, frage ich mich, was wohl schon wieder in seinem Kopf vor sich geht.

Da es jedoch meist nichts Gutes ist – zumindest für mich – versuche ich es gar nicht erst heraus zu finden.

Stattdessen beäuge ich ihn kritisch.

Meine Reaktion scheint ihn zu belustigen, jedenfalls gluckst er leise.

Ich unterdrücke ein abfälliges Schnauben.
 

„Jetzt seht mich nicht so an, James. Das war lediglich eine Feststellung, nichts weiter.“

Jack spricht so leise, dass nur ich ihn verstehen kann.

Das ist auch besser so.

Wenn er schon meinen Vornamen verwenden muss, dann wenigstens so, dass es andere nicht mitbekommen.

Schon gar keine Piraten.

Und erst recht nicht seine Crew.
 

Da es ihn zu stören scheint, dass ich ihm nicht meine ungeteilte Aufmerksamkeit schenke, macht er einen grossen Schritt auf mich zu und steht nun so nahe vor mir, dass ich seinen Atem auf meiner Haut spüren kann.

Unwillkürlich muss ich hart schlucken, bemühe mich aber mir nichts anmerken zu lassen.

Und auch auf keinen Fall zurückzuweichen.

Abgesehen davon, dass da nicht viel Platz zum Zurückweichen wäre.

Schliesslich steht direkt hinter mir eine massive Eiche, die sich sicher nicht erbarmen wird ein paar Zentimeter zu weichen.

Zudem klammert sich immer noch dieser Knirps an mein Bein.
 

Immerhin hat er nun meine volle Aufmerksamkeit wiedererlangt.

Dies scheint er auch zu merken, denn das allgegenwärtige Grinsen, das ich in den letzten paar Minuten schon vermisst habe – ja, das ist ironisch gemeint! –, heisst mich wieder willkommen.

Ich muss mich ausserordentlich zusammenreissen, um mich nicht zu bewegen, als er sich noch etwas vorneigt.

Auch wenn es mir gelingt, er muss bemerken wie steif ich gerade dastehe.
 

„Ist alles in Ordnung mit Euch, Commodore?“ Jack haucht mir die Worte geradezu entgegen.

Mehr ist auch nicht nötig, damit ich ihn verstehe.

Schliesslich sind seine Lippen nur ein Fingerbreit von meinen Eigenen entfernt.

Diese Erkenntnis lässt mich erneut hart schlucken.

Es ist nicht gut für mich, wenn er mir so nahe ist.

In vielerlei Hinsicht.

Aber im Moment vor allem deshalb, weil ich den abstrusen Drang verspüre den letzten, kümmerlichen Rest Distanz zu überwinden.

Innerlich schüttle ich den Kopf, um diese Gedanken zu vertreiben.

Mit mässigem Erfolg.
 

„Bestens.“, zische ich ihm entgegen.

Zu mehr wäre ich im Augenblick auch nicht im Stande.

Erbärmlich.

Jacks Augen sind mir so nahe, dass ich die unterschiedlichen Brauntöne, die teilweise sogar beinahe schwarz sind, ohne Mühe erkennen kann.

Ich muss mich stark zusammennehmen, damit ich nicht in ihnen versinke.

Schon wieder.
 

Ein räuspern reisst mich – und so wie es aussieht auch Jack – aus den Gedanken.

Der Captain bringt wieder mehr Distanz zwischen uns – weshalb, in Gottes Namen, verspüre ich Bedauern dabei?! –, indem er ein paar Schritte zurück geht und sich seiner Crew zuwendet, die sich inzwischen alle wieder auf ihren Beinen befinden.

Sie scheinen etwas verwirrt zu sein.

Mir geht es nicht anders.

Willkommen in meiner Welt.
 

„Ähm, Captain…“ Mister Gibbs räuspert sich kurz, dabei versucht er tunlichst zu vermeiden, dass sein Blick den meinen trifft. „Was gedenkt Ihr nun zu tun?“ Seine Augen wandern flüchtig zu dem Leprechaun, um einen Augenblick später wieder zu Jack zu wandern.

Dieser scheint einen Moment nachzudenken.

„Nun, da wir das haben was wir brauchen, müssen wir nur noch dafür sogen, dass wir das, was wir haben, auch behalten.“

Sein erster Maat blinzelt ein paar Mal, bevor er zu begreifen scheint.

„Ah! Und wie beabsichtigt Ihr das zu tun?“ Seine Augen bekommen einen aufgeregten Glanz. Ist es wirklich möglich, dass so ein Mann einmal bei der Navy war?

Nur gut, dass sich das erledigt hat.
 

Ich werde gar nichts tun.“ Jack dreht sich zu mir um, wobei die Perlen, die er in seine Haare – kann man diese Mähne überhaupt so nennen? – geflochten hat, leise klimpern.

Schon wieder sehe ich mich mit einem breiten Grinsen konfrontiert.

Seine Augen funkeln dabei belustigt.

Das wird nämlich unser lieber Commodore übernehmen.“

Ich brauche einen Augenblick, bis ich realisiert habe, dass er das wirklich gesagt hat.

„Bitte was?“, zische ich, meine Augenbrauen zusammenziehend.
 

„Commodore, darf ich Euch daran erinnern, dass wir eine Vereinbahrung haben?“ Ein knurren wird ihm als Antwort genügen müssen.

Natürlich erinnere ich mich daran.

Schliesslich stehe ich deswegen hier, in Irland, in irgendeinem Wald, mit einem Leprechaun, der sich immer noch nicht von meinem Bein gelöst hat.

„Ah, wie ich sehe erinnert Ihr Euch.“

Ich habe das dringende Bedürfnis ihm irgendwie den Mund zu stopfen und ihm dieses Grinsen aus dem Gesicht zu wischen.

„Und wie stellt Ihr Euch das vor?“ Jack kann froh sein, dass ich über so eine starke Selbstbeherrschung verfüge.

„Ganz einfach. Ihr werdet dafür sogen, dass er nicht wegläuft.“ Er wirft einen kurzen Blick zu dem Zwerg. „Immerhin scheint er Euch zu mögen.“

Ich schnaufe. „Er hat nur weniger Angst vor mir, als vor Euch und eurer verdammten Crew. Was vielleicht daran liegt, dass ich nicht, wie ein wild gewordenes Pferd, hinter ihm her gehetzt bin.“

Sarkasmus? Nicht doch.

Jack zuckt lediglich mit den Schultern, während seine Crew verlegen zu Boden sieht oder dümmlich grinst.
 

Meinem Schicksal ergebend, senke ich den Kopf und Blicke auf den kleinen Leprechaun herunter, der mich zuerst gross ansieht, bevor er anfängt zu… grinsen?

Ich unterdrücke den Drang entnervt aufzustöhnen, stattdessen hebe ich eine Augenbraue.

Seine orange-roten Haare stehen ihm wild vom Kopf ab und sind mindestens so ein Blickfang wie seine blauen Kulleraugen, die mich unschuldig anfunkeln. Das würden sie zumindest, wenn nicht ein spitzbübisches leuchten in ihnen wäre.

An wen erinnert mich das bloss?

Leise aufseufzend versuche ich das lächeln zu verdrängen, dass sich auf mein Gesicht schleichen möchte.

Mit mässigem Erfolg.
 

Schneller als ich sehen kann, klettert der Kleine an mir hoch und hockt sich auf meine Schultern.

Ein leises Kichern dringt an mein Ohr.

Mein überraschter Blick scheint ihn zu belustigen.

Unwillkürlich schiesst meine linke Augenbraue in die Höhe, als er anfängt zu sprechen.

„Ihr solltet mehr lächeln, James.“ Ein strahlendes lächeln begleitet seine Aussage.

Ich bin im ersten Moment zu perplex, um denn Sinn seiner Worte zu verstehen, geschweige denn etwas darauf zu erwidern.

Ich hätte nicht gedacht, dass dieses… Wesen überhaupt sprechen kann.

Zumindest nicht in meiner Sprache.
 

„Wir Leprechauns sprechen jede Sprache.“, kichert er und ich fasse mich allmählich wieder. „Und wie heisst du?“

Seine blauen Augen funkeln mich freundlich an.

„Eoin.“
 

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Ja und das war es auch schon wieder.

Ich hoffe es hat euch gefallen. :)
 

Bis bald.

Aiako



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  mausilausi
2011-08-26T05:15:43+00:00 26.08.2011 07:15
zu Geil der kleine Kobold
freue mich aufs nächste Kapitel


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