Zum Inhalt der Seite

Was wäre wenn

... der Kampf im Tal des Endes anders ausgegangen wäre? (eine Partner-FF von -NikaEvelina- und mir)
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Hals- und Schädelbruch

Der nächste Morgen hätte trüber nicht sein können. Es war als würde eine Regenwolke über dem Frühstückstisch schweben, die genau ihren Platz über den beiden Jungs gefunden hätte. Die rührten beide ihr Frühstück nicht mal an, Naruto sah stur auf den Tisch, während Sasuke die Wand ansah. Das beide an den Füßen noch miteinander verbunden waren, verbesserte die Situation nicht gerade. Und irgendwie hatte Kakashi das Gefühl, dass sich die beiden gestern richtig gezofft hatten, als Jiraiya und er nicht da gewesen waren. Beide hatten ein paar blaue Flecken im Gesicht und die negative Stimmung, die sie ausstrahlten, war so kalt, dass man damit Getränke direkt vor ihnen hätte kühlen können.

„Wie war euer gestriger Abend?“, fragte er trotzdem nach.

Sie ignorierten ihn. Irgendwie hatte er was anderes auch nicht erwartet. Andere Frage. „Wie läuft es mit eurem Training?“

Jetzt erntete er bitterböse Blicke, die ihm alles sagten, was er zu wissen brauchte. Er zuckte mit den Schultern. „Wenn ihr beiden das nicht auf die Reihe bekommt, kann ich auch nichts machen.“

„Sie könnten uns von dieser blöden Schnur befreien.“, murrte Naruto.

„Guter Witz.“, meinte Kakashi. „Von mir aus kann die liebe Schnur bis an euer Lebensende dran bleiben. Es sei denn, ihr lernt endlich was daraus.“

Jetzt sahen beide doch ein wenig betroffen aus. Kakashi stand auf. „Kommt, ihr esst sowieso nichts mehr. Aber beklagt euch nicht, wenn ihr beim Training Hunger bekommt.“

Widerwillig standen beide auf und Kakashi grinste unter der Maske leicht, als die beiden es wenigstens schafften mit einigem Hin und Her vorwärts zu kommen. Er warf noch einen Blick auf Jiraiya, der nur leicht den Kopf schüttelte. Kakashi seufzte innerlich. Wenn das so weiter ging, würden sie noch Wochen in diesem kleinen Kaff bleiben.

Sie brauchten eine geschlagene Viertelstunde bis zum Baum, den man eigentlich in fünf Minuten erreichen konnte. Dass die beiden sich nicht anfauchte, war irgendwie besorgniserregender als wenn sie es tun würden. Als sie endlich vor dem gewünschten Trainingsobjekt standen, war Kakashi innerhalb von zwei Sekunden auf einem sehr hohen Ast und schaute auf beide runter, die verstohlen vor dem Baum standen.

„Ich warte.“, rief er runter.

Beide warfen sich kurz einen Blick zu und sie gingen in Position. Dass sie es mittlerweile schafften die passenden Füße beim Gehen zu bewegen ohne hinzufallen, war schon mal ein Fortschritt, aber es änderte nichts an der Tatsache, dass Sasuke und Naruto zwei Sekunden später wieder auf den Waldboden krachten. Das Problem war eigentlich ganz einfach. Es ging nicht nur darum die passenden Füße voreinander zu setzten, sondern auch die Schrittgröße anzupassen. Und das taten beide überhaupt nicht. Beim Gehen machte Naruto viel ausholendere Schritte als Sasuke, während beim Laufen Sasuke der Schnellere war.

Kakashi tat das einzige, was ihm in dieser Situation einfiel. Er packte sein Flirt-Paradies-Buch aus, machte es sich auf dem Ast gemütlich und fing an zu lesen.
 

Das wird nie was, dachte Naruto fluchend, während er sich wieder aufsetzte und sich den Schädel rieb. Ein verstohlener Blick auf Sasuke bestätigte ihm, dass er nicht anders dachte. Am Ende des Tages würden sie sich wahrscheinlich beide den Hals gebrochen haben.

„Scheiße!“, fluchte er und stand wieder auf, wobei Sasuke es ihm gleich tat. Wütend funkelte Naruto den Baum an, dann wanderte sein Blick zu seinem Lehrer hoch und sein Gesicht wurde knallrot, der doch tatsächlich gemütlich las.

„Ich bringe diesen perversen Sack um.“, zischte er und wollte sofort auf den Baum zurennen um, seinen Lehrer ordentlich die Meinung zu geigen. Nur hatte er für einen Moment mal wieder die Schnur vergessen und er lag mit dem Gesicht voran im Gras.

„Vollidiot.“, hörte er Sasuke murren.

Und da hatte Naruto echt keinen Bock mehr. Er wollte nicht schon wieder dieses Training machen, er wollte nicht an Sasuke gefesselt sein, er wollte das Ganze hier überhaupt nicht. Jedenfalls nicht so. Das war verdammt noch mal Folter!

Also blieb er im Gras liegen, haute mit der rechten Faust auf es ein, während er sehr unsanfte Wörter ins Gras schrie. Natürlich ging ihm irgendwann die Puste aus, worauf er anfing seinen Kopf auf den Boden zu hämmern.

„Haben wir es dann bald mal?“

Sasuke ignorierend machte er weiter. Sollte der blöde Sack doch alleine weiter machen und es irgendwie schaffen sich von dieser Schnur loszumachen. Dann hatte er keine Sorgen mehr und Naruto auch nicht.

„Gleich hat der Boden 'ne Delle.“

„Na und?“

Mist, er hatte doch geredet. Aber er hörte nicht auf dem Kopf auf den Boden zu schlagen. Irgendwie war das ganz angenehm, man konnte sich auf was anderes konzentrieren, als darauf es seinem unfreiwilligen Partner recht zu machen, der sich sowieso nie nach ihm richtete.

„Das hilft uns nicht weiter.“

„Dann lass dir was einfallen.“

„Du hilfst mir nicht gerade dabei.“

„Ich bin am nachdenken.“

„Das sehe ich.“

Wütend hob Naruto den Kopf und funkelte zu Sasuke hoch. „Dann mach mal einen verdammten Vorschlag, vielleicht fällt mir dann auch einer ein.“

Sasuke verschränkte die Arme vor der Brust und sah in die Tiefen des Waldes. Und das ungefähr eine Viertelstunde. Gerade wollte Naruto seinen Kopf wieder mit dem Boden bekannt machen, als Sasuke nach unten griff und ihn an seinem T-Shirt hochzog.

„Wir gehen.“

„Was?“, fragte Naruto perplex.

„Wir gehen jetzt mal ein Stück.“

„Willst du mich verarschen?“

Sasuke funkelte ihn an. „Wir schaffen es nicht mal einen Schritt den Baum hoch. Vielleicht sollten wir erst mal versuchen richtig zu gehen.“

Wo er recht hatte, hatte er recht. Aber das würde er natürlich nicht zugeben. Mit einem Murren erklärte sich Naruto bereit und sie fingen an zu gehen. Wenn es hier irgendwo eine versteckte Kamera gebe, sie live in eine Talkshow sendete, würden die Zuschauer derbe was zu lachen haben, denn das hier war mehr wie betrunkenes Herumeiern als Gehen.

„Da!“, sagte Sasuke in dem Moment.

„Was da?“

„Genau da liegt das Problem.“

„Hä?“

Der Schwarzhaarige rollte genervt die Augen. „Schau mal auf unsere Füße, während wir gehen.“

Naruto tat es widerwillig und beobachtete die Schritte. Es fiel ihm ein paar Sekunden später auf. „Upps.“, meinte er und blieb stehen.

Sasuke knallte auf die Nase, weil er das nicht vorhergesehen hatte. Er ballte die Hände zu Fäusten, aber er fing nicht an zu schreien. Stattdessen hörte Naruto seine gedämpfte Stimme aus dem Gras. „Hast du es gesehen?“

„Ja.“, gab er murrend zu.

Die Tatsache, dass sie beide nicht richtig gehen konnte, war wohl oder übel er. Er machte zu große Schritte. Sasuke rappelte sich auf, einen hübschen grünen Fleck auf der Nase. Trotzdem trat er schweigend wieder in Position. Als sie diesmal wieder gingen, passte Naruto sich Sasukes Schritten an und … wow, sie eierten nicht mehr herum! Das waren gut platzierte Schritte, womit sie nicht durch die Gegend torkelten. Fast sofort stahl sich ein dickes Grinsen in sein Gesicht und er sah zu seinem Partner. Der hatte die Augen geschlossen und ein minimales Zucken an den Mundwinkeln war zu sehen. So gingen sie ungefähr zehn Runden auf der Lichtung umher, bis sie sich endlich aufeinander abgestimmt hatten.

„Okay, und jetzt laufen.“, sagte Sasuke. „Das klappt nämlich auch nicht.“

„Wieso nicht? Wir können doch gehen, da könnten wir es doch auch mal mit laufen versuchen.“

„Beim Laufen machen wir wieder andere Schritte. Ist dir das noch nicht aufgefallen?“

Jetzt wo Naruto so drüber nachdachte, fiel ihm echt ein, dass es da auch nie richtig geklappt hatte. Und nach kurzen Überlegen war ihm auch klar, warum. Er funkelte Sasuke von der Seite her wütend an.

„Das mit dem Laufen ist aber deine Schuld.“

„Wieso meine?“

„Du bewegst dich zu schnell. Da kann ich nicht mithalten.“

„Das ist nicht mein Problem.

„Nein, das ist unser Problem. Könntest du dein Tempo vielleicht ein wenig drosseln?“

Sasuke schnaubte abfällig und schien kurz nachzudenken. Dann nickte er minimal und sie gingen wieder auf der Lichtung los, nur diesmal schneller. Diesmal waren mehrere Anläufe nötig, ehe sie es schafften nebeneinander herzulaufen. Sasuke fiel es eindeutig schwer sich Narutos langsameren Tempo anzupassen, aber er hatte wohl oder übel keine andere Wahl. Und es war irgendwie nur fair, dass er sich jetzt auch mal Naruto anpasste und der sich nicht nur immer nach dem Herrn Uchiha richten musste. So langsam wurde ihm das nämlich auch zu blöd.

Aber nach einer halben Stunde schafften sie es endlich im langsam Tempo nebeneinander her zu laufen. Und Naruto konnte nicht anders, als stolz auf seine Leistung zu sein. Er wandte sich dem großen Baum zu.

„Hey, Kakashi-sensei, haben sie das gesehen?“, rief er hoch.

Aber auf dem Ast saß keiner. Verwirrt sahen Sasuke und Naruto sich um, aber Kakashi war weit und breit nicht zu sehen.

„Der Penner ist doch nicht allen ernstes abgehauen?“ Naruto war mehr als empört. „Das kann er nicht machen.“

„Kann er, denn er hat es offensichtlich getan.“, sagte Sasuke mit einer leisen Spur von Zorn in der Stimme. Er sah wieder auf den Ast, auf dem sein Lehrer gesessen hatte und kniff auf einmal die Augen zusammen. „Naruto...“

„Was?“

„Da hängt ein Zettel.“

Naruto hob ebenfalls den Blick und sah, was Sasuke meinte. Ein kleines weißes Blatt Papier hängte am Ast und schien nur darauf zu warten, dass es von den beiden gelesen wurde.

„Dieser miese...“, fluchte Naruto und steuerte zielstrebig den Baum an. „Ich lass mich von dem doch nicht verarschen.“

Sasuke hatte offensichtlich auch keinen Bock mehr auf den Mist, denn beide gingen vor dem Baum in Position und sahen sich einmal verstehend an. Diesmal dauerte es ein wenig länger, bis beide auf den Boden knallten, aber aus dem einen Meter Baumklettern waren fünf Meter Baumklettern geworden. Dummerweise ging man beim Baumklettern das Risiko ein, sich gegenseitig in den Weg zu gehen oder auf die Füße zu treten.

Beim dritten Hinfallen war es Naruto endgültig zu viel. „ICH HABE KEINEN BOCK MEHR AUF DIESEN MIST!!!“

In der festen Überzeugung, dass Kakashi irgendwo auf einem anderen Ast saß und vor sich hingrinste, während er beobachtete wie sie sich beide zum Affen machten, setzte er noch einen drauf. „Kakashi, wenn ich sie in die Finger kriege, werde ich ihnen ihre BESCHEUERTE Frisur rausreißen und ihnen ihr SCHMUDDELHEFT IN DEN ARSCH STOPFEN!!!“

Dann stand er keuchend auf der Lichtung, mit einem Gesicht, dass einer Tomate glich. Sasuke hatte sich währenddessen auf den Boden gesetzt und eine Hand unter das Kinn geschoben. Er sah auch nicht so aus, als hätte er noch groß Lust.

Als Naruto sich wieder einigermaßen beruhigt hatte, sah er runter zu seinem Teamkollegen, dann zu dem Baum und dann zu dem Zettel. Okay, er würde jetzt an dieses Papier kommen und dann würden er und Sasuke hier weggehen. Er tippte Sasuke mit der Fußspitze an, um ihn zu zeigen, dass er weiter machen wollte. Widerwillig stand der Uchiha auf und beide gingen wieder in Position. Es waren sieben Meter bis zu dem Ast, das musste doch wohl zu schaffen sein.

Diesmal zählte Naruto. „Eins, zwei, drei!“

Beide liefen los und rannten Stück für Stück den Baum hoch. Ein Meter, zwei Meter, drei, vier, fünf, sechs...

Ab sechs Meter war Schluss, Sasuke machten minimal einen zu großen Schritt und sie verloren das Gleichgewicht. Doch Naruto hatte die Schnauze voll. Mit einem trotzigen Schrei stieß er sich mit einem Fuß ab und ergriff den Ast. Ein Ruck ging durch seinen Körper, als Sasuke an seinem Bein in der Luft hing.

„Was hast du gemacht?“, schrie der Uchiha.

„Quatsch nicht rum, komm hoch!“, zischte Naruto.

Er konnte förmlich spüren, wie der Uchiha zögerte, aber dann schaffte er es irgendwie an Narutos Hosenbein zu kommen und sich langsam an Naruto hochzuziehen.

„Du ziehst mir die Klamotten aus, du Blödmann!“

„Anders komm ich doch nicht hoch.“

„Zieh mir nicht die Hose aus, du...“

„Denkst du, ich habe Bock deinen Boxershorts zu begutachten?“

Nach einigem Hin und Her schaffte Sasuke es auf Narutos Brusthöhe und für einen kurzen Moment sahen sie sich in die Augen. Naruto meinte für einen winzigen Moment so etwas wie Befriedigung in Sasukes Augen zu sehen und er konnte nicht anders, als stolz auf sich zu sein. Sie hatten es zumindest auf den Ast geschafft.

Als Sasuke endlich auch den Ast ergriffen hatte, zogen sie sich beide hoch. Beide standen wackelig auf dem Ast und Naruto schnappte sich schnell den Zettel, begierig darauf zu lesen, was Kakashi ihnen hinterlassen hatte.

Kaum hatte er das Geschrieben auf dem Stück Papier gelesen, bekam sein Gesicht eine ungesund aussehende viollette Farbe.

„Was steht da?“, fragte Sasuke.

Doch Naruto hatte endgültig die Schnauze voll. „DIESES VERDAMMTE...“

Er stapfte mit dem Fuß mehr als verärgert auf den Ast auf. Blöder Fehler. Ehe er es sich versah, rutschte er aus.

„Vorsicht!“, schrie Sasuke noch, doch es war zu spät.

Mit einem Schrei stürzte Naruto vornüber, doch die Schnur verhinderte, dass beide auf den Erdboden knallten. Das letzte, was Naruto richtig erkennen konnte, war, wie Sasukes erschrockenes Gesicht auf einmal auf ihn zugerast kam, ein Krachen ertönte … und auf einmal viele, viele bunte Sternchen vor seinen Augen tanzten.
 

Als Sasukes Kopf volle Kanne gegen Narutos Dickschädel schlug, wurde er vor Schmerz kurz blind und er schrie erschrocken auf. Die Hände vor die Stirn geklatscht, fluchte er ungehalten.

„Verdammt noch mal!“, schrie er laut.

Die Schnur hatte verhindert, dass beide auf dem Waldboden geschlagen waren. Dafür hing Naruto jetzt auf der einen Seite des Astes und er auf der anderen Seite, wodurch sie beide kopfüber in der Luft baumelten. Wirklich ganz toll. Während ihm das Blut langsam in den Kopf lief, bekam er unendliche Kopfschmerzen, was den Schmerz an seiner Stirn nicht sehr verbesserte. Verdammt, tat das weh!

Als er mit unterdrückten Fluchen fertig war, nahm er die Hand von der Stirn, nur um zu sehen, dass sie leuchtend rot war. Jetzt merkte er auch die warme Flüssigkeit, die über seine Stirn in sein Haar lief. Ein Stöhnen entrann seiner Kehle und er sah zum Erdboden. Die roten Blutstropfen landeten sieben Meter weiter unten auf dem Waldboden.

Himmel, wie war das ganze eigentlich passiert? Ach ja, Naruto hatte diesen Zettel gelesen und war sauer geworden. Super, der Idiot war also wieder Schuld.

„Naruto, was stand auf dem Zettel?“, fragte er. „Denn wenn es nichts Schlimmes war, trete ich dir in deinen...“

Erst jetzt fiel ihm was auf. Es war ruhig. Zu ruhig. Kein Gefluche war außer seinem eigenen war zu hören, und Naruto würde garantiert fluchen. Nur ein leises Brabbeln war zu hören.

Durch die Tatsache, dass Sasuke unkontrolliert in der Luft pendelte, drehte er sich langsam um die eigene Achse. Und auch jetzt fiel ihm auf, dass es nicht nur sein Blut war, welches den Erdboden unten volltropfte.

„Naruto?“, fragte er leise.

Endlich konnte er seinen Partner sehen, der ihm den Rücken zugedreht hatte, die Arme schlaff in der Luft hängend. Mit einem Schlucken packte Sasuke ihm am Arm und drehte ihn so, dass er ihn richtig sehen konnte. Fast sofort verzog er das Gesicht.

Naruto sah im Gesicht wahrscheinlich nicht besser aus als er. Eine große Platzwunde war an seiner Stirn und das Blut tropfte, genau wie beim ihm, in seine Haare und auf den Boden. Die blauen Augen waren zwar geöffnet, aber Naruto murmelte wirres Zeug vor sich hin, während seine Augen ins Leere sahen.

„Naruto?“

Sasuke patschte ihm auf die Wange und versuchte das zu hören, was der Blonde murmelte. Nach einigem Hinhören verstand er es auch und es war auch der Grund, warum Sasuke ihm eine verpasste.

„Viele, viele bunte Sternchen...schwirren süß umher...“

„Wach auf, du Idiot!“

Die Ohrfeige brachte nicht viel. Anscheinend nur, dass Naruto noch mehr Sternchen sah als zuvor. Und das Gebrabbel hörte nicht auf.

„Oh, jetzt sind sie violett. Sasuke, die Farbe ist echt cool.“

Super, der Kerl war total grogy. Langsam aber sicher hatte Sasuke keine Lust mehr hier herumzuhängen. Durch das Blut, welches ihm in den Kopf schoss, nahm der Druck in gerade diesem unheimlich zu, was hieß, dass mehr Blut aus seiner und Narutos Wunde lief und er langsam aber sich das Gefühl hatte, dass seine Augäpfel gleich wie reife Melonen platzen würden. Bei Naruto konnte man bereits kleine geplatzte Äderchen in den Augen sehen.

„Naruto, hallo. Das ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt, okay?“

Sasuke schlug ihm immer mal wieder leicht gegen die Wange und langsam hörte das Gemurmel auf und Naruto wurde wacher. Trüb sah er ihn an.

„Sasuke...“

„Endlich.“, stieß Sasuke hervor und er merkte kaum, dass er sogar ein wenig erleichtert klang. „Wir sitzen in der Tinte.“

„Ach echt?“ Naruto sah sich um und verzog das Gesicht. Als er sich mit einer Hand über die Stirn fuhr, zuckte er überrascht zusammen, als er das Blut sah. Dann sah er zu Sasuke und seine Augen wurden noch größer. „Sasuke, deine Stirn...“

„Ich weiß. Hast du eine Idee, wie wir hier loskommen?“

Naruto sah sich weiter um und zuckte dann so gut es ging mit den Schultern. „Weiß nicht. Schlag du was vor. Ich habe Kopfschmerzen.“

„Was du nicht sagst.“

Sasuke wurde langsam aber sicher kalt. Der Tag näherte sich dem Ende und ehrlich gesagt hatte er vergessen, wie lange sie hier schon hingen. Schließlich hatte er eine Idee. „Schubs mich mal ordentlich an.“

Naruto stellte ausnahmsweise mal keine Fragen, sondern stieß ihn mit den Händen ordentlich an den Rücken. Durch den Schwung schaffte Sasuke es um seine Beine zu greifen und letztendlich auch den Ast zu erfassen. Mit viel Mühe schaffte er es sich schließlich auf den Ast zu setzte. Jetzt hatte er nur das Problem, dass Naruto noch an seinen Beinen hing und sein Gewicht ihn langsam vom Ast holte.

„Sasuke...“, kam es in dem Moment.

„Was?“

„Mir ist schlecht.“

„Wundert mich gar nicht.“ Er selbst hatte wahnsinnige Kopfschmerzen. Er sah zu Naruto runter. „Versuch mal Schwung zu holen und nach meiner Hand zu greifen.“

Naruto schielte zu ihm hoch. Dann fing er an hin und her zu schwingen, während Sasuke ihm die Hand hinhielt.

„Oh Gott, gleich kotz ich.“, stöhnte Naruto.

„Schlechter Zeitpunkt, meinst du nicht auch?“

Mit einem weiteren Schwenk schaffte Naruto es seine Hand zu greifen. Allerdings war die so schwitzig, dass sie Sasuke langsam entglitt. Verbissen versuchte Sasuke den Blonden hochzuziehen. Und er rutschte immer weiter vom Ast. Zu allem Überfluss hörte er dann auch noch ein verräterisches Knacken.

„Sasuke, der Ast bricht!“, schrie Naruto.

Als ob er das nicht selber wusste. Komm schon, dachte Sasuke, komm schon, das ist doch nicht so schwer.

Das Krachen des brechenden Astes war so laut, dass es wie ein Pistolenschuss durch den Wald halte. Naruto schrie, er würde mit dem Kopf voran auf dem Boden aufschlagen. Und während sie auf den Boden stürzten, tat Sasuke das einzige was ihm in diesen Moment einfiel. Er zog Naruto, den er immer noch an der Hand hielt, an seine Brust, drehte sich im Sturz um die eigene Achse...und landete mit dem Rücken voran auf dem Boden, Naruto genau auf ihn drauf.

Der Aufprall raubte ihm den Atem und seine Brust fing höllisch an zu schmerzen. Am Rande merkte er, wie Naruto erschrocken von ihm runter krabbelte, während er sich zusammen krümmte und anfing zu husten. Verdammt, was ging heute eigentlich noch alles schief?

„Sasuke, bist du okay?“

Naruto schüttelte leicht seine Schulter und sah ihn aus großen Augen an. Als Sasuke wieder einigermaßen Luft bekam, fing er schwach an zu grinsen. „Klar, alles bestens. Mir gehst super. Du solltest vielleicht ein paar Pfund weniger wiegen, dann hätte das nicht so weh getan.“

Naruto überging die Bemerkung und beobachtete ihn aus besorgten blauen Augen. Letztendlich hatte Sasuke keinen Bock mehr aufzustehen und er blieb einfach auf den Waldboden liegen, Naruto gesellte sich wenige Minuten später neben ihn. Sie lagen schweigend nebeneinander, während der Mond aufging und zu ihnen runter schien.

Sasuke war, der die Stille unterbrach. „Ich hätte das gleiche getan.“

Naruto sah ihn verpeilt an. „Was?“

„Ich hätte das gleiche getan.“

„Bei was?“

„Wenn du dich entschieden hättest zum Feind über zu wechseln, nur um mehr Kraft zu bekommen, trotz dass du wüsstest, dass der Feind dich nur wegen deines Körpers haben will...hätte ich das gleiche getan.“

Er musste seinen Kopf nicht in Narutos Richtung drehen um zu wissen, dass der ihn mit offenen Mund anglotze. Und er wollte ihn auch nicht ansehen. Nach ihren gestrigen Streit war ihm einiges durch den Kopf gegangen, vor allem, weil Narutos Predigt ihn so fertig und nachdenklich gemacht hatte. Letztendlich war er zu der Antwort gekommen, denn...was machte er sich eigentlich vor? Der Kerl war zwar ein unbeschreiblicher Vollidiot, aber er hätte zu dem Zeitpunkt eindeutig das gleiche getan.

Irgendwann hörte er von Naruto ein Seufzen, bevor er ihn am Arm schüttelte. Vorsichtig öffnete er die Augen. Naruto sah zu ihm runter, während er ihm was hinielt. „Du solltest das auf deine Stirn tun. Das sieht zwar nicht sehr ansehlich aus, aber es ist immer noch besser als gar nichts.“

Es war ein Taschentuch. Sasuke sah auf das Stück Stoff, dann auf Naruto, ehe er anfing zu schmunzeln. „Das hast du eher nötig als ich.“ Naruto sah bei weitem schlimmer aus als er.

Naruto zuckte mit den Schultern. „Ist mir egal.“

„Nimm du es.“

„Nimm du es.“

Sasuke stöhnte genervt, ehe er es doch entgegen nahm. Ohne auf Narutos Protest zu achten, schnitt er das Taschentuch in zwei Hälften und gab die andere Naruto zurück, bevor er anfing sich das Blut aus dem Gesicht zu wischen und es sich dann auf die Stirn zu legen. Als eine ganze Weile Stille zwischen ihnen herrschte, legte sich Naruto wieder neben ihn.

„Wir sollten zurück.“

„Keine Lust.“, sagte Sasuke.

„Wie jetzt?“

„Ich habe keine Lust wieder in dieses stickigen kleine Zimmer zu gehen. Und vor allem will ich Kakashi nicht sehen.“

Es war kurz still, ehe Naruto mit den Schultern zuckte. „Dann lass uns hier bleiben.“

Sasuke hob erstaunt den Blick, aber Naruto hatte es sich schon gemütlich gemacht und ihm den Rücken zugedreht. Nach einem Moment des Erstaunens, machte Sasuke es ihm nach. Vielleicht würden die Kopfschmerzen ja morgen weg sein und sie konnten weiter trainieren. Jetzt hatte er jedenfalls keinen Bock mehr. Kurz vorm Einschlafen fiel ihm aber noch was ein.

„Naruto, was stand eigentlich auf dem Zettel?“

Naruto schnaubte. „Nichts. Nur ein fetter blöd grinsender Smily.“
 

Kakashi ging am nächsten Morgen zum Zimmer der Jungs hoch, um sie zu wecken. Der Raum war jedoch leer. Er runzelte die Stirn und ging zu Jiraiya.

„Hast du die Jungs gestern Abend noch gesehen?“

Jiraiya zuckte mit den Schultern. „Ich glaube, sie sind beide gestern nicht nach hier gekommen.“

Kakashi zog die Augenbrauen zusammen und sah in Richtung des Waldes. Sie waren nicht zurückgekommen? Hatten sie sich vielleicht gestritten und sich geprügelt? Bei den beiden würde es ihn jedenfalls nicht wundern. Okay, vielleicht hätte er gestern nicht den Trainingsplatz einfach so verlassen sollen, aber er wollte halt sehen, ob die Jungs auch ohne ihn zurecht kamen. Sie waren ja schließlich keine Kleinkinder mehr. Aber wenn beide gestern nicht zurück gekommen waren, dann war entweder was passiert oder sie hatten im Wald übernachtet.

„Kommst du mit nach ihnen sehen?“, fragt Kakashi.

Jiraiya erhob sich ohne was zu sagen und zusammen gingen sie in den Wald, bis sie zu dem Baum kamen. Die Lichtung selbst war leer.

„Merkwürdig.“, sagte Jiraiya. „Meinst du, sie sind abgehauen?“

„Denke ich nicht.“, sagte Kakashi leise und sah sich um. Es dauerte nicht lange, bis er etwas sah, was ihn doch ein wenig erschreckte. Am Baum, genau unter dem Ast auf dem er gestern gesessen hatte und der jetzt abgebrochen auf dem Boden lag, waren zwei Blutspuren. Zwei Meter daneben war das Gras platt und mit kleinen Blutflecken bedeckt. „Ich glaube, den beiden ist was passiert.“

Jiraiya trat neben ihn und begutachte die Spuren auf den Boden. „Wir sollten sie suchen. Nicht das...“

Weiter kam er nicht, denn es ertönte ein lautes Rascheln aus dem Baum. Als beide hinauf sahen, erblickten sie allerdings etwas, womit sie gar nicht gerechnet hätten. Mit gemächlichen Schritten kamen beide Jungs aus dem Baum und landeten synchron vor ihren Lehrern.

„Das seit ihr ja endlich.“, sagte Naruto genervt. „Kakashi-sensei, warum seit ihr gestern einfach abgehauen?“

Kakashi konnte die beiden nur erstaunt ansehen. Beide hatten Pflaster auf der Stirn kleben und ihre Haare waren von getrockneten Blut verfärbt. Mal abgesehen von der Tatsache, dass beide ein wenig genervt aussahen, waren sie topfitt und hatten ganz offensichtlich das geschafft, was er ihnen aufgetragen hatte.

„Ihr habt es geschafft?“, fragte er leise.

„Nein, wir haben nur aus Spaß die Baumkrone besucht.“, sagte Sasuke genervt.

„Machen sie uns jetzt endlich dieses blöde Ding ab?“, setzte Naruto noch hinzu.

Kakashi brauchte einen Moment in dem er seine beiden Schüler betrachtete. Dann fing er an zu grinsen und beugte sich zu ihnen runter. Als er beiden sanft die Hände auf die Köpfe legte, hatte er auf das Gefühl, dass endlich wieder wenigstens etwas in Ordnung war. „Ihr habt bestanden.“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  SairesDeen
2010-06-04T11:52:54+00:00 04.06.2010 13:52
echt klasse story
freue mich schon auf nächste kapi^^
Von:  fahnm
2010-06-03T00:42:28+00:00 03.06.2010 02:42
Klasse kapi!^^
Von:  Lilly-Drackonia
2010-06-02T21:04:11+00:00 02.06.2010 23:04
Das ist rin tolles Kapi
Ich bin schon gespannt wie es weiter gehen wird
Bitte schreib ganz schnell weiter ich freu mich schon darauf
Lilly-Drackonia;)


Zurück