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Der Zweck heiligt die Mittel

HP/DM
von

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So ihr Lieben!
 

Das hier ist das letzte Kapitel dieser Story.
 

Danke an alle, die sie gelesen haben! =) Und an alle, die so lieb waren, mir ein Review zu hinterlassen. *knutsch* Ihr seid toll! <3 Und natürlich auch an alle, die diese Story zu ihren Favoriten zählen. <3 *-*
 

Ihr seid bestimmt alle gespannt, wie es weitergeht. Also werde ich euch nicht länger aufhalten.
 

Viel Spaß! <3
 

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Kapitel 10
 

Kaum erschienen sie in dem sanft glühenden Kreis ihrer Schule, brach Harry völlig zusammen. Er bemerkte kaum, wie Draco in den Raum geeilt kam und fassungslos auf seinen Freund blickte. Er fühlte nur plötzlich warme Arme, die sich um seine Hüfte schlangen und ihn an einen kräftigen Körper zogen. Immer wieder schüttelte Harry den Kopf, als könnte er so die Zeit zurückdrehen und Remus' Tod rückgängig machen. Schluchzend krampfte er eine Hand in Dracos Schulter, die andere umfing noch immer Hermines Handgelenk. Der blonde Junge drückte seinen Kopf an seinen Hals und streichelte liebevoll über seinen Rücken. Doch er sagte nichts. Er ließ den Werwolf einfach nur weinen und stand ihm dabei zur Seite.
 

Hermine hielt ihren schwarzhaarigen Freund ebenfalls und legte ihren Kopf an seinen Nacken, um ihn spüren zu lassen, dass sie da war. Sie bemerkte aber, dass Calantha den Raum betrat. Der Frau genügte ein Blick zu dem völlig aufgelösten Harry, um zu wissen, dass sie Remus nicht lebend wiedersehen würde.
 

Sie trat zu den dreien und kniete sich neben sie. Auch ihr liefen Tränen über das Gesicht, während sie dem Jungen eine Hand an die Wange legte. Er blickte auf, sah sie an und ließ schluchzend den Kopf hängen. „Es tut mir so leid. Es war meine Schuld.“
 

Erschüttert starrte Calantha den Jungen an. „Warum? Was ist geschehen?“, wollte sie wissen, denn sie glaubte keine Sekunde daran, dass Harry wirklich schuld gewesen sein sollte. Dieser Junge hatte Remus weit mehr geliebt, als sie es je könnte. Wenn er es hätte verhindern können, dann hätte er es getan.
 

Harry schüttelte den Kopf, unfähig im Moment etwas zu sagen. Es dauerte eine Weile, bis er in der Lage dazu war, wenigstens stockend zu berichten, immer wieder unterbrochen von neuen Schluchzern. „Remus... er hat... sich vor mich geworfen...“ Er vergrub sein Gesicht in den Händen. „Wenn ich besser aufgepasst hätte, wäre das nicht passiert! Ich hätte... ich hätte doch wissen müssen...“ Überrascht verstummte er, als er spürte, wie sich warme Hände um seine schlossen und sie von seinem Gesicht zogen. Doch er hob nicht den Blick.
 

Calantha biss sich auf die Lippen, um sich kurz zu sammeln. „Harry, wie hättest du das wissen können? Du kannst doch nicht hellsehen.“
 

„Aber...“ Der Werwolf schüttelte den Kopf.
 

„Nichts aber!“, unterbrach sie ihn bestimmt. „Es war eine Schlacht und die Lage war garantiert alles andere als übersichtlich. Verflucht, wenn jeder wissen müsste, was im nächsten Moment geschieht, würde kein Krieg je gewonnen werden.“, erklärte sie und strich ihm dabei unablässig durch die schwarzen Haare. „Remus hat sein Leben für dich gegeben. Das war allein seine Entscheidung.“
 

Wieder schüttelte Harry den Kopf. Er wollte nicht hören, dass sein Leitwolf seinen Tod selbst zu verantworten hatte. Immerhin hätte er damit rechnen müssen, dass Dumbledore jeden Moment auftauchen konnte, und er wusste, dass dieser ihn tot sehen wollte. Warum hatte er sich nur von McGonagall derartig ablenken lassen?
 

„Harry“, ergriff Hermine sanft das Wort, „du weißt, dass manchmal Dinge geschehen, die außerhalb unserer Kontrolle liegen. Du konntest es nicht wissen. Genauso wie du es damals bei Sirius nicht wissen konntest.“ Ihre Stimme wurde leiser. „Gibt dir nicht die Schuld dafür. Remus würde das nicht wollen.“
 

Harry schloss die Augen. Schwindel erfasste ihn und erneut drängten sich bunte Punkte vor seine geschlossenen Lider. Doch dieses Mal kämpfte er nicht dagegen an. Dankbar, zumindest eine kurze Zeit lang nicht mehr mit diesen Schuldgefühlen konfrontiert zu werden, ließ er sich in die erlösende Ohnmacht sinken. Die Verletzungen und der Blutverlust forderten nun langsam ihren Tribut.
 

Seine Freunde bemerkten erschrocken, wie er in ihren Armen zusammensackte. Vorsichtig legten sie ihn auf den Boden und nahmen ihn genauer in Augenschein. Obwohl Hermine noch immer ihre Tränen unterdrücken musste, begann sie, ihren Freund auf Verletzungen zu untersuchen. Draco sprach ein paar Diagnose-Zauber, um die Sache zu erleichtern.
 

„Ist es schlimm?“ Calantha blickte den Jungen besorgt an.
 

Draco seufzte. „Schlimm ist relativ. Er hat einige Kratzer und Schrammen, harmlose Schnitt- und Brandwunden. Seine Schulter war ausgekugelt, aber er scheint eigenständig wieder eingerenkt zu haben. Außerdem hat er eine Gehirnerschütterung. Allerdings kann ich mir den hohen Blutverlust nicht erklären.“ Er schüttelte verwirrt den Kopf. „Keine seiner Verletzungen ist schlimm genug, um dass er so viel Blut verlieren könnte.“ Seine Trauer um Remus hielt sich in Grenzen. Er hatte den Werwolf akzeptiert, aber wirklich gemocht hatte er ihn nie richtig. Es tat ihm nur weh, seinen Freund so leiden zu sehen. Aus diesem Grund war er im Moment der ruhigste von ihnen und am ehesten dazu in der Lage, den Schwarzhaarigen zu behandeln. „Wir sollten ihn in ein Bett verlegen. Hier auf dem Boden holt er sich sonst noch den Tod.“
 

Hermine atmete zitternd ein und hielt sich eine Hand vor den Mund.
 

Draco bemerkte die Bewegung und begriff erst dann, was er gesagt hatte. „Entschuldige.“ Vorsichtig hob er seinen Freund hob und trug ihn mühsam in das Zimmer, in dem die Betten standen. Dort legte er ihn schnaufend auf eine Matratze und richtete sich ächzend wieder auf. Der Werwolf war doch schwerer, als er aussah und das, obwohl er immer noch schlanker war, als die meisten anderen. „Ich denke, mit ein paar Heiltränken sollten die meisten Verletzungen geheilt werden. Nur den Arm wird er eine Zeit lang nicht benutzen können, wenn die Schulter ordentlich abheilen soll.“, informierte er. „Gegen die Gehirnerschütterung hilft, soweit ich weiß, nur strikte Bettruhe.“ Er konnte nicht fassen, dass Harry mit diesem hohen Blutverlust noch hatte kämpfen können. Aber wahrscheinlich war er einfach zu stur gewesen, um sich davon aufhalten zu lassen. Das war typisch... Harry. Oder vielleicht auch typisch Gryffindor. So genau konnte er das nun doch nicht definieren. Immerhin schien sich auch seine Freundin von nichts aufhalten zu lassen, wenn sie erst einmal so richtig im Geschehen drin war.
 

Calantha war zum erste Hilfe-Raum geeilt, wo für den Fall der Fälle Heiltränke, Verbände und ähnliches untergebracht war, mit dem man Verletzungen behandeln konnte. Sie konnte eigentlich noch immer nicht glauben, dass Remus tot sein sollte. Sie hatten doch erst vor ein paar Stunden noch zusammengesessen und gelacht, sich geküsst.
 

Tief durchatmend schloss sie kurz die Augen, aus denen neuen Tränen quollen und über ihre Wangen liefen. Mit einer Hand wischte sie sie weg, doch sofort folgten neue. Hier, in diesem kleinen Raum, konnte sie das Mal, seit sie erfahren hatte, dass Remus gefallen war, ihren Gefühlen freien Lauf lassen. Sie setzte sich auf das kleine Bett und vergrub das Gesicht in den Händen. Schluchzer schüttelten sie und ließen kaum richtig atmen.
 

Wie unfair war die Welt, dass jemand wie Remus sterben musste? Durch ihn hatte sie gerade erst erkannt, was an ihrem Leben falsch gelaufen war. Er hatte Gefühle in ihr geweckt, die sie das letzte Mal vor über sechzehn Jahren gespürt hatte. Damals war ihre Ehe noch in Ordnung gewesen. Sie hatte ihren Mann geliebt und ihr zweites Kind war unterwegs gewesen. Doch nach Debonairs Geburt hatte es sich langsam verändert. Ihr Mann war immer länger im Ministerium oder mit Freunden unterwegs gewesen, während sie Zuhause geblieben war, um für ihre Kinder da sein zu können.
 

Nun hatte sie endlich wieder jemanden gefunden, an dessen Seite sie sich ein Leben hätte vorstellen können, und dieser wurde ihr nach wenigen Tagen wieder genommen.
 

Aber sie dachte auch an Harry. Debonair hatte ihr einiges von ihm erzählt. Er hatte in Remus erst vor wenigen Monaten einen Vaterersatz gefunden, nach dem er sich so lange gesehnt hatte. Und kaum drohte sein Leben gegen Ende des Krieges in geordneten Bahnen zu verlaufen, wurde ihm sein Vaterersatz genommen – schon wieder. Harry musste völlig am Ende sein.
 

Entschlossen, dem Jungen in seinem Leid beizustehen, trocknete sie ihre Tränen, schniefte schnell in ein Taschentuch und sammelte dann die nötigen Phiolen, Salben und Verbände zusammen.
 

Zurück im Zimmer sah sie, dass Draco und Hermine an Harrys Bettkanten saßen und seine Hände hielten. Ihr Sohn hockte auf dem benachbarten Bett und ließ den Jungen keinen Moment lang aus den Augen. Er hatte die Ankunft seines Freundes nicht mitbekommen, weil zu diesem Zeitpunkt gerade in der Schule unterwegs gewesen war. Die Bewegung hatte er gebraucht, weil er sich die ganze Zeit über irgendwelche Horrorszenarien ausmalt hatte, in denen Harry in die Hände des Ministeriums gelangte oder sogar um Leben kam. Er hatte sie alle dermaßen in den Wahnsinn getrieben, dass Draco und Hermine ihn kurzerhand hinausgeworfen hatten.
 

Dankend nahm Hermine die Sachen entgegen und legte sie vorsichtig in geordneten Reihen auf den kleinen Nachttisch, während Draco begann, seinem bewusstlosen Freund das Shirt auszuziehen, um die Verletzungen behandeln zu können. Nun erst konnte man sehen, dass seine linke Schulter blau angelaufen und geschwollen war. Eine Schnittwunde zog sich über seine Brust, doch sie war nicht sonderlich tief. Die Blutung war schon längst versiegt.
 

Draco bestrich sie vorsichtig mit der Heilsalbe, konzentriert darauf bedacht, sie nicht wieder versehentlich aufzureißen. Dasselbe tat er mit den anderen kleinen, offenen Verletzungen: Schrammen, Kratzern und kleineren Brandwunden.
 

Während die beiden sich um Harry kümmerten, setzte Calantha sich zu ihrem Sohn, der sie sofort in den Arm nahm. Anscheinend hatte man ihm gesagt, was geschehen war, und er wollte seiner Mutter Trost spenden, immerhin traf sie der Verlust von Remus ebenso. Er sagte kein Wort, hielt sie einfach nur fest, wofür die Frau sehr dankbar war.

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Erst gegen Abend kehrten Lucius und der Dunkle Lord zu ihnen zurück. Der blonde Mann war schmutzig und blutverschmiert, doch er schien keine allzu ernsten Verletzungen zu haben. Doch er war vollkommen erschöpft. Abgesehen von der Schlacht, die fast die ganze Nacht über getobt hatte, hatte er noch dabei geholfen, Opfer und Verletzte zu bergen und das Schloss zu sichern. Sie hatten viele verletzte Auroren gefunden, die aber, anstatt sie zu töten, in die Kerker von Hogwarts gesperrt hatten. Die Toten hatten sie sortiert: Todesser oder Auror.
 

Der blonde Mann hatte sich nach einem kurzen missbilligenden Blick zu seinem Sohn, der neben Harry auf dessen Bettkante saß, in eines der Betten niedergelegt und war beinahe sofort in einen tiefen Schlaf gefallen.
 

Hermine wollte sich erheben, um ein paar Worte mit dem Dunklen Lord zu wechseln, doch Harry wollte sie selbst im ohnmächtigen Zustand nicht loslassen. So war sie gezwungen, ihn zu sich zu bitten. „Mylord“, sie hatte sich soweit der Klammergriff ihres Freundes es zugelassen hatte, verneigt, „ich bitte Euch darum, uns zu gestatten, Remus auf dem Hogwarts-Gelände zu bestatten.“, äußerte sie ihre Bitte mit einem Blick zu Harry.
 

„Seid ihr sicher, dass ihr ihn dort beisetzen wollt?“
 

Hermine warf ihrem schwarzhaarigen Freund, der selbst jetzt noch endlose Verzweiflung und Trauer ausstrahlte, einen kurzen Blick zu, nickte dann aber leicht. „Hogwarts war sowohl für Harry als auch für Remus immer eine Art Zuhause.“, erklärte sie leise, in der Hoffnung, dass es dann leichter wäre, darüber zu sprechen, ohne wieder in Tränen auszubrechen.
 

Der Dunkle Lord runzelte kurz nachdenklich die Stirn. „Wäre der Friedhof von Godric's Hollow nicht besser geeignet? Immerhin liegen dort auch die Potters begraben.“ Als er sah, dass sie unentschlossen war, neigte er kaum sichtbar den Kopf. „Versuch, mit ihm darüber zu sprechen, sobald er wieder wach ist. Je eher er sich damit befasst, desto besser.“
 

Hermine blickte ihn verwirrt an.
 

„Je eher wir Lup- Remus begraben können, desto eher kann Harry akzeptieren, dass er nicht mehr da ist.“, erklärte Draco leise, ohne den Blick von seinem Freund zu nehmen. Er strich ihm sanft eine Strähne aus der Stirn und ließ die Fingerspitzen dann vorsichtig über dessen Wangen gleiten, auf denen noch immer die Spuren der Tränen zu sehen waren. Dann erst wandte er sich an den Dunklen Lord und in seinen Augen stand deutlich eine Warnung. „Ich hoffe, es war das letzte Mal, dass Ihr“, er sprach diese Anrede mit ein wenig Spott aus, „ihn in Kämpfe zu verwickelt habt. Ich denke nicht, dass es sonderlich förderlich für ihn wäre.“, knurrte er beherrscht.
 

Der Dunkle Lord hob die dünnen Augenbrauen, bevor er seine Augen zu Schlitzen verengte. „Willst du mir drohen, Draco?“
 

Der blonde Junge reckte das Kinn empor. „Wenn es sein muss, um Harry vor weiterem Leid zu bewahren, dann: Ja!“
 

„Du bist ziemlich mutig... oder aber sehr töricht, wenn du mir drohen willst.“, schnarrte der Dunkle Lord.
 

Draco grinste. „Weder noch. Ich beschütze einfach nur, was mir wichtig ist.“
 

„Hm. - Ich hätte damals nicht gedacht, dass mein kleiner Auftrag an dich solche Folgen haben würde.“, überlegte der Dunkle Lord laut. „Du solltest nur Potter an unsere Seite binden, aber nun hast du dich an ihn gebunden.“
 

„Das eine schließt das andere nicht aus. Ihr solltet nur darauf vorbereitet sein, dass ich nicht zulassen werde, dass er noch einmal in irgendwelche Kämpfe verwickelt wird.“ Draco zog die Augenbrauen zusammen. „Er hat seinen Teil der Abmachung erfüllt. Er hat Euch geholfen, Dumbledore zu töten und diesen Krieg zu gewinnen...“
 

„Oh, aber der Krieg ist noch nicht gewonnen.“, unterbrach der Dunkle Lord ihn vage amüsiert und verließ den Raum, ohne dem blonden Jungen die Gelegenheit zu geben, etwas darauf zu erwidern.
 

Draco blickte ihm aufgebracht nach und griff unbewusst nach Harrys Hand. „Der kann sich seine Befehle für Harry sonst wohin stecken! Solange ich noch atmen kann, wird er nicht mehr in die Schlacht ziehen.“, knurrte er. Doch entgegen seiner harschen Worte strich er ganz sanft mit dem Daumen über Harrys Handrücken.
 

Debonair schnaubte und zog so die Aufmerksamkeit des Slytherins auf sich, der ihn mit einer erhobenen Augenbraue herablassend anblickte. „Du glaubst doch wohl selbst nicht, dass du dich dem Dunklen Lord derartig entgegenstellen könntest.“ Der brünette Junge machte eine weit ausschweifende Geste. „Der fegt dich doch wie nichts aus dem Weg.“
 

„Das soll er ruhig mal versuchen.“ Draco wusste, dass er sich auf dünnem Eis bewegte. Doch er war fest entschlossen, alles zu tun, um seinem Freund weiteres Leid zu ersparen. Und wenn er sich dafür mit dem Dunklen Lord persönlich anlegen musste, sollte ihm das recht sein. Immerhin konnte dieser es nicht riskieren, ihn zu töten, denn dann würde er sich Harry wieder zum Feind machen, dessen war sich Draco ganz sicher.
 

Über so viel Arroganz konnte Debonair nur den Kopf schütteln. Klar, er wollte auch, dass es Harry gut ging und so, aber er würde bestimmt nicht so lebensmüde sein und sich dem Dunklen Lord derartig widersetzen.
 

Er wurde nachdenklich. Vielleicht war das ein Grund gewesen, warum Harry sich für den Slytherin entschieden hatte. Hatte der Werwolf vielleicht geahnt oder gespürt, dass dessen Gefühle für ihn scheinbar tiefer gingen als Debonairs?
 

Auch Draco war ruhig geworden. Er war erstaunt über sich, denn er hätte nie gedacht, dass er selbst sich einmal in solch eine Lage bringen könnte. Früher hätte er das als sentimentalen Gryffindor-Quatsch bezeichnet und es bei jemand anderem nur arrogant belächelt.
 

Er warf dem jungen Werwolf einen nachdenklichen Blick zu, der aber fast sofort weicher wurde und einem liebevollen Ausdruck wich. Nie hätte er gedacht, für jemanden – erst recht nicht für Harry Potter – so viel empfinden zu können. Doch, dachte er sich, es war ein schönes Gefühl, das er nicht mehr missen wollte.
 

Debonairs nachdenkliche Stimme riss ihn aus seinen Gedanken. „Dein Vater ist bestimmt nicht begeistert davon, dass sein einziger Erbe keine Nachfahren in die Welt zu setzen bereit ist.“
 

Hermine hob neugierig den Kopf. Das war ein Thema gewesen, das nie weiter angesprochen worden war. Sie hatte deswegen gedacht, dass Lucius sich zwangsläufig mit der Neigung seines Sohnes abgefunden haben musste. Doch Dracos Schnauben verriet ihr, dass sie in diesem Punkt offensichtlich falsch gelegen hatte.
 

„Nicht begeistert ist gut.“, gab Draco zähneknirschend zu und warf seinem schlafenden Vater einen kurzen Blick zu. „Wenn ich mich nicht bald dazu bereit erkläre, eine reinblütige Hexe zu ehelichen, wird er sich wahrscheinlich dazu gezwungen sehen, mich zu enterben.“
 

„Was?“ Die brünette Hexe schnappte erschrocken nach Luft. „Wie kann er das seinem Sohn antun, nur weil er...“
 

„Klappe, Granger!“, unterbrach Draco sie ungeduldig. „So ist das nun einmal und ich wusste das von Anfang an. Aber das sind Dinge, die ihr Schlammblüter nicht verstehen könnt.“
 

„Aber...“
 

„Nichts aber! Ich bin von klein auf so erzogen worden. Wenn ich nicht eine reinblütige Hexe heirate, werde ich enterbt, um unserem Namen keine Schande zu machen.“, erklärte er schnarrend.
 

Hermine warf dem schlafenden Werwolf einen besorgten Blick zu. „Ich weiß nicht, ob Harry damit klarkommen wird. Er wird sich dafür verantwortlich machen.“, murmelte sie niedergeschlagen und strich ihrem Freund sanft über den Handrücken.
 

Das war ein Punkt, der auch Draco Sorgen machte. Sobald Lucius die Enterbung verkünden und begründen würde, würde sich sein Freund wahrscheinlich entsetzlich schuldig fühlen. Es würde wahrscheinlich eines sehr langen Gesprächs und viel Zeit benötigen, um ihm dieses Gefühl wieder auszutreiben. Wenn es überhaupt gelingen würde...
 

„Und es macht dir nichts aus?“ Hermine blickte den Slytherin fragend an. „Dass du enterbt wirst, meine ich.“
 

Draco seufzte leise. „Ich werde meinen Namen und mein Erbe verlieren. Beides ist etwas, worauf ich immer stolz gewesen bin. Natürlich macht es mir etwas aus.“, grummelte er. Doch sein Ton wurde weicher, als er weitersprach, obwohl es ihm sehr schwer fiel, die folgenden Worte überhaupt laut zu äußern. „Aber der Gedanke, Harry zu verlieren oder zu verletzten, indem ich mich von ihm trenne, ist noch viel schlimmer. Er hat schon genug verloren. - Ich möchte wirklich nicht der nächste Name auf dieser eh schon viel zu langen Liste sein.“
 

Erstaunt hatte Hermine diesen Worten gelauscht. Dann senkte sie beschämt den Kopf. Sie hätte sich auch denken können, dass es ihm nicht leicht fiel, auf all das zu verzichten, worauf er immer so stolz gewesen war. Doch seine Bereitschaft, eben all das zu opfern, zeigte ihr doch, dass seine Gefühle für ihren Freund sehr stark sein mussten. Niemals hätte sie gedacht, dass einmal eine solch tiefe Bindung zwischen diesen beiden doch so unterschiedlichen Jungen entstehen könnte. Eine Bindung, die so stark war, dass Draco sogar bereit war, auf seinen Stand zu verzichten. „Wenn du deinen Namen verlierst... Ich meine, du kannst doch nicht einfach nur Draco heißen, oder?“
 

Draco besah sie mit einem vielsagenden Blick. „Mein Vater kann nicht zulassen, dass ich weiter den Namen Malfoy tragen werde. Solange sich niemand bereit erklärt, mich in seine Familie quasi aufzunehmen, was aber ein schlechtes Licht auf diese werfen würde, werde ich keinen Nachnamen haben.“ Er ignorierte das geschockte nach Luft schnappen des Mädchens und fuhr fort. „Das wiederum bedeutet, dass ich kein Verließ in Gringotts eröffnen, keiner Arbeit nachgehen und generell kaum mehr Rechte in Anspruch nehmen kann.“
 

Hermine schlug sich entsetzt die Hand vor den Mund. „Du wärst dann wahrlich ein Ausgestoßener, auch aus der Sicht der magischen Welt. Aber wenn die Möglichkeit besteht, von einer anderen Familie aufgenommen zu werden...“, begann sie nachdenklich, wurde aber erneut von Draco unterbrochen.
 

„Keine Familie, die etwas auf sich hält, würde sich dazu bereit erklären. Wenn eine so alte und einflussreiche Familie wie die Malfoys mich ausstößt, dann wird keine Familie, die noch bei klarem Verstand ist, mich aufnehmen. Das würde ein extrem schlechtes Licht auf sie werfen und ihr Ansehen in der magischen Welt extrem verringern.“ Er grinste schief. „Du siehst also, dass das alles nicht so einfach ist.“
 

Hermine rutschte nachdenklich auf ihrem Platz herum. „Und wenn du einfach – ich weiß nicht – Harry heiraten...“
 

Er stieß ein humorloses Lachen aus. „Glaubst du allen Ernstes, dass gleichgeschlechtliche Paare hier heiraten dürfen?“, wollte er wissen.
 

„Nun ja“, sie biss sich auf die Unterlippe, „in der Muggelwelt können sie das.“
 

Er seufzte. „Wir sind aber nicht die Muggelwelt. Hier ist das nicht möglich. Und selbst wenn, selbst dieses Recht hätte ich ohne meinen Namen nicht mehr.“
 

„Oh...“ Hermine senkte den Kopf. Erst jetzt begriff sie, dass es viele Dinge gab, die sie als Muggelgeborene nicht verstehen konnte. Das meiste von dem, was Draco ihr erzählt hatte, stand nicht einmal in Büchern drin, sondern wurde nur mündlich weitergegeben.
 

„Das ist einer der Gründe, warum wir so dagegen sind, dass sich Muggelgeborene in unsere Angelegenheiten einmischen.“, fuhr er fort. „Ihr habt einfach keine Ahnung davon und es würde zu lange dauern, um euch alles zu erklären.“
 

Sie blickte ihn unsicher an. „Aber viele Dinge werden in der Muggelwelt inzwischen wesentlich humaner angegangen. Ein paar Veränderungen, die wir herbeiführen könnten...“
 

„Vergiss es!“ Draco sah sie unnachgiebig an. „Wir wollen keine Veränderungen. Das System, wie es jetzt ist, funktioniert sehr gut. Zugegeben“, er grinste wieder schief, „es macht die ganze Sache zwischen Harry und mir wesentlich komplizierter, aber nur dadurch hat sich die magische Welt erhalten können. Nicht jeder ist so aufmüpfig wie ich und widersetzt sich seinem Vater. Viele kommen lieber den Wünschen ihrer Eltern entgegen, selbst wenn es sie in diesem Moment vielleicht weniger glücklich macht. Dafür wissen sie, dass sie zum Erhalt der magischen Welt beitragen, wenn sie Nachwuchs produzieren.“, erklärte er in der Hoffnung, dass das Mädchen langsam verstehen würde, worum es ging. „Stell dir vor, jeder würde ehelichen können, wen er wollte, ohne Konsequenzen fürchten zu müssen. Viele würden lieber Muggel oder Vertreter ihres eigenen Geschlechts heiraten. Aber das würde auf lange Sicht gesehen die magische Welt dezimieren. Das magische Gen ist nicht unbedingt dominant, weißt du. Nur, wenn zwei Reinblüter Kinder produzieren, kann man sicher sein, dass diese ebenfalls magisch sind. Bei allen Verbindungen zwischen Halbblütern oder Schl- Muggelgeborenen besteht die Gefahr, dass die Kinder als Squibs zur Welt kommen.“
 

„Aber wenn immer nur Reinblüter heiraten, kommt es irgendwann zwangsläufig in irgendeiner Form zu Inzest. Und das wiederum erhöht das Risiko.“, warf Hermine ein.
 

„Es gibt noch genug reinblütige Hexen und Zauberer auf der Welt. Man muss nur über die britischen Grenzen hinaus gehen.“ Draco schüttelte den Kopf. „Aber einer Muggelgeborenen zu erklären, wie unsere Welt funktioniert, ist eigentlich vergebliche Mühe. Ihr seid einfach zu verbohrt.“
 

Hermine schnaubte. „Wenn du dann also nicht bereit bist, Harry aufzugeben, handelst du genau entgegengesetzt.“
 

Ein böser Blick traf sie. „Als wenn ich das nicht wüsste. Und wenn man mich vor ein paar Monaten danach gefragt hätte, hätte ich diese Möglichkeit vehement abgewiesen.“ Er seufzte. „Aber wie das Leben so spielt...“ Er brach ab, als er spürte, dass Harry sich leicht regte. Doch er wachte nicht auf, sondern rollte sich nur zu Draco gewandt zusammen und wimmerte leise.
 

Hermine stieg kurzerhand ins Bett und legte sich dicht an Harry gekuschelt hin. Einen Arm schlang sie um seinen Bauch und ihren Kopf schmiegte sie an seine Schulter. Draco auf dessen anderer Seite tat dasselbe, auch wenn es ihm nicht sonderlich gefiel, dem Mädchen so nah zu sein. Doch durch ihre Nähe wurde der Werwolf ruhiger.
 

„Ich fürchte, es wird sehr lange dauern, bis er sich von diesem Schlag erholt hat.“, murmelte sie niedergeschlagen, während sich wieder das Bild vor ihr inneres Auge schob, wie Harry mit einem völlig leeren Blick neben seinem toten Leitwolf gesessen, diesem sanft durch die Haare gestreichelt und wie ein Mantra Entschuldigungen gewispert hatte. Der Blick seiner leeren Augen hatte sie mehr erschreckt als alles andere, was sie als Ergebnis der Schlacht gesehen hatte, mehr als die ganzen Toten, die verstreut auf dem Gelände und in dem Schloss gelegen hatten, mehr als die abgetrennten Gliedmaßen, die sie vereinzelt hatte herumliegen sehen, sogar mehr noch als die kopflose Leiche des Schulleiters, die nicht weit von Harry entfernt in einer großen Blutlache gelegen hatte.
 

Unwillkürlich verstärkte sie den Griff um den Bauch ihres Freundes, während sie leicht den Kopf schüttelte, um die Bilder loszuwerden, die sie gerade plagten. Um nichts in der Welt wollte sie diesen leeren Blick bei ihrem Freund noch einmal sehen und sie würde alles in ihrer Macht stehende tun, um zu verhindern, dass er noch einmal jemanden verlor, der ihm wichtig war.
 

Draco gingen ähnliche Gedanken durch den Kopf, obwohl er seinen Freund nicht im dem erschreckenden Zustand gesehen hatte, in dem Hermine ihn gefunden hatte. Es hatte ihm schon einen großen Stich versetzt, ihn derartig in Tränen aufgelöst und verzweifelt zu sehen.
 

Ein Blick in die brauen Augen der jungen Hexe reichte, um zu wissen, dass sie beide von nun an die einzige Familie für den Werwolf sein würden. Und der Verlust von einen von ihnen würde ihn psychisch so schwer zusetzen, dass er wahrscheinlich kaum noch zu retten sein würde. Das galt es zu verhindern. Stumm schworen sie einander, niemals zuzulassen, dass einer von ihnen in Gefahr geraten würde. Keiner von ihnen würde jemals wieder aktiv in Kämpfe eingreifen. Die Gefahr, trotz aller Achtsamkeit getötet zu werden, war einfach zu groß.
 

Hermine nickte ihm leicht zu, was von Draco erwidert wurde. Sie besiegelten ihren stummen Schwur, bevor sie sich wieder an Harry kuschelten.
 

Debonair und Calantha hatten mitbekommen, dass etwas zwischen den beiden geschehen war, doch keiner von ihnen war in der Lage zu sagen, was genau. Nur die Frau ahnte, dass Hermine und Draco eine Art Bündnis geschlossen hatten. Sie konnte nur vermuten, worum es ging. Doch sie hatte die Magie gespürt, die den Schwur besiegelt hatte, auch wenn die beiden Schüler es scheinbar nicht bemerkt hatten.

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Als Harry erwachte, fühlte er sich auf der einen Seite schön geborgen und zufrieden, doch auf der anderen, viel größeren Seite, fühlte er den Schmerz, die Verzweiflung, den Verlust und die Schuld, die seinen Brustkorb zuschnürten. Sofort schossen ihm wieder Tränen in die Augen, als ihm klarwurde, dass Remus seinetwegen gestorben war. Mit einem lautlosen Schluchzen versuchte er sich zusammenzurollen, doch Dracos wärmender Körper verhinderte das. Der Blonde hatte sich ganz dicht an ihn geschmiegt, Harrys Kopf wurde von der Hand in seinem Nacken an dessen Schulter gedrückt, ein Arm Dracos diente ihm als Kopfkissen, während der Slytherin seinen Atem in den schwarzen Schopf blies. Hinter sich spürte er Hermines schlanken Körper, die ihrerseits ihren Kopf an seine Schulter gelegt hatte. Ein Arm umfing liebevoll seinen Bauch.
 

Draco war bereits von Harrys erster Bewegung geweckt worden, doch er verhielt sich still. Er spürte, wie der Körper seines Freundes zu beben begann und das Shirt unter Harrys Wange von dessen Tränen durchnässt wurde. Dennoch entwich dem Werwolf kein einziger Laut.
 

Vorsichtig bewegte Draco seine Finger und streichelte sanft durch die weichen Haare im Nacken seines Freundes. Er merkte, dass Harry versuchte, seinen Gefühlsausbruch unter Kontrolle zu bekommen, doch das würde seine Lage nicht verbessern. Aus diesem Grund hauchte er ihm einen Kuss auf die Schläfe und murmelte leise: „Lass es raus. Tränen sind kein Grund zum Schämen. Niemand wird dich deswegen verurteilen.“
 

Zuerst versuchte Harry dennoch, seine Gefühle zu unterdrücken. Doch sie waren einfach zu stark, sodass er seine Versuche schnell aufgab und still an Dracos Schulter weinte. Haltsuchend griff er in das Shirt seines Freundes, unwillig, ihn jemals wieder loszulassen.
 

Hermine erwachte nun ebenfalls. Sie erfasste die Situation schnell und drückte sich noch näher an ihren Freund, während sie sanft begann, seinen Bauch zu streicheln. „Wir sind da, Phelan.“, versicherte sie ihm. „Wir lassen dich nicht allein.“ Es tat ihr in der Seele weh, ihn so zu sehen. Doch es war nötig, damit er den Verlust seines Leitwolfes verarbeiten konnte. Würde er seine Gefühle jetzt in sich verschließen, würde das zu einem späteren Zeitpunkt einen sehr viel schlimmeren Ausbruch als Folge haben.
 

Es dauerte eine ganze Weile, bis die letzten Tränen endlich versiegt waren. Doch auch dann löste Harry sich nicht von seinen zwei Freunden, dafür tat es ihm viel zu gut, sie so dicht bei sich zu wissen. Er spürte ganz deutlich die Angst seines Wolfes, auch noch die letzten beiden Mitglieder seines Rudels zu verlieren, weswegen er nun mit allen Sinnen aufmerksam auf die Umgebung lauschte. Noch immer wollte das Tier nicht so ganz realisieren, dass Remus für immer fort sein sollte. Seinem Herzen hingegen war das nur zu deutlich bewusst. Jeder Schlag schien wehzutun, mehr noch, da er wusste, dass Remus' Herz nie wieder schlagen würde.
 

Energisch schob er diese Gedanken in die hintersten Ecken seines Verstandes. Sein Leitwolf würde nicht wollen, dass er sich so in der Trauer verlor. Doch die Schuldgefühle blieben hartnäckig, wo sie waren. Wenn er sich früher hätte verwandeln und befreien können, hätte Remus nicht dazwischen gehen müssen. Dann würde er nun noch am Leben sein...
 

„Harry, hör auf!“, ermahnte Hermine ihn sanft, doch bestimmt. „Du trägst keine Schuld daran.“
 

„Aber es war meine...“, wollte Harry widersprechen, auch wenn seine Stimme rau und heiser klang, doch Draco unterbrach ihn.
 

„Warum denkst du, hättest du Schuld an Remus' Tod?“ Draco wollte, dass sein Freund seine Bedenken aussprach, damit sie richtig auf ihn eingehen konnten. Ihm einfach nur zu sagen, dass er keine Schuld hatte, hatte keinen Sinn. Das würde nur auf taube Ohren stoßen.
 

Harry wandte sich ein wenig unbehaglich zwischen den beiden. Ihnen zu offenbaren, was er falsch gemacht hatte, erweckte in ihm die Angst, dass er sie als Freunde verlieren konnte. Doch er wusste auch, dass Draco nicht lockerlassen würde, bis er wusste, was gestern geschehen war. So senkte er den Kopf wieder auf Dracos Schulter und begann leise und zögerlich zu erzählen. „Ich hatte mich gerade mit McGonagall unterhalten, als Dumbledore uns überraschte. Er nahm mir meinen Zauberstab ab und fesselte mich an die Wand.“ Er schluckte, als er sich gedanklich einen Tag zurückversetzte. „Ich hätte besser aufpassen müssen, immerhin wusste ich doch, dass er mich töten wollte.“ Er schüttelte den Kopf. „Dumbledore hat McGonagall verflucht, weil sie sich zwischen uns gestellt hatte. Danach... danach sprach er den Todesfluch.“ Mühsam um Kontrolle beherrscht, biss er die Zähne zusammen. „Remus ist dazwischen gegangen und hat den Fluch abgefangen.“ Tränen sammelten sich in seinen Augen. „Er war tot, bevor er am Boden aufschlug.“ Die ersten Tropfen rollten über seine Wangen. „Wenn ich es geschafft hätte, mich in einen Wolf zu verwandeln, bevor der Alte den Fluch hätte sprechen können, wäre Remus noch am Leben. Ich hätte mir mir Mühe geben müssen. Meine Magie weiß doch sonst immer einen Weg, warum dieses Mal nicht? Warum hat sie nicht reagiert, als ich sie gebraucht habe?“ Er schniefte leise. „Ich bin nicht einmal dazu in der Lage, diejenigen, die ich liebe, zu schützen. Ganz schön armselig, oder?“
 

Draco festigte seinen Griff um den jungen Werwolf. „Du hast also einen Moment nicht aufgepasst, weil deine alte Hauslehrerin, von der du gedacht hast, dass sie deine Gegnerin ist, dich angesprochen hatte? Und du warst nicht dazu in der Lage, stablose Magie einzusetzen, als du völlig bewegungsunfähig an der Wand hingst?“, wiederholte er deutlich. „Das bedeutet nicht, dass du unfähig bist, sondern einfach nur, dass du jung bist. Ich kenne bisher keinen Werwolf in deinem Alter, der dazu in der Lage ist, seinen Wolf so gut zu kontrollieren, wie du es kannst. Außerdem beherrschen nur ganz wenige Magier überhaupt die stablose Magie. Du hast dieses Talent erst vor kurzem entdeckt, also ist es kein Wunder, dass du es nicht geschafft hast, es sofort bewusst zu benutzen. Selbst bei deiner ersten Verwandlung hattest du einen Zauberstab in der Hand.“, erklärte er geduldig. „Niemand kann dir einen Vorwurf machen. In einer Schlacht wie dieser verliert man manchmal schnell den Überblick und wenn man dann auch noch von einem vermeintlichen Gegner freundlich oder zumindest neutral behandelt wird, ist man natürlich zuerst überrascht.“
 

Hermine nickte an Harrys Schulter. „Draco hat Recht. Du hast dein Bestes gegeben und mehr kann nun wirklich niemand von dir verlangen. Niemand hier gibt dir die Schuld daran und lege meine Hand dafür ins Feuer, dass auch Remus dir keine Schuld geben würde.“
 

„Schuld hättest du nur, wenn du seinen Tod willentlich in Kauf genommen hättest.“, präzisierte Draco weiter und strich seinem Freund beruhigend durch die feinen Nackenhaare. „Und das ist das letzte, was du getan hättest.“
 

Harry wischte sich die Tränen von den Wangen. Er verstand, was sie ihm sagen wollten, doch es würde noch eine ganze Weile dauern, bis er es auch verinnerlichen konnte. Wenn er überhaupt jemals dazu in der Lage wäre.
 

Plötzlich löste sich Hermine ächzend von ihm, weswegen er halb panisch den Kopf hochriss und das Mädchen anblickte. „Was ist los?“
 

„Mein Arm ist eingeschlafen.“, erklärte sie schief grinsend und bewegte vorsichtig ihre linke Schulter, um das Blut wieder zum Fließen zu bringen. „Außerdem muss ich mal auf Klo.“
 

Als Harry sich schon aufrichten wollte, hielt Draco ihn vorsichtig zurück. Hermine beobachtete das Ganze besorgt. Sie hatte befürchtet, dass es so kommen würde. Harry hatte panische Angst, sie und Draco auch noch zu verlieren, weswegen er sie wahrscheinlich die nächste Zeit lang keine Sekunde aus den Augen lassen würde. Doch es gab auch für beste Freunde Orte, an die sie nicht mitkommen durften. „Harry, ich bin nur eine Tür weiter. Ich verspreche dir, dass mir auf dem Weg dahin nichts passieren wird.“
 

Ängstlich verfolgte Harry, wie seine Freundin den Raum verließ. Er wusste, dass es unwahrscheinlich war, dass ihr auf dem kurzen Weg etwas geschah, doch es seinen Gefühlen zu erklären, war ein Ding der Unmöglichkeit. Dankbar ließ er sich die beruhigenden Streicheleinheiten von Draco gefallen, dessen Griff aber keine Sekunde lockerer geworden war. Wahrscheinlich wusste er, dass Harry sonst sofort aufgesprungen wäre, um Hermine zu folgen.
 

Unruhig rutschte er auf seinem Bett herum und biss sich fast die Lippen blutig, bis Hermine endlich zurückkehrte. Er atmete erleichtert auf, als er sah, dass ihr nichts geschehen war, doch dann fing seine Nase einen besorgniserregenden Geruch auf: Blut! Sein traumatisiertes Hirn nahm den feinen Unterschied zwischen normalem Blutgeruch und diesem nicht ganz wahr, sodass er sich ängstlich aufrichtete und seine Freundin prüfend musterte auf der Suche nach Verletzungen. „Was ist los? Du blutest!“
 

Hermine lief rot an und warf dem blonden Jungen, der erfolglos versuchte, ein Grinsen zu unterdrücken, einen bösen Blick zu. „Ich bin ein Mädchen, Harry! Das ist hin und wieder vollkommen normal.“
 

Nun lachte Draco wirklich, wobei er seinen Freund unweigerlich leicht durchschüttelte, weil er ihn nicht loslassen wollte. Schnell versuchte er wieder, sich zu beruhigen, nachdem er bemerkt hatte, dass Harry nicht wirklich zu verstehen schien, worauf seine Freundin hinaus wollte. Amüsiert beugte er sich vor und flüsterte dem Werwolf etwas ins Ohr. Dieser bekam zuerst große Augen, bevor er mit einem verlegenen „Oh...“ den Kopf senkte. Nun wieder etwas ruhiger lehnte Harry sich gegen seinen Freund. Tief durchatmend machte er sich klar, dass mit seiner Freundin wirklich alles in Ordnung zu sein schien. „Tut mir leid.“, sagte er schließlich leise. „Ich hab nur...“ Er brach ab.
 

„Ich weiß, Phelan.“ Hermine beugte sich zu ihm und strich ihm sanft eine Strähne aus der Stirn. „Aber ich... WIR versprechen dir, dass wir alles tun werden, um zu verhindern, dass uns etwas passiert.“
 

Er hob unsicher den Blick, doch er wurde ruhiger, als er in Hermines offene, aufrichtige Augen sah. Wenn sie etwas versprach, dann hielt sie es auch. Und wenn sie ihm versprach, allen Gefahren möglichst aus dem Weg zu gehen, beruhigte ihn das ein wenig. Dennoch würde er sie am liebsten keine Sekunde aus den Augen lassen. Deswegen griff er nach ihrer Hand und zog sie zu sich, wo er anhänglich den Kopf in ihren Schoß legte. Dass Draco sich dabei bereitwillig mitziehen ließ, weil er sich nicht von seinem Freund lösen wollte, ließ sein Herz ein wenig höher schlagen. Er wusste, wie schwer es dem Blonden fiel, Hermines unmittelbare zu akzeptieren.
 

„Ich glaub, ich sehe nicht richtig.“, knurrte Lucius plötzlich, der soeben erwacht war und die drei Jugendlichen auf einem Bett entdeckt hatte. Dass sein Sohn nun auch noch mit einer Schlammblüterin kuschelte, während er einen halbblütigen Werwolf in den Armen hielt, war zu viel des Guten.
 

Draco zuckte leicht zusammen, als er die erboste Stimme seines Vaters hörte, doch er machte keine Anstalten, sich aufzurichten und damit die Verbindung zu Harry zu lösen. „Wenn du das denkst, solltest du vielleicht über eine Brille nachdenken, Vater.“, meinte er nur und hauchte seinem Freund beruhigend einen Kuss in den Nacken.
 

Harry riss die Augen auf. Er hatte den halb ungläubigen, halb erbosten Ton in Lucius' Stimme gehört und ahnte, dass das, was der Mann gleich sagen würde, nichts Positives sein würde. Fast instinktiv griff er mit einer Hand nach der seines blonden Freundes und hielt sie fest, während er sich versteifte.
 

Hermines Blicke wanderten von Vater zu Sohn und wieder zurück, doch sie blieb still.
 

„Ich sollte vielleicht eher über einen neuen Sohn nachdenken.“, knurrte Lucius weiter und erhob sich aus dem Bett. Als Draco auf seine Worte nicht reagierte, überbrückte er die kurze Distanz zwischen ihnen und blickte den blonden Jungen hart an. „Komm sofort da weg, Draco.“, befahl er mit schneidender Stimme.
 

Doch sein Sohn tat nichts dergleichen – im Gegenteil. Er kuschelte sich noch ein wenig enger an den verunsicherten Werwolf. „Ich finde es gerade überaus bequem hier...“ Er brach ab, als Lucius nach seiner Schulter griff und ihn fast gewaltsam herumdrehte, um ihn anschließend auf die Beine ziehen zu können. Doch Draco riss sich rechtzeitig los.
 

„Du wirst mich nicht dazu bringen können, Harry zu verlassen!“, zischte er wütend. Er selbst hätte nie gedacht, dass er sich einmal derartig seinem Vater widersetzen würde – schon gar nicht in einer solchen Angelegenheit. Doch er hatte kein schlechtes Gewissen deswegen, weder seinem Vater noch der magischen Welt gegenüber.
 

Lucius' Augen verengten sich verstimmt. „Ich hätte deiner Mutter nicht nachgeben sollen. Eigentlich wollte ich dich an deinem siebzehnten Geburtstag verheiraten, aber sie wollte, dass du selbst entscheiden kannst, wann du für die Ehe bereit bist. - Ich sehe nun, dass es falsch war, dir diese Freiheit zu gewähren. Ich werde mich sofort mit der Familie des Mädchens in Verbindung setzen und eine Hochzeit arrangieren.“
 

Draco knurrte, als er spürte, wie Harry zu zittern begann. „Ich sage es dir gerne noch einmal, Vater: Ich werde nicht zulassen, dass du mich von Harry trennst! Das beinhaltet, dass ich niemand anderen ehelichen werde!“
 

„Wie war das?“, wollte Lucius mit gefährlich leiser Stimme wissen und funkelte seinen Sohn drohend an.
 

„Du hast mich verstanden, Vater!“ Er verstärkte den Griff um Harrys Hand, um diesen wissen zu lassen, dass er nicht weggehen würde.
 

Der blonde Mann biss die Zähne zusammen. „Ist das dein letztes Wort?“, erkundigte er sich. Als Draco nickte, wurde Lucius' Blick kalt. „Du weißt, was das heißt?“
 

„Ich bin mir der Konsequenzen bewusst.“, versicherte Draco ruhig und strich beruhigend mit dem Daumen über Harrys Handrücken.
 

Um sich zu sammeln, massierte Lucius sich die Nasenwurzel. „Warum, Sohn? Warum tust du das?“
 

Der blonde Junge straffte die Schultern. „Weil ich ihn liebe.“
 

Lucius seufzte. „Du würdest lernen, deine Ehefrau lieben, wenn es nur das ist. Das war bei deiner Mutter und mir nicht anders.“
 

„Ich habe mich entschieden.“
 

„Und wenn ihr euch irgendwann trennt? Du bist nicht naiv genug, um zu glauben, dass eure Beziehung eurer Leben lang halten wird. Willst du wirklich für ein paar Monate oder vielleicht auch Jahre dein restliches Leben wegwerfen?“, hinterfragte der Mann nachdenklich. Man merkte nun, dass er sich wirklich Gedanken um die Zukunft seines Sohnes machte.
 

Harry runzelte verwirrt die Stirn. Er begriff nun, dass es hier um mehr ging, als darum, dass Lucius ihn als nicht würdig für seinen Sohn ansah. Doch um wie viel es wirklich ging, konnte er nicht wissen. „Was meint er damit?“, wollte er schließlich von seinem Freund wissen und blickte ihn besorgt an. Er ahnte, dass ihm die Antwort nicht gefallen würde.
 

Draco schwieg, da er nicht wusste, wie er es seinem Freund möglichst schonend beibringen konnte. Er hob die Hand, als sein Vater das Wort ergreifen wollte. „Bitte, Vater. Lass mich das machen.“
 

Nachdenklich wanderte dessen Blick von seinem Sohn zu Harry. Inzwischen hatte er nichts mehr gegen den Jungen, wenn man davon absah, dass dieser männlich, halbblütig und ein Werwolf war. Er nickte leicht und wandte sich ab, um den Raum zu verlassen. „Es wird deiner Mutter das Herz brechen, das weißt du, oder?“, versuchte er ein letztes Mal, die Meinung seines Sohnes zu ändern. Er sah dessen Kopfschütteln nicht.
 

„Es würde ihr das Herz brechen, wenn ich ihn aufgeben würde.“, antwortete Draco entschieden.
 

Lucius nickte wieder. Er wusste, dass er nun nichts mehr tun konnte, um die Situation zu retten. „Dann bereite ich alles vor.“ Damit verließ er den Raum und schloss die Tür hinter sich.
 

Einen Moment lang war es still. Hermine war froh, dass Calantha und Debonair nicht hier waren. Die beiden waren offensichtlich lange vor den anderen erwacht und wanderten nun umher.
 

„Was meint dein Vater, Draco?“, wollte Harry nun zögerlich wissen. Eigentlich wollte er die Antwort nicht wissen, doch er wusste, dass es wichtig war.
 

Draco seufzte und drückte seinem Freund einen Kuss auf die Lippen, bevor er nach den richtigen Worten suchte. „Es ist nicht so, dass mein Vater dich nicht mag oder so. Er ist nur um seine Familie besorgt und tut, was er als Oberhaupt eben tun muss.“, begann er langsam. „Es wird ihm nicht leicht fallen, das zu tun, aber der Rest der Familie Malfoy wird ihm keine andere Wahl lassen, wenn sie von meiner Weigerung erfahren.“
 

„Du meinst, deine Weigerung, dich von mir zu trennen?“, fragte Harry nach und erntete ein Nicken. „Aber was sind denn die Konsequenzen daraus?“
 

„Das ist der Punkt, der dir nicht gefallen wird, Harry. Mir gefällt er auch nicht, aber ich lass mich nicht von dir trennen und wenn du dir deswegen Vorwürfe machst, setzt es was, verstanden? Es ist ganz allein meine Entscheidung und du kannst daran gar nichts ändern.“ Draco wartete das zögerliche Nicken ab. Er wusste, dass die nächsten Worte für den Werwolf wie ein Schlag ins Gesicht sein würden, doch er kam nicht um sie herum. „Mein Vater wird gezwungen sein, mich aus der Familie auszustoßen.“
 

Harry wurde von einer Sekunde zur nächsten kalkweiß. Er wusste zwar nicht, was genau das für Folgen für Draco hatte, doch aus seiner Familie ausgestoßen zu werden, war an sich schon schlimm genug. „Und...“, er schluckte, „was genau würde das heißen?“
 

Seufzend drückte Draco ihm einen Kuss auf die Schläfe. „Ich werde mein Erbe und meinen Namen verlieren und damit viele Rechte in der magischen Welt.“
 

„Deinen Namen?“, wiederholte der Werwolf ungläubig, worauf sein Freund leicht nickte.
 

„Ja... Man wird mir offiziell den Namen Malfoy entziehen. Ohne einen Nachnamen allerdings kann ich viele Rechte nicht mehr in Anspruch nehmen. Ich werde kein Mitglied der Gesellschaft mehr sein.“, erklärte er ruhig, obwohl es ihm doch ziemlich zu schaffen machte. Er war immer stolz darauf gewesen, ein Malfoy zu sein. Und nun würde er in nächster Zukunft gezwungen sein, ohne diesen Namen auszukommen, ohne den Rückhalt einer Familie, ohne Vermögen.
 

Harry war – milde ausgedrückt – geschockt. Er konnte nicht glauben, dass Lucius so etwas seinem Sohn antun würde, nur, weil er dessen Partnerwahl nicht guthieß. In all den Jahren, in denen sie sich gestritten hatten, war sehr deutlich gewesen, dass Draco sehr stolz auf seine Herkunft war. Und nun sollte ihm das genommen werden? Das konnte er nicht zulassen!
 

Er atmete einmal tief durch und löste sich vorsichtig von seinem Freund. „Entschuldige mich kurz.“ Schnell verließ er den Raum in der Hoffnung, den älteren Malfoy noch zu erwischen. Tatsächlich fand er den Mann ein paar Räume weiter, wo er nachdenklich am Fenster saß und hinaus blickte. „Mister Malfoy?“, machte Harry ihn auf sich aufmerksam und betrat den kleinen Raum.
 

Lucius wandte sich um und sah ihn fragend an. „Was willst du noch, Potter?“, wollte er abweisend wissen, während er sich wieder dem Fenster zuwandte.
 

Etwas unsicher geworden drehte Harry seine Hände, bevor er sie mit einem grimmigen Ausdruck hinter seinem Rücken verschränkte. „Ich bitte Sie, Draco nicht seine Familie wegzunehmen.“
 

„Wenn man es genau nimmt“, schnaubte der Mann ohne ihn anzusehen, „dann nimmt er sie sich selbst weg. Es ist seine Entscheidung.“
 

„Aber Sie sind das Oberhaupt, oder nicht? Sie entscheiden, wen sie ausstoßen oder nicht! Wie können Sie das ihrem eigenen Sohn antun?“ Harry musste sich sehr zurück nehmen, um nicht laut zu werden. Er hatte gestern erst seinen Leitwolf verloren, den einzigen, der jemals wie ein Vater zu ihm war. Deswegen würde er nicht zulassen, dass Draco nun ebenfalls seine Familie verlor.
 

Nun drehte sich Lucius endlich zu dem Jungen um und funkelte ihn aus verengten Augen wütend an. „Du hast keine Ahnung, Potter! Es tut mir in der Seele weh, das meinem Sohn antun zu müssen, aber der Rest meiner Familie, die leider ein Wörtchen dabei mitzureden haben, dulden es nicht anders! Wenn ich mich ihnen nicht füge, wird jemand anders meinen Platz als Oberhaupt einnehmen und dann wird Dracos Strafe viel schlimmer ausfallen!“
 

„Schlimmer?“, wiederholte Harry schnaubend. „Was bitte ist schlimmer, als seine Familie und seinen Namen zu verlieren? Sie verdammen ihn zu einem Leben außerhalb der Gesellschaft!“
 

„Nicht ganz.“ Der Mann blickte ihn ernst an. „Er hat die Möglichkeit, von einer anderen Familie aufgenommen zu werden. So könnte er in die Gesellschaft zurück. Wenn jemand anderes aber das Urteil über Draco verhängt, dann würde ihm selbst das nicht mehr bleiben. Er würde vogelfrei sein, wenn du verstehst, was das heißt.“ Er wartete einen Moment ab, doch als er sah, dass der Werwolf ihn verwirrt anblickte, sah er sich gezwungen, seine Aussage zu erklären. „Wäre mein Sohn vogelfrei, besäße er keinerlei Rechte mehr. Er wäre nach dem Gesetz her überhaupt nicht existent. Und ein nicht-existenter Zauberer... Nun, du kannst dir denken, was das bedeuten würde.“
 

Harry war entsetzt. Was diese Reinblüter in Kauf nahmen, um ihren guten Ruf zu bewahren, was wirklich das Letzte.
 

„Es geht nicht um den Ruf, Potter.“ Es schien, als hätte Lucius seine Gedanken gelesen. Der Mann erklärte dem Werwolf genau das, was sein Sohn auch schon Hermine zu erklären versucht hatte. Unter Androhung und Durchführung einer solchen Strafe werden die Jugendlichen davon abgehalten, das Risiko einzugehen, ihren Partner leichtfertig zu wählen und damit zu riskieren, dass ihre Kinder als Squibs zur Welt kommen. Je dünner das Blut einer Hexe oder eines Zauberers ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Kind einer solchen Bindung keine Magie in sich trägt.
 

Zum ersten Mal verstand Harry nun, warum die meisten Reinblüter so stolz darauf zu sein schienen. Dennoch war er skeptisch. „Aber es gibt doch so viele Hexen und Zauberer.“
 

„Das sagst du nur, weil du nicht weißt, wie viele es früher von uns gab. Verglichen zu damals hat sich die Zahl der Hexen und Zauberer schon fast halbiert. - Aber es würde zu weit führen, dir auch noch das zu erklären. Finde dich damit ab, dass meine Strafe für meinen Sohn das kleinere von zwei Übeln ist und sei dankbar dafür.“ Lucius machte eine unwirsche Geste, die dem Werwolf zeigte, dass er nunmehr unerwünscht war.
 

Nachdenklich kehrte Harry also zu seinen Freunden zurück und atmete erleichtert auf, als er sah, dass ihnen während seiner Abwesenheit nichts geschehen war. Draco sprang auf und kam auf ihn zu, sobald er ihn bemerkt hatte. „Was war los?“, wollte er besorgt wissen, nachdem er ihn kurz geküsst hatte. „Alles in Ordnung?“
 

Der Werwolf nickte leicht und setzte sich zu Hermine auf das Bett, wobei er Draco an der Hand mit sich zog. Der Blonde verzog leicht das Gesicht. „Du weißt schon, dass ich nur mit dir und nicht auch nicht Granger zusammen bin, oder?“, grummelte er ein wenig missmutig.
 

Harry senkte den Kopf. „Ich weiß. Aber ich will im Moment weder dich noch Mine loslassen müssen, wenn es nicht sein muss.“
 

„Also, wohin bist du denn so schnell verschwunden?“, mischte sich nun Hermine ein. Doch ihr wurde schnell klar, wohin ihr Freund verschwunden war. „Du bist Lucius hinterher, oder?“
 

Dracos Kopf ruckte herum, um den Werwolf anzusehen. „Sag mir bitte nicht, dass sie Recht hat!“
 

Unbehaglich rutschte Harry auf der Matratze herum und wich den Blicken seiner Freunde aus. „Und wenn?“ Als der Blonde sich mit einem resignierten Seufzen die Schläfen massierte, fuhr Harry eilig fort. „Ich wollte einfach nur wissen, ob es wirklich keine Möglichkeit gibt, dir deine Familie zu lassen. Aber dein Vater hat mir schnell klar gemacht, dass seine Strafe sogar noch harmloser ist als die, welche du von anderen erwarten könntest.“, berichtete er, wobei er den verwunderten Blick seiner Freundin nicht bemerkte. Von einer noch härteren Strafe hatte das Mädchen nämlich nichts gewusst.
 

Draco drückte ihm einen sanften Kuss auf die Schläfe. „Mach dir deswegen keine Vorwürfe. Es war meine Entscheidung, bei dir zu bleiben. Ich weiß, wenn es nach dir ginge, würdest du unsere Beziehung beenden, damit ich mich nicht entscheiden müsste. Aber selbst das würde keinen Erfolg haben, weil ich dich nicht gehen lassen würde.“ Liebevoll strich er dem Werwolf über die Wange, hinunter zum Hals, bis seine Hand auf dem Schlüsselbein liegen blieb. „Ich wusste von Anfang an, was es bedeutet, wenn ich mich auf dich einlasse.“
 

Harry seufzte und ließ sich tiefer in die Umarmung fallen, ein sicheres Zeichen dafür, dass er die schweren Folgen akzeptierte. Sein Wolf tat sein übriges dazu, da er nicht zulassen würde, dass er noch ein Mitglied seines Rudels verlor. Er wusste, dass er Draco seine Familie nicht ersetzen konnte, doch er würde sein Bestes tun und ihm als Gefährte immer zur Seite stehen.
 

Erleichtert nahm Hermine seinen Stimmungswechsel zur Kenntnis. Sie hatte befürchtet, dass ihn diese Nachricht in ein weiteres Loch reißen würde, doch offensichtlich verhinderte sein Wolf ebendies, indem er akzeptierte, dass Draco sein Rudel aufgeben musste, um Teil von Harrys sein zu können.
 

Doch scheinbar fiel auch Harry in diesem Moment wieder ein, dass sein Rudel seinen Leitwolf verloren hatte, denn er senkte mit einem traurigen Ausdruck in den Augen den Kopf und vergrub seine Nase schließlich in Dracos Schulter. Er gab keinen Ton von sich, doch Hermine war sich ziemlich sicher, dass wieder Tränen über dessen Wangen liefen.
 

Sie gaben ihm die Zeit, die er brauchte, um sich wieder zu fangen. Unauffällig wischte Harry sich über die Augen und schniefte leise, bevor er den Kopf wieder hob und sich ein Stück aufrichtete. Dabei verzog er ein wenig das Gesicht, als er versehentlich sein Gewicht für einen Moment auf seinen linken Arm stützte. Seine Schulter war zwar wieder eingerenkt, dennoch tat es fürchterlich weh, wenn er ihn zu viel bewegte oder belastete. Außerdem meldete sich nun nach der ganzen Aufregung auch wieder sein Kopf zu Wort, der ihn mit pochenden Schmerzen daran erinnerte, dass er eine Gehirnerschütterung auskurieren musste.
 

Draco, der bemerkt hatte, dass sich die Verletzungen seines Freundes wieder zu Wort meldeten, seufzte leicht. „Leg dich wieder hin, Harry.“
 

Widerspruchslos legte sich der Werwolf in die Laken und zog die Decke bis über die Schultern, wobei er aber weder Draco noch Hermine losließ.
 

Nachdenklich biss sich der Blonde auf die Lippen. Schließlich aber entschied er sich dafür, das Thema anzusprechen. Je früher, desto besser. „Harry?“ Er wartete auf das leise Brummen, das ihm signalisierte, dass sein Freund ihm zuhörte. „Tut mir leid, das ansprechen zu müssen, aber der Dunkle Lord wollte wissen, wo – nun – wo du gedenkst, Remus beizusetzen.“
 

Harry schloss kurz die Augen, um seine Trauer in den Griff zu bekommen, wusste er doch, was der Blonde damit bezwecken wollte. Er sollte sich mit Remus' Tod auseinander setzen, damit er ihn richtig verarbeiten konnte. Eigentlich wollte er darüber gar nicht nachdenken, weil es einfach nur wehtat, doch er wusste, dass bald eine Entscheidung getroffen werden musste. „Ich weiß nicht.“, antwortete er schließlich leise.
 

„Hermine hatte an die Ländereien von Hogwarts gedacht.“
 

Unsicher biss er sich auf die Innenseite der Wangen. Hogwarts war Remus' Zuhause gewesen, doch dort hatte auch eben jener gelebt, der sie verraten hatte. Kurz kam ihm Malfoy Manor in den Sinn, aber den Gedanken verwarf er schnell wieder. Dann dachte er an Godric's Hollow, wo auch seine Eltern begraben waren. Remus war vieler Hinsicht ein Vater für ihn gewesen, doch mit diesem Ort verband ihn kaum etwas. „Hogwarts ist gut. Das Schloss war ihm immer ein Zuhause gewesen. Dort hat er meine Eltern kennengelernt und dort habe ich ihn kennengelernt. Es verbinden ihn so viele gute Erinnerungen damit, wie keinen anderen Ort.“ So wurde es beschlossen.

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Die Beisetzung fand drei Tage später, am Abend des nächsten Vollmondes, statt. Da das Schloss unter der Kontrolle des Dunklen Lords stand, war es für sie klein Problem, in der Nähe der Peitschenden Weide ein Grab auszuheben. Viele fanden sich nicht zusammen, denn Remus hatte sehr abgeschieden gelebt. Dennoch, als Hermine, Draco und Harry eintrafen, sahen sie einige, mit deren Anwesenheit sie nicht gerechnet hatten: Minerva McGonagall stand einige Meter entfernt, einen weißen Verband um ihren Kopf, neben ihr noch Flickwick und Tonks, auch wenn keiner von ihnen glücklich darüber zu sein schien, mit dem Dunklen Lord friedlich beieinander stehen zu müssen. Doch dieser hatte sich rücksichtsvoll etwas abseits von der kleinen Menge auf einen Felsen gesetzt, der im Schatten eines großen Baumes lag. Die Kapuze seines Umhangs hing ihm tief ins Gesicht.
 

Eine Minute später trat noch Calantha mit ihrem Sohn zu ihnen.
 

Der junge Werwolf nahm die anderen überhaupt nicht wahr, er war viel zu sehr auf den aufgebahrten Leichnam seines Leitwolfes fixiert, der auf einem weißen Marmortisch lag. Ein wunderschön besticktes, goldenes Samttuch bedeckte seinen Körper bis zur Brust, auf der seine Hände gefaltet lagen.
 

Als schließlich klar wurde, dass niemand sonst mehr erscheinen würde, trat nach einem kurzen Blickwechsel Minerva vor. Sie richtete ein paar Worte an die Anwesenden und an Remus persönlich. Harry verstand kaum etwas davon, seine Sinne waren unverwandt auf seinen toten Leitwolf gerichtet. Doch Hermine würde ihm später berichten, dass jeder der hier Anwesenden nur Gutes über seinen Leitwolf berichtet hatten. Jeder hier hatte ihn auf seine Weise gern gehabt und ihm Respekt gezollt. Schließlich war Harry an der Reihe und Draco schob ihn sanft nach vorn, wurde jedoch von seinem Freund nicht losgelassen, sodass dieser ihm folgen musste.
 

Dracos Hand fest mit seiner linken umschließend, trat Harry an den Leichnam seines Leitwolfes. Remus sah aus, als hätte ihn die ganze Schlacht überhaupt nicht berührt, bis ihm einfiel, dass er selbst mit seiner Magie dafür gesorgt hatte. Der Mann sah so friedlich aus, als würde er nur schlafen, doch fehlten die Bewegung des Brustkorbs unter dem Atem und der sanfte Herzschlag. Als wäre er aus Glas, hob Harry vorsichtig die rechte Hand und strich ihm eine Strähne aus der Stirn. Kaum hatten seine Fingerspitzen die kalte Haut berührt, begann Tränen aus seinen Augen zu laufen. Er brachte nur wenige Worte über die Lippen, die zudem auch nur sehr leise gesprochen wurden. Seine Stimme war rau und heiser und erstickt von der Trauer. „Leb wohl, Dad. - Ich hab dich lieb.“ Nach kurzem Zögern beugte er sich hinab und drückte noch einen Kuss auf die kalte Stirn, bevor er den Kopf abwandte und das Gesicht an Dracos Schulter vergrub.
 

Draco kraulte sanft seinen Nacken und zog ihn zurück zu ihren Plätzen, damit der Mann in einem hellbraunen Sarg in das Grab hinabgelassen werden konnte. Minerva und Flitwick erledigten dies mit tränenden Augen. Dann wurde das offene Grab mit Erde zugeschüttet. Hermine schniefte leise und ließ die Tränen ungehindert über ihre Wangen fließen. McGonagall hingegen tupfte sie sich mit einem weißen Taschentuch ab. Flitwick senkte respektvoll den Kopf, auch wenn er keine Tränen vergoss. Tonks hingegen schien der Tod von Remus wirklich nahe zu gehen, denn sie war kaum imstande, ihren Tränenfluss zu stoppen. Eine Hand hatte sich über ihrer Brust verkrampft, während sie mit der anderen immer wieder über ihre Augen wischte. Ihre Haare waren heute von demselben Braunton, den auch Remus' Haare gehabt hatten.
 

Harry kniete sich an die lockere Erde und legte die rechte Hand darauf. Er atmete ein paar Mal tief durch und schloss die Augen. Ohne über das, was er tat, nachzudenken, ließ er seine Magie durch seine Finger fließen. Die Erde türmte sich langsam wie Wasser auf, bis ein großer, hellbrauner Wolf über dem Grab saß, den Kopf aufmerksam erhoben. Zu seinen Pfoten lag eine kleine Tafel, auf der stand:
 


 

R.I.P.

Remus John Lupin

* 10. März 1960

† 03. Januar 1998

Geliebter Freund, Leitwolf und Vater...

Niemals vergessen
 

Die erstaunten Ausrufe der anderen Anwesenden bemerkte Harry überhaupt nicht. Er war nur unendlich froh, dass seine Magie ihm seinen Wunsch erfüllt hatte. Das war ein würdiges Denkmal für seinen Leitwolf.
 

Mit tränenden Augen richtete er sich wieder auf und strich liebevoll über das hellbraune Fell der Statue. Ein trauriges Lächeln huschte über seine Lippen, bevor er sich abwandte und sein Gesicht ein weiteres Mal an Dracos Schulter vergrub.
 

„Wir sollten verschwinden.“, ertönte plötzlich Minervas ungewohnt raue Stimme. „Der Mond geht bald auf.“
 

Flitwick und Tonks warfen dem schwarzhaarigen Jungen noch einen mitfühlenden Blick zu, bevor sie sich abwandten und verschwanden. Letztere würde am nächsten Tag noch einmal wiederkommen. Calantha, die Harry noch einmal kurz tröstend durch die Haare gestrichen hatte, und Debonair, der ihn kurz liebevoll in den Arm genommen hatte, traten dann ebenfalls den Rückzug an.
 

Minerva zögerte einen Moment und deutete Hermine und den anderen Verbliebenen, dass sie ebenfalls aufbrechen sollten. Doch das Mädchen und Draco rührten sich nicht von der Stelle. Sie wussten, dass sie ein gewisses Risiko eingingen, indem sie blieben, doch sie waren sich sicher, dass Harry ihnen selbst in seiner Werwolfsform nichts antun würde.
 

Die ältere Frau kniff die Lippen zu einem dünnen Strich zusammen, als sie begriff, dass die beiden Jugendlichen nicht gehen würden. Doch auch, wenn die beiden auf Seiten des Dunklen Lords standen, waren sie immer noch Schüler. Aus diesem Grund setzte sie sich nur ein wenig ab und hielt ihren Zauberstab einsatzbereit in der Hand. Der Dunkle Lord hingegen rührte sich nicht, sondern blieb auf dem Felsen sitzen.
 

Als der Mond schließlich aufging, hob Harry den Kopf und begrüßte die Verwandlung, auch wenn sie wehtat. Die körperlichen Schmerzen linderten ein wenig das Leid in seinem Herzen. Kaum war die Verwandlung abgeschlossen, fuhr der Blick der grünen Augen prüfend durch die Umgebung. Er registrierte den Dunklen Lord, der vollkommen ruhig mit leeren Händen unter dem Baum saß. Ein paar Meter weiter entdeckte er Minerva, die mit einem grimmigen Blick den Zauberstab erhoben hatte und ihn in ihre Richtung hielt. Der Wolf knurrte, nahm er sie doch als Bedrohung wahr.
 

Hermine riss die Augen auf und wandte sich an ihre alte Hauslehrerin. „Nehmen Sie den Zauberstab weg.“, befahl sie in einem ruhigen Ton. „Er denkt, Sie wären eine Bedrohung.“
 

Skeptisch verengte die Frau die Augen, doch sie senkte ein wenig den Stab. „Ich wäre eine Bedrohung?“, wiederholte sie in einem ungläubigen Ton und zuckte erschrocken zurück, als der Wolf einen Schritt in ihre Richtung machte und nochmals knurrte.
 

„Ich bitte Sie, Professor. Stecken Sie den Stab weg. Er wird Ihnen nichts tun. Er will uns nur beschützen.“, redete Hermine weiter mit ruhiger Stimme auf die Frau ein.
 

Minerva warf dem Mädchen einen prüfenden Blick zu. Sie stand direkt neben dem Wolf, eine Hand beruhigend an die Schulter des Tieres gelegt, wo sie sanft durch das dichte Fell strich. Auf der anderes Seite stand der junge Malfoy, der eine Hand im Nackenfell vergraben hatte. Wenn das Tier also wirklich hätte angreifen wollen, dann hätte er mit diesen beiden ein wesentlich leichteres Spiel gehabt.
 

Sie atmete einmal tief durch, bevor sie langsam den Zauberstab senkte und ihn schließlich sogar in ihrer Robe verschwinden ließ. Der Wolf musterte sie noch einen Moment lang prüfend, doch als sie beruhigend die leeren Hände gehoben hatte, knurrte er nur noch einmal drohend, bevor er sich abwandte, Hermine und Draco jeweils einmal anstupste und sich dann vor den Pfoten der Statue niederließ.
 

Minerva versuchte, ihren schnellen Herzschlag zu beruhigen. Sie hatte sich noch nie einem ausgewachsenen Werwolf zu Vollmond gegenüber gesehen und war zum einen zutiefst verängstigt aufgrund der Größe des Tieres, aber auch positiv überrascht über die friedfertige Art, die es an den Tag gelegt hatte. Früher hatte sie immer gedacht, dass Werwölfe jeden angriffen, der ihnen über den Weg lief. Aber vielleicht verhielt sich dieser hier nur anders, weil er einen großen Verlust erlitten hatte.
 

Doch sie entschloss sich, sich nicht von der Stelle zu bewegen, bis sich der Wolf wieder zurückverwandelt hatte. Erst dann konnte sie wirklich sicher sein, dass die beiden Schüler in Sicherheit waren. Sie war nur froh, dass sonst keine Kinder hier waren. Wegen des Angriffs waren keine Schüler aus den Ferien hierher zurückgekehrt. Wie lange würde es wohl dauern, bis Hogwarts wieder als Schule dienen konnte?, fragte sie sich mit einem kurzen Blick zu dem dunklen Schloss.
 

Es wurde eine kalte Nacht und vereinzelt fielen sogar Schneeflocken vom Himmel. Hermine und Draco hatten sich mit Wärmezaubern und Decken bewaffnet an den schwarzen Wolf gekuschelt, der sich keinen Millimeter gerührt hatte und noch immer vor den Pfoten des Denkmals lag. Hin und wieder hob er den Kopf und stieß ein leidendes Heulen aus, das unbeantwortet in der Nacht verhallte.
 

Minerva hatte es nicht gewagt, ihren Zauberstab zu ziehen, um es sich ein wenig bequemer zu machen, denn sie wollte auf keinen Fall noch einmal die Aufmerksamkeit des Wolfes auf sich ziehen. Umso überraschter war sie, als sie plötzlich die wärmende Wirkung eines Zaubers spürte und ein kleiner Fels in ihrer Nähe zu einem kuscheligen Sessel wurde. Sie hob den Kopf und begegnete dem Blick des jungen Malfoys, der mit einer leichten Geste auf das Polstermöbel deutete. Erstaunt hob sie die Augenbrauen. Sie hatte solche Nettigkeiten ihr gegenüber von dem Jungen nicht erwartet, doch sie nahm sie mit einem dankbaren Lächeln an. Ihr vom langen Stehen steifer Rücken gab einen wohlwollenden Knacks von sich, als sie sich setzte.
 

Die Ohren des Wolfes zuckten deswegen kurz in ihre Richtung, der große Kopf folgte dicht danach. Doch die grünen Augen blickten sie nur wenige Momente lang traurig an, bevor er entschied, dass sie keine Bedrohung darstellte, und die Nase wieder auf die Vorderpfoten legte.
 

Hermine hingegen hatte das kleine Schauspiel aufmerksam verfolgt und eine vielleicht auch ein wenig verrückte Idee begann sich in ihrem Kopf zu formen. Ohne den Kontakt zu dem Tier abbrechen zu lassen, setzte sie sich auf und machte die ältere Professorin auf sich aufmerksam. Mit einer Hand strich die weiter durch das dichte Fell, mit der anderen machte sie eine einladende Geste zu McGonagall. Wenn sie ihre alte Lehrerin davon überzeugen konnte, dass Harry selbst an Vollmond keine Bedrohung für andere Menschen war, dann würde es leichter werden, auch anderen das begreiflich zu machen.
 

Doch die Frau schüttelte nur ablehnend den Kopf. Sie würde ganz sicher nicht in die Reichweite der gefährlichen Zähne kommen.
 

Der Wolf hatte inzwischen bemerkt, dass etwas vor sich ging, und hob nun wieder den Kopf, um sich aufmerksam umzusehen. Sein Blick wanderte von Hermine, die ihn beruhigend anlächelte und weiter kraulte, zu Minerva, die sich in dem Sessel zu klein wie möglich machte.
 

Hermine seufzte leicht und ergriff nun mit leiser Stimme das Wort, wobei sich eines seiner Ohren in ihre Richtung drehte. „Kommen Sie schon. Er wird Ihnen nichts tun, solange er Sie nicht als Bedrohung ansieht.“
 

Wieder kniff Minerva die Lippen zusammen. „Ich möchte nicht in Reichweite sein, wenn das Tier plötzlich seine Meinung ändert.“
 

„Er wird seine Meinung nicht ändern, solange Sie ihm keinen Grund dafür geben.“, erklärte das Mädchen. Doch als sie einsehen musste, dass die Frau sich nicht von der Stelle rühren würde, erhob sie sich langsam. Der Wolf winselte leise und stupste sie mit der Nase an. Mit einem Lächeln strich sie ihm kurz über den Kopf. „Ich geh nicht weit weg. Nur dort hinüber.“ Sie deutete auf die Professorin. Als sie sich aber abwenden wollte, spürte sie plötzlich, wie sich Zähne vorsichtig in ihr Shirt gruben, um sie festzuhalten, was Minerva einen erstickten Laut entlockte und sie instinktiv aufspringen ließ. Ihre Hand war in ihre Robe gezuckt, doch sie hatte sich noch davon abhalten konnten, den Zauberstab zu ziehen, als sie bemerkt hatte, wie vorsichtig das Tier darauf bedacht war, nur Stoff zwischen die Zähne zu nehmen.
 

Mit einem leisen Lachen befreite Hermine ihre Kleidung aus den langen Fängen und strich dem Wolf beruhigend über die Nase, als wäre er nicht mehr als ein kleiner Haushund. „Sei nicht albern, Phelan. Das sind keine zehn Meter bis dahin. Im Notfall könntest du diese Distanz innerhalb eines Herzschlages zurücklegen, stimmt's?“
 

Traurige, besorgte grüne Augen blickten sie bittend an.
 

„Wirklich, Phelan. Nur ein paar Meter. - Schau! Ich setz mich zu Professor McGonagall. Die kennst du doch. Du weißt, dass sie mir nicht wehtun würde.“
 

Als hätte er sie verstanden, wanderte der Blick zu Minerva und der Wolf legte nachdenklich den Kopf schief, als müsste er überlegen, ob die Frau wirklich ungefährlich war, obwohl sie auf verschiedenen Seiten standen.
 

Hermine warf ihr einen auffordernden Blick zu, weswegen McGonagall schnell ihre leeren Hände zeigte. Doch der Wolf schnaubte nur, als wüsste er, dass sie den Zauberstab griffbereit in ihrer Robe hatte. Dann erhob er sich langsam, wobei er den eingedösten Draco weckte. Der Blonde blinzelte irritiert, blieb aber völlig ruhig sitzen.
 

Das Tier stupste einmal kurz Remus's Denkmal an, bevor er sich vorsichtig der schockierten Frau näherte. Hermine, die ihm hatte folgen wollen, blieb erstaunt stehen, als sie kurz warnend angeknurrt wurde.
 

„Was...?“ Die Stimme der älteren Frau überschlug sich fast, doch sie ließ auf Anraten ihrer ehemaligen Schülerin den Zauberstab stecken. Wenn sie ihn zog, würde der Wolf wahrscheinlich erst recht angreifen. Doch so blieb er direkt vor ihr stehen, die Ohren aufmerksam aufgestellt, die Rute aber hing herab. Obwohl sie keine kleine Frau war, war der Kopf des Wolfes auf Höhe ihrer Schultern. Und diese Größe erschreckte sie.
 

Das Tier legte erneut den Kopf schief, bevor er an ihr zu schnüffeln begann. McGonagall zitterte merklich unter dieser Prüfung, doch sie war nicht umsonst Hauslehrerin von Gryffindor. Dann umrundete er sie noch einmal, bevor er mit einem leisen Grollen zu Hermine und Draco zurückkehrte und sich wieder an seinen alten Platz legte.
 

Hermine lächelte. Der Wolf hatte sie also nur angeknurrt, weil er sie in Sicherheit hatte wissen wollen, während er McGonagall auf eine Gefahr hin überprüfte. Offensichtlich hatte die Professorin die Prüfung bestanden. Während das Mädchen über das schwarze Fell strich, erkundigte sie sich neckisch: „Darf ich mich also die zehn Meter von dir entfernen?“
 

Das Tier brummte kurz. Er war nicht glücklich darüber, aber er würde sie gehen lassen. Aufmerksam verfolgte er also, wie sie langsam über das Gras zu Minerva ging, jederzeit bereit, aufzuspringen, um seine Freundin zu beschützen.
 

Draco, der die Anspannung unter dem dichten Fell spürte, begann das Tier sanft zu kraulen und ihm beruhigende Worte zuzuflüstern.
 

„Woher wussten Sie, dass er Ihnen nichts tun würde?“, wollte Minerva mit gedämpfter Stimme von ihrer ehemaligen Schülerin wissen, nachdem diese sie erreicht hatte.
 

„Er hat gerade erst Remus verloren. Niemals würde sein Wolf zulassen, dass er noch jemanden verliert, der ihm wichtig ist.“, erklärte Hermine. „Werwölfe sind nicht so bösartig, wie man denkt, wissen Sie?“
 

„Vielleicht ist Mister Potter – wie in vielen Fällen – auch hier die berühmte Ausnahme.“, äußerte Minerva ihre Vermutung und machte Hermine damit nachdenklich.
 

„Das kann natürlich sein.“ Sie zuckte mit den Schultern. „Aber das werden wir nur herausfinden, wenn wir auch anderen Werwölfen eine Chance geben. Zum Beispiel denen, die gerade erst gebissen wurden.“
 

Minerva schüttelte den Kopf. „Das ist unmöglich durchzuführen. Miss Granger, Sie wissen, dass Werwölfe in der magischen Welt nicht gern gesehen sind.“
 

„Ja, und genau darin liegt das Problem.“ Das Mädchen seufzte und klemmte sich eine lange Haarsträhne, die sich aus dem Zopf gelöst hatte, hinter das Ohr. Ihr Blick war unverwandt auf den schwarzen Wolf gerichtet, der sie seinerseits nicht einen Moment lang aus den Augen ließ. Neben dem Tier konnte sie den hellen Schopf des blonden Slytherins ausmachen, der sich vertrauensvoll gegen die Seite des Wolfes lehnte. „Sie sehen doch selbst, dass Harry völlig friedlich ist.“
 

Minerva räusperte sich halblaut. „Solange er einen nicht als Bedrohung sieht. Und wer weiß schon, was er im Moment darunter versteht.“
 

„Genau dieser Unsicherheit und Sturheit der magischen Welt haben die Werwölfe ihren schlechten Ruf zu verdanken.“, grummelte Hermine und biss die Zähne zusammen, doch sie änderte ihre Haltung schnell, als die Ohren des Wolfes in ihre Richtung zuckten und der große Kopf sich ein wenig senkte. Sie ahnte eher, als dass sie es hörte, dass er knurrte.
 

„Genau wegen dieser Launenhaftigkeit sind Werwölfe zu Vollmond so gefährlich.“ McGonagall seufzte. „Ich will ihnen keine Böswilligkeit unterstellen, wo vielleicht keine ist, aber das Risiko von einem Werwolf gebissen zu werden, ist einfach zu groß, als dass man sie unbeaufsichtigt lassen könnte. Das müssen Sie einsehen, Miss Granger.“
 

Hermine senkte den Kopf. Die Frau hatte in diesem Punkt Recht, gestand sie sich unwillig ein.
 

„Vielleicht mögen Sie mir ja nun erklären, warum Sie und Mister Potter sich dazu entschlossen haben, die Seiten zu wechseln.“, lenkte McGonagall das Gespräch in eine andere Richtung. „Dann können Sie mir vielleicht auch gleich erklären, wie es dazu kam, dass Mister Potter zum Werwolf wurde.“ Das hatte sie interessiert seit dem Moment, in dem sie mitbekommen hatte, dass Harry ein Werwolf war.
 

„Das kann ich Ihnen gerne erklären.“ So begann Hermine all das zu erzählen, was seit Harrys siebzehnten Geburtstag geschehen war und was sie erfahren hatten. Sie ließ nichts aus, berichtete davon, wie ihr in Nachhinein von Remus erzählt wurde, wie Harry um sein Leben gekämpft und verloren hätte, wenn nicht ein Zufall ihm das Leben gerettet hätte. Ein Zufall in Form eines Werwolfs, der trotz Wolfbanntrank die Kontrolle verloren und den Jungen mit einer harmlosen Bisswunde zu seinesgleichen gemacht hatte; wie der Dunkle Lord und Severus Snape vorher Tag und Nacht vergeblich nach einem Mittel gesucht hatten, das ihn hätte retten können.
 

Minerva lauschte der Geschichte mit einem nachdenklichen Ausdruck in den Augen. Wenn sie das eben gehörte mich dem verband, was sie kurz vor Dumbledores Tod aus dessen Mund gehört hatte, während sie gelähmt gewesen war, geschockt von dem Mann, dem sie vertraut und große Weisheit nachgesagt hatte. Aber diese letzten Worte von ihm waren die eines Mannes gewesen, der geistig verwirrt gewesen war. Das berichtete sie auch dem Mädchen. „Albus war schon seit langem ein wenig merkwürdig, aber wir dachten, das wäre einfach seine Art. Aber inzwischen denke ich, dass das vielleicht mit seinem hohen Alter zusammenhing.“ Sie seufzte und richtete mit langsamen Bewegungen ihre Robe. Sie sah plötzlich außerordentlich müde aus. „Es ist traurig, dass Sie beide nur aufgrund der Geistesverwirrtheit eines Menschen die Seiten wechseln mussten. Aber nun kann ich Sie wenigstens verstehen.“
 

Hermine lächelte und bemerkte überrascht, wie der Himmel langsam heller wurde. „Ich bereue es nicht, auch, wenn Dumbledore mir persönlich nichts getan hat. - Für Harry würde ich in die Hölle und wieder zurück gehen.“
 

„Eine solch tiefgehende Freundschaft ist etwas sehr Wertvolles. Hüten Sie sie.“, riet McGonagall ihr.
 

„Wissen Sie, was mit Ron passiert ist? Und den anderen?“ Als sich das Gesicht der Professorin verdüsterte, ahnte das Mädchen Schlimmes.
 

„Mister Weasley ist bis auf ein paar Kratzer unverletzt. Doch nicht alle hatten ein solches Glück.“, sagte sie düster.
 

Hermine senkte den Kopf, wobei auffiel, dass auf dem Gras Raureif in der aufgehenden Sonne glitzerte und der ganzen Umgebung ein wunderschönes Aussehen verlieh.
 

„Miss Weasley hat es schlimm erwischt.“ Die Frau senkte die Stimme. „Sie hat schwere Verbrennungen am Kopf. Es werden wohl böse Narben zurückbleiben und nur wenn sie Glück hat, werden ihre Haare wieder nachwachsen. Abgesehen davon hat sie ein paar Schnittwunden und ein gebrochenes Bein.“ Sie hob den Blick und beobachtete, wie der Wolf unter Einfluss der jungen Sonnenstrahlen nun wieder menschliche Gestalt annahm, wobei Harry sofort an Draco gekuschelt einschlief. Ein Träne glitzerte auf seiner Wange.
 

„Mister Longbottom hat den Kampf nicht überlebt. Er starb an den Folgen mehrerer Flüche.“
 

Hermine schloss erschüttert die Augen. Sie erinnerte sich daran, wie sie den Jungen gegen Bellatrix hatte kämpfen sehen und auch daran, wie er schließlich von einem anderen Todesser niedergestreckt worden war. Sie bedauerte seinen Tod tief, auch wenn sie angesehen von der DA nie viel mit ihm zu tun gehabt hatte. Er hatte immer durchblicken lassen, dass er helfen würde, wo immer er gebraucht wurde.
 

„Mister Finnigan lief noch im Stankt Mungos und kuriert diverse Knochenbrüche aus. Es wird eine ganze Weile dauern, doch er wird wieder völlig genesen.“
 

Erleichtert atmete das Mädchen auf. Sie hatte mitbekommen, wie er zusammengebrochen war, und hatte sich schon das Schlimmste ausgemalt.
 

„Miss Lovegood liegt ebenfalls noch im Stankt Mungos. Sie hat einen Arm verloren und ist auf einem Auge erblindet. Aber ansonsten gehe es ihr gut, meinte sie.“
 

Außerdem erfuhr sie, dass zwei Schüler aus Ravenclaw und einer aus Hufflepuff im Kampf gefallen waren. Viele waren verletzt worden, doch nur wenige werden bleibende Schäden davontragen. Von den Lehrern war niemand ernstlich verletzt worden; ein paar gebrochene Knochen oder Platz- und Schnittwunden.
 

Hermine schüttelte den Kopf. Sie wusste, dass sie Mitschuld an den Schicksalen der vielen Verletzten und Toten hatte, und es tat ihr schrecklich leid. „Ich wollte nicht, dass jemand verletzt oder getötet wird.“, murmelte sie niedergeschlagen. „Aber ich konnte Harry nicht allein lassen. Er hat doch schon so viel durchmachen müssen.“ Tränen traten ihr in die Augen, die sie vergeblich wegzublinzeln versuchte.
 

Minerva wusste nicht, was sie sagen sollte, um das Mädchen zu trösten. Man konnte nicht verharmlosen, dass ihr Verhalten dazu beigetragen hatte, ihre ehemaligen Mitschüler derartig in Gefahr gebracht zu haben. Also saß sie einfach nur stumm neben ihr und legte dem Mädchen eine Hand auf die Schulter. „Werden Sie es ihm sagen?“
 

Nach kurzem Zögern schüttelte Hermine den Kopf. „Nicht, solange er nicht danach fragt.“
 

Draco hatte der Unterhaltung stumm zugehört und war überrascht davon, wie viele Schüler bei dem Angriff vor Weihnachten ums Leben gekommen waren. Da er aber mit keinem davon auch nur irgendeine Verbindung gehabt hatte, berührte es ihn nicht wirklich.
 

Er wickelte seinen schlafenden Freund in seine Decke und bettete dessen Kopf auf seinen Schoß, wobei er ihm mit einem liebevollen Lächeln über die Wange strich, um die getrocknete Tränenspur zu verwischen. Das brachte ihn dazu, sich zu fragen, wem diese Träne gegolten hatte. Hatte Harry noch mitbekommen, wer von seinen ehemaligen Freunden alles verletzt oder getötet worden war, oder war sie an Remus gerichtet gewesen?
 

Mit einem leisen Seufzen hob er den Kopf und blinzelte in die aufgehende Sonne. Er hatte gar nicht mitbekommen, wie schnell die Nacht vergangen war. Aber wahrscheinlich hatte er auch die Hälfte davon verschlafen, dachte er ein wenig selbstironisch.
 

„Wie wird es nun weitergehen mit Ihnen?“, hörte er McGonagalls Stimme fragen.
 

Hermine zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht.“ Sie warf einen unsicheren Blick zum Dunklen Lord, der noch immer auf seinem Felsen saß, die Arme vor der Brust verschränkt.
 

Als hätte er ihren Blick gespürt, hob er den Kopf und drehte ihn in ihre Richtung. „Du willst wissen, wie es mit dir weitergeht?“ Seine Stimme klang wieder weniger zischend und schrill, sondern schon fast normal. „Du wirst abwarten, bis ich dich brauche.“
 

Sich unsicher auf die Lippen beißend, wanderte ihr Blick rastlos umher, während sie überlegte, ob sie es wagen konnte, genauer nachzufragen. „Was wird in der Zwischenzeit geschehen?“
 

„Der Krieg ist noch nicht gewonnen. Es gibt noch viel zu tun.“, verkündete er und wandte sich zum Gehen. „Aber ihr drei“, sprach er die Jugendlichen an, auch wenn einer davon ihn nicht hörte, „ihr werdet nicht in die Kämpfe eingreifen.“ Damit hob er seinen Zauberstab und disapparierte.
 

Hermine und Draco tauschten erleichterte Blicke. Vielleicht konnte jetzt endlich das Leben beginnen, das Harry verdient hatte. Vielleicht würden sie nun halbwegs in Frieden leben können.
 

Und während sie über die Möglichkeiten nachdachten, die ihnen nun offenstanden, stieg die Sonne am Himmel empor und brachte den Raureif auf den Grashalmen und die dünne Eisschicht auf den Wassern zum Schmelzen.
 

Der neue Tag versprach besser zu werden...
 

THE END
 

======================================================
 

*seufz*

Das war's nun.
 

Aber es gibt bereits ein paar Ideen, wie man eine eventuelle Fortsetzung schreiben könnte, denn immerhin sind viele Dinge immer noch offen und der Krieg ist noch nicht beendet. ^^ Also, wenn mich die richtige Muse packt, dann gehts weiter.
 

Aber im Moment arbeite ich an einem Großprojekt, das wohl viel Zeit in Anspruch nehmen wird. Und davon sind gerade mal die Planung und der Prolog (der so lang ist, wie eines der Kapitel hier!!!) fertig. T-T
 

Wir sehen uns auf jeden Fall wieder!!!
 

Alles Liebe und vielen Dank
 

eure Silberschwinge
 

*schnief*



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Kommentare zu diesem Kapitel (9)

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Von:  seiyerbunny20
2013-05-25T00:20:25+00:00 25.05.2013 02:20
das hast du weider sehr schön gemacht wie das alles passiert ist und das hermin zu harry gestanden hat und wie harry fast gestorben ist und das remus harry gebissen hat das er lebet und das hermine und harry von voldemord das mal bekommen hat hast du gut gemacht und dasnn noch wie harry und draco zusammen gekommen sind hast du sehr schön hin bekommen mach wider so geschichte und bin frohe es gelesen zu haben
Von:  Ar
2012-05-27T12:58:14+00:00 27.05.2012 14:58
Super Geschichte aber das Ende.
Hoffe einer Fortsetzung schreibst.
Zu Lucius sage ich nur ein Wort : Arschloch.
Harry tut mir so leid. Remus zu verlieren ist Furchbar.
Ich hoffe das Fenrir das nicht ausnutzt.
Mag es nicht wenn Harry noch mehr Leiden muss.
lg Ar
Von:  Nakatani
2012-04-19T22:49:07+00:00 20.04.2012 00:49
auch ich konnte einfach nicht aufhören diese wunderbare FF zu lesen...
einfach super genial.
toller schreibstil, super Story, passt einfach alles!
Vielen Dank dafür!
LG
Von: abgemeldet
2012-03-12T00:40:22+00:00 12.03.2012 01:40
habe grade eine nachtschicht eingelegt, um durchzulesen, es hat mich einfach nicht losgelassen. fesselnd und gefühlvoll geschrieben, traurig und ehrlich. eine sehr gute geschichte, mit toller struktur und passendem ende. wunderbar, schon lange nicht mehr sowas gutes gelesen. besonders mag ich die länge der kapitel. sieht man nicht so oft. vielen dank dass du mir die nacht versüßt hast ;-)
liebe grüße
Von: abgemeldet
2012-03-12T00:39:26+00:00 12.03.2012 01:39
habe grade eine nachtschicht eingelegt, um durchzulesen, es hat mich einfach nicht losgelassen. fesselnd und gefühlvoll geschrieben, traurig und ehrlich. eine sehr gute geschichte, mit toller struktur und passendem ende. wunderbar, schon lange nicht mehr sowas gutes gelesen. besonders mag ich die länge der kapitel. sieht man nicht so oft. vielen dank dass du mir die nacht versüßt hast ;-)
liebe grüße
Von:  mimaja56
2012-02-02T15:00:31+00:00 02.02.2012 16:00

ein gutes Kapitel.

Auch wenn es nicht das viel gerühmte HappyEnd gibt, dass man sich viel
Geschichten immer wünschte, so ist das wohl die einzig vorstellbare Variante.
Denn mal im Ernst, selbst für einen Helden ...(der ja jetzt keiner mehr ist, da er auf der andren Seite stand) würde die Zaubererwelt keine uralten Traditionen brechen und Gesetze ändern.
Doch ich bin mir sicher, dass sich jemand finden wird, der Draco wieder einen Namen gibt ..... - wer weiß vielleicht wird er mal ein Riddle oder ein Slytherin.
Doch er wird an Harrys Seite bleiben .... und mit etwas Glück, wird auch die Zaubererwelt einmal die Gleichgeschlechtlichkeit akzeptieren und dann wird aus ihm Draco Potter.
Ein schöner Gedanke.

Danke

bis bald mimaja
Von:  WhiteAngelNaru
2012-01-30T16:39:23+00:00 30.01.2012 17:39
ich habe schon lange nicht mehr weitergelesen und schreibe deshalb jetzt erst ein kommi
die ff ist einfach der hammer und ich freue mich drauf, dass du planst eine fortsetzung zu schreiben
ich finde es so traurig, dass remus gestorben ist und das draco aus der familie verstoßen werden soll
ich frage mich, was tom damit meint, dass der krieg noch nicht vorbei ist, er hat doch bereits das ministerium, askaban und die schule eingenommen hat

sag mir doch bitte bescheid, wenn du eine harry ff oder die fortsetzung schreibst
danke für diese tolle geschichte
lg
white
Von:  Kagomee16
2012-01-28T07:03:02+00:00 28.01.2012 08:03
ein gelungenes ende für eine gelungene ff^^
ich persönlich mag es wenn man sich eine möglichkeit für eine fortsetzung offen lässt^^
solltest du tatsächlich eine fortsetzung schreiben würed ich mich über eine ens freuen^^
mach weiter so^^

lg kagomee16
Von:  Omama63
2012-01-27T19:56:34+00:00 27.01.2012 20:56
Ein super Kapitel.
Also ich möchte schon wissen, wie es mit den Beiden weiter geht und ob Draco ausgestoßen wird. Wäre auch schön, wenn er von jemanden aufgenommen würde z.b. von Rons Eltern. Das würde Lucius wohl am besten treffen.
Es würde mich sehr freuen, wenn du eine Fortsetzung schreibst.
Solltest du eine schreiben oder etwas Anderes von Harry und Co, dann möchte ich dich bitten, dass du mir eine ENS sendest.
Klasse geschrieben.
Hat mir sehr gut gefallen.


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