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Die Sterne leuchten überall - egal wo du bist

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Besuch mit Folgen

Kapitel 13

Besuch mit Folgen
 

Als der Wecker klingelt, erwacht die eingemummelte Person aus ihrem tiefen Schlaf und kämpft sich etwas aus der Decke um das nervende Klingeln abzustellen. Als es ihm gelungen ist, lässt er sich tief durchatmend wieder in die Kissen sinken und starrt an die Decke. >Was ist das nur für ein komischer Traum gewesen? < Instinktiv greift die Person an den Anhänger seiner Kette und umschließt diesen fest. Nachdem er etwas in dieser Pose verharrt, schafft er es schließlich ganz aufzustehen, nur um festzustellen, dass sich etwas verändert hat – oder besser gesagt, dass etwas fehlt. Suchend schaut er sich um, doch auf dem Boden kann er das Armband nicht ausmachen, auch nicht im Bett. Das Einzige, das er findet sind blaue Splitter. Zutiefst beunruhigt, schnappt er sich das Telefon und ruft in der Villa Truesdale an, denn wenn jemand die Nummer des Kartendesigners hat, dann ist das sicher Syrus.

Zu seinem Unmut geht niemand ans Telefon, sodass er auflegt. Seufzend zieht er sich an und macht sich was zu essen. Da es so still um ihn herum ist, fängt er an zu Grübeln. >Wenn ich nur wüsste, was los ist. Wo ist das Armband geblieben und wieso habe ich so ein ungutes Gefühl? < Solche und ähnliche Gedanken lassen ihm keine Ruhe. Erst als das Telefon klingelt, schiebt er seine Sorgen bei Seite.

In der Erwartung, dass sich Syrus bei ihm meldet, nimmt er mit Elan das Gespräch entgegen. „Na endlich, ich dachte schon, du meldest dich gar nicht mehr, Sy!“ Ohne aufs Display zu schauen, spricht er drauf los. „Tut mir ja Leid dich enttäuschen zu müssen, aber ich bin nicht Truesdale Junior.“ Die Stimme am anderen Ende klingt irgendwie amüsiert, was Jesse in seiner momentanen Situation überhaupt nicht ab kann. „Was soll der Mist, Axel?“, brummt der Schwede schlecht gelaunt. „Oh, ist da jemand mit dem falschen Fuß aufgestanden?“, fragt der Anrufer mit leichtem Spott in der Stimme. „Spaß bei Seite. Ich rufe aus einem wichtigen Grund an.“ Nun hellhörig geworden, besitzt Axel Jesses völlig Aufmerksamkeit. „Ich bin ganz Ohr.“ Mit dieser Antwort mehr als zufrieden, beginnt der Dunkelhäutige zu erklären, was ansteht. „Trommel alle zusammen und bleibt dann bei dir zu Hause. Ich komme mit Jim und noch jemanden vorbei.“ Auch wenn der Schwede die Anweisungen hinterfragen möchte, lässt er es doch bleiben und erklärt sich bereit die Anderen zu informieren und hier zu versammeln. Daraufhin wird das Gespräch beendet, aber als Jesse sein blaues Handy weglegen will, klingelt es erneut. Dieses Mal ist der Kristallungeheuerdeckduellant schlauer und wirft erst einmal ein Blick auf das Display, bevor er das Gespräch entgegen nimmt. „Tut mir Leid.“, erschallt es auch sofort, woraufhin Jesse ein verwirrtes Gesicht macht. Er weiß nämlich nicht, wieso sich sein Anrufer entschuldigt, bis der Anrufende weiterspricht. „Hätte ich gewusst, dass du anrufst, dann wäre ich nicht in den Garten gegangen.“

„Schon gut Sy. Hast du vielleicht Chumley’s Nummer? Ich müsste ihn dringend sprechen.“, kommt der Türkishaarige auch sofort zum Punkt. „Ja, die habe ich, aber wenn du mit ihm reden willst, dann können wir auch vorbei kommen, denn Chumley befindet sich bei uns.“, erklärt der Bruder von Zane. Da fällt dem Schwede das Gespräch mit Axel wieder ein, sodass ihm Syrus‘ Vorschlag sehr entgegenkommt. „Es wäre wirklich gut, wenn du Chumley herbringen könntest und wenn wir schon mal dabei sind, dann wäre es nett, wenn du, Zane und Alexis ebenfalls mitbringst.“ Natürlich wird Sy hellhörig, zumal der Unterton in Jesses Stimme seine Alarmglocken schellen lässt. „Ist was passiert?“, fragt der Jüngere nach, worüber der Türkishaarige leicht lächelt. „Das sollten wir nicht am Telefon besprechen.“, erklärt der Ältere. „Wäre es möglich Blair und Marcel zu erreichen?“

„Marcel vielleicht, aber Blair und Alexis zu erreichen wird schwer werden. Du weißt doch, dass auf der Duellakademie ein neues Schuljahr im vollem Gange ist und die Beiden dort alle Hände voll zu tun haben werden.“ Jetzt wo es der Hellblau-haarige erwähnt, fällt dem Schweden auch ein, dass die einzigen Damen in der Runde abwesend sind. Seufzend fasst er sich an den Kopf, während die Frage >Was mache ich denn jetzt nur? < in seinem Kopf herum spuckt. „Mist, Axel wollte uns alle dabei haben. Na egal. Weißt du, wo sich Aster, Chazz, Atticus und Yusuke rumtreiben?“ Auch wenn die ersten Drei zusammen mit ihm und Sy in derselben Liga sind, so haben sie doch unterschiedliche Veranstaltungen und da Jesse bis vor kurzem auf jedes noch so kleine Turnier gespielt hat, ist der Kontakt zu seinen Freunden, die ebenfalls in der Profiliga sind, abgebrochen. Aber zu seiner Erleichterung scheint sein jüngerer Freund über alles bestens informiert zu sein. „Atticus, Chazz und Aster sind zu Hause. Ich werde nachher dort mal anrufen und was Yusuke angeht, so ist dieser ganz in deiner Nähe beruflich unterwegs. Ich glaube, wenn du ihn anrufst, wird er auch vorbei kommen.“

„Das hört sich gut an. Dann sehen wir uns also in einer Stunde, ja?“, fragt Jesse nach, um sicher zu gehen, dass sie sich einig sind und er bekommt auch die gewünschte Antwort, sodass er auflegt und Yusuke anruft, der auch gleich ans Telefon geht. „Detektiv Fujiwara, was kann ich für Sie tun?“ Über so eine Begrüßung lächelnd, erklärt der Profiduellant, dass er es ist und was sein Anliegen ist, woraufhin der Grünhaarige sofort erklärt, dass er dabei ist und dass er in wenigen Minuten vor der Haustür steht, so bleibt dem Schweden nur noch zu warten übrig.
 

Nach seinem Rückruf bei dem Kristallungeheuerdeckduellanten wendet er sich den beiden anderen Anwesenden zu, die sich während des Gespräches ruhig verhalten haben. „Krisensitzung?“, fragt Zane nach, sobald er die Aufmerksamkeit seines kleinen Bruders hat. „So hat es sich angehört.“, bestätigt Syrus sofort. „Dann sollten wir uns anziehen und einen kleinen Abstecher bei Atticus, Chazz und Aster machen.“, schlägt der Kartendesigner vor, der mal wieder für ein paar Tage Urlaub genommen hat, um mit seinen Freunden etwas zu unternehmen.

Gemeinsam ziehen sie sich an und machen sich auf den Weg zu den Anderen. „Sagt mal, hat Jesse nicht bald Geburtstag?“, fragt Chumley nach, denn ihn stört das Schweigen, dass sich über die kleine Gruppe gelegt hat und das nur durch den Lärm vom Verkehr unterbrochen wird. „Ja, wieso?“, fragen die Brüder im Chor nach, was die Stimmung weiter auflockert. „Ich dachte einfach darüber nach, dass wir ihm ja vielleicht zusammen ein Geschenk machen könnten. Er lebt doch allein und es wäre sicher schöner, wenn er so etwas wie einen Mitbewohner hätte, oder nicht? Er würde sich jedenfalls nicht mehr einsam fühlen.“, lässt der Australiendeckduellant verlauten. Die beiden Brüder haben das unbestimmte Gefühl, dass der Schwarzhaarige bereits eine konkrete Vorstellung davon hat, wie dieses Geschenk aussehen soll. „Was schlägst du also vor?“ Verwirrt blickt der Geschäftsmann seine beiden Freunde an, denn er hat nicht damit gerechnet, dass die Beiden sofort nachgeben. „Na komm schon! Du hättest diesen Vorschlag nicht gemacht, wenn du selbst nicht schon wüsstest, was gut für Jesse wäre.“, erklärt Syrus, der seinen ehemaligen Zimmergenossen sehr gut einschätzen kann, wobei dieser es ihm auch nicht sonderlich schwer macht. „Ich dachte an eine Katze.“, erklärt Chumley sofort. Er hat mitbekommen, wie oft sich der Türkishaarige mit dem Geist der Karte Rubinkarfunkel unterhalten hat, deswegen findet er, dass eine Katze das richtige Geschenk wäre. „Wir können ja mal im Tierheim vorbeischauen.“, schlägt Zane vor, dann bleibt er stehen, da sie bereits die Wohnung von Atticus erreicht haben, der sich nicht weit von seinem besten Freund und seiner Schwester häuslich niedergelassen hat. Eigentlich haben Zane und Alexis ihm angeboten bei ihnen einzuziehen, aber das hat er abgelehnt, wofür Zane im Stillen auch sehr dankbar ist, denn bei den ganzen Frauengeschichten von Atticus, würde er wohl früher oder später durchdrehen.

Da der Ältere in Gedanken versunken ist, klingelt Syrus. Zu seinem Leibwesen bekommt er nicht sofort ein Lebenszeichen vom Brünetten, weswegen er ungeduldig immer wieder in unregelmäßig schnellen Abschnitten auf den Klingelknopf drückt. Das Ganze geht solange, bis Atticus verschlafene Stimme erklingt. „Was soll der Scheiß?“ Der Jüngste in der Runde geht scharf davon aus, dass der Brünette mal wieder spät und sicher nicht allein ins Bett gegangen ist. „Krisensitzung bei Jesse! Schwing deinen Arsch so schnell es geht hier runter.“, erwidert Sy ungerührt, wofür er einen anerkennenden Blick von seinem Bruder kassiert, der seinem kleinen Bruder so etwas nicht zugetraut hätte. Der Angesprochene mault vor sich hin, erklärt aber, dass er sich beeilt. Als die Schlafmütze schließlich endlich unten ankommt, machen sie sich sofort wieder auf den Weg, denn es warten noch zwei weitere Freunde darauf abgeholt zu werden.

Der Weg ins Viertel der Reichen verläuft sehr ruhig, was vor allem an der Schlaftablette Atticus liegt, der mehr schläft, als das er wach ist. Wahrscheinlich hat er mal wieder ein Mädchen beeindrucken wollen und hat deswegen über den Durst getrunken, denn er stinkt noch immer nach einem ganzen Fass Schnaps.

Chazz bekommen sie leichter dazu sich ihnen anzuschließen, auch wenn der mal wieder rumzetert. Allerdings ist der Schwarzhaarige nicht allein. Überraschenderweise befindet sich Marcel bei ihm, der sich ihnen auch anschließt, immerhin gehört er mittlerweile auch zur Gruppe. Zu fünft gehen sie zu Aster, der gerade vor der Tür steht, weil er eigentlich zur Trainingshalle wollte. Nachdem auch ihm geschildert worden ist, was Sache ist, folgt er den Anderen, sodass sie nach einigen unnötigen Abkürzungen beim Schweden ankommen, der ihnen auch bereitwillig die Tür öffnet. Sie versammeln sich im Wohnzimmer, wo es sich Yusuke bereits bequem gemacht hat.

„Sieht man dich auch mal wieder?“, spottet Chazz sofort, als der Blauäugige keine Anstalten macht die restlichen Besucher zu begrüßen. „Ich habe halt viel um die Ohren und die Meisten von euch reisen doch eh ständig im Land umher, sodass man gar nicht genau sagen kann, wo ihr euch aufhaltet.“, erwidert Yusuke schlagfertig. Darauf kann auch der Profiduellant nichts erwidern, deswegen setzt er sich, wie alle Freunde auch, hin und schaut auf den Kristallungeheuerdeckduellant, der immer wieder aus dem Fenster sieht. „Du wirkst so nervös. Ist was passiert?“, fragt Marcel nach, dem das ständige auf und ab gehen des Schweden fast die Wände hochtreibt. Allerdings kann sich der Angesprochene vor einer Antwort drücken, da endlich der Rest der Gruppe eingetroffen ist, wie er mit einem Blick auf die Einfahrt feststellt. So schnell ihn seine Füße tragen, rennt er zur Haustür, die er schwungvoll aufreißt. Axel und Jim kriegen bei so viel Wucht fast einen Herzanfall, aber sie können es auch verstehen, denn oft kommt die Gruppe nicht zusammen und wenn doch, dann meistens wegen schlechter Nachrichten – so auch heute.

Als die beiden ehemaligen Austauschschüler Platz gemacht haben, erblickt Jesse jemanden, mit dem er ganz und gar nicht gerechnet hat und dessen Anwesenheit ihn völlig verwirrt und aus dem Konzept bringt. Nichtsdestotrotz bittet er seine Besucher herein und führt sie ins Wohnzimmer, wo sie überschwänglich von den Anwesenden begrüßt werden. Kaum kehrt wieder Ruhe ein, da richtet der Gastgeber das Wort an Axel. „Also, willst du uns nicht endlich sagen, was los ist und warum Professor Eisenstein…“ Weiter kommt er allerdings nicht, weil ihm Jim ins Wort fällt. „Wo ist dein Armband, Jesse? Das blaue, dass du seit Jadens Abreise immer getragen hast.“ Durch die Frage richten sich auch alle anderen Blicke auf die Handgelenke des jungen Duellanten, der sich gezwungen sieht, erst einmal auf diese Frage einzugehen, bevor er auf seine Eigene eine Antwort erhält. „Als ich heute Morgen erwacht bin, war es nicht mehr da. Egal wie sehr ich gesucht habe, es war nicht auffindbar. Dafür sind aber blaue Splitter in meinem Bett zu finden. Ich vermute einfach mal, dass sie die Überreste des Armbandes sind.“ Das er so ein seltsames Gefühl dabei hat, lässt er mit Absicht weg. Es reicht schon, dass sie wegen des Armbandes beunruhigt sind.

„Aber das Armband kann sich nicht einfach so zerstören! Der Spezialeffekt einer Karte kann nur dann aufgelöst werden, wenn diese Karte unschädlich gemacht worden ist!“, erklärt Chumley, der auf diesem Gebiet ja der Experte ist. Einen Moment herrscht Schweigen, doch dann bricht das Chaos aus. „Aber wenn das Armband kaputt ist, dann ist die Wirkung der Karte auch hinfällig.“, schlussfolgert Zane. „Das würde ja bedeuten, dass wir zu Aniki können!“, sprudelt es aus Syrus heraus, der sich gar nicht mehr einkriegen will. Natürlich lässt die Anderen diese neue Erkenntnis nicht kalt, aber die reden so durcheinander, dass man nur Wortfetzen aufschnappen kann. Trotz allem versucht Chumley, der sich angesprochen fühlt, allen eine Antwort zu gehen. „Im Grunde habt ihr Recht. Allerdings wissen wir gar nicht, ob es wirklich so ist oder ob es sich hierbei einfach um einen Fehler in der Karte handelt.“ Dem Designer ist klar, dass seine Rechtfertigung sehr schwach ist, zumal er die Karte mehrfach getestet hat, um sicher zu gehen, dass alles so läuft, wie es laufen soll. >Es kann also nicht an der Karte liegen. Aber woran dann?<

„Chumley, ich glaube nicht, dass es sich um eine Fehlkonstruktion handelt. Alle deine Karten laufen fehlerreif. Da muss was anderes hinter stecken.“, meint Jim, der etwas anderes in Betracht zieht, doch was genau ihm vor Augen schwebt, behält er erst einmal für sich. Mit einem Seitenblick auf Axel wird ihm klar, dass auch dieser etwas anderes glaubt. Außerdem würde so ein Konstruktionsfehler nicht zur Anwesenheit von Professor Eisenstein führen, wie der Australier findet.

Die Gruppe rätselt noch etwas vor sich hin, doch auf einen grünen Zweig kommen sie dabei nicht. Schließlich müssen sie aufgeben. So nutzt Jesse die eingekehrte Stille, um seine Frage von vorhin wieder zur Sprache zu bringen. „Also noch einmal. Willst du uns nicht endlich sagen, was los ist und warum Professor Eisenstein hier ist?“ Der Angesprochene seufzt, dann rückt er aber mit der Sprache raus. „Nun ja, um das zu erklären, werde ich weiter ausholen müssen.“ Die Versammelten nicken, sodass Axel weitersprechen kann. „Über Nacht war der Himmel so hell erleuchtet, wie es normalerweise nur unter bestimmten Bedingungen am Nordpol der Fall ist - wenn dort die Aurora zu beobachten ist. Gleichzeitig haben alle Messinstrumente ausgeschlagen, egal ob sie angeschaltet waren oder nicht. Pegasus war beunruhigt, denn so eine Situation gab es noch nicht, also bat er mich darum, mal bei Professor Eisenstein vorbeizuschauen, der ja die verschiedenen Dimensionen untersuchte. Pegasus musste wohl schon von vorn herein davon ausgegangen sein, dass diese seltsamen Vorkommnisse mit einer Karte zu tun haben. Jedenfalls habe ich mich dann auf den Weg gemacht und den Professor besucht.“ Der muskulöse Mann zeigt neben sich, wo der alte Mann sitzt und zuhört, als wenn das was völlig Neues für ihn wäre. „Jedenfalls habe ich ihm gesagt, was Pegasus beobachtet hat und er stellte selbst Untersuchungen an.“, damit beendet er seinen Vortrag, denn für das ganze Fachchinesisch ist schließlich der Professor da, der auch gerne übernimmt.

„Ich habe durch einen Scan festgestellt, dass sich ein Riss in den Dimensionen befindet, der alles andere als normal ist. Nach einigen Tiefenscans hat sich rausgestellt, dass dieser Riss gewaltsam gebildet worden ist. Egal was auch immer der Grund dafür gewesen ist, wir können davon ausgehen, dass es eine Gefahr ist und das sie noch nicht besiegt wurde.“ Als der alte Mann inne hält und in die geschockten Gesichter sieht, wird ihm klar, dass er das vielleicht etwas unglücklich formuliert hat. Aber zumindest unterbricht ihn keiner, sodass er weiter berichten kann. „Dein Armband schein ein Signal erhalten zu haben, denn in der Nacht, als der Riss entstanden ist, ist ein roter Strahl aus dem Inneren einer der Dimensionen auf eben diese Öffnung getroffen, wo das Licht von rot in blau umgewandelt worden ist und von dort in diese Dimension reflektiert wurde. Wir können also mit Sicherheit sagen, dass Jaden in der Nähe war, als man die Dimensionen gewaltsam aufgesprengt hat.“ Die versammelte Meute zieht scharf die Luft ein. „Soll das heißen, dass ihm was passiert ist?“, traut sich Aster zu fragen, dem die Sorge sofort ins Gesicht geschrieben steht, immerhin ist der Braunschopf sehr leichtsinnig. „Das kann nicht sein!“, wispert ein zu tiefst erschütterter Jesse, aber sein Gefühl sagt ihm, dass etwas mit Jaden ist.

„Nun, ich kann auch nichts Genaues sagen, denn ich bin bisher nicht drüben gewesen.“, erklärt der Professor nüchtern. Es tut ihm ja auch Leid, dass er nichts Genaueres weiß, aber daran kann er nichts ändern. Selbst Bastion, mit dem er eigentlich in Kontakt treten müsste – jetzt wo die Dimensionen wieder off sind – antwortet nicht. Die fehlende Verbindung lässt jedenfalls auf etwas Schlimmes schließen, dass teilt er den sowieso schon völlig aufgelösten jungen Erwachsenen besser nicht mit.

„Ich möchte da hin!“ Alle Augen richten sich auf Jesse, der gesprochen hat. Für ihn steht fest, dass er geht und er lässt sich da auch nicht reinreden. Erst hat im Jaden die Möglichkeit genommen ihm zu folgen, aber jetzt hat sich das Blatt gewendet und dieses Mal nutzt er die Chance, koste es was es wolle.

„So einfach wie du dir das vielleicht vorstellen magst, ist das aber nicht. Wir müssen erst einmal mit der anderen Seite in Verbindung treten, um zu erfahren, wie es dort drüben überhaupt aussieht und dann müssen wir noch ein geeignetes Portal finden und selbst das gibt keine Garantie dafür, dass du heil dort ankommst! Die ausgefransten Seiten des Siegels kann dein Ziel völlig verändern und selbst wenn das klappt, dann ist nicht sicher, ob du heil ankommst – du könntest einige Körperteile weniger haben oder aber nur die Hälfte deines Körpers schafft den Übergang und der Rest würde hier bleiben! Du würdest dann auf der Stelle sterben.“, warnt der Professor, doch davon lässt sich der Schwede nicht beeindrucken. „Und wenn schon. Früher waren die Übergänge auch nicht sicher und trotzdem ist Jaden gegangen, um mich zu retten.“, erzählt er mit ernster Stimme.

„Na wenn das so ist, dann begleite ich dich natürlich!“, ertönt es von Syrus und Jim im Chor. Für sie steht fest, dass sie Jesse beistehen, so wie sie es damals für Jaden getan haben. „Freunde halten nun einmal zusammen. Und wir alle sehnen uns danach die Ausgelassenheit von Jaden wieder sehen zu können.“, mischt sich Axel ein. „Schon wieder so ein Kamikaze-unterfangen.“, murrt Chazz rum. „Du musst ja nicht mitkommen, wenn du nicht willst.“, knurrt Zane ihn an. „Und den ganzen Spaß verpassen? Vergiss es. Ich will schließlich auch sein dämliches Gesicht sehen, wenn wir plötzlich vor ihm stehen.“, erwidert Chazz mit einem fiesen Grinsen im Gesicht. „Dann ist es also beschlossene Sache, ja?“, fragt Yusuke nach, der ja zum ersten Mal in die Isekai eintritt.

Verwundert wird er von Atticus angeschaut. „Du willst wirklich mit?“, fragt dieser nach, um sicher zu gehen, dass er sich nicht verhört hat. „Natürlich, ich bin immerhin ebenfalls ein Freund von Jaden und zudem ein Mitglied dieser Runde. Man hätte mich ja nicht gerufen, wenn man nicht davon ausgegangen wäre, dass ich euch begleite, oder?“ Bei so einer Ansprache sind alle viel zu überrascht, als das sie etwas erwidern können. „Wenn das so ist, dann werde ich euch ebenfalls begleiten.“, meldet sich dann auch Marcel zu Wort, der sich bisher im Hintergrund gehalten hat. „Jungs, nun wartet doch mal! Ich sagte doch bereits, dass es…“, mischt sich der Professor ein, doch er wird sofort wieder unterbrochen. „Wir werden es genauso machen wie Jaden. Die Maschine, die sie dafür konstruiert haben, müsste doch noch intakt sein oder?“, fragt Axel nach, wofür er ein Nicken erntet. „Na also. Dann sollten wir aufbrechen.“ Schnell sind ein paar Sachen gepackt, selbst die, die nicht bei Jesse wohnen, haben ihre Sachen schnell bei sich, sodass sie sich kurze Zeit später im Flugzeug wiederfinden und auf den Weg zum Labor sind.
 

Das Erste, was sie machen, als sie landen, ist in der Duellakademie anrufen, denn sicher wollen die beiden Frauen in der Gruppe solche Nachrichten auf jeden Fall gleich hören und nicht erst hinterher. Außerdem würde es ziemlich Ärger geben, wenn sie heim kommen würden und keiner der Jungs wäre mehr da.

Zum Glück ist der Unterricht schon beendet, deswegen erreicht Zane Alexis auch über deren Handy. „Zane, ist was passiert?“, fragt die Blondine nach, als sie das Gespräch entgegen nimmt. „So kann man es wohl nennen.“, erwidert der ehemalige Profiduellant seufzend. „Kannst du von der Akademie weg?“

„Wie stellst du dir das vor? Es ist mitten im Schuljahr, da kann ich nicht einfach verschwinden.“, erklärt Alexis aufgebracht. „Willst du mir nicht erst einmal sagen, was überhaupt los ist, bevor du mich von hier wegholen willst?“; fragt sie aufgebracht nach. „Die Übergänge sind wieder frei. Sie wurden aufgesprengt.“, berichtet er kurz und knapp, womit er seine Lebensgefährtin völlig aus der Bahn wirft, denn alles was er jetzt zu hören bekommt ist Gestotter ohne Zusammenhang. „Überleg es dir. Ich werde in der Zeit mit Kanzler Sheppard reden.“ Noch ehe die Blondine etwas erwidern kann, beendet Zane das Telefonat und wendet sich dann den Übrigen zu. „Ich werde es übernehmen beim Kanzler anzurufen. Wenn es jemanden gelingt, dann mir, immerhin kann ich ja noch Kaiba oder Pegasus vorschieben.“, antwortet der Professor dann. Die Anwesenden müssen ihm zustimmen, denn als Erwachsener hat er wohl die besseren Argumente und wenn das auch nicht helfen kann, dann müssen sie wohl oder übel ohne die Damen reisen.

Stillschweigend nickt der Trainer, deswegen greift der Alte zu seinem Haustelefon, wählt die Nummer des Schulleiters und wartet nun darauf, dass der Glatzkopf abnimmt. Nach dem vierten Klingelzeichen bekommt er endlich die erhoffe Stimme des Kanzlers zu hören. „Sheppard am Apparat. Was kann ich für Sie tun?“

„Guten Tag, Kanzler Sheppard. Ich hoffe, ich störe Sie nicht.“, schleimt der Alte rum. „Aber nicht doch. Was kann ich für Sie tun, Professor Eisenstein?“, fragt der Glatzkopf höflich nach. „Ich wollte fragen, ob Sie mir Alexis und Blair ausleihen könnten.“

„Darf ich fragen, weswegen Sie ausgerechnet diese Beiden wollen?“, fragt der Kanzler interessiert nach. Wenn es nach ihm ginge, dann würde er die Damen sofort gehen lassen, aber er möchte schon wissen weswegen er sie gehen lassen soll. „Ich denke sie wollen Jaden gerne wiedersehen.“, erklärt der Professor schlicht, wofür er nun die volle Aufmerksamkeit des Schulleiters hat. „Sind die Dimensionspassagen etwa wieder frei?“, fragt er sowohl erfreut, als auch beunruhigt nach. „Ja, auch wenn sie aufgebrochen wurden.“ Daraufhin gibt der Kanzler sein Einverständnis, die Damen ziehen zu lassen. Axel erklärt sich bereit sie Morgen abzuholen, sodass sie genügend Zeit haben, um die Maschine wieder in Ganz zu setzen.
 

Jesse kann es kaum noch erwarten wieder mit seinem Seelenverwandten vereint zu sein und weil er so aufgedreht ist, haben seine Freunde alle Hände voll zu tun, ihn ruhig zu halten, denn so behindert er die Arbeit. „Verdammt noch mal! Reiß dich endlich zusammen!“, brüllt Chazz den Schweden an, der unter dieser harschen Stimme zusammenzuckt. „Ging das nicht anders?“, brummt Aster an Chazz gewandt, der sich beleidigt abwendet und sich wieder seiner Tätigkeit widmet. Als der Silberhaarige dann aber zum Türkishaarigen sieht, glaubt er Tränen in den smaragdfarbenen Augen zu sehen. Leider haben sie aber nicht die Zeit, um darauf einzugehen, denn sie wollen so schnell wie möglich in die andere Dimension, damit es dem Schweden wieder besser geht und sie alle wollen sich davon überzeugen, dass es Jaden an nichts fehlt.

Nach diesem Vorfall arbeiten alle ohne weitere Unterbrechungen hart an der Maschine, die dann in den frühen Morgenstunden endlich fertig ist. Der Professor lobt seine Helfer, weil sie schneller sind, als er es zusammen mit Jaden und Hasselberry gewesen ist.

Ohne sich schlafen zu legen, machen sie sich für die Reise fertig, bis auf Axel, der fliegt zur Duellakademie, um die zwei verbliebenen Mitglieder ihrer illustren Runde abzuholen. Der Flug nimmt zwar eine Menge Zeit in Anspruch, aber es lohnt sich, denn als der Dunkelhäutige mit den Damen im Gepäck wieder beim Professor ankommt, sind gute zwei Stunden vergangen.

Die Freunde finden sich vor der säulenartigen Maschine ein, die weit in den Himmel reicht und warten darauf, dass der Professor sie endlich einschaltet, dieser vergewissert sich aber noch einmal, ob seine Schützlinge auch wirklich alles verstanden haben, was er ihnen erklärt hat. „Habt ihr eure stärksten Monster zur Hand?“ Die Angesprochenen halten alle jeweils eine Karte hoch, so ersparen sie sich eine Antwort.

Der alte Mann setzt die Maschine in Gang und die Gruppe ruft nacheinander ihre stärksten Monster auf, die ihre Attacken auf die Lichtsäule richten, die von der Maschine projiziert worden ist. So breitet sich diese Säule weiter aus und erfasst schließlich die Freunde…

Fortsetzung folgt



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Jitsch
2012-01-15T18:26:57+00:00 15.01.2012 19:26
>Was ist das nur für ein komischer Traum gewesen?<
Was hat er denn geträumt? Dasselbe wie Jaden ständig (mit dem Sex) oder hat er im Traum das gesehen, was im letzten Kapitel passiert ist?

Dass Chumley (mal wieder) bei Sy und Co. ist, hat mich etwas überrascht XD Aber passt.
Übrigens finde ich es seltsam, dass Chumley Jesse ein Haustier schenken will, wenn er weiß, dass der mit seinen Kristallungeheuern doch quasi schon Haustiere hat ^^"

Ansonsten bin ich gespannt, wie es weitergeht. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass die ganze Truppe nochmal Gelegenheit bekommt, in die Isekai zu gehen, muss ich zugeben.
Von: abgemeldet
2010-03-12T15:47:45+00:00 12.03.2010 16:47
das kapie war wieder !!! klasse !!!
jaden und jesse sehen sich wieda wird bestimmt voll gail
würd zu gern jadens gesichtausdruck sehen wenn er jesse wieder sieht^^
aber der aufgespießte körper da im kapie davor is doch nicht jaden oder??? wenn doch dann *heul*
hoffe du schreibst blad weiter *dich anfleh*
Lg
Von:  Daitokuji-Sensei
2010-03-07T16:01:43+00:00 07.03.2010 17:01
uiuiuiuiui
wow
mach bloss schnell weiter
*merker*
wie immer machst du schluss wenns extrem spannend ist!
*jammer*
freumich jedenfalls aufs nächste kappi
Lg


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