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Das Einzige

...was ich nicht wusste
von

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und plötzlich ist es so einfach

Er war erleichtert, als er das Knallen der Tür hörte. Er konnte… wollte einfach keine Zeit mehr verlieren, als dass er hätte zurücklaufen können, um seine Tür zu schließen, die er nur in Eile hinter sich zugezogen hatte. Sein Herz raste, seit er diesen Brief gelesen hatte. Nein, eigentlich schon, als Aoi ihn ihm gegeben hatte, als er plötzlich mit ihm allein im Proberaum stand. Wie lange schon? Wie lange war er schon in seinen Bandkollegen verliebt? Es war schon so ewig lange her.

Es war damals, er erinnerte sich genau an diesen Tag, ein völlig normaler Tag. Nichts Besonderes. Der Himmel völlig bedeckt von weißen Wolken, ein bisschen kühl und der Wind pfiff nicht stark, aber beständig durch die Baumkronen. Ein völlig normaler Tag eben. Sie beide, Aoi und er, saßen im Proberaum lange nach dem Ende der Proben und unterhielten sich. Sie sprachen einfach nur über die abstrusesten Dinge, was Freunde nun ab und zu tun. Und dann irgendwann in einer ihrer Lachanfälle, wuschelte Aoi ihm durch die Haare. Nur das, nur freundschaftlich. Doch plötzlich prickelte es.

Kai erinnerte sich noch genau, wie er stutzte und verwundert blinzelte und als Aoi ihm dann fragend, vielleicht ein bisschen besorgt, die Hand auf den Arm legte, breitete es sich wie ein Virus aus. Doch er wollte es nicht wahr haben, verdrängte es, hatte er doch sowieso keine Chance bei dem anderen und so schüttelte er nur grinsend den Kopf, während er diese plötzlichen Gefühle in seinem Inneren verschloss.

Und der Tag ging weiter, völlig normal. So wie weitere Tage, Wochen vergingen seit dieser unerwarteten Wendung. Und Kai stellte fest, dass er richtig gut darin war, seine Gefühle einfach zu verbergen, nicht zuzulassen, wegzusperren.

Und doch war eines nun anders. Er suchte den Kontakt zu dem Gitarristen häufiger als zuvor und irgendwie wurden sie zu besten Freunden. Doch die Erkenntnis dessen, versetzte ihn in zwiespältige Gefühle. Einerseits war er natürlich ungeahnt glücklich, war er Aoi doch nie näher gewesen als jetzt. Aber andererseits fragte er sich nun, ob er es jetzt noch riskieren konnte, seinem besten Freund seine Gefühle zu gestehen. Er würde das Wertvollste in seinem Leben verlieren, so dachte Kai, auch wenn es in letzter Zeit wirklich schwer für ihn wurde, diese stetig wachsenden Gefühle dem Älteren gegenüber zu unterdrücken.

Aber nun, wo er diesen Brief bekommen hatte, war alles so einfach. Nach diesen zweieinhalb Jahren schien ein Traum Realität zu werden. Das Einzige, was sie noch trennte, waren verdammte zwanzig Minuten Fußweg – vielleicht zehn, so wie er rannte. Er lief so schnell er konnte und obwohl es ihm vorkam, als würde er nicht vorankommen, wusste er doch, dass er noch nie so schnell diesen Weg zurückgelegt hatte.

Er war oft hier lang gegangen – fahren hätte noch länger gedauert, der Verkehr in der Gegend war grauenhaft. Beste Freunde waren oft bei dem jeweils anderen. ‚Nur Paare sind noch häufiger zusammen’, ging es Kai durch den Kopf und mit einem freudigen Aufschluchzen wurde er noch ein wenig schneller.
 

Fast war er da und als das Hochhaus, in dem Aoi lebte, in Sichtweite kam, wurde ihm bewusst, wie erschöpft er bereits war. Ein paar Meter vor dem Eingang wurde er langsamer und schließlich musste er sich an der Tür abstützen. Keuchend rang er nach Luft und beinahe wäre er ins Haus gefallen, da eine ältere Frau diese gerade geöffnet hatte, konnte sich aber noch am Türrahmen fest halten. „Huch? Alles in Ordnung, junger Mann?“, fragte sie erstaunt und legte ein Hand auf Kais Rucken. Atemlos nickte er und mit einem Lächeln an die Frau entzog er sich ihr, um nun endlich das letzte Stück Weg, das zwischen ihm und Aoi lag, zu überwinden. Das kam ihm ganz gelegen, so musste er nicht klingeln, um ins Haus zu kommen, was seine Anspannung, dadurch das Aoi wusste, dass er hier war, nur gesteigert hätte.

Zitternd und mit rasendem Herzen stand er nun im Aufzug. Für die Treppen hatte er beim besten Willen keine Kraft mehr.

Während er die Stockwerkangabe anstarrte, spürte er, wie er mit jeder Zahl noch angespannter wurde und dann endlich, stoppte der Fahrstuhl. Seine Erschöpfung beinahe vergessend, riss er die Fahrstuhltür auf und rannte erneut, das letzte kurze Stück.

In der Wohnung war wohl ein dumpfer Schlag zu hören, als Kai die Türe von Aois Wohnung als Bremse benutzte. Er stützte sich völlig aufgelöst an der Tür ab. Sein Herz schmerzte schon von dem heftigen Schlagen, das Zittern wurde nahezu unkontrollierbar und langsam aber sicher verflüchtigte sich die Kraft aus seinen Beinen. Aber er konnte jetzt nicht schlapp machen, nicht jetzt, wo er es doch bis vor die Tür dieses Mannes geschafft hatte, den er so vergötterte.

Ja, er vergötterte Aoi. Aoi war perfekt, gerade weil er eigentlich nicht perfekt war. Aber Kai liebte jede Seite an ihm, die kindische sowie die erwachsene. Er liebte es mit ihm herumzualbern, liebte es ernste Gespräche mit ihm zu führen, er liebte seine bloße Anwesenheit. Er hätte ihn stundenlang betrachten können, wie ein Kunstwerk, und auf ihren Konzerten hatte er die Möglichkeit dazu. ‚Den Typen’ hinter den Drums sieht ja eh keiner so genau, wer wollte ihm da schon nachweisen, dass er eigentlich die ganze Zeit Aoi anstarrte? Nach Kais Meinung, war Aoi der Schönste aus ihrer Band. Aoi konnte machen was er wollte, nichts entstellte ihn und als wäre das schon nicht genug, hatte er diese übernatürliche Eleganz. Egal, was der Gitarrist tat, die Anmut, die er dabei hatte, verschlug Kai jedes Mal fast die Sprache. Aber solange er nur bei ihm war, war sowieso alles andere egal. Solange er bei Aoi sein konnte, war das Leben wunderbar.

Und es würde noch wunderbarer werden, denn nun wusste er um die Gefühle Aois. Und Kai konnte es kaum begreifen, dass Aoi sich gerade in ihn verliebt hatte. Wie lange wohl schon? Vielleicht hätte das alles schon viel früher passieren können, wenn er selbst sich nur getraut hätte, sich zu offenbaren. Vielleicht hätte er schon viel früher hier stehen können, hier wo ihn nur noch eine Tür von Aoi trennte.

Tief atmete er nochmals durch, bevor er nach Ewigkeiten, wie es schien, die Klingel betätigte. Das Geräusch fuhr ihm durch den ganzen Körper, es läutete die Zukunft ein, die Kai sich schon so lang erhofft hatte.

Er hatte den Eindruck, dass er nicht aufgehört hätte zu rennen, sein Herz beruhigte sich kein bisschen und auch seine Atmung blieb hektisch in freudiger Erwartung auf das Öffnen der Tür, auf Aoi. Gerade als Kai sich von der Tür löste, versuchte selbst auf seinen wackeligen Beinen zu stehen, ging die Türe auf und in der einen Sekunde, in der sie sich anstarrten, konnte Kai in Aois Augen lesen, dass er überfordert mit dem Anblick Kais war. Der Mann, den Aoi liebte, stand immerhin völlig aufgelöst vor seiner Tür und Kai kannte Aoi gut genug, um zu wissen, dass er mit allem rechnete nur nicht mit dem, was Kai nun tat.

Atemlos fiel er Aoi um den Hals, ließ ihm keine Chance etwas zu sagen, sagte selbst nichts sondern küsste ihn einfach stürmisch, wodurch Aoi überrumpelt zurück stolperte und er schloss die Augen, als Aoi wieder sicher stand.

Es war unbeschreiblich dieses Gefühl Aoi zu küssen. Alles kribbelte in Kais Körper und er schien fast zu explodieren, als Aoi endlich begann seinen Kuss sanft zu erwidern. Und Kais stürmische Art verpuffte einfach. Er war nicht in der Lage zu verhindern, dass ihm wieder einmal Freudentränen entkamen. Er schmiegte sich näher an Aoi, konnte dem Älteren nicht nah genug sein und konnte sich unter dem liebevollen Kuss kaum dazu durchringen, selbigen zu lösen. Doch es gab noch etwas, dass er sagen musste. Kurz bevor die Tränen ihren Kuss erreichten, zwang er sich aber doch dazu, den Kuss zu lösen. Er atmete einmal zittrig ein und aus, öffnete die Augen und lächelte unter seinen Tränen sanft. Und auch in Aois Augen steckte ein verräterischer Glanz.

„Ich liebe dich auch!“, gestand er nun und Aois Hand legte sich auf seine Wange, strich mit dem Daumen ein paar Tränen weg und zog ihn in einen weiteren Kuss.

Und Kai konnte spüren, wie der andere in den Kuss lächelte.
 

„Jetzt fehlt nur noch eine Rüschenschürze und das Bild ist perfekt.“

Kai schreckte auf, als sich plötzlich zwei Arme um ihn schlangen, lehnte sich aber gleich darauf näher an den warmen Körper hinter ihm, noch während er weiter das Gemüse schnitt. Er hatte Aoi gar nicht kommen gehört.

„Und was für ein Bild soll das bitte sein?“, fragte er lachend, während Aoi seinen Kopf auf Kais Schulter ablegte.

„Das Bild von einem in einer Rüschenschürze kochenden Engel“, wisperte Aoi und Kai konnte fast selbst spüren, wie der Ältere bei seinen eigenen Worten rot wurde. Das war neu für sie beide. Aoi war Niemand, der unentwegt schnulziges Zeug daherbetete, aber diese seltenen Momente gab es trotz dessen und gerade weil sie so selten waren, liebte Kai sie über alle Maßen. Er würde gar nicht wollen, dass Aoi sich in Zukunft öfter zu so was hinreißen lies. Still lächelnd legte er das Messer beiseite, drehte sich in Aois Armen um und gab ihm einen zarten Kuss, in welchem Aoi weiter nuschelte, was Kais in dieser Hinsicht beruhigte: „Gewöhn dich aber bloß nicht daran…“

Kai lehnte seine Stirn an die Aois und verlor sich beinahe in dem intensiven Blick zwischen ihnen, ehe er dem anderen einen weiteren langen Kuss stahl.

Das gerade begonnene Klingeln des Telefons ignorierten beide geflissentlich.

„Hey du Depp, meld dich mal!“, ertönte es jedoch plötzlich, nach dem der Anrufbeantworter ansprang.

„Ich weiß genau, dass du weißt, dass ich von deinen süßen Gefühlen für Kai weiß. Und ich will wissen wie’s steht… nach deiner Briefaktion letztens!“, redete der Störenfried weiter und Aoi zog Kai immer noch küssend zum Telefon. Nach einer kurzen Pause war wieder die bekannte Stimme zu hören.

„…Ich könnte für wetten, dass du zu Hause bist, also nimm ab. Oder störe ich euch bei was Bestimmtem? Aoi, vergiss aber bloß nicht die Kondo-“

Ein Druck auf den roten Knopf und weg war Reita. Kai grinste in ihren Kuss und schob seine Hände unter das Shirt seines Geliebten, während dieser sich langsam weiter herunter küsste. Nein, so weit waren sie noch nicht in den 4 Tagen, die sie nun zusammen waren, gegangen, aber es würde unter Garantie nicht mehr all zu lange dauern.

„Hm~ Rei scheint ja wirklich alles zu wissen. Wer hätte das gedacht?“ fragte Kai nebenbei und genoss die Küsse an seinem Hals, legte den Kopf weiter zur Seite, um ihm mehr Angriffsfläche zu gewähren und streichelte selbst die Seiten Aois entlang. Aoi brummte nur zustimmend, löste sich dann aber doch von Kais Hals.

„Vielleicht solltest du das Kochen auf später verschieben“, schlug er vor und schob Kai sanft in Richtung Schlafzimmer.



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  Chiochan
2010-10-11T18:38:25+00:00 11.10.2010 20:38
oh wie ich sehe aht ren sich schon vor einiger zeit heir verewigt xDD

die fortsetzung ist ja noch afst süßer als der erste teil...*__*

du musst unbedingt mehr schreiebn!!
*süchtig*
Von:  MaLu_van_Bensharel
2010-06-20T15:20:17+00:00 20.06.2010 17:20
schöööööööön und wo ist jetzt die fortsetzung von der fortsetzung? XDD
Von: abgemeldet
2010-02-07T19:35:05+00:00 07.02.2010 20:35
echt total süße fortsetzung ^^
kannst echt öfter sowas schreiben
und ich finde die zwei sind so süß zusammen *strahl*
aber reita war lustig *grins*
glg
Von:  Ren-Masao
2010-02-03T20:25:32+00:00 03.02.2010 21:25
OMM!
Ich bin dazu gekommen endlich das Kommi zu schreiben *O*
Fürs lange warten gibts dafür auch ein langes,sofern ich das auf die Reihe bekomme und Cleo aufhört mir die Tastatur zu versperren >_>
Ich find das so tollig,dassu wirklich nen 2. Teil gemacht/hinbekommen hast *_*
Und der is so süß <33
Vll machsu ja ma ein Adult kapi nach deinem GB?ô.ô
*grins*
Nyo~Dann musst du aber noch ganze 3 Jahre auf dein Kommi warten xDDDDDDDDDDD
Und ich um das zu lesen T_T
Nyo~ <3
Aber verdammt süß geworden *-*
Und Cleo schläft jetzt auch noch auf meinem Schoß oder guckt mit kA xD
*kicher*
Eto.....Mach schön weiter so!*____________*
*sabba*
*Favo*
awww freu mich schon voll,wenn die Alice human sacrifice weiter geht <3
*hibbel*
Tollig~

Hdl <33

PS:SILBER!Blau!Lila!O_O
Von:  Mine_Takashima
2010-01-16T22:36:12+00:00 16.01.2010 23:36
ahhhh voll cute....
ich finde keine worte dafür das so cuuute!!!!!
aba aoi und kai sind au süss
ich bin fertig mit dem kommi...

gruß und bis bald
Shinobi-Angel
Von:  Yoshiki_Deyama
2010-01-16T17:23:11+00:00 16.01.2010 18:23
Nein, es hat scheinbar nicht mehr lange gedauert! Schwup, schon sind sie im Schlafzimmer. *grins*
Das war echt süß! Mir hat sehr gut gefallen, wie du Kais Gefühle auf den Weg zu Aoi beschrieben hast!
Hat mich echt gefreut, dass du eine Fortsetzung geschrieben hast! Wenn du wieder mal etwas schreibst, würde ich mich, wenn du mir bescheid sagst!
lg ^____^
Von:  LadyKisu
2010-01-16T15:55:01+00:00 16.01.2010 16:55
das ist so schön *_____*
die beiden passen einfach super zusammen
es ist so süß wie kai sofort zu aoi rennt und ihm um den hals fällt
rei ist geil xD
die ff ist wirklich sehr toll geschrieben


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