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Mehr als nur ein Leben in Gefahr

Zwischen FBI und den Männern in Schwarz
von

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Rache ist sexy

„Aber weißt du auf was ich nun Lust hätte?“

„Nein, auf was denn, Vine?“

„Auf einen schönen romantischen Abend bei dir im Bett. Nur wir beide… Was hältst du davon?“

„Dieses Mal ohne böse Vorgeschichte?“, grinste er amüsiert.

Ich nickte entschlossen und hätte eigentlich vorgehabt ihn zu verführen, aber anscheinend brauchte ich das gar nicht, wenn er von sich aus auch wollte.

„Lass uns einfach mal schnell verschwinden“, zwinkerte ich arglistig.

„Das wäre aber eine Befehlsverweigerung. Du musst dich doch um deine kleine Sklavin kümmern.“

„Ach, Vodka wird schon irgendwas mit ihr anstellen und sie beschäftigen“, grinste ich amüsiert und dachte hierbei an etwas ganz Bestimmtes.

Enttäuscht von meinem letzten Gedankengang schüttelte Gin unweigerlich den Kopf. Wahrscheinlich wusste er ziemlich genau, woran ich bei dieser Aussage gedacht hatte. Für ihn blieb nichts unverschlossen.

Darauf entgegnete er nunmehr: „Ich möchte ja auch nichts Falsches sagen, Vine. Aber wahrscheinlich hat das Berufliche erst mal Vorrang, denn ich glaube kaum, dass du demnächst irgendwann hingerichtet werden wolltest.“

„Hingerichtet? Weil ich mit dir schlafen will?! Soll das ein Scherz sein?“

„Leider nein. Kümmer dich erst mal um deine kleine Praktikantin, dann werde ich dich so beglücken, wie du es dir vorstellst.“

„Das spornt mich direkt mehr an“, lachte ich und wir gingen wieder in die Probehalle hinein.

Es kam mir so vor, als hätten wir das Gesprächsthema, weshalb ich ihn eigentlich hinaus gelockt hatte, völlig verdrängt. Wahrscheinlich war es auch doch nicht so wichtig gewesen und ich spann mir nur irgendetwas zusammen. Warum sollte auch ein so junges Mädchen einen Groll gegen uns hegen? Weshalb sah ich nur immer alles so negativ und war so misstrauisch? Insgeheim hoffte ich nur, dass meine Befürchtungen sich nicht bewahrheiteten, denn ich konnte es dieses Mal nicht ertragen, wenn ein so junges Ding hingerichtet werden würde. Das wäre zu viel für mich.

„Und habt ihr getroffen?“, fragte Gin Chianti und Korn, die aufgehört hatten sich an dem Gerät zu messen.

„Ja, es hat alles geklappt bis zu einer Entfernung von 700 Yards“, erwiderte Chianti stolz.

„Das dürfte auch ausreichen. Gut gemacht. Wir ziehen dann ab.“

„Zu Befehl, Boss.“

Nun gingen wir zu den Autos. Chianti und Korn fuhren mit ihrem eigenen Sportauto. Gin und Vodka mit dem Porsche 365 A und ich nahm meinen Schützling und Vermouth mit.

„Und wie ist es so verlaufen in letzter Zeit?“, erkundigte sich Vermouth bei mir.

„Ich kann mich nicht beklagen. Ich hoffe nur, dass Anukata weiß was er tut“, antwortete ich während ich den Wagen aus dem Parkplatz, hinter den anderen Beiden heraus manövrierte.

„Er weiß immer was er tut und wir können auch nichts anderes machen, als auf seinen Instinkt zu vertrauen. Hast du etwa große Bedenken?“

„Nein, das ist es nicht.“

Eigentlich hätte ich in diesem Augenblick zugeben müssen, dass ich selbst gar nicht wusste, was mich so stocken ließ. Es war ein komisches Gefühl in meiner Magengegend. Wir hatten schon sehr viel hinter uns gebracht und vor allem ich hatte die Hauptpersonen in dem Gefecht zwischen dem FBI, der CIA und uns umgebracht. Wenn ich es nicht getan hätte, wäre es wohl Gin gewesen, der es fertig gebracht hätte. Er ist ein cleveres Kerlchen, auch wenn es schon vor ihm Leute gab, die es geahnt oder sogar gewusst hatten, was mit Shinichi und Sherry passiert war. Vielleicht machte ich mir nur zu viele Sorgen um die Zukunft, denn solange es solche Schwierigkeiten gab, konnten ich und Gin unser gemeinsames Glück nicht finden. Falls irgendetwas dazwischen kam erst Recht nicht. War ich deshalb so vorsichtig?

„An was denkst du?“, fragte Vermouth mich.

Erst jetzt fiel mir auf, dass ich einen starren ernsten Blick hatte und mir die ganze Zeit auf der Unterlippe gekaut hatte, welche schon anfing zu bluten.

„Mir bereiten einige Sachen echt ernste Sorgen, Vermouth. Ich bin mir nicht sicher, was passieren wird oder kann. Ich hoffe nur, dass wir es so schnell wie möglich erfahren werden, bevor es zu spät ist“, murmelte ich.

„Um was geht es genau?“

„Das kann ich dir leider auch nicht beantworten. Ich hoffe, jemand anders kann es“, seufzte ich und stellte das Auto neben das der Anderen in die Tiefgarage.

Wegen des dichten Verkehrs hatte ich leider keinen Anschluss an sie halten können, was bedeutete, dass sie schon im Hauptquartier sein mussten. Wir gingen gemütlich zu den Aufenthaltsräumen, wo sie es sich an einem Tisch gemütlich gemacht hatten.

Genau genommen war dies ja schon der tägliche Tagesablauf. Immer saßen wir irgendwo rum und unterhielten uns ausschließlich über die nächsten Pläne, Missionen, was die Zukunft wohl so bringen würde.

In dieser Versammlung ließ ich meine Befürchtungen nicht nochmal auftauchen. Vermouth und Gin waren für Erste die Einzigen die es wissen durften, alles andere wäre Verschwendung von Worten. Das die Neue das mit angehört hatte, sollte auch kein Problem sein. Ich hatte mich ja nicht spezifisch ausgedrückt. Wie sollte ich auch, wenn noch nicht mal ich selbst wusste, was mein Problem war.

„Was werden wir als nächstes tun?“, erkundigte ich mich vorsichtig, damit ich keine bösen Blicke kassierte.

„Das hängt ganz davon ab, was nun Priorität hat. Ich weiß es ehrlich gesagt auch selbst nicht.“

„Du willst dich nochmal mit Anukata unterhalten oder, Gin?“, hakte Vermouth gelassen nach.

„Wieso ich? Bist du nicht der Liebling und solltest das übernehmen? Vielleicht bekommst du dann einen schönen Job ab, der sich mal wieder lohnt“, grinste dieser gehässig.

„Ich wüsste etwas“, murmelte ich unsicher, ob ich hierzu etwas sagen darf.

„Und was wäre das genau, Vine?“, hakte Korn ungeduldig nach.

„Ja, sprich schon, Kleines. Noch Fressen wir dich nicht mit unseren Blicken auf“, grinste Chianti bösartig.

„Vielleicht sollten wir doch lieber alle anderen in der Umgebung von Kudo und Sherry umbringen. Es könnte ja doch sein, dass irgendjemand eingeweiht wurde. Auch wenn es nur eine Person war, müssten wir was gegen diese unternehmen.“

„Und woher willst du wissen, mit wem sie alles schon Kontakt hatten? ich meine Kogoro Mori ist nicht gerade ein unbeschriebenes Blatt und hatte mit Sicherheit viele Fälle bei denen der kleine Hosenscheißer dabei war“, bemerkte Vodka abfällig.

„Hm… anfangen können wir mit dem Mann, bei dem Sherry gehaust hat. Weiter machen dann beim Detektiv und seiner Tochter. Alles andere sehen wir dann weiter. Vielleicht laufen sie uns direkt in die Arme“, grinste ich willig.

„Du meinst wir sollen sie zusätzlich noch observieren?“, hakte Vermouth nach.

„Ja, wieder unauffällig. Was war denn eigentlich mit diesen Kindern, die ihr bei der Massakrierung von Sherry anschleppen wolltet? Die könnten auch was wissen, oder?“, befürchtete ich an Gin gerichtet.

„Nein, ich glaube nicht, dass sie Kindern so etwas antun würden“, grummelte Gin und dachte wieder in einem anderen Gesichtsausdruck an Sherry, der mir gar nicht gefallen wollte. Es war wieder dieser arglistige Blick, der mir das Blut in den Adern gefrieren ließ.

„Aber würden sie überhaupt irgendjemand fahrlässig damit reinziehen wollen?“, stellte Vermouth in Frage.

„Sie wussten sowieso, dass wir alle töten würden, die in ihrem Umfeld gelebt haben. Warum sollten sie dann so unnötig schützen wollen?“, zuckte Gin mit den Schultern und erhob sich.

Mir war aus der Situation ersichtlich, dass er sich mit dem Boss auseinander setzen wollte. Genauso wie er, hegte ich diesen Gedanken aus einem anderen Grund jedoch. Da ich ihn vorschicken wollte, stand ich ebenfalls auf und wisperte ihm ins Ohr: „Kannst du mir einen Gefallen tun und ihm auch von meiner Sorge erzählen?“

„Hältst du das wirklich für nötig. Ich glaube du bildest dir da nur irgendetwas ein und außerdem wird sie sowieso sterben, wenn sie nicht gehorcht. Mach dir deshalb keine Gedanken. Ich regel das für dich auch ohne mit Anukata darüber gesprochen zu haben“, flüsterte er zurück.

Einverstanden nickte ich und zog mich mit meiner Angetrauten in unserem Zimmer zurück. Ohne dass sie es merkte, befestigte ich eine Wanze in einer Schublade in der kleinen Kommode, die nicht benutzt wurde und sowieso klemmte.

„Ich hoffe, du bist vorgewarnt. Sehr gut, dass du wenigstens einen Rat befolgt hast und dich in diese Unterhaltung nicht eingebunden hat. Jedoch muss ich dich um noch etwas bitten. Möchtest du mir bitte deinen richtigen Namen sagen?“

„Wenn das in Ordnung ist. Mein Name ist Tora.“

„Gut, dann werde ich nochmal nachhaken, wie dein Codename lautet bzw. lauten wird. Währenddessen kannst du dich hier einrichten. Ich hole dich dann später wieder ab. Nochmal einen gut gemeinten Rat. Keine Spielchen!“

Damit ließ ich sie alleine. Nun konnte ich zwar nicht alles sehen, was sie tat. Aber immerhin alles hören. Mit einem Stöpsel im Ohr machte ich mich auf den Weg zu Vermouths Zimmer. Gin hatte recht gehabt, nach gewisser Zeit fand ich die Wege auch ohne Hilfe. Dort angekommen klopfte ich an, trat, nach einer Bestätigung der Stimme im Inneren, ein und begrüßte sie beiläufig.

„Hey, Vine. Was ist los? Kann ich was für dich tun oder warum tauchst du hier so unverhohlen auf?“, wunderte sie sich amüsiert.

„Es geht um die Neue…“

„Hast du sie etwa alleine gelassen!?“, schüttelte sie enttäuscht den Kopf.

„Nein, ich habe sie immer noch im Ohr“, deutete ich auf den Knopf in meinem Ohr.

„Verwanzt?! Bist du böse. Worum geht es?“, gefiel ihr dieser Einsatz.

„Sie hat keinen Codenamen. Wie kann man ihr einen geben oder kann ich herausfinden, welchen Anukata für sie vorgesehen hat?“, fragte ich an.

Sie wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, da hörte ich ein komisches Geräusch in meinem Ohr, das mich dazu brach sie mit einer Handbewegung um Schweigen zu bitten und drückte den Stöpsel fest an mein Ohr, um besser hören zu können.

Ich vernahm die Geräusche eines Handys auf dessen Tastatur rumgedrückt wurde.

Leider konnte ich nur die Stimme meiner Angetrauten hören, aber das reichte mir auch schon.

„Ich habe sie gefunden… Ja, sie ist unversehrt… Sie steht voll auf ihrer Seite, bekehren lässt sie sich nicht mehr. Zudem scheint es als hätte sie eine engere Beziehung zu Gin… Ich bin alleine, keine Angst… Und ob ich schon viel erfahren habe!! Sie wissen anscheinend gar nicht, dass Silver Bullet noch lebt. Das dürfte sich zu unserem Vorteil erweisen. Es heißt, sie wollten sich nun darauf vorbereiten alle zu beseitigen, die von ihrer Existenz mitbekommen haben könnten… Ich melde mich später nochmal… es ist zu gefährlich… Gin scheint ein Auge auf mich geworfen zu haben, er ahnt wahrscheinlich dass ich ein NOC bin… die CIA hat mich ja auch ausgebildet… bis dann.“

Anscheinend hatte sie das Gespräch nun beendet und ich vernahm nur noch wie sie durch die Badezimmertür ging und dann das Duschwasser aufgedreht wurde.

„Sie hat mit ihrem Boss telefoniert. Ich hatte recht. Sie ist ein NOC der CIA“, grummelte ich und sah Vermouth verbittert an.

„Was willst du jetzt tun?“

„Genau dasselbe wollte ich dich gerade fragen, was soll ich tun? Geh ich erst zum Boss und berichte ihm das oder stelle ich sie erst meiner Fragen?“

„Versuch du das erst mal abzuklären, vielleicht war dieser Anruf nur ein Fake oder ein Missverständnis.“

„Seit wann sind wir da so zimperlich, Vermouth. Wenn auch nur ein minimaler Verdacht besteht, müssen wir sie töten egal wie alt sie ist“, seufzte ich, verließ ihr Zimmer wiederum und lief zurück zu meinem.

Schnellen Schrittes ging ich den besagten Weg, dort hin wo sich meine Praktikantin befand. Mir widerstrebte der Gedanke, dass sie ein Spitzel sein könnte und mir kam schon das Bild vor Augen, wie sie hingerichtet werden würde. Wahrscheinlich müsste ich das tun.

Im Zimmer angekommen, saß sie auf dem Bett und las eine Jugendzeitschrift. Als sie mich bemerkt hatte, begrüßte sie mich normal, tat so als sei nichts gewesen. Zornig funkelte ich sei an, drohte durch diese Reaktion aggressiv zu schreien. Stattdessen knurrte ich in Zimmerlautstärke: „Für wie dumm hältst du mich eigentlich, Möchtegernmitglied. Dein Telefonat ist mir nicht entgangen. Beantworte mir nur die Frage, wieso bist du so unvorsichtig? hat man dich nicht darüber in Kenntnis gesetzt, welche besondere Überwachung unseren Neuen zuteil wird?“

Ihre unschuldige Miene veränderte sich schlagartig zu einem hasserfüllten bösen Blick und sie erwiderte ebenso verächtlich: „Logisch, war mir das bewusst! Umso mehr bin ich davon begeistert, dass sich niemand an mich erinnert. Vor acht Jahren habt ihr Dreckskerle meine Eltern umgebracht und Gin wird dafür büßen! Ohne mit der Wimper zu zucken, schoss er sie vor meinen Augen nieder. nun muss er leiden!“

„Und wie willst du das anstellen, Kleine? Du musst zugeben, dass du nicht die geringste Chance gegen uns hast“, schäkerte ich belustigt von ihrer Naivität.

Im zarten Alter von 16 Jahren konnte sie einfach nichts gegen Leute wie uns unternehmen: dafür hatte sie zu wenig Verstand und Lebenserfahrung.

„Ich erwarte eine Gegenüberstellung! Wir zwei werden alleine gegeneinander antreten.“

Nun brachte sie mich wirklich dazu laut auszulachen: „Was erwartest du?! Du hast sowieso keine Chance. Selbst wenn du ihn treffen solltest, wir dich sofort jemand anders niederschießen!“

„Das ist mir egal, dann kann ich wenigstens in Frieden sterben!“, schrie sie wutentbrannt.

Sterben!? In dem Alter dachte sie daran in Friede zu sterben?! Meine Eltern wurden zwar auch von ihnen umgebracht und trotzdem war das lange kein Grund für mich gewesen, den Tod herbei zu sehnen! Eher wollte ich mit machen, als alles andere. Vielleicht besaß sie nicht genügend Einsicht hierfür.

„Lass mich dir einen Deal vorschlagen…“

„Lass stecken! Ich werde nicht so intrigant wie du sein und mich diesen Mördern anschließen! Du bist echt dumm!“

„Sei nicht so frech! Ich könnte dich auch jetzt auf der Stelle erschießen! Warum sollte ich auch Gin den Vortritt lassen, wenn ich selbst den Spaß haben könnte?!“, fauchte ich angewidert von ihrem mangelnden Respekt.

Da sie nichts mehr entgegnete, packte ich sie grob am Oberarm und schleifte sie zum Büro des Big Bosses.

„Er ist grad in einer Besprechung. ich glaube, sie wollen nicht gestört werden“, hielt Brandy, die Sekretärin mich auf.

„Das ist schon in Ordnung, denke ich. Gin ist da dring oder`? Sagen sie ihm Bescheid“, entgegnete ich und wartete ab, bis sie ihn angefunkt hatte.

„In Ordnung, geht rein“, erwiderte sie dann und ich schleifte das verräterische Miststück hinter mir her.

„Ich hoffe, du hast einen guten Grund uns hier zu stören, Vine“, grummelte der Boss.

„Tut mir Leid, Anukata. Es ist wirklich dringend. Es geht um dieses Stück Dreck hier. Sie hat Kontakt mit der CIA, die sie hier eingeschleust hat. Ich habe gerade so einiges erfahren.“

Gin schaute sie von oben bis unten an. Irgendetwas schien in seiner Erinnerung zu schlummern über sie, aber er war sich nicht ganz sicher, deshalb ließ er mich und Cognac selbst ausdiskutieren, was hier eigentlich los war.

„Lass sie los, Vine! Wie ist denn dein Name, Kleines?“

„Tora Shenda.“

„Shenda hm… der Name sagt mir irgendetwas“, grübelte dieser.

Auf Gins Gedankenstütze brauchte er natürlich nicht zu hoffen, denn er konnte sich wie schon erwähnt, nicht an die Namen seiner Opfer erinnern und wie es scheint auch nicht an die Gesichter. Genau genommen konnte man ihm das auch nicht übel nehmen, denn dann müsste er ja ein Gedächtnis so groß wie ein Zimmer haben. So viele Namen, wie es die Leute hatten, die er tötete, konnte sich auch kein Mensch merken.

„Ihr seid doch alle gleich. Bringt eiskalt irgendjemand um und erinnert euch dann noch nicht mal dran. Ich fordere einen sofortigen Zweikampf mit Gin! Dieses Arschloch hat den Tod verdient. Wir zwei gegeneinander. Wer zuerst fällt hat verloren!“, wütete das Mädchen.

Mein vielsagender Blick zeigte dem Boss, dass ich das für keine gute Idee empfand, aber er übersah diesen einfach und ein hämisches Grinsen breitete sich auf seinem, sowie auf dem von Gin aus.

„Na gut, Kleines. Du sollst deine Chance haben. Dir ist bewusst, dass das deinen Tod bedeutet“, meinte Cognac skrupellos.

Da ich wusste in was für eine Organisation ich mich hier eingeordnet hatte, sollte mir diese Reaktion von den Beiden eigentlich vertraut vorkommen, jedoch konnte ich es trotzdem nicht ganz glauben. Sie war doch noch nicht mal aus der Mittelschule draußen! Sie hatte bestimmt noch nie eine richtige Beziehung gehabt.

„Warum kriegt er eigentlich immer die spaßigen Dinge ab… Nie bekomme ich diese Sachen ab, wo es ums Hinrichten geht“, beschwerte ich mich um die Aufmerksamkeit wieder auf mich zu lenken und die Beiden von ihren böswitzigen Plänen abzuhalten.

„Deine Zeit wird kommen. Gin! Bist du direkt bereit dafür… Dann gehen wir nun in den Hof und lassen es dazu kommen. Möchtest du das noch jemand dazukommt?“

„Eigentlich reiche ich alleine schon und wenn Vine dabei ist… aber unsere Sektion wäre trotzdem nicht schlecht.“

So geschah es. Cognac ließ alle zusammen rufen und wir machten uns auf den Weg in den versiegelten Innenhof des Gebäudekomplexes.

Wir stellten uns an den Rand des Geschehens. Hielten alle eine Waffe in unseren Händen, falls etwas schief gehen würde.

Normalerweise hatte ich vollstes Vertrauen in Gins Fähigkeiten und so auch, dass er sie schneller zur Strecke bringen würde, als dass sie nur die Waffe hochhalten könnte.

Eigentlich hoffte ich nur darauf, dass er seine…

„Zieh deine kugelsichere Weste aus, sonst ist es unfair!“, forderte sie.

Dieser Satz hatte meine letzten Hoffnungen volllängst zerstört.

Gin grinste selbstsicher und grummelte amüsiert: „Ich werde sie sowieso nicht brauchen. Ich könnte genauso gut auch nackt gegen dich antreten, aber ich will ja dass unsere Zuschauer nicht ihren Blick abwenden. Das würde das ganze Spektakel uninteressant machen. Es wird nicht lange dauern, Vine. Dann können wir da weiter machen wo wir aufgehört haben.“

Er zwinkerte mir zu und zog während er sprach das benannte Kleidungsstück aus. Das gab allen die Gelegenheit für wenige kurze Momente einen Blick auf seinen durchtrainierten nackten Oberkörper zu starren. Was nicht gleich bedeutete, dass alle ihn so begierig angafften wie ich.

Chianti begann bis drei zu zählen, dann ging alles ganz schnell. Der erste Schuss hallte von den Wänden wider und er hatte sie am linken Oberarm getroffen. Natürlich musste es der Linke sein, denn er wollte unbedingt Katz und Maus spielen, sodass sie noch in der Lage war zu schießen, da sie mit rechts schoss. Ziemlich sicher betrachtete er das als Spiel und wenn es für mich so aussah, als würden sie keine Zeit haben zu zielen, dann hatte ich mich in seinen Fähigkeiten getäuscht.

Nun war es Vermouth die den Countdown abgab.

Er landete noch einen Volltreffer, dieses Mal am rechten Oberschenkel.

„Willst du nicht lieber aufgeben, Liebes? Du hast doch sowieso keine Chance“, schäkerte er und wieder zählte Vermouth runter.

Mangelnde Aufmerksamkeit war der größte Fehler an ihm, wenn er sich in seine Spielchen hinein steigerte. Ruckartig bewegte sie sich in meine Richtung und drückte ab. Das brachte ihn nicht aus der Fassung und beendete es mit einem gezielten Schuss in ihren Oberkörper, wahrscheinlich mit dem Ziel das Herz oder die Lunge zu treffen. Es ging alles viel zu schnell, dass ich nicht richtig aufgepasst hatte. Vodka hatte sich vor mich geworfen und den Schuss abgefangen. er hatte ihn auf Höhe des Schlüsselbeines erwischt.

„Vodka?!“, schrien alle im Chor hervor.

„Bringt ihn auf die Krankenstation und entsorgt die Leiche“, befahl Cognac und zog davon.

Geschockt kniete Gin neben ihm nieder.

„Aniki…. großer Bruder…“, gluckste Vodka so leise, dass man ihn kaum verstand und darauf wurde er bewusstlos.

„Diese Ratte! Diese behinderten CIA Schweinehunde werden dafür büßen!“, knurrte Gin und trug ihn zusammen mit Korn fort.

„Lass uns die Jungs alleine lassen. Warten wir im Aufenthaltsraum auf sie“, meinte Vermouth und wir zogen zusammen mit Chianti ab und zum vorgeschlagenen Ort.



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