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Mehr als nur ein Leben in Gefahr

Zwischen FBI und den Männern in Schwarz
von

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Das Gespräch mit dem Big Boss

„Ist alles in Ordnung bei dir, Vine?“, fragte Gin mich besorgt und schlich den Boden entlang zu mit. Langsam richtete ich mich auf: „Ja, ich glaube schon und bei dir?“

Er nickte nur bevor er sich aufrichtete, hielt mir eine Hand hin um mir zu sagen, dass ich noch nicht aufstehen sollte. Erstmals schloss er die Tür und zog die Vorhänge zu, dann kam er auf mich zu.

„Verletzt bist du nicht?“, versicherte er sich nochmals.

Vodka kam nun auch und entdeckte das Einschussloch in der gegenüberliegenden Wand: „Dass sie sich das wagen… wer war das?!“

Gin schaute ihn ernst an und erzählte ihm von dem Vorfall im Krankenzimmer und das er nur vermutete, dass sie das gerade eben waren. „Man kann so etwas nicht berechnen. Vine bedeutet nicht so viel, aber du hast eine hohe Position. Sie würden es sich nie wagen eine Waffe auf dich zu richten.“

„Auf mich vielleicht indirekt. Für mich ist es so als hätten sie auf mich geschossen. Sie ist ein Teil von mir. Wir fahren am Besten sofort zum Boss“, meinte Gin und nahm meine Hand.

Also ich war mir nicht sicher, ob ich in diesem Zustand unter Menschen gehen wollte. Meine Angst stand mit bestimmt ins Gesicht geschrieben, wie sollte ich so diese gefürchtete Aura hervorbringen. Doch ich zwang mich dazu, ob es nun ernst rüber kam oder nicht.

„Vodka, du hältst noch hier die Stellung, falls noch etwas zur Mission passiert. Ich habe mich um eine wichtigere zu kümmern“, befahl er und setzte zum Gehen an.

„Soll ich euch nicht lieber begleiten?“, hakte er nach.

„Nein, damit werde ich noch selbst fertig. Wäre auch zu dumm wenn nicht“, lachte Gin und wir verließen das Appartement und gingen in die Tiefgarage des Hotels in der sein alter Porsche stand.

So fuhren wir zum Hauptquartier und stolzierten gradewegs zum Büro des Bosses. „Und wirst du ihn jetzt um Erlaubnis bitten, dass du sie töten darfst?“, fragte ich während wir durch das Gebäude stürmten.

„Ja, unter anderem“, entgegnete er knapp. Aus irgendeinem Grund hatte ich Angst, doch konnte mir nicht erklären warum. Beim Büro angekommen klopfte Gin an und ging direkt darauf rein, dicht gefolgt von mir. Cognac kehrte uns den Rücken zu und schaute stehend aus der riesigen Glaswand. Man hatte eine wundervolle Aussicht auf halb Tokio. Langsam drehte er sich um und wir verbeugten uns, während er uns willkommen hieß: „Hallo, ihr zwei. Was kann ich für euch tun, wenn ihr hier so unerwartet auftaucht?“

Ich ließ meinen Vorgesetzten sprechen, was auch angebracht war.

„Entschuldige die Störung. Du weißt, ich würde nicht hier rein platzen, wenn es nicht wichtig wäre. Es geht um Chianti und Korn. Sie verstoßen gegen Regeln.“

Höchst interessiert zog er eine Augenbraue in die Höhe: „Chianti und Korn? Das kann ich mir gar nicht vorstellen. Was haben sie denn verbrochen?“

Auch wenn ich den Kodex halten wollte, ergriff ich Partei: „Sie haben mich attackiert. Hatten sie Befehl dafür?“

Ich durchlöcherte ihn mit einem kalten Blick um zu sehen, ob er als nächstes die Wahrheit sagte, doch er stellte eine Gegenfrage: „Und wie ich an deinem Blick erkennen kann, Gin, willst du den Befehl sie auszuschalten?“

Dieser verengte nur kalt seine Augen. Cognac seufzte angestrengt und ließ diese Antwort auf sich wirken, während er sich auf seinen Bürostuhl setzte. Für ewige Minuten ließ er uns nur auf die Rückenlehne starren, da er sich umgedreht hatte.

„Was war der Anlass dafür? Warum denkt ihr, dass sie es waren? Sie sind Scharfschützen und haben bestimmt aus einiger Entfernung Schüsse abgefeuert.“

„Weil sie Vine mit dem Tod bedroht hatten, falls sie sich nicht von mir trennt. Was sollen das bitte schön für neue Sitten sein? Vine hat bisher alles richtig gemacht, dafür halte ich meinen Kopf hin! Frag Vermouth wenn du mir nicht glaubst, Boss!“, hob Gin seine Stimme lauterwerdend.

„Ich kann dich verstehen, Gin. Jedoch musst du lernen dich besser unter Kontrolle zu haben. Sie betrachten Vine als Bedrohung für einen unserer besten Männer. Ich verübele ihnen diese Reaktion nicht, vor allem da Vine Verräterblut in sich hat!“

„Ich bin mir über alle Regeln im Klaren, Cognac! Auch wenn meine Eltern es nicht waren. Ich war, bin und bleibe loyal!“, warf ich mit böse funkelten Augen ein.

Bei so einer Aussage hätte ich ihm vor Wut am Liebsten den Hals umdrehen können, dennoch riss ich mich zusammen. Nicht nur ich schien so zu empfinden auch Gin schien klare Schwierigkeiten damit zu haben sich unter Kontrolle zu halten, als er entgegnete: „Persönliche Gefühle spielen keine Rolle! Auch wenn ich, der sonst immer so hart im nehmen ist, mich mal verliebt haben sollte, hat dies keine Auswirkungen auf meinen Standpunkt. Vielleicht wirke ich nicht mehr ganz so eiskalt, aber ich bringe jederzeit gerne ohne mit der Wimper zu zucken jemanden um. Ich bin dir immer treu ergeben, Boss!“

Ich erahnte schon welcher Satz hierauf folgen würde und dieser blieb nicht in der Luft hängen: „Und was wäre, wenn ich dir den Befehl gebe sie umzubringen?“

Ohne eine Sekunde verstreichen zu lassen antwortete mein Nebenmann: „Dann werde ich es unweigerlich tun:“

Ich hegte keine Zweifel gegen diese Aussage und der Big Boss anscheinend auch nicht, seiner Körpersprache zu urteilen.

Für einige Zeit lag ein Schweigen in der Luft. Doch ich wollte dieses mit einer einfachen Frage wieder beenden: „Und was passiert jetzt?“

Leider wusste niemand so wirklich eine Antwort darauf, selbst Cognac nicht.

Doch die Lösung lag auf der Hand, dass selbst ich schnell auf den Trichter kam.

Dieses Anschweigen war schlimmer als jeder Satz der hätte folgen können.

„Du wirst in eine andere Sektion eingeteilt. Ich stelle dich nun unter das Kommando von Vermouth. Ich verbiete eure Beziehung nicht, nur eure weitere Zusammenarbeit. Mit eurem Privatleben möchte ich, sofern es nicht auch die Organisation betrifft, nichts zu tun haben. Bist du damit einverstanden, Gin?“

Es war äußerst seltsam, dass er seine Untertanen um Erlaubnis für etwas bat oder sie nach ihrer Meinung fragte. Aber dies war immerhin eine spezielle Situation und er war Gin wirklich dankbar für seine Treue, das bemerkte man direkt.

„Das heißt, dass ich mit Sherry nichts mehr zu tun haben werde?“, hakte ich nach.

„Doch, das musst du noch zu Ende bringen: Doch danach ordnest du dich Vermouth unter. Wie ich hörte, scheint ihr euch schon gut zu verstehen. ich hoffe, dass es so bleibt.“

„Was passiert nun mit der Kleinen?“, bohrte Gin für mich weiter.

„Sie wird erstmals vom mir in die Mangel genommen. Doch da ich weiß, wie sehr es dir am herzen liegt, darfst du sie letzten Endes auf deine Weise töten.“

Diese Aussage erfreute ihn ungemein. Damit verabschiedeten wir uns und ich rannte vor ihm her, eher weg, zu meinem Zimmer.

Doch bevor ich in dieses hinein schlupfen konnte, hatte er mich mit Leichtigkeit eingeholt und stoppte mich: „Warte! Ich weiß, dass es nun eine unstreitig große herbe Veränderung für uns sein wird. Aber wir bleiben zusammen. Es steht uns nichts mehr im Weg.“

Ich konnte es kaum glauben, dass er so leichtfertig mit der Situation umging und deshalb hätte ich ihn am Liebsten angeschrien, doch ich riss mich zusammen: „Gin! Mich will jemand gezielt umbringen! Es ist keine Lösung uns beruflich zu trennen! Der Boss kann auf mich verzichten, aber auf dich nicht. Ihm ist es egal, ob ich gleich verstümmelt auf dem Flur gefunden werde. Er wird nichts gegen Chianti und Korn unternehmen!“

„Willst du etwa damit sagen, dass wir uns ganz voneinander trennen sollten? Außerdem hätten wir uns die Mühe gemacht dich zu suchen, wenn wir dich so schnell wieder los werden wollten? Ich arbeite schon so lange für sie, dass ich mittlerweile alle Hintergründe sehr gut einschätzen kann! Und wenn ich manche Dinge noch nicht in Erfahrung gebracht haben sollte, weiß ich deshalb noch lange nicht so auszurasten. Und du solltest so langsam auch mal abgehärtet werden um hier nicht unterzugehen. geh jetzt schlafen, gute Nacht!“, damit ließ er mich alleine auf dem Flur stehen.

Ich tat es ihm gleich und ging auf mein Zimmer. Natürlich hatte ich keinerlei Lust schlafen zu gehen, also legte ich mich einfach nur in mein Bett und dachte nach.

Die Beziheung zwischen mir und Gin war ein ewiges hin und her und wenn es so weiter gehen würde, hätte ich bald auch keine Lust mehr mir Mühe für unsere Zweisamkeit zu geben. Desweiteren dachte ich über den Boss nach. Wie wütend er mich machte! Am Liebsten wäre ich zu ihm gegangen und hätte ihm eine Kugel in den Kopf gejagt, so aggressiv war ich. Jedoch konnte ich das nicht tun. Erstens da ich sowieso niemals alleine den Weg finden würde und zweitens weil dann die ganze Organisation Schweizerkäse aus mir machen würde. Das trieb mich zu einem weiteren Gedankengang hin. Was würde passieren, wenn der Kopf der Bande sterben oder einfach verschwinden würde? Würden sie jemanden dafür zur Verantwortung ziehen? Versank dann hier alles im Chaos? Würden sich alle gegenseitig niedermetzeln oder würde einfach nur ein Nachfolger antreten? Wer würde wohl der Nachfolger sein?

Auf jede Frage folgte eine weitere, sodass ich aufhörte mir sie zu stellen. Ich schmiss ein paar Mal mein Zigarettenpäckchen hoch und fing es wieder auf. Darauf öffnete ich das Fenster neben dem Schreibtisch, nahm mir einen Stuhl und rauchte eine Zigarette.

Aus dieser Zwickmühle kam keiner mehr raus. Zwar wollte ich das sowieso nicht, aber ich dachte nur so mal darüber nach. Durch Hilfe hat es Shinichi geschafft, doch ohne diese wäre auch er verloren gewesen. So viel ich nun wusste, konnte auch Vermouth bereit sein, der Organisation den Rücken zuzukehren. Auch wenn sie selbst nicht direkt beteiligt an ihrem Untergang ist, hat sie in gewisser weise dazu beigetragen, wenn es nunmehr dazu kommen wird. Sie glaubt an die Kraft der silbernen Kugel, welche der Organisation den vernichtenden Schlag zufügen soll. Diese Theorie konnte selbst ich nicht bezweifeln. Es gab zwar nichts was dafür sprach, aber auch nichts dagegen.

Shinichi war mutig und schlau genug um dies zu bewältigen auch wenn es schwer sein würde. Um mich zu beschäftigen sollte ich vielleicht sie anrufen. Einige Minuten beschäftigte ich mich mit diesem Gedanken, doch letztendlich entschied ich mich dagegen. Mein Handy vibrierte auf dem Holzschreibtisch. Es war Gin, der versuchte mich mobil zu erreichen. Nach einem tiefen Seufzer nahm ich das Gespräch an: „Ja bitte?“

„Hab ich dich geweckt?“

„Nein, ich bin noch wach. Was ist denn los?“

„Ich wollte dich nur darüber informieren, dass morgen Mittag die Hinrichtung von Sherry stattfinden wird, an der auch du teilnehmen sollst. Ich hole dich dann morgen sowieso ab und morgen Abend findet dann eine Feier dazu statt.“

„In Ordnung: Wer hat jetzt die Ehre?“, hakte ich vorsichtig nach.

„Ich darf ihr den Gnadenschuss geben und Vermouth ein wenig Hand anlegen. Das wirst du dann morgen sehen. Möchtest du mit jetzt nicht noch eventuell Gesellschaft leisten?“

Und auf einmal kam er wieder angekrochen. Innerlich seufzte ich entnervt, aber ließ mir so nichts anmerken: „Bist du drüben? Dann komm ich gleich, Moment.“

„In Ordnung, bis gleich.“ Er legte auf.

Warum rief er an, wenn er im Raum direkt nebenan war? Wahrscheinlich wollte er erst mal meine Stimmung abtasten. Also schloss ich das Fenster wieder, nahm mein Mobiltelefon und Zigaretten und bewegte mich langsam ins Nachbarzimmer. Er öffnete nach wenigen Augenblicken die Tür und wir machten es uns bei Kerzenschein in seinem Bett gemütlich. Er trug nur eine schwarze Cordhose und ich streichelte ihm über seine nackte Brust. ich hingegen trug brav noch alles an mir und dachte auch an nichts Böses. Wahrscheinlich er auch nicht oder zumindest riss er sich wieder zusammen, während er mein Haar zärtlich mit seiner Hand durchstreifte. Vorsichtig mit sanfter Stimme hauchte er: „Eigentlich möchte ich nicht, dass du das Morgen miterlebst. Doch der Boss will es so.“

„Ich habe keine Probleme damit dich töten zu sehen. Es ist unser Job. Da ist es auch egal, welche Person genau es ist und auf welche Weise. Auch wenn noch so viel Blut fließt, wenn sie schreit und bettelt, während einer grausamen Folter. Wie du sagtest, dass ich abgehärtet werden muss.“

Damit hatte ich alles zu diesem Thema gesagt und deswegen ließ er es ruhen. Aus fiesem Grund blieb nun Zeit um etwas weitaus wichtigeres anzusprechen: „Wie verhindern wir nun einen weiteren Amokanschlag auf mich?“

Auch wenn er genervt von diesem Thema schien, war es wohl eher die Wut darüber, die er abschütteln wollte: „Da wir nicht mehr zusammen arbeiten, kann ich dich nicht beschützen: Auch Vodka, den ich darauf ansetzen wollte, wird wahrscheinlich nichts tun können. Deshalb habe ich mich mit Vermouth unterhalten und sei meinte, dass sie und Bourbon sich darum kümmern, dass du sicher bist.“

„Kennst du diesen Bourbon gut? Ist er in Ordnung?“, hakte ich behutsam nach, denn ich wollte mich bei niemandem sicher fühlen, den selbst Gin nicht kannte oder gar nicht leiden konnte. Seiner Gestik zufolge war es nicht schlimm, dass ich das fragte. „Gut, kennen tue ich ihn überhaupt nicht. Doch so viel ich gehört habe, ist er sehr zuverlässig und intelligent. Man kann ihm vertrauen und da Vermouth ihn besser als ich kennt und mir ihn vorgeschlagen hat, muss er schließlich etwas wert sein.“ Mein Fazit hieraus war, dass ich diesem Fremden schlichtweg vertrauen musste, da sie ihm vertrauten.

„Darf ich doch noch mal etwas zum Thema Hinrichtung sagen? Ist es eigentlich nicht eine Ehre sie zu töten oder zumindest dabei zu sein nach allem was wegen ihr passiert ist?“, tippte ich vorsichtig an.

„Ach, ich weiß schon warum. Es ist noch eine kleine Probe für dich um zu sehen, wie du mit den Sitten hier klar kommst“, entgegnete Gin gelassen.



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