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Incomplete - Bis(s) in den Tod

The Bella & Edward Story geht in die dritte Runde!
von

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Neubeginn

@elena-mcgrey

danke für dein langes tolles kommi! freut mich riesig, dass du noch dabei bist ^^

jap, das mit der überforderung stimmt, von der glaskugel in den löwenkäfig...

was du zu bella und nela sagst, stimmt auf jeden fall; sie macht das nicht vorsätzlich oder mit absicht, sie ist halt - wie eines kapitel - geblendet...

von jetzt auf gleich geht das wirklich nicht, alles mus in kleinen schritten passieren...

dank dir !
 

danke auch an die anderen kommi-schreiber! ihr seid spitze! ich freu immer total wenn die zahl der kommis sich ändert :):):)
 

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Sooo, vllt kommt jetzt die ein oder andere szene auf die ihr gewartet habt... tut mir leid, dass es so gezogen hat, mir war das nicht so bewusst und wenn ich alle 5 oder 6 der letzten kaps zusammen gepostet hättet, wäre es euch vllt auch nicht so ergangen, aber jetzt wird das tempo wieder etwas "schneller" bzw. das ganze dynamischer, weil jetzt zwei handlungsstränge nebeneinanderlaufen werden: Nelas und Bellas. Aber lest selbst ^^ viel spaß^^
 

Musiktipps:

Counting Crows - Colorblind http://www.youtube.com/watch?v=y0s7ycdUcHk

War Realisation - Elizabeth The Golden Age OST http://www.youtube.com/watch?v=HkvQwomJDvc&feature=PlayList&p=07DBBE7E3D66D50B&playnext_from=PL&playnext=1&index=26

Ja, mal wieder ein Instrumental, auf das ich zufällig gestoßen bin, finde es hat etwas brodelndes, aber nichts "gefährliches" oder stark "angstmachendes", finde ich ^^^^ für alle, die lieber Gesang haben oder eine andere stimmung: Ich mag das erste Lied sehr, gibts ja von mehreren Sängerinnen und Sängern, und denke es passt sehr gut zu nela, aber von der stimmung her iwie auch zu bella...

also eig. ist das erste lied mehr zum nela-teil, das zweite mehr zum bella-teil, zumindest empfinde ich das so^^
 

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Nela
 

Ja. Ja, jaja, ich fühlte mich schuldig. Als ich Emmett von weitem hinten im Wohnzimmer sitzen sah – mich nicht ansehend, obwohl er mich natürlich längst bemerkt hatte.

Meine Mutter stand vor mir, als hätte sie einen Geist gesehen, dachte ich zynisch, wartete, ob noch etwas von ihr kam. Das war nicht der Fall. Sie nuschelte, sie würde mal hoch zu Lion gehen. War ja klar. Doch darüber ärgerte ich mich jetzt gar nicht. Ich hatte wichtigeres zu tun. Das so zu denken, tat weh, aber ich ignorierte es geflissentlich und ging zu Emmett rüber.

Er zuckte nicht mal, als ich näher kam und mich neben ihn, in den Sessel, platzierte. Ich hörte wie Papa das Zimmer verließ. Emmett schwieg. Verschränkte Arme, starrer Blick, regungslos – das ganze Paket, dass mir zeigen wollte, dass es nicht seine Schuld war… und bis zu einem gewissen Punkt hatte er auch recht.

„Ach, mach es mir doch nicht so schwer“, stieß ich ungehalten hervor. „Ja, ich weiß, dass ich unfair war, aber-“

„Aber?“ Emmett wand den Kopf, den Gesichtsausdruck zu einem Fragenden, aber weiterhin kühlen, korrigiert, zu mir.

Ich blickte peinlich berührt auf meine Hände. „Du hast mich überrumpelt.“

„Stimmt“, sagte er nur.

Ich seufzte. Sollte das jetzt so weiter gehen? „Man, Emmett“, begann ich wieder. „Warum musst du uns am ersten Tag auch direkt als Paar vorstellen? Wir haben das nicht abgesprochen!!“, verdeutlichte ich einen Hauch zu energisch. Ich funkelte Emmett von der Seite an. Er schien zur Salzsäule erstarrt. Dann sprach er langsam und trocken: „Was meinst du, ist einfacher: Sich als Paar vorstellen, wenn es so aussieht und sich lästige Fragen vom Hals halten, auch wenn man eigentlich keines ist. Oder sich nicht als Paar ausgeben, obwohl es so aussieht und ständig darauf angesprochen werden?“ Er schaute mich nicht an.

„Ich weiß das doch!“, erwiderte ich etwas zu laut und stand auf, ehe ich merkte, dass ich es tun wollte. „Aber- aber- ich-“ Ich brach von selbst ab, da ich entdeckte, dass seine Mundwinkel sich ganz kurz, so gut wie gar nicht vernehmbar, hoben.

„Emmett!“, rief ich empört und sprang ihm mit den Knien auf den Schoß. „Du Idiot“, fügte ich lachend hinzu und boxte ihm gegen den Arm.

Jetzt grinste er mich an. „Du bist einfach zu niedlich, wenn du sauer bist. Du kriegst dann immer so süße Falten.“
 

„Falten?! Bitte?!“, entrüstete ich mich gespielt. Wir lachten beide und sahen einander an. Sollte ich mich entschuldigen? Gestehen, dass es dumm war? Sollte ich meine Zweifel noch mal verdeutlichen? Sollte ich das Thema überhaupt noch mal aufgreifen, weil es sowieso nicht zu ändern ist? Sollte ich warten, bis er etwas sagte?

Ich sagte nichts, sondern tat einfach. Ich legte die Hände an seinen Hals und küsste ihn lange. Es tat so gut, dachte ich immer wieder. Emmett erwiderte es bereitwillig. Meine Lippen klebten an seinen, während Emmett mich an der Hüfte in die Waagerechte hob und raus trug. Mir war es egal wohin.
 

Zwei Wochen gingen ins Land.

Zwei Wochen, in denen ich die Zeit von sieben bis zwanzig Uhr genoss und ich die restliche Zeit hasste.

In der erst genannten Zeitspanne war ich unterwegs mit Emmett. In der Uni. Es machte so viel Spaß und wir hatten in ein paar Seminaren sogar schon Leute kennen gelernt. Das war nicht so einfach, wie es sich vielleicht anhören mochte. Selbst in der Uni machte es mir meine Mutter nicht leicht, denn sobald ich meinen Nachnamen nannte, wurden viele abweisend. Ich kannte die Geschichte mit dieser Caroline mittlerweile, scheinbar kannten viele die Geschichte auch und hatten sie längst nicht vergessen. Ich hatte Caroline bislang noch nicht getroffen, legte aber auch keinen gesteigerten Wert darauf. Emmett sagte immer, er habe große Lust sich mit ihr anzulegen und ihr einen Schreck einzujagen.

Aber abgesehen von den Minuten, in denen über Emmett und mich getuschelt wurde, ich versuchte es auch zu ignorieren, war studieren toll. Ich fühlte mich frei, konnte tun und lassen was ich wollte, die Seminare und Dozenten waren super, ich konnte (unverdient) mit Wissen protzen, wurde gelobt und ich war mit Emmett zusammen. Es war ein richtiges Hochgefühl.

Jenes verpuffte sehr schnell wieder, wenn ich nur an Rückfahrt dachte. Mir wurde schlecht, innerlich, gedanklich, wenn ich mir mein zu Hause durch den Kopf gehen ließ. Meine Mutter geriet sofort in Alarmbereitschaft, wenn Lion nur „Piep“ sagte. Papa sah mich dann jedes Mal entschuldigend an. Noch viel schlimmer war, wenn sie ins Bett ging, dass Papa zu mir kam und mich trösten wollte. Er wollte mir versichern, dass es ihm leid tut und, dass er bald mit ihr reden würde. Ich wusste, dass er das nicht tun würde. Jedenfalls nicht bald. Er konnte ihr einfach nicht wehtun – erst recht nicht, wenn es ihr so blendend ging.

Man sollte meinen, dass ich meine Mutter gar nicht lange zu Gesicht bekam, wenn ich immer erst so spät nach Hause kam, doch sie machte mir einen Strich durch die Rechnung. Sie wartete nämlich immer bis ich kam. Warum wusste ich nicht. Sie nahm keine allzu große Notiz an mir – zumindest nicht, wenn Lion weinte oder sie stillte oder er einfach nur um Aufmerksamkeit bettelte. Vielleicht sollte ich das auch tun… einfach mal schreien, vielleicht wurde ich dann gehört.

Ich seufzte und schlug das dritte Buch zu, das ich jetzt in Windeseile gelesen hatte (auf jeden Fall so schnell wie ich das ohne Aufsehen zu erregen konnte). Ich schaute auf die Uhr: Zwanzig vor acht abends. Ein Buch hatte ich noch. Ich sollte jetzt nicht an zu Hause denken und die wenigen Minuten, die ich noch hatte bis die Bibliothek schloss, genießen.

Ich sah aus dem Augenwinkel wie Emmett grinste, als ich das letzte Buch nahm. Er selbst durchblätterte eines nach dem anderen eher lustlos. Aber er tat es mir zu liebe. Er strich mir wortlos über den Rücken, sah jedoch nicht auf. Er hatte meinen Blick auf die Uhr gesehen, war ich mir sicher.

Das mit Emmett war toll, denn er mochte mich. Okay, das war etwas hart. Papa und Mama mochten mich auch, aber Emmett… er schätze mich – und das mehr, als eine Sitzecke, die man würdigte, wenn man sie nutze. Aber ich glaubte, dass wichtigste war, dass er es mir zeigte. Und er war ehrlich, Emmett war immer ehrlich. Er konnte sich gar nicht verstellen, was manchmal auch nachteilig war, aber ich mochte das an ihm.

Ich konnte nicht sagen, was ich für ihn empfand, denn es war eigentlich alles und eigentlich auch wieder nichts. Es war verwirrend, aber es war ein gutes Gefühl, wenn ich mit ihm zusammen war, dass es mir eine Definition meiner Gefühle egal war. Nur Liebe, das wusste ich sicher, war es nicht.

Er gab mir so viel, ließ mich vergessen und es tat gut, in seiner Nähe zu sein. Danach war ich süchtig und alles andere – dass ich Sex mit meinem Onkel hatte, wenn man so wollte – interessierte mich herzlich wenig. Es war rein egoistisch gedacht. Bei ihm ging es mir gut.

Ich wusste nicht, was ich damals getan hätte, wenn Papa mir Emmett bzw. diese Form von „Beziehung“ (ich mochte es nicht so nennen), verboten hätte. Ich glaube, auch das wäre mir gleichgültig gewesen. Ich hatte keine Lust länger bevormundet zu werden und solange Emmett mich wollte, hätte ich nichts unternommen, um unsere gemeinsame Zeit zu beenden.

Ich rutschte mit dem Stuhl herum, näher an ihn ran und legte den Kopf auf seiner Schulter ab, während ich las und die große Uhr über dem Bibliothekseingang im Auge behielt. Das laute Ticken des Sekundenzeigers erschien mir durchdringender als zuvor und lenkte mich ab. Emmett legte den linken Arm, unbehelligt sein Buch anstarrend, um mich.

Rasend schnell kletterte der Zeiger und ich konnte mich kaum konzentrieren. Also schon, mein Hirn war zu groß, na ja eher effizient, um sich nicht konzentrieren zu können, aber ich wollte auch gar nicht mehr.

Zack. 20 Uhr. Ich hörte sie schon. Ihre Schritte, ihre Stimme.

„Na komm, wir gehen, dann muss sie uns nicht rausschmeißen“, sagte Emmett zu mir. Ich nickte resigniert und erhob mich schwerfällig. Mrs. Banks, die zumeist übereifrige Bibliothekarin, war schon in unsere Richtung unterwegs. Wir waren schneller und sogleich draußen.

„Wollen wir nicht noch in die Stadt?“, schlug ich vor, als wir gemächlich durch die verlassenen Unigänge gingen (Emmett passte sich meinem Tempo an).

„Was sollten wir da wollen? Die Geschäfte werden geschlossen haben…“, wand er mit hochgezogenen Augenbrauen ein.

„Einfach nur so“, entgegnete ich Schulter zuckend.

Emmett atmete tief ein und aus. Er wusste, dass ich Zeit schinden wollte. „Ich fahre“, sagte er und hatte mir flugs die Schlüssel aus der Jackentasche genommen, bevor wir am Auto ankamen. Stumm setzte ich mich auf den Beifahrersitz. Es war ein komisches Gefühl… als hätte ich Angst nach Hause zu kommen. Eigentlich auch wieder nicht… es war keine Angst, sondern- hm. Was denn dann? Es war mir einfach unangenehm dort zu sein. Heute war es, aus welchem Grund auch immer, ich wusste es nicht, noch schlimmer als sonst.

Irritiert, dass wir immer noch standen, fuhr ich mit dem Kopf herum zu Emmett. Seine goldenen Augen fixierten mich schweigend. Dann führte er sein Gesicht näher zu meinem und verharrte Zentimeter vor mir. Seinem Blick stand zu halten, fiel mir schwer. Er tippte mit der Fingerspitze mein Kinn an, sodass ich es etwas hob, und küsste meine Lippen innig. Dann fuhr er, ohne ein Wort zu verlieren, los.
 

Die Bäume zogen rasend schnell an uns vorbei.

Und… wenn ich nach der Uni mal nicht nach Hause zurückkehrte?

Es begann zu schneien. Nur ganz wenig, aber die Scheibe wurde benetzt.

Das Haus meiner Mutter stand immer frei…

Emmett balancierte den Wagen auf der teilweise vereisten Straße.

Obwohl, eigentlich wollte ich nicht in das Haus.

Das Auto bog in die Waldschneise zu meinem „zu Hause“ ab.

Die Vorstellung, bis zum nächsten Morgen woanders sein zu können, war allerdings verlockend.

Ich hörte meine Mutter schon. Sie kam die Treppen herunter, mit meinem Papa. Sie hatten nachgesehen, ob es im Schlafzimmer nicht zu kalt für Lion war (absolut beknackt, war mein erster Gedanke).

Meine Mutter verkündete, im Wohnzimmer angekommen, dass sie kurz an den Laptop wolle. Was sie dort wollte, war mir klar. Sie war in letzter Zeit viel am PC, wenn Lion schlief, weil sie nach Erziehungsratschlägen, Tipps zu allen Möglichen Themen rund ums Baby und Babykursen für später – Schwimmen, Malen, alles möglich – Ausschau hielt. Sie las Bücher ohne Ende und geriet in helle Aufregung, wenn Lion auf den Wangen kleine Pocken hatten, die laut Carlisle aber ganz normal seien. So langsam, aber sicher, erreichte ihr Verhalten den Höhepunkt der Übertreibung – und Papa unternahm nichts. Im eigenen Interesse meiner Mutter, ganz abgesehen von mir, hätte er schön längst intervenieren müssen. Nein, er tat nichts – außer sich dafür zigmal bei mir zu entschuldigen.

„Na ihr beiden, hattet ihr einen schönen Tag?“, empfing Esme uns mit einem warmen Lächeln. Esme würde ich vermissen, aber sie würde mich mit Sicherheit besuchen, schoss es mir durch den Kopf.

„Ja, war ganz gut“, entgegnete ich. Meine Eltern grüßten auch, waren allerdings mit irgendeinem Artikel im Internet beschäftigt.

Würde ich ausziehen dürfen? Anders gefragt… würden sie mich aufhalten dürfen? War ich nicht alt genug, um Entscheidungen zu treffen? Hatten meine Eltern noch Mitspracherecht? Würde ich mich genauso gegen sie stellen, wie wenn sie etwas gegen Emmett gehabt hätten?

Emmett beäugelte mich schweigsam, während wir auf der Couch saßen und er kurzzeitig in der Fernsehzeitung geblättert hatte. Würde- würde er-

„Das ist ja übermorgen?! Siehst du das? 20. Februar! Das wäre ja schon übermorgen!“, stieß meine Mutter ungeahnt hervor. Emmett und ich sahen gleichzeitig zu den beiden auf.

„Das ist aber doch nicht schlimm“, besänftigte Papa sie.

„Aber ich will wenigstens einen Kuchen backen-“, verhaspelte Mama sich hektisch, „und Alice und Jasper-“

„Sind mit Sicherheit unterwegs, da Alice es gesehen haben wird“, unterbrach Papa sie gelassen, während er hinter ihr stand und von da aus auf den Bildschirm gesehen hatte.

Mama nickte überzeugt und einigermaßen ruhig.

„Was ist am 20.?“, wollte Esme wissen.

„Lions Namenstag“, gab Mama strahlend preis. „Wenn man vom Teufel spricht“, fügte sie hinzu und war, mit dem ersten Laut von Lion, aufgesprungen – und schon verschwunden. Ich hörte sie die Treppen hoch tapern. Sofort empfing ich Papas wehleidigen Blick. Ich seufzte und ging zu ihm. Die Situation von eben war mir gleich, ich wollte etwas anderes ansprechen.

„Papa…?“, zog ich lang. Es fühlte sich an, als wäre ich ein kleines Kind, das um Erlaubnis fragen musste. Er sah mich erwartungsvoll an. „Ich möchte richtig studieren“, fuhr ich fort.

„Und du meinst damit?“ Er verstand nicht.

„Ich möchte ausziehen“, konkretisierte ich.

Ein Anflug von Verwirrung huschte über sein Gesicht, ehe er sich fing. Er überlegte kurz und ich sah genau, dass er jede Kleinigkeit meines Gesichts zu deuten versuchte. Ich kannte den Blick.

„Also…“, formten seine Lippen, während ich ihm gegenüber stand und nur der Schreibtisch uns trennte, „wenn du das möchtest.“

Ich nickte erleichtert. Keine Diskussion.

„Verrat mir aber den Grund“, forderte er. Zu früh gefreut. „Und sag mir, dass es nichts mit deiner Mutter und Lion zu tun hat.“

Ich öffnete den Mund, um zu widersprechen, doch atmete schließlich nur geräuschvoll aus.

„Ach Nela“, seufzte nun Papa und setzte sich, als würde er sonst kraftlos zusammensacken.

„Bitte, ich möchte das.“ Es war ein Hauch flehend.

„Natürlich darfst du. Du kannst tun und lassen, was du willst. Du bist alt genug und ich kann und will dir eigentlich keine Vorschriften mehr machen, aber…“, sagte er.

„Aber?“, verlangte ich Augen verdrehend und verschränkte gleichzeitig die Arme.

„Du bist schon den ganzen Tag nicht da und Bella sieht dich nur abends ganz kurz-“

„Und ignoriert mich“, grummelte ich dazwischen.

„Nela, ich-“ Er brach ab. Wir hörten Mama die letzte Treppenstufe nehmen und ins Wohnzimmer huschen.

Papa sah mich lange an, ehe er aufstand, Mama sich vor ihn auf den Stuhl setzte und seine Aufmerksamkeit beanspruchte. Sie merkte allerdings, dass etwas vorgefallen war: „Ist etwas?“ Sie sah mich an.

Ich machte Anstalten, um zu beginnen, und da Papa nichts anderes verlauten ließ, was es mir verbieten wollte, sagte ich: „Ich habe überlegt auszuziehen.“

„Wirklich? Mit Emmett?“, fragte sie sogleich und ein Lächeln zeichnete sie sich auf ihren Lippen ab.

Das war jetzt nicht mein erster Gedanke gewesen, stellte ich überrascht fest und sah hinter mich zu Emmett. Der grinste nur schief.

„Wann denn?“, wollte Mama wissen. Sie deutete Emmetts Grinsen auch unmissverständlich als „ja, auf jeden fall“. Ich war kurzzeitig abgelenkt. Emmett wollte mit mir ausziehen? Nicht bei seiner, ähm unserer, Familie bleiben?

„Mal sehen, so bald wie möglich“, antwortete ich etwas provozierend.

„Schön, das freut mich. Ihr werdet bestimmt was schönes finden“, lächelte sie mich an und wand sich zu Edward. „Ich habe eine Idee für übermorgen-“

Ich hörte nicht mehr hin.

Ich konnte nicht glauben, dass sie das alles tat, ohne zu bemerken, wie weh es mir tat. Ich zog aus und sie interessierte nur der beschissene Namenstag!? Es war höchste Zeit, dass ich ging…
 

Ich konnte gar nicht sagen, wie egal es mir war, dass ich am Namenstag meines Bruders, mir Wohnungen mit Emmett ansah, da Mama auch nicht sonderlich erpicht auf meine, unsere, Anwesenheit war. Alice und Jasper waren, wie von Papa vorausgesehen, von ihrem kleinen, nahezu unangekündigten und überraschende, Urlaubstrip, zurückgekehrt. Ich hätte mir auch gerne eine kleine Auszeit genommen, aber wenn ich ehrlich war, wollte ich nicht so weit weg von meiner Familie sein – ebenfalls nicht von meiner Mutter, auch wenn ich nur wegen ihr auszog…

Wir hatten heute drei Besichtigungstermine, die ich gestern spontan organisiert hatte. Morgen waren noch zwei weitere geplant. Letzteres erübrigte sich allerdings, da die dritte Wohnung perfekt war. Genau zwischen Unigebäude und Stadtmitte gelegen. In einem Haus, wo viele Studenten wohnten. Allerdings war es kein Studentenwohnheim.

Die Wohnung war schlicht. Von der Eingangstür gelangten wir in ein größeres Zimmer, welches in einer gefliesten Nische die Küche beinhalten würde und des Weiteren einen Wohnbereich enthielt. Das Bad war links neben der Tür und ragte in den Raum herein. Neben der imaginären Küche ging eine Tür zu einem kleinen Schlafzimmer ab. Die Wohnung war hell. Die Fensterseite ließ viel Licht durch ein riesiges, jedoch nicht zum Boden durchgehend, Fenster, durch. Ein winziger Balkon gehörte auch dazu, der den Blick auf den Hinterhof freigab.

Emmett warf mir einen abschätzigen Blick zu, als ich im Beisein des Vermieters begeistert von der komplett leeren Wohnung schwärmte. Emmett war scheinbar andere Standards gewohnt.

Ich willigte ein, den Kaufvertrag bald zu unterschreiben zu wollen (bzw. Emmett würde das tun, da er älter war).

„Super oder?“, fragte ich begeistert, als wir uns vom Vermieter verabschiedeten.

„Geht so“, fand er. „Es gibt mit Sicherheit größere, schönere-“

„Aber wir sind Studenten. Alles andere wäre nicht authentisch“, fuhr ich dazwischen. Das war ein Argument. Wenn man vorhatte, Leute einzuladen. Ob das realistisch war, war eine andere Sache.

„Dann brauchen wir eine Einrichtung und Tapete und Farbe…“, überlegte Emmett resigniert. Ich war auch zu euphorisch, um mich von diesem Plan abbringen zu lassen. „Alice hilft bestimmt“, ergänzte er.

„Nein“, erwiderte ich entschieden. Emmett warf mir irritiert einen Blick zu. „Das mach ich alles selber, ohne sie. Ich will keinen Luxuskram. Einfach so eine Studentenbude weißt du…“

„Aber einen Fernseher darf ich kaufen?“ Er lachte.

„Ausnahmsweise“, schmunzelte ich. Er machte große, ungläubige Augen.

„Bett?“, fragte er weiter.

„Geht in Ordnung.“ Ich grinste.

„Küche?“, fragte er weiter.

„Ohne Spülmaschine. Alles ganz einfach.“

„Wenigstens eine Waschmaschine?!“, fiepte Emmett gespielt empört.

„Das ist gerade noch so okay“, gestand ich ihm zu. Emmett sah mich entgeistert an, als wäre ich verrückt gewesen. „Hey, ich meine, wir sind Vampire. Das ginge doch ruck zuck auch ohne Maschinen.“

Emmett verdrehte lachend die Augen und wuschelte mir über den Kopf, ehe er mich auf dem Weg zum Auto an sich drückte.

Nein, ich brauchte keinen goldenen Käfig mehr. Ich brauchte Normalität und Leben. Irgendwann sollte das mal beginnen. Den Zeitpunkt bestimmte ich und der war jetzt.
 

***
 

„Wir haben auch kurz in Denali vorbeigeschaut. Tanya ist, nach Angaben von Carmen total handzahm geworden“, Alice lachte, „und sie hat jetzt einen Freund“, plapperte sie.

Lion war nach dem, für ihn, aufregenden Namenstag ins Bett gebracht, der Kuchen von mir war kaum angerührt (ich fand, dass es einfach zur Stimmung dazugehörte) und Jasper und Alice berichteten seit geraumer Zeit von ihren Erlebnissen, während wir auf die Ankunft von Nela und Emmett warteten. Es hatte mir nichts ausgemacht, dass sie heute nicht dabei waren. Ich gönnte es ihnen, dass sie ein neues Leben beginnen wollte, vielleicht konnten sie mit dem alten dann gänzlich abschließen. Ich würde es ihnen wünschen.

„Ein, ähm, Vampir?“, fragte ich nach.

„Klar, es hat nicht jeder solche Neigungen wie Edward“, meinte Jasper und grinste verschmitzt.

„Und… wie lebt er?“, fragte ich vorsichtig.

„Tanya meinte, dass er bereit wäre für sie seine ‚Essgewohnheiten’ zu ändern. Eigentlich lebt er nicht wie wir. Seine Schwester mit der er zu den Denalis gekommen ist, zeigte sich da weniger anpassungsbereit“, erklärte Jasper.

Ich nickte nur, bemerkte jedoch den Klos im Hals, wenn ich daran dachte, dass sie Menschen töteten (obwohl das ja nicht ungewöhnlich für Vampire war).

„Kanntet ihr ihn?“, fragte Carlisle nach, der noch nicht lange von seiner Schicht wieder da war.

„Nein, nicht wirklich. Er stammt aus einem Zirkel vom Nordpol. Sie sind dort zu viert. Er und seine Schwester und ein Pärchen. Sie kennen sich aber eher flüchtig. Tanya hat ihn beim Jagen getroffen und er hat sie zu sich eingeladen“, redete Alice drauf los. „Er ist etwas merkwürdig, sehr verschlossen, aber eigentlich ganz nett-“

„Glaube nur nicht, dass es lange hält“, warf Jasper ein.

Alice seufzte. „Pessimist“, murmelte sie.

Edward neben mir machte ein nichts sagendes Gesicht (meiner Meinung nach sehr gezwungen nichts sagend), sodass ich warten musste, bis Alice aufklärte: „Carmen meint, sie will sich nur trösten. Über dich hinweg trösten“, fügte sie bedeutungsvoll hinzu und nickte zu Edward. „Sie glaubt nicht, dass Tanya etwas tiefergehendes für ihn empfindet. Sie war nach dem Besuch sehr niedergeschlagen hier und braucht wohl etwas Ablenkung.“ Alice zuckte mit den Schultern.

Edward neben mir stöhnte leise. „Alice, das tut mir leid, aber ich kann ihr ihre Schuld nicht abnehmen. Sie hat sich entschuldigt und ich habe ich verziehen. Wir“, ergänzte er mit einem kurzen Blick zu mir. „Wenn sie nicht darüber hinwegkommt, dann kann ich ihr nicht helfen, mehr kann ich nicht tun.“

„Sei doch nicht gleich so ruppig“, fand Alice und warf eine Gabel nach ihm, die er mit Leichtigkeit fing. Edwards Miene wirkte gleichgültig.

„Liebt sie Edward denn immer noch?“, fragte ich vorsichtig in die Runde. Instinktiv fasste ich Edwards Hand feste, was fast Angst glich.

„Ja“, kam es von Alice.

„Nein“, kam es von Edward.

Ich zog die Augenbrauen hoch.

„Das stimmt nicht, ich habe es doch gehört, als sie hier war. Eine Schwärmerei und ein Rachefeldzug von damals. Und jetzt hatte sie einfach ein schlechtes Gewissen, nachdem sie gesehen hat, was sie fast angerichtet hat.“

„Wenn du meinst…“, sagte Alice Augen verdrehend. „Ich glaube, du siehst das etwas zu locker. Sie kämpft nicht mehr, das heißt nicht, dass sie gar nichts mehr für dich empfindet.“

Edward seufzte.

In diesem Moment betraten Emmett und Nela das Zimmer. Vielleicht vertieften Alice und Edward ihr Gespräch deshalb nicht.

„Und? Hat euch etwas zugesagt?“, wollte Esme als erste wissen.

„Ja, sie ist perfekt“, schwärmte Nela sofort drauf los und setzte sich mit Emmett in unsere Runde. „Emmett unterschreibt die Tage für uns und dann richten wir ein. Die Wohnung ist noch komplett unmöbiliert-“

„Und klein“, hüstelte Emmett gespielt.

Nela gab ihm einen Klaps auf den Hinterkopf. „Sei bloß still, sonst bleibst du im Keller!“, drohte sie lachend. Emmett stimmte in das Lachen mit ein. „Das könnte dir wohl so passen“, neckte er.

Alice mischte natürlich sofort mit, sobald sie den Hauch einer Gelegenheit verspürte: „Super! Dann gehen wir morgen Möbel kaufen? Und vorher renovieren??“

„Genau“, stimmte Nela zu. „Emmett und ich gehen Möbel kaufen. Und Emmett und ich renovieren.“

„Verstehe, Hilfe unerwünscht“, brachte es Edward grinsend auf den Punkt. Ich tat es ihm gleich.

„Ihr Zwei werdet das schon gut hinkriegen“, gab ich hinzu. Nela lächelte mit zusammengepressten Lippen.

Alice’ Gesicht hatte sie schlagartig verfinstert. „Eben nicht! Man, sie ist deine Tochter! Und Emmett- na ja Emmett eben“, klagte sie. „Nela, bitte, lass mich wenigstens mit aussuchen-“

„Ganz ehrlich Schwesterchen, bei 10 Quadratmetern wärst du sowieso unterfordert…“, seufzte Emmett theatralisch.

„Gar nicht wahr!“, protestierte Nela und wand sich dann wieder zu Alice. „Keine Chance. Wir machen das selbst. Wenn du lieb bist, darf du gucken kommen.“ Nela zwinkerte ihr zu.

Alice machte einen Schmollmund und schaute sie finster an. „Okay, eine Abmachung“, begann Alice.

„Abmachung?“, kam es von Nela.

„Oh ja.“ Alice nickte zu sich selbst. „Ich lasse euch freie Hand in eurer Wohnung-“

„Wie großzügig“, grummelte Nela dazwischen und seufzte genervt.

„-dafür fülle ich deinen Kleiderschrank. Emmetts sowieso.“

Nela ächzte. „Alice-“

„Ich sehe es sowieso schon“, warf sie ein und grinste gewinnend.

„Das hätte ich jetzt auch gesagt… Na schön, meinetwegen“, gestand Nela ihr zu.

„Abgemacht.“ Alice ließ ihr hell auf begeistert einen Kussmund zufliegen. Nela streckte ihr trotzig die Zunge raus.

Danach verteilte es sich so langsam. Jasper und Esme halfen den beiden bei der Regelung sämtlicher Formalien, Alice surfte bereits nach den Mailänder Neuheiten (so nahm ich an) und Edward und ich redeten auf der Couch.

„Ach ja“, fiel mir ein, als wir uns über Lion unterhielten und dass er in letzter Zeit viel trank. „Carlisle? Kann ich dich kurz was fragen?“ Ich reckte den Hals, erkannte ihn aber den ersten Blick nicht im Wohnzimmer. Er kam hinter der Bücherwand, die den Raum trennte, hervor und blickte mich erwartungsvoll an.

„Wie lange sollte ich stillen? Und wann sollte ich mit Brei anfangen?“

Carlisle lächelte und schritt zu uns herüber. „Hast du etwas dagegen, wenn Esme die Frage beantwortet?“

„Ähm“, ich war etwas perplex, „klar, wenn sie das… will.“ Ich hatte den Hauch einer Sekunde erwägt „kann“ zu sagen, hatte es mir aber verkniffen. Carlisle würde seine Gründe haben, die Frage weiter zu leiten (auch wenn es mir, zu diesem Zeitpunkt, nicht ersichtlich war).

Esme lief vom Schreibtisch zu Edward und mir rüber, Carlisle setzte sich neben sie.

„Am besten stillst du die ersten sechs Monate komplett, solange du genug Milch hast. Muttermilch ist das Beste und Lion verträgt die Milch doch gut oder?“

Ich nickte in Gedanken. Ich überlegte immer noch, warum Carlisle eben auf sie verwiesen hatte. Wegen ihrer… Vergangenheit?

„Nach den sechs Monaten fängst du neben dem Stillen mit Breimahlzeiten an. Karotten und Kartoffeln, später auch Obst und so weiter, bis du dann ganz abstillst.“

Ich nickte wieder. Langsam und nachdenklich. Ich versuchte mich auf die Sache zu konzentrieren und nicht die Tatsache, dass sie mir das erzählte und dass Carlisle sie darum gebeten hatte. Carlisle legte den Arm um sie und küsste ihre Schläfe leicht. Esme schien einen Augenblick zu überlegen, stand dann wortlos auf und verließ das Zimmer. Nicht verärgert oder wütend oder traurig oder so. Nein, ganz normal.

Ich bemerkte den Blick den Carlisle und Edward wechselten. Ein wissender Blick, der mir aber keinen Raum zum deuten ließ. Ich wartete in die ungemütliche Stille hinein.

Esme kam wieder. Sie hielt einen Zettel in der Hand und reichte ihn mir. Der Zettel war sehr alt, vergilbt und verknittert. Das Papier schien so weich zu sein, als wäre es nass. Ich kniff die Augen zusammen und hielt es ins Licht, doch die Schrift war so blass und klein, dass ich nichts erkannte.

Ich sah auf. „Tut mir leid aber, was steht da?“

„Entschuldige“, sagte sie mit mildem Lächeln und nahm mir den Zettel ab. „Ich habe nicht bedacht, dass es für menschliche Augen vermutlich nicht mehr lesbar ist. Das hier Bella, ist ein Zettel, den ich damals zur Geburt meines Sohnes bekam.“ Sie senkte kurz die Lieder und blickte rasch wieder hoch. „Damals, 1921, wurde in dem Krankenhaus, wo ich entbunden habe, nicht viel Wert auf Nachbetreuung oder Ähnliches gelegt. Ich bekam diesen Zettel in die Hand gedrückt und man versprach mir, noch einmal mit einem Arzt sprechen zu dürfen, wenn ich Fragen hätte. Dieses Gespräch hat dann nicht stattgefunden, weil es nicht mehr… notwendig war. Ich bezweifle, dass ich es sowieso bekommen hätte.“

Ich war etwas verblüfft über diese Wendung – und ihre Offenheit. Das war alles lange her und weiß Gott nicht leicht für sie.

„Auf diesem Zettel“, sie hielt ihn hoch, „standen bzw. stehen Dinge wie Hygiene, Schlafenszeiten und auch Essangelegenheiten und Stillen. Das, was ich dir gerade erzählt habe, stammt aber nicht mehr aus dem Jahre 1921, keine Sorge, obwohl sich grundlegend eigentlich nicht viel geändert hat.“

In mir drin fühlte es sich beklommen an. Mich nahm ihre Geschichte sehr mit. Ihr Sohn war wenige Tage nach der Geburt gestorben und es hatte sie in den Selbstmord getrieben (Wie wäre es mir an ihrer Stelle ergangen?, fragte ich mich kurz.) Mein Sohn lebte und es ging ihm und mir so unendlich gut. Das war einfach nicht fair…
 

Für mich war bald darauf Schlafenszeit. Ich stellte mich noch unter die Dusche, bevor ich leise ins Schlafzimmer tapste. Edward lag bereits ausgestreckt auf seiner Hälfte. Ich kroch zu ihm.

Ich konnte mich mittlerweile auf etwas längere Schlafzeiten freuen. Lions, am Anfang kurzer und von ihm unbewusst sehr strikt eingehaltener, Rhythmus hatte sich auf zumeist fünfstündige, auch mal sechsstündige, Intervalle eingependelt. Das hieß für mich maximal zweimal nachts aufstehen. Eher einmal.

Bevor Edward, wenn ich eingeschlafen war, runter ging, redeten wir in der Regel noch leise miteinander. So auch heute. Ich wollte nicht mit ihm über Nela und Emmett reden, wenn beide mithörten, und auch nicht über Esme, aus dem selbigen Grund, weshalb ich das andere, auch mir präsente Themen ansprach: „Was machen wir mit Tanya?“

„Was sollen wir mit ihr machen?“, fragte Edward flüsterleise zurück.

„Sollten wir ihr nicht helfen?“ Ich ließ den Kopf auf seiner Brust liegen. Edward legte mir die Decke weiter hoch, bis zu den Schultern.

„Wir sind ihr nichts schuldig“, antwortete Edward schlicht.

„Du vielleicht nicht“, flüsterte ich kaum vernehmbar.

„Du auch nicht, Schatz. Das ist Jahre her und vor kurzem haben wir uns, habt ihr euch, ausgesprochen. Es gibt keinen Grund irgendetwas zu unternehmen“, erklärte er leise an meinem Ohr.

Eigentlich hatte er recht. Und ich wollte die ganze Geschichte auch gar nicht mehr in mir ausgraben. Ich war zu glücklich, um jetzt ein schlechtes Gewissen zu hegen, wegen etwas, dass Edward überhaupt nicht beunruhigte. Ich nickte an ihm, ehe ich den Kopf hob und seine Lippen mit vielen kleinen Küssen übersäte.

„Hab dich lieb“, murmelte ich kindlich, lächelte ihn an und küsste ihn dieses Mal länger und inniger. Er erwiderte den Kuss, bis ich mich in die Decke kuschelte und müde die Augen schloss.

„Gute Nacht Liebling, träum süß. Ich liebe dich unendlich. Niemals wird jemand anderes in mein Leben und in mein Herz treten können. Nur du kannst mein kaltes Herz entfachen und zum schmelzen bringen…“
 

„LAUF! LAUF! LAUF!!“, schrie eine Männerstimme.

Ich lief. Ich lief. Ich lief. Mein Atmen schnellte, sodass ich die einzelnen Intervalle kaum mehr wahrnahm. Ich rannte von meinen Eltern weg, von der Wärme, dem warmen Licht, hin zu der Felsenwand. Der Weg schien unendlich. Ich rannte weiter. Ich blickte empor. Nur Aro stand oben. Groß. Mächtig. In Schwärze gehüllt. Was trug er? Was hatte er in den Händen? Es war weiß? Nein, es war blut- blutig. Es war rot, blutüberströmt. Ich rannte. So schnell mich meine Beine trugen. Der Boden fühlte sich an, als gebe er nach. Wie Sand. Ich sackte weg. Es schrie. Das Blut in Aros Händen schrie. Sein Kopf. Ich sah wie sich die Wangen bewegten.

„Und es wäre deine Schuld“, hauchte Aro eiskalt. Er legte die Hände an das Blutbündel. An das Kind. Er hielt es nur noch am Kopf fest. Der Leib hing herab. Es schrie, es schrie mir in die Ohren. Es schmerzte in meinen Ohren. Er biss das Kind. In die Schulter. Langsam und bedächtig. Er folterte es. Das Kind regte sich nicht mal. Die Stimme änderte sich nicht. Es schrie. Ein Hilfeschrei. Und ich lief und lief. Konnte nicht mal selbst schreien. Aro nickte mir zu, hielt das Kind empor und- er presste die Hände von rechts und links an seinen Schädel und zerdrückte es- töte es. Er ließ es achtlos zu Boden fallen. Im selben Moment tat ich gleiches. Ich war bewegungsunfähig. Bilder rauschten mir durch den Kopf. Meine Mutter, mein Bauch, das Blut, das Messer-

„Mama…“ Ich vernahm Nelas Stimme.
 

Ich schlug die Augen auf. Dunkelheit benetze mein Gesicht. Zwei Sekunden blieb ich mit starr geradeaus gerichtetem Blick liegen. Ich blinzelte nicht. Das brauchte ich nicht, um zu weinen. Wie paralysiert richtete ich mich zeitlupenartig auf. Die stummen Tränen ergossen sich über mein Gesicht. Mein Mund stand offen, mein Hals trocken, rau. Ich streckte die Hand vor dem Körper aus, als ich vor dem Bett meines Sohnes angekommen war. Meine Hand zitterte, bebte. Ich zog die Decke des Kindesbettes zu mir. Er schlief. Er schlief. Er schlief. Er schlief.

Ich ließ die Decke zurück über seinen Körper weichen und ging in kleinen Schritten, mit durchgedrückten Knien, zur Tür. Ich fühlte mich, als atmete ich kaum, als wäre ich erstarrt. Ich zuckte zusammen, als meine Hand, die kalte Türklinke erfühlte und ich aus dem Schlafzimmer heraustrat.

Ich glitt auf die Knie. Die Hände auf den Boden gestützt. Meine Tränen tropften auf den Boden. Ich konnte nicht denken. Nichts. In meinem Kopf war nichts. Es hämmerte in mir, aber da war nichts, woran ich gerade dachte.

„Schatz? Was ist?“, nahm ich ganz entfernt war. Als flüsterte jemand in einer riesig hohen Kathedrale. Es hallte in meinem Kopf. Hände rüttelten an meinen Schultern, richteten mich auf.

„Bella, rede, bitte, was ist passiert? Tut dir etwas weh? Hast du Schmerzen?“, vernahm ich Edwards eindringliche Stimme. Er hob meinen Kopf, sodass ich ihm in die Augen sehen musste. Ich war unfähig meinen Körper zu bewegen, geschweige denn zu kontrollieren. Edward war merkwürdig fahl vor mir. Nein, er sah grau aus. So weit weg, als wenn er alt war- spielten mir meine Augen einen Streich? Oder war es, weil meine Augen voll Tränen waren, die nach und nach überquollen?

Ich hob die Hand und berührte sein Gesicht. Er war aber wirklich da. Ich fühlte es. Das war seine Haut. Sie sah jetzt nur anders aus. So verschwommen. Edward nahm meine Hand von seiner Wange und hielt sie fest in seine Beiden.

„Warum geht das nicht weg?“, formten meine Lippen. Ich stierte ihn immer noch an, als gäbe es nichts anderes, was ich konnte. „Warum geht das nicht weg?“, wiederholte ich lauter und nun auch für mich selbst hörbar. „Ich bin doch glücklich, oder? Dann dürfte ich so was doch gar nicht sehen, oder? Es müsste weggehen, wenn es mir gut ging… SAG ES MIR!! WARUM GEHT DAS NICHT WEG?!?“, rief ich und senkte das Haupt zur Erde. Ich stieß einen Schrei aus. Ich selbst hörte ihn nicht. Es war als schrie jemand anderes für mich. Es war nicht schlimm, was ich geträumt hatte – daran war ich gewöhnt –, sondern dass ich geträumt hatte. Jetzt, jetzt wo alles gut war…

„Schh, schhh, hey, alles wird gut“, redete Edward auf mich ein. Er hatte mich hoch genommen und drückte mich nun, am Boden sitzend, in seine Arme.

„Warum geht das nicht weg?“, flüsterte ich tonlos. Er ließ mich los und hielt mich etwas von sich fern, damit er mich ansehen konnte.

Es war, als blinzelte ich das erste Mal. Denn sobald ich kurze die Augen geschlossen hatte, blieben meine Lider aufeinander liegen und ich ließ mich in Edwards Arme fallen. Ich merkte, wie er mich trug. Ich war bei Bewusstsein, doch ich war nicht in der Lage, die Augen zu öffnen. Das schienen die anderen nicht zu wissen.

„Sie steht unter Schock. Was ist passiert, Edward?“ Wessen Stimme war das?

„Ich weiß es nicht. Ihr habt doch gehört, was sie gesagt hat.“ Das war meine Stimme. Nein, seine, aber sie gehörte zu mir.

„Sie wirkt ganz verstört… in Trance… nein, irgendwie noch anders…“ Eine Frauenstimme? Oder ein Mann?

„Sie hat doch ins Bett gesehen oder? Das Deckenrascheln?“, hörte ich Alice sagen. „Ist etwas mit Lion?!“

„Ich sehe nach.“

„Aber es war doch nichts…“ Edward murmelte. „Lion geht es gut. Er schläft.“

„Hat sie vielleicht… schlecht geträumt?“

„Sie wirkt fast traumatisiert, Carlisle!“

Die Worte um mich herum rauschten in meinem Kopf. Ich konnte sie nicht mehr trennen. Dafür bewegten sich meine Lider. Licht stach mir ins Auge.

„Edward“, brachte ich mühsam über die Lippen.

„Ich bin hier. Was ist mit dir?“, fragte er mich voller Sorge.

Ich nahm einen tiefen Luftzug. Es wirkte belebend und schien mich wieder ins Diesseits zu bringen. Ich rappelte mich hoch und setzte mich langsam auf. Schwammig nahm ich die Cullens, um mich herum wahr.

„Liebste, was ist passiert?“, fragte er wieder und drehte meinen Kopf zu sich.

„Er- er- er-“ Ich verzerrte das Gesicht weinend und drückte das Gesicht an Edwards Brust. „Er tut es immer wieder!! Aber mir geht es doch gut, warum jetzt? Es ist doch gar nichts Schreckliches, oder? Es steht doch nichts bevor? Warum tut er das mit mir? Immer und immer wieder.“

Ich schluchzte. Meine Stimme brach. Mein ganzer Körper schien zu zucken und zu zittern. Ich krallte mich fest in Edwards Oberteil, doch die Hand bebte.

„Wer, Bella, wer?“, wollte Edward mit seichter Stimme wissen.

„Aro“, flüsterte ich. „Er, immer er. Das Blut und das Messer und es ist so heiß und so dunkel und er will immer allen schaden, nur mich lässt er in Ruhe, warum-“, rhabarberte ich.

Um mich herum, war es still. Nur mein wehklagen war zu hören. Vor dem geschlossenen Lid kamen alle Träume wieder hoch. Nein, nicht Träume. Illusionen, Szenen, Wahrheiten. Alles presste sich aus meinem Inneren hervor. Alles war präsent.

Ich erzählte Edward alles. Ich hatte den Kopf gegen ihn gelehnt. Die Augen die ganze Zeit geschlossen. Es war, als durchlebte ich das alles, alle Träume, noch einmal. Es flackerte vor meinem Inneren Auge auf. Niemand sprach etwas, abgesehen von mir. Edward hielt meine Hand. Sein rechte Wangenhälfte lag an meiner Stirn.

Irgendwann hatte ich kurzzeitig das Gefühl vom Sprechen in den Schlaf über zu gehen, doch sobald ich auch nur annähernd in diese Richtung zu driften schien, erwachte ich innerlich und sprach weiter. Keinen Schlaf – keinen Traum, sagte ich mir im Hinterkopf.

Ich endete, nicht wissend, was ich genau erzählt hatte, wie sinnig oder wirsch.

„Es ist alles gut, Liebes“, hörte ich Edward dann sagen. Ich setzte mich auf und öffnete die Augen.

Er küsste meine Nasenspitze und nickte sanft. „Alles ist gut, niemandem ist etwas passiert“, betete er es fast meditativ runter.

Wir sahen uns an. Ich fühlte mich leer, als waren meine Augen aus Glas und ließen alles durchscheinen.

„Bella, lass uns wegfahren.“

Ich brauchte ein paar Minuten, so schien es mir, um zu verstehen, was er sagt und was diese Worte bedeuteten.

„Was?“, piepste ich.

„Lass uns wegfahren“, wiederholte er. „Einfach ein paar Tage hier weg. Zelten, weißt du noch? Lass uns wegfahren und für ein paar Tage vergessen und genießen. Damals, auf Santa Catalina Island, hat uns eine Auszeit auch gut getan…“

Ich war hellwach. „Weg? Weg von hier?“

„Ja. Ein paar Tage nur.“

Ein Gedanke rauschte durch meinen Kopf. „Wer-? Edward, ich kann Lion mit zum Zelten nehmen.“

„Nur wir zwei“, sagte er schließlich.

„Nein, nein, nein“, erwiderte ich ununterbrochen Kopf schüttelnd.

„Bitte Bella, bitte“, flehte er. „Nicht für lang. Esme und die andere können ihn gut versorgen. Rund um die Uhr. Du brauchst jetzt etwas Zeit allein. Wir zwei. Dann hören die Träume auch auf. Ganz bestimmt.“

„Aber es ging mir doch auch bis gestern gut!!“, rief ich. „Und trotzdem- trotzdem-“

Ich wand den Kopf von ihm weg. Jetzt erst bemerkte ich, dass wir allein waren. Seit wann und wie alleine, wusste ich nicht.

Edward schwieg.

„Nein, ich gehe nicht. Niemals. Ich gehe nicht ohne Lion. Ich werde mich nicht von ihm verabschieden“, sagte ich strikt, obgleich es kaum überzeugend rüber kam, denn meine Stimme brach immer wieder.

„Hör mir zu. Nur wenige Tage. Du kannst jederzeit telefonieren und hören wie es ihm geht. Alice kann für dich voraussehen, ob etwas in den nächsten Tagen geschehen wird. Bella, nur ein paar Tage. Wenn es dir dann besser geht, wird es Lion auch viel besser gehen. Er möchte dich auch gesund und glücklich sehen, glaub’ mir.“

Ich sah ihn an. Vielleicht könnte ich Lion dann ohne Altlasten im Arm halten…

„Zelten?“

Edward nickte.

„Nur wir zwei?“

Wieder nickte er.

„Wie lange?“

„So lange du willst. Fünf Tage? Eine Woche?“, schlug er vor.

„Ohne Lion?“, sagte ich mit einem Zittern in der Stimme, das ich nicht zu unterdrücken mächtig war.

„Ja“, antwortete er neutral und gefasst.

„Und ihm passiert nichts? Ich sehe ihn wieder?“

Edward nickte langsam auf und ab. „Ja. Ich verspreche es dir. Du erholst dich einfach ein paar Tage und schließt ihn dann ausgeruht in die Arme.“

Ich stimmte mimisch zu und lehnte mich wieder an ihn. „Danke, dass ich dich habe und du bei mir bist“, überbrachten meine Lippen, ehe ich erschöpft einschlief.
 

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kurzer zwischenstand und info ^^

es gibt bei incomplete gut 35 kaps und n epilog. incomplete ist von mir fertig geschrieben worden und wartet jetzt nur noch auf die wöchentliche beta-lesung ^^

ich schreibe derzeit noch an dem vierten teil, werde den aber bald etwas ruhe lassen, weil ich hier =>http://fifawrimo.fictionfans.de mitmache.

ich weiß nicht ob ihr den schon kennt, das ist ein wettbewerb namens "FiFaWriMo", wo es darum geht in 30 Tagen (sprich dem ganzen Juli) 25.000 Wörter zu schreiben. als ich die beschreibung gelesen hatte, hatte ich auch gerade inspiration für eine idee und mich angemeldet ^^

daher werde ich meine i-saga beim schreiben (!!!!) in dem monat einstellen, ABER das hat für euch keine auswirkungen - keine sorge ;) ich bin ja schon viel weiter und ihr bekommt ja noch 10 kaps, die bei 1 Kap pro woche 10 wochen dauern werden ^^ (und ein bisschen hab ich auch schon beim vierten teil geschrieben und schreibe ich ja auch noch bis zum WB ^^) und da ich nach meiner prüfung in einer guten woche viel frei hab, braucht ihr auch i-saga-technisch keine sorgen zu machen ;) es geht hier unbeirrt des wettbewerbs weiter^^

natürlich seid ihr auch herzlich eingeladen beim wettbewerb reinzuschauen und reinzulesen. ich finde das ist ne tolle sache ^^^^^^

WICHTIG: da das ganze auf anonymität beruht, darf ich nicht sagen, welche geschichte meine ist oder wie mein nick lautet etc.pp, also nicht fragen ^^ so sind die regeln ;) ^^

So ist der Stand ^^ danke an alle leser und kommischreiber bisher !!



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Von:  jennalynn
2011-10-20T20:51:15+00:00 20.10.2011 22:51
Ich glaub es ja nicht.
Edward hat tasächlich MAMA Bella davon überzeugt ein paar Tag ohne ihren Lion zu überleben.
WOW ich bin begeistert.
Na dann hoff ich das er auch im Wohle seiner Tochter gute überzeugungsarbeit bei Bella leistet.
Von: abgemeldet
2010-07-04T12:22:31+00:00 04.07.2010 14:22
omg mer krige ich net raus das war mega !!
Von: abgemeldet
2010-07-04T07:02:59+00:00 04.07.2010 09:02
ein super kapi und bella braucht wirklich mal ruhe sonst dreht sie noch richtig durch.

lg kleine
Von:  Twilight-Nicki
2010-07-01T17:23:21+00:00 01.07.2010 19:23
Jetzt ist es wohl soweit!
Bella ist komplett "übergeschnappt"!
Es war so klar, das es irgendwann noch schlimmer wird.
Sie hat nur Lion im Kopf und sieht darüber hinaus nicht, was noch geschieht.
Und das rächt sich jetzt in ihren Träumen!

Und nun ja, Nela.
Ich finde ihre Entscheidung gut, ausziehen zu wollen.
Vielleicht tut das der Beziehung zu ihrer Mutter auch gut.

Nun ja, Tanya.
Ich hab so das Gefühl, das da nohc was kommt!
Hoffentlich nichts schlechtes!

Tolles Kap, endlich mehr Action!!!!! ;-)

Grüssle
Nicki
Von:  vamgirly89
2010-06-30T18:00:29+00:00 30.06.2010 20:00
Super kapitel. Freue mich schon auf deine Fortsetzung.
Von: abgemeldet
2010-06-30T16:45:50+00:00 30.06.2010 18:45
wow das is echt wieder nen starkes Kapitel. Da muss man ja überlegen mit wem da leidet. Da gibt es Nela, in die ich mich sehr gut hinein versetzen kann, dann Esme, die immer noch ihrem Kind hinter trauert und dann bella. Bei ihr schwanke ich zwischen Mitleid und dem Wunsch ihr alles ins Gesicht zu sagen. Ich finde Edward packt sie zu sehr in Watte. Naja sehen wir mal wie es beim Zelten läuft.
Viel Glück beim WB
Von:  elena-mcgrey
2010-06-30T15:26:07+00:00 30.06.2010 17:26
Aloha ^_^

Mh.
Mhhhhhh.
Mh mh mhmh.

Also .. erstmal vielen lieben Dank für deine netten Worte zu Beginn des Kapitels. *g* Ich habe mich sehr darüber gefreut. Nicht nur, dass du dich bei deinen Kommischreibern bedankst, sondern auch deiner Worte wegen.

Die ersten drei Zeilen sind, was ich im Moment denke.
Dieses neue Kapitel ist in meinen Augen auch vom Titel her sehr doppeldeutig.

Auf der einen Seite bedeutet der Auszug von Nela, den ich übrigens sehr gut finde, damit sie sich vielleicht irgendwann mal selber finden kann, einen großen Schritt für sie ins Leben.
Sie hat mit dem Studium angefangen, da war der Auszug eigentlich der nächste, logische Schritt.
Es war sehr amüsant und lustig geschrieben, wie sie es hinterher Alice erzählt hat und die kleinen, nicht ernsten Reibereien zwischen den beiden find ich immer wieder putzig *g* Sehr schön geschrieben.

Ich sagte ja bereits, ich finde den Titel des Kapitels sehr zweideutig. Weil .. Neuanfang für Nela in der eigenen Wohnung. Und ein Neuanfang der Alpträume für Bella.
Zunächst war ich sehr irritiert, als sich herausstellte, dass das Kind am Ende des Traumes Nelas Stimme hatte.
Naja gut, irritiert schon. Aber auf der anderen Seite kam für mich dann auch wieder eine Erklärung von Bellas Verhalten gegenüber Lion in den Kopf .. aber .. ich will ja nicht zu viel Unsinn von mir geben *gg*
Außerdem habe ich eine sehr lebhafte Phantasie.. und ich will nicht jeden damit belästigen .. aber, diese Träume wurden halt intensiver, je weiter die Schwangerschaft fortlief. Ich denke einfach, dass Bella diese Träume auf Lion projeziert .. dass sie einfach innerlich so ängstlich ist, dass jemand ihrem Kind schaden könnte .. dass sie deswegen so übervorsichtig ist. Dass sie ihn auch deswegen keinen Moment aus den Augen lassen kann und will, weil sie Angst hat, aufgrund der Alpträume, dass sie ihn nie wiedersehen könnte.

Das nur wiederum Nela begreiflich zu machen stünde, wenn es denn wahr wäre, auf einem anderen Blatt, denn Bella müsste auch erstmal für sich selber begreifen, dass ihr Verhalten etwas mit den unterbewussten Ängsten zu tun hat.

*nach oben lins*

Ich könnte echt Psychater werden, oder? *gg*

Auf jeden Fall freue ich mich auf die Fortsetzung.

Greetings, Elena
Von: abgemeldet
2010-06-30T13:09:25+00:00 30.06.2010 15:09
echt super kapi
freu mich schon sehr aufs näcshte


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