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Incomplete - Bis(s) in den Tod

The Bella & Edward Story geht in die dritte Runde!
von

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Alles andere als platonisch

@ AnnetteMueller 12.03.2010 20:52

echt super :), ich freu mich schon aufs nähste kapi:), aber du lässt bella doch nicht sterben oder?

und

@ Lanie1979 11.03.2010 12:51

Hui, das klingt aber gar nicht gut. Bella wird ja wohl hoffentlich das Kind ohne größere Komplikationen bekommen, oder?!

=>ich schweige wie ein grab ^^ ich möchte ja niemanden die spannung verderben^^
 

@ Lois 14.03.2010 11:09

Ohoh. Sadist. xD Du kannst ihnen doch nicht noch mehr Leid antun ? :'(

=> ein biiiiiisschen sadistisch darf ein autor schon sein... findest du nicht ^^ wenn alles super wäre, wäre es doch urlangweilig^^
 

Noch mal die Info:

http://fictionfans.de/viewpage.php?page=award

------------> DIAMOND HEART AWARD<------------

Nominierungsphase bis zum 19.03. sprich freitag !!!
 

Musiktipps:

getting into you – relient k http://www.youtube.com/watch?v=0urB9mnCx-A

heute mal nur ein lied... aber finde es passt toll zu nela^^ zu dem edward-teil ist mir kein neues lied eingefallen; nur ein paar der alten, daher kein zweites lied ^^ hoffe ihr sehts mir nach ;)
 

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Edward
 

Wie sie strahlte, dachte ich immer wieder, wenn sie meinen Blick auffing, mich anlächelte und es in ihren Augen glitzerte. Wenn sie die Hand bedächtig auf den Bauch legte oder sie sich genüsslich selbst für Menschen widerwärtigsten Speisen einverleibte.

Ich fragte mich immer wieder, ob es richtig war ihre Gesundheit – ihr Leben – so sehr aufs Spiel zu setzen. Wenn Carlisle in Gedanken alle „Wenns“ und „Abers“, alle Optionen, wie es für Bella und das Kind ausgehen könnte, was er nicht mit Absicht mich zu ärgern tat, sondern eher aus Eigeninteresse, musste ich mich sehr zusammenreißen, um Bella gegenüber gefasst zu sein und Carlisle nicht anzuspringen, was manchmal mein erster, aber nicht ernster, Impuls war. Ihren leblosen Körper, nachdem sie im Wald zusammengebrochen war, in meiner Erinnerung zu sehen, zerfetzte mich innerlich in Stücke.

Bella war so optimistisch – zu optimistisch, dass es mir Angst machte, sie würde es zu leicht nehmen. Doch ich hatte keine Kraft Realismus walten zu lassen, zu sehr ergötzte ich mich an ihren rosigen Wangen, wenn es um unseren Sohn ging. Und dem leisen, schnellen Herzschlag des Kindes… auch ich konnte mich der Liebe zu meinem Kind nicht entziehen – nur für Bella hätte ich es getan, doch ihre damalige inständige Bitte Elisabeths gegenüber war ein unbewusster Hilfeschrei gewesen, den ich nicht länger ignorieren durfte. Viel zu lange habe ich auf Bellas Glück und Wohlergehen zugunsten ihrer leiblichen Unversehrtheit herumgetrampelt. Obwohl ich immer wieder Szenarien durchspielte, ob Bella eine Abtreibung vielleicht doch verkraftet hätte, wusste ich im selben Zuge, dass ich mich bereits entschieden hatte, ihr ihren Willen zu lassen. Ich wäre niemals zu einem anderen Entschluss gekommen. Auch nicht, wenn ich jetzt, nach den ersten Strapazen vor unserem Urlaub eine Entscheidung treffen müsste. Die letzten zwei Tage hatten mir nur zu eindringlich bestätigt, dass es richtig war. So glücklich war Bella seit langem, sehr langem, nicht mehr gewesen.

„Warum so betrübt?“, kam es von Jasper, der sich neben mich stellte und eine Hand auf meine Schulter legte, nachdem wir angekommen waren. Bella war auf direktem Wege hoch gegangen. Mir wurde erst jetzt bewusst, dass ich mich wirklich betrübt fühlte. Paradoxerweise gerade weil es Bella so gut ging. Wäre es Bella schlechter ergangen, was ich natürlich in keinem Fall wollte, dann hätte ich mir berechtigte Vorwürfe machen dürfen – doch jeder Grund gegen eine Schwangerschaft aus der jetzigen Situation heraus war eine Lüge.

Wie kann Bella nur so vor Fröhlichkeit und Zufriedenheit sprühen und du dagegen sitzt hier niedergeschlagen?, fragte Jasper in Gedanken.

Ich schnaubte. Niedergeschlagen…

Wir hörten wie Bella oben in die neuen Zimmer wollte und Alice sie davon abhielt. Alice sagte, dass ich auch dabei sein sollte, obwohl ich die Zimmer in den Gedanken der anderen längst gesehen hatte, und rief mich stumm. Ich rappelte mich tief atmend auf und wollte gerade nach oben flitzen, als ich Nelas Stimme von weiter draußen vernahm.

„Papa? Kann ich kurz mit dir reden?“

Ihre Stimme klang drängelnd, obwohl sie genau das zu beschwichtigen versuchte. Ich überlegte. Ich wog ungern Nelas und Bellas Interessen ab, aber wenn ich es jetzt musste, dann würde ich mich dieses Mal für Nela entscheiden, da es sich dringend anhört und Bella sowieso hellauf begeistert sein wird von dem Zimmer, dass sie mich in den nächsten Minuten nicht so sehr vermissen würde, wie Nela, wenn ich nicht kam.

„Zeig ihr das Zimmer, ich komme später nach. Nela möchte mich sprechen“, sagte ich in normalem Ton, Alice würde es hören, und rannte aus dem Haus. Mir machte Nelas Tonfall Sorgen. Auf dem Weg zu ihr, ich folgte meinem Geruchs- und Hörsinn, kam mir Emmett entgegen, der zurück zum Haus lief, um Bella in Empfang zu nehmen.

Keine Ahnung, was sie hat, aber sie hat schon mehrmals gefragt, ob du dich gemeldet hättest, wann ihr zurückkommt. Ich hab nichts gemacht, ich war’s nicht, fügte Emmett in Gedanken lachend hinzu. Ich nickte nur, bevor er an mir vorbeirauschte. Was auch merkwürdig war, dass sie Emmett nicht dabei haben wollte. Sonst war Emmett derjenige mit dem sie alles besprach… oder ging es um ihn?, fragte ich mich dann. Der letzte Gedanke von Emmett eben hatte mich darauf gebracht: Geht es um mich?, hatte er sich gefragt. Um das auf der Lichtung?

Das hatte mich dann schon stutzig gemacht. Ich sah eine eingeschneite Lichtung in seinen Gedanken, dann jedoch Bella. Er zwang sich an etwas anderes zu denken.

Ich stieß zu Nela auf einer kleinen überschaubaren Lichtung, genau dieselbe wie in Emmetts Gedanken, zu der sie mittlerweile gelaufen war, um außerhalb der Hörweite zu sein. Sie saß am Rande dieser auf einem umgestürzten, vereisten Baum und wartete auf mich.

„Hey“, sagte sie. Ich setzte mich neben sie.

„Wie geht es dir?“, begann ich zögerlich und analysierte genauestens ihre Gesichtszüge. Nichts wirkte auffällig.

„Gut, alles gut soweit. Und Mama? Ist mit ihr und dem Baby alles okay?“, fragte sie nach und setzte sich im Zuge dessen in den Schneidersitz.

„Ja, beiden geht es wunderbar“, antwortete ich mitgespielt neutralem Gesichtsausdruck, obwohl ich irritiert war.

Wir schwiegen.

Nela blickte auf ihre Füße, auf denen auch ihre Hände lagen. Ich konnte zwar ihre Gedanken nicht lesen, doch deren Intensität schrie mir fast entgegen, sodass ich einfach wartete.

„Ich wollte dich was fragen“, begann sie endlich, jedoch immer noch mit geneigtem Kopf. „Wie… wie lernt man als Vampir eigentlich jemanden kennen?“

Mit den Augen sah sie nun zu mir auf.

„Du meinst einen Partner?“, fragte ich nach. Im ersten Moment hatte mich ihre Frage belustigt, doch ich fand, dass es das Beste war, sie ernst zu nehmen. Vielleicht war sie gerade deshalb zu mir gekommen und nicht zu Emmett. Ich wollte sie nicht enttäuschten und erst recht nicht, mich über ihre Sorgen lächerlich machen bzw. je nachdem was sie genau bedrückte.

„Jaah… so ähnlich“, murmelte sie und sah wieder auf ihre Hände.

Ich wollte ehrlich zu sein, sagte ich mir und begann: „Für Vampire wie wir es sind, ist es schwieriger, als für nomadische, Menschenblut trinkende Vampire. Es gibt außer uns und den Denalis keine mir bekannten Vampire, die sich von Tierblut ernähren, wenn wir Elisabeth mal außen vor lassen. Hinzu kommt, dass wir durch unseren dauerhaften Wohnsitz auf wenige andere Vampire treffen. Doch auch, wenn wir einen passenden Partner gefunden haben, gestaltete es sich nicht leicht“, erörterte ich das Thema betont trocken und neutral. „Entweder muss man das Glück wie Alice haben, dass der Partner sich unserer Lebensweise anpasst oder…“

„Oder man muss damit Leben können, dass er Menschen tötet“, setzte Nela meinen in der Schwebe gelassenen Satz fort. Ich zog verblüfft minimal die Augenbrauen hoch. Eigentlich wollte ich den Satz, schonend formuliert, so weiter führen, dass es dann keine Zukunft für solch eine Beziehung gab – zumindest nicht, wenn einer sich die Lebensweise des anderen aneignen. Ihre Antwort hatte ich nicht erwartet und beschäftigte mich.

„Das heißt, es ist schwierig erst einmal welche zu finden und dann noch einen geeigneten… richtigen…“, grübelte sie ohne mich anzusehen, weshalb sie mein Nicken vermutlich nur ahnte. „Was ist mit Menschen?“, fragte sie weiter und ich ging vorerst nicht auf den Grund für ihre Fragen ein.

Ich seufzte schwach lächelnd. „Da bin ich der falsche Ansprechpartner. Vor Bella hätte ich dir gesagt, dass du dich auf keinen Fall darauf einlassen solltest. Jetzt würde ich dir dasselbe raten, aber das ist heuchlerisch.“

„Warum?“, wollte sie wissen.

Ich bezog das auf den ersteren Teil meiner Antwort und sagte: „Du weißt von dem, was wir dir erzählt haben, nicht ansatzweise wie sehr deine Mutter gelitten hat. Menschen gehören eigentlich nicht in unsere Welt. Nach Charlies Tod, bei ihrer Verwandlung-“ Ich brach ab. Ich wollte das alles nicht durchdenken. Es gäbe zu viel um aufzuzählen. Ich atmete tief durch und fuhr fort: „Ich wollte ihr das nie antun. Mein Plan war gewesen ihren menschlichen Lebensabend mit ihr zu verbringen und dann auch zu teilen – notfalls mit den Volturi“, setzte ich leiser hinzu. „Ich weiß, dass die Verlockung sich auf einen Menschen einzulassen aufgrund deiner Fähigkeit bei dir noch viel größer ist, aber ich möchte dir damit nur sagen, dass du gut darüber nachdenken sollst. Wenn dich der Mensch auch liebt, dann wird er, vermutlich, so werden wollen wie wir. Das musst du immer bedenken.“

Sie sah zur Seite auf die Schneeschicht neben ihrer abgestützten Hand und sagte nichts. Der Wind rauschte um uns herum und trieb Schneeflocken vom Boden herauf in die Luft. Der Schnee lag nur ganz leicht, pulverartig, auf.

„Papa, ich weiß einfach nicht was Liebe ist“, sagte sie kaum vernehmbar, dass es mir das Herz zerriss sie so zu sehen.

„Schatz“, sagte ich zärtlich. „Deine Mutter und ich, wir alle-“

„Aber du willst nicht mit mir ins Bett oder?“, fragte sie zynisch, sodass wir beide leise lachen mussten. Doch in ihren Augen lag Traurigkeit.

„Liebe ist nicht nur Sex, Nela“, behauptete ich. Zumindest war das aus meiner Sichtweise so.

„Ich- ja… aber das gehört dazu oder? Eigentlich… ich meine, ich weiß was Sex ist, aber eben nicht… nicht was Liebe ist“, murmelte sie mit gesenktem Blick. Es schien ihr peinlich zu sein darüber zu reden, obgleich sie wiederum das gesteigerte Bedürfnis hegte, ihr Herz auszuschütten. Ich wusste wie es sich anfühlt, wenn sich im eisigen, harten Vampirkörper alles aufstaute.

„Emmett und du-“, begann ich, wurde aber wieder von ihr unterbrochen.

„Das ist was anderes. Ich weiß nicht aber… wo ich Emmett geküsst habe… ach, das ist einfach nur so, weißt du? Es fühlt sich einfach gut an, mehr aber auch nicht. Ich meine, klar, irgendwie liebe ich Emmett, aber anders, ich meine- es ist schön begehrt zu werden, also körp-“, sprudelte es aus ihr raus und sie atmete tief ein und aus, um sich zu zügeln. Dann hob sie den Kopf und schaute mich an. „Als Mama und du die letzten Tage nicht da wart, hatten Emmett und ich viel Zeit miteinander verbracht. Na ja sagen wir noch mehr als sonst“, wand sie ein und neigte den Kopf wieder herab, „und als wir dann gestern… also gestern…“

„Hat es etwas mit der Lichtung hier zu tun?“, fragte ich behutsam. „Du musst es mir nicht sagen, wenn du nicht willst.“

Nela sah über die Schulter zur Schneelandschaft. Sie fixierte irgendeinen entfernten Punkt auf der anderen Seite an und seufzte leise, ehe sie sich wieder zu mir drehte. Ihr Blick blieb gesenkt.

„Ich weiß nicht, was passiert wäre, wenn Jasper und Alice nicht in Hörweite gekommen wären und ich dann hoch geschreckt- ich weiß nicht- Papa ich will nicht einfach so mit ihm schlafen!“ Es schien ihr rausgerutscht zu sein, denn sie zuckte merklich zusammen und sah peinlich berührt aus.

„Das musst du auch nicht“, sagte ich langsam.

„Weil es gut tut, werde ich es aber tun!“, entgegnete sie eindringlich und sah mich mit verzerrtem Gesichtsausdruck an. „Wenn ich nicht jemanden finde, der mich wirklich liebt. Und den ich vielleicht irgendwann auch lieben kann-“

„Nela“, fuhr ich dazwischen, da ihre Gedanken immer konfuser zu werden schienen. „Wenn du mit Emmett schlafen willst und ihr euch gegenseitig versichert, dass ihr euch nicht liebt, ist das okay, wenn du das willst. Dann habt ihr eben eine andere Form von Beziehung. Ihr mögt euch doch. Hör auf dein Herz und nicht auf deinen Verstand“, versuchte ich sie zu ermuntern. „Ich möchte dich nur davor bewahren irgendeinen Menschen oder auch Vampir zu nehmen, der dich liebt bzw. attraktiv findet, nur damit Liebe im Spiel ist. Wenn man das so nennen kann.“

„Aber vielleicht kann ich mich ja dann irgendwann in denjenigen verlieben…“, wand sie ein.

„Jeden Menschen, dem du über den Weg läufst, würden unsere Reize sofort betören und dir ewige Liebe schwören. Herausfinden, ob es Liebe oder Verlangen nach uns ist, ist viel schwieriger, wie damals bei Bella, und das willst du tun, wenn du diesen Menschen nicht liebst? Dich zwingen?“

Nela runzelte die Stirn und schüttelte den Kopf. „Ich weiß, war eine Schnapsidee… aber was soll ich denn jetzt machen? Mit Emmett und überhaupt…“, fragte sie mich mit leerem Gesichtsausdruck.

„Warum redest du nicht mit Emmett darüber, wie er darüber denkt? Wenn ich dich richtig verstehe, hast du gestern einen Rückzieher gemacht, nicht wahr?“

„Ja, ja ich- einerseits will ich es, weil es gut tut, andererseits… ist es nicht falsch? Macht es nicht alles kaputt? Was, wenn einer sich in den anderen verliebt? Ich mag Emmett und will das nicht aufs Spiel setzen…“ Nela legte die Ellenbogen auf die Beine und den Kopf in die Hände.

„Schatz.“ Ich rückte ein Stück zu ihr und hob ihr Gesicht sanft am Kinn an. „Du wirst irgendwann den Richtigen finden. Ich weiß es ist kein Trost, wenn ich mich als Beispiel anführe, da du weißt, wie lange es gedauert hat, aber glaub mir, irgendwann findest du auch den Richtigen.“ Ich küsste sie auf die Stirn.

„Aber eigentlich will ich das nicht“, sagte sie wieder. Ihre Aussagen waren komplett widersprüchig. „Alec- vielleicht irgendwann-“

„Nein.“ Ich schüttelte den Kopf, um sie davon abzubringen. Niemals hatte das eine Chance. Ganz und gar ausgeschlossen.

„Nela, ich glaube du solltest für dich erst einmal sortieren, was du möchtest und was nicht. Ich finde auch, dass du vieles viel zu schnell angehst. Lass dir Zeit, du hast viel Zeit“, erinnerte ich sie. „Und was Emmett betrifft… er macht sich auch Gedanken, für seine Verhältnisse ziemlich viele sogar“, wir grinsten uns beide schwach an, „und deshalb denke ich, dass ihr am besten besprechen solltet, wie ihr mit eurer Nähe umgeht und was für eine Beziehung, oder auch nicht, ihr haben wollt.“

Nela nickte und glitt mit der linken Hand durch den Schnee. Sie erfasste den Baumstamm und zermalmte ihn darunter an einer Stelle.

„Eins noch…“, sagte sie nachdenklich, während sie auf ihre Hand mit dem fein geriebenen Holz sah.

„So viel du willst“, gestand ich ihr zu.

„Findest du es… unangebracht, wenn ich mich jetzt wieder verlieben könnte?“

Ich fand die Frage sehr merkwürdig und war mir auch nicht sicher, auf was sie abzielte, hatte aber eine wage Ahnung, weshalb ich abwog: „Nela, man kann jemand anderen lieben, wenn man den anderen noch lange nicht vergessen hat. Und es ist auch keine Schande, wenn du es schaffst, dein Leben nach einer verlorenen Liebe wieder in Griff zu bekommen und dich zu anderem hingezogen fühlst. Im Gegenteil, damit erweist du dir selbst wahre Stärke.“

Nela blickte immer noch zu ihrer Hand und verharrte kurzzeitig reglos. Dann nickte sie und stand auf.

„Zurück?“

„Ja“, stimmte sie zu und wir wollten gerade loseilen, als sie hinzusetzte: „Könntest du mir einen Gefallen tun und Mama nichts sagen?“ Ich drehte mich zu ihr um. „Ich werde ihr etwas erzählen, aber ich möchte nicht, dass sie sich Sorgen macht. Nicht jetzt.“

Ich nickte und musste grinsen, als ich mit abwandte. Da kannte ich noch jemand der das gesagt haben könnte.
 

***
 

„Warte“, sagte Alice, als ich hoch zu unserem Schlafzimmer – und nun potentiellem Babyzimmer – gelaufen war. „Edward sollte dabei sein, er- Er kommt später dazu“, entschied sie dann anders. Ich vermutete, dass sie etwas gesehen oder gehört hatte.

„Also darf ich dann? Ist Nela auch da? Und Esme?“, fragte ich eifrig. Ich war absolut gespannt und strich mit der Hand über meinen Bauch. Es war alles so perfekt. Die letzten Tage… alles.

„Esme ist im Zimmer, Nela ist noch… unterwegs“, sagte sie so zögernd wie auch mysteriös.

„Also?“, drängelte ich.

„Na schön“, grinste Alice und streckte mir kurz neckend die Zunge raus.

Sie öffnete die Tür. Es war wie ein Déjàvu. Wie gestern, als Edward mich überrascht hatte. Ich stand einfach nur mit großen Augen da und konnte nichts sagen. Ich war einfach überwältigt, wie schön es war.

Das helle, milde violett harmonierte perfekt mit den übrigen Gelb- und Goldtönen. Das Babybett an sich war ganz normal bis simpel, hatte aber einen Himmel darüber, der sich um das Bett schmiegte. Die Babyecke war wunderschön hell und warm – ich konnte mich gar nicht satt sehen.

„Das ist so schön“, lobte ich und starrte immer noch dahin. Esme bemerkte ich erst jetzt neben unserem Bett stehen. Erst als mir die Tränen vom Gesicht tropften, nahm ich Notiz von meinem nassen Gesicht. Ich lief mich ruckartig zu Esme um und fiel ihr in den Arm.

„Oh danke Esme, danke, danke, vielen Dank“, schluchzte ich.

„Du hast das eigentliche Zimmer noch gar nicht gesehen, Liebes“, sagte Esme warmherzig und küsste mich auf die Wange.

„Hey Bella!“, stürmte unangemeldet Emmett herein und stand sogleich in meiner Nähe. „Na, wie geht’s dem Leckerbissen?“, feixte er und malte mit dem Zeigefinger kurz über meinen Bauch. „Warum weint sie?“, fragte er irritiert.

Ich schlang die Arme kurz um Emmett und sagte dann, als ich wieder von ihm weg glitt und mir die Tränen fortwischte: „Äh, hallo.“

„Hi“, lachte Emmett.

„Ist Nela nicht bei dir?“, wollte ich neugierig wissen.

„Nein, sie redet noch mit Edward“, sagte Emmett und sein Lächeln wurde ihm von den Lippen gewischt.

„Aha“, machte ich nur und war einen kurzen Moment beunruhigt. Ich hatte ein komisches Gefühl in mir, dass ich nicht ganz deuten konnte und mir auch keine eindeutigen Signale gab.

„Jetzt schau dir doch das richtige Babyzimmer an“, drängelte Alice und zog mich an der Hand in diese Richtung. Sogleich öffnete sie die wie aus dem Boden gestampfte Tür und schob mich hindurch.

Das Zimmer war in denselben warmen Flieder- und Geldtönen gehalten. Traumhaft. In der Mitte stand eine Wiege mit einem kleinen Himmel darüber. Rechts erkannte ich zwei Kleiderschränke, einen passenden Wickeltisch und eine Lampe. Geradeaus, direkt hinter der Wiege an das Fenster geschoben, sah ich mein Wunschmöbelstück: Einen Sessel. In der linken Ecke des rechteckigen Raumes befanden sich noch ein Regal mit wenigen Spielzeugteilen, ein Laufstall und eine Kuscheldecke auf dem sowieso schon weichen Teppich. Das Zimmer versprühte durch die weichen Konturen so viel Harmonie, dass mir vor Rührung nochmals die Tränen kamen.

„Ihr seid- toll, danke.“ Ich fiel Esme wieder an den Hals und streichelte mit der anderen Hand meinen Bauch. Mein Baby würde es gut haben, kam es mir in den Sinn. Es war alles vollkommen. Ich würde mein Baby kennen lernen dürfen, es würde alles haben was es braucht und glücklich aufwachsen, säuselte ich kitschig, aber von Herzen, in Gedanken.

„Hattet ihr ein paar schöne Tage?“, fragte Esme mich ins Ohr, nachdem sie die Arme von hinten um mich geschlungen und den Kopf auf meine Schulter gelegt hatte.

„Ja“, hauchte ich immer noch überwältigt. „Weißt du wo Edward ist?“, fragte ich sie mit Blick zu ihr nach hinten. Ich wollte, dass er das alles sah und genauso glücklich und sorglos war wie ich.

„Ich glaube er ist draußen mit Nela“, vermutete Esme, obgleich ich mir sicher war, dass sie Recht hatte.

Ich kniff die Augenbrauen zusammen und sah wieder geradeaus. „Ist… ist etwas passiert?“, wollte ich vorsichtig wissen.

„Ich weiß nicht“, sagte sie sehr langsam. Ich war mir wieder sicher, dass sie mehr wusste, als sie preisgab.

„Wollen wir runter gehen?“, fragte Alice, die seitlich neben Esme erschien.

„Nein, ich warte hier auf Edward“, erwiderte ich, löste mich sanft von Esme und ging weiter ins Zimmer hinein.

Alice und Esme verließen schweigend das Zimmer. Letztere lehnte die Tür an. Ich setzte mich auf den weißen, mit sehr flachen Lehnen versehenen Sessel und sah mich um. Meine Hand glitt über meinen Bauch. Ich neigte den Kopf herab und flüsterte: „Bald werden wir hier richtig zu zweit sein, mein Schatz.“

Ja bald… In mir kribbelte die Vorfreude so doll, dass es fast unangenehm erscheinen möge, wenn ich es nicht genießerisch, wie ein Schwamm, aufsaugen würde. Gleichzeitig versuchte dieses merkwürdige Gefühl, von eben, mein Glück zu überschatten. Seit ich bei den Cullens war – und das bin ich ja schon eine ganze Zeit –, war ich immer feinfühliger für Stimmungen geworden, da Vampire oftmals nur sehr kleine Signale sendeten. Und das eben waren kleine, wenn auch undefinierbare, Signale.

Ich stand auf und schritt durch den Raum. Ich versuchte auf andere Gedanken zu kommen, aber ich war begierig zu wissen, ob und was vorgefallen war, obwohl ich mir mit jeder Minute sicherer wurde, dass etwas im Raum stand.

Die Kleiderschränke fand ich nahezu leer vor. Ein paar weiße Bodys, Söckchen und eine hellblaue Mütze. Ich legte ein paar Socken in meine Handfläche und musste unwillkürlich lächeln. Bald passen deine Füße da wirklich rein…

In der anderen Zimmerhälfte sah ich mir das spärlich gefüllte Regal an. Ich erblickte einige Sachen von Nela: Ein Märchenbuch, dass ich ihr damals vorgelesen und mit dessen Märchenfigur Aschenputtel ich mich hinterher verglichen hatte, als wir auf dem Weg zu den Denalis gewesen waren. Wie lang das zurück lag und wie viel geschehen war… auch mit den Denalis-

„Entschuldige, dass ich dich hab warten lassen“, ertönte Edwards melodische Stimme von der Tür aus.

Ich sah strahlend zu ihm, obgleich ich eine kleine Falte, unweigerlich der Sorge herrührend, auf seiner Stirn erkannte, und kam auf ihn zu. Er tat selbiges. Ich drückte mich an ihn und küsste ihn innig.

„Ist das nicht wunderschön?“

„Bezaubernd“, wisperte Edward nickend. „Wie du.“

Ich schmunzelte in seinen Armen und entgegnete: „Und unser Kind.“

„Ja“, stimmte er zu und sah mir in die Augen. Ich erkannte eindeutig seinen leicht glasigen, innerlich nachdenklichen Blick. Ich seufzte mit einem schmalen Lächeln auf den Lippen.

„Erzählst du mir was war?“

Seine Augen wurden einen Hauch schmaler. „Nela wollte mir reden. Sie wird dir später selbst erzählen, worum es ging. Ich möchte nichts sagen, was nicht in ihrem Sinne ist oder was sie nicht so gemeint hat. Ich hoffe, du verstehst das. Aber sei dir eines sicher: Es ist nichts Schlimmes.“

Das Lächeln, was er dann offenbarte, war ehrlich, dessen war ich mir gewiss, weshalb ich ihm Glauben schenkte.
 

Nela gab sich den weiteren Tag normal und ausgelassen mir gegenüber, sodass ich nicht nachfragte. Edward hatte gesagt, sie würde auf mich zu kommen und darauf verließ ich mich.

„So gut habe ich mich seit langem nicht mehr gefühlt“, enthüllte ich, nachdem ich gegessen hatte und nun müde mit dem Kopf in Edwards Schoß, welcher sich auf dem Sofa im Wohnzimmer platziert hatte, lag. „Und wie geht’s dir?“, erkundigte ich mich und sah zu ihm hoch.

„Mir ging es auch nie besser“, gestand er. Doch sein Nachsatz machte meine Fröhlichkeit darüber wieder wett, denn er fügte hinzu: „Wenn ich dich so glücklich sehe.“

Es weckte bei mir den Anschein, als sei das… als sei das alles. „Und… und ich meine-“

Edward küsste meine Lippen stumm. „Und wenn ich das kleine Herz in dir flattern höre. Ganz leise, ganz schnell… wie die Flügel eines Kolibris“, sagte Edward langsam und tastete mit den Fingern, in spinnenartigen Bewegungen, über meinen Bauch.

Ich verzog die Lippen zu einem Lächeln und erwiderte seine Zärtlichkeiten auf meinen Lippen. Ich störte mich zwar nicht sonderlich daran, meine Privatsphäre hatte ich im Hause der Cullens schon lange aufgegeben (und es nie bereut), doch Edward trug mich hoch ins unser halb Schlaf-, halb Babyzimmer. Er ließ mich auf dem Bett herunter und stieg neben mir unter die Bettdecke. Ich legte den Kopf an seine Schulter und küsste seinen glatten, absolut antörnenden Hals. Edward nahm meine Hand und küsste jeden meiner Finger im Gegenzug. Der innige Blick, den er mir genießerisch zuwarf, brachte mich um den Verstand. Ich rückte etwas näher zu ihm, während er die Hand unterhalb meines Bauches legte und mein Oberteil höher gleiten ließ. Er schob sich hinab und legte die Lippen seitlich an meine kleine Kugel. Genau genommen, fand ich wirklich, dass das bisschen Bauch, was ich jetzt in gut der Hälfte der Schwangerschaft hatte, einer Kugel ähnelte. Sehr mittig und rund. Die Seiten waren wenig belastet – noch, dachte ich voller Vorfreude.

Edward liebkoste mit den Lippen meinen Bauch. Ich schauderte genüsslich. Es fühlte mich großartig an.

„Hey Kleiner, mach der Mama darin keine Sorgen, hörst du?“, witzelte er. Ich lachte leise und fing seinen übermäßig stolzen Blick zu mir auf.

„Ich liebe dich“, hauchte ich ihm entgegen.

„Ich liebe dich“, bekannte er ebenso und küsste mich auf die Lippen, während unser beider Hände übereinander unterhalb meines Bauches ruhten.
 

Sechs Tage später war das Hochgefühl weder bei mir noch bei Edward – soweit ich das mutmaßen durfte – abgeklungen. Mir taten zeitweise die Wange vom vielen lächeln weh und Edward lachte mich neckend aus, als ich ihm das beichtete.

Nela hatte bislang noch nicht mit mir über die Sache von unserer Anreise nach Kitchener gesprochen. Genau genommen lag das auch daran, dass Emmett und sie am Tag danach zu einem kurzen Trip zu den Nordküsten aufgebrochen waren, mit der Option vielleicht bei den Denalis vorbeizuschauen.

Als ich am Abend des ersten Dezember, des sechsten Tages, mit Edward aus Carlisles Büro kam, er hatte mir die 24. Schwangerschaftswoche verkündet, fand ich meine Tochter mit Emmett im Wohnzimmer vor. Sie hingen mit den übrigen Cullens herum und schienen von ihrer Reise zu berichten.

„Mama, Papa, hallo“, grüßte Nela, als sie uns erblickte. Sie wartete, bis wir näher gekommen waren und gab uns beiden einen Kuss. „Du solltest dich weniger von Alice mästen lassen. Du wirst immer dicker Mama, weißt du das eigentlich?“, zog sie mich auf.

„Sisyphus Arbeit“, entgegnete ich seufzend. „Hab’s damals auch versucht, keine Chance. Aber ich hab jetzt eher den Eindruck, dass der Kleine in die Breite wächst und nicht nur nach vorne will“, überlegte ich mit Blick nach unten. „Und er traktiert mich jetzt mehr, aber Carlisle meint, dass das in dem jetzigen Schwangerschaftsteil ganz normal sei“, berichtete ich stolz und Edward drückte meine Hand in seiner ein klein wenig fester. Wir warfen uns einen innigen Blick zu.

„Es tritt dich? Jetzt? Gerade? Du hattest mir versprochen, dass ich mal fühlen darf“, erinnerte Nela mich.

Ich nickte und nahm Nelas Hand, die ich zu einer Stelle rechts an meinem Bauch führen wollte. Doch Nela ließ ihre Hand nicht mit meiner wandern. Ich sah hoch und folgte ihrem Blick zu Edward, der ihr einen strengen Blick zuwarf.

Ich verstand und seufzte wiederum. „Vertrau ihr, sie wird schon vorsichtig sein“, versuchte ich Nela zu bestärken und zog dann wieder an ihrer Hand. Dieses Mal gab sie nach und ließ sich von mir führen. Ich legte ihre Hand an meine Bauchdecke und sah ihr in die Augen, während sie konzentriert herab sah und sich ihre Gesichtszüge dann schlagartig aufhellten.

„Gemerkt?“, schloss ich.

Nela nickte eifrig.

„Wenn man leicht anstupst, reagiert er auch darauf“, plauderte ich weiter, „wenn er will.“

„Na das wollen wir doch mal sehen“, sagte Emmett grinsend und machte einen Schritt neben Nela vor. „Dann kann ich meinen Neffen direkt auf mich einstimmen. Nicht wahr, Nela?“ Er sah flachsend zur ihr. Nela kicherte und küsste kurz seinen Hals, bevor Emmett an einer Stelle ganz sanft gegen meinen Bauch stieß. Ich war nicht ganz bei der Sache. Sehr wohl vernahm ich das Boxen in mir drin, aber Nelas Reaktion eben hatte mich etwas irritiert.

Ich sagte nichts dazu und nachdem alle den kleinen Mann mich mal hatten treten lassen, aß ich zu Abend und gab dann kund, dass ich mich in Richtung Bett aufmachen würde. Wider erwartend stimmte Nela mit ein und korrigierte dann, dass sie eben auch mit hochgehen würde. Nicht minder verwirrt wie die vorherige Situation gingen wir zusammen hoch.

„Ich warte in eurem Zimmer“, sagte Nela, als ich in Richtung Bad unterwegs war. Ich nickte grübelnd. Ich hatte die wage Ahnung, dass es um das nach Edwards und meinem kleinen Kurztrip ging und, dass da vielleicht noch etwas war. Der Kuss eben sah nicht sehr freundschaftlich aus.

Ich huschte umgezogen ins Bett. Nela hatte sich im Schneidersitz aufs Bett gesetzt. Ich hockte mich zu ihr und sah sie erwartungsvoll an.

„Ich wollte mit dir reden“, begann sie. „Du weißt ja, dass ich nach eurer Ankunft mit Papa gesprochen habe. Und bislang weißt du ja noch nicht worum es geht, weil ich ihn gebeten habe, dass ich es dir selbst sagen darf.“

Sie überlegte kurz und nannte dann meine Vermutung: „Es geht um Emmett. Emmett und mich.“

Ich wartete mit erwartungsvollem Gesichtsausdruck. Ich würde sie nicht unterbrechen, ehe sie mir Raum gab.

„Ich musste mit Papa über ein paar… vampirische Sachen sprechen…“, sie atmete kurz ein und aus, „wie man sich verliebt, wenn man ein Vampir ist und Partner findet und so…“ Sie blickte mich entschuldigend an. „Sei nicht sauer, dass ich nicht zu dir gekommen bin-“

„Bei so etwas hätte ich dir wirklich nicht helfen können“, unterbrach ich sie, damit sie sich keine Vorwürfe machte. „Ich finde es gut, dass du mit deinem Vater darüber geredet hast.“ Ich fand es sehr mutig von ihr, so offen über intime Dinge zu reden

„Na ja… und es ging um Emmett und mich.“ Sie senkte den Blick. Es schien ihr doch in einer Weise unangenehm zu sein, darüber zu reden, was ich vollkommen verstehen konnte.

„In den letzten drei Tagen hab ich mit Emmett über uns und unser Verhältnis gesprochen“, berichtete sie und legte die Hände auf ihre Knöchel. Ich war beeindruckt. Es schien ihr nicht leicht zu fallen zu erzählen, doch sie tat es – im Gegensatz zu mir. „Weißt du, ich habe es einfach nicht mehr ausgehalten, nicht zu wissen, wo wir sind. Das, na ja, das Problem war einfach, dass wir uns sehr mochten, aber weder er noch ich irgendwelche Liebesgefühle für den anderen hegten.“ Sie fixierte ihre Hände auf ihrem Schoß, während ich zuhörte. „Ich liebe Alec und er eben Rosalie“, sagte sie so leise, dass ich mich leicht vorbeugen musste, um es zu verstehen. Sie schwieg.

„Und wie habt ihr das jetzt gelöst?“, fragte ich nach wenigen stummen Augenblicken und erinnerte mich an Kuss von eben.

Nela schnaubte mit einem verzogenen Grinsen. „Das hat für dich vielleicht vorhin komisch ausgesehen, aber… wir haben uns darauf geeinigt, dass wir einfach das tun, wonach uns ist. Wenn es ein Kuss ist, ist es ein Kuss, wenn es mehr ist…“, sie atmete tief ein und aus, „ist es eben mehr.“

Mehr? Mehr…? Das „Mehr“?

Sie zuckte entschuldigend mit den Schultern. „Wir tun einfach das, was uns gut tut und sagen es dem anderen, wenn das nicht mehr so ist.“

Ihre erwachsene Art mit Problemen und Gefühlen umzugehen imponierte mir. Genauso wie es mich bei Edward immer schon fasziniert hatte.

Nela sah auf und öffnete den Mund, um etwas zu sagen, überlegte dann kurz und ließ den Blick durch das Zimmer schweifen. „Hast du einen Zettel?“

„Neben dir im Nachttischchen.“ Ich deutete mit dem Finger dorthin. Es gab vielleicht doch Themen, die sie nicht direkt allen im Haus auf die Nase binden wollte.

Sie reichte mir einen geschwind geschrieben Zettel mit den Worten: Findest du es abartig, wenn ich mit jemandem schlafe, den ich nicht liebe und der mich auch nicht liebt? Wenn ich es nur tue, weil es schön ist?

Ich sah kopfschüttelnd auf. Ich hätte es normalerweise nicht gut gefunden, denn für mich kam Sex ohne Liebe nicht in Frage, aber ich war der Meinung, dass zwischen Nela und Emmett bereits eine Art von Liebe, welche auch immer, bestand und man das nicht mit einem One-Night-Stand oder einer rein körperlichen Affäre zweier Fremder vergleichen konnte. Hinzu kam, dass ich alles akzeptieren würde, was sie glücklich machte. Moral hin oder her.

Ich senkte den Blick auf den Zettel und schrieb selbiges hin. Nur das mit der, wie auch immer gearteten, Liebe zwischen den beiden ließ ich weg. Ich hatte ein schlechtes Gefühl, wenn ich über beide urteilen würde. Das stand mir nicht zu.

Ich wollte ihr gerade den Zettel reichen, als ich zurückzog und zögerlich darunter schrieb: Habt ihr denn mit einander geschlafen?

„Wenn du nicht willst-“, begann ich sobald ich es geschrieben und Nela es gelesen hatte. Ich wollte nicht forsch klingen. Schließlich redete ich mit ihr auch nicht über mein Sexleben.

Nela grinste etwas verlegen und setzte mit der Stiftmiene auf dem Papier an, bevor sie seufzte und beides zusammen weglegte.

„Also-“

„Nela, die anderen-“, unterbrach ich sie rasch. Gleiches tat sie bei mir: „Papa wird es sofort wissen, Alice vermutlich auch, irgendwann, und was soll man hier verheimlichen?“ Sie lächelte schwach.

Ich nickte resignierend. Da hatte sie wohl oder übel Recht.

„Erstmal danke für dein Verständnis. Es ist nicht gewiss, dass man so etwas gut heißt-“

„Du brauch dich vor mir nicht zu rechtfertigen Nela. Du bist erwachsen“, redete ich dazwischen und zog die Augenbrauen hoch.

„Ich weiß, trotzdem. Es ist bestimmt merkwürdig für dich, weil… na ja weil er mich seit der Geburt kennt und wir eigentlich- also vom Alter her-“ Sie brach selbst ab und machte eine wegwischende Handbewegung. „Und…“, sie wand den Kopf von mir ab, „ja, wir haben miteinander geschlafen.“

Ich beugte mich mit einem Lächeln auf den Lippen zu ihr und küsste ihre Wange, ehe ich die Hände an ihr Gesicht legte. Völlig unerwartet überkam mich ein kurzer, stechender Schmerz, als würde etwas von links und rechts gegen meinen Bauch gepresst. Ich holte geräuschvoll tief Luft und verzerrte das Gesicht.

„Mama? Alles in Ordnung?“, fragte Nela mit gerunzelter Stirn.

„Ja, ja alles okay“, sagte ich und atmete ruhig und gleichmäßig, während ich meine Hände auf meinen Bauch legte. Ich spürte nichts mehr. Alles in Ordnung.

„Glaub’ mir, du wirst das Richtige tun“, fuhr ich unberührt fort und teilte ihr das mit, was ich ihr eben auch schon sagen wollte. „Und solange es für euch beide okay ist, ist nichts dagegen einzuwenden.“

Sie schmunzelte. Ein Hauch Besorgnis lag dennoch in ihren Augen. „Platon wäre nicht begeistert“, kicherte sie leise seufzend.

Ich grinste, ja platonische Liebe war das auf keinen Fall, bevor ich fortfuhr: „Danke, dass du mir das erzählst hat. Ich weiß das zu schätzen. Ich kann mir gut vorstellen, wie schwer dir das fallen muss, mir das alles zu erzählen, weil ich dir ja eigentlich ziemlich fremd bin.“

Sie sah mich mit einem warmen Gesichtsausdruck an, nahm mich in den Arm und rutschte vom Bett. „Ich glaube, ich lasse euch zwei schlafen.“

Ich nickte und strampelte etwas, um die Decke unter mir zu bewegen und dann über mich zu legen. „Und mach dir nicht so viele Gedanken, ja?“, sagte ich noch, als sie fast an der Tür war. Sie lächelte mich noch an und schloss dann die Tür.

Wie perfekt konnte ein Tag werden? Wie glücklich konnte man sein?

Nela vertraute mir immer mehr an, meinem Baby ging es bestens, zwischen Edward und mir war alles traumhaft schön und in sechzehn Wochen werde ich zum zweiten Mal Mutter sein…

Ich lächelte breit ins Kissen.
 

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Ich würde mich auf kommis freuen ^^^^^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (9)

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Von:  jennalynn
2011-10-19T20:51:18+00:00 19.10.2011 22:51
HI HI ich find das gut.
Nela und Emmett und ich hoffe das es noch mehr zwischen ihnen wird.
Man das ist alles so komisch, ich meine für Bella.
Jetzt ist sie seit ein paar Wochen wieder bei ihrer Familie und kann bei ihrer ERWACHSENEN Tochter sein, die sie das letzte mal mit ein paar Monaten mit eingenen Augen gesehen hat und nun erzählt ihr besagte Tochter das sie mit Emmett (der für Bella ein Bruder ist) Sex hat.
Sex, statt Puppen völlig falsche Reihenfolge für eine Mutter.
Aber naja das ist es halt, Bella hat so viel verpasst.
Von: abgemeldet
2010-04-01T20:14:31+00:00 01.04.2010 22:14
Mhmmmm....
Das ist alles schon irgendwie komisch. Nicht, dass ich Nela nicht verstehen kann. Aber irgendwie, naja, ich weiß nicht...Emmett kennt Nela seit ihrer Geburt. Ich finde die zwei sind eher sowas wie Geschwister, oder?! Ich weiß auch nicht. Werde mich schon noch daran gewöhnen. ;)

Wirklich Liebe ist es ja auch nicht, da die zwei ihre Trennungen ja noch nicht verdaut haben. Ihre Herzen hängen ja noch an Alec bzw. Rosalie. Vielleicht kommen sie ja besser darüber hinweg. Allerdings kann ich mir die zwei keinesfalls als Paar vorstellen.

Naj, mal abwarten, was noch passiert.
LG
Von: abgemeldet
2010-03-22T09:33:19+00:00 22.03.2010 10:33
Okay ich hab´s schon früher geschafft.
Mir gefällt die Story richtig gut. Vor allem da bella jetzt noch ein Kind bekommt.
Von: abgemeldet
2010-03-19T14:31:13+00:00 19.03.2010 15:31
AAAAAAAAAAAAAAAAAAhhh.... ich komme gar nicht mehr hinterher. Vor allem wegen der schule und so. Ich sag nur vorklausuren und abschlussklausuren(2 Jahre Schulstoff müssen aufgeholt werden)
Tut mir wirklich leid. Versuch in den Ferien auf zu holen(also deine Geschichte).

Kuss und schluss Lantasch
Von: abgemeldet
2010-03-17T15:43:50+00:00 17.03.2010 16:43
Sekunde sekunde das muss ich jetzt erstmal verarbeiten! Nela und Emmett??? Das ist ihr Onkel.... ach völlig egal. Hauptsache es geht beiden damit gut.
Und vor allem drücke ich die Daumen das Bella und dem Kind nichts passiert. Aber die FF nimmt ja immer wieder ungeahnte Wendungen. Mehr mehr!!!!!
Liebe Grüße
Kari
Von:  Yuki_Salvatore
2010-03-17T02:57:35+00:00 17.03.2010 03:57
woah ich bin hellauf begeistert ^^
ich hab mir schon lange gewünscht das zwischen nela und emmett was läuft muss ich zugeben XDD finde einfach das die beiden gut zusammen passen auch wenn da noch? keine liebe im spiel is ^^

hmm und ich muss auch sagen das ich das mit bellas schwangerschaft auch zu einfach finde O.o das passt irgendwie nich und ich hab schon ein bisschen bammel das da noch schlimmes passieren wird v,v
Aber nunja da kann ich nur abwarten bis es dann weiter geht ^^

auf jeden fall wieder ein super tolles kapi <33
Von: abgemeldet
2010-03-16T19:54:14+00:00 16.03.2010 20:54
echt super kapi
freu mich schon sehr aufs nächste
Von:  Twilight-Nicki
2010-03-16T19:45:36+00:00 16.03.2010 20:45
WOW! Sprachlos!
Moment.................
.
..
...
....
.....
Ok, hab mich gefangen! ;-)
Aaaaaaaaaaaaaaaaaaalsooooooooooooo!
Ich finde die Affäre von Emmett und Nela total in Ordnung.
Es ist nicht nur Sex, sie lieben sich ja wirklich irgendwie.
Und es tut den Beiden wirklich gut, sie fangen sich damit gegenseitig auf.

Und zu BElla.
Mir läuft die Schwangerschaft wirklich ein bisschen zu "einfach" ab.
Ich hab echt Angst, was du mit ihr noch machst!
Auch schon wegen dem Zusatz Bis(s) in den Tod.
Das macht jetzt alles einen Sinn!
Bitte lass weder Bella noch den Kleinen sterben bei der Geburt!!
Weil ich denke, das es bestimmt noch nen vierten Teil gibt und den ohne Bella, neeeeeeeeeeeeeeeee, das geht gar nicht.
Ich glaub, dann les ich nciht mehr weiter! :hmpf:
Hoff das meine Drohung wirkt! :-D

Grüssle
Nicki
Von: abgemeldet
2010-03-16T18:44:37+00:00 16.03.2010 19:44
Na da scheint es unserer Bella aber richtig, richtig gut zu gehen. Wollen wir hoffen, dass es auch so bleibt.
Und ich geb ihr auch im Bezug auf Em und Nela Recht. Sie sind keine Fremden und es ist auch kein one night stand.
Natürlich wäre es schön wenn sie irgendwann entdecken das sie sich lieben. Sie hätten es beide verdient.




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