William and John
Und endlich geht es weiter :D Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat :(
@Leewes: *Taschentuch reicht* wie gesagt, ich hätte nie erwartet, dass du einmal wegen John weinen würdest O.o Sö, hier siehst du wie Will auf den neuen John reagiert... so ganz damit zufrieden bin ich nicht, aber naja... Mal schauen was du dazu sagst :)
@Bruno3395: Haben die Zahlen denn eigentlich eine wichtige Bedeutung oder sind die nur Deko? ^^ Die Namen wurden notiert :D Auch wenn der Name eigentlich schon fest steht, aber vielleicht überzeugt mich ja doch noch einer von euch von was anderem :P
An euch Beide: Ich denke, ihr könntet nachvollziehen wie stolz und geehrt ich wäre, wenn eine meiner Ideen veröffentlich werden würde... Es ist einer meiner Träume mal ein Buch zu veröffentlichen... Aber Alles kostet Geld und Geld hab ich nun mal leider nicht... Zumindest nicht genug für das verlegen eines Buches ;-( Aber ich freue mich, dass ihr da so einer Meinung seid und euch den Film anschauen würdet :D
Kapitel 14: William and John
Mit einem mulmigen Gefühl ging Kenny in das Zimmer, welches sie sich mit Will teilte. Sie hatte etwas vor… etwas, dass nicht leicht werden würde, etwas, dass Will ganz und gar nicht gefallen würde.
Drei Wochen war ihr überraschendes Treffen mit ihrem Vater nun her und seither war Kenny jedes Wochenende zu ihrem alten Zuhause gefahren, um sich ein Bild von ihrem „neuen“ Vater zu machen. Sie war erstaunt gewesen wie gut ihr Vater sich entwickelt hatte und wie liebevoll er sich nun um ihre Schwestern kümmerte. Eine endgültige Entscheidung, ob sie ihrem Vater nun verzeihen konnte oder nicht, hatte Kenny noch nicht gefällt. Aber sie hatte entschieden, dass es nun an der Zeit war Will von den Veränderungen zu erzählen, denn das hatte sie so lange wie möglich hinaus gezögert.
Kenny kannte Will und wusste ganz genau, dass er nicht gerade begeistert davon gewesen wäre ihren Vater wieder zusehen, egal wie sehr er sich verändert hatte.
„Will, kann ich kurz mit dir sprechen?“, fragte Kenny und setzte sich zu ihrem Freund auf das Bett.
Aufmerksam blickte Will sie nun an.
„Was gibt es denn?“
„Ich wollte eigentlich fragen… Hast du Lust auf eine Überraschung?“
Nun war Will doch etwas verwundert. So wie Kenny eben geklungen hatte, hatte er eher damit gerechnet, dass sie etwas Wichtiges zu besprechen hatte.
„Ähm… Was denn für eine Überraschung?“, fragte er deshalb.
Kenny grinste.
„Wenn ich es dir verrate ist es keine Überraschung mehr, das weißt du ganz genau.“
„Okay. Na dann. Wollen wir?“, fragte Will. Immerhin war er jetzt wirklich neugierig geworden.
Lächelnd stand Kenny auf und schlüpfte in ihre Schuhe und öffnete dann die Haustür.
„Dann komm. Wir müssen fahren.“
Ebenfalls lächelnd stand Will auf und folgte seiner Freundin aus dem Zimmer und am Ende aus dem Haus.
Während der Autofahrt zu seiner Überraschung scherzten die Teenager über Megans neuste Namensideen und William James Hastings achtete nicht ein Stück auf den Weg, den Kenny fuhr. Hätte er es getan, hätte er vielleicht schon früher gewusst wohin Kenny mit ihm fuhr, aber so blickte er erst aus dem Fenster als Kenny mit einem tiefen Seufzer einparkte und den Motor ausschaltete.
„Das… Wir… Das ist dein altes Zuhause“, stellte Will überrascht fest.
Kenny lächelte ihn unsicher an und stieg aus dem Auto, ohne ihm zu antworten. Will folgte ihr und sagte:
„Kenny, was machen wir hier?“
Unsicher fuhr Kenny sich mit ihren Händen über den Bauch.
„Weißt du noch, dass es bei meiner Tante? Wo ich alleine hingefahren bin?“
Will nickte.
„Nun… meine Tante hatte meinen Vater ebenfalls eingeladen… Und wir haben uns unterhalten und er hat sich verändert, er ist jetzt trocken und hat Arbeit und das Haus sieht auch wieder gut aus, sieh nur, er hat es sogar frisch gestrichen. Und die Mädchen wohnen jetzt auch wieder bei ihm. Tante Claire und ich haben ihn immer im Auge und er macht es gut, er ist vielleicht noch nicht der Pünktlichste, aber er hat bis jetzt alle Termine eingehalten und er geht zu den Anonymen Alkoholikern…“
Endlich hielt Kenny keuchend inne, während sie versucht hatte ihren Vater zu verteidigen und Will die neue Situation zu erklären hatte sie nicht Luft geholt.
Zweifelnd und leicht beleidigt, da Kenny nicht schon früher etwas gesagt hatte, drehte Will sich wieder zu dem Haus, in dem seine Freundin einst gelebt hatte.
Sie hatte Recht, das Haus war frisch gestrichen und wieder in Stand gesetzt worden, nichts erinnerte daran, dass dieses Haus vor noch nicht einmal allzu langer Zeit ziemlich heruntergekommen ausgesehen hatte.
Wenn John Rivers sich wirklich verändert hatte, war Will Hastings nun neugierig geworden.
„Dann lass uns deinen Vater mal kennen lernen“, sagte Will im neutralen Ton. Zumindest dachte er, dass er neutral war. Aber Kenny kannte ihren Freund mittlerweile gut und hörte den skeptischen Unterton heraus.
Sie unterdrückte ein Seufzen und ging voran ins Haus.
„Dad? Wir sind da!“
„Ich bin im Wohnzimmer, Schatz.“
Kenny ging voran und Will folgte ihr langsam, dabei sah er sich ganz genau um, damit er auch ja jede Veränderung in diesem Haus mitbekam. Kenny hatte schon Recht, das Haus sah ordentlicher aus. Man bemerkte wirklich, dass sich hier etwas verändert hatte.
Dann betraten er und Kenny das Wohnzimmer und Will traf das zweite Mal auf Kennys Vater, John Rivers.
Mit weit aufgerissenen Augen beobachtete Will wie John seine schwangere Tochter umarmte und sich dann zu ihm wandte. Will fiel sofort auf, dass John Rivers sich tatsächlich verändert hatte, eindeutig zum Besseren.
„Hallo Will. Freut mich dich kennen zu lernen…“, sagte John und streckte Will die Hand entgegen.
Entgeistert blickte Will auf die entgegen gestreckte Hand. Er konnte nicht fassen was hier gerade abging. Verächtlich blickte Will dem Vater seiner Freundin in die braunen Augen.
„Glauben Sie wirklich, dass ich Ihnen die Hand schütteln werde? Nach all dem was Sie Kenny und ihren Schwestern angetan haben?“
„Will!“, rief Kenny aus, doch wurde von ihrem Freund ignoriert.
„Ist Ihnen eigentlich bewusst, was Sie Alles getan haben? Sie haben Kennys Kindheit und Jungend zerstört, weil sie sich allein um ihre Schwestern kümmern musste. Sie musste sich um ein Kleinkind und um ein Baby kümmern und war dabei gerade einmal sieben Jahre alt. Sie musste Haushalt, Schule, ihre Schwestern und einen Job managen und war nicht selber viel mehr als ein Kind. Wissen Sie eigentlich welchen Tribut dieses Leben von Kenny gefordert hat? Kenny mag Ihnen vielleicht verziehen haben, aber ich werde das nicht tun können! Für mich werden Sie immer ein verantwortungsloser Vater bleiben, der es nicht verdient hat, dass man ihm verzeiht!“
Mit weit aufgerissenen Augen blickte Kenny ihn an.
„Will, hast du sie noch Alle?“, begann sie, doch ihr Vater legte ihr eine Hand auf die Schulter.
„Ist in Ordnung, Kenny“, sagte er, dann blickte er wieder Will an.
„Er hat ja Recht.“
Verwundert blickte Kenny ihren Vater an, dann blickte sie ebenfalls zu Will.
Dann begann John zu sprechen:
„Ich weiß genauso gut wie du, was ich in der Erziehung meiner Kinder falsch gemacht habe und ich weiß, was ich in meinem Leben Alles falsch gemacht habe und ich will mich hier nicht rechtfertigen oder entschuldigen und wenn es dich beruhigt, Kenny hat mir noch nicht verziehen, auch wenn es für dich jetzt vielleicht so aussehen mag. Aber ich denke Kenny ist noch lange nicht soweit, jetzt im Moment ist unsere Beziehung immer noch dünnes Eis und wir lernen uns gerade erst wieder neu kennen…“
Will starrten den älteren Mann sprachlos an, dann blickte er zu Kenny. Sie war vielleicht bereit ihm irgendwann zu verzeihen und sollte es erst in 30 Jahren sein, aber Will wusste nicht, ob er dazu jemals bereit wäre. Klar, John hatte ihm nicht mal ein viertel so viel angetan wie Kenny, aber er hatte gesehen wie Kenny und ihre Familie gehaust hatten. Hatte gesehen wie John Rivers seiner eigenen Tochter eine Ohrfeige verpasst hatte.
„Ich weiß nicht, ob ich Sie jemals mögen kann…“, sagte Will heiser und blickte wieder zu John.
Ein leichtes Lächeln schlich sich auf Johns Lippen als er antwortete:
„Das musst du nicht. Ich möchte nur, dass du mich akzeptierst, denn wir Beide sind Teil von Kennys Leben.“
Es kam Kenny wie die Ewigkeit vor als Will und ihr Vater sich gegenüberstanden und sich lange in die Augen starrten, dann endlich drehte Will sich ohne ein weiteres Wort zu sagen um und verließ das Haus. Neben sich hörte Kenny ihren Vater seufzen.
„Dad… ich… er… Es tut mir leid“, sagte Kenny und machte einen Schritt in Richtung Tür. Unsicher, ob sie nun lieber Will hinterher laufen oder doch bei ihrem Vater bleiben sollte.
John lächelte seine Tochter liebevoll an und sagte:
„Na los, geh schon. Ich komm schon klar.“
„Danke, Dad“, antwortete Kenny und lief mit schnellen Schritten aus dem Haus zu Will.
Dieser stand vor dem Auto und starrte ausdruckslos vor sich hin. Kenny machte erst gar nicht den Versuch ein Gespräch zu starten, sie wusste, dass er ihr jetzt ohnehin nicht antworten würde.
So verlief die Fahrt nach Haus schweigend…