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Gladiator

Ein Halbdämon und das Imperium
von

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In der Hauptstadt

The sad part is, that you come from another kind of live,

I´m not believing now, I´m living by the knife

I lost my faith in human kind, and it’s time for a rest

Even though I did my best, I didn’t pass your test
 

Princess of the Egypt, e-type
 

Inuyasha blieb fast der Mund offen, als sie nach Tagen der Anreise endlich die Hauptstadt vor sich entdeckten. Er hatte gewusst, dass sie groß und prächtig sei, aber das hier hätte er sich nie vorstellen können. Er war in einem Dorf mit kaum hundert Menschen aufgewachsen, die Kampfschule hatte er nie verlassen dürfen, so dass er den ersten Eindruck von Avenna vergessen hatte, zumal diese Reise um den Ort geführt hatte. Daher traf ihn der Anblick der Metropole vollkommen unerwartet, die sich in die Hügel schmiegte.

„He, Inuyasha!“

Er drehte den Kopf zu Tino, der das Vorderpferd der Sänfte führte.

Dieser grinste ein wenig: „Ich kann mir vorstellen, was du denkst. So habe ich auch zuerst reagiert. Das ist sehr groß. Man kann sich leicht in der Hauptstadt verlaufen. Einmal war ich einen ganzen Tag weg, ehe ich zurückfand. Die Senatorin hatte sich schon Sorgen gemacht.“

Nun, sie hatte wohl eher schon ihre Investition weglaufen sehen, dachte der junge Halbdämon prompt, ehe er sich daran erinnerte, dass weder die Senatorin noch ihre Tochter in den letzten Tagen einen Besitzer herausgekehrt oder ihn gar bestraft hatten. Schön, die Zwei hatten in den Gasthäusern in einem Zimmer übernachtet und er und die anderen beiden im Stall im Heu, aber das war bequemer und wärmer gewesen als seine Unterkunft der letzten drei Jahre. Und er hatte mit den beiden mehr reden können, wenn man Tino betrachtete sogar müssen, als mit allen anderen in den letzten drei Jahren zusammen.

„Komm her, Inuyasha“, ergänzte Marcus: „Im Gedränge der Hauptstadt ist es wichtig, die Sänfte zu schützen. Es gibt immer wieder Idioten, die mit Gespann und im Galopp durchpreschen und anderes. Du bleibst hier an der rechten Seite. Niemand darf nahe an die Sänfte heran. Ich gehe links. Das ist auch gegen Taschendiebe, pass also auf. Gerade Fuchsdämonen sind da recht flink.“

Taschendiebe? Inuyasha war erstaunt, hatte er doch erwartet, in solch einer prächtigen Stadt gäbe es keine Verbrecher, aber er gehorchte. Er gehörte nun zum Stall der Senatorin Higurashi und da war es bestimmt seine Pflicht dafür zu sorgen, dass seiner Arbeitgeberin nichts zustieß. Und schließlich war ja auch Kagome in der Sänfte…

So war er äußerst aufmerksam, als er durch die engen, bevölkerten Straßen schritt. Der Sänfte wurde freilich einigermaßen Platz gemacht, sei es wegen des bewaffneten Geleitschutzes, sei es wegen der Pferde. Solch hohe Häuser hatte er noch nie gesehen. Wie viele Menschen wohl hier in einem einzigen Haus wohnten? Dämonen schloss er wegen der starken Gerüche und des doch höheren Ranges aus.

Die unbekannten und vielfältigen Gerüche der Stadt betäubten seine Nase, aber er bekam plötzlich die Witterung nach Fuchs mit. Da ihn Marcus vor Fuchsdämonen gewarnt hatte, wurde er nur noch angespannter. Durch das harte Training der vergangenen Jahre war er schnell geworden und so schoss seine Hand vor – und erwischte einen buschigen Schweif. Ein Fuchsjunge hatte sich an die Sänfte angeschlichen. Er hob ihn ohne Mühe am Schwanz hoch.

„Lass mich, du rücksichtsloser Rüpel!“ schrie der Kleine auf.

„Ach ja? Damit du stehlen kannst?“

„Ich wollte...ich wollte…“

„Ja?“ erkundigte sich der Halbdämon interessiert.

„Oh, lass doch den Kleinen, Inuyasha“, sagte Kagome: „Das ist doch ein Kind…“

„Deswegen braucht er sich trotzdem nicht so anzuschleichen.“

„Gib ihn mir.“

Der Halbdämon gehorchte diszipliniert, auch, wenn er ein ungutes Gefühl dabei hatte, einen potentiellen Taschendieb so nahe an die Senatorin und natürlich Kagome zu lassen.

Sie nahm ihn auf den Schoß: „Du wolltest stehlen, da bin ich sicher“, meinte sie: „Warum, Kleiner?“

„Ich heiße Shippou!“ krähte der Fuchsjunge fast empört und rieb sich seinen Schwanz: „Und na ja…ich meine…Vater ist krank, wir haben nichts zu essen und ihr habt so viel…“ Er blickte auf den Schmuck um den Hals der Senatorin.

„Armer Kleiner. Gehst du noch zur Schule?“

„Schule ist nur was für die hohen Tiere. Ich muss zusehen, Vater und mich durchzubringen.“

„Hast du keine Mutter mehr?“

„Nein, sie ist tot.“

„Armer Kleiner“, meinte nun auch Senatorin Higurashi: „Aber Diebstahl ist da keine Lösung. Du könntest leicht eingesperrt werden – und wer kümmert sich dann um deinen Vater? Hast du nie daran gedacht, dass du leichte Arbeiten übernehmen könntest?“

„Klar, habe ich. Aber wer stellt schon ein Kind ein?“ Nun, um ehrlich zu sein, hatte er es nie versucht. Das war jedoch auch nicht die Frage gewesen.

„Ich. Unter einer Bedingung.“

„Und die wäre?“ erkundigte sich der Fuchsjunge aufmerksam. Das war ein Angebot. Sie hatte Recht. Taschendiebstahl war eine riskante Sache, auch, wenn er klein und flink war. Dieser dämliche Typ da hatte ihn immerhin erwischt. Er und sich von einem Menschen fangen lassen…Moment mal, das war ja ein Dämon? Oder doch nicht? Eigenartig. Aber er lenkte seine Aufmerksamkeit wieder auf die reiche Frau, die ihm ein Angebot machen wollte.

„Du stiehlst nicht mehr. Schon gar nicht in meinem Haus oder bei einem meiner Angestellten. Und du erledigst für mich Botengänge zuverlässig. Kannst du das?“

„Ja, klar, ich kenne die ganze Stadt…Und was bekomme ich dafür?“ Er ließ seinen Schwanz los und stellte sich auf Kagomes Schoß um erwachsener auszusehen. Erwachsene wurden besser als Kinder bezahlt.

„Wenn du nicht stiehlst, genug zu essen für dich und deinen Vater und, sagen wir, fünf Denare.“

„Pro Monat?“ Das war ein gutes Angebot, in der Tat. Seine Taschendiebereien brachten kaum das nötige Essen zusammen. Und leider waren die Prätorianer auf Draht. Er war der Polizeitruppe des Imperators schon einige Male mehr als knapp entkommen.

„Pro Woche. – Aber, wenn du stiehlst, werde ich den Imperator bitten dich überall suchen zu lassen, um dich zu bestrafen.“

„Den Im…äh...kennst du ihn?“

„Ich bin Senatorin Higurashi, der Munus des Imperators.“

„Oh….“ Natürlich wusste er jetzt, dass das eine nicht nur reiche sondern auch einflussreiche Frau war. Eine Senatorin und dazu noch die, die die Spiele organisierte. Das erklärte natürlich ebenso die Bewaffneten um sie. Sicher berühmte Gladiatoren. Er kannte alle Namen, wie wohl jeder Junge der Stadt, auch, wenn er nie Gelegenheit gehabt hatte, in die Arena zu gelangen. Er sah zu der Tochter, die ihn noch immer auf dem Schoss hielt: „Ja, gut, ich bin einverstanden. Und ich klaue auch nicht mehr, versprochen. Das muss ich ja dann auch nicht mehr.“

„Keh“, machte der junge Halbdämon leise. Ganz eindeutig hatten Kagome und ihre Mutter ein Herz für lahme Hunde, wenn man das so sagen durfte. Nun, er war wohl der Letzte, der sich beschweren sollte. Immerhin hatten sie auch ihn von Hakudoshi befreit. Hoffentlich würde sich der kleine Fuchs an die Bedingung halten.

Kagome nickte: „Dann geh zu Inuyasha.“

Der Fuchsjunge sprang aus der Sänfte und sah zu diesem hoch: „Inuyasha, also? Du bist doch kein Mensch.“ Und sicher auch kein Gladiator, denn diesen Namen hatte er noch nie gehört.

„Ich bin ein Halbdämon.“

„Oh…solche Mischlinge gibt es? Na, ich bin ich echter Dämon.“

Am liebsten hätte Inuyasha dem vorlauten Knirps eine Ohrfeige verpasst, nahm aber unter den Augen von Kagome und ihrer Mutter davon Abstand. Die beiden würden das wohl nicht gern sehen. So meinte er nur: „Du solltest besser die Klappe halten, Kleiner.“

„Das hättest du wohl gern….“ Aber Shippou wollte es sich ebenfalls nicht mit seiner neuen Arbeitgeberin verderben und so schwieg er tatsächlich.
 

Das Haus der Senatorin lag in der Nähe des Stadtzentrums und der junge Halbdämon war überrascht, dass es einen so großen, gepflasterten Hof hatte. Tino und Marcus nahmen ihn mit zu den dortigen Quartieren der Gladiatoren, einem ebenerdigen Haus.

„Hier auf dem Hof üben wir“, erklärte Tino: „He, Kouga!“

Inuyasha erkannte einen Wolfsdämon und war erstaunt, dass dieser plötzlich vor ihm stand. Tatsächlich. Der war schnell.

„Oh, ein Hund…nein, nur ein halber, oder?“ Kouga musterte ihn: „Das könnte dann wirklich mal ein netter Kampf werden. Wo wurdest du ausgebildet?“

„In der Kampfschule von Hakudoshi.“ Ein halber Hund, nur?

„Sagt mir nichts.“

Inuyasha warf unwillkürlich einen Blick seitwärts, wo die Senatorin und Kagome soeben in das Haupthaus gingen, ehe er meinte: „Dafür kann ich nichts. Mir wurde gesagt, dass wir gegeneinander antreten sollen.“

„Ja, das wird ein guter Kampf. Und übrigens, in deinem eigenen Interesse: halte dich von Kagome fern.“

„Was meinst du?“ Wie kam dieser Kerl dazu?

„Sie wird sich sicher lieber für einen ganzen Wolf als einen halben Hund entscheiden. Klar?“

„Woher willst du wissen, was Kagome sich denkt?“ fauchte Inuyasha prompt.

Kouga lächelte, aber es war kein angenehmes Lächeln: „Ich kenne sie seit Jahren. Und ich verehre sie. Lass deine dreckigen Pfoten von ihr. Oder aus unserem angesetzten Kampf wird schnell eine Blamage für dich.“

„Und von was träumst du sonst noch?“ Am liebsten hätte der Halbdämon zugeschlagen, aber das war wohl kaum erlaubt. Na, toll. Gleich zwei arrogante Dämonen, die auf ihn herabsahen, dieser Shippou und Kouga. Moment mal. Kouga machte Kagome den Hof? Und er kannte sie länger…da war er wohl im Vorteil. Mist. Ohne weiteres Wort wandte er sich an Tino, der mit gewissem Grinsen die Kontroverse verfolgt hatte: „Wo soll ich schlafen?“

„Komm nur. Ich zeige dir deine Kammer. – Und, das sage ich euch beiden: lasst diesen sinnlosen Streit sein. Die Senatorin will für ihre Kinder sicher gute Heiraten, da kommen Gladiatoren bestimmt nicht in Betracht.“ Allerdings hatte er das dumpfe Gefühl, da gerade tauben Ohren zu predigen.
 

Inuyasha gewöhnte sich rasch an das friedliche Leben im Hause der Senatorin. Natürlich übten auch hier die Gladiatoren den ganzen Tag, aber er durfte seine Waffe behalten, wurde nicht eingesperrt und an Markttagen erhielt er sogar frei und Ausgang. Abgesehen davon war das Essen sehr gut und es bereitete ihm nach den langen einsamen Jahren verständliches Vergnügen, hier auf freundliche Männer zu stoßen, mit denen er immer wieder etwas reden konnte, gemeinsam aß.

Auch Kouga war eigentlich in Ordnung, dachte er, wenn man das Thema Kagome mied. Der Wolfsdämon war wirklich unglaublich schnell, das hatte er beim Üben gesehen. Gegenüber den anderen, menschlichen, Gladiatoren zog er nicht einmal sein Schwert. Gegen Goku war das auch kaum möglich, dieser kämpfte in einer seltsamen, waffenlosen Technik, die selbst ihm, Inuyasha, Probleme bereitete. Gaius und Minari waren Netzkämpfer und übten in der Regel entweder gegeneinander oder gegen Marcus und Tino, die Samniten. Aber ebenso bildeten diese wieder untereinander Trupps, um gegen Goku, Kouga oder Inuyasha zu kämpfen. Hinzu kamen, für den jungen Gladiatoren, neue Übungen in Gymnastik und Schnellkraft. Senatorin Higurashi wusste, was sie dem Publikum bieten musste: Abwechslung und Spannung im Namen des Imperators.
 

Der Halbdämon wanderte neugierig durch die Hauptstadt. An den ersten freien Tagen war er mit Tino unterwegs gewesen, um die näheren Wege entdecken zu lernen. Jetzt kannte er sich gut genug aus, um allein zu gehen.

Er war in Gedanken versunken. Die anderen menschlichen Gladiatoren hatten eine ähnliche Ausbildung wie er genossen – nur ohne den Druck um ihr Leben kämpfen zu sollen. Für sie war von Haus aus klar gewesen, dass sie nach den Anweisungen eines Munus kämpfen würden, ein einstudiertes, wenngleich aufregendes Duell. Und ihm dämmerte langsam, dass die Kampfschule in Avenna absolut nicht mit anderen vergleichbar war, geschweige denn die Kämpfe, die Hakudoshi und seine Kunden veranstalteten, mit den offiziellen des Imperiums. Hoffentlich würde die Senatorin wirklich den Imperator auf diese Schattenwelt aufmerksam machen….

„Inuyasha?“

Sein Name ließ ihn sich erstaunt umsehen. Das war doch der Mönch, der zwei Tage an ihn gekettet gewesen war? „Miroku?“

„Schön, dich wieder zu sehen.“ Das war ehrlich gemeint: „Wie geht’s dir?“

„Ich bin Gladiator geworden.“ Unwillkürlich legte er die Hand an sein Schwert. Gladiatoren waren die Einzigen außer den Dämonenjägern und den Kriegern des Imperators, die bewaffnet durch die Strassen der Hauptstadt gehen durften, war ihm erklärt worden. Immer wieder hatte er bemerkt, dass er von Passanten beobachtet wurde, ja, angestarrt – wenn auch bei weitem nicht so wie Tino, den wohl doch einige auch in der Ziviltracht als Gladiator erkannten, manche gar um Unterschriften angingen. Womöglich hielten sie ihn selbst für einen Dämonenkrieger des Heeres.

Miroku nickte denn auch nur: „Da du hier bist…bei Senatorin Higurashi?“

„Ja. Ist sie so bekannt?“

„Nun, sie ist der Munus des Imperators. Ihr Name steht immer auf den Plakaten, wenn Kämpfe in der Arena sind. Dich habe ich da aber noch nie gesehen.“

„Nein, ich hatte auch noch keinen Auftritt. – Du gehst in die Arena?“ Inuyasha war überrascht, hatte er doch nicht gedacht, dass Sklaven dorthin gelangen würden.

„Ja. Sango, also, die Venatrix, nimmt mich mit.“ Miroku lächelte kurz verträumt.

„Du redest deine Herrin mit Vornamen an?“ Davon hatte er noch nie gehört.

„Na ja…es gibt eben Unterschiede. Nein, im Ernst: sie hat mich und Atticus freigelassen, das machen die Jäger immer. Ich arbeite dennoch weiter bei den Dämonenjägern, schon, weil es recht einträglich ist. Atticus auch. Oh, weißt du, was aus seinem Sohn geworden ist?“

Inuyasha schwieg.

Der Mönch verstand: „Er ist tot?“

„Ja.“ Nein, er würde nicht erzählen, wie der arme Junge gestorben war. Aber eines Tages würde er diesen Hakudoshi und diesen Senator Naraku irgendwie zur Rechenschaft ziehen. Er musste nur als Gladiator genügend Geld verdienen, dann war er reich. Und auf reiche Leute wurde doch bestimmt gehört.

„Das werde ich Atticus sagen.“

„Sicher? Ich meine, er hat die ganze Familie verloren...?“

„Es ist für Menschen besser Gewissheit zu haben, Ungewissheit ist das Schlimmste.“

Mama hatte so etwas auch einmal gesagt, daher nickte der junge Halbdämon. „Du wirst es wissen. Oh, ich glaube, du wirst schon gesucht…“ Er erinnerte sich an die Dämonenjägerin Sango, die auf das Gespräch aufmerksam geworden war.

Sie kam heran: „Miroku…Moment mal, kenne ich dich nicht?“

„Ich bin Inuyasha, Gladiator bei Senatorin Higurashi, Venatrix.“ Das klang so nach einem Titel und er kam sich recht erwachsen und wichtig vor.

„Und ein Halbdämon, oder? Aber du warst noch nie in der Arena. Ah, dich wird sie wohl für das Jubiläum aufheben, als Überraschung.“

Er starrte sie verwundert an: „Welches Jubiläum?“

„Die Thronbesteigung des Imperators. Es soll ein großes Fest geben, wenn ich die Gerüchte im Palast richtig deute. Und dazu gehört dann auch ein Tag in der Arena mit allen Vorzügen, die die Unterhaltungsbranche zu bieten hat.“

„Das werde ich sehen, Venatrix“, meinte er höflich. Das klang aufregend, und nun, da ihm die Senatorin ja versprochen hatte, dass die Kämpfe nach Regeln und mit Schiedsrichter abliefen, er also am Leben bleiben würde, auch nach einer Menge Geld.

„Wir auch. Wir haben sicher Karten, “ meinte Miroku mit einem raschen Seitengriff auf die Hinterseite seiner Begleiterin.

Diese seufzte nur und gab ihm eine Ohrfeige: „Du lernst es nie, perverser Mönch!“

Inuyasha erinnerte sich, dass der vor drei Jahren zu ihm gesagt hatte, er sei wegen Frauengeschichten schon zur Sklaverei verurteilt worden. Jetzt war er zwar freigelassen, aber gebessert hatte er sich wohl kaum. „Ich werde euch nicht entdecken“, antwortete er daher nur: „Es passen einige tausend Menschen und Dämonen in diese Arena.“ Tino hatte ihm das leere Rund gezeigt.

„Zwanzigtausend, um genau zu sein“, erwiderte die Venatrix, ohne weiter auf den Zwischenfall einzugehen: „Und an solch einem Tag ist sie sicher voll. Wir sitzen auf der Seite, auf der sich die Loge des Imperators befindet, über den Plätzen der Senatoren. Dort sind immer die Plätze der Dämonenjäger und Beamten des Imperators. – Du wirst allerdings genug mit Kämpfen beschäftigt sein.“

Das nahm der Halbdämon auch schwer an: „Das wird gewiss eine gute Vorstellung werden.“ Da er nicht mehr wusste, was er sagen sollte, nickte er nur: „Dann: Auf Wiedersehen.“

„Auf Wiedersehen, Inuyasha“, antwortete Miroku: „Oh, ich wohne im Quartier der Dämonenjäger, falls du mal Sehnsucht nach mir hast.“

Die Venatrix wartete, bis der junge Gladiator im Gewirr der Fußgänger verschwunden war, ehe sie meinte: „Er ist ein Halbdämon. Und ich möchte schwören, dass er Hundeblut in sich hat, wie der Imperator selbst und seine Familie. Da wird es sie sicher freuen, wenn er einen interessanten Kampf abliefert.“

„Er wurde jetzt drei Jahre oder eher mehr ausgebildet, da wird er schon was können. Gehen wir, Sango?“

„Ja. Und ich werde zusehen, dass wir über Vater Karten bekommen, sobald offiziell der Tag feststeht.“
 

Inuyasha bummelte derweil über den Markt. Er fand es faszinierend, dass hier praktisch alle Güter des Imperiums zu erhalten waren, Gewürze und Seide aus dem fernen Osten, Kupfer und Bronzeschmuck aus den westlichen Provinzen, Steine aus dem Norden, dazu viele Nahrungsmittel, die er weder je gerochen noch gar gegessen hatte.

„Suchst du etwas Bestimmtes?“

Die Frage ließ ihn herumfahren: „Kouga! – Mich interessieren die ganzen verschiedenen Gewürze und das viele Essen. Bei mir zuhause gab es nicht soviel.“ Warum hatte die Frage so einen aggressiven Unterton gehabt? Manchmal dachte er wirklich, der Wolf wolle ihn ernsthaft herausfordern, nicht nur zu einem Schaukampf. Wegen Kagome? Aber da hielten sich ja alle beide doch zurück.

„Gewürze?“ Da das eindeutig kein Geschenk für ein Mädchen war, wurde der schnelle Wolf ruhiger: „Das ist die Hauptstadt des Imperiums. Wo, wenn nicht hier wird man alles bekommen. In keiner Provinz, nehme ich an, wobei ich nie im Norden oder Süden war.“

„Ich war nur im Norden. Und dann natürlich in Avenna in der Kampfschule.“

„Ein echter Junge der Provinz, hm? Ich komme aus dem Osten, aber ich war im Heer des Imperiums im Westen, wie jeder Dämon.“

„Jeder Dämon muss in den Westen?“

„Blödsinn, Köter! Jeder Dämon muss einige Zeit im Dienst des Imperiums stehen. Meist im Heer, aber manche gehen auch in die Verwaltung.“

Da in der Stimme des Wolfes Verachtung gelegen hatte, meinte Inuyasha: „Pass besser auf! Wenn du mich beleidigst, könntest du es spätestens am Jubiläumstag bereuen.“ Unwillkürlich legte er die Finger an Tessaiga. Das hier war nicht sein Besitzer und konnte ihn nicht bestrafen.

Kouga wusste, dass es ihre Arbeitgeberin nicht gern sehen würde, gerieten sie ernstlich aneinander. Und dieser junge Halbhund hier war anscheinend recht aufbrausend. So fuhr er bemüht sachlich fort: „Das machen Dämonen, die keine Lust auf Kämpfe haben. Und kleine Dämonen, wie dieser...dieser…ach, ich kann mir den Namen nicht merken…M…Miau…oder so. Ein Flohgeist, der der Kanzler des Imperators ist.“

„Ein Flohgeist?“ Inuyasha konnte sich ein derartiges Wesen nicht als Politiker vorstellen und lachte unwillkürlich auf.

„Ist so...verdammt!“

Jede Unstimmigkeit war vergessen, als sich Wolf und Halbdämon rasch umsahen, dann hektisch durch die Umstehenden einen Weg bahnten. Durch all den Lärm des Marktes hatten sie den Aufschrei eines Mädchens gehört – und beide waren sicher, dass es sich um Kagome gehandelt hatte.

„Da oben!“ Inuyasha hatte mehr zufällig einen Blick auf die Häuser geworden. Auf einem Flachdach stand Kagome und bemühte sich verzweifelt, den Angreifer loszuwerden, der sie offenbar von dort hinunterwerfen wollte.

„Nicht so langsam, du dummer Hund, “ gab Kouga zurück, als er bereits empor sprang, auf dem Vordach nur als Zwischenstation, ehe er mit einem gewaltigen Satz auf dem flachen Dach landete. Der junge Halbdämon folgte eilends, nicht willens, dem Wolf den Vortritt zu lassen.

Der offenbar menschliche Angreifer bemerkte die Ankunft der beiden bewaffneten dämonischen Gladiatoren und flüchtete unverzüglich. Kouga sprang nach hinten, wo die Senatorin halb bewusstlos lag, während Inuyasha Kagome buchstäblich in die Arme riss.

„Er...er wollte uns…“ brachte das Mädchen erschreckt hervor.

„Warum wart ihr denn ohne Begleitung unterwegs?“ fragte Kouga niemand Bestimmten, als er seine Arbeitgeberin emporzog: „Senatorin? Alles in Ordnung?“

„Ja, danke…Kagome?“

„Ich bin hier, Mama.“

„Kouga, Inuyasha…!“ Die Senatorin ließ sich aufhelfen: „Dann hatten wir Glück, dass ihr hier zufällig in der Nähe wart. Ich weiß nicht, was dieser Mann von uns wollte. Wir waren gerade auf dem Weg zum Tempel, wo Kagome Ende des Jahres als Priesterin anfangen soll, als er uns einfach packte und in das nächste Haus zog. Er war so stark…Hier oben…sagte er, er solle uns umbringen.“ Ihre Stimme zitterte, sich nur zu bewusst, das auch ihre menschlichen Gladiatoren zu spät gekommen wären.

„Er solle oder er wolle?“ fragte Kouga prompt nach, ehe ihm einfiel, dass Inuyasha noch immer Kagome im Arm hielt und diesem einen bösen Blick zuwarf.

Der Halbdämon wusste sich das zu deuten und ließ los, meinte jedoch: „Kagome? Kannst du allein stehen?“

„Ja, danke. Oh, ich bin so froh, dass ihr zufällig hier wart. Ich verstehe nicht, was dieser Mann wollte. Ich meine, Mama trägt das Abzeichen des Senats und jeder müsste wissen, dass er sein Leben selbst beendet, wenn er eine Senatorin tötet.“

Ihre Mutter nickte: „Ja. – Ich weiß nicht, Kouga ob er sagte er will oder er soll. Es war so überraschend. Und, um ehrlich zu sein, ich wüsste keinen Grund, warum jemand mich umbringen sollte.“

Jemand hatte ihn gehabt, dachte Kouga und bemerkte, dass dieser halbe Hund witterte, anscheinend nach dem Geruch des Attentäters suchte. Nun ja, das war eben kein vollwertiger Dämon, diese Spur hatte er schon gefunden. Aber jetzt war es wichtiger, die beiden nach Hause zu begleiten, ehe noch jemand sein Glück versuchte, zumal der Angreifer sicher in der Menge des Marktes verschwunden war: „Kannst du gehen, Senatorin?“

„Ja, danke. Danke noch einmal euch beiden. Kagome, bist du ganz in Ordnung?“

„Ja, Mama. Es ist sicher nur der Schreck im Moment, dass ich noch zittere.“

Obwohl jeder der beiden Gladiatoren das Mädchen am liebsten in den Arm genommen und getragen hätte, folgten sie nur schweigend, als die Senatorin mit ihrer Tochter an der Hand das Treppenhaus hinab stieg.
 

Inuyasha dachte auf dem Heimweg nach. Das war knapp gewesen. Wären nicht er und der Wolfsdämon zufällig über den Markt gegangen, sondern auch nur die menschlichen Gladiatoren, wären Kagome und ihre Mutter unten auf dem Pflaster gelandet. Schreckliche Vorstellung. Und er glaubte, den Attentäter erkannt zu haben: einen der sieben Krieger, sehr groß, sehr stark.

Nur, welchen Grund sollte Hakudoshi haben, den Munus des Imperators töten zu lassen? Oder eben nicht Hakudoshi sondern Senator Naraku?

War das da Politik? Oder handelte es sich um den Posten des Spieleveranstalters?

Das ging ihn sicher nichts an, würde ihm eher eine Strafe einbringen. Unwillkürlich fielen ihm die brennenden Schmerzen ein, die er schon durchgemacht hatte, spürte er wieder die Striemen an Brust und Rücken.

Nein. Da musste er schweigen.

Er nahm sich jedoch fest vor, ein aufmerksames Auge auf Kagome zu haben. Natürlich auch auf seine Arbeitgeberin. Immerhin hatte sie ihn von Hakudoshi weggeholt und ihm ein angenehmes Leben versprochen.
 

***
 

Hakudoshi kann sich glücklich schätzen, dass seine Erziehungsmaßnahmen noch fruchten. Irgendwann wird Inuyasha allerdings klar werden, dass er Kagome und ihre Mutter nur schützen kann, wenn er redet…

Im nächsten Kapitel erfährt Senator Naraku von einem Halbdämon und Inuyasha lernt den Finanzier seines ersten Turniers kennen: Sesshoumaru.
 

Bye
 

hotep



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Kommentare zu diesem Kapitel (17)
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Von:  Tigerin
2010-07-25T22:48:53+00:00 26.07.2010 00:48
Gut, dass Inu und Kouga da waren, das wäre fast schief gegangen. Ich hoffe, dass Inu bald redet, das wäre immerhin wichtig, auch wenn er schlechte Erfahrungen gemacht hat.
Inu und Kouga haben sich praktisch wie immer verhalten.. *g* aber auch Shippou. Schön, dass sein Vater noch lebt. Die Senatorin bekommt schon wieder ein paar Pluspunkte, weil sie dem kleinen Fuchs hilft..^^
Es war auch nicht schlecht wiedermal etwas von Miroku und Sango zu hören. Man sollte Sango für ihre Geduld mit Miroku echt einen Orden verleihen.. der lernt es nie..
Ich bin gespannt auf das Treffen mit Sess. Ich hab keine Ahnung, wie sie aufeinander reagieren..

LG,
Tigerin
Von:  Schalmali
2010-07-14T10:29:22+00:00 14.07.2010 12:29
Nachwirkung einer dreijährigen fiesen Sklavenerziehung hm? Na immerhin ist er jetzt sozusagen frei. Mit Kouga hat er zwar ein nerviges Problem um Kagome aber das auch nur am Rande. Inuyasha hatte da wirklich mal Glück, wer weiß was aus ihm geworden wäre, hätte Hakudoshi ihn immer weiter vermietet und so.
Von: -Suhani-
2010-07-07T20:34:21+00:00 07.07.2010 22:34
In großen STädten soll es kein Verbrechen geben? Ist doch eher so, dass die Kriminalität in Großstädten höher ist als in kleinen Städten und Dörfern. Ist zumindest mein Eindruck, wenn ich Mumbai und Essen so mit ländlichen Gegenden vergleiche.
Kouga bemüht sich ja doch ein wenig, Streitereien mit Inu Yasha zu vermeiden. Hätte ich jetzt ehrlich gesagt nicht mit gerechnet.
So langsam sollte Inu Yasha sich eine Liste mit Dingen machen, die gegen Naraku sprechen, nicht das er noch was vergisst, wenn er sich endlich mal dazu entschließt zu reden.
Bin ja mal gespannt darauf, wie es so weiter geht. Ich geh jetzt ins Bett, ist schon spät. Oder früh, je nachdem. ^^
lg
Hani
Von:  Minerva_Noctua
2010-04-27T13:20:06+00:00 27.04.2010 15:20
Und da bin ich schon wieder^^.
Es würde mich interessieren wie die Architektur der Hauptstadt aussieht.
Das Zusammentreffen mit Miroku, Kouga und Shippou fand ich gelungen.
Inu Yashas Faszination hast du wunderbar vermittelt.
Dieses Attentat auf die Senatorin und dessen Tochter fand ich fehl am Platz. Klar, es ist ein wichtiger Fortschritt in der Handlung und kam auch überraschend, aber es schien zuviel für dieses Kapitel. Die Handlung war zu abgehackt. Zwar ist der Ereignisfortlauf gut nachvollziehbar, dennoch wirkt diese Szene nicht so intensiv auf mich wie sie sollte.
Jetzt muss ich glatt das nächste Kapitel heute auch noch verschlingen. Sesshoumaru kommt und eigentlich müsste er das verwandte Blut wittern können.

Bis dann,

Minerva
Von:  Cistus
2010-03-17T18:08:19+00:00 17.03.2010 19:08
Normalerweise ist Treue ja eine schöne Sache, aber in diesem Fall eher nicht! Auch wenn man Inuyashas Gründe verstehen kann, so könnte ihn das, wenn es herauskommen sollte Ärger einbringen. Immerhin wäre es seine Aufgabe seiner Herrin zu schützen und ihr die Wahrheit zu sagen. Mal sehen wie das weitergehen wird.

Die Truppe ist also beisammen! Nun werden sich einige Leute sehr warm Anziehen können! Inuyasha ist in der Stadt! g*
mfg
Cistus
Von:  kiji-chan
2010-03-14T18:48:50+00:00 14.03.2010 19:48
Wegen der Con bin ich etwas später zum lesen gekommen, dafür hab ich ein nettes Foto als Entschädigung ^^

Inuyashas Kolegen (auch der neu dazu gekommene) sind interessant. So ein eifersüchtiger Kouga ist richtig sympatisch. Mich würd interessieren woher Inuyasha Geld für ein Geschenk haben sollte, er hat doch noch kein Turnier gehabt, wo er was verdient haben könnte.

Lieb finde ich vor allem, dass er alte Bekannte trift, die sich sogar an ihn erinnern. Bei Miroku kann ich es verstehen, die zwei waren eine Zeit lang an sich gekettet, aber Perücke ab vor Sango, sie trift sicher 100 Menschen pro Jahr.

Der Atentäter und die Bösen Jungs im Hintergrund verheißen nichts gutes.
Ob es bei Sesshoumaru anders aussieht?

ncha!
Kiji
Von:  Teilchenzoo
2010-03-14T17:27:50+00:00 14.03.2010 18:27
Oh wie schön^^! Man sieht sich immer zweimal im Leben. Da ist sein ältester Freund auch in der Hauptstadt. Freut mich zu hören, dass Miroku freigelassen wurde.

Shippou wird Inu schon noch mögen. Und wahrscheinlich von Kagome verhätschelt werden^^. Aber das hat er sich bei seiner Familiensiuation ja durchaus verdient.

Kouga und Inu gehen ja relativ gelassen miteinander um. Relativ^^.

War das attentat dem geschuldet, was Inuyasha seiner neuen herrin erzählen könnte? Oder weil Senatorin Higurashi unbestechlich und aufrecht ist? Wie gut, dass ihre beiden besten Gladiatoren zur Stelle waren. Und wie gut, dass diese so loyal sind.

Ich bin mal wirklich gespannt, wie die Geschichte wohl weitergeht. Du machst das sehr geschickt, es passt zwar alles zum "Original", aber die Geschichte ist nur in den gröbsten Eckdaten vorhersehbar. Sehr gut^^.

Lg neko
Von:  ayakoshino
2010-03-13T17:10:48+00:00 13.03.2010 18:10
Okay, ich versuch es noch mal.^^
Kouga ist Inuyasha ja gleich ganzschön angegangen, normalerweise wären die Leute vor dem bestimmt gekuscht und hätten sich nicht weiter Hoffnungen gemacht, aber Inuyasha ist nun mal aufbrausend!^^
Shippo ist auch dabei und Miroku hat er auch wieder getroffen. Da ist die ganze "Gruppe" ja jetzt in der Hauptstadt versammelt.^^
Also da haben Kagome und ihre Mutter ja echt Glück gehabt, das hätte auch leicht schief gehen können! Inuyasha ahnt jetzt das Hakudoshi etwas damit zu tun hat, will aber noch nicht reden wegen der schlechten Erfahrungen. Ich bin mal gespannt wann er doch was verlauten lässt!
Auf das Treffen von Inuyasha und Sesshomaru bin ich auch total gespannt! Mal sehen ob ihnen auffällt das sie Geschwister sind, oder wnigstens verwandt. Immerhin sehen sie sich ja doch recht ähnlich!
Ich freu mich schon total auf das nächste Kap!
lg ayako
Von: abgemeldet
2010-03-13T12:55:09+00:00 13.03.2010 13:55
Ich bin überrascht, dass Hakudoshi InuYasha Tessaiga einfach so überlassen hat. Immerhin hat er für dieses Dämonenschwert bezahlt, praktisch betrachtet, ist es also sein Eigentum, warum sollte er es einem Sklaven überlassen, für den er nur einmal eine – zugegeben große – Zahlung erhalten hat?

Was InuYashas Halbheit angeht, sollte Kouga ihn vielleicht besser nicht unterschätzen, Bastarde haben das Beste aus zwei verschiedenen Genpools und müssen i. d. R. flexibler und stärker sein als „Reinblüter“. Aber ich schätze, so wie InuYasha noch das ein oder andere zu lernen hat, ist das auch bei Kouga der Fall.

LG

Zwiebel

Von:  -Kirei-
2010-03-12T14:33:47+00:00 12.03.2010 15:33
Ahaaaaa! Aus der Zeit stammen als unsere heutigen Autogramme! XD
Freut mich, dass Miroku jetzt auch frei ist ^^
Aber anscheinend kann er sich immer noch nicht zurückhalten..-.-

Hihihi!
Ich freu mich schon auf das Treffen mit Sess..
On seine feine Nase Inu Yasha überhaupt als Verwandten identifiziert?

Ki


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