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Get Out Alive

von

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∂єя ωєιѕѕє яαυм

Hektisch presstest du dir deine Hand auf den Mund. Der Verwesungsgestank ließ dich nicht so sehr würgen wie zuvor der Geruch, der von Chromes verbranntem Körper aufgestiegen war, aber es war immer noch bei Weitem genug.

Vor dir, am Boden des kleinen Badezimmers der Hütte, in der ihr euch verbarrikadiert hattet, lag die Leiche eines Mannes. Maden wandten sich in offenen Stellen auf seinem Gesicht, in seinen Augenhöhlen und dem Mund. Der stand definitiv nicht mehr auf. Offenbar war er durch einen Kopfschuss gestorben.

Mit verengten Augen sahst du zu seiner Hand hinab, die schlaff eine Pistole hielt...

„Alles okay mit dir?“

Tsuna tauchte im Türrahmen auf, als du die Waffe gerade in deiner Jackentasche hattest verschwinden lassen. Er wich sofort zurück und hielt sich eine Hand vor den Mund, als er den Mann sah. „Oh mein Gott...“

„Der ist schon länger tot“, sagtest du und begabst dich zur Tür. Wenn du nur noch einige Sekunden mehr diesem Gestank aufgesetzt warst, würdest du dich wieder übergeben müssen. „Hat sich umgebracht, schätze ich...“

Zum Glück war Tsuna zu verstört, um zu bemerken, dass die Waffe fehlte.

Du wolltest sie behalten. Nach Lambo warst du die Person, die den Zombies am wenigsten entgegenzusetzen hatte und du dachtest, die anderen würden sie dir wegnehmen, wenn du sie ihnen zeigtest. Egoismus ist ein Überlebensinstinkt.

Gokudera schob sich durch den schmalen Flur an dir vorbei. „Was ist, Juudaime? Uh...“

Der angeekelte Laut, den er von sich gab, sagte dir, dass auch er die Leiche gesehen hatte. Die anderen folgten, kamen mit angewiderten und besorgten Gesichtern wieder aus dem Bad heraus und kehrten in den Raum zurück, der wohl mal ein Wohnzimmer gewesen war.

Lambo lag auf dem Tisch, gegen den du dich lehntest und zusahst, wie sie zurückkamen. Der Kleine schien sich inzwischen in einer Art Wachschlaf zu befinden, zitterte heftig und weinte ab und zu kläglich. Keiner von euch konnte etwas für ihn tun.

Takeshi sah vorsichtig zum Fenster hinaus. „Sie laufen da draußen überall herum. Offenbar haben sie nicht mitgekriegt, dass wir hier drinnen sind.“

„Dann sollten wir bloß leise sein“, sagtest du mit Blick auf Ryohei, der daraufhin schon empört den Mund öffnete, jedoch von Hibari unterbrochen wurde, der gerade als Letzter von dem Badezimmer zurückkehrte.

„Die Waffe fehlt.“

Alle anderen sahen ihn an. Du blicktest zu Boden. Du warst schon immer schlecht darin gewesen, etwas zu verheimlichen.

„W-Was meinst du...?“, fragte Tsuna nervös.

„Die Waffe, mit der sich der Mann das Leben genommen hat“, erklärte Hibari, dessen Geduldsfaden (wie immer) kurz davor schien, zu reißen. „Sie ist nicht da. Jemand muss sie nach seinem Tod genommen haben.“

Du hobst den Kopf und deine Augen trafen Hibaris. Er weiß es. Doch er sagte nichts.

„Vielleicht war ja vor uns schon jemand hier“, mutmaßte Ryohei mit angenehm leiser Stimme, „und hat das Gleiche durchgemacht.“

Takeshi schüttelte den Kopf, wie um eine lästige Fliege zu verscheuchen. „Und was genau machen wir hier durch?“

„Eine Zombie-Invasion“, warfst du ein und erntetest mahnende Blicke von fast allen anderen.

„_____, du machst es nur unheimlicher, wenn du sie als Zombies bezeichnest...“, begann Tsuna.

„Aber das sind sie doch“, beharrtest du. „Ich meine – sie scheinen ziemlich dumm zu sein, sie versuchen uns zu fressen und sie hören erst auf sich zu bewegen, wenn man ihnen den Kopf einschlägt. Was für Beweise braucht ihr denn noch?“

„Das tut hier eh nichts zur Sache“, brummte Gokudera aus einer Ecke.

„Stimmt.“ Takeshi nickte. „Wichtig ist, wie wir hier wieder rauskommen.“

Du seufztest und sahst zu Lambo hinab. „Das Tor ist zu. Wenn das ganze Gebiet umzäunt ist, sitzen wir in der Falle.“

„Wir müssen wieder zum Zaun gehen“, sagte Tsuna und klang dabei eher wie ein kleines Kind, das sich an eine letzte verzweifelte Hoffnung klammert, als wie ein zukünftiger Mafiaboss. „Wir müssen an ihm entlanggehen und nach einer Lücke suchen.“

„Ich glaube nicht, dass das viel bringt, Juudaime“, merkte Gokudera an. „Offenbar hat jemand den Zaun aufgestellt, damit keines dieser Dinger rauskommt.“

„Aber wer sollte so etwas tun? Wer sollte-“

„WHOA!“

Ryoheis Ausruf ließ euch herumfahren.

„Bist du verrückt?!“, zischte Gokudera ihn an. „Wenn die da draußen dich gehört haben...“

„Haben sie“, sagte Takeshi und schluckte hörbar.

Du sahst zum Fenster; doch das wäre gar nicht nötig gewesen, denn das Gebrüll, das die Zombies auszustoßen begannen, als sie euch durch die verdreckten Fensterscheiben erblickten, war unüberhörbar.

Während ihr noch entgeistert zum Fenster starrtet, begannen schon die Fäuste der Untoten gegen die Wände und die Tür zu hämmern. Ihr Gebrüll kam nun von allen Seiten.

Von dem plötzlichen Ansturm abgelenkt, schenktet ihr Ryohei erst wieder Beachtung, als aus seiner Richtung ein langgezogenes Quietschen und ein dumpfer Aufschlag zu hören waren.

Deine Augen weiteten sich. „Was zur...?“

„Hier ist ein Gang“, verkündete Ryohei und steckte den Kopf in das Loch im Holzboden, das er gerade durch Anheben einer bisher unbemerkten Falltür geöffnet hatte.

„Wo führt er hin?“, fragte Tsuna.

„Dorthin“, erwiderte Ryohei, richtete sich wieder auf und wies in die Richtung, die der Tür entgegengesetzt war.

Ein Klirren ertönte, als eine ältere, sabbernde Zombie-Frau ein Fenster einschlug und die Hand nach dem Tisch ausstreckte, auf dem Lambo lag. Hastig nahmst du ihn in die Arme und wichst vom Fenster zurück. „I-Ich bin dafür, dass wir runtergehen.“

„Was?!“, rief Tsuna aus. „Aber was ist, wenn dort unten auch welche sind? Wir wären in der Falle-“

„Nicht mehr, als wir es sowieso schon sind“, warf Hibari übellaunig ein, ging an Ryohei vorbei und sprang ohne zu zögern in das Loch.

Das leise widerhallende Geräusch von Schuhen auf dreckigem Boden sagte euch, dass er heil angekommen war.

Jetzt wurde das Brüllen und Stöhnen um euch herum lauter. Noch mehr Scheiben wurden eingeschlagen; blasse, blutverschmierte Hände langten nach euch und der Schrank vor der Tür schob sich Stück für Stück mehr in den Raum.

„Er hat Recht“, gab Takeshi zu und wies zur Falltür. „Wir sollten dort hinunter flüchten, solange wir können. _____, geh du vor.“

Du sahst fragend von ihm zu Tsuna, der nickte. Mit einem kurzen Durchatmen gingst du zum Loch, drücktest Lambo an dich und sprangst in die Dunkelheit.

Der Boden kam schneller als erwartet und deine Beine schmerzten noch vom plötzlich Aufprall, während du vorwärts stolpertest, um den anderen nicht im Weg zu sein. Du konntest nichts sehen. „Hibari...?“

„Ja.“ Seine Stimme war viel näher als gedacht – direkt rechts von dir. Du zucktest zusammen und wanktest nach links, richtetest deine Augen auf den Punkt, an dem du sein Gesicht vermutetest.

„Ähm – hi“, murmeltest du, einfach nur um irgendwas zu sagen.

„Das ist nicht witzig“, erwiderte er kühl.

„Sollte es auch nicht sein“, kam es beleidigt von dir.

Das Rascheln von Kleidung war zu hören. Irritiert strecktest du die Hand aus. „Hibari!“

„Was?“ Seine Stimme klang fast gelangweilt.

Deine Hand fand seinen Ärmel und hielt ihn fest. „Lass mich hier nicht alleine im Dunkeln stehen.“

„... Hatte ich nicht vor.“

Dir blieb nicht viel Zeit, um verlegen zu werden, da du jetzt hören konntest, wie Tsuna, Gokudera, Ryohei und Takeshi rasch nacheinander zu euch in den Gang sprangen. Der schwache Schimmer, der zuvor nacheinander von ihren Schatten verdeckt worden war, verschwand nun ganz, als Takeshi die Falltür zuzog.

Jetzt standet ihr in völliger Finsternis da.

„_-_____...?“ Das war Tsunas Stimme. Du ließt Hibaris Ärmel los – wegen der Dunkelheit konntest du nicht sehen, wie sich seine Augen deutlich verengten – und bewegtest dich vorsichtig in seine Richtung.

„Hier bin ich...“

Tsunas ausgestreckte Arme fanden schnell deine Schultern und er umarmte dich flüchtig, wobei er darauf achtete, Lambo nicht wehzutun. „Alles in Ordnung?“

„Ja... Was habt ihr da oben noch gemacht?“

Ein dumpfes Krachen war zu hören, als offenbar der Schrank vor der Tür umgeworfen wurde.

„Wir haben den Griff an der Falltür abgeschlagen“, antwortete Takeshi von etwas weiter hinten. „Damit sie uns nicht folgen können.“

„Wird aber wohl trotzdem nicht allzu lange dauern...“, murmelte Gokudera unheilvoll. Oh ja, er war schon ein Optimist, der gute Hayato.

„Dann lasst uns gehen!“ Unglaublicher Weise schien Ryohei irgendwoher neue Energie geschöpft zu haben und schien jetzt um einiges agiler als noch im Wald. „Ich hoffe nur, wir verlieren uns nicht in dieser extremen Dunkelheit!“

„Vielleicht sollten wir uns alle an den Händen halten, damit wir uns nicht verlieren?“, schlug Takeshi vor.

Gokudera murmelte etwas Unverständliches, doch Tsuna sagte: „Das halte ich für eine gute Idee. Wir müssen jetzt unbedingt zusammen bleiben. _____, könntest du... Hibaris...“ Es hörte sich an, als sähe sein Gesichtsausdruck gerade sehr verunsichert aus. „Hi-Hibari, könntest du _____s Hand...?“

Ein genervtes Seufzen ertönte, dann spürtest du, wie sich eine angenehm warme Hand, etwas größer als Tsunas, um deine schloss. Dein Gesicht brannte. Du schlucktest. „O-Okay. Tsuna, legst du die Hand auf meine Schulter oder so...? Ich hab Lambo hier...“

„Ja, kein Problem.“

Die Jungs hinten brauchten recht lange, um einander zu finden und sich dann auch noch dazu durchzuringen, Händchen zu halten. Besonders Gokudera und Ryohei hatten so ihre Probleme damit. Am Ende konnte Gokudera seinen Willen durchsetzen und hinter Tsuna gehen, dann folgte Takeshi und dann Ryohei.

Als Hibari dann endlich abrupt losging und du deshalb fast gestolpert wärst, konntet ihr die Untoten über euch trampeln und brüllen hören. Wieder hallte ein abgeschwächtes Knallen durch den Gang, das wohl von einem weiteren zerstörten Möbelstück herrührte. Vor Angst verstärktest du den Druck um Hibaris Hand – und warst überrascht, als er diesen erwiderte. Es hatte etwas Beruhigendes und du lächeltest dankbar, auch wenn es niemand sehen konnte.

Nach einiger Zeit – es hätten zwei, aber auch fünf oder zehn Minuten sein können – blieb Hibari plötzlich stehen und du konntest gerade noch rechtzeitig anhalten, um nicht in ihn hineinzulaufen. Allerdings tat Tsuna eben dies dann bei dir und, dem folgenden Fluchen nach zu urteilen, Gokudera bei Tsuna, Takeshi bei Gokudera und Ryohei bei Takeshi.

„Was ist?“, fragtest du Hibari, die Beschwerden der anderen ignorierend.

Er ließ deine Hand los. „Hier ist eine Tür.“

„Kannst du sie öffnen?“, fragte Tsuna.

Kurz war es still bis auf ein paar undefinierbare Geräusche, die von Hibaris Versuchen herrührten, die Tür zu öffnen; dann ertönte ein lautes Krachen, das euch sagte, dass er nun auf Gewalt zurückgriff, und anschließend war ein Strahl hellen Lichts zu erkennen, der durch einen Türspalt fiel und rasch breiter wurde.

„... Wow“, brachtest du atemlos hervor, nachdem ihr eine Weile einfach nur mit wegen der plötzlichen Helligkeit verengten Augen in den großen Raum vor euch gestarrt hattet.

Dieser Ort hatte absolut nichts mit der Hütte oder dem Gang gemein, aus dem ihr gerade gekommen wart. Der Boden und die Wände leuchteten förmlich in einem unnatürlichen Krankenhausweiß, reflektierten den Schein der großen Neonlampen an der Decke. An der rechten Wand befand sich etwas, das wie große, metallene Aktenschränke aussah, während die linke komplett von einer riesigen Computeranlage verdeckt wurde, die insgesamt neun Monitore hatte. Einige der Bildschirme waren eingeschaltet.

Ryohei war der Erste, der den Raum betrat. Um genau zu sein, stolperte er hastig an euch vorbei und starrte mit großen Augen die Monitore an. „Ist das... der Wald?“

Ihr folgtet ihm, du und Tsuna mit unsicheren Blicken, und Takeshi schloss umsichtig die Tür hinter euch – so gut es eben ging, denn Hibari hatte das Schloss zerstört.

Tatsächlich konnte man auf dreien der neun Bildschirme Bäume sehen, die so aussahen, als könnten sie gut in dem Wald stehen, durch den ihr gerade um euer Leben gerannt wart – zumal auf einem auch das Eingangstor des Zauns zu sehen war. Der mittlere Bildschirm, welcher der größte war, zeigte ein kleines Reetdachhaus, um das Menschen herumschlurften und missmutig gestikulierten. Es war das Haus, aus dem ihr gerade erst gekommen wart.

„Was...“

Dein Blick wanderte über die restlichen Bildschirme. Da waren mehr Häuser; es sah nach einem kleinen Dorf aus, in dessen Hintergrund man den Wald sehen konnte. Auf den kleinen Schotterstraßen zwischen den Häusern lagen Leichen, die förmlich auseinandergerupft worden sein mussten. Überall waren Blut, abgerissene Körperteile und Fliegen zu sehen, so viele Fliegen. Sie saßen in dem aufgebrochenen Schädel eines Kindes, auf dem blutigen halben Arm, der mitten auf der Straße lag, in den Lachen von Blut vor den Haustüren... Du wandtest dich ab.

„Was ist hier nur passiert?“, fragte Tsuna leise. Er und die anderen vier starrten immer noch auf die Monitore; dir war es schleierhaft, wie sie dem standhalten konnten.

Mit Lambo auf dem Arm begannst du, in den Schubladen des Aktenschranks zu wühlen, um dich abzulenken. Papiere. Jede Menge davon. Ab und zu zogst du eines davon heraus und last ein paar Worte, in der Hoffnung, etwas zu finden, das euch weiterhalf.

„Die haben dem da das Herz rausgerissen...“, murmelte Ryohei und klang fast beeindruckt.

„Das ist eine Leber und kein Herz“, konntest du Hibari genervt sagen hören und widerstandest dem Drang, dich umzudrehen. Leber oder Herz – du wolltest es wirklich nicht sehen.

„Was ist das?“, fragte Takeshi plötzlich. „Da bewegt sich jemand.“

„Nur ein Zombie“, sagte Gokudera. „Guck, jetzt isst er die Leber von dem Typen.“

Du hörtest, wie Tsuna ein angewidertes Geräusch machte, sich umdrehte und zu dir ging.

„Hast du etwas Brauchbares gefunden?“

„Ich denke schon“, antwortetest du langsam und sahst von der Mappe auf, deren Inhalt du gerade überflogen hattest, ohne viel davon zu verstehen. Allerdings waren einige Passagen mit einem Textmarker hervorgehoben worden, was dir den Inhalt wichtig erscheinen ließ. „Seht euch das an.“

Die anderen drehten sich zu euch um und du gabst Tsuna die Mappe, weil es allmählich zu schwer für dich wurde, Lambo nur in einem Arm zu halten.

„Ähm...“ Tsuna räusperte sich. „Das ist Italienisch. Gokudera?“

Er hielt Gokudera die Mappe hin, der sie mit einem Stirnrunzeln entgegennahm und las.

„Das ist...“, begann er quälend langsam, als wolle er den Moment herauszögern, in dem er euch mit der erschreckenden Wahrheit konfrontierte.

„Ein Virus“, ergänzte Hibari, als Gokudera eine Pause machte, um durchzuatmen.

Ihr saht ihn überrascht an und du stelltest die große Frage als Erstes. „Du kannst Italienisch?“

Hibari zuckte nur mit den Schultern, als sei das doch eh nicht weiter wichtig – was es in diesem Augenblick auch gar nicht war.

Gokudera sah Hibari beinahe verstört an, räusperte sich und wandte sich wieder der Mappe zu. „Ja... Ein Virus. Hier steht, wenn man infiziert ist, dauert es zwei Stunden bis zur... riforma, äh, Wandlung.“ Er wirkte nervös. Aber das war in dieser Lage wohl normal. „Offenbar wurde es hier hergestellt und... getestet. Es gibt keine Möglichkeit der Heilung, wenn man erst einmal infiziert ist. Das Virus scheint...“ - er blätterte um und las auf der nächsten Seite weiter - „Gehirnzellen abzutöten. Daher kein Gegenmittel.“

Er las noch weiter, während ihr nur angespannt schwiegt, darauf wartend, noch mehr zu erfahren. Doch er sagte nichts.

„... Und?“, fragte Takeshi nach einer Weile.

Gokudera sah mit ernstem Blick zu ihm auf, ohne zu antworten, woraufhin ihm Hibari mit einem genervten Seufzen die Mappe auf den Händen nahm.

„Übertragung erfolgt durch Körperflüssigkeiten“, murmelte er und schaute zu dir, dann zu Lambo in deinen Armen.

Du schlucktest. Das kann nicht sein. Das kann einfach nicht sein. Es muss ein Heilmittel geben.

Die anderen folgten seinem Blick und ihr alle wusstet, was es bedeutete.

Nein, nein...

Ihre Blicke waren wie Messerstiche in deine Brust. Du wolltest zurückweichen, standest jedoch schon mit dem Rücken zum Schrank.

Schaut ihn nicht so an. Es wird alles gut werden. Lambo wird nicht...

„Wir kriegen das schon hin.“ Tsunas Stimme klang sanft, doch sie zitterte ein wenig. „Jetzt wissen wir immerhin ein wenig mehr.“

„Es sind Menschenexperimente“, brachtest du fast hysterisch hervor. „Das Virus wurde an den Dorfbewohnern getestet und hat sie alle in... in Zombies verwandelt! Verdammt, wer macht so eine Scheiße? Und warum? Und wer zur Hölle stellt ein Virus ohne Gegenmittel her?!“

Natürlich konnten sie dir keine deiner Fragen beantworten.

„Vielleicht ist es aus dem Ruder gelaufen“, mutmaßte Takeshi, während Hibari sich zurückzog, um weiter die Papiere durchzulesen. „Vielleicht bestand die Möglichkeit eines Ausbruchs und deshalb hat man den Zaun aufgestellt... Und vielleicht ist deshalb niemand hier in diesem Raum. Was, wenn jeder Mensch hier außer uns infiziert ist?

Du hättest nie gedacht, dass Takeshis Worte dir jemals einen eiskalten Schauer über den Rücken jagen könnten. Aber eben dies war gerade geschehen. Seine Worte machten dir Angst.

Mit ungläubigem Blick sahst du zu Lambo hinab. „Das kann doch alles nicht wahr sein...“

Erst solltet ihr Chrome verlieren und dann auch noch Lambo? Und wozu? Warum wart ihr hier?

Tsuna sah Takeshi beinahe empört an, dann legte er eine Hand auf deine Schulter. „Keine Sorge, _____. Wir kommen hier irgendwie raus.“

Du nicktest stumm, obwohl du nicht mehr daran glauben konntest.

„Was machst du da, Hibari?!“, fragte Ryohei, der ganz froh darüber schien, sich von eurem äußerst düsteren Gespräch ablenken zu können.

Hibari antwortete nicht, drückte nur weiter auf der Tastatur herum und änderte offenbar irgendwelche Einstellungen, denn nach wenigen Sekunden schienen die Kameras in einen Wärmebild-Modus zu wechseln.

Dann änderte er alle paar Sekunden das Bild auf dem großen Monitor, wechselte offenbar zwischen den verschiedenen Kameras und schien nach etwas Ausschau zu halten.

„Was soll das werden?“, fragte Gokudera argwöhnisch, doch Hibari drückte ihm nur die aufgeschlagene Mappe in die Hände, ohne ihn anzusehen. Gokudera schien sich zuerst lautstark beschweren zu wollen, überlegte es sich aber anders, als er die Seite sah, die Hibari offenbar gerade gelesen haben musste.

„Zweiunddreißig Grad...“, murmelte er und sah wieder zum Bildschirm auf.

„Was ist mit zweiunddreißig Grad?“, fragte Tsuna.

„Die Körpertemperatur der Infizierten beträgt höchstens zweiunddreißig Grad“, erklärte der Halbitaliener in wies auf die entsprechende Zeile auf der Seite. „Bei einem gesunden Menschen sind es aber sechsunddreißig.“

„Das heißt, er sucht nach Leuten, deren Temperatur normal ist?“, fragte Ryohei und sah ebenfalls auf den Bildschirm.

Hibari ignorierte sie alle, suchte nur weiter jeden von den Kameras eingefangenen Winkel nach gesunden Menschen ab. Du legtest eine Hand an Lambos Wange. Sie fühlte sich unnatürlich kühl an.

Nach einigen Minuten wurde er fündig. Hibari fand den einzigen Menschen innerhalb des Elektrozauns außer euch, der noch wirklich am Leben war. Er hielt inne uns musterte den Bildschirm.

Deine Aufmerksamkeit wurde erst darauf gelenkt, als Tsuna entsetzt aufkeuchte. „Ein... Kind?“

Er hatte wohl Recht. Auf dem Monitor war, rot und orange im Wärmebild-Modus leuchtend, die Gestalt eines kleinen Menschen zu erkennen, der mit angewinkelten Knien auf der Seite lag und sich nicht rührte. Nur wenige Meter entfernt schlurften größere Gestalten, deren Farben eine Temperatur von etwa dreißig Grad anzeigten, schwerfällig an ihr vorbei.

Hibari schaltete in den normalen Modus um und jetzt konntet ihr sehen, dass dort, wo man gerade noch die Farben des Kindes gesehen hatte, ein hölzerner Kleiderschrank stand. Die Untoten, die an ihm vorbeiwankten, gingen gerade zur Tür hinaus. Offenbar hatten sie sich auf der Suche nach etwas Essbarem in dem Haus umgesehen und das Kind nicht entdeckt.

Nach und nach wanderten eure Blicke von dem Bildschirm zu Tsuna. Er würde entscheiden. Er war der Boss.

Tsunas Hände waren zu Fäusten geballt, sein Blick war starr. „Wir gehen dorthin. Wir müssen dem Kind helfen.“

Ja, dachtest du mit Blick auf Lambo, wenigstens ihm.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  CelestieSara
2010-06-10T08:59:42+00:00 10.06.2010 10:59
Hahaha, in jeder anderen Situation hätte ich die Zwiespalt, in der der Leser wegen ihrer Gefühle steckte, als süß und äußerst lustig empfunden...hier ist es sowohl fehl am platz (in einem ganz natürlichen sinne, soll nicht negative sein xD) als auch irgendwie wunderbar ablenkend...für den moment. Wäre schön, wenn das ihr einziges problem wäre...;_;

Ich kann mir absolut keinen Reim auf alles machen, wer der täter ist, warum er das macht udn alles. KEINE AHNUNG, weil es mitten in der nacht ist und ich nicht zu rationalen gedanken fähig bin, obwohl ich jetzt noch für sportklausur lernen müsste. ABER EGAL XD

>„Die haben dem da das Herz rausgerissen...“, murmelte Ryohei und klang fast beeindruckt.
>„Das ist eine Leber und kein Herz“, konntest du Hibari genervt sagen hören und widerstandest dem Drang, dich umzudrehen. Leber oder Herz – du wolltest es wirklich nicht sehen.

Best scene EVA xD Naja, weiter!
Von:  Mii-
2010-03-17T08:07:16+00:00 17.03.2010 09:07
>„Wird aber wohl trotzdem nicht allzu lange dauern...“, murmelte
>Gokudera unheilvoll. Oh ja, er war schon ein Optimist, der gute
>Hayato.

Haha, yup XD aber komm schon, wie kann man in so einer Situ nur optmistisch sein, jetz ma ehrlich! XDDDDD
auf jeden fall war das kappi voll toll :D
ich frag mich wer das Kind is - vllt Fuuta? oO' XD

Und wieso kann Hibari italienisch? XD naja, iwi kann der ja eh alles~ XD
freu mich aufs nächste Kappi~ :3
Von: abgemeldet
2010-03-15T19:32:28+00:00 15.03.2010 20:32
Ich tick aus!!!
So toll +___+
Bitte, bitt mach schnell weiter! >___<
Die is einfach nur genial die ff. ^__^
Kanns kaum erwarten das nächste Kap. zu lesen! *___*
Von:  Sherry-Yumi
2010-03-15T17:32:55+00:00 15.03.2010 18:32
OMG!!! O.O
Diese Story wird immer geiler! >.<
Maaan ich fand dieses Kap sogar noch besser als das andere!
Dabei dacht ich, dass so eine Steigerung gar nicht mehr möglich wäre.
LAMBOO!!!NEEIIIN! WISO?
Hat er dich so genervt, dass du ihn gleich mit disem blöden Virus infizieren musstest?
Wobei das eine total geniale Idee ist!- Also der Virus.
So erklären sich die ganzen "Zombies!"
Echt super spannend!
Ich war so gefesselt beim lesen, dass es mir auch so vorkam als wären es weniger als 3000 Wörter. -> es war so schnell zu Ende ;_;
Hibari ist sooo toll! *_*
Er kann Italienisch! Yeah xDD (und er hat meine Hand gehalten >.<)
Bitte mach weiter so :)
xxx Yumi




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