Liebes-Intermezzo
Es regnete in Strömen. Trunks stand unter seinem Schirm, umringt von spiegelnden Pfützen. Er wartete. Stand vor dem imposanten, riesigen grauen Gebäude, der Universität, und wartete. Son Gohan sollte jeden Moment rauskommen. Die Vorlesung die er besuchte war eigentlich schon seit einer halben Stunde vorbei. Trunks wurde allmählich ungeduldig. Sehnsucht dehnte die Minuten zu kleinen, unerträglichen Ewigkeiten.
Das gläserne Hauptportal ging auf, mittlerweile wahrscheinlich schon zum hundertsten Mal. Doch diesmal – statt bloss wieder einer der vielen anderen Studenten – trat tatsächlich endlich Son Gohan durch die Türe. Er blickte mit gerunzelter Stirn erst in den dunklen Himmel hinauf, zog dann den Kragen seines Mantels in den Nacken und trat schliesslich mit eingezogenem Kopf die Treppe hinunter, auf den Vorplatz.
Trunks eilte ihm atemlos entgegen. „Son Gohan!“ rief er. Und endlich sah Son Gohan in seine Richtung. Sein Gesicht erhellte sich gleich einem Sonnenstrahl, der plötzlich durch das matte Grau eines Regenschauers flutet.
„Oh Trunks…“ rief er sanft und hastete seinem Geliebten in die Arme. Dort wo sie beide zu stehen kamen, sich sehnsüchtig umschlangen, breitete sich zwar ein See aus Pfützen auf dem glänzenden Asphalt aus, doch es kümmerte die beiden Liebenden nicht im geringsten.
„Wenn ich gewusst hätte, dass du hier stehst und wartest, hätte ich mich nicht so lange mit dem Dozenten unterhalten…“, bedauerte Son Gohan weich lächelnd.
„Macht doch nichts… Ich wollte dich eben überraschen.“
„Na das ist dir gelungen“, schmunzelte Son Gohan und wuschelte Trunks kurz durchs Haar. „Und? Wo woll’n wir hin? Möchtest du was trinken gehen? Einen heissen Kaffee vielleicht?“ fragte er ihn dann.
Trunks Wangen glühten rot auf. „Ähm… ich… also. Ich weiss nicht… Ich möchte dir einfach nur nah sein und… ach…“ Er blickte verlegen zu Boden.
Zärtlich lächelnd streichelte Son Gohan Trunks heisse Wange. „Es braucht dir doch nicht peinlich zu sein, wenn du mit mir ins Bett willst.“
Jetzt wurde Trunks noch röter. „Nein, äh…nicht nur… also… Nicht dass du denkst, das sei das einzige was ich will… ich…“ stammelte er.
„Hey…“ besänftigte ihn Son Gohan. „Du musst dich für dein Begehren nicht entschuldigen. Wir lieben uns. Und da sehnt man sich auch körperlich nacheinander. Das ist doch nichts, wofür man sich schämen müsste.“
„Aber… es gibt doch soviel andere Dinge, die man gemeinsam tun könnte… Und ich… ich will nur… nur das eine… Das ist doch primitiv…“
Son Gohan schüttelte den Kopf, immer noch mit diesem sanften, leicht belustigten, aber durch und durch verständnisvollen Lächeln auf den Lippen. „Aber dieses eine, Trunks, ist eben das allerschönste, was man gemeinsam tun kann…“ Und dann senkte er sein Gesicht zu ihm hinab, flüsterte ihm zu: „Ich möchte es ja auch. Mehr als alles andere...“
Trunks erschauerte vor Liebe und vor Verlangen.
„Das Problem ist nur“, sprach Son Gohan auf einmal nüchtern und richtete sich wieder auf, blickte um sich. „Wohin gehen wir?“
Trunks zuckte mit den Schultern. „Ich dachte, vielleicht bei dir im Studentenheim…“ Son Gohan lächelte traurig. „Ich fürchte, dort werden wir nicht alleine sein. Leider teile ich mein Zimmer mit zwei anderen Studenten.“
„Oh…“ Trunks senkte enttäuscht sein Gesicht.
Son Gohan grübelte einen Weile vor sich hin. „Ich habe eine Idee!“ sagte er dann plötzlich. „Im Universitätsgebäude hat’s abschliessbare Dunkelkammern! Für die Photographie-Studenten. Na, wär das was?“ er grinste Trunks verwegen-lüstern zu. „Wir wären dort völlig ungestört…“
Trunks sah ihn zweifelnd an. „Und da ist wirklich niemand?“
„Nein. Um diese Zeit ist dort kein Mensch.“
„Okay…“ gab sich Trunks nach einigen Momenten des Zögerns schliesslich einverstanden. „Wenn es die einzige Möglichkeit ist…“
Schliesslich gingen sie in das Gebäude, schlenderten zunächst unschuldig durch die Gänge als wären sie bloss zwei Studenten, huschten dann in die Kellerräume hinab, wo sich die Dunkelkammern befanden, schlichen an Mauern entlang und spähten an Ecken vorbei, um sich zu vergewissern, ob nicht doch noch irgendwer dort unten war. Sie begannen zu kichern und Gefallen an diesem aufregenden Spielchen zu finden.
Als sie bei den Dunkelkammern ankamen, war dort tatsächlich alles menschenleer und sie konnten sich ungesehen in einen der Räume verdrücken.
Kaum daß Son Gohan die Tür des winzigen, engen Raums abgeschlossen hatte, schlangen sich auch schon Trunks Arme um ihn, sein sehniger Körper drückte sich innig an den seinen. Son Gohan tastete nach dem Lichtschalter, und ein mattrötlicher Schimmer breitete sich im Raum aus.
„Romantisch, findest du nicht?“ hauchte er Trunks grinsend zu.
„Hat was Verruchtes…“ erwiderte dieser.
„Na, dann passt es ja zu dem, was wir hier vorhaben…“ flüsterte Son Gohan mit heisser, Lust erfüllter Stimme und hob Trunks auf den Tisch währenddessen er selbst davor stehen blieb. Stürmisch zog er ihm Hose und Hemd aus, entkleidete auch sich selbst und betrachtete Trunks einige Herzschläge lang einfach nur, seine Blösse, seinen geschmeidig muskulösen Körper, von rotem Licht übergossen.
Trunks liess sich dann nach hinten auf den Tisch sinken, lag nun da, mit angewinkelten Beinen, erhobenen Armen und einem Blick, der nur die einen Worte zu formen schien: Nimm mich!
Und Son Gohan tat es, liebte ihn, lange, innig, jeden von Trunks’ seufzenden Atemzüge geniessend, jeder Regung seines bebenden Körpers mit hungrigen Augen folgend.
Das Rot auf ihrer Haut, so heiss wie die Lust, die sie empfanden.