One-shot
Es war anfang Sommer. Die Zeit, in der alles blüht, die Vögel zwitschern und es angenehm warm ist. Es schienen alle guter Laune zu sein und der Park war erfüllt von fröhlichen Kinderstimmen und Gelächter. Auch, wenn ich den Winter mit seinen schönen Winterlandschaften dem Sommer vorzog, mochte ich es. Ich saß mit ein paar Freunden auf einer Decke in diesem Meer aus Rasen und Blumen, als ich dich zum ersten Mal sah; dein blondes Haar glänzte in der Sonne und das Strahlen deiner Augen hätte es mit ihr aufnehmen können. Sie hatten einen wunderschönen Blauton, der mich faszinierte, wie nichts je zuvor. Auch heute sehe ich noch oft dein Gesicht vor mir, sehe, wie du gelacht und dein Leben genossen hast. Ich habe es immer geliebt, wie du mich angelächelt hast und keine Worte brauchtest, mich zu verstehen, mich aufzumuntern. Aus diesem Sommer, indem ich dich das erste mal sah, wurde Herbst, aus Herbst fast ein Winter. Monate, in denen wir Essen, ins Kino oder feiern gingen. Monate, in denen ich glücklich war, dich bei mir zu haben. Monate, die viel zu schnell vorrübergingen. Oft frage ich mich, warum es nicht mehr so sein kann, wie es früher war, warum ein betrunkener Fahrer dich hat anfahren müssen, ohne auch nur unter Verdacht zu geraten, weil er Fahrerflucht begangen hatte. Warum du anschließend inneren Verletzungen erliegen musstest. Seitdem zieht sich jede Minute ewig hin und die Tage sind zäh und klebrig wie Kaugummi, wollen einfach nicht vorüber gehen.Eine einzelne Träne läuft mir über die Wange. Es soll meine Letzte sein. Ich werfe einen Blick in das Wasser tief unter mir, dass nun, im tiefsten Winter, zwar nicht friert, aber eiskalt sein muss und bei dem Gedanken, gleich wieder bei dir zu sein, zieht sich mein Herz freudig zusammen. Ich muss lächeln. Ich komme.
