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Eine Nacht des Unlebens

Die Reisende
von

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Als ich wieder aufblickte, war ich abermals nur noch wenige Meter von dem alten Firmensgebäude entfernt. Jemand stand an der Ecke und rauchte. Mit einem Ruck hielt ich an. Kannte ich diesen Kerl nicht? Tief zog ich die Luft ein, doch das einzige was ich wittern konnte, war der Gestank seine Zigarette. Er überdeckte leider alles andere. Ich näherte mich einen weiteren Schritt. Na so was?! Dann endlich erinnerte ich mich. Das war dieser Junge, der zu dieser Gang gehörte und mir stets etwas nachrufen musste. Prüfend blickte ich mich um. Wie es schien, war er allein.

Mit langsamen Schritten trat ich stetig auf ihn zu. Kam ich jetzt etwa doch noch zu einem Häppchen?
 

Der junge Kerl wirkte auf einmal irgendwie verschüchtert, als ich mich näherte. Was sollte ich ihm jetzt sagen?

„Wartest du auf jemanden?“

Er ließ sofort die angerauchte Zigarette fallen und trat diese aus.

„Ja. Auf dich?!“ Er nahm die Hände in die Taschen.

„Spionierst du mir nach?“ Als ich genau vor ihn stand, bemerkte ich, dass er mindestens einen Kopf größer war als ich. Er stank nach Nikotin und Alkohol. Und dennoch verspürte ich Durst. In letzter Zeit war ich einfach zu kurz gekommen.

Anstatt einer Antwort bekam ich jedoch nur ein Grinsen. Wenn er mir nachstellte, konnte er mir durchaus gefährlich werden.

„Wo hast du denn deine Clique?“ Ich sah mich abermals kurz um, doch auch jetzt konnte ich weder jemanden sehen noch hören.

„Die sind nicht hier“, gestand er mir schließlich. „Im Augenblick kann ich keinen von denen gebrauchen.“

Mein überraschter Blick wanderte über sein gänzlich haarloses Gesicht.

„Nicht gebrauchen?“ Ich verstand nicht ganz.

„Na ja, ich... die Anderen finden dich irgendwie unheimlich. Ich aber nicht! Und ich hab auch keine Angst vor dir! Im Gegenteil.“

Er hatte also keine Angst? Das würde sich bestimmt noch ändern...

„Und was willst du von mir?“

„Ich wollte fragen, ob du vielleicht Lust hättest mit mir...?“ Er brach ab und verdrehte stattdessen verheißungsvoll die Augen.

Na super, dachte ich mir. Wieder einer von diesen Witzbolden, der einfach nur mal ein Nümmerchen wollte. Darum also immer die dummen Sprüche. Alles nur Imponiergehabe. Im Augenblick war es jedoch etwas ganz anderes, wonach ich mich sehnte. Dafür war zwar bis jetzt auch nach dem Sex immer noch Zeit gewesen, doch wenn ich mir diesen Jüngling anschaute...

„Wie alt bist du, Kleiner?“, provozierte ich ihn. Er war einer von diesen Hip-Hop-Gestalten und schon von daher gar nicht mein Typ.

Mit seiner Antwort ließ er sich Zeit. Ich verschränke die Arme vor der Brust und wartete.

„Denkst du wirklich, ich will mich strafbar machen, wenn ich es mit einem Minderjährigen treibe?“, zog ich als Ausrede vor.

Er schnaubte gereizt. „Ja, schön. Ich bin erst 17, aber wenn ich dich so ansehe, kannst du auch kaum Älter sein.“

Jetzt war ich es, die ein breites Grinsen im Gesicht hatte. Dabei musste ich jedoch darauf achten, dass es nicht zu breit wurde und ich meine Eckzähne entblößte. Normalerweise waren sie nicht viel anders, wie die der Menschen, aber im Augenblick hatte ich ein solches Verlangen nach Blut, dass sie sicherlich bereits ein Stück gewachsen waren.

„Was habe ich denn davon, wenn ich dich rann lasse?“

Diese Frage überraschte ihn und machte ihn für den Moment sprachlos.

„Na ja, ähm... Spaß?“

Mein Jagdtrieb war geweckt worden. „Na schön. Lass uns Spaß haben...“
 

„Hast du einen Namen?“, fragte ich und hatte auch bereits die eiserne Klinke der Flügeltür in der Hand, welche in die Halle führte.

Dieser Knabe spielte jetzt doch wirklich den Draufgänger. Versuchte er mich mit seinem Verhalten tatsächlich zu täuschen? In seinen Augen lag Angst. Wenn er wüsste, dass er sich diesen Aufwand sparen konnte, da ich diese längst roch...

Ich schob ihn ohne Kraftanstrengung einfach rückwärts durch die Tür.

„Hat es dir die Sprache verschlagen? Du bist doch sonst so Mutig!“

„Dominic.”

„Na es geht doch.“ Triumphierend grinste ich ihn an. Er hatte nicht die leiseste Ahnung, was ihm jetzt bevor stand.

Während ich mit der einen Hand ihn immer noch vor mir her schob, ließ ich mit der Anderen die Tür wieder ins Schloss fallen. Nun konnte mein Spiel beginnen.

Ganz nah baute ich mich vor ihm auf und blickte ihm starr in die Augen. Dominic legte mir die Arme auf die Schulter und setzte sofort zu einem ersten Kuss an.

„Du bist ja doch mutiger, als ich dachte“, gestand ich ihm und brachte ihn zunächst noch mit den Armen auf Abstand, um den Schein noch etwas zu wahren. Hatten sie ihm vielleicht Geld geboten, für das, was er hier jetzt allen Ernstes versuchte? Ich blickte mich kurz um, aber ich konnte auch hier weder jemanden sehen, noch riechen.
 

Mit einer fast schon liebevollen Bewegung strich mir Dominic die Haare hinter mein linkes Ohr und schmuste sich eng an mich.

„Du ist wirklich hübsch...“, flüsterte er.

Noch, fügte ich in Gedanken hinzu und erlaubte ihm diese Umarmung. Es fühlte sich angenehm an, doch mein augenblickliches Anliegen war ja wie bereits erwähnt ein ganz anderes. Ich hatte nicht vor, dieses Spiel hier in die Länge zu ziehen. Ich hatte einfach nur Durst.

Bestimmend fasste ich ihn an der Jacke und gab ihm jetzt doch eine Chance, mich zu küssen. Seine Lippen fühlten sich irgendwie rau an. Ich hatte nun wirklich schon weichere Lippen küssen dürfen. Und Dominic? Er versuchte natürlich sofort, mir seine Zunge in den Hals zu stecken. Wie ich so etwas hasste. Ein kurzer, warnender Biss in seine Zunge, veranlasste ihn sofort zu einem Rückzug. Ich hatte seine Zunge dabei nicht verletzt. Anderenfalls hätte ich mich wohl sofort auf ihn gestürzt, beim Geschmack von warmem Blut. Dennoch spürte ich, wie ein Zittern durch meinen Leib rauschte. Wie ein Mensch auf Drogenentzug musste es sich wohl abfühlen.

„Lass uns nach oben gehen“, flüsterte ich stattdessen und fasste nach seiner Hand.

„Du bist ziemlich kalt“, bemerkt er, doch von seiner Gier auf meinen Körper gänzlich eingenommen, war er wohl jetzt zu keinen so wirklich klaren Gedanken in der Lage. Er folgte mir wie ein Hündchen.
 

Noch fester griff ich seine Hand, als ich ihn die Treppe hinauf, zum ehemaligen Büro hinter mir herschleifte. Ich riss die Tür auf und zog ihm mit einem starken Ruck hinein. Dominic schnappte nach Luft, als wir eingetreten waren. Bekam er es jetzt etwa doch mit der Angst zu tun?

„Hier stinkt es ja erbärmlich“, gab er angewidert von sich und schüttelte sich tatsächlich von meinem Griff frei. „Können wir nicht lieber zu dir gehen?“

Ich hatte nun wirklich schon schlimmer stinkende Orte betreten. Die nächtliche Gasse zum Beispiel, die mir eine Bekanntschaft eingehandelt hatte, die ich wohl besser nicht haben sollte.

Mein überraschter Blick hing sofort an seinem Gesicht. Mit einem hektischen Kopfschütteln lehnte ich seinen Vorschlag jedoch augenblicklich ab. Nicht auszudenken, wer uns jetzt noch auf der Straße begegnen konnte. Ganz zu schweigen davon, dass ich meine Blutgier schon lange nicht mehr unter Kontrolle hatte.

Während ich ihn abermals an der Jacke packte, räumte ich mit der anderen Hand flüchtig Papier und Dreck vom massiven Eichenholzschreibtisch.

„Das ist nicht dein ernst?“

Er schluckte und sah sich abermals angewidert um.

Die Angst, die er plötzlich auszustrahlen begann, setzte mich förmlich in einen Rauschzustand, der mich alles andere vergessen lies.

„Nimm mich, Dominic. Jetzt!“

Als ich ihm diese Worte sagte, weiteten sich seine Augen. Was hatte er nur gesehen?

Er riss sich los und war mit einem Sprung plötzlich wieder an der Tür. Ich musste ihn aufhalten! Ich sprang ebenfalls zur Tür und brachte ihn mit einem derben Stoß zu Fall, bevor er allen ernstes verschwinden konnte. Mit einer weiteren, schnellen und Kraftvollen Bewegung hatte diese Tür keine Klinke mehr. Sein Fluchtweg war abgeschnitten. Ich warf sie achtlos in eine der verdreckten Ecken.

„WAS BIST DU FÜR EIN MONSTER!?“, schrie er mich an.

Seine Stimme, das rasen seines Herzens und der alles übertönende Geruch seiner Angst ließen all meine Hüllen fallen. Sollte er doch wissen, wer oder was ich war. Ich hatte ihn hier, wo ich ihn haben wollte und er konnte mir nicht entkommen.

Schnell war er wieder auf den Beinen und versuchte dennoch irgendwie durch die Tür zu entkommen. Doch es gab keine Möglichkeit mehr, diese zu betätigen.

Zähnefletschend und mit gekräuselter Nase schritt ich auf ihn zu. Ich wollte diese Sache hier so schnell wie möglich zu Ende bringen. Dominic schätzte seinen Fluchtweg ab. Sein Blick blieb schließlich am Mosaikfenster hängen. Sein einziger Weg nach draußen. Hastig spurtete er um den breiten Schreibtisch herum und ich eilte sofort auf der gegenüberliegenden Seite auf ihn zu. Mit einem kräftigen Sprung stand ich vor ihm auf dem Tisch und blick auf ihn herab. Sein Gesicht war mittlerweile so weiß wie es mein eigenes wohl war.

„Gib auf Kleiner!“

Außer dem Fenster gab es für ihn kein entkommen und hier an diesem Ort würde uns weder jemand sehen, noch konnten sie seine Schreie hören.

„Ich habe keine Lust mehr zu spielen!“

Ich sprang auf ihn zu, doch er hatte bereits den Schreibtisch umrundet und nahm Anlauf, um das Fenster zu durchbrechen. Auf diesem Wege würde er sich nicht in den Tod stürzen. Das Dach davor war nicht viel tiefer wie dieses, recht flach und es war auch breit genug, um problemlos dort laufen zu können.

Noch während er mit dem Ellenbogen voraus das Fenster durchbrach, hatte ich ihn an der Kapuze gepackt.

„Ich kann dich nicht gehen lassen, Dominic!“

Ich riss ihn wieder zurück und er prallte mit dem Rücken gegen den Schreibtisch. Dabei ging er ächzend zu Boden. Benommen starrte er zu mir auf. Seine Jackenärmel war zerrissen und ich konnte deutlich Blut riechen.

„Sie hatten recht, dass mit dir etwas nicht stimmt“, begann er mit weinerlicher Stimme. „Sie hatten so recht...“

Er war mit den Kräften und den Nerven am Ende und brach schließlich in Tränen aus. Ich für meinen Teil hätte ja schon damit gerechnet, dass er sich ein bisschen mehr zur Wehr setzen würde, so wie er sich vor seiner Gang immer aufgespielt hat und mich ständig dumm anmachen musste.

„Ich kann dich nicht gehen lassen.“ Meine Stimme kam mir plötzlich selbst seltsam besänftigend vor.

Ich trat vor ihn und packte sein Kinn.

„Ja sie hatten recht, aber deine Einsicht kommt leider viel zu spät.“

Die Angst, die er abstrahlte mischte sich plötzlich wieder mit Wut. Er würde also doch noch einen weiteren Versuch starten zu entfliehen, doch soweit würde ich es nicht kommen lassen.

Kaum hatte ich diesen Gedanken zu Ende gedacht, war er auch schon wieder auf den Beinen und versuchte mich von sich zu schieben, doch während seine Hände fest am meinem Mantel hingen, um mich aus dem Weg zu werfen, griff ich mit beiden Händen nach seinem Kopf und zwang ihm einen blutigen Kuss auf. Ich biss mich an seinem Lippen fest, so gut ich konnte. Auf diese Weise war es ihm auch nicht möglich zu schreien. Dominics Augen waren so weit aufgerissen, dass sie ihm fast aus dem Höhlen sprangen. Kein schöner Anblick, auch für mich nicht. Sein immer hektischer werdender Versuch, mich endlich loszuwerden wurde von mir kurzerhand ausgekontert mit einem anständigen Tritt in seine Genitalien. Wenn ich mit ihm fertig war, würde er diese ohnehin nicht mehr brauchen.

Ich lockerte meinen Griff etwas, dass er zu Boden gehen konnte. Wenn er unten lag, war es für mich ohnehin leichter, ihn festzuhalten.

Schluchzend starrte er mich mit seinen mittlerweile blutverschmierten Gesicht an.

„Warum...?“

„Du warst eben zur falschen Zeit am falschen Ort.“

Dabei strich ich ihm kurz über den Kopf. Ich kniete mich neben ihn in den Dreck und während er sein Genital hielt schloss ich ihn fest in die Arme und bohrte ihm meine Zähne in den Hals...



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Tyra-Leonar
2010-03-08T13:04:06+00:00 08.03.2010 14:04
Kribbelig, kribbelig, so fühlt sich mein Finger an, der auf dem Scrollrad ruht. Schnell weiter lesen *.* Das du so oft Absätze reingemacht hast, macht das Lesen an der hoch brisanten Stelle schön schnell zu lesen. Ich bin begeistert! Den Trick muss ich mir merken!


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