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Erwarte das Unerwartete

... denn du entkommst ihm nicht
von

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Erklärung, bitte!

Izzy saß im Schneidersitz oben auf ihrem Bett und ihr Daumen strich gedankenverloren über das eingravierte Vongola Symbol in dem Zylinder. Vor ihr lag das Foto von ihr und Spanner und Tsuna war klar, woran sie denken musste.

"Uhm... Izzy-chan?", fragte er zaghaft und blieb in der Tür stehen. Er wusste nicht, wie Izzy jetzt reagieren würde und wollte vorerst lieber auf Abstand gehen, falls sie vorhatte, etwas nach ihm zu werfen.

Sie zuckte zusammen und sah über die Schulter zu ihm.

"Hey...", sagte sie leise und schob das Foto schnell zurück in ihr Taschenbuch, ehe sie Tsuna aufforderte, sich neben sie zu setzen.

Der Braunhaarige ließ sich neben dem Mädchen nieder und schwieg eine Weile, ehe er der nötigen Mut beisammen hatte, sie wenigstens von Zeit zu Zeit direkt anzusehen.

"Also, uhm... wegen vorhin, Izzy-chan... es tut mir Leid. Wir wollten nicht in deinen Sachen rumwühlen, es ist nur... alles ist so unklar und..." Er schüttelte den Kopf und seufzte. "Ich weiß, wir hätten es nicht tun sollen, aber wir haben nach Antworten gesucht."

Izzy sah ihn von der Seite an und zog die Knie an, ehe sie die Arme darum legte.

"Ich habe dir versprochen... dass ich dir nichts sage..." Sie kicherte leise. "Das klingt so paradox...", murmelte sie und strich sich eine Strähne hinters Ohr. "Aber wenn du möchtest... kannst du mir Fragen stellen...", bot sie ihm schließlich an.

Tsuna überlegte kurz, bevor er nach einem kurzen Blick auf das Büchlein mit den Fotos wieder zu Izzy sah.

"Hm... würdest du mir denn antworten, wenn ich dich etwas zu den Fotos frage?"

Kurz schwieg die Orangehaarige, dann hielt sie ihm die Fotos hin.

"Ich werde es versuchen", sagte sie schließlich und lächelte schwach. Tsunas Mutter hatte sich auch um ihre Verletzungen gekümmert.

"Okay! Aaaaaaalso..." Tsuna ging im Geiste nochmal alle Bilder, die sie näher betrachtet hatten, durch und entschied sich schließlich, der Reihenfolge nach zu fragen, aber die Sache mit Spanner erst gegen Ende zu fragen, weil es da sicher mehr als genug zu erzählen gab.

"Eines der Fotos hat mich gezeigt... also mein älteres Ich, wobei ja viele der Fotos mich gezeigt haben", lachte er etwas verlegen, "hm... da gab es ein Foto, auf dem du mit Hayato drauf warst. Und ihr saht ziemlich fertig aus. Gokudera-kun hat zwar gemeint, es stimme also, aber als ich ihn darauf ansprach, hat er geschwiegen." Es war untypisch für den Grauhaarigen, Tsuna etwas vorzuenthalten.

Izzy betrachtete das Foto, das Tsuna ihr hinhielt und musste wieder leicht lächeln.

"Er ist mein Sensei. Als ich angefangen habe... mich an euren Kämpfen zu beteiligen... haben wir überlegt, welche Waffe zu mir passt und Shoichi hat mir auf gut Glück eine Box mitgebracht. Ich habe sie aufgemacht und zwei Chakrams kamen heraus. Mitteldistanz-Waffen und Gokudera war sofort der Meinung er müsste mich trainieren", erklärte sie schließlich und Tsuna fiel auf, dass sie Ringe mit lilanen Steinen trug. Wieder lächelte sie.

"Mit ihm Trainieren ist sehr hart aber..." Sie zog die Augenbrauen leicht zusammen. "Ich habe ihn sehr lieb", sagte sie dann leise. "Er passt auf mich auf und achtet darauf... dass mir nichts passiert, wenn es nicht sein muss..."

"A-aber... dann bist du Teil der Vongola Familie, oder?", fragte Tsuna fassungslos und dachte daran, dass er Izzy eigentlich nicht mit hineinziehen wollte.

Das Mädchen hob den Blick und sah ihn von der Seite an.

"Ja... ich bin die zweite in deiner Familien mit einer Wolken-Flamme... deswegen habe ich auch bei Hibari trainiert, aber dieses Training hast du abbrechen lassen, weil er mir einmal vier Rippen und mein Knie gebrochen hat...", erklärte sie.

Man konnte förmlich die dunkle Wolke um Tsuna sehen und die Fassungslosigkeit in seinem Gesicht sprach für sich. Natürlich, Hibari... er hatte sich selbst in den zehn Jahren nicht verändert und es wunderte Tsuna nicht, wenn er Izzy vom Training mit ihm abgehalten hatte. Aber mit Gokudera-kun... schien, als hätte zumindest er sich ziemlich verändert, zumindest jetzt, in dieser Zeit, war es undenkbar, dass er mit seinem explosiven Temperament irgendjemanden an sich heran ließ geschweige den unterrichtete.

"Wolke...", murmelte Tsuna und musterte den Ring an Izzys Finger, "dann bist du wohl ziemlich stark, oder?"

Izzy blickte auf die Ringe hinab und lächelte leicht.

"Ich denke schon....", meinte sie leise und lächelte noch einmal. "Okay, weiter", forderte sie ihn schließlich auf.

"Okay... hm... ahja! Dann war da ein kleines, schwarzhaariges Mädchen, das mein älteres Ich auf dem Arm gehalten hatte. Gokudera-kun und mich erinnerte sie zwar an jemanden, aber irgendwie... war es trotzdem ein Rätsel für uns", seufzte Tsuna.

"Ahh." Izzy sah nun auf das Foto, das er meinte. "Yamamoto Chihiro", sagte sie schließlich. "Du musst mir wirklich hoch und heilig versprechen, dass du Yamamoto und Riza davon nichts erzählst! Überhaupt niemandem, hörst du?!"

"Warte mal, sagtest du gerade YAMAMOTO Chihiro?", rief Tsuna schockiert und fuchtelte hysterisch mit den Händen vor seinem Gesicht. "Was meinst du mit Yamamoto Chihiro? Nein, oder? NEIN!" Er sah sie aus großen Augen an und man konnte förmlich das Rattern in seinem Kopf hören. Und überhaupt, Riza... dieses laute, nervige Mädchen, das ihn immer Bambi nannte... und Yamamoto?!

Izzy kicherte leicht, nahm seine Hände und drückte sie runter.

"Von meiner Zeit aus gesehen vor drei Jahren haben Yamamoto und Riza geheiratet und kurz darauf wurde Chihiro geboren. An dem Abend, als sie geboren wurde, hatten wir gerade alle zusammen im Wohnzimmer des Untergrundstützpunktes 'Chihiros Reise ins Zauberland' gesehen und als uns Yamamoto angerufen hat, hat er uns aufgefordert einen Namen vorzuschlagen, woraufhin I-Pin einfach Chihiro in den Raum gerufen hat... und naja seitdem heißt sie so", erklärte sie.

Tsuna wusste jetzt schon, dass er das Yamamoto nie, NIE, erzählen würde, oder eher nicht konnte. Der würde ihn doch für völlig verrückt halten. Obwohl... nein, Riza würde ihn als völlig irre abstempeln, Yamamoto würde das wahrscheinlich wieder als ein Spiel sehen. Drei Jahre vor Izzys Zeit... das hieße ja, dass Yamamoto und Riza - wenn es denn stimmte - geheiratet hatten, als sie gerade mal 22 Jahre alt waren. Wie schnell waren sie dann überhaupt zusammen gekommen? Und wie lange waren sie zu der Zeit schon ein Paar? Fragen über Fragen und die meisten davon warfen noch mehr auf als sie beantworten konnten. Tsuna war sich plötzlich gar nicht mehr so sicher, ob er weiterfragen sollte, aber jetzt wo er erfahren hatte, dass Yamamoto und Riza eine Tochter haben würden, konnte ihn nichts mehr überraschen. Das hoffte er zumindest.

"Und... Gokudera-kun? Das eine Foto mit dieser dunkelhaarigen Frau, die mit der roten Strähne. Er schien sie zu kennen, denn nachdem wir uns das Foto angesehen haben, sah er plötzlich ganz blass aus, wünschte mir gute Nacht und wankte aus dem Haus... wer ist das? Kennst du sie?"

"Das ist Kai", antwortete Izzy. "Kaillia... ach ich kann ihren richtigen Namen nicht aussprechen! Sie und Muko-san kommen von der Raucci Familia und haben dich um Hilfe gebeten...", sagte sie schließlich. "Nach sehr viel Hin und Her, wirklich seeeeeehr viel sind sie und Hayato irgendwie zusammengekommen, auch wenn sie mehr eine... Hass-Liebe führen."

Hatte Tsuna geglaubt, nach dem Foto mit Chihiro könne ihn nichts mehr schocken - nun, er hatte sich geirrt. Dass Yamamoto eine Tochter haben würde, konnte er ja noch irgendwie verstehen. Takeshi war immer gut gelaunt und freundlich und sicher würde er einen guten Vater abgeben, aber dass Gokudera, DER Gokudera, den er kannte und der bei jeder Kleinigkeit fast augenblicklich in die Luft ging und sich nicht wirklich mit jemandem verstand, dass der eine Freundin haben würde... das war zu viel Information für Tsunas ohnehin schon überstrapazierten Kopf.

"Ich glaub's nicht!", rief er wehleidig und musterte Izzy, um zu sehen, ob sie ihn vielleicht veräppelte. "Du... du erzählst mir doch die Wahrheit, oder? Das stimmt alles?"

Izzy sah ihn aufmerksam an.

"Ja, das habe ich", meinte sie noch einmal und ihr Blick fiel auf ein anderes Foto. "Hier, das war lustig!", rief sie und hielt ihm das Foto vor die Nase. "Letztes Jahr Weihnachten", sagte sie, rutschte an Tsuna ran und hielt das Foto so, dass beide es sehen konnten.

"Da hast du die Chiavarone Familia, die übrigen Raucci und die Kaorossa Familia und auch Varia zu Weihnachten eingeladen. Das war vielleicht ein Chaos. Immer wenn du versucht hast, was zu sagen, hast du Squalo gebeten, den Raum zum Schweigen zu bringen. Das hat super funktioniert", erzählte sie lachend.

Tsuna sah sich aufmerksam das Foto an und versuchte, irgendeinen Zusammenhang zwischen seinem jetzigen Ich und den Personen darauf zu bringen, aber es gelang ihm nur bedingt. Yamamoto, Riza und Hayato kannte er, und jetzt auch Chihiro, die auf Takeshis Schoß saß, wer aber waren zum Beispiel die grünhaarige Frau neben Squalo, die mit ihren raubtierartig orangenen Augen direkt in die Kamera zu blicken schien, oder der große Lilahaarige, der neben dieser Kai saß, die wiederum neben Hayato anzutreffen war und gerade, wie es schien, versuchte, eben diesen mit einer Gabel zu erdolchen, was der Lilahaarige anscheinend zu verhindern versuchte? Und die Kaorossa Familie sowieso... die sagte ihm rein gar nichts.

Er seufzte und wandte seinen Blick ab.

"So viel, was uns noch bevorsteht, scheint es", meinte er leise, dann aber erinnerte er sich noch an die letzte Frage, die er Izzy stellen wollte.

"Und... Spanner? Ich meine, nicht dass es mich etwas angeht! Aber... was ist da zwischen euch... ich meine..."

Izzy lehnte sich nach hinten an die Wand und sah kurz auf das Foto. Auch auf dem saß sie Spanners Schoß, der einen Arm um die Hüfte gelegt hatte. Mit der anderen piekste er Shoichi in die Wange und Izzy lachte. Sie lächelte sehnsüchtig und ließ das Foto sinken. "Wir sind zusammen", sagte sie schließlich schlicht. "Immerhin ist Spanner ja auch ein Vongola."

"Ja aber, ich meine, das ist doch", stammelte Tsuna überfordert. "Warum ausgerechnet Spanner? Wie kam es denn dazu!"

Izzy sah ihn an und überlegte dann. Ja....wieso eigentlich Spanner?

"Ich weiß nicht", meinte sie. "Es ist einfach passiert. Er ist ein Vongola und wir haben viel Zeit zusammen verbracht, genauso wie Shoichi viel mit Giannini rumhängt. Wo Shoichi ist, ist auch Spanner nicht weit und ich unterhalte mich gern mit Shoichi und irgendwann hab ich mich dann eben auch mit Spanner unterhalten und wegen Mini-Mosca haben wir uns dann geküsst und naja... sind dann zusammengekommen...", erklärte sie und musste leicht lachen. "Glaub mir... du hast mir schon genug die Hölle heiß gemacht“, sagte sie und warf sich Tsuna an die Brust. "Er ist sieben Jahre älter als du Izzy! SIEBEN Jahre! Und außerdem es ist... es ist SPANNER!", machte sie Tsuna nach.

"Hu...?! Was... war... war ich wirklich so schlimm?", fragte Tsuna nach, aber er lächelte dabei. Natürlich, er konnte sich durchaus vorstellen, so reagiert zu haben, wenn er bedachte, wie er sich jetzt schon verhalten hatte.

"Also... da ich mir selbst nicht viel geschrieben habe, ist das einzige, was ich tun muss, eigentlich so lange auf dich und den Zylinder aufzupassen, bis mein älteres Ich dich wieder abholt?"

Izzy ließ sich wieder zurückfallen und nickte.

"Richtig", meinte sie und nickte, dann sah sie ihn an. "Möchtest du etwas über die Kaorossa Familia wissen?", fragte sie ihn schließlich, denn der Boss, oder vielmehr Die der Kaorossa auf dem Bild durfte nicht älter als 16 gewesen sein.

Tsuna nickte und rief sich wieder das Foto ins Gedächtnis. Die Kaorossa Familie... wie viele Familien mochte es wohl geben, die alle zur Mafia gehörten? Die Vongola als größte und mächtigste und dann diese Raucci, die Izzy vorhin kurz erwähnt hatte. Und natürlich Chiavarone und jetzt noch Kaorossa.

"Ja, gerne. Es war doch ein ziemlich ungewöhnlicher Anblick, ein so junger Boss", meinte Tsuna, auch wenn ihm bewusst war, dass er kaum älter sein konnte und von fast allen schon Judaime genannt wurde.

Izzy nickte und griff ein Foto, das die ganzen Kaorossa zeigte.

"Also das ist Amatsu Kaorossa. Sie ist der...", sie musste kurz überlegen, "11. Boss der Kaorossa Familia", schloss sie mit einem Nicken. "Sie ist 16 Jahre alt und musste die Familia übernehmen, weil ihr Vater ermordet wurde. Das da ist Kaorossa Lucas, das ist ihr großer Bruder und ihr Wächter des Blitzes. Das ist Selena Haros, ihre beste Freundin und ihre Wächterin des Regens und das Mädchen, das da hinter ihr steht und die Umgebung mit ihren Blicken tötet ist Sarai Verno. Sie ist Amatsus Wächterin des Sturms und im Prinzip ist sie wie Hayato. Nur extremer", lachte sie. "Amatsu kam eines Nachmittags völlig fertig mit sich und der Welt allein zu dir und flehte dich um Hilfe an", erklärte sie und man sah dem jungen Mädchen, Amatsu, an, dass sie mit ihrer Rolle völlig überfordert war.

Tsuna sah das Foto fasziniert an und fühlte sich plötzlich fast schon verbunden mit Amatsu. Sie hatten ein ähnliches Schicksal, so jung und schon Oberhaupt einer Mafia Familie. Die Zusammenstellung dieser Familie erinnerte Tsuna außerdem an ihre momentane Situation - auch sie waren kaum mehr als Kinder. Sicher, die Kaorossa Familie sah erwachsener aus, aber nicht viel.

"Und die anderen Wächter? Da fehlen doch noch einige?"

"Sie hat noch keine anderen Wächter, das sind die Einzigen", entgegnete Izzy darauf und warf einmal den Kopf nach hinten, um die Haare aus dem Gesicht zu kriegen. "Sie fürchtet sich davor, eine Mafiosi zu sein und will am liebsten gar nichts mit ihnen zu tun haben. Sie ist ein so liebes Mädchen, das glaubst du gar nicht. Wie sie sich um andere kümmert ist unglaublich", erklärte sie. "An dem Abend hat es ganz doll geregnet und sie stand durchweicht im Eingangsbereich des Vongola Hauptquartiers, hat sich irgendwie den Weg zu dir hoch gebettelt und dich angefleht, du mögest ihr helfen. Du wusstest gar nicht was los war. Zudem wäre sie fast an Hayato gescheitert."

Tsuna seufzte und lächelte dann gequält. Ja, das sah Hayato ähnlich.

"Allerdings wurde er schließlich von Sarai, Amatus Sturmwächterin, davon abgehalten, auf ihr herum zu hacken und sie schaffte es doch noch zu dir. Sie ist wirklich wie Hayato, war ihrem Boss den ganzen weg durch den Regen gefolgt und legte sich dann auch noch mit Hayato an. Wir dachten schon, sie würden gleich aufeinander losgehen, aber zum Glück hast du die Situation schließlich entschärft", erklärte sie.

Tsuna sah Izzy aufmerksam an und senkte schließlich den Blick.

"So viel steht uns also noch bevor."

"Und noch viel mehr", meinte Izzy dann leise und ließ das Foto sinken. "Mit den Kaorossa in deiner Familie hast du zwar an Kampfkraft gewonnen, Amatsu an sich ist aber viel zu friedfertig, um zu kämpfen. Hayato beschimpft sie des Öfteren als völlig nutzlos...", murmelte sie. "Und dann sind da ja auch noch die Raucci und-" Izzy schlug sich abrupt die Hand auf den Mund und blickte hinab. "Ich hab nichts gesagt", behaptete sie sofort.

"Aber... es klang vorhin so, als gäbe es ohnehin nicht mehr viele R...Ra...R... na diese Familie mit Kai", Tsuna brachte den Namen gar nicht raus, "und wenn die Kaorossa Familie nicht kämpft... kannst du mir wirklich nicht sagen, was du mir gerade sagen wolltest? Das klingt ja fast so, als hätten wir künftig nur die Varia auf unserer Seite, die wirklich kämpft und natürlich Yamamoto, Gokudera-kun und all die anderen."

"Die Raucci kämpfen so gut sie können und Amatsu hilft auch viel nur....sie traut sich nicht aufs Kampffeld", erklärte Izzy geduldig. "Die Familie aus der Muko ursprünglich aber kommt ist der Ursprung allen Ärgers, den wir zurzeit haben", sagte sie dann und sah Tsuna an.

"Muko?" Tsuna hatte längst wieder vergessen, wer das war, aber er war froh, dass er so viel von Izzy erfuhr, auch wenn er nicht viel damit anfangen konnte.

"Zuerst Millefiore und jetzt schon wieder jemand anderer... wann hört das endlich auf?", seufzte Tsuna wehleidig.

"Sei nicht so jämmerlich, Tsuna. Als Mafia Boss wirst du dein ganzes Leben lang deine Position verteidigen müssen", ertönte da plötzlich Reborns Stimme. Der Hitman stand in der Tür und sah die beiden ernst an.

"Aber jetzt kommt, Mama hat Abendessen gemacht. Und wenn ihr noch etwas haben wollt, solltet ihr euch beeilen."

Izzy sah zu Reborn hinab und nickte, ehe sie das Bett hinab hüpfte und Reborn folgte. Tsuna allerdings war froh gewesen, dass er den kleinen Arcobaleno auf dem Weihnachtsfoto auf seiner Schulter hatte sitzen sehen.
 

Das Abendessen war wieder einmal üppig ausgefallen, was bei der Menge an Personen, die sich im Haus aufhielten, aber nicht weiter verwunderlich war. Trotzdem konnte Tsuna nicht ruhig zu Bett gehen, denn er dachte daran, ob die Schule immer noch geschlossen war.

"Und wer bist du?" fragte Mama Izzy schließlich und sah sie an.

"Ich bin Wiwi", antwortete sie sofort. "Eine Schulfreundin von Tsuna."

"Ah, das ist aber nett, dass du Tsuna besuchen kommst. Ich nehme an, du schläfst heute hier. Oh, aber wir haben ja kaum noch Platz, hm...", überlegte Mama, dann aber hellte sich ihr Gesicht wieder auf. "Wenn es dir nichts ausmacht, könntest du ja in Izzys Zimmer schlafen, ich frage mich nur, wo die Kleine ist. Ich habe sie seit dem Nachmittag nicht mehr gesehen..."

"Ach nein, das macht mir nichts aus. Ich glaube Dino-san hat Izzy abgeholt", meinte Izzy schließlich, wobei sich ihr Gesicht kaum merklich verzog. Offenbar konnte sie Dino immer noch nicht ausstehen.

"Sehr schön, dann bin ich ja beruhigt. Dann ist es natürlich auch kein Problem, wenn du Izzys Zimmer nimmst. Tsu-kun zeigt es dir später sicher gerne."

Tsuna seufzte und blickte gequält drein. Als wenn Izzy nicht wüsste, wo ihr Zimmer war. Warum musste immer alles so verwirrend sein!

"Natürlich," meinte das Mädchen mit einem Nicken und blickte auf.

Auf dem Boden lag ein Foto, es musste Izzy aus der Tasche gerutscht sein.

"Hier, das hast du verloren." Es war das Foto von ihr und Spanner. "Ist das dein Freund?", fragte Nana schließlich lächelnd. Izzy nahm es entgegen.

"Ja..."

"Also ich finde, Tsu-kun könnte auch langsam eine Freundin haben", meinte Nana darauf mit einem verzweifelten Seufzen.

"Kaasan!", rief Tsuna empört und lief dabei rot an. Er musste sofort an Kyoko denken, was seiner Gesichtsfarbe nicht unbedingt zu Gute kam.

"Richtig, Tsuna sollte sich endlich nach einer würdigen Frau umsehen, die dem Vongola Oberhaupt bei seinem beschwerlichen Weg zur Seite steht", meinte Reborn da und Tsuna hätte ihn am liebsten mit seinen Blicken erdolcht. Warum verschworen sich nur immer alle gegen ihn!

Izzy kicherte, aber nur leicht, als würde sie etwas wissen, das Tsuna nicht tat und wandte sich mit einem ahnenden Lächeln ihrem Abendessen zu.

Tsuna war der Appetit größtenteils vergangen. Er stocherte frustriert in seinem Essen herum und wünschte sich ein Loch, in dem er sich verkriechen konnte, vor Reborn, vor seinem eigenen Ich, am besten vor der ganzen Welt! Sollten sie sich doch jemanden anderen suchen, der Mafia Boss wurde, wenn es ihnen so wichtig war.

"Ich geh zu Bett, Kaasan", verkündete er schließlich und Mama sah ihn überrascht an. Normalerweise aß Tsuna für drei, aber heute Abend war gut die Hälfte des Essens auf dem Teller geblieben.

"Bist du sicher, Tsu-kun? Geht es dir nicht gut, du hast gar nicht aufgegessen."

Aber Tsuna stolzierte nur murrend davon. Izzy jedoch lachte.

"Ich rede mit ihm", meinte sie, stand auf und folgte ihm.
 

In seinem Zimmer warf Tsuna sich aufs Bett und schrie erst einmal aus Frust in sein Kissen, bevor er sich wieder auf den Rücken drehte und plötzlich Izzy im Türrahmen sah.

"Izzy-chan... was ist?", seufzte er und setzte sich auf.

Izzy lachte auf, als sie Tsuna sah und ging dann zu ihm.

"Ich möchte dir etwas zeigen", sagte sie und setzte sich zu ihm aufs Bett "Etwas, das dir sagt, dass du dich nicht ärgern brauchst, dass du noch keine Freundin hast."

"Ich ärgere mich nicht, dass ich noch keine Freundin habe!", widersprach Tsuna sofort. Er ärgerte sich viel mehr darüber, dass er Kyoko mochte und in ihrer Gegenwart immer einen Frosch im Hals hatte. Aber neugierig war er trotzdem, was für einen Trumpf Izzy jetzt ausspielen würde.

Izzy schlug ihr kleines Büchlein auf und blätterte nach einer Seite. Als sie sie gefunden hatte, drehte sie das Buch um und hielt es Tsuna vor die Nase. Abgesehen von den kleinen Zettelchen, die sie festhielt, stand am 15. Juli mit rosa Glitzer 'Tsuna-nii Hochzeitstag' geschrieben.

"Nani?! Mein... Hochzeitstag?", rief Tsuna schockiert und starrte den rosa Glitzer an, der ihn geradezu anzugrinsen schien. Er würde heiraten? Aber...

"Wen heirate ich denn? Oh bitte, Izzy, sag's mir!", flehte er sofort und stellte sich vor, wie er Haru zum Altar führte. Schreckliche Vorstellung!

Wieder lachte Izzy auf und zeigte Tsuna dann ein Foto. Der Braunhaarige konnte nicht beschreiben, was für ein unglaublich großer Stein ihm vom Herzen fiel, als er auf dem Foto Kyoko erblickte, in einem wunderschönen weißen Hochzeitskleid. Tsuna trug einen schwarzen Anzug, in dem er wirklich verboten gut aussah.

"Kyoko-chan?", flüsterte er ungläubig, "ich heirate wirklich Kyoko-chan?" Fassungslos betrachtete er das Foto und freute sich innerlich, wie gut Kyoko in dem Kleid aussah und dass ausgerechnet sie neben ihm stand. "Yokatta~", seufzte er und sah in jenem Moment aus wie die personifizierte Erleichterung. Izzy lachte auf und lächelte.

"Siehst du, also keinen Grund sich aufzuregen", meinte sie leise und wuschelte ihm durchs Haar.

"Kyoko-chan...", flüsterte Tsuna immer noch glücklich und ließ sich dann zurück ins Bett fallen. Am liebsten hätte er sie gleich jetzt geheiratet, aber auf dem Foto hatten sie beide eindeutig älter ausgesehen. Und dann war da sowieso noch die Hochzeit von Yamamoto und Riza. Na wenn das mal alles gut ging, was ihnen noch bevorstand!

Die Orangehaarige warf sich ebenfalls neben ihn und legte den Kopf auf seine Schulter.

"Neh...Tsuna-nii?", meinte sie schließlich leise, während beide an die Decke sahen. Izzys Hände lagen auf ihrem Bauch.

"Hm... was ist?", fragte er, die Augen geschlossen. Jetzt, wo er das mit Kyoko wusste, war er viel ruhiger und zufriedener. Izzy drehte sich auf ihre Unterarme und sah ihn an.

"Daisuki dayo", sagte sie leise und lächelte ihn an. (Ich hab dich lieb.)

Tsuna sah sie einen Moment verblüfft an, dann aber lächelte er verlegen zurück. Auch wenn sie jetzt viel älter war, sie war immer noch seine Izzy.

"Ich dich auch", meinte er und das stimmte auch.

"Ja...ich weiß...", sagte Izzy leise und stand auf. "Du hast es nur vergessen...", meinte sie dann einen Moment traurig, lächelte aber dann schnell wieder.

Tsuna rätselte kurz über die Bedeutung von Izzys Worten, entschied dann aber, sie einfach zu vergessen. Es konnte einem doch nicht einfach entfallen, dass man jemanden mochte.

"Izzy-chan... wenn es dir nichts ausmacht, würde ich jetzt gerne schlafen. Wenn wir morgen Schule haben, dann sollte ich nicht wieder verschlafen, oder Reborn tritt mich..."

"Ja." Sie nickte darauf und ging aus Tsunas Zimmer hinaus. "Gute Nacht...Tsuna-nii", verabschiedete sie sich schließlich leise und lächelte.



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