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Color of Twilight

Time of Death and Rebirth
von

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Die letzte Hoffnung

Der weißhaarige Mann hustete, als er unbeabsichtigt den aufgewirbelten Sand einatmete. Allerdings ließ er sich selbst keine Zeit, stehenzubleiben, sondern lief weiter.

Im Moment blieb ihm keine Zeit, darauf Rücksicht zu nehmen. Sein sonst so kühler Kopf war aufgrund der aktuellen Lage ausnahmsweise so durcheinander, dass er sogar vergessen hatte, sich sein Tuch umzubinden. Aber warum musste der Wind auch ausgerechnet an diesem Tag so stark wüten? Es war als ob damit etwas angekündigt werden würde.

Hoffentlich war es kein schlechtes Omen.

Lächelnd schüttelte er den Gedanken ab. Er glaubte nicht an Omen oder Vorhersagen, zumindest nicht solange der Gott, der in dieser Welt lebte, ihm nicht das Gegenteil sagte.

Vor einem bestimmten Haus blieb der Mann wieder stehen. Hastig klopfte er gegen die Tür.

Seine goldenen Augen gingen aufmerksam umher. Doch wie üblich waren bei solch einem Wind alle in ihren Häusern, um sich selbst zu schützen.

Vor einigen hundert Jahren noch hatte die Gegend nicht aus Sand und Dürre bestanden, aber kaum war die Vernichtung der Welt angekündigt worden, war der Welt langsam sämtliches Mana entzogen worden.

Inzwischen war diese einst reiche Welt nun dem Untergang nahe, doch aufgeben lag sämtlichen Bewohnern fern, auch wenn das Schicksal es anders vorgesehen hatte.

Die sich öffnende Tür riss ihn aus seinen Gedanken. Sofort richtete sich der Blick des Mannes auf die Frau, die im Türrahmen stand. Doch er musste nichts sagen, schon sein Gesichtsausdruck sagte ihr das, was sie wissen musste. „Ich bin schon unterwegs, Hidaka.“

Dabei machte sie eine herrische Bewegung ins Innere des Hauses, worauf sich dort jemand in Bewegung zu setzen schien. „Ist alles in Ordnung mit ihr?“

„Als ich ging, ging es ihr noch bestens“, antwortete er. „Sie macht vielleicht nicht den Eindruck, aber sie ist sehr zäh.“

„Das glaube ich gern“, meinte sie schmunzelnd.

Jemand drückte ihr eine Tasche in die Hand. Ohne weitere Worte ging sie hinaus und ließ die Tür hinter sich zufallen. Hidaka folgte ihr sofort.

Als er sein eigenes Heim betrat, spürte er sofort die Spannung in der Luft. „Ist alles in Ordnung?“

Der schwarzhaarige Mann fuhr herum. Schmunzelnd rückte er seine Brille zurecht. „Bruder, Bruder, sei doch nicht so nervös. Deiner Frau geht es bestens.“

Kaum hatte er das gesagt, konnte man aus dem oberen Stockwerk die Schreie einer Frau und kurz danach eine leise, beruhigende Stimme hören.

Die Frau, die Hidaka geholt hatte, huschte die Treppe hinauf.

„Die Frau Doktor ist so freundlich wie immer.“

Hidaka sah den anderen Mann kühl an. „Sie hat ihren Kopf eben woanders, Gekkyu. Sie ist gedanklich bereits bei der Arbeit.“

„Meinst du, das wird gut ausgehen?“, fragte Gekkyu, ohne auf den stillen Vorwurf einzugehen.

Hidaka überlegte nicht, sondern nickte einfach nur. „Aber natürlich. Ich bin sogar überzeugt. Gott wird uns dieses Geschenk kaum machen, nur um es uns wieder wegzunehmen.“

Gekkyu neigte den Kopf. „Da wäre ich mir bei diesem Gott nicht einmal so sicher. Warum sollte er uns erst großartig ankündigen, dass unsere Welt untergeht? Welchen Sinn macht das?“

Hidaka rollte mit den Augen. Schon so oft hatten sie dieses Thema durchgekaut und jedes Mal war es irgendwann in einen Streit gemündet. Doch gerade heute hatte er keinen Sinn für so etwas.

Gekkyu bemerkte das ebenfalls und winkte ab. „Schon gut, ich weiß. Dein Kopf ist auch gerade woanders.“

Schweigend warteten die beiden darauf, dass die Zeit verging und endlich etwas anderes als die Schreie, die Befehle und die beruhigende Stimme zu hören waren.
 

Es schienen Stunden vergangen zu sein, als plötzlich Kindergeschrei hörbar wurde. Sofort fuhren beide Männer von ihren Sitzplätzen hoch. Hidaka rannte sofort die Treppen hinauf, sein Blick ging suchend umher.

Als er das Gesuchte endlich entdeckte, breitete sich ein Lächeln auf seinem Gesicht aus. „Endlich...“

Die Ärztin übergab Hidaka das in eine Decke eingewickelte Kind, das immer noch aus vollen Lungen zu schreien versuchte, dabei jedoch immer wieder die Stimme verlor.

„Herzlichen Glückwunsch“, sagte sie trocken. „Es ist ein kerngesunder Junge.“

Verzückt wie noch nie zuvor in seinem Leben betrachtete Hidaka das zerknautschte Gesicht, das letzte Zeugnis einer anstrengenden Geburt. Noch niemals war er so stolz und glücklich gleichzeitig gewesen, er musste sich beherrschen, nicht in Tränen auszubrechen.

Um sich von seinem Gefühlsausbruch abzulenken, begab er sich ans Bett seiner Frau hinüber. Ihr silberweißes Haar war noch immer zerzaust, ihre blauen Augen blickten ihm müde, aber erleichtert und glücklich entgegen.

Vorsichtig setzte er sich hin, so dass sie ebenfalls einen Blick auf den Jungen werfen konnte.

„Das ist unser Sohn, Yoruna“, sagte er sanft, aber mit stolzgeschwellter Brust.

Sie lächelte leicht. „Ja... bestimmt wird er so tapfer wie du.“

„Und so schön und geschickt wie du“, erwiderte er.

Die schwarzhaarige Frau, die er bislang ignoriert hatte, räusperte sich plötzlich. „Verzeih, Hidaka, aber Yoruna will sich bestimmt noch ausruhen und ich muss vorher die ganze Wäsche wechseln und sie waschen.“

Hidaka nickte seiner Schwägerin zu. „Natürlich. Aber vorher sollten wir ihm noch einen Namen geben.“

Yoruna lächelte. „Ich habe mir schon etwas überlegt. Wir könnten ihn Zetsu nennen. Oder was denkst du?“

Er nickte noch einmal, diesmal zufrieden, dann sah er wieder seinen Sohn an, der sich inzwischen beruhigt hatte und eingeschlafen war. „Dein Name wird Zetsu Akatsuki sein – du bist das letzte Kind dieser Welt und damit unsere letzte Hoffnung.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  BlindDemon
2009-12-20T20:11:44+00:00 20.12.2009 21:11
Oh Mann, wie ich jetzt wünschte, dass ich es auch kennen würde T^T Dann würde es nocheinmal so viel Spaß machen.
Es ist so toll geschrieben~ Ich kann mir alles gut vorstellen - wie in einem Buch eben ^_^

Ja, ich habe nichts auszusetzten, weil es einfach klasse ist.
Du bist so toll T^T

*och mann*
Ich bin so eine Niete im Kommentare schreiben >D
Von:  LeanaCole
2009-12-01T11:07:25+00:00 01.12.2009 12:07
Ich muss immernoch wegen dem zerknautschten Gesicht lachen XDDD
Allein die Vorstellung ist so süß~

Anyway. Ich finde die Charaktere, die du eingebaut hast, bisher sehr sympatisch und auch ihr Aussehen finde ich... ich weiß nicht. Irgendwie haben die was an sich, was mir einfach gefällt XD

Das Cover finde ich auch sehr gelungen und sehr passend auch noch dazu. Auch der Untertitel gefällt mir. Einfach geil XD
Ich kanns kaum erwarten wie es weiter geht *schnell zum ersten Kapitel geht*

Übrigens finde ich das Theme, was du ausgesucht hast, sehr hübsch und passend :D


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