Die Rose
Von überirdischer Anmut beseelt
bewundert die Königin ihr rosenrotes Abendkleid,
einige Tränen rollen ihre Wange hinab,
wie zum Abschied.
Auf ihrem Kleid verwandeln sie sich in Perlen,
unschuldig glitzernd wie Tautropfen,
hell funkelnd wie Sterne,
steigern ihre Schönheit nur.
Versteckt pulsiert es im Innersten,
ein aufgeregt pochendes Herz,
es schlägt allein für die Liebe,
schnell, anmutig und stark.
Doch auch das vollkommenste Wesen muss weichen,
wenn die Zeit es unbarmherzig befiehlt,
Perfektion ward nie geschaffen für die Ewigkeit,
und zu Asche zerfällt was einst so beliebt.
Eine kleine Berührung, fast nur ein Hauch,
führt die Katastrophe herbei,
dem eleganten Geschöpf, so zerbrechlich und zart,
ward eine tödliche Wunde geschlagen.
Die rosige Maid, unschuldig und rein,
liegt nun grausam dahingeschlachtet darnieder,
ihre Schönheit, ward sie nur Schein,
ward der grausame Hohn der Wahrheit der Sieger?
Das Blut der Rose tropft stetig herab,
Tropfen für Tropfen erlischt das Licht,
bald herrscht nur noch Finsternis,
drohend breitet sie sich aus wie die Pest,
die auch den letzten fahlen Schimmer verschluckt.
Einen Moment noch glitzert es purpurn
durch die tödliche unendliche Nacht,
doch dann stirbt die Hoffnung des Lebens,
und das Böse im Herzen erwacht.