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Du und Ich - Spiegelbilder

Gedichtsammlung
von

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Vergessen

Still sitze ich in der Gedanken dunkler Kammer,

hermetisch verriegelt, ein lebendiges Grab,

einsam und alleine bin ich hier und doch auch wieder nicht,

denn unzählige Gedanken umgeben mich,
 

die um mich herum schwirren wie Fledermäuse,

die ewig sich im Kreise drehen,

langsam wird mir schwindelig,

wann bleibt ihr denn endlich stehen?
 

Früher sah die Welt anders aus,

damals war alles heil und ganz,

kunterbunt voller Licht und Farben,

ich badete in deren Glanz.
 

Doch nun lebe ich in meiner eigenen Welt,

geboren werden, leben und sterben,

das war der Lauf der Dinge auf der Welt,

diese Welt liegt nun in Scherben.
 

Auch die Menschen wurden anders,

sie schütteln die Köpfe, verstehen mich nicht,

zeigen mit dem Finger auf mich,

Ablehnung spiegelt sich in ihrem Gesicht.
 

Meine Gedanken kreisen immer noch,

ich habe die Orientierung verloren,

bin gefangen, tief drinnen, komm nicht mehr hoch,

falle tiefer, immer tiefer ins schwarze Loch.
 

Ich drehe mich im Kreis,

hilfesuchend schreie ich laut hinaus,

doch ich bin alleine, eingeschlossen in ewigem Eis,

meine Stimme verhallt ungehört.
 

Doch plötzlich ein Licht, ein kleiner Fleck,

der immer näher kommt, mich leise ruft,

ängstlich bleibe ich auf der Stelle stehen,

sonst ist er vielleicht gleich wieder weg.
 

Angestrengt versuche ich zu verstehen,

aber das Wispern ist trügerisch,

ich kann nichts mehr hören oder sehen,

habe verlernt mit anderen umzugehen.
 

Ein Lächeln nur, ein freundlicher Blick,

und ich versuche es wieder, doch der Versuch misslingt,

denn ich habe das Sprechen verlernt,

habe vergessen wie meine eigene Stimme klingt.
 

Die Verbindung ist leider fehlgeschlagen

höre ich die Fledermäuse spöttisch singen,

ich muss zusehen wie das Licht erlischt,

kann der Finsternis nicht entrinnen.
 

Leise seufzend versinke ich in der Dunkelheit,

die mir tröstliches Vergessen schenkt,

wieder entschlüpft mir die Erinnerung,

wird im See des Vergessens sanft ertränkt.



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