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Pretty Love

Nagisa auf Liebesmission
von

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Nagisa’s Nähvergnügen

Die Maschine ratterte. Der Faden raste, zusammen mit der Nadel, durch den Stoff. Außer den Geräuschen der Nähmaschine war nichts zu hören. Kein Vogelgezwitscher, keine Musik und auch kein genervtes Stöhnen. Der Raum war abgedunkelt, nur eine kleine Schreibtischlampe brannte. Sie spendete nur bescheiden etwas Licht, doch dies schien dem Mädchen an der Maschine nicht zu stören. Sie konzentrierte sich und ignorierte alles. Es war schwer eine solche Maschine zu bedienen. Schon die letzten sechs Stunden hatte sie versucht ein Stück Stoff an ein anderes zu nähen. Bisher ohne Erfolg. Die Nadel raste, die Maschine ratterte und der Stoff glitt an dem Gerät entlang. Plötzlich stoppte sie. „Mist!“, rief Nagisa, als sie merkte, dass sich der Stoff wieder einmal verzogen hatte. Genervt versuchte sie den Stofffetzen mühselig aus der Maschine zu befreien. Wieder hatte sie es nicht zu standen bringen können einen Fetzen an den anderen zu nähen.
 

Ihr kamen ein paar Tränen, die auf die harte Tischplatte tropften und daran zerschellten. Nagisa, die sonst so fröhlich war, spürte wie sich Verzweiflung und große Trauer in ihr breit machten. „Wieso nur?“, fragte sie sich. Sie war ein Ass in Sport, konnte Leute zum Lachen bringen und war eine gute Freundin für Honoka, aber warum konnte sie nicht einmal ein bisschen nähen. Als sie vor einem Tag die Maschine gekauft hatte, hatte sie sich die Bedienung leichter vorgestellt. Sie hatte sich ausgemalt, wie sie den Stoff an das Gerät legte, ihn durchzog und ein wunderschönes Kleid in den Händen hielt. Die Illusion war zerplatzt und nur noch ein Teppich von Stofffetzen und Tränen war übergeblieben. Die Schülerin schob die Nähmaschine mit einem heftigen Ruck zur Seite, legte ihren Kopf seitlich auf den angefeuchteten Schreibtisch und schaute verzweifelt zum Fenster hinaus. Es war schon dunkel und außerdem schon Sonntag. Nun konnte sie wohl kaum noch etwas nähen oder es zumindest versuchen. Die Uhr auf dem Tisch tickte, wie ein langsam schlagendes Herz. Die Zeiger klackten, wie ein Knopf eines Kugelschreibers, der minütlich betätigt wurde. Langsam neigte Nagisa ihren Kopf zur anderen Seite und versuchte die Uhrzeit, in der Dunkelheit, zu entziffern. Ihre Augen weiteten sich plötzlich, als sie merkte, dass es bereits dreiundzwanzig Uhr geschlagen hatte. Panisch rutschte sie mit dem Stuhl zurück, stand auf, schmiss ihre Klamotten zu Boden und schlüpfte in ihre Schlafsachen. Morgen würde wieder ein neuer Schultag anbrechen und sogar eine Mathe-Arbeit anstehen. Sie musste ausgeschlafen sein! Kaum war sie unter die Bettdecke geschlüpft, schlief sie ein. Sie schaffte es gerade noch Akonoh in den Arm zu nehmen bevor sie ins Land der Träume entglitt.
 

Diese Nacht war jedoch weniger als entspannend. Wild drehte sie sich von einer Seite auf die andere. Sie träumte. Riesige Maschinen standen vor ihr. Es waren Nähmaschinen und sie schien der Stoff zu sein. Panisch versuchte sie zu fliehen, doch ein Faden schnappte sie und hielt sie fest. Sie schrie und wachte schweißgebadet auf. „Nicht schon wieder!“, dachte Nagisa und starrte zu ihrer Nähmaschine hinüber. Am liebsten hätte sie sie wieder verkauft, doch sie brauchte das Gerät für die Umsetzung ihres Honoka-Eroberungsplanes. Schon zum dritten Mal hatte sie diesen bescheuerten Albtraum gehabt und schon dreimal war sie schreiend und schweißüberströmt aufgewacht. Nagisa schaute auf die Uhr, die noch leicht von der nicht ausgeschalteten Lampe angeleuchtet wurde, und entzifferte sie. Es war schon fünf Uhr. „In einer Stunde muss ich spätestens aufstehen!“, dachte die Schülerin und setzte sich auf. Sie legte Akonoh liebevoll zur Seite, stieg aus dem Bett, deckte das kleine Häschen zu und trottete schläfrig ins Bad.
 

Sie schmiss ihren Schlafanzug auf den Boden, hüpfte in die Dusche, stellte den Wasserhahn an und….“Ahhh!“, schrie sie in einem süßen und leicht verzerrten Ton. Ihre Wangen färbten sich leicht rosa und ein kalter Schauer wanderte über ihren zarten Rücken. Wieder einmal hatte sie den Hahn auf Kaltwasser gestellt und das am frühen Morgen. Blitzschnell drehte sie den Knauf der Dusche und stellte ihn auf Warmwasser. „Gott sei Dank!“, sagte sie etwas mürrisch und duschte sich ab. Sie klemmte den Duschkopf zwischen ihre Beine, griff die Seife und begann sich einzuseifen. Sie fuhr zärtlich über ihren zarten Körper. Ihre Hand und das Seifenstück glitten von ihrem Hals, über ihre Schultern, über ihren Busen und über ihren Bauch. Sie kicherte, da die Seife sie kitzelte. Sie genoss es zu Duschen und sich von dem Stress, dem Dreck und der Verzweiflung zu befreien. Der Wasserstrahl zwischen ihren Beinen plätscherte beruhigend und wärmte sie. Sie stöhnte leicht, nahm den Duschkopf in die andere Hand und fuhr mit der Seife fort. Es dauerte nicht lange und ihr Körper war komplett eingeseift. Ein leichter Glanz lag auf ihrer Haut und erfüllte ihren Körper mit einem erotischen Erscheinen. Die Seife flog in hohem Bogen auf den Boden des Bades, der Wasserstrahl des Duschkopfes glitt über den Körper der Schülerin. Die Wassertropfen wuschen die Seife fort, glitten über die weiche Haut von Nagisa und tropften an ihr herab. Ihre Haare, die sie mit Shampoo eingeschäumt hatte, hingen nass in ihrem Gesicht und klebten dort ein wenig. Das Wasser hörte auf zu plätschern, der Duschkopf wurde angehangen und das Mädchen verließ die Dusche. Sie schnappte sich ein wunderschönes, und dazu noch blaues Handtuch. Der weiche Stoff schmiegte sich an ihre klitschnasse und tropfende Haut. Sie fuhr sanft hinüber und trocknete sich. Sie taste ihren Busen ab, um sicher zu gehen, dass er wieder ein Stück gewachsen war. Sie freute sich, da sie sich einbildete, dass er gewachsen sei. Ungeduldig tippte sie mit den Zehenspitzen auf den Boden und wickelte zu das Handtuch um den Kopf und ihre Haare. Sie stolzierte nackt aus dem Bad und ließ ihren Schlafanzug auf dem Boden liegen.
 

Kaum war sie ins Zimmer gehuscht, hatte sie sich vor ihren Spiegelschrank gestellt und begonnen nach Unterwäsche zu kramen. Sie entschied sich für ein schwarzes und knappes Höschen. Langsam ließ sie es an ihren grazilen und trainierten Beinen hinauf gleiten. Sie rückte es zurecht und merkte, dass es wirklich sehr knapp war, da es ihr weit unter dem Bauchnabel hing und knapp den Intimbereich abdeckte. Schultern zuckend schnappte sie sich einen passenden BH, welcher vorne zu öffnen war und verhüllte ihren Busen damit. Es war nun 5:30 Uhr. Stöhnend schaute sie zu der Nähmaschine. „Ich werde es jetzt schaffen“, sagte sie „auch wenn es das letzte ist, was ich tue!“ Schnell schmiss sie sich ein hellblaues Nachthemd über, um nicht halbnackt auf dem Stuhl zu sitzen. Sie stürmte los und platzierte sich. „Ui kalt!“, hauchte sie leise, als ihr kaum bedeckten Po auf dem kühlen Metallstuhl landete. Sie kniff die Augen zu und schüttelte sich, dann schob sie die Nähmaschine zu sich. „Jetzt zeig ich es dir, du Bestie!“ Sie fädelte den Faden ein, schnappte sich ein wenig Stoff aus ihrer Stoffkiste und legte ihn zurecht. Sie drehte den Knopf an der Maschine und das Rattern startete. Wieder raste der Faden durch den Stoff und schlängelte sich durch den kleinen roten Fetzen, der einmal umgeklappt war. Nagisa wollte testen, ob sie es wenigstens schaffte den Stoff umzunähen. Sie fuhr sanft mit ihren Händen an dem Stoff entlang, ließ ihn durch die Maschine gleiten. Konzentration stand in ihrem Gesicht geschrieben, während das Rattern scheinbar lauter wurde. Doch das beunruhigte sie nicht. Im Gegenteil, es schien sie zu beruhigen. Immer mal wieder pustete sie eine nasse, orange Strähne ihrer Haare aus dem Gesicht, während sie langsam den Stoff weiterschob. Die Zeiger der Uhr klackten, ihr Herz pochte und die Minuten vergingen. Plötzlich surrte es schrill, der Wecker ertönte. Es war sechs Uhr.
 

Die Maschine hielt inne, eine Hand fuhr sanft über den Wecker, der daraufhin verstummte. Nagisa schaute auf den Stofffetzen. Sie hatte es geschafft und den Stoff umgenäht. Freude spiegelte sich in ihrem Gesicht wieder. Ihre Mundwinkel schnellten nach oben und sie rief überglücklich: „Endlich, ich habe etwas geschaffen!“ Wie eine Göttin fühlte sie sich. Sie hatte etwas auf dieser Welt geschaffen, zwar war es nicht gerade groß, doch es war ihr Werk. Sie schaute sich die Naht genau an. Alles schnurgerade und keine einzige Schlangenlinie. „Jippie!“, schrie sie und sprang auf. Sie riss die Gardinen auf, schaute in den morgendlichen Himmel und dachte: „Bald kann ich dir ein Geburtstagsgeschenk nähen, Honoka!“ Freudig drückte sie den Ausschalter der Schreibtischlampe, zog den Stecker der Nähmaschine und schaute sich noch einmal den Stofffetzen in ihrer Hand an. Sie erschrak. „Oh nein!“, rief sie, als sie genauer hinsah. Sie hatte den Stoff perfekt und geradlinig genäht, doch er hing an ihrem Nachthemd. Im Eifer des Gefechtes hatte sie den kleinen Fetzen an ihr hellblaues Oberteil angebracht. Nagisa ließ den Kopf hängen und versuchte den Stofffetzen loszureißen. Es ging nicht. Sie hatte ihn zu gut festgenäht. Traurig schnappte sie sich eine Schere, trennte den Faden auf und schmiss das abgelöste Fetzchen in ihre Stoffkiste. Doch plötzlich begann sie zu lachen, da ihr diese Geschichte niemand glauben würde. Sie strahlte wieder und wusste, dass sie dennoch den Stoff sehr sauber angenäht hatte. Es fühlte sich großartig an.
 

Frohen Mutes schlüpfte sie aus ihrem Nachthemd, schnappte sie ihre Klamotten und zog sie an. Ein leuchtendgelbes Top und eine kurze Hotpants schmiegten sich eng an ihren Körper. Sie fühlte sich blendend. Sie knuddelte und weckte Akonoh, nahm ihn mit in die Küche und bereitete sich eine Schüssel Müsli zu. Sie schüttete ihre frische Milch in das Geschirr und warf ihre Cerealien hinein und begann zu essen. Sie berührte den kühlen Löffel immer leicht mit ihrer Zungenspitze, spielte kurz an ihm herum und steckte ihn dann gierig in den Mund. Akonoh hatte eine kleine Möhre, die noch im Kühlschrank gelegen hatte, bekommen und saß vor dem Gemüse. Seine kleinen Knopfaugen leuchteten wegen dem Sonnenlicht, das matt durch Küchenfenster fiel. Nagisa nahm den letzten Bissen vom Müsli, trank die Milch aus und wusch den dabei entstehenden Bart weg. Sie machte sich auf, schnappte ihre Tasche, schlüpfte in ihre Schuhe und rannte in den sonnigen Morgen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Jitsch
2012-01-12T21:42:06+00:00 12.01.2012 22:42
Ach ja, irgendwie hab ich immer das Gefühl, dass du überdramatisierst. Nähen ist schwierig, okay, aber so schlecht kann man doch gar nicht sein. Zumindest könnte Nagisa auch schonmal in der Schule Handarbeiten gehabt haben. Ich hab in Japan mal im Unterricht eine Nähmaschine benutzt. Im Übrigen finde ich erfahrungsgemäß Umnähen schwieriger, als zwei Stoffschichten aufeinander zu nähen. Das mit dem Schlafanzug war dann aber doch ein passender Dämpfer XD
Die Duschszene war jetzt nicht so meins, aber als Mann liest man das bestimmt gerne ;P Nur, dass es irgendwie nicht passt, weil die Story mehr aus Nagisas Sicht erzählt wird und sie sich selbst wohl kaum so wahrnehmen würde.

Trotzdem gefällt mir dieses Kapitel irgendwie, weil es so positiv ausklingt. Da spürt man richtig Nagisas gute Laune!
Von:  CruelEve
2010-09-30T15:40:29+00:00 30.09.2010 17:40
hey, echt toll^^
und ich schliesse mich sora-chan an, freu mich auch auf das nächste kapi
und hoffe diesesmal, das honoka mal wieder mit macht^^
Von: abgemeldet
2010-09-27T20:40:48+00:00 27.09.2010 22:40
Super Kapitel ^^
schön das es wieder weiter geht *freu*
bin gespannt aufs nächste. ^^



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