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Shadowwalkers

Licht und Schatten
von

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Trinity

In den nächsten Tagen hatte Lily mehrmals versucht, mit Ashley ein halbwegs vernünftiges Gespräch zu führen. Jedoch war dieses Unterfangen kaum von Erfolg gekrönt. Und je mehr Ashley Lily abwies, desto launischer wurde diese und machte damit alles kaum viel besser.

Inzwischen kam Lily immer seltener vorbei und wenn, dann beschränkte sie die Konversation auf ein Minimum. Trinity hingegen war fast jede Minute in Ashleys Nähe und die vermutete, dass Lily aus irgendeinem Grund diese Rund-um-die-Uhr-Bewachung arrangiert hatte.

Trinity versorgte Ashleys Wunde, die trotz der Tatsache, dass die Verletzung an sich schon fast zwei Monate her war, noch immer ziemlich wüst aussah. Während einer der wenigen unbeschwerten Plaudereien zwischen Ashley und Lily – Trinity hatte diese angeleiert – war Lily die Tatsache rausgerutscht, dass ein Dämon ihre Wunden zumindest soweit geheilt hatte, dass sie nicht verblutete.

Ashley fragte aber nicht weiter nach, zumal Lily nicht verstecken konnte, dass sie Ashley gar nicht davon erzählen wollte. Auch Trinity ging nicht auf Fragen ein, welche in diese Richtung zielten. Also hatte Ashley es aufgegeben.

Soweit es ihr möglich war, ging Ashley jeden Tag ein paar Schritte im Zimmer umher. Anfangs musste Trinity sie bereits nach jedem Schritt wieder festhalten, doch inzwischen klappte das Ganze schon sehr gut. Für ihre Gehübungen hatte Ashley ja nur das Zimmer zur Verfügung. Denn Trinity lies nicht zu, dass sie das Zimmer verlies.

Jetzt saß Ashley auf der Couch im Zimmer und starrte auf ein Schachbrett, welches zwischen ihr und Trinity auf einem kleinen Tisch stand. Obwohl Ashley Schach nicht ausstehen konnte und die meiste Zeit sowieso verlor, nahm sie die Gelegenheit gerne wahr, denn während sie so tat, als würde sie nachdenken, redete Trinity am wenigsten mit ihr. Über kurz oder lang kamen sie ja doch nur bei einem einzigen Thema an: Lily.

„Ich glaube, dass du den Rekord bald knacken wirst.“ Riss Trinity sie aus ihren Gedanken. Ashley blickte auf und meinte „Den Rekord von was?“ Trinity grinste breit „Für die längste Bedenkzeit im Schach.“ Ashley sah sie finster an, verstand aber, dass es ein Scherz sein sollte. Mit einem ziemlich aufgesetzten Lächeln machte sie ihren Zug.

Da Trinity aber kaum mehr als drei Sekunden brauchte um ihrerseits den nächsten zu machen, war Ashley nun gleich wieder an der Reihe. „Ich stoppe schon mal die Zeit.“ Meinte sie scherzhaft. Ashley blickte stur auf das Brett vor sich „Wozu, du siehst sowieso alle zwei Minuten auf die Uhr. Da kannst du dir sicher merken, wie lange ich brauche.“

Ashley bemerkte erst nicht, dass sich Trinitys Miene verfinsterte. Doch, als sie nach einer Weile keine Antwort bekam, fiel ihr auf, dass sich etwas an ihr verändert hatte. „Was ist?“ meinte sie schließlich, aber Trinity gab erst keine Antwort. Dann seufzte sie „Ich glaube, dass du das sowieso nicht wissen willst.“

Ashley starrte sie irritiert an „Ach ja? Und warum?“ Trinity druckste herum, schließlich meinte sie nur „Lily ist noch nicht zurück.“ Beinahe wäre Ashley als Antwort ein „Und warum soll das so schlimm sein?“ rausgerutscht, aber sie konnte sich gerade noch zurück halten.

Schließlich meinte sie: „Ach, ist sie denn weg?“ Trinity aber schien zu ahnen, was sie eigentlich hatte sagen wollen und meinte ziemlich trocken: „Ja, das ist sie. Und sie sollte eigentlich schon wieder hier sein.“ Obwohl Ashleys Bedürfnis, dieses Thema zu vertiefen eigentlich verschwindend gering war, so folgte sie doch dem Impuls, nach zu fragen.

„Und wo steckt sie?“ Wahrscheinlich hatte Trinity nicht damit gerechnet, dass Ashley tatsächlich danach fragte, weshalb sie nun wieder sehr still wurde und ihre Antwort genau ab zu wägen versuchte. Es vergingen einige Minuten bis sie schließlich, halb flüsternd eine Antwort zustande brachte: „Sie ist bei Lucas. Sie muss sich wegen… wegen… wegen dir verantworten.“

Zum ersten Mal, seit sie hier aufgewacht war, schien sich Ashley ernsthaft dafür zu interessieren, was mit Lily war. Und noch viel mehr, ihr Gesichtsausdruck verriet, dass sie besorgt war. „Was soll das heißen?“ Trinity sah zur Seite. „Lucas ist ein wenig sauer darüber, dass du noch am Leben bist, das soll es heißen.“

Ashley merkte, dass Trinity langsam ziemlich gereizt wurde. Sie lehnte sich in der Couch zurück und meinte schließlich ziemlich kleinlaut: „Du hältst mich für Undankbar deswegen, oder?“ Über Trinitys Gesicht huschte ein kaum merkliches Lächeln „Nein, das tu ich nicht.“

Ashley legte die Stirn in Falten. „Wirklich nicht? Was denn dann?“ Trinity sah sie auf eine etwas mitleidige Art und Weise an. „Ich halte euch beide wirklich für ziemlich dumm.“ Etwas vor den Kopf gestoßen meinte Ashley „Okay… wieso das bitte?“

„Ich denke, dass ihr beide eine einzige Sache habt, die ihr dem anderen sagen wollt, aber weil ihr das nicht tut, werdet ihr euch bis ans Ende der Zeit angiften, glaub mir. Und was noch viel schlimmer ist: es ist ein und dieselbe Sache.“ Trinity machte innerhalb von Sekunden ihren Zug. „Schach matt.“ Meinte sie dann nüchtern.

Ashley fixierte ungläubig das Schachbrett, mit den Gedanken war sie aber woanders. „Woran glaubst du das zu erkennen?“ fragte Ashley vorsichtig, ohne auf zu blicken. Trinity stand auf und schenkte ihr ein, fröhliches, breites Lächeln. „Ich habe zugesehen.“ Sie wandte sich zum Gehen, doch bevor sie das Zimmer verlies meinte Ashley.

„Ich glaube, dass es viel zu viele Dinge gibt, die sie mir nicht sagen will. Und ich denke, dass sie mir nicht vertraut. Ich könnte es ja weiter tratschen.“ Ashley sah etwas traurig drein, doch Trinity lächelte unbeirrt weiter, als sie antwortete: „Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie dir vertraut.“

„Ach ja, und was ist es dann?“ meinte Ashley leise. Trinitys Antwort war so einfach „Das, meine Gute, soll sie dir doch lieber selber sagen.“ Trinity kam noch mal zu ihr und half ihr beim Aufstehen, als sie sah, dass Ashley sich dabei nicht so leicht tat. Als die beiden sich gegenüberstanden sah Ashley Trinity direkt in die Augen, als wolle sie anhand dieser prüfen, ob sie auch die Wahrheit gesagt hatte.

Dann meinte sie schließlich halb abwesend. „Ihr beide habt die gleichen Augen.“ Trinity grinste breit „Das liegt nur an den Sorgenfalten, die wir wegen dir bekommen.“ Sie wandte sich zur Tür. Bevor sie diese hinter sich schloss, hörte sie Ashley noch sagen „Wahrscheinlich ist es das.“ Dann ging sie den Flur weiter und lies Ashley eine Weile alleine.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  0391marrylu
2010-03-27T20:25:01+00:00 27.03.2010 21:25
wird ja mal auch zeit^^
sie sollten sich echt mal mit einander reden was sie fühlen^^
sansonsten wird es nie was werden wenn sie so weiter machen^^
freue mich auf dei nächsten kapis^^
Von:  Shimizu
2010-03-25T20:07:04+00:00 25.03.2010 21:07
es wird immer spannender ^^

freu mich auf die fortsetzung ^^

gruß Shimizu


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