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Girls? Oh Hell... NO!

von

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Brautschau

Hey ihr Süßen!
 

Jaah, ihr seht richtig, ich habe mal wieder etwas neues im Gepäck. Ich weiß, ich weiß, ich sollte eigentlich erst mal meine anderen Storys beenden, doch ich brauche als Gegenstück etwas leichtes zu schreiben; einen Gegensatz zu den eher düsteren Themen von 'Stumme Schreie' und 'After the Fight'.
 

Die ersten paar Kapitel dieser Story sind schon fertig und ich kann es einfach nicht abwarten, zu wissen was ihr dazu sagt und wie es euch gefällt. Deshalb bekommt ihr das erste Kapitel auch jetzt schon, obwohl ich eigentlich mit dem Posten noch warten wollte. Ungeduldige Silver. *lach*
 

Jetzt aber erst mal zum Üblichen:
 

Disclaimer: Mir gehört gar nichts, außer der Idee. Charaktere und Orte gehören der über alles geschätzten JKR, ich leihe sie mir lediglich aus und gebe sie nach Gebrauch wieder zurück! Ich berücksichtige die Ereignisse aus den Büchern nicht, sondern drehe alles so, wie ich es brauche! Verklagt mich doch! *g*
 

Rating: Slash 18! Das ist mein Ernst, es geht um Liebe zwischen Männern und wer das nicht mag, braucht es nicht zu lesen.
 

Pairing: Wer mich kennt, sollte das allmählich wirklich wissen! *g*
 

Summary: Traditionen einer reinblütigen Familie können manchmal eine recht knifflige Sache sein. Besonders wenn man Draco Malfoy heißt, schwul ist und darüber hinaus mit einer Mutter gesegnet ist, die diesem Umstand überhaupt keine Beachtung schenkt. Wie Draco mit den Kapriolen seiner Mutter umgeht und was Lucius zu der Geschichte steht, könnt ihr hier lesen. Viel Spaß!!!
 

Länge: Hm... keine Ahnung, werdet ihr dann schon sehen.
 

Uploads: Ihr kennt mich... also wenn die Kapitel fertig sind.
 


 

So, das war es erst mal meinerseits und ich überlasse euch jetzt das erste Kapitel.

Viel Spaß beim lesen!!!
 


 


 


 

Brautschau
 

Es war der Morgen des 06. Juni und auf Malfoy Manor war nach dem rauschenden Fest der letzten Nacht, mit dem Lucius und Narzissa Malfoy den siebzehnten Geburtstag ihres einzigen Sohnes gefeiert hatten, wieder Ruhe eingekehrt. Die Hauselfen hatten die Spuren der Nacht beseitigt und gegenwärtig fand ein ganz anderes Ereignis statt, eines, welches traditionell nach der Volljährigkeit des Erben ihren Lauf nahm und vor allen Dingen eines, das kaum ein junges Mädchen der Zaubererwelt verpassen wollte.
 

Narzissa Malfoy hatte zum Brunch geladen und ganz egal welches Mädchen sich glücklich schätzen durfte, eine Einladung erhalten zu haben, keine war so dumm, sich diese Gelegenheit entgehen zu lassen. Genau aus diesem Grund saßen in diesem Moment dreizehn Mädchen auf der Südterasse des Manors, darauf bedacht einen guten Einruck auf die Hausherrin zu machen und sich von ihrer besten Seite zu zeigen. Jede wusste um die Konkurrenz, die hier am Tisch saß und jede von ihnen wusste, dass eine von ihnen die nächste Mrs Malfoy werden würde.
 

Die Haare glänzten im Licht der späten Vormittagssonne, dezent geschminkte Lippen lächelten glücklich, das Besteck klirrte leicht gegen die Teller in den zitternden Händen mit manikürten Nägeln und manch eine verfluchte sich selbst, am vorigen Abend nicht früher zu Bett gegangen zu sein. Denn wenn sie eines wussten, war es, dass Narzissa Malfoy ein Auge für Details hatte und ihr kein Fehler entgehen würde. Was wie ein zwangloses Zusammensein wirkte, war eher so etwas wie eine Schlacht. Eine Schlacht um den Titel der nächsten Mrs Malfoy, eine Brautschau, die nicht vom betreffenden Ehemann, sondern der zukünftigen Schwiegermutter geführt wurde.

Das war der Grund warum Pansy Parkinson, Daphne und Astoria Greengrass, Millicent Bulstrode, Lisa Turpin, Hannah Abbott, Susan Bones, Demelza Robins, Mandy Brocklehurst, Marietta Edgecombe, Parvati und Padma Patil und Lavender Brown vor Aufregung beinahe starben, äußerlich jedoch keine Miene verzogen.
 

Der zukünftige Ehemann jedoch, schlief im Moment noch den Schlaf der Gerechten und hatte nicht den Hauch einer Ahnung, was auf der gegenüberliegenden Seite des Hauses gerade vor sich ging. Wenn er es gewusst hätte, wäre es mit seiner Ruhe mit Sicherheit in Sekundenschnelle vorüber gewesen, doch so wie es war, murmelte Draco nur etwas unverständliches, drehte sich einmal um die eigene Achse, wobei er sein Laken fest um seine Beine knotete und vergrub das Gesicht wieder unter dem flauschigen Kissen.
 

Leidend stöhnte er in sein Kissen hinein, denn der Kobold, der in seinem Kopf wohl nach Silber und Diamanten schürfte, begann wieder zu hämmern und zu bohren und wollte einfach keine Ruhe geben. 'Der letzte Feuerwhiskey-Cocktail war eindeutig schlecht', dachte der Blonde und zog sich das Kissen fest über den Kopf, um die helle Morgensonne auszusperren.

Ja, mittlerweile war ihm bewusst, dass er letzte Nacht eindeutig zu viel getrunken hatte. Aber welcher siebzehnjährige würde es wohl nicht ausnutzen, wenn man das erste Mal offiziell in seinem Elternhaus trinken durfte? Wohl keiner und er war da ganz bestimmt keine Ausnahme, auch wenn der Alkohol an sich schon längst nichts mehr neues war.
 

Genervt ließ Draco ein dumpfes Grollen hören, denn der Kobold hatte beschlossen, nun auch noch die Säge anzuschalten und Draco quälte sich widerwillig aus dem Bett um sich einen Katertrank zu besorgen, die er in seinem Badezimmerschränckchen vorrätig hatte. Was er dabei jedoch nicht bedachte, war das Laken um seine Beine und so landete Draco Malfoy, seines Zeichens Eisprinz von Slytherin und normalerweise die Eleganz in Person, recht unzeremoniell mit einem lauten Schlag auf dem Boden vor seinem Bett.

„AU SCHEISSE... shit... zu laut... zu laut... Bad... Trank... schnell...“, murmelte Draco unzusammenhängend und machte sich nicht die Mühe vom Boden aufzustehen, sondern kroch auf allen vieren ins Bad, was von seiner persönlichen Hauselfe, Dupsy, mit großen Augen beobachtet wurde. Sie hatte, wie jeden Morgen, gespürt, das ihr Master wach war und war sofort, auch wie jeden Morgen, mit einer großen Tasse Kaffee in seinem Zimmer aufgetaucht.
 

Sich auf die Lippe beißend stand Dupsy nun da und wrang einen Zipfel ihres Kissenbezugs zwischen den kleinen Händen, als es erneut einen dumpfen Schlag gab, da Draco mit Zielsicherheit mit dem Kopf gegen einen Sessel gekrochen war.

„FUCK! Oh... tut weh...“, hörte die Elfe ihren Master und trat zaghaft ein paar Schritte auf ihn zu.

„Master Draco? Kann Dupsy Ihnen helfen?“, fragte sie mit ihrer hohen Fieselstimme.

„Dupsy? Oh bitte... stell deine Piepsstimme ab!“, stöhnte Draco auf und legte sich gleichzeitig den Arm um den Kopf, um seine Ohren zu schützen.

Die Elfe stand mit großen Augen und ein wenig hilflos da, denn so einen Befehl hatte sie von ihrem Master noch niemals bekommen. „Dupsy weiß nicht wie, Master Draco! Master Draco sollte sich wieder hinlegen, wenn es ihm nicht gut geht! Soll Dupsy Mistress Narzissa oder einen Heiler holen gehen?“, quietschte die verzweifelte Hauselfe so leise wie möglich und betrachtete sorgenvoll, wie sich ihr Master an der Sessellehne hochzog, mit dem Oberkörper halb darüber hing und sie aus zusammengekniffenen Augen ansah.
 

„Dupsy... hol... hol mir den Katertrank aus dem Bad... bevor ich mich übergeben muss“, brachte ein kreidebleicher Draco hervor und ließ den Kopf wieder sinken.

Dupsy stand einen Augenblick da und stapfte dann, die kleinen Fäuste in ihre Hüften gestemmt, ins Bad davon. „Dupsy sollte den Trank wegschütten! Ja, genau das sollte Dupsy tun! Vielleicht würde Master Draco dann in Zukunft besser auf sich achten!“, sagte sie entrüstet, führte ihren Befehl jedoch nichtsdestotrotz aus und hielt ihrem Master nur Momente später den giftgrünen Trank vor die Nase, der blind danach griff und ihn hinunter stürzte.
 

Erleichtert spürte Draco wie sich die Wirkung des Tranks in seinem Körper ausbreitete und der Kobold langsam aber sicher stranguliert wurde, bis in seinem Kopf wieder Ruhe herrschte. Aufseufzend sah er auf und beäugte Dupsy, die ihn mit missbilligender Miene betrachtete. „Weißt du, Dupsy... manchmal machst du meiner Mutter Konkurrenz. Und das ist nicht positiv gemeint...“

Das kleine Wesen grinste ihn nur breit an und begann damit, im Zimmer umher zu wuseln. Draco schüttelte schnaubend den Kopf, denn es schien so, als würde die Elfe seine Bemerkung auch noch als Kompliment betrachten, was es keinesfalls gewesen war. Mit einem Blick auf die Uhr kämpfte Draco sich nun endgültig auf die Beine, um endlich im Bad zu verschwinden und den Forderungen seines Körpers nachzukommen.
 

Erleichtert, geduscht und gekämmt, kam er beinahe eine Stunde später wieder aus dem Bad, zog sich eine bequeme Jeans an und das erstbeste Oberteil, das ihm zwischen die Finger kam. Draco hatte das Glück zu den Menschen zu gehören, die in allem gut aussahen, ganz egal was sie trugen. Dass die ausgewaschene hellblaue Jeans und das cremefarbene Knitterhemd gut zu seinen hellen Haaren und seiner blassen Haut passten, half natürlich immens.
 

Mittlerweile war es schon früher Mittag und Draco lechzte nach einem Kaffee. Der, den Dupsy vorher gebracht hatte, war schon lange kalt geworden und der Blonde weigerte sich, ihn mit Magie wieder aufzuwärmen. Er hatte immer den Eindruck, dass das schwarze Gebräu dann einen schalen Nachgeschmack bekam. Seine Mutter erklärte ihn regelmäßig für verrückt, aber irgendeine Marotte hatte wohl jeder Mensch und solange es sich bei ihm nur um frischen Kaffee handelte, sagte sie nichts weiter dazu.
 

Mit dem festen Gedanken, sich endlich einen Kaffee zu besorgen, trat er auf den Flur des Manors, in dem es auch im Hochsommer immer ein wenig kühl war, was wohl an den Marmorböden lag. Barfuß lief er den dicken Teppich entlang und fragte sich, wo seine Mutter wohl stecken könnte, denn er hatte nicht wirklich Lust das ganze Manor zu durchsuchen. Das könnte unter Umständen den ganzen Nachmittag dauern. Die Hilfe kam in Form einer Hauselfe.

„Tinka! Hey! Weißt du, wo meine Mutter ist?“, rief er der betreffenden Elfe hinterher, die gerade mit einem Stapel Handtücher in einem der Gästebadezimmer verschwand.

„Mistress Narzissa und Gäste sind auf der Südterasse, Master Draco“, piepste sie und ging dann weiter ihrer Arbeit nach.
 

'Gäste? Na, klasse...', dachte sich Draco und zuckte dann mit den Schultern. Er wollte jetzt sofort einen Kaffee und es war ihm schnurz, ob nun ein paar alte Matronen bei seiner Mutter waren, oder nicht. Die Portraits, die ihm nachträglich alles Gute zum Geburtstag wünschten, ignorierend, machte sich der Blonde auf den Weg quer durch das Haus, bis er endlich ins Freie trat, nur um wie angewurzelte stehen zu bleiben und die Stirn zu runzeln.

Das Bild, welches sich ihm da bot, wäre wohl selbst zu viel gewesen, wenn er völlig nüchtern, nach einer Kanne Kaffee und ausgeschlafen hier aufgetaucht wäre. Dort, auf den spanischen Terakottafliesen standen, in Reih und Glied, mehrere seiner Klassenkameradinnen und knicksten nacheinander vor seiner Mutter, die das ganze mit zusammengezogenen Augenbrauen betrachtete. Draco musste sich ernsthaft das Lachen verkneifen, denn bei einigen sah das eher wie ein ziemlich verunglückter Knicks aus, als sie auf ihren hochhackigen Schuhen versuchten, seine Mutter zu beeindrucken.
 

Ein Schnauben entkam ihm, als Pansy beinahe zu Boden ging, sich an Lisa festhielt und diese dabei fast auszog, da sie den Träger ihres Oberteils erwischte. Gleich darauf entdeckte sie ihn, wurde knallrot und Draco beschloss herauszufinden, was hier vor sich ging.

„Mutter? Triffst du hier die Auswahl für die diesjährige Zauberermodenschau, oder was wird das, wenn es fertig ist?“, fragte er, ging zum Tisch und ließ sich dort lässig in einen der Stühle aus Eukalyptusholz fallen, bevor er sich eine Tasse Kaffee eingoss, der dort bereitstand.

„Oh nein, Darling“, antwortete Narzissa Malfoy abwesend. „Ich treffe nur die Vorauswahl deiner möglichen zukünftigen Gattin.“
 

Draco riss die Augen auf, verschluckte sich prompt am Kaffee und prustete die braune Flüssigkeit quer über die weiße Leinentischdecke. „Wie bitte?“, hustete Draco und war sich ziemlich sicher, dass seine Gehör in der vorangegangenen Nacht geschädigt worden war. „Mum? Ich könnte schwören, du hättest gerade gesagt, dass du meine zukünftige Frau aussuchst!“

Das brachte ihm nun die volle Aufmerksamkeit seiner Mutter, die sich zu ihm umdrehte, ihm ein strahlendes Lächeln schenkte und zu ihm herüber kam, wo sie ihm einen Kuss auf den blonden Haarschopf drückte. „Hallo Liebling, schön dass du endlich auf bist. Und du hast richtig gehört“, sagte sie dann leichthin, sah wieder zu den Mädchen, die wie die Zinnsoldaten auf der Terasse standen und klopfte sich mit dem Finger gegen die Unterlippe.
 

Dracos Augenbrauen wanderten synchron beinahe in seinen Haaransatz und er betrachtete seine Mutter, als hätte sie gerade verkündet Dumbledore heiraten zu wollen und den Rest ihres Lebens beim bowlen zu verbringen.

„Äh... Mum? Geht’s dir gut? Ich meine... was soll das hier?“, fragte er und gestikulierte mit einer Hand in Richtung seiner Mitschülerinnen.

„Oh, nur eine alte Malfoy-Tradition. Mach dir keine Sorgen, Spätzchen. Wir werden schon die richtige für dich finden“, sagte sie vergnügt und klatschte in die Hände. „Meine Damen? Wir gehen jetzt in die Küche, um zu sehen, wie ihr eine Dinnerparty organisieren würdet.“
 

Draco sah völlig erschlagen dabei zu, wie seine Mutter ins Haus voran ging und seine Mitschülerinnen, ihr wie die Kücken einer Ente hinein folgten. Pansy zuckte im Vorbeigehen die Schultern und warf ihm einen entschuldigenden Blick zu, worauf Draco sie beinahe in Gedanken röstete. Schnaubend nahm er sich eine neue Tasse Kaffee und trank sie langsam und bewusst aus, bevor er explodieren würde. Malfoy-Tradition? Wieso zum Teufel wusste er nichts von so einer hirnrissigen Tradition?

Nachdenklich saß Draco auf der Terasse und fragte sich, was er jetzt tun sollte. Seine Mutter war wohl zu beschäftigt mit dieser sogenannten 'Brautschau', als dass er vernünftig mit ihr hätte reden können, also musste er wohl direkt zur Quelle gehen. Er nahm sich noch einen Kaffee mit und machte sich dann auf den Weg in die Bibliothek, wo er um diese Uhrzeit seinen Vater vermutete.
 

In der Bibliothek angekommen blieb Draco einen Moment lang stehen und atmete den typischen Geruch nach alten Pergamenten, Tinte und dem Hauch Pfeifentabak ein, der hier immer zu haften schien und der ihn schon seit frühester Kindheit begleitet hatte. „Dad? DAD! Bist du hier irgendwo?“, rief er in den hohen, ein wenig düsteren Raum hinein, als er seinen Vater nicht auf den ersten Blick entdecken konnte.

„Hier oben, Draco!“, hörte er Lucius Malfoys Stimme von der Empore, wo die wertvolleren Bücher und Texte aufbewahrt wurden.

Schnaubend stieg Draco die Wendeltreppe hoch, die nach oben führte und achtete darauf, seinen Kaffee nicht zu verschütten, als er seinen Vater schließlich in der kleinen Leseecke fand. „Dad, hast du eine Ahnung, was dein geliebtes Eheweib und meine wunderbare Mutter gerade treibt?“, fragte Draco mit zu offensichtlicher Beiläufigkeit, als dass es dem Malfoyoberhaupt hätte entgehen können.
 

Lucius sah auf, deutete auf einen gemütlichen Sessel, um seinen Sohn deutlich zu machen, dass er sich setzen sollte und hob eine Augenbraue, als dieser demonstrativ stehen blieb. „Nein, sollte ich?“

Draco lächelte seinen Vater zuckersüß an und stellte vorsichtshalber seine Tasse auf dem kleinen Mahagonitisch ab. „Dann werde ich dir mal sagen, was sie macht. Sie hat da unten ein gutes Dutzend Mädchen, die sie in Augenschein nimmt! Willst du wissen wieso? SIE WILL MIR EINE FRAU AUSSUCHEN!“, brüllte Draco schließlich und warf die Hände in die Luft. „Hast du vielleicht bei meiner Erziehung irgendeine wichtige Malfoy-Tradition vergessen, bei den wöchentlichen Stunden in Familiengeschichte, die ich als Kind von dir bekommen hab?“

Lucius legte die Pergamentrolle, die er gelesen hatte zur Seite und sah nachdenklich zur kunstvoll bemalten Decke.

Draco konnte regelrecht zusehen, wie sich die Erkenntnis auf dem Gesicht seines Vaters breit machte und seinen Mund schließlich zu einem 'Oh' formte.

„Malfoy-Tradition... ja... die Brautschau“, murmelte er dann und sah seinem Sohn wieder ins Gesicht. „Du meinst, das macht sie gerade? Aber die Tradition wurde schon seit Generationen nicht mehr praktiziert!“, warf Lucius ein. „Sie wurde nur angewandt, wenn der Erbe an seinem siebzehnten Geburtstag keine passende Kandidatin vorweis- oh verdammt...“, schloss der Langhaarige lahm und sah entschuldigend seinen Sohn an.
 

„Oh verdammt? Mehr fällt dir dazu nicht ein?“, rief Draco aus und stand kurz davor, sich die Haare zu raufen. „Sie such eine FRAU für mich, Dad! Hast du vergessen dass ich SCHWUL bin? Ich bin mir ja bewusst, dass dir das nicht so ganz in den Kram passt und dass du das am liebsten verdrängen würdest, aber deshalb werd ich nicht plötzlich zum Frauenliebhaber! Also regel das! Wenn es nach mir ginge, wüsste Mum schon seit drei Jahren Bescheid, aber nein, der große Lucius Malfoy wollte seiner Frau ja nicht das Wissen zumuten, dass ihr Baby Männerärsche viel heißer findet, als alles was eine Frau zu bieten hat!“
 

Zum ersten Mal in seinem Leben konnte Draco seinen Vater mit einem Ausdruck ehrlicher Zerknirschtheit sehen und auf eine verdrehte Art und Weise verschaffte es ihm eine immense Befriedigung, denn das was er ihm eben an den Kopf geworfen hatte, war die reine und unverfälschte Wahrheit. Lucius Malfoy wusste seit dem vierzehnten Lebensjahr seines Sohnes von seiner Vorliebe für Männer. Es wäre auch nicht zu verleugnen gewesen, als er in eine, für das Alter, heftige Knutscherei geplatzt war, mit der Draco mit dem Sohn eines Geschäftsfreundes in den Ställen des Manors, erste Erfahrungen gesammelt hatte.
 

Heute konnte Draco grinsen, wenn er daran dachte, wie sein Vater ihn mit dem zwei Jahre älteren Gregory erwischt hatte. Damals jedoch hatte er die Hosen gestrichen voll, als er mitten in der besten Erfahrung seines bisherigen Lebens, die ihm gleichzeitig die Augen geöffnet hatte, das charakteristische Räuspern seines Vaters hörte. Gregory war kreidebleich aus dem Stall geflüchtet, worüber Draco noch heute nur verächtlich den Kopf schütteln konnte und er dachte, dass sein Vater ihn bestenfalls 'nur' in den Kerker werfen würde.

Doch er hatte sich getäuscht. Zu seiner Erleichterung und nach den ersten Schocksekunden erklärte Lucius ihm, dass er nichts gegen seine Neigung hatte, wenn sie Bestand haben sollte. Das Erbe der Malfoys würde ein Cousin Dracos übernehmen und damit den Namen weiterführen, da Ambrosius zu diesem Zeitpunkt schon seit einem Jahr verlobt und seiner Zukünftigen völlig verfallen war. Draco dachte damals, er müsse träumen, doch die einzige Bedingung die Lucius an seinen Sohn hatte, war, dass Narzissa noch nichts davon erfuhr.
 

Ihm selbst hatte dies schon damals nicht gepasst, auch wenn er Lucius` Beweggründe verstehen konnte, da seine Mutter eine Glucke allererster Güte war, doch er wollte sie eigentlich nicht anlügen müssen und hatte nur widerwillig zugestimmt. Und genau diese Zustimmung kam nun und biss ihm sprichwörtlich in den Hintern, denn dass er plötzlich auf Frauen umschwenkte, war so wahrscheinlich, wie Dumbledore, der seine Zitronendrops absetzte, von denen Draco vermutete, dass sie mit irgendeinem Stimmungsaufheller versetzt waren. Kein Mensch konnte ständig so fröhlich sein.
 

„Draco...“, begann Lucius zögernd, wurde jedoch von seinem Sohn rüde unterbrochen.

„Nein, Dad! Rede mit ihr! Ansonsten mach ich was und zwar nicht auf die sanfte Tour!“, schnarrte Draco und ließ sich schnaufend in den Sessel fallen, von wo aus er seinem Vater böse Blicke sandte.

Draco hatte bisher in seinem Zuhause nichts auf seine Homosexualität hindeuten lassen, doch das konnte er, wenn ihm danach der Sinn stand, ganz schnell ändern und dann war er nicht dafür verantwortlich zu machen, wenn seine Mutter der Schlag traf.

Lucius seufzte abgrundtief auf, nickte dann jedoch. „Gut... gut, ich werde heute Abend mit ihr reden. Also bitte... halte dich zurück, Draco. Tu mir den Gefallen.“

Draco sah seinen Vater abschätzend an, dem ins Gesicht geschrieben stand, dass er sich auf dieses Gespräch mit seiner Angetrauten wirklich nicht freute, doch Draco könnte sich nicht weniger darum kümmern. Sein Vater hatte sich die Suppe eingebrockt, also sollte er sie auch auslöffeln. „In Ordnung. Das wird aber der letzte Gefallen, Dad. Wenn ich noch mal das Wort 'Ehefrau' höre, kann ich für nichts garantieren“, schnaubte Draco, stand auf, schnappte sich seine Tasse und ging ohne einen Blick zurückzuwerfen davon.
 


 


 

Das war es erst mal und ich würde mich freuen, von euch zu lesen, was ihr bisher davon haltet. Ihr wisst ja, Kommis, Kritik und Kekse sind wie immer erwünscht.
 

Übrigens habe ich vor kurzem eine Fortsetzung zu meinem Oneshot 'Memories of my life' gepostet. Würde mich freuen, wenn ihr mal reinschaut! Ihr könnt sie mit diesem Link finden.
 

http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/autor/351575/219198/664708/default/
 

Ich wünsche euch noch einen schönen Sonntag!
 

Cu, Silvereyes



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Acrobalena-
2009-10-31T15:15:27+00:00 31.10.2009 16:15
ja war gut:)
nur kann ich mir nicht vorstellen das narzissa malfoy gryffindors,rawenclwas oder huffelpuffs zur schwiegertöchterauswahl einlädt. aber ansonsten ist die idee cool^^
Von:  Bumblebee86
2009-10-30T11:21:00+00:00 30.10.2009 12:21
ich finde das erste kapi schon total gut ^^ werde es auf meine favos setzen ^^ und immer weiter lesen ^^
Von:  mogura
2009-10-27T14:27:53+00:00 27.10.2009 15:27


schade.. das war eher wie eine Einleitung und ich hätte mir eine kleine Weiterführung gewünscht ^^

Das Gespräch zwischen den beiden oder viel besser noch: die schwule AQrt rauszuhängen und einen Partner treffen ^^


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