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ROTF - Wie es hätte sein können

von

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Bei den Decepticons

Optimus Prime hatte recht gehabt. Die Decepticons hatten sich tatsächlich darauf vorbereitet, der Erde einen Besuch abzustatten. Und ihre Absichten waren wahrlich nicht die vornehmsten gewesen…
 

Starscream, der ja nun dank der Rangfolge die Nummer Eins war, hatte Cybertron erreicht und den zurückgebliebenen Kriegern erklärt, was auf der Erde sich abgespielt hatte. Und wie Ironhide es vermutet hatte, einige der treuesten Anhänger Megatrons wollten die Rache so schnell wie möglich haben, sodass sie den Planeten sofort verließen und den Kurs auf die Erde nahmen.
 

Wenn es nach Starscream gegangen wäre, dann hätten auch die restlichen Decepticons sich sofort auf den Weg gemacht. Doch es gab da noch den Kommunikationsoffizier Soundwave…

„Unsere Rache wird uns schon nicht entkommen“ sagte Soundwave zu dem neuen Decepticonanführer. „Wir haben Zeit. Genug Zeit“ er streichelte den Kopf seines Partners Ravage, der leicht an einen großen Panther aus Metall erinnerte.

„So, meinst du?“ fragte Starscream nicht gerade überzeugt. „Dabei solltest besonders gerade du Megatrons Tod rächen wollen. Du warst ja sein treuester Lakai, wenn ich mich nicht irre.“

Soundwave ignorierte den spitzen Tonfall in Starscreams Stimme und sah den Seeker an. „Freilich, das bi… war ich“ verbesserte Soundwave sich schnell. „Doch die Verhältnisse haben sich geändert und du bist nun unser Anführer.“

„Worauf willst du hinaus?“ fragte Starscream misstrauisch.

„Auf nichts besonderes“ antwortete Soundwave mit einem Schulterzucken. „Ich will nur nicht, dass auch unser neuer Anführer so schnell stirbt.“ Als Starscream etwas erwidern wollte, unterbrach ihn der Kommunikationsoffizier mit einer wegwerfenden Geste.

„Hör zu Starscream“ er sah seinen Vorgesetzten mit flackernden Optics an „du bist verletzt, die Autobots haben einen starken Verbündeten gefunden und noch dazu haben sie Verstärkung aus ihren eigenen Reihen angefordert.“ Soundwave spielte Primes Nachricht an die Autobots ab als Beweis.

„Woher hast du das?“ fragte ihn Starscream erstaunt.

„Das spielt keine Rolle“ Soundwave winkte ab. „Die Hauptsache ist, dass ich es habe. Aber zurück zum eigentlichen Thema. Glaubst du wirklich, dass wir so einfach unvorbereitet zur Erde kommen sollten?“

Starscream dachte nach. Soundwave hatte recht, das wussten sie beide, doch wie er seine Argumente vorgelegt hatte, gefiel Starscream nicht…

„Also, was schlägst du vor? Wie sollen deiner Meinung nach meine Befehle lauten?“

„Ich wusste doch, dass er anbeißen würde“ dachte sich Soundwave und für einige Sekunden erschien ein zufriedenes Lächeln auf seinen Lippen. „Komm mit“ sagte er zu Starscream und drehte sich zum Gehen um. „Ich muss dir was zeigen.“
 

„Wer ist hier eigentlich der Anführer? Ich oder er?“ fragte sich Starscream selbst, als er Soundwave folgte. „Wenn das hier alles vorbei ist, dann werde ich es allen Decepticons zeigen, dass Ich der alleinige Anführer bin!“
 

„Was zum Teufel ist das!?“ fragte er laut, als er ein riesiges Gebilde vor sich erblickte.

Soundwave genoss jede einzelne Sekunde, in der sich Starscream durch seine Unwissenheit oder auch einfach nur Unfähigkeit die Blöße zeigte, denn er hasste den Seeker abgrundtief.

„Das“ der Kommunikationsoffizier zeigte stolz auf das riesige Kriegsschiff „ist die Nemesis!“

„Die…Nemesis?“ fragte Starscream noch immer erstaunt. „Ich wusste gar nicht, dass wir solch ein…“ er schaute sich das Gebilde genauer an „Kriegsschiff besitzen“ beendete er den Satz, nachdem er endlich erkannte, worum es sich handelte.

„Das wundert mich gar nicht“ dachte sich Soundwave. „Es ist auch kein Wunder“ sagte er gleichzeitig laut. „Wir haben das Schiff gebaut, als du mit den anderen auf der Suche nach Megatron und dem Allspark warst.“

„Aha“ meinte Starscream knapp.

„Der Bau dieses Schiffes war ein Geheimauftrag von Megatron persönlich“ sagte Soundwave stolz. „Er hatte ihn mir noch einige Monate vor seiner Abreise aufgetragen.“

„Megatron, dieser miese…“ knirschte Starscream mit den Zähnen, bis er sich darauf besann, dass sein Ausspruch keinesfalls leise gewesen war. Er räusperte sich und sah Soundwave an, dessen Miene sich jedoch nicht verändert hatte. „Ich verstehe“ sagte Starscream und dachte gleichzeitig „puh, er hat die Bemerkung nicht gehört…Schwein gehabt!“

Doch Starscream irrte sich. Soundwave hatte alles ganz genau gehört und eines Tages würde er den Seeker für diese Worte büssen lassen. Aber nicht jetzt und nicht heute. Seine Chance würde schon noch kommen. Ganz bestimmt.

„Woher habt ihr eigentlich die ganzen Ressourcen für das Schiff hier? Auf Cybertron gibt es doch so gut wie nichts mehr…“

„Und das schon seid langem“ nickte Soundwave. „Aber der Doktor und noch einige andere hatten Wege gefunden, um die Nemesis Realität werden zu lassen.“ Er lachte kaltblütig und deutete in eine Ecke. „Das war nur einer dieser Wege.“
 

Starscream sah in die besagte Ecke. Was er erblickte, waren die brutal zerlegten Körper von Autobots gewesen…und nicht nur von ihnen allein. „Sind da etwa auch Decepticons dabei!?“ rief er entsetzt aus.

„Klar“ nickte Soundwave ungerührt „du kennst doch den Doktor…“

Der neue Anführer der Decepticons schauderte. Der kleine Decepticon, von dem Soundwave sprach, war einer der wenigen Ärzte der Decepticons gewesen…schlimmer noch, er war ein absoluter Sadist, manchmal noch schlimmer wie Megatron persönlich. Es war also nicht verwunderlich, dass die verletzten Decepticons lieber den Tod in Kauf nahmen, als sich von dem Doktor behandeln zu lassen…
 

Starscream schüttelte diesen Gedanken ab. „Nun gut, wie ihr das Schiff gebaut habt, ist uninteressant. Hauptsache ist, dass ihr es überhaupt geschafft habt.“

„Beinahe geschafft“ verbesserte Soundwave ihn. „Es fehlen noch einige wichtige Komponenten. Ohne diese wird die Nemesis nicht starten können.“

„Du willst mich wohl verarschen!“ rief Starscream aus. „Ihr habt schon so viel Zeit gehabt und es ist immer noch nicht fertig!? Was habt ihr die ganze Zeit gemacht? Etwa geschlafen!?“ Starscream brüllte beinahe. Ein weiterer Fehler, den er in der Anwesenheit Soundwaves gemacht hatte…
 

Soundwave hatte zu einem Schlag ausgeholt, doch gerade im letzten Moment hielt er inne. Seine zur Faust geballte Hand blieb wenige Zentimeter vor Starscreams Gesicht hängen.

„Was soll das werden?“ fauchte Starscream, nachdem er realisiert hatte, was gerade geschehen war. „Eine Meuterei?“

„Nein“ knurrte Soundwave und zog die Hand zurück. „Nur ein Reflex. Wir hören es einfach nicht gern, wenn sich jemand über die Arbeit lustig macht, wenn er keine Ahnung hat, was wir alles getan haben. Du hast mich ja nicht ausreden lassen!“

„Ach wirklich“ fragte Starscream unbeeindruckt. „Dann klär mich mal auf!“ sagte er auffordernd.

„Pfff…“ Soundwave machte ein abwertendes Geräusch. Sein Hass auf Starscream war nicht zu überhören. „Nun gut, wie du willst!“ seine Optics glühten förmlich. „Du kennst es bestimmt auch noch. Die ersten Dreizehn waren in der Lage gewesen, Portale zu öffnen und sich und andere damit zu anderen Orten teleportieren.“

„Ja, und?“ fragte Starscream ungeduldig.

„Später besaßen die Nachfahren der Primes ebenfalls diese Fähigkeit, sie war bei ihnen jedoch geringer ausgeprägt. In der nächsten Generation würde diese Fähigkeit ebenfalls ein Stück verloren gehen. Deshalb hatten die neuen Primes beschlossen, einen Weg zu finden, wie sie diese Fähigkeit in eine Technologie umwandeln konnten. Nun, um es kurz zu machen: es ist ihnen gelungen. Sie hatten diese Technik tausende von Jahren benutzt, selbst noch in den Krieg hinein. Doch irgendwann…“ Soundwave grinste „…war es ihnen zu gefährlich geworden, denn wir ach so bösen Decepticons hätten die Portale missbraucht…“
 

Nun musste Starscream lachen. Soundwave fuhr ungerührt fort.

„Also haben die Autobots die Konstruktionen und auch fast alle Bauanweisungen vernichtet.“

Fast alle?“ fragte der neue Anführer. Er wurde neugierig.

„Fast alle. Das ist richtig“ sagte Soundwave. „Ein paar von unseren Seekern hatten die verschlüsselten Blaupausen für den Bau eines Portals entdeckt. Es hatte zwar sehr lange gedauert, aber wir konnten die Anleitungen schließlich entziffern. Und nun können wir die Nemesis endlich mit dieser Technologie ausstatten!“ rief Soundwave triumphierend.
 

Starscream hätte sich vor Überraschung beinahe hingesetzt. Er hatte mit allem gerechnet, nur nicht mit dieser Neuigkeit.

„Soll das etwa heißen…? Ihr habt tatsächlich…?“ stammelte er.

Soundwaves Lächeln des Triumphes wurde noch größer. „Nicht nur das. Wir haben sie sogar weiter entwickelt! Allerdings müssen wir noch ein paar Testläufe mit der Nemesis machen, wenn die Technologie eingebaut wurde.“ Das Lächeln auf seinem Gesicht wich wieder einer ernsten Miene. „Und deshalb brauchen wir noch einige Monate Zeit“ sagte Soundwave mit einer emotionslosen Stimme.

„Das war also der Hauptgrund, warum wir noch mit dem Rachefeldzug warten sollten“ konstatierte Starscream. „Also von wegen, er macht sich Sorgen um meine Gesundheit!“ dachte sich der Anführer. „Er will Megatrons Spielzeug zum Einsatz bringen, das st alles!“ Laut sagte er jedoch: „Nun gut, das klingt einleuchtend. Von mir aus können wir so lange warten. Die Autobots werden uns schon nicht weglaufen.“

Soundwave nickte zufrieden.
 

„Das war alles, du kannst gehen“ sagte Starscream leicht verärgert, als der Kommunikationsoffizier noch immer nicht gegangen war. Er hatte noch vor, sich das Schiff in aller Ruhe anzusehen und Soundwave störte ihn.

„Ich habe noch ein Anliegen an dich, Starscream“ sagte Soundwave.

„Noch ein Anliegen?“ Starscream hob eine „Augenbraue“. „Das wäre?“

„Solange die Nemesis noch nicht bereit ist, wollte ich in der Zeit zur Erde reisen und einige Informationen sammeln. Wir wollen ja nicht blind in eine Falle laufen.“

„Hm“ meinte Starscream. Er überlegte. „Es kann nur gut für mich sein, wenn ich den Kerl nicht mehr in meiner Nähe habe. Sollten ihn die Autobots platt machen, kann es mir ja nur recht sein!“ Die Entscheidung war Starscream sehr leicht gefallen, doch er wollte es nicht zeigen. „Ich werde über deine Bitte nachdenken. Es ist nämlich nicht einfach, auf so einen fähigen Berater zu verzichten. Komm morgen wieder, damit ich dir meine Entscheidung mitteilen kann.“

„Wie du meinst“ sagte Soundwave und ging. „Starscream, du bist ja so berechenbar…“ dachte er sich und lachte leise.
 

Wie es der Kommunikationsoffizier gedacht hatte, wurde ihm sein Wunsch gewährt. Bevor er sich mit Ravage auf den Weg machte, gab er den restlichen Decepticons noch einige Unterweisungen, von denen Starscream nichts mitbekommen hatte.
 


 

Ende des Jahres hatte Soundwave endlich die Erde erreicht, doch anders als es sich Starscream dachte, blieb der Kommunikationsoffizier im Orbit des Planeten. Er hatte nie vorgehabt auf dieser dreckigen Staubkugel zu landen. Soundwave war zwar alles Mögliche, nur kein Dummkopf. Dieser Decepticon war bestens an Operationen im Weltall angepasst, doch auf Planeten hatte er seine Schwierigkeiten, auch wenn er in seinem dritten Transformationsmodus fähig war zu schweben.
 

Im Moment hatte Soundwave es jedoch vorgezogen in seinem zweiten Modus, einem außerirdischen Raumgleiter, vorerst zu bleiben. Solange er im All war, brauchte er seinen Robotermodus nicht. Er umrundete ein paar Mal die Erde, dabei hatte er jeden einzelnen Satelliten genauestens beobachtet und analysiert. Schließlich stieß der Kommunikationsoffizier auf die Raumstation ISS, die sofort sein Interesse weckte.

„Von dieser Waffenstation hatte Starscream kein Wort erwähnt“ sagte Soundwave zu Ravage, der sich in seinem Rücken befand. Der mechanische Panther fauchte leise. Doch als Soundwave die Raumstation gründlich gescannt und sich ihr genähert hatte, erkannte er schließlich, dass die Station völlig unbewaffnet war. Nur ein paar merkwürdige Lebenszeichen waren aus dem Inneren des Gebildes auszumachen.

„Das müssen Menschen sein“ brummte Soundwave. Er war neugierig darauf die Wesen zu sehen, die es geschafft hatten, seinen mächtigen Meister zu töten. Der Decepticon näherte sich der Raumstation so, dass er keinesfalls entdeckt werden konnte und schloss sich an die ISS an. Es hatte ihn keine Mühe gekostet, die Systeme unter seine Kontrolle zu bringen.

„Tss…lächerlich!“ konstatierte Soundwave. Er hatte mehr Gegenwehr erwartet.
 

Mithilfe der Bordkameras, die nun unter seiner Kontrolle standen, konnte er die Menschen genau lokalisieren und vor allen Dingen sehen. Der Anblick der winzigen organischen Lebensformen erzürnte den Decepticon.

„Widerlich! Und diese Dinger sollen unseren Meister getötet haben!? Das glaube ich nicht!“ entfuhr es ihm. Ravage fauchte zustimmend.

„Dafür werden sie büßen!“ zischte Soundwave. Er war kurz davor, die Raumstation einfach abstürzen zu lassen. Doch er besann sich. „Ich werde mich später um diese Fleischlinge kümmern. Im Moment kann ich kein Aufsehen brauchen. Sie werden mir schon nicht entkommen“ dachte er überlegend nach. Er löste sich langsam von der Raumstation, allerdings nicht ohne ein Geschenk zu hinterlassen. Der von ihm hinterlassene Virus würde den Astronauten noch viel „Freude“ bereiten.
 

„Genug rumgealbert“ meinte Soundwave schließlich und transformierte sich in seinen Schwebemodus. Jetzt ähnelte er entfernt einem Satelliten. „Die Arbeit ruft.“
 

Der Kommunikationsoffizier näherte sich einem Militärsatelliten, den er vorher ausgemacht hatte und schloss sich an ihn an. So unauffällig wie möglich knackte er die Codes, brach durch die Firewalls durch und veränderte sie gleichzeitig. Kurz gesagt: Soundwave passte den Satelliten seinen Bedürfnissen an.
 

Als der Militärsatellit unter seiner Kontrolle war, begann Soundwave zuerst damit, alle nötigen Informationen über den Planeten zu sammeln.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Agent_Mantis
2009-11-15T15:52:14+00:00 15.11.2009 16:52
Interessant!
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