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Bilder unserer Zeit

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Der Anfang aller Dinge (1987)

Prolog - 1987
 

„Hören Sie, ich bin verheiratet“, wirft er leise ein, sucht seine Hand aus dem sanften Griff der jungen Damen vor ihm zu befreien. Aber wirklich flüchten möchte er gar nicht. Er ist im Begriff einen schrecklichen Fehler zu begehen, doch auch er kann sich nicht gegen dieses eine, durchaus einfache Gesetz der Natur des Menschen erwehren:
 

Verbotenes ist begehrenswert.
 

„Ich weiß“, flüstert sie ihm ins Ohr, streift den ersten Träger ihres Kleides von der Schulter. Makellose Haut enthüllt sich ihm und seine Lippen sind mit einem Mal trocken. Er kann nicht atmen. Nicht gehen, nur sehen und fühlen.

„Wir sollten das nicht tun. Meine Kollegen…“ Ihr Zeigefinger unterbricht in. Kirschrote Lippen verziehen sich zu einem sündigen Kussmund. „Sollen nicht, aber wollen.“

Der Kuss ist fruchtig, süß und doch schmeckt er auch ein wenig bitter. Er kann nicht loslassen, nicht vergessen, dass er Frau und Kind hat, dass das hier Ehebruch bedeutet. Die Verantwortung auf seinen Schultern lastet schwer und sie ist eine junge, hübsche und äußerst begehrenswerte Dame, jedoch ungebunden. Frei.

Ihre Berührungen sind samtig, erregend, warm und er streckt sich ihnen entgegen. Ausgehungert durch elf Jahre Ehe ist das Verlangen in ihm nun unstillbar erwacht. Es verzehrt ihn nach ihren festen Schenkeln, ihren kleinen, runden Brüsten und ihrem flachsblonden Haar, das sich unter ihr wie ein Teppich ausbreitet, auf dem sie sich zur Ruhe bettet.

Die Kollegen im Nebenzimmer sind vergessen, als er sanft ihre feuchte Höhle erobert, sie an sich drückt, ihren Geruch aufsaugt als sei er die Luft zum atmen. Sie bewegen sich rhythmisch, so als ob sie diese eine Sache schon immer miteinander getan hätten. Zärtlich fahren ihre Finger immer wieder durch seine verschwitzten Haare. Sein Ohr streifen Liebkosungen, Beteuerungen und Anfeuerungen für mehr.

Der billige Schreibtisch auf dem sie halb liegt, halb sitzt, knarrt leise, ein Becher mit Stiften gefüllt, fällt klappernd zu Boden, Papiere verrutschen. Es ist ein einziges Klischee, wenn sie seine Angestellte wäre.

Tatsächlich ist sie die Cousine eines Arbeitskollegen. Wenn das jemals raus kommt, dann ist nicht nur seine Ehe zum scheitern verurteilt, sondern auch seine Stellung innerhalb der Anwaltskanzlei. Wenigstens kennt er dann seine Rechte.

„Gott, ich komme…“, keucht er atemlos, stöhnt enttäuscht auf, als sie ihn von sich stößt. Ihre roten Lippen lächeln ihn an und er will sie noch einmal küssen. Langsam, ein wenig zittrig steigt sie von dem Schreibtisch herunter, legt ihre zierlichen kleinen Hände auf seine Brust, streicht den Schweiß hin und her, drückt ihn schließlich in den schwarzen Ledersessel.

„Noch will ich dich nicht gehen lassen“, spricht sie leise, als sie ihm das kürzlich gezogene Automatenkondom überstülpt. Dann spreizt sie ihre Schenkel, klettert auf seinen Schoß und er genießt ihr Keuchen, als er sich in ihrer heißen Enge wieder findet.

Das Leder knarzt unangenehm unter den heftigen Bewegungen, doch jenseits der Tür kann man die gedämpften Geräusche eines kleinen Saufgelages vernehmen. Diese Arbeitsreise ist nicht in allen Punkten das, was sie eigentlich sein sollte.

„Sehen wir uns hiernach wieder?“

Sein Atem ist unruhig, er stöhnt laut, nickt aber heftig.

„Ja, ja, bitte!“, ruft er ihr zu, hört sie lachen, dann stößt sie spitze Schreie aus, als er immer und immer wieder den richtigen Punkt in ihr erwischt. Ihre langen Nägel reißen ihm das Hemd auf, bohren sich in seine Schultern, die Lippen fest aufeinander gepresst gibt er ihr und sich den letzten Rest.

In dieser Nacht gibt er sich lange der verbotenen Süße hin, kostet immer wieder von seiner jungen Herzdame und fühlt sich so frei und beschwingt wie schon seit langem nicht mehr. Vergessen sind die Gedanken an seine Frau, an seinen achtjährigen Sohn.

Er lebt für diesen Moment. Auch wenn er weiß, dass er bald verflogen sein wird.
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2009-10-26T15:09:36+00:00 26.10.2009 16:09
Klar, darüber ist wahrscheinlich nicht zu diskutieren, aber Männer sind nun mal quasi darauf programmiert viele Frauen zu beglücken *hüst* Wobei ich stark bezweifle, dass er seine Ehefrau damit glücklich macht, wenn sie es denn herausfindet.
Ich hätte nie gedacht auf Mexx mal ein Drama, welches ich ohne Umschweife auch als solches bezeichnen kann, zu finden, das im Präsens geschrieben ist und doch so unglaublich schön zu lesen ist. Diese Art zu schreiben, zu formulieren, auf Dinge einzugehen, kannte ich bisher nur aus der Pflichtlektüre des Deutschunterrichts. Und ich liebe sie. Du hast eine unglaubliche Art damit zu fesseln und für mich klingen all diese Sätze so wahnsnnig leicht und unbeschwert, was ich von Texten im Präsens überhaupt nicht gewöhnt bin!
Es ist, als würde ich dieses literarische Werk lesen müssen, weil ich es einfach gelesen haben muss. Ich bin absolut begeistert, freue mich auf folgende Kapitel mit ebenso schönem Schreibstil und bin gespannt auf welche Art und Weise sich die Story entwickeln wird.
Von: abgemeldet
2009-10-24T20:02:46+00:00 24.10.2009 22:02
Gut, ich hab mich jetzt mal an deine neue Geschichte gewagt und finde es interessant, dass sie wiedre mit einer sehr erotischen Szene beginnt, aber sehr sehr gut geschrieben.
Du kannst sehr gut das Verlangen der beiden beschreiben und auch die Extase, in denen er seine Familie vollends vergisst, hast du sehr gut beschrieben.
Ich finde sein Verhalten zwar falsch, aber dennoch seh ich es noch nciht als schlimm na. oh mein Gott! bin ich jetzte ien böse Person? Naja, ich selber halte von Seitensprüngen nichts, aber in dieser Geschichte finde ich es nicht schlimm. Noch nicht jedenfalls. Das ändert sich vielleicht noch^^
Ich finde, du hast das dennoch super geschrieben udn ich bin wirklich gespannt darauf, wie es weiter eght und was da noch so alles passieren wird!

LG Loona
Von: abgemeldet
2009-10-20T22:10:48+00:00 21.10.2009 00:10
Also, ich bin maßlos enttäuscht von dem Kerl... auch wenn es ein Thema ist was uns wohl häufiger begegnet und was immer peinlichst genau verschwiegen und nur hinter geschlossenen Türen auf den Tisch gebracht wird.
In meinen Augen ist er ein Schwein... aber ok... ich will ihn jetzt mal nicht gänzlich verurteilen (auch wenn ich das innerlich längst getan hab) und warte ab, was da noch so kommt. Wie mir scheint wird er ja eine Affäre mit ihr anfangen...

LG Rhiska


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