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Weltenwanderer

von

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Warum eigentlich immer er?

Warum bekam immer er das ganze Pech ab?

Weil Kanda bei den Beseelten einschlug wie ein Berserker.

Weil Ling sein möglichstes tat, um die Zahl der Opfer - auch die der Armee - so niedrig wie möglich zu halten.

Weil Ed immer noch nicht wieder hier war.

Und zu guter letzt: Weil er der verflucht Einzige war, der es mitbekam.

Laut seufzend sprang Allen über die Häuserschlucht und lief weiter in Richtung Armee- Hauptquartier.

Sloth hatte sich wieder in das Gebäude begeben und schien es auf Generalmajor Armstrong abgesehen zu haben. Auch wenn ihr Bruder mittlerweile aufgekreuzt war, würde sie trotzdem Hilfe benötigen.

Und wenn er das richtig deutete, waren die gerade am Sterben! Was aber auch an den Puppen liegen konnte. Ein paar der normalen Soldaten hatte es auch schon erwischt.

Allen legte noch einen Zahn zu, nur um schließlich durch ein Fenster im dritten Stock zu brechen und seinen Blick herumschickte.

“ALLE MANN KÖPFE RUNTER!!”

Und er hörte lieber auch.

Ein paar der Puppen hatte es erwischt. Nun gut, sollten das die Menschen machen.

Allen aktivierte sein Innocence und fing Sloth ab, der schon wieder auf die einzige Frau im Raum losging.

Der große Homunkulus schrie auf, als die scharfe Klinge seine Haut durchbohrte und eine lange Wunde hinterließ.

Es herrschte sekundenlang Ruhe, bis sich Generalmajor Armstrong wieder eingekriegt hatte: “Walker?”

Allen drehte den Kopf zu der Stimme. “Sie sollten mehr auf sich achten. Diese Puppen kennen keine Kunstpausen.”

Armstrong nickte kurz und brüllte weiter Befehle. Ihr Bruder aber war zu geschockt, was wohl daran lag, dass seine Schwester Befehle annahm.

Sloth schien auch wieder sein Gehirn einzuschalten, denn er fing wieder zu murmeln: “… die Generalin töten…”

Das brachte Allen dazu, schnell zu handeln. “Alchemist!” Der Major wollte wieder eingreifen. “Verschwinde da und lass den Kerl in Ruhe!”

Tatsächlich nickte der menschliche Schrank und ließ sich an der Wand herunter.

Sloth hatte diesen Austausch nicht wahrgenommen, sondern wandte sich wieder seinem Ziel zu. Und schon sauste er wieder los.

Doch er kam nicht weit, denn schon nach ein paar Metern hatte er sich in etlichen weißen Bändern verfangen.

Allen pfiff anerkennend, da sogar drei Bänder rissen. Das hatte er noch nicht erlebt, war aber auch nicht weiter tragisch. Sie fügten sich gleich wieder zusammen.

Ihm kam der komplett unpassende Gedanke, dass er damit die Nachricht des Tages hatte. Ein sich selbst regenerierendes Innocence würde auch Kanda positiv stimmen.

Wie gesagt: unpassend. Vor ihm hing ein schätzungsweise drei Tonnen schwerer Homunkulus fest, der am laufenden Band sein Innocence zerriss. Hinter ihm kamen immer mehr dieser beseelten Puppen, die auch bald zu ihm durchkamen.

Und ihm fiel nichts Besseres ein, als über eine spontane Änderung von Gottes Gedanken zu philosophieren. Mit ihm ging es rapide bergab.

Generalmajor Armstrong staunte nicht schlecht, als sie Walker beobachtete. Sie fragte sich ganz ehrlich, wie er diese Bänder so schnell hatte spannen können. Ein kurzer Blick zu ihrem Bruder bestätigte, dass sie sich keine Sorgen um ihn machen brauchte. Aber um sich schon!

Allens Kopf ruckte mit einem Mal herum. Noch während dieser Bewegung rief er den Soldaten zu: “WEG VON DEM DURCHGANG!”

Tatsächlich ließen die Soldaten von ihren Gegnern ab und brachten sich in Sicherheit, vor was auch immer.

Gerade noch rechtzeitig war der Letzte weg, als auch schon die Hölle losbrach.

Schlangenähnliche Wesen mit mehr Augen als normal wären und seltsamen Auswüchsen an den Köpfen verbissen sich in den Puppen und nahmen sie gründlich auseinander. Das Schauspiel dauerte keine zwei Minuten bis Ruhe einkehrte.

Die Schritte hallten laut an den Wänden wieder und ließen einige der Soldaten anfangen zu zittern. Während sich einige schon fragten, was da jetzt für ein Monster kommen würde, konnte Allen nur die Augen verdrehen.

Das ´Monster´ fiel verhältnismäßig klein und ein wenig zu genervt aus.

Kandas Blick glitt sofort zu seinem Kollegen und damit auch kurz über Sloth und den Geschwistern Armstrong. “Was machst du hier, Bohnenstange?”

“Überlegen, warum ich dich vorwarne, dass hinter dir noch welche von den Viechern auftauchen.”

Kanda brauchte nur den Kopf zu drehen und sah schon was los war. Aber anstatt Panik zu schieben, wie es jeder vernünftige Mensch getan hätte, zog er nur eine Augenbraue in die Höhe. Gelassen hob er sein Schwert, an dem auch die Enden seiner Tierchen zusammenliefen und sprach mit klarer Stimme: “Insekten aus dem Jenseits!” Sie höben die Köpfe und drehten sich zu ihren Zielen. “Schnappt sie euch!”

Das Gemetzel ging weiter.

“War es das jetzt endlich?” Kanda klang stark genervt, während sein Innocence noch die letzte Arme und Köpfe abriss.

Allen wollte es sich wirklich verkneifen, aber er verdrehte die Augen erneut. Dass der Andere aber auch nie ein bisschen fröhlich sein konnte. “Hier im Gebäude, ja.”

Kanda nickte kurz, nur um sein Innocence zurückzupfeifen und mit geschulterten Schwert zu den Soldaten zu treten. Erst neben Bohnenstange blieb er stehen. “Was wird das hier?”

Grinsend lehnte sich Allen an seine Bänder. “Ich hab mir ein Haustier gefangen.” Er drehte den Kopf zu Sloth. “Nur hab ich keine Ahnung, wie man den erzieht.”

“Ganz einfach…” Kandas Miene erhellte sich um eine Nuance: “…wer nicht hören will, muss fühlen.”

Kurz beobachtete Allen, was sein Kollege vorhatte, zumindest bis es klingelte. Somit legte er eine Hand auf Sloth Schulter, wie Kanda auf der anderen Seite.

Der Riese schaute erst verwirrt, auch noch als er spürte, dass irgendetwas ganz und gar nicht stimmte. Er murmelte nur irgendetwas von “Lästig…” aber das tat er immer.

Die Armstrong- Geschwister und die Soldaten staunten nicht schlecht, als der Homunkulus von Feuer und Eis verzehrt wurde. Ihre Augen wurden noch größer, als diese Gewalten mehrere Minuten wütenden, exakt bis sich der Riese in Luft und Staub auflöste. Dann erst lösten sie sich auf.

Pfeifend zog Allen seine Bänder wieder weg und ließ sein Schwert verschwinden.

Generalmajor Armstrong starrte immer noch zwischen den beiden jungen Männern hin und her. Auch noch als sie endlich ihre Stimme wiederfand. “Das ist unmöglich.”

Allen drehte den Kopf zu der Stimme: “Nichts ist unmöglich, auch wenn es noch so seltsam erscheint.”

“Aber…” Ihr Blick glitt zu Kanda. “… er ist ein Homunkulus!”

Jener Homunkulus verschränkte trotzig die Arme vor der Brust und schien über diese Aussage alles anderes als erfreut.

Und Allen - der seufzte. Ruckartig drehte er der Frau seinen Rücken zu und hob sein Shirt bis über die Schultern an. Er wusste, dass seine Tätowierung jetzt gut zu sehen war und mindestens die Geschwister etwas damit anfangen konnten. “Ich glaube, dass ist ihr kleinstes Problem.”

Nur kurz hob Kanda eine Augenbraue, dass der Andere seine Identität einfach so Preis gab. Schlussendlich war es seine Sache.

Allen zog sein Shirt wieder richtig, während er sich wieder zu den Leuten drehte und kurz die dummen Gesichter sehen konnte.

Da stürzte ein paar Meter vor ihnen auch schon eine Wand ein.

Aus dem so entstandenen Loch trat eine ca. 35-jährige Frau in einem weißen ärmellosen Kleid, mit knapp brustlangen schwarzen Haaren, asiatisch angehauchten Gesichtszügen und einer 15 cm großen roten Tätowierung über ihrer linken Brust.

“Izumi Curtis?” Allen quietschte vor Schock. Das ausgerechnet diese Frau hier war, war gar nicht gut. War halt dumm, dass er ihr noch nie begegnet war.

Frau Curtis sah den jungen Mann kurz an, bevor sie schnell ihren Blick schweifen ließ. Aber außer einem guten dutzend verletzter Soldaten und viele auseinandergenommener Körper sah sie nichts. So drehte sie sich wieder zu dem Jüngeren, der sie angesprochen hatte: “Und mit wem hab ich das Vergnügen?”

Prompt fing Allen an, herzhaft zu fluchen.

Kanda schätzte es auf vier verschiedene Sprachen. Woher kannte Bohnenstange so viele? Zum Einen Englisch und diese seltsame Sprache der Wanderer, zum Anderen tippte er spontan auf Russisch und Arabisch.

Erst als einige schon vor Scham rot angelaufen waren, unterbrach Allen seinen Monolog: “Was machen Sie hier?”

Izumi - selbst mit einem leuchtenden rot im Gesicht - brauchte erstmal zehn Sekunden, bis sie ohne zu stottern reden konnte: “Die Untergebenen der Generalmajor haben mich gebeten hier auszuhelfen.”

“Davon red ich doch gar nicht! Was machen Sie hier in der Stadt?”

“Ich mach schon aus dem Staub, bevor die heiße Phase beginnt.” Langsam schien auch sie sauer zu werden.

“Das glauben Sie ja wohl selbst nicht! Sie sollten ihre Beine in die Hand nehmen und nach Novosibirsks abhauen! Da können Sie wenigstens keinen Schaden anrichten!” Um sich selbst wieder auf den Boden zu kriegen, atmete Allen bewusst tief durch.

Auch Izumi seufzte: “Das würde bedeuten, euch Kinder an unserer Stelle kämpfen zu lassen und das ist feige.”

Oops. Offensichtlich hatte sie damit einen wunden Punkt bei Allen getroffen, denn dieser holte tief Luft und hatte ein mörderisches Funkeln in den Augen: “ICH BIN EIN EXORZIST! ICH BIN EIN NOAH! ICH BIN EIN HOMUNKULUS! ICH WERDE SO EINEN MÖCHTEGERN- WELTUNTERGANG GARANTIERT UNBESCHADET ÜBERSTEHEN! ICH HABE IN DEN SECHZEHN JAHREN MEINER EXSISTENS IMMER UM MEIN LEBEN KÄMPFEN MÜSSEN! UND JETZT WILLST DU MIR ETWAS VON DER VERANTWORTUNG ERWACHSENER ERZÄHLEN? NUR ZUR INFO: DER EINZIGE ERWACHSENE, DER SICH BISSHER UM MICH UND NUR UM MEINETWILLEN GEKÜMMERT HAT, WAR ER!”

Kanda hatte sich noch vor dem ersten Ton von Bohnenstange die Ohren zugehalten. Nachdem der immer lauter geworden war, glaubte er doch taub zu werden. Dann wurde es schlagartig ruhig. Gerade deswegen wagte Kanda einen Blick auf den Jüngeren. Ihn interessierte schon, wer gemeint war. Aber mit DEM Ergebnis hätte er nun wirklich nicht gerechnet.

Allen Walker meinte allen Ernstes, dass ausgerechnet Yu Kanda sich um ihn gekümmert hatte?

Letzterem entgleistem sämtliche Gesichtszüge, während er nur noch zu einem Gedanken fähig war: //Jetzt ist Bohnenstange komplett durchgedreht.//

Allen nutzte den geschockt- verwirrten Zustand der Allgemeinheit. Er drehte sich einfach auf den Absätzen um und stapfte den ramponierten Gang entlang.
 

Ling schüttelte sich, um die Kugeln loszuwerden. Wenn seine Haut nicht diamantenhart wäre, könnte er jetzt als Nudelsieb arbeiten.

So wie die Central- Soldaten schauten, wäre ihnen diese Variante um etliches lieber gewesen.

Warum tat er das noch mal? Weil er praktisch unverwundbar war und zumindest einen der Briggs- Leute kannte.

Diese Tatsache traf zwar auch auf Allen und Kanda zu, aber die Beiden hatten nun mal die Soldaten geärgert.

Eine erneute Kugelsalve ließ ihn die Augen zusammenkneifen. Der Aufprall war trotzdem mehr als unangenehm.

Plötzlich explodierte etwas zwischen den Angreifern. Was auch immer da los war, es entstand eine riesige Staubwolke und einige Männer schrien auf. Eine weitere Staubgranate explodierte und wieder schrien einige.

Eine dunkle Gestallt sauste auf Ling zu und blieb kurz vor ihm mit quietschenden Sohlen stehen.

Ling nahm den Schild soweit zurück, dass sein Gesicht wieder erkennbar wurde. “Herr Fu!”

“Junger Herr!” Der alte xingianische Kämpfer ging in die Knie und neigte den Kopf. “Es geht euch gut.”

“Was ist mit Lan Fan? Geht es ihr gut? Und vor allem, wo ist sie?” Ling wurde leicht hysterisch. Er machte sich schließlich seit einem halben Jahr ununterbrochen Sorgen um die junge Frau und jetzt bot sich endlich die Möglichkeit für Informationen.

Der Alte schien verwundert. Sein Herr sollte sich um andere, wichtigere Dinge sorgen als um das Mädchen. “Meine Enkelin ist mit Alphonse und seinem Vater gegangen. Sie wollten in den Unter…”

Ling zog ihn plötzlich zurück und schützte ihn mit seinem Körper. Mehrere großkalibrige Geschosse schlugen in seinem Rücken und neben ihm ein.

Schnell schulterte er den Älteren, um ihn zu den Briggs- Leuten zu bringen. “Oberfeldwebel Falman!”

“Leutnant!” Falman hatte das nur aus Reflex gesagt.

Ling überging das einfach: "Passt auf ihn auf!”

Es folgte allgemeines Nicken. Mit einem Homunkulus wollte sich niemand anlegen.

Jener blickte kurz zum Central- Haufen. Da diese noch mit dem Rauch beschäftigt waren, drehte er sich wieder zu seiner Leibwache. “Lan Fan hat nur einen Arm, wie konntest du das zulassen?”

“Sie trägt eine Auto-Mail.”

“Du willst mir jetzt sagen, dass sie sich nach gerade mal sechs Monaten wieder gut genug bewegen kann, um dieses Chaos hier zu überleben?” Ling fing schon wieder an, zu hyperventilieren.

“Ja. Sie ist wieder auf der Höhe. Ihr Arzt sagte auch, dass sie wieder in Ordnung ist.”

Sich selbst auf die Zunge beißend, drehte sich Ling wieder um und stellte sich abermals der Central- Armee entgegen.

Was er so nicht bemerkte, war die Person in schwarz und mit Maske auf dem Haupttor. Stattdessen stapfte er auf die Central- Leute zu. “Wer nicht verletzt werden will und wer Familie und geliebte Menschen hat, sollte sich jetzt besser zurückziehen!” Er war hochgradig angepisst. Nicht nur wegen Lan Fan, sondern auch wegen dem Arsch, der auf Fu geschossen hatte. Vielleicht war das auch der Grund, weshalb er plötzlich mit Creeds Stimme weiter sprach: “Und Frauen sowieso! Ich kämpfe nicht gerne gegen Frauen!”

Ein Gemetzel konnte man es nicht nennen, was Ling gerade abzog. Aus dem einfachen Grund, dass niemand sein Leben aushauchte. Es gab zwar einige Knochenbrüche und Prellungen, aber nichts Ernstes.

Der alte Fu fragte sich langsam, was mit seinem jungen Herrn los war. Früher hätte er niemals so seine Beherrschung verloren. Außerdem sollte er seine Leibwache nicht beschützen, sondern diese ihn.

Immerhin stand diese Leibwache jetzt wieder geschlossen hinter ihm. Apropos; wo kam das Mädchen eigentlich her?
 

“Wie sieht es am Haupttor aus?” Generalmajor Armstrong blickte ihrem Funker direkt in die Augen.

Dieser hörte noch kurz in sein Funkgerät, erst dann antwortete er: “Wir können standhalten. Ein Homunkulus namens Creed oder so ähnlich ist jetzt auf unserer Seite und hat die Central- Soldaten am Haupttor niedergemäht.”

Ein älterer, gefesselter, bebrillter Kerl mit Namen Brigadegeneral Edison erhob nach einer Schocksekunde die Stimme: “Absurd! Ein Homunkulus würde nie mit solchen Idioten…”

Doch er wurde schmerzhaft unterbrochen.

Mit einem lauten Scheppern wurde er gegen die Wand geschleudert, während ihm die Luft abgeschnürt wurde.

Die Soldaten hielten gespannt die Luft an. Wirklich gesehen hatte die Bewegung keiner, aber das Ergebnis erstaunte alle umso mehr.

Ausgerechnet einer der Homunkuli war über Edison hergefallen und schien kurz davor, ihn umzubringen.

“Lumen!” Edison röchelte schon. “Was… soll… das?”

“Wag es nicht, mich mit diesem verfluchten Namen anzusprechen! Mein Name ist Allen Walker, merk dir das!”

“Walker!” Generalmajor Armstrong versuchte ernsthaft, einen Homunkulus aufzuhalten, sie musste gewaltig eins gegen den Schädel bekommen haben. “Lass ihn leben!” Schließlich brauchten sie ihn noch.

Allen aber fixierte nur sein Opfer: “Es ist also idiotisch, einem Menschen das Leben zu retten? Dann wird es dir ja nichts ausmachen, wenn ich deins beende.”

Prompt fing Edison an zu zappeln und herumzuschreien, als ob der Teufel hinter ihm her wäre.

“Ohm Mann.” Frustriert über so weinig Rückrad ließ Allen seine Faust direkt neben dem Kopf des Alten einschlagen. Dass dabei der Putz stark in Mitleidenschaft gezogen wurde, beachtete er nicht. “Hör auf rumzuflennen!”

Edison schluckte trocken, was aber durch die Hand an seinem Hals stark erschwert wurde. “Du solltest diese unfähigen Menschen verabscheuen! Warum hilfst du ihnen?”

“Ganz einfach.” Allen schien sich zumindest etwas zu beruhigen. “Weil ich es will.”

“Du bist ein Homunkulus! Du solltest auf uns hören!” Langsam fing er an, wie ein kleines Mädchen zu kreischen.

“Homunkulus?” Trotz der ernsten Lage fing Allen an zu kichern. “War wohl nix, Meister.” Mit diesen Worten hob er seine freie Hand auf Kopfhöhe, schnippste mit den Fingern und erzeugte so eine kleine Flamme in seiner Hand. “Immer noch der Meinung, dass ich dir gehorchen sollte?”

Edison stockte tatsächlich der Atem. Das hatte er nicht erwartet, er vergaß sogar zu zappeln.

Major Armstrong war es schließlich, der die Frage aller Fragen stellte: “Ist das Alchemie?”

“Was schert es dich?” Ohne auf eine Antwort zu warten, ließ Allen sein Opfer los. Allerdings wollte er ihn nicht einfach so davonkommen lassen, weshalb er ihm die Flamme vor die Nase hielt und diese langsam anschwellen ließ.

Wenn sie den Kerl nicht später noch brauchen würden, hätten sie ihn wahrscheinlich sterben lassen. Sie konnten ja nicht wissen, dass Walker niemanden umbringen wollte.

Bevor sie ihn erreichen konnten, war dieser aber schon weg.

Einer des Fußvolkes fand ihn schließlich, konnte aber nicht glauben, was er dort sah.

Allen hatte einfach seine Federflügel ausgepackt und hielt sich ein paar Meter von ihnen entfernt in der Luft.

Erst als alle auf ihn aufmerksam geworden waren, erhob er die Stimme: “Ihr solltet lieber verschwinden. Es ist gut möglich, dass hier nachher alles in die Luft fliegt.”

Sigu Curtis war damit aber nicht einverstanden. “Aber meine Frau!”

Allen seufzte. Hatten sich überhaupt alle Betroffenen mit der vorhandenen Materie auseinandergesetzt? Anscheinend nicht. So funkelte er den Mann an: “Ihrer Frau geht es noch gut. Das bleibt auch bis zum Ende der Sonnenfinsternis so. Und wenn sie nicht lebensmüde ist, auch noch danach. Allerdings würde ich keinen Pfifferling auf ihr Leben wetten, wenn sie weiter hier bleiben!” Um jegliche weitere Beschwerden gleich abzuschmettern, zog er die Flügel ein Stück an und verschwand so in der Dunkelheit.
 

“Autsch!” Der Aufprall auf dem Steinboden war schmerzhaft. Ein Geräusch neben ihm ließ ihn aufblicken. “Sensei!” Alphonse war recht schnell wieder auf den Beinen, um seiner Lehrmeisterin zu Hilfe zu eilen. “Alles in Ordnung?”

Izumi blickte sich orientierungslos um, während sie antwortete: “Ja… einigermaßen.” Sie fand einfach nichts was ihr bekannt vorkam, weshalb sie sich an ihren Schüler wandte: “Wo sind wir hier, Al?”

Aber er war genauso schlau: “Das würde ich auch gerne wissen.”

»Eins…« dieses Wort schien aus dem Nichts zu kommen. »… Zwei… Drei…« Ein paar Meter entfernt konnte man einen Schatten mit seltsamen Proportionen ausfindig machen. »… Vier Leute?« Der dunkle Fleck kam näher. Es schien, als ob es eine schwarze Gestallt war und kein Schatten. »Das ist einer zu wenig!« Die schwarze Gestallt kam noch näher, sodass man sie erkennen konnte.

Die Gestallt war in etwa so groß wie Major Armstrong, pechschwarz, mit mehreren dutzend etwa 30 Zentimeter langen Augen am ganzen Körper verteilt und sehr dickbäuchig. Falsch, das letzte stimmte nicht. Diese Kugelform kam daher, dass Hohenheims Kopf etwas über der Hüfte herausragte. Und der Rest des Körpers musste auch noch irgendwo sein.

Da sprach die Grusel- Gestallt auch schon weiter: »Hm. Ob der Fünfte schon in Produktion ist?«

“Papa!” Alphonse blickte geschockt auf den andern Blonden.

“Al… phonse…” Hohenheim kam langsam wieder zu sich. “Oh… und Frau Izumi auch! Es tut mir leid, dass ihr mich in diesem Zustand sehen müsst…”

Izumi unterbrach den Älteren einfach, um eine wichtige Frage loszuwerden: “Was geht hier eigentlich vor?”

Statt Hohenheim antwortete das schwarze Etwas: »Ich wollte alle Stein der Weisen aus dem Inneren Hohenheims absorbieren, aber es hat nicht richtig funktioniert. Wenigstens ist er jetzt ruhig, wie ihr seht.«

Alphonse schluckte schwer. Das war ihm alles sehr suspekt. “Du da, ganz in schwarz, wer bist du?” Er schluckte noch mal.

“Ein Ableger von mir.” Hohenheims Stimme war bedrückt, was aber auch an der ungünstigen Position liegen konnte. “Der, den die Homunkuli ´Vater´ nennen.”

“Wie? Der mit dem Bart?” Alphonse konnte dem gerade nicht wirklich folgen. “Wieso sieht der plötzlich so aus?”

»Halt bloß den Mund, Hohenheim.« Das Schwarze dehnet sich aus, bis der Mann komplett bedeckt war. »Verhalte dich ruhig!« Erst dann schenkte er seine Aufmerksamkeit wieder den beiden Menschen. »Ich heiße euch willkommen, ihr Menschenopfer! Willkommen in meinem Schloss!«

“Moment!” Izumi stockte, als ihr etwas auffiel. “Er sagte was von vier Opfern, wir sind aber nur zu dritt!”

Hätte ´Vater´ eine Augenbraue hochziehen können, hätte er es wohl getan. »Vier sind hier.« Dabei glitt sein Blick zu einer Stelle hinter den zwei aufmüpfigen Menschenopfern.

Alphonse und Izumi folgten dem Blick und atmeten synchron geschockt ein: “EDWARD!!”

Der junge Mann hing hinter ihnen an die Wand gekettet. Er schien nicht bei Bewusstsein zu sein, denn er regte sich nicht. Aber unverletzt, zum Glück war kein Blut zu sehen und auch seine Auto- Mail schien in Takt zu sein.

Al sprintete aus dem Stand los, kam aber nicht weit. Um sein Sprunggelenk lag eine Kette, die nahtlos mit dem Boden verbunden war. Der Versuch, sie zu lösen, schlug komplett fehl.

Izumi wollte dem Jüngeren helfen, scheiterte aber auch. Gerade deshalb blickte sie noch einmal zu Edward, entschied sich dann aber, bei Alphonse zu bleiben.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Aako
2012-11-15T21:08:14+00:00 15.11.2012 22:08
Das... das kannst du doch nicht machen :O das ist so ein fieser Cliffhanger! T_T Man... anstatt dieses tolle Kapi zu loben werd ich dir jetzt dir Ohren vollheulen, damit du weiterschreibst - das ist dir doch klar, oder? :P Aber das Kapitel war wirklich toll, und dann auch noch voller "Awww"-Momente :D z.B. als Izumi endlich wieder vorkam *_* oder als Allen endlich mal seine Gefühle gegenüer Kanda gestanden hat (gut, das ist so nie passiert, aber hier ragt halt schon das Fangirl raus :D)und die Szenen mit Lan Fan und Ling find ich ja auch immer so süß *_* Wie immer toller Job... und jetzt schreib weiter! Sofort! :D
Antwort von:  adurna-skulblaka
25.01.2013 10:56
Tja… meine Cliffs sind eigentlich immer so seltsam. Ich versuche meist ne bestimmte Wörterzahl zu erreichen, da achte ich nie sonderlich auf den Inhalt. Nett, nicht?
Sofort ist es nun nicht geworden, aber immerhin ging es doch recht schnell.


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