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Fate strikes...

...whenever you do not believe
von

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Ein kurzer Traum - Shinns Sicht

Shinn, er trug ausnahmsweise Zivilkleidung, weil Kira seine ZAFT Uniform grundlos beschlagnahmt hatte, verließ gerade die Archangel. Seit sie Nicol letzte Woche gefunden und auf das Schiff zurückgebracht hatten, war nicht besonders viel los gewesen. Athha hatte alle Hände voll damit zu tun, mit anderen Ländern zu verhandeln. Außerdem hatte sie eine Erklärung von Skandinavien gefordert, welche Kira nach kurzem Überfliegen als Lüge abgestempelt hatte. Aber solange ein Staat behauptete, eine Organisation, von dessen Existenz er nichts wusste, hätte Nicol entführt, blieb ihnen keine andere Wahl, als das hinzunehmen, außer, sie wollten einen Krieg riskieren. Und das traute Shinn der jungen Frau nicht zu.

Seit ZAFTs Kriegserklärung war noch nichts weiter passiert. Sie hatten weder angegriffen noch irgendwelche Forderungen gestellt. Auch einen Evakuierungsbefehl hatte es noch nicht gegeben. Die Bürger von Orb waren lediglich gewarnt worden, sie sollen sich auf einen vorbereitet, was leichte Panik verursacht hatte. Aber jetzt, nachdem eine Woche vergangen war, hatten sich alle wieder etwas beruhigt.

Nicol und Kira gingen sich nach wie vor aus dem Weg und Athrun hatte es noch immer nicht geschafft, seinem besten Freund die Wahrheit über den Jungen zu sagen. Ob er es überhaupt fertig bringen würde? Wahrscheinlich nicht...

Innerlich schüttelte Shinn seinen Kopf über die beiden. Sie waren seit ihrer frühesten Kindheit beste Freunde, weshalb er beschlossen hatte, sich nicht einzumischen. Klar, er hatte gedroht, Kira die Wahrheit zu sagen. Aber aus irgendeinem Grund fürchtete Shinn, damit die Freundschaft der beiden zu zerstören und das wollte er nicht.

Der junge Pilot verließ den Hafen und lief in Richtung Gedenkstein, dem Ort, an dem er Kira das erste Mal getroffen hatte. Athrun ihm Freedoms Pilot viel später vorgestellt. Das war jetzt alles fast ein halbes Jahr her. Aber Shinn erinnerte sich daran, als sei es erst gestern gewesen. Er kicherte leise los, als er an Lunamarias Gesicht dachte, als sie erfahren hatte, wer gerade neben ihnen an dem Denkmal stand. Aber seines musste um einiges geschockter ausgesehen haben, weshalb er den Gedanken schnell verdrängte. Kira war jetzt sein Freund und er brauchte keine Angst mehr vor ihm zu haben.

Shinns Augen weiteten sich überrascht, als er sah, dass einige Leute, wahrscheinlich eine Familie, an dem Gedenkstein standen. Er grüßte diese höflich, ohne sie wirklich anzusehen, bevor er an ihnen vorbeilief, zum Strand, der nur wenige Meter entfernt war. Besser, er wartete, bis die Leute wieder gegangen waren. Sein Blick richtete sich auf das Meer, über welchem gerade die Sonne unterging. Hier sah es so friedlich aus, dennoch konnte er es nicht vergessen. Bald würde es erneut Krieg geben. Dieser Ort würde wieder zerstört werden.

Plötzlich bemerkte er, dass einer der Leute vor dem Denkmal auf ihn zugegangen war und jetzt direkt neben ihm stand. „Wer bist du?“, fragte dieser ihn, „Ich habe dich hier noch nie gesehen... Oder kann mich nur nicht mehr daran erinnern...“

Diese Stimme hatte Shinn schon einmal gehört. Er kannte sie. Langsam wendete der junge Pilot seinen Blick vom Meer ab und sah zu der fremden Person, die eigentlich gar nicht fremd war, einem Jungen in etwa seinem Alter. „Vergisst du so schnell, wer einmal in deiner Nachbarschaft gewohnt hat, mit wem du befreundet warst Takeru?“, fragte Shinn leicht gereizt und mit einem spöttischen Unterton.

Eine Weile war es still. Sein ehemaliger Freund starrte ihn ungläubig an, bevor er zu realisieren schien, wer gerade vor ihm stand. „Shinn? Shinn Asuka?“

Der Angesprochene nickte. „Lange nicht mehr gesehen...“

„Du bist es wirklich!“, rief Takeru erfreut, „Als du dich nach Ende des ersten Krieges nicht bei mit gemeldet hattest, dachte ich, du seiest tot!“ Er zog Shinn hinauf, zu dem Gedenkstein, an dem der Rest der Familie wartete, Takerus Eltern. „Ihr glaubt gar nicht, wen ich gerade getroffen habe.“, sagte Takeru zu ihnen, „Ratet mal, wer das ist.“

Gehorsam ließ Shinn die Ratespiele über sich ergehen, oder besser gesagt das Schweigen der beiden erwachsenen Personen. Sie musterten ihn mehrfach von oben bis unten, schienen ihn aber trotzdem nicht zu erkennen. Er seufzte, sein ehemaliger Freund ebenfalls.

„Das ist Shinn.“, erklärte Takeru, „Shinn Asuka.“

Die Eltern sahen den jungen Piloten überrascht an. Anscheinend hatten sie ihn wirklich nicht erkannt. Der Vater kam einige Schritte auf ihn zugelaufen. „Lange nicht mehr gesehen, Shinn. Du bist groß geworden.“, sagte er, wie es schien, um ein Gespräch aufzubauen.

Ach die Mutter ging einige Schritte auf ihn zu. „Mein Mann hat Recht. Ich habe dich gar nicht wiedererkannt. Wie geht es deiner Familie?“

Bei den letzten Worten zuckte Shinn zusammen. Sie wusste es nicht, aber trotzdem machte es ihn wütend. Aber Takerus Mutter konnte doch nichts dafür. Sie hatte sich nur normal erkundigt und sicher keine bösen Hintergedanken. Sie wusste es nur einfach nicht.

„Tot.“, antwortete Shinn monoton.

Die Frau schlug sich geschockt die Hände auf den Mund, währen Takeru und sein Vater ihn nur bestürzt anstarrten.

„Das ist ein schlechter Scherz, oder?“, murmelte der Vater.

Der junge Pilot schüttelte seinen Kopf. „Vor drei Jahren, bei dem Angriff auf Onogoro Island, sie wurden von einer Mobile Suit abgeschossen.“

Schweigen. Die Familie sah ihn bestürzt, aber teilweise auch mitfühlend an.

„W- wo wohnst du jetzt?“, fragte Takeru, „Ich meine, du bist ja noch keine 18, also muss irgendwer sich jetzt um dich kümmern.“

Shinn schüttelte seinen Kopf. „Da gibt es keinen. Ich kann für mich allein sorgen.“

Sein freund sah ihn einfühlsam an. „Aber in Orb ist es Gesetz, dass du, bevor du nicht Volljährig bist, das nicht allein entscheiden kannst.“, erklärte er vorsichtig, als hätte er Angst, etwas falsches zu sagen.

Auf Shinns Gesicht erschien nur ein müdes Lächeln. „Auf Plant nicht...“

Takeru schaute erst irritiert, schien aber schnell verstanden zu haben, was der junge Pilot damit ausdrücken wollte. „Da warst du also die letzten drei Jahre.“

Shinn nickte, sagte aber nichts mehr. Das Gespräch verlief in eine Richtung, die ihm nicht gefiel. Er wollte nicht über den Verlust seiner Familie sprechen, nicht jetzt.

„Aber warum bist du dann plötzlich hier?“, fragte Takeru weiter.

„Ich habe mich entschieden, dass ich doch lieber wieder in Orb leben würde.“, antwortete der junge Mobile Suit monoton. Das entsprach zwar nicht ganz der Wahrheit, war aber auch nicht vollständig gelogen. Außerdem konnte er ja schlecht sagen, wie es wirklich gewesen war.

Takeru lächelte schwach. „Und? Wo wohnst du jetzt? Falls ich dich man besuchen möchte.“

Shinn schnitt eine Grimasse. „So etwas wie eine Wohnung habe ich noch nicht. Außerdem werde ich nicht mehr lange hier sein.“

„A- aber!“, entgegnete sein Freund, „Irgendwo musst du doch im Moment untergebracht sein. Und sag mit jetzt nicht, du lebst auf der Straße oder so!“

Jetzt lachte der junge Pilot. „Das nicht, aber... Im Moment bin ich auf der Archangel, also Mobile Suit Pilot. Sollte ZAFT angreifen, komme ich zum Einsatz. Unbefugte haben keine Zutritt. Du wirst mich also nicht besuchen können.“

Takeru nickte verstehend. „Und nach dem Krieg? Was wirst du dann tun?“

„Vermutlich ziehe ich erst einmal für begrenzte Zeit mit zu einem Freund, bis ich eine geeignete Wohnung gefunden habe.“, antwortete Shinn, „Etwas anderes wird mir kaum übrig bleiben. Ich glaube nicht, dass sie mich einfach gehen lassen würden, wenn sie wissen, ich hab keinen Ort, an den ich zurück kann.“ Zum Ende hin wurde er immer leiser. Aber er hatte Recht. Kira oder Athrun würden ihn nicht einfach rauswerfen. Für ein paar Wochen war es sicher ok, mit bei ihnen zu wohnen. Es war ja nicht für immer. Obwohl der junge Pilot sich da auch Schlimmeres vorstellen konnte.

Plötzlich hörte er, wie eine bekannte Stimme seinen Namen rief. „Shinn!“

Der junge Pilot schaute in die Richtung, aus der er gerufen worden war. Kira und Athrun standen am Strand und winkten ihm zu.

„Kira! Athrun!“, rief er deshalb zurück und er begann, ebenfalls zu winken.

Sie kamen auf ihn zu, mit einem wissenden Lächeln im Gesicht.

„Hier warst du also die ganze Zeit.“, murmelte Athrun.

Shinn nickte. „Ich habe einen alten Freund von mir getroffen.“

Die beiden besten Freunde grüßten die Familie höflich, aber diese schien nicht besonders begeistert zu sein, seine Freunde hier zu treffen. Kannten sie sich? Wahrscheinlich nicht.

Takeru ging einige Schritte auf Kira zu. „Ich bin Takeru, ein Freund von Shinn. Wir waren Nachbarn.“ Er hielt Kira die Hand hin.

Freedoms Pilot schlug ohne zu zögern ein. „Ich bin Kira“, sagte er und deutete auf Athrun, „und der mit dem finsteren Gesichtsausdruck ist mein bester Freund, Athrun.“

Takeru lachte und winkte den beiden zum Abschied. „Ich muss jetzt wider gehen. Sonst verpassen wir unser Schiff. Vergiss nicht, dich zu melden, Shinn.“ Schon war er verschwunden.

Der junge Pilot schaute der Familie noch eine Weile hinterher, bevor er sich zu Kira und Athrun drehte und sich mit ihnen gemeinsam auf den Rückweg machte, auf die Archangel.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  chrono87
2010-02-19T21:05:00+00:00 19.02.2010 22:05
ein tolles kapitel.
es ist gut, dass shinn wieder kontakt mit anderen hat, ich frage mich nur, wieso die eltern von ihm so ablehnend gegenüber kira und athrun sind. ich bin gespannt, ob es darauf eine antwort gibt.
die umsetzung ist wirklich gut, auch wenn du ein wort vergessen hast >>der junge Mobile Suit<< das hört sich an, als wenn dieser junge mit einem MS reden würde und nicht mit shinn.
ich freu mich auf das kommende kapitel. ^^
lg chrono87


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