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Fate strikes...

...whenever you do not believe
von

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Sein wahres Ziel - Shinns Sicht - Teil II

Shinn atmete einmal tief ein und aus, bevor er den letzten Schritt in den Raum hinein wagte. Was er dort drinnen erblickte, ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren.

Der Präsident blieb draußen und unterhielt sich in einiger Entfernung mit den Wachen. Sie entfernten sich immer weiter. Er hielt ihn also wirklich für loyal. Es war dunkel in dem Raum, so dass der Junge anfangs überhaupt nichts hatte erkennen können, aber nach und nach gewöhnten sich seine Augen an die Dunkelheit.

„Ath- run“

Shinns Knie gaben nach und er sackte förmlich zusammen. Athrun reagierte nicht. Zwar sah er in Shinns Richtung, aber seine Augen waren seltsam leer. Es schien, als würde er den Jungen überhaupt nicht wahrnehmen. Er lag auf einer Art Bett. Sein gesamter Körper war übersäht mit Verletzungen, einige sahen schlimmer aus als andere.

Langsam hatte Shinn sich wieder gefasst. Zögerlich lief er auf seinen ehemaligen Vorgesetzten zu und setzte sich neben ihm auf die Matratze.

Auch jetzt schien Athrun nicht zu bemerken, dass er nicht allein war. Shinn wollte gerade seine Hand nach ihm ausstrecken und ihn vorsichtig an den Schultern rütteln, als Athrun plötzlich wie ein verletztes Tier vor ihm zurückschreckte. Sein Gesicht war gezeichnet von Angst. Erst nach einigen Minuten wurde er ruhiger. Er sah dem jungen Piloten direkt in das Gesicht. „Shinn?“

Der angesprochene nickte, bevor er wieder auf Athrun zulief und sich direkt vor ihn kniete.

Lange schwiegen die beiden. Shinn wusste einfach nicht, was er sagen sollte und Athrun schien ein Gespräch um jeden Preis verhindern zu wollen.

„Du hättest nicht kommen sollen...“ Seine Stimme klang schwach.

„Was hätte ich dann tun sollen?“ Shinn versuchte, so ruhige, wie möglich zu reden. „Warum sagst du nicht, wer der Pilot vom Strike war?“

Athrun schwieg.

„Sie bringen dich um, wenn du nicht bald redest!“, sagte Shinn ernst.

„Ich weiß.“

Wenigstens bekam er eine Antwort. Er fuhr fort: „Sag es. Dann werden sie dich gehen lassen.“

Auf dem Gesicht seines ehemaligen Vorgesetzten erschien ein schwaches Lächeln. „Zu welchem Preis?“

Shinn verstand nicht, worauf Athrun hinaus wollte.

„Einer stirbt so und so, sage ich es, töten sie ihn, sage ich es nicht, töten sie mich.“

„Aber-“

„Ich will nicht leben, wenn er dafür sterben muss.“

Ein eiskalter Schauer lief dem jungen Piloten über den Körper. Das war ihm noch gar nicht aufgefallen. Er hatte nur daran gedacht, Athrun zu retten, egal mit welchen Mitteln!

Aber konnte er jemand anderes dafür opfern? Entschlossen schüttelte Shinn den Kopf. Da musste noch eine andere Möglichkeit sein. Es musste einfach noch einen anderen Weg geben!

Der Präsident betrat den Raum. „Wie ich sehe, redet er auch mit ihnen nicht.“

Athrun sah den Jungen geschockt an, fast so, als hätte Shinn ihn verraten. Dieser Blick verletzte den Sechzehnjährigen, aber er ließ sich nichts anmerken.

Ohne ein weiteres Wort zu sagen stand er auf und beugte sich gleichzeitig unauffällig in die Richtung seines ehemaligen Vorgesetzten Richtung, bevor er ihm leise etwas sagte.

„Kira versucht alles, um dich hier wieder rauszuholen. Also stirb nicht, bevor wir einen Weg gefunden haben.“

Für den Bruchteil einer Sekunde glaubte Shinn, einen funken Hoffnung in Athruns Augen erkennen zu können, doch so schnell wie dieser aufgetaucht war, verschwand er auch wieder.

„Du solltest es ihm doch nicht sagen!“

Shinn ignorierte diese Worte und drehte sich zum Präsidenten, bevor er den Raum verließ. Es schmerzte ihn in der Seele, einen seiner besten Freunde in so einem Zustand zurückzulassen, aber er konnte ihm im Augenblick nicht helfen.

Wenigstens wusste er jetzt, wo sich Athrun befand. Zu Shinns Erstaunen gingen sie nicht in das Büro des Präsidenten zurück. Der ältere Mann führte ihn in eine Art Versuchslabor.

„Ich wollte das ihnen schon immer mal zeigen. Das ist der weiterentwickelte Destiny-Plan.“

Gespielt erstaunt sah sich Shinn um. Viele Wissenschaftler arbeiteten hier. „Wow!“

Innerlich war ihm nicht danach zumute, aber er musste weiter schauspielern. Nicht nur sein leben war in Gefahr, flog er auf, auch das von Lunamaria, Meyrin und Athrun.

Also täuschte der Junge Interesse vor und beobachtete eine Weile die Arbeit der Wissenschaftler.

„Mithilfe der neusten Erkenntnisse ist es mir möglich, den Lebenslauf der neugeborenen Coordinator so zu programmieren, das sie die Naturals als ihre Feinde erkennen.“

Shinn erstarrte. Die Naturals als Feinde erkennen? Hatte er etwa vor, sie komplett auszulöschen?

„Darf ich fragen, wie sie das meinen?“ Er fragte nach, nur um sicherzugehen.

„Wenn wir sie nicht völlig auslöschen, besteht die Gefahr, dass sie erneut Atomraketen auf Plant abfeuern. Zwei mal haben sie es schon gewagt und es gibt keine Garantie, dass es nicht wieder vorkommt.“

„Aber das war nur eine kleine Gruppe, sie können doch deshalb nicht- Da muss es einen anderen Weg geben!“

Mist! Er hatte es gesagt! Hoffentlich verstand man ihn nicht falsch.

„Das stimmt no nicht. Alle Naturals haben Hass auf und Coordinator. Sie sind neidisch, weil wir ihnen überlegen sind. Nur die meisten Haben nicht die Mittel, uns anzugreifen, zum Glück.“

Shinn stimmte zu. „Da könnten sie tatsächlich Recht haben. Ich finde es aber dennoch etwas übertrieben. Reicht es nicht, ihnen die Waffen zu nehmen? Dann könnten sie uns auch nicht mehr angreifen.“ In ihm sträubte sich alles, aber er musste ruhig bleiben.

„Früher oder später würden sie sich neue und bessere Waffen bauen. Dann ginge das alles wieder von vorn los.“

„Tut mir Leid, dass ich widersprochen habe. Es ist nur, ich will nicht, dass so viele Menschen sterben.“

Der Präsident nickte. „Noch ist der Destiny-Plan nicht ausreichend getestet. Es wird noch eine Weile dauern, bis ich ihn umsetzen kann. Aber sollte er umgesetzt werden, kann ich mich dann auf sie als Mobile Suit Pilot verlassen.“

Shinn nickte. „Natürlich!“

Er würde diesen Plan auf jeden Fall verhindern! Notfalls auch allein, aber Kira und die Archangel würden ihm sicher zur Seite stehen. Immerhin hatte Orb auch den Vorgänger dieses Plans bekämpft und am Ende sogar gewonnen. Würde es erneut Krieg geben? Würde dieser wieder so enden, wie der letzte, nur mit der Ausnahe, dass er und Lunamaria auf der anderen Seite standen? Würde Orb sie überhaupt mitkämpfen lassen?

Shinn unterhielt sich noch lange mit dem Präsidenten über den neuen Plan, während sie in das Büro zurückgingen.

Das Telefon klingelte. Der Mann nahm ab. „Hallo?“

„Athrun redet noch immer nicht? Gut, dann tut es.“

Gerade wollte er auflegen, als Shinn ihn stoppte. „Warten sie einen Augenblick!“

Ernst sah er den älteren Mann an. „Wenn ich ihnen sage, wer Strike gesteuert hat, wenn ich es schaffe in einem Monat Athrun zum Reden zu bringen oder anderswo herausfinde, wer ihm gesteuert hat. Lassen sie ihn dann gehen?“

Shinn hatte absichtlich laut gesprochen, damit der Gesprächspartner am Telefon ihn auch verstand.

Zögernd sah der Präsident ihn an. „Ein Monat ist zu lang. Ich gebe dir eine Woche.“

Dann sprach er zum anderen Ende der Telefonleitung: „Wartet damit noch eine Woche! Ich schocke einen Soldaten vorbei. Er kennt Athrun von früher. Vielleicht bringt er ihn zum Reden.“

Dann legte er auf. Erst sah er Shinn an. „Bist du dir sicher, dass er es dir sagen wird?“

„Ich weiß es nicht, vielleicht.“

Der Präsident seufzte. „Für die nächste Woche hat die gesamte Crew der Minerva frei, richte es ihnen aus. In genau 7 Tagen wird Athrun vorm Kriegsgericht stehen. Erfahre ich es bis dahin, ist er frei, aber schaffst du es nicht, habe ich keine andere Wahl, als ihn umbringen zu lassen.“

Der junge Pilot schluckte schwer. Es war unmöglich, es in so kurzer Zeit zu schaffen. „Wann und wo wird das Kriegsgericht stattfinden? Damit ich weiß, wann der allerspäteste Termin ist.“

„In genau einer Woche um 15:30 Uhr beginnt es. Ich werde es auf das alte Gericht in der nähe des Hafens verlegen. Dann verursachen wir nicht so viel Aufsehen. Das Urteil wird schätzungsweise eine Stunde später fallen.“

Shinn nickte. „Danke. Ich werde mein bestes geben.“

„Es muss aber noch eine Woche geheim gehalten werden, kann ich mich auf sie verlassen?“

„Natürlich.“, sagte Shinn und hoffte, vertrauensvoll geklungen zu haben.

Innerlich jubelte der Junge. Sie würden es vielleicht doch schaffen! Vom Hafen zum alten Kriegsgericht hab es eine Art stillgelegten Schacht, von dem die meisten Bewohnen, darunter auch der Präsident, nichts wussten. Shinn hatte ihn vor über einem Jahr zufällig entdeckt. Folgte man diesem, so kam man genau in das Gerichtsgebäude. Besser konnte es nicht laufen! Er musste so schnell wie möglich zu Kira und Bericht erstatten. Nur durfte ihn dabei keiner erwischen.

„Danke für alles! Ich werde sie nicht enttäuschen!“ Ohne weiter auf den Präsidenten zu achten, stürmte Shinn aus dem Zimmer.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  mayu-saya
2009-11-26T21:41:55+00:00 26.11.2009 22:41
nice kapi mal wieder^^
shinn hat nur eine woche zeit um athrun zuretten... ist ja nicht viel... ich hoff mal das sie es schaffen!
dieser präsident ist ja ein ganz gemeiner! ins gefängnis mit ihm und seinen destyny plan gleich mit!!
Von:  chrono87
2009-11-26T21:35:16+00:00 26.11.2009 22:35
na herzlichen glückwunsch.
da haben sie aber den jackpot geknackt.
nun muss shinn aber wirklich alle register ziehen, ebenso wie kira, yzak und dearka, die athrun da rausholen wollen.
ich hoffe athrun hat noch nicht so weit aufgegeben, dass er diese eine woche übersteht.
hoffentlich nimmt das wirklich alles ein gutes ende.

der präsident ist echt größenwahnsinnig! man sollte ihn wegsperren.
na mal sehen ob shinn nicht selbst dahinter kommt, wer den stirke gesteuert hat.
athruns treue kira gegenüber ist lobenswert und dafür bewundere ich ihn. kira kann wirklich sehr stolz auf seinen besten freund sein.

lg chrono87


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