Sturmbuche
Die Idee hierzu kam mir bei einem der schweren Unwetter im August - und es sollte darum gehen, dass ein Sturm nicht zwangsläufig negativ sein muss, sondern auch eine erfrischende Wirkung haben kann.
Sturmbuche
Müdigkeit lähmt meine Glieder,
Süßlich schwerer Blütenduft,
Der mich drückt zur Erde nieder,
Füllt die schwüle Sommerluft.
Stolze Kraft, die mir zu Eigen,
Ist es, der ich jetzt bedarf;
Will mein Haupt nicht vor Ihr neigen,
Falle doch in tiefen Schlaf.
Siegestrunken vorwärts schreitend
Beugt Sie alle, Mann um Mann.
Ihr Verderben vorbereitend
Hält die Welt den Atem an.
Und der Himmel auf sie höre,
Nässt die Häupter überall;
Sturmwind singt wie Engelschöre,
Hochmut kommt stets vor dem Fall.
Noch an meinen Armen reißend
Zieht der Wind Sie tief hinab;
Noch mit letzter Kraft mich beißend
Stürzt Sie in Ihr eignes Grab.
Donner grollt und Blitze zucken,
Machen einen Riesenkrach,
Werd mich vor dem Sturm nicht ducken
- Rüttle mich so richtig wach!
Sturzbach kalter Regenschauer
Bildet an mir seinen Lauf,
Stehe starr wie eine Mauer,
Gierig saug ich alles auf.
Und so plötzlich wie’s gekommen,
Ist es dann auch schon vorbei,
Hat das Leben neu begonnen
Und ich fühl mich wieder frei.
Der Gesamteindruck ist letztlich doch etwas düsterer ausgefallen, als ich es ursprünglich geplant hatte, aber ich mag es trotzdem. Irgendwie ist es sehr intensiv geworden.
Anmerkung: die Groß- und Kleinschreibung ist exakt so gewollt wie sie da steht.
lg
Arua