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Black Crow

Akatsuki Tribute
von

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Ein neues Ziel

Pain kam früh am nächsten Morgen. Zetsu, der in der Umgebung des Versteckes halb mit einem Baumstamm verschmolzen die ersten Sonnenstrahlen genoss, sah ihn und seine zwei Begleiter sofort.

„Ich wusste, dass er heute kommen würde“, lächelte er und wartete still ihr näher kommen ab.

Pain, dessen orangenes Haar deutlich von dem Grün der Bäume hervorstach, machte sich keine große Mühe, sich zu verstecken. Hier, in diesem Land, hatte er das nicht nötig, denn er wusste nicht nur um seine Stärke, er wusste auch, dass er vom Reich der Flüsse selbst nichts zu befürchten hatte.

An seiner linken hielt Sasori mit ihm Schritt, der die Gestalt eines zusammengesunkenen, buckligen Mannes hatte, der fast vollständig im schwarzen Mantel und schwarzem Mundschutz versank. Aber wer Sasori kannte, der wusste, dass dies nicht seine wahre Gestalt war – diese versteckte sich in der buckligen Marionette, der Sasori den Namen Hiroku gegeben hatte und die ihm Schutzwall und Angreifer zugleich war.

An der anderen Seite murmelte Kakuzu missmutig vor sich hin. Auch er hatte sich fast vollständig in Kleidung verborgen, die nur seine Augen herauslugen ließ. Stechend grüne Pupillen auf roten Grund – es gab niemanden, der keinen Respekt vor einem vernichtenden Blick dieser Augen hatte. Doch trotz diesen Augen und seiner beachtlichen Körpergröße folgte Kakuzu Pain ohne zu zögern oder zu fragen.

Aufmerksam hob Pain den Kopf, als er Zetsu bemerkte, und wechselte einen kurzen Blickkontakt mit ihm. Zetsu wusste, was er zu tun hatte, und verschwand ganz im Baumstamm, um die anderen Mitglieder Akatsukis zu informieren, dass ihr Anführer zurück war.

„Ob die so guter Stimmung sind, wenn wir sie so früh wecken?“, fragte Zetsus weiße Hälfte gedankenverloren.

„Nicht fragen, einfach machen“, brummte die Schwarze Seite zur Antwort und setzte ohne zu zögern ihren Weg fort.
 

Das sind also Sasori und Kakuzu…

Bedacht studierte Haruka die beiden neuen Gesichter in der Runde. Sie stand bei Kisame und Itachi, neben ihr Deidara, neben dem dieser Sasori mit seiner seltsamen Gestalt, dann Konan, Kakuzu etwas Abseits und Pain vor ihnen allen.

Sasori ist wohl mit Deidara in einem Team, wenn ich das richtig verstanden habe…

Kakuzu starrte sie an, als würde er ihr den Hals umdrehen wollen. Der Blick gefiel ihr nicht…

„Von dem halte dich lieber fern, Haru-chan“, raunte Kisame ihr zu, als er bemerkte, dass sie zu Kakuzu sah. „Seine letzten Partner hat er alle eigenhändig getötet.“

Pain ließ einen riesigen Stapel Blätter auf den Boden fallen, und alle verstummten. Auffordernd sah er in die Runde. „Das hier sind alles Steckbriefe von für Kopfgeld gesuchten Personen. Kakuzu, Sasori und ich haben die lohnendsten aus den umliegenden Dörfern aussortiert und hier her gebracht.“ Er verschränkte die Arme. „Jedes Team wird einige davon bekommen und sie möglichst still und leise erledigen. Ihr brecht noch heute auf.“

„Ist Kopfgeld jagen nicht Kakuzus Aufgabe, un?“, fragte Deidara.

„Es wäre auch seine Aufgabe, wenn ihr uns nicht die letzten Monate so viele Ausgaben beschert hättet“, erklärte Pain ungerührt. „Alleine kann Kakuzu das nicht aufholen, also müsst ihr alle vorerst mit anpacken.“ Als er einen kleineren Anteil des Steckbriefstapels aufnahm, winkte er Kisame und Itachi zu sich. „Ihr beide geht die Aufträge im Süden durch.“

„Endlich wieder Arbeit“, grinste Kisame zufrieden und blätterte sich schon einmal durch die Missionen.

„Deidara und Sasori, ihr wendet euch denen im Osten zu.“

Schweigend wechselten Deidara und Sasori einen kritischen Blick.

„Zetsu, du nimmst dir die Aufträge in der Umgebung vor. Da du zusätzlich auf unsere Verstecke ein Auge hast, hast du weniger Missionen als die anderen, aber erledige diese bitte exakt – die Leichen müssen abgeliefert werden, also lass die Finger von ihnen.“

Unwillig wackelte Zetsu hin und her, brachte schließlich ein gepresstes: „Na gut“ heraus.

„Kakuzu geht in den Norden“, bestimmte Pain weiter und tippte schließlich auf die wenigen übrig gebliebenen Steckbriefe. „Den Rest übernehmen Konan und ich.“

„Was ist mit Haru-chan?“, fragte Kisame, noch bevor Pain seinen Satz ganz beendet hatte.

Haruka fühlte sich etwas unwohl, als die Sprache wieder auf sie kam. Eigentlich wollte sie gar keine Mission bekommen – besonders nicht so eine, in der von vorneherein klar war, dass sie töten müsste.

„Haruka ist noch kein vollwertiges Mitglied, also bekommt sie eine andere Aufgabe.“ Erst dann wandte Pain sich persönlich an sie. „Wenn du versuchen solltest, abzuhauen oder irgendjemanden von uns erzählst, habe ich kein Mitleid mit dir.“

„Das ist mir klar.“ Sie hoffte, dass ihre Stimme nicht zitterte.

„Die Mission erfordert noch nicht einmal deinen kämpferischen Einsatz. Du sollst lediglich Informationen sammeln – über diesen jungen Mann.“ Er reichte ihr einen zusammengefalteten Steckbrief. „Er dürfte sich im Norden aufhalten. Verhalte dich möglichst unauffällig- wir wollen nur wissen, warum das auf ihn ausgesetzte Kopfgeld so hoch ist. Vielleicht ist er sogar ein Kandidat für Akatsuki.“

Halb seiner Erläuterung lauschend sah sich Haruka den Steckbrief an. Es war ein Kerl mit weißgrauem, schulterlangem Haar. Weißliches Haar, obwohl er noch sehr jung zu sein schien. Seine Augen starrten gehässig in die Richtung des Fotografen, sein Mund war zu einem böswilligen Lächeln verzogen. Über der Schulter hielt er etwas, das wie ein Stab aussah. Er reichte bis aus dem Bild. ‚Hidan’ war sein Name.

„Hidan…“, wiederholte Haruka. Sie spürte, dass die anderen Akatsuki Mitglieder ihr interessiert über die Schulter sahen.

„Vergiss nicht, während deiner Mission zu trainieren“, warnte Pain. „Sobald du wieder zurück bist, wirst du deine Aufnahmeprüfung bestreiten müssen.“

Trainieren… und einen Kerl suchen…

Alles in allem schien sie mit der Aufgabe noch einmal Glück gehabt zu haben.

„Wie lange habe ich Zeit?“

„Ein Jahr.“ Ein überraschtes Luftholen ging durch den Raum. Die anderen schienen über diese lange Zeitspanne ähnlich überrascht zu sein wie Haruka. „Während des nächsten Jahres will ich keinen von euch hier oder in der Nähe sehen.“

„Hältst du es für eine gute Idee, Haruka so lange alleine weg zu schicken?“, fragte Konan besorgt, bevor Kisame die Frage stellen konnte.

Pains Schultern schüttelten sich vor Lachen und er sah Haruka herausfordernd an. „Sollte sie auf dieser Mission sterben, dann wäre Akatsuki für sie nur ein unerreichbares Ziel gewesen. Überlebt sie haben wir den Beweis, dass sie immer noch ein potentielles Mitglied ist. Aber wenn sie noch nicht einmal so eine Mission schafft, dann können wir das wirklich gleich vergessen.“

Haruka hielt seinem Blick stand. „Ich werde nicht sterben.“

Sein Lächeln wurde eine Spur breiter. „Dann wäre das ja geklärt.“
 

„Man sieht sich“, grinste Zetsu, bevor die anderen das Versteck verließen. Er blieb alleine zurück, was ihm sichtlich Recht war.

Kakuzu hielt sich ebenfalls nicht lange auf, er war weg, bevor einer der anderen Akatsukis gemerkt hatte, dass er ihnen den Rücken zugewandt hatte.

Betrübt sah Haruka in die Ferne. Sie war nie lange alleine weg gewesen, in Ländern die sie nicht kannte, und ein wenig machte ihr der Gedanke sogar Angst. Nur ein wenig. Den Rest füllte der Wille aus, Pain zu zeigen, dass sie es wert war.

„Hey, Haruka!“ Deidara schob sich in ihr Blickfeld und grinste sie an. „Mach dir keine Sorgen. Ein Jahr geht schneller um, als man denkt, und wenn du gut trainierst, bist du danach auch bei uns. Ich bin mir sicher, das schaffst du, un.“

Kurzes Erstaunen blitze über ihr Gesicht, bevor sie ebenfalls in sein zuversichtliches Lachen einstimmte. „Ja. Ich schaffe das schon“, nickte sie und trat noch einen Schritt auf Deidara zu, um ihn an sich zu drücken. „Pass gut auf dich auf, Deidara.“

Sie spürte, dass er sich etwas verkrampfte, und als sie ihn losließ, lächelte sie über sein rotes Gesicht.

„…un… pass du lieber…auf dich auf“, stammelte er.

„Deidara!“ Beide zuckten zusammen, als Sasori sich zu ihnen schob und Deidara wütend ansah. „Kommst du jetzt langsam? Ich bin es Leid, zu warten.“

„Ja, schon gut, un…“

Nicht einen freundlichen Blick hatte Sasori für Haruka übrig, aber das nahm sie ihm nicht übel. Mit ihm würde sie wohl nicht so schnell klar kommen…

Sie wunk noch, bis Deidara hinter den ersten Bäumen am Waldrand verschwand.

„Haru-chan?“, brummte Kisame und klopfte ihr auf die Schulter. „Itachi-san ist schon vor gegangen, also sollte ich mich beeilen und mach es kurz. Lass dich nicht von seltsamen Männern anquatschen, misch dich nicht in anderer Streitigkeiten ein und schlag allen eine rein, die dich anfassen wollen, klar?“

„K-Klar“, wiederholte sie verwirrt.

„Gut. Man sieht sich“, grinste der große Blauhäutige zufrieden und zeigte seine spitzen Zähne, bevor er sich umdrehte und den Weg entlang lief, an dessen Ende man ganz klein Itachi noch sehen konnte.

Schade, ich hätte mich gerne auch von ihm verabschiedet…

„Jetzt sind nur noch wir drei da…“

Konan lächelte freundlich, während Pain etwas unbeteiligt am Rand des Verstecks lehnte und sie beobachtete.

Seufzend strich Haruka sich das Haar aus dem Gesicht, bevor sie sich zu ihr drehte. „Das ging jetzt sehr schnell“, gab sie zu.

„Wir sind nur selten lange zusammen“, erklärte Konan. „Normalerweise nehmen wir nur aus der Ferne Kontakt miteinander auf. Ein spezielles Jutsu ermöglicht es uns, uns selbst zu treffen, wenn wir weit voneinander entfernt sind. Aber richtig treffen wir uns nur sehr selten und auch nie sehr lange.“ Ihr Blick ruhte auf Haruka. „Das Leben in Akatsuki besteht aus Missionen, Missionen und nochmals Missionen. Du wirst das sicherlich schnell lernen.“ Erstaunt sah Haruka ihr zu, wie sie eine Hand in die Luft streckte und Papier sich von ihrer Haut löste. Drei, vier, fünf Blätter, die sich zu etwas formten – zwei weiße Täschchen mit einem weißen Gürtel. „Nimm das mit“, bot man ihr an. „Es wird dir helfen. Vorne sind zwei Onigiri, eine Karte, Schriftrollen über die Grundlagen der Jutsus für dein Training, und genug Geld, um dich für einige Zeit durchzuschlagen. Es wird auf keinen Fall für das ganze Jahr reichen, aber es wird auch Möglichkeiten geben, deine Kasse wieder aufzustocken. Hinten findest du Kunai, Shuriken und einige Erste-Hilfe-Sachen für den Notfall.“

Verwirrt, wie so viel in die beiden kleinen Täschchen passen konnte, nahm Haruka sie entgegen und band sie sich um die Hüfte.

„Vielen Dank, Konan. Ich weiß das zu schätz-“

„Und hier noch etwas ganz Besonderes für dich!“, unterbrach Konan, während sie ihr etwas in die Hand gab, was Haruka verwirrt musterte.

„Ein…zusammengefaltetes Stück Papier…?“

„Nicht irgendeins!“, belehrte sie. „Es ist getränkt in meinem Chakra. Wenn du es öffnest, werde ich es sofort erfahren, und dann weiß ich, dass du in Gefahr bist und wo du steckst. Bitte nimm es mit dir, Haruka. Das würde mir helfen, mir nicht zu viele Sorgen zu machen.“

Gerührt schloss Haruka auch Konan in die Arme. „Vielen Dank, Konan. Vielen, vielen Dank!“

„Ich hoffe sehr, du wirst es nicht verwenden müssen“, brummte Konan und strich ihr über den Rücken, bevor sie sie losgehen ließ.

„Auf Wiedersehen, Konan. Auf Wiedersehen, Pain-san.“

Sie folgte dem Weg, den man ihr gezeigt hatte und sah sich noch einmal um, nur um das Bild nicht zu vergessen, wenn sie in einem Jahr wiederkommen würde.

Akatsuki…

Es war ihr etwas unwohl bei dem Gedanken, dass sie nahezu nichts von dieser Organisation wusste. Außer, dass alle Mitglieder Verbrecher waren und ohne mit der Wimper zu zucken anderen das Leben raubten – was Akatsuki für sie nicht gerade in positives Licht rückte – und sie naiv genug war, jetzt auch noch Aufträge für sie anzunehmen.

„Ich muss verrückt sein“, lächelte Haruka in sich hinein und sah auf. Der Himmel war wolkenlos, es versprach, ein noch schöner Abend zu werden, trocken. Ganz anders, als sie es von Ame no kuni kannte.

Okaa-san... Otou-san… Es tut mir Leid, ich werde euer Versprechen noch weiter brechen müssen…Aber bitte, seid mir nicht böse…

Sie atmete tief aus, bevor sie anfing, schneller zu laufen. Noch konnte sie das Ende des Weges nicht sehen, und es war auch nicht das Ende, das sie erreichen wollte. Sie wollte nur weiter, vorwärts.

Jetzt hatte sie ein neues Ziel vor den Augen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2011-08-04T17:40:09+00:00 04.08.2011 19:40
ach ja irgendwie stell ich mir das niedlich vor, wie dei rot wird. Aber das Kapitel ist schön.

LG Rai
Von:  Ayrah
2010-11-12T13:02:00+00:00 12.11.2010 14:02
Aufbruch in die große weite Welt :)
Es lässt sich wirklich gut lesen ^____^
Da kommt man selbst ganz ins Schwelgen :3
Sehr schön, sehr schön ;)

Ayrah~


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