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Feel For You

Sephiroth x Cloud
von

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Everything Goes Wrong

Hier das neue Kapitel, viel Spaß! ;3
 


 


 


 

Es war gerademal kurz vor elf und Cloud befand sich schon am Rande eines Nervenzusammenbruchs.
 

Er würde auf gar keinen Fall den heutigen Tag überstehen. Nie. Im. Leben.
 

„Choco, ich kann mir ja vorstellen, dass du aufgeregt bist, yo. Aber dafür kann die Kerze doch nichts…“, brachte Reno ihn wieder zurück in die Realität.
 

Verwirrt schaute Cloud auf seine Hand, nur um eine ziemlich malträtierte, lange Kerze zu sehen. Er entspannte seine Hand langsam und legte die zerbrochene Kerze auf den Tisch, direkt neben einen Karton mit weiteren Kerzen.
 

„Super, jetzt bin ich nicht nur paranoid, sondern auch noch ein nervliches Wrack“, murmelte Cloud sichtlich verstört.
 

„Paranoid?“, fragte Reno. Er stellte den Kerzenständer, den er gerade polierte, zur Seite und wandte sich nun vollends Cloud zu.
 

„Ja, musste ich heute Morgen feststellen“, seufzte der Blonde und lehnte sich gegen den Tisch.
 

„Was ist denn passiert, yo?“
 

„Nun…Als ich hinunter zum Briefkasten gehen wollte, lag meine Post fein säuberlich auf dem Abtreter vor meiner Haustür. Während ich in der Küche gefrühstückt habe, hat jemand kleine Steine an das Fenster geworfen, doch immer wenn ich nach draußen geschaut habe, war niemand zu sehen gewesen. Ich habe das auf die Nachbarskinder geschoben, es sind schließlich Ferien und die Kids sind in einem Alter, in welchem sie noch gerne Streiche spielen. Und als ich auf dem Weg zur Arbeit war - zu Fuß und allein, weil du ja heute später anfangen musstest – hatte ich dieses seltsame Gefühl, dass ich verfolgt wurde…Ich habe mich ab und an umgedreht, aber nichts war zu sehen gewesen…“
 

Reno runzelte die Stirn. Die Erklärung mit den Nachbarskindern schien ja ganz plausibel und das Gefühl, verfolgt zu werden, konnte man Notfalls auf die Nervosität und Anspannung des Blonden bezüglich des bevorstehenden Treffens mit Sephiroth schieben. Doch was hatte es mit der Post auf sich?
 

Ein Gedanke formte sich in Renos Kopf. „Cloud, sag mal, ist dir in letzter Zeit irgendjemand…nun ja, aufgefallen?“
 

Cloud hob überrascht beide Augenbrauen. Reno benutzte seinen Namen nur, wenn es sich um etwas sehr Ernstes handelte oder er einen ernsten Eindruck machen wollte. Er überlegte kurz, bis ihm die braunhaarige Person mit grünem Kopftuch einfiel.
 

„Also wenn du mich so fragst, da gibt es einen Typen, der mir dieser Tage öfters über den Weg läuft und dessen Verhalten ich äußerst…merkwürdig finde. Shears heißt er, Shears Preston. Ich sah ihn das erste Mal hier im Restaurant und er hat mich so…eigenartig angelächelt. Gestern wollte er mich sogar dazu überreden, heute mit ihm Kaffeetrinken zu gehen, aber ich habe abgelehnt.“
 

//…Warum muss ich mit meinen Befürchtungen immer richtig liegen, yo?//
 

Reno verlagerte unruhig sein Gewicht von einem Bein aufs andere.
 

„…Choco, ich will dir ja keine Angst einjagen, aber…was ist denn los?“, fragte Reno erstaunt, als Cloud den Blick abwandte und unruhig mit einem Zipfel seiner Schürze spielte.
 

„…Gibt’s da noch was, yo?“
 

Unbewusst kaute Cloud auf seiner Unterlippe. „…Würdest du mich für verrückt erklären, wenn ich dir erzähle, dass ich heute sieben Anrufe bekommen habe und niemand dran war?“
 

Damit bestätigt sich Renos Ahnung leider.
 

„Natürlich nicht, yo! Ich befürchte bloß, dass du nun der Leidtragende einer obsessiven Verfolgung bist…“
 

„…Und das heißt übersetzt?“
 

„Du läufst Gefahr unter die Stalking-Opfer zu gehen.“
 

Clouds Augen weiteten sich. „Das meinst du jetzt nicht ernst, oder?!“
 

„Sorry, Choco, aber diese Annahme liegt nahe, yo. Verfolgung, stumme Anrufe, als nächstes verschafft er sich Zugang zu deiner Wohnung, stielt deine Unterwäsche, schießt Fotos von dir während du schläfst…“
 

„R-Reno! Du siehst eindeutig zu viele Filme!“, unterbrach der nun etwas blass gewordene Cloud. Diese Vorstellung gefiel ihm überhaupt nicht, was auch nicht weiter verwunderlich war.
 

Reno seufzte. „Wie gesagt, sorry Choco. Aber du musst diese Möglichkeit wirklich in Betracht ziehen. Ich habe auch schon einen Verdächtigen…“
 

„Und wer wäre das, Kommissar Kiribani?...Etwa Preston?“
 

Reno nickte und kratzte sich nachdenklich am Kinn. „Die Abfuhr gestern hat er wohl nicht so leicht hingenommen…Aber keine Sorge, Choco! Ich bin ja da um Bodyguard zu spielen! Und wenn dir dieser Typ auch nur ein Härchen von deiner Chocobofrisur krümmt, kriegt er was auf die Zwölf!“, verkündete Reno, trat an Cloud heran und schlang einen Arm um die Schulter seines Kumpels.
 

Cloud ließ sich nicht so einfach vom Optimismus seines Freundes anstecken, auch wenn es ihn ungemein beruhigte, dass Renos Hilfe ihm sicher war.
 

//Was wäre, wenn Sephiroth davon wüsste? Würde er…mir auch Hilfe anbieten?...Ha…Schön wär’s…//
 

„Also…wie sieht dieser Preston-Typ denn aus?“, fragte Reno, der sehr wohl bemerkt hatte, dass sich Clouds Laune nicht so leicht heben lassen würde.
 

„Er ist in etwa so groß wie du, kräftig gebaut – und nein, ich meine damit nicht dick -, hat scharf geschnittene Gesichtszüge, braune Augen, lange braune Haare und trägt meist ein grünes Kopftuch“, beschrieb Cloud Shears nach kurzem Überlegen.
 

„Also mit anderen Worten er sieht genauso aus wie der Typ dahinten an Tisch 8.“
 

Cloud drehte sich leicht und schaute in die Richtung von Tisch 8, an welchem Shears saß und die Speisekarte studierte.
 

„…Das ist er, das ist Preston“, sagte er, als Shears aufsah, ihn entdeckte und wieder dieses anzügliche Lächeln auf seine Lippen brachte.
 

Reno beäugte Shears argwöhnisch. “…Wenn du an meiner ehrlichen Meinung interessiert bist, dann muss ich sagen, dass dieser Kerl im Vergleich zu Sephiroth eine Lachnummer ist…“
 

„Aber er scheint sich wenigstens für mich zu interessieren…“, murmelte Cloud bitter.
 

Reno sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen von der Seite her an. „Ach, und Sephiroth hat die ganze Welt durchstreift und nach dir gesucht, weil er sich nicht für dich interessiert? Choco, von der einen Stunde, die ich ihn gestern das erste Mal erlebt habe, kann ich sagen, dass du ihm verdammt viel bedeutest.“
 

„Moment, Sephiroth hat die ganze Welt nach mir abgesucht?“ Clouds Augen weiteten sich leicht.
 

„Yo. Hast du etwa gedacht, dass er gestern rein zufällig in Kalm war?“
 

Cloud schüttelte den Kopf. „Nein, du hast ja schon zugegeben, dass du mit Aerith und Zack dahinter steckst. Aber ich dachte, ihr habt ihn direkt hierher geführt…“
 

„Indirekt haben die beiden ihn ja auch direkt hierher gebracht. Ich habe erst vorgestern davon erfahren, als Aerith mich anrief und sagte, dass sie mit Sephiroth und Zack in Midgar sei und sie am nächsten Tag nach Kalm kommen würden“, gab Reno zu.
 

//Indirekt direkt gebracht…meine Logik wird immer besser, yo.//
 

„Du…du wusstest bis vor zwei Tagen also noch gar nichts davon?“, hakte Cloud nach. Er hatte mittlerweile von seiner Schürze abgelassen und die Arme vor der Brust verschränkt.
 

„Nope. Und bevor du fragst, nein Aerith und Zack haben ihn nicht dazu überredet. Er wollte von sich aus gehen. Aber jetzt Schluss damit, wahrscheinlich habe ich schon zu viel gesagt. Rede einfach nachher mit ihm, okay? Und wenn irgendetwas ist, ich bin gleich nebenan in der Küche. Einverstanden?“
 

Als Cloud zögerlich nickte, atmete Reno erleichtert aus. Cloud konnte manchmal…na gut, eigentlich meistens ziemlich stur sein und Reno war froh, dass der Blonde nun so schnell nachgegeben hatte.
 

„Dann ist ja alles in Ordnung, yo.“
 

„Eben nichts ist in Ordnung, Rotschopf!“ Cid kam in das kleine Lager, in dem Cloud und Reno sich befanden, hineingestürmt.
 

Reno hob eine Augenbraue. „Hey, Chefchen, solltest du nicht in der Küche sein?“
 

Cid hatte seine beiden Kellner nun erreicht und zog grimmig an einer Zigarette. Reno wollte schon den ‚Im Lager wird nicht geraucht‘-Kommentar abgeben, aber hey, Cid war der Boss.
 

„Was soll ich denn in der Küche?“, fragte der Koch zurück.
 

„Ähm…kochen?“
 

„Ach ja? Für wen denn?“
 

„…Die Gäste vielleicht? Das ist in einem Restaurant so üblich, yo.“
 

„Genau da liegt der Hase im Pfeffer!“, rief Cid aus, schmiss seine aufgerauchte Zigarette auf den Boden und drückte sie mit seiner Schuhsohle aus.
 

//Nein, diese Köche heutzutage! Und wer darf das alles wieder sauber machen? Der arme Choco, yo!//
 

„Sag mir Rotschopf, wie soll ich bitteschön Essen für Gäste kochen, wenn keine Gäste da sind?! Wo stecken diese §()%§=% Typen?!“
 

„…Wahrscheinlich schlafen die noch ihren Kater von gestern aus. Schließlich war fast ganz Kalm gestern auf dem Fest“, meldete sich Cloud zu Wort.
 

Cid kratzte sich nachdenklich am Kinn. „Da könnte was dran sein, Spike. Naja, nach dem Riesenerfolg von gestern können wir uns heute ein paar ruhige Minuten gönnen.“
 

Innerlich seufzte Cloud auf. //Fabelhaft…jetzt kann ich mich nicht mal ablenken…//
 


 

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Im Restaurant herrschte Flaute. Einerseits war das gut für Shears, so würde es ihm leichter fallen, das Gespräch von Cloud und Sephiroth zu…verfolgen. Andererseits würde Cloud ihn dann so auch schneller entdecken.
 

//Wenn er es nicht schon getan hat.//
 

Und tatsächlich traf er, als er kurz von der Speisekarte aufsah, auf die blauen Augen von Cloud. Shears grinste.
 

//Was denn? Freust du dich denn nicht, mich wiederzusehen?//, dachte Preston, als er den überraschten und nicht gerade erfreuten Gesichtsausdruck des Blonden sah.
 

Am Morgen, als Cloud die Post auf seinem Abtreter gefunden hatte, musste seine Mimik ähnlich ausgesehen haben, nur mit einer Spur Ratlosigkeit zusätzlich.
 

Diese Verwirrung jedoch hatte Shears deutlich in Clouds Gesicht wiedergefunden, als der Blonde aus dem Fenster geschaut und Preston wegen den getönten Scheiben des Jeeps, den er unmittelbar vor dem Hauseingang des Kellners geparkt hatte, nicht entdeckt hatte. Von der kleinen ‚Verfolgungsjagd‘ mal ganz zu schweigen…
 

Clouds Telefonnummer herauszufinden hatte sich als etwas knifflig erwiesen, da sie nicht im Telefonbuch stand. Aber mit den richtigen Beziehungen hatte sich schließlich auch dieses Hindernis in Luft aufgelöst.
 

//Bei seiner Handynummer wird es leider etwas komplizierter werden…aber das soll mich nicht aufhalten. Niemand gibt mir einen Korb…//
 

Immer noch mit dem Lächeln auf den Lippen trank er einen Schluck von dem Wasser, das Kiribani ihm zuvor gebracht hatte.
 

//Du wirst schon sehen…Cloud…//
 


 

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„Und du bist auch ganz sicher, dass wir nicht mitkommen sollen?“
 

„Zackary.“
 

„Ich frag ja bloß…“
 

Sephiroth warf noch einen bedeutungsschweren Blick Richtung Zack, der es sich auf dem Bett bequem gemacht hatte, und wandte sich dann wieder dem Spiegel zu, betrachtete sich wahrscheinlich zum tausendsten Mal in der reflektierenden Glasfläche. Es war nicht so, dass er eitel war – keineswegs -, aber er konnte dieses Gefühl nicht loswerden, dass…etwas fehlte.
 

//Natürlich fehlt etwas…Dieses ‚Etwas‘ hat schließlich eineinhalb Jahre an deiner Seite gehangen…//, dachte Sephiroth bitter und verspürte den ungewohnten Drang, jetzt trocken zu lachen. Da dies allerdings etwas sehr Untypisches für ihn war, schob er diesen Gedanken beiseite. Zackary würde sonst nur nachhaken und das konnte er zurzeit wirklich nicht gebrauchen.
 

Aerith saß neben Zack auf dem Bett und hatte, seitdem sie und Zack in Sephiroths Zimmer gekommen waren, noch nichts gesagt.
 

Sephiroth schaute auf seine Armbanduhr. 12.35 Uhr. Von dem Rezeptionist hatte er sich sagen lassen, dass man zu Fuß ungefähr eine Viertelstunde brauchte, um zur Highwind zu gelangen.
 

…Wäre es sehr verdächtig, wenn er früher käme? Wahrscheinlich ja.
 

Sephiroth strich sich ein paar seiner langen Haarsträhnen hinter die Ohren. Was sollte er jetzt noch die knappe Dreiviertelstunde machen?
 

„Weißt du schon, wie du es ihm am besten sagst?“, fragte Aerith.
 

Sephiroth überlegte kurz, bevor er leicht mit dem Kopf schüttelte. Er hatte wirklich keine Ahnung.
 

//Großartig…Geschäftsmänner kann ich in Debatten schlagen, meine Offiziere konnte ich immer schnell überzeugen, immer habe ich gewusst, was ich zu sagen brauchte. Aber wenn es darauf ankommt, wenn es wirklich wichtig ist, fehlen mir die Worte…//
 

„Nein…Cloud wird bestimmt viele Fragen haben. Erstmal werde ich versuchen, sie alle zu beantworten und wenn er mir dann noch zuhören will…“
 

//…muss ich unbedingt wissen, ob wir noch eine Chance haben…das wir noch eine Chance haben und das er diese Chance mit mir ergreifen wird…//
 


 

~+~+~+~+~+~+~+~
 


 

Die Stunde der Wahrheit. Was für eine treffende Bezeichnung für ihre Situation.
 

Sephiroth stand vor der Tür zur ‚Highwind‘. 13.29 Uhr. Er sammelte sich noch einen Moment, bevor er die Türklinke ergriff und die Tür öffnete.
 

Cloud stand an der Tür, die vom Aufenthaltsraum in das Restaurant führte. Nervös rückte er seine Schürze zurecht, richtete erneut den Kragen seines weißen Hemdes.
 

Als er hörte, wie die Restauranttür geschlossen wurde, sah er auf…und hielt abrupt in seiner Bewegung inne.
 

Er war da. Er war da.
 

Im schwarzen Mantel – ausnahmsweise mal kein Leder - dunkelgrauer Jeans und schwarzem Hemd…für andere wäre es sicher merkwürdig gewesen, den General in etwas anderem als seiner Uniform zu sehen.
 

Sephiroth sah sich um. Das Restaurant wirkte ziemlich gemütlich und einladend, nicht so übertrieben dekoriert wie die Luxuslokale in Midgar, die er zwangsweise mit dem Präsidenten hatte besuchen müssen.
 

Und hier arbeitete also Cloud…
 

Sephiroths smaragdene Augen suchten nach dem Blonden, fanden ihn schließlich an einer Tür am anderen Ende des Raumes.
 

Einen Augenblick sahen sich beide nur an, bis Sephiroth schließlich die Initiative ergriff und langsam auf Cloud zuschritt.
 

Cloud schluckte kurz. //Reiß dich zusammen, Strife! Du willst Antworten, also beschaffe sie dir auch!...Selbst wenn es weh tut…//
 

Er atmete tief ein und ging Sephiroth schließlich entgegen. Sie trafen sich fast in der Mitte des Restaurants.
 

„…Hey“, begann Cloud zögerlich. Es fiel ihm schwer, den Blickkontakt mit Sephiroth aufrecht zu erhalten. Doch er konnte einfach nicht wegsehen…
 

„Hey“, erwiderte Sephiroth die Begrüßung. Er merkte sofort, dass Cloud nervös war. Ihm ging es nicht viel besser.
 

„Ähm…Wollen wir uns nicht setzen?“, fragte Cloud und deutete auf einen der Tische etwas weiter abseits. Sephiroth nickte und folgte Cloud zu Tisch Nummer 12.
 

Beide setzten sich gegenüber. Hinter Cloud konnte Sephiroth eine Person mit langen braunen Haaren und einem grünen Kopftuch erkennen, die ein paar Tische weiter saß. Er schenkte dem Mann keine große Beachtung und widmete stattdessen seine ganze Aufmerksam Cloud.
 

Der Blonde spielte gedankenlos mit einer der längeren Strähnen seines blonden Haares, den Blick zur Seite gerichtet.
 

„…Hier arbeitest du also“, unterbrach Sephiroth schließlich das unangenehme Schweigen, welches sich zwischen den beiden gebildet hatte.
 

Cloud nickte. „Seit…einem halben Jahr. Ich kellnere zusammen mit Reno. Hätte nicht gedacht, dass der Job manchmal so stressig werden kann, aber es macht Spaß und unser Chef ist auch schwer in Ordnung, auch wenn sein…‚Vokabular‘ etwas gewöhnungsbedürftig ist“, umschrieb Cloud Cids ständiges Fluchen.
 

„Reno?“, fragte Sephiroth. Er erinnerte sich daran, auf dem Fest einen zweiten Kellner gesehen zu haben. War das Reno? Was hatte er mit seinem Cloud zu tun?! „Ist das der Rothaarige von gestern?“
 

Cloud nickte. „Ja. Ich habe ihn in Rocket Town kennengelernt und mich mit ihm angefreundet.“
 

„Kennst du ihn aus der Klinik?“, fragte Sephiroth vorsichtig.
 

„Du…weißt davon?“ Cloud wollte am liebsten im Boden versinken. Sephiroth wusste, dass er in einer psychiatrischen Klinik gewesen war…Weswegen er in der Klinik gewesen war…Was hielt Sephiroth nun von ihm? Hielt er ihn für einen Durchgeknallten und wollte ihm jetzt sagen, dass er ihn nie wieder sehen wollte?
 

//A-Aber er hat gesagt…das er mich…vermisst hat…//
 

Warum war er dann hier? Weil er ihn bemitleidete? Cloud brauchte kein Mitleid. Er brauchte ihn!
 

„Ja. Ich war dort und habe mit Doktor Rui gesprochen“, gab Sephiroth zu.
 

Clouds Augen weiteten sich. Er wusste es, er wusste alles!
 

„Und warum bist du dann hier?“, fragte Cloud trocken, sah ihn nicht an.
 

Der bittere Ton in Clouds Stimme tat Sephiroth im Herzen weh. Er lehnte sich vor und ergriff Clouds Hand, die auf der Tischplatte ruhte.
 

„…Weil es mir leid tut…Cloud, Engel…Ich habe nie gewollt, dass dir etwas passiert…Ich wollte dir niemals weh tun…Niemals…“, sagte er wahrheitsgemäß, seine Stimme war ganz leise, fast nur ein Flüstern.
 

Cloud hatte sich verkrampft, als Sephiroth seine Hand in die seinen genommen hatte. Diese Berührung…diese Wärme
 

//…So gut, so verdammt gut…Gaia, wie sehr habe ich das vermisst…Sephiroth…Warum tust du mir das an? Merkst du denn nicht, wie weh du mir damit tust? Wie schwer du es mir machst? Du…was?!//
 

Clouds Gedankengang stoppte jäh, als er Sephiroths Worte vernahm.
 

„…Mir nicht…weht tun?...Mir nicht weh tun?! Sephiroth, ich wäre fast gestorben! Hast du etwa geglaubt, die Trennung würde mich kalt lassen?! Das es mir egal war, dass du mich allein zurückgelassen hast?!“
 

Cloud wollte seine Hand wegziehen, doch Sephiroth hielt sie fest.
 

„Cloud, bitte, hör mir zu“, bat Sephiroth, spürte genau die Verzweiflung und den Schmerz, der sein Herz umschloss.
 

„Nein, jetzt hörst du mal mir zu!“, erwiderte Cloud feurig.
 

„Ich habe jeden Tag versucht dich zu erreichen. Jeden Tag! Und nicht nur einmal täglich. Aber egal ob Handy oder Mail…ich habe dich nie erreicht…Deine Adresse hast du mir nicht gegeben…und von dir aus war auch nie etwas zu hören…Ich wusste nicht einmal, wie es dir ging…ob du denn Krieg unverletzt überstanden hast…Erst nach knapp einem halben Jahr habe ich durch die Zeitung erfahren, dass du heil auf warst und ShinRa dich zum General ernannt hatte…Und da habe ich es gewusst….“
 

Clouds Augen hatten sich mit Tränen gefüllt. Er ließ ihnen freien Lauf, kümmerte sich nicht darum, dass man ihn weinen sah, dass Sephiroth ihn weinen sah.
 

„…Du hast mich nicht mehr gebraucht…Du hast mich nie gebraucht…Ich dich dafür umso mehr...“ Cloud wurde immer leiser.
 

„…Ich konnte einfach nicht mehr…ich konnte einfach nicht…“ Ein Schluchzer schnitt den Rest des Satzes ab. Alle Emotionen, von denen Cloud geglaubt hatte, dass sie nicht mehr existieren würden, stürzten auf ihn ein und drohten ihn unter ihrer Macht zu zerbrechen. Er konnte einfach nicht mehr…Er wollte weg, einfach nur weg. Weg von diesem stechenden Schmerz in seiner Brust…
 

Aber vorher musste er noch eines wissen…
 

„Sag mir, Sephiroth“, begann er, seine Stimme war erschreckend ruhig. „Sag mir, warum du so plötzlich deine Karriere aufgegeben hast.“
 

Sephiroth starrte ihn an, die Augen vor Schock und Schmerz geweitet. Was hatte er nur getan?!
 

Doch bevor er etwas sagen konnte, zu einer Erklärung geschweige denn zu einer Entschuldigung ansetzen konnte, sprach Cloud erneut.
 

„Es ist wegen einer Person, nicht wahr? Wegen jemanden, den du liebst und für den du alles aufgegeben hast…Ruhm, Macht, Erfolg…einfach alles…Sag mir, Sephiroth, hast du all das, wofür du mich verlassen hast, für diese Person aufgegeben?“
 

Sephiroth schwieg einen Moment, bevor sich sein Griff um Clouds Hand festigte und er dem Blonden intensiv in die Augen schaute.
 

„Ja. Ich habe alles aufgegeben für die Person, die ich über alles liebe…“
 

//…Nein…//
 

//Für dich, Cloud…Ich habe alles aufgegeben, um wieder mit dir zusammen sein zu können…//
 

//Nein…Er…Er hat wirklich…einen neuen Freund…jemand…den er mehr liebt, als er mich je hätte lieben können…//
 

//Du bist der Einzige, den ich je so sehr geliebt habe und so sehr lieben werde…Ich liebe dich!//
 

Doch noch ehe Sephiroth Cloud sagen konnte, dass er diese Person war, riss sich der Blonde los, krallte seine Finger in die Haare und schrie schmerzerfüllt auf.
 

„C-Cloud?!“ Sephiroth wusste nicht, was mit Cloud los war, wie er reagieren sollte, was er tun sollte.
 

Der Mann mit dem grünen Kopftuch schaute ruckartig auf, aus der Küche konnte er Flüche hören und Reno steckte seine Kopf aus der Küchentür, sah nach was im Restaurant vor sich ging.
 

Als Sephiroth seinen Schock halbwegs überwunden hatte, stand er auf und trat neben Cloud. Er wollte ihn umarmen, ihn beruhigen, das außer Welt schaffen, was Cloud so sehr zu verzweifeln schien.
 

Doch als er Clouds Arm berührte, zuckte dieser zusammen. Cloud stand schlagartig auf, wobei der Stuhl umfiel.
 

„Nein…Lass mich…Geh weg…“, flüsterte Cloud mit gebrechlicher Stimme. Sein ganzer Körper zitterte wie Espenlaub.
 

„Cloud, was ist los?“, versuchte es Sephiroth sanft, drängt die aufkommende Panik, den Schmerz zurück. Zuerst musste er Cloud beruhigen.
 

„Nein…“ Cloud wich ein paar Schritte zurück, hob langsam den Kopf und sah Sephiroth aus gebrochenen Augen an.
 

//Ich hab…ihn verloren…für immer…Er hat…jemand anderen…es tut so weh…so verdammt weh…Ich muss weg…weg!//
 

„G-Geh…geh weg…Geh doch zu dieser Person!“
 

Sephiroth verstand nicht. Diese Person? Er meinte doch Cloud!
 

//Er…Er denkt doch nicht etwa, dass…//
 

„Cloud, hör mir zu! Diese Person …“
 

Nein!“, schrie Cloud und hielt sich die Ohren zu. Er wollte nicht wissen, wer diese Person war. Es tat schon so genug weh.
 

Cloud drehte sich um und rannte. Er rannte zur Tür des Aufenthaltsraums, öffnete sie hastig und schmiss sie hinter sich wieder ins Schloss.
 

„Cloud!“, rief Sephiroth.
 

„Cloud!“ Sephiroth bemerkte, wie Reno an ihm vorbei zu der Tür hastete. Er selber war wie erstarrt, konnte keine seiner Gliedmaßen bewegen.
 


 

~+~+~+~+~+~+~+~
 


 

Shears hatte nicht vermutet, dass dieses Gespräch solche drastischen Ausmaße erreichen würde.
 

Stumm sah er zu, wie Cloud in einen anderen Raum flüchtete, dicht gefolgt von Kiribani, der aus der Küche herbeigeeilt war. Sephiroth sah auf die Tür, Shears konnte seinen Gesichtsausdruck nicht erkennen.
 

Aber er hatte etwas anderes erkannt, etwas, das Cloud anscheinend entgangen war.
 

Der große General Sephiroth hatte seine gesamte Karriere für einen einfachen Kellner aus Kalm aufgegeben.
 

Zuerst war Shears erstaunt gewesen, als er aus dem Kontext feststellte, dass die beiden einmal ein Paar gewesen waren und das Sephiroth Cloud anscheinend für die Armee verlassen hatte.
 

Und nun wollte er ihn wieder zurückhaben. Das konnte er sich mal schön abschminken.
 

Shears grinste durchtrieben. //Sobald Kiribani ihn aus dem Raum bekommen hat, braucht er sicher jemanden zum Trösten…Und ich stehe ihm nur zu gern zur Verfügung…//
 


 

~+~+~+~+~+~+~+~
 


 

„Cloud! Mach die Tür auf, yo! Ich bin’s, Reno! Cloud!“
 

Reno hämmerte gegen die Tür. Cloud hatte sich eingeschlossen und schien nicht bereit ihm die Tür zu öffnen.
 

Was war geschehen? Er hatte bloß einen Augenblick mit Cid geredet und nicht aufgepasst. Dann hatte er den Schrei gehört.
 

Sephiroth schien auch nicht zu wissen, was mit dem Blonden los war.
 

„Cloud! Komm schon, mach die Tür auf, Choco!“
 


 

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Er konnte nicht mehr.
 

Es schien, als würde jede Faser seines Körpers schmerzen. Doch am schlimmsten war der Schmerz in seinem Herzen.
 

Zitternd erhob sich Cloud von dem Stuhl, auf dem er sich hatte fallen lassen. Auf wackeligen Beinen taumelte er zu seinem Spint.
 

Den Schlüssel in seiner Schürzentasche fand er nicht sofort und er brauchte auch mehrere Anläufe, bevor er das Schlüsselloch des Spints traf.
 

Sobald er den Spint geöffnet hatte, griff er direkt nach den Schmerztabletten.
 

Schließlich waren Schmerztabletten dafür da, um Schmerzen zu lindern, nicht wahr?
 

Cloud nahm gleich zwei Tabletten auf einmal, griff nach einer Wasserflasche, die er am Morgen in den Spint gestellt hatte, und spülte das Medikament hinunter.
 

Nach einer Weile schienen wenigstens seine Kopfschmerzen ein wenig abzuebben.
 

//…Jetzt hab ich also meine Antwort…er hat j-jemanden anders…//
 

Eine neue Welle der Verzweiflung packte ihn und er fühlte ein unerträgliches Stechen ins seiner Brust. Fast schon wimmernd schluckte Cloud noch eine Tablette, lehnte sich an den Spint und wartete darauf, dass die Arznei wirkte.
 

//Warum wirkt der Mist nicht?! Warum geht der Schmerz nicht weg?!// Frustriert nahm Cloud eine weitere Tablette ein, trank danach fast die ganze Wasserflasche leer.
 

//W-Was habe ich bloß falsch gemacht?! War ich ihm nicht genug?! Natürlich war ich das nicht! Wie dumm bin ich eigentlich?!//
 

Ein weiteres Schluchzen entfleuchte seiner Kehle. Ja, wie dumm war er eigentlich? So dumm, dass er den Mann weggestoßen hatte, als dieser zu ihm gekommen war und…
 

…Was für ein Idiot er doch war. Er brauchte Sephiroth! Er konnte nicht ohne ihn leben! Was hatte er getan? Er hatte Sephiroth einfach so weggeschickt!
 

Cloud stützte sich am Spint ab. Er musste hier raus, er musste Sephiroth finden, ihn um Vergebung anflehen. Was hatte er sich bloß dabei gedacht? Sephiroth mochte zwar einen anderen Freund haben, aber wenn er Cloud in seiner Nähe dulden würde, ihn nicht ignorieren würde …
 

Die Schmerztabletten wirkten nicht, ganz im Gegenteil. Nun fing auch noch sein Bauch an zu schmerzen. Cloud stolperte zurück zum Tisch, musste sich auf der massiven Tischplatte abstützen, um nicht wegzukippen.
 

Warum war ihm auf einmal so schwindelig? Die Emotionen und der Schmerz rissen sein Inneres hin und her und Cloud war außerstande auch nur einen klaren, geschweige denn einen rationalen Gedanken zu fassen.
 

Er wusste nur, dass er zurück zu Sephiroth musste…
 

Ohne nachzudenken warf er sich noch eine Tablette ein. Dass es bereits die Fünfte war, bemerkte er nicht.
 

Cloud warf die leere Wasserflasche achtlos in eine Ecke. Zum Glück war sie aus Plastik.
 

Langsam ging er auf die Tür zu, musste sich dabei an der Wand abstützen. Seine Fingerspitzen kribbelten, der Rest seines Körpers fühlte sich so taub an, als hätte man ihn in Watte gepackt. Die Sicht verschwamm vor seinen Augen und er konnte nur mit Mühe den Schlüssel an der Tür ausmachen. Entfernt hörte er Geräusche, doch er konnte nicht sagen, woher sie kamen.
 

Warum war ihm auf einmal so schlecht? Warum wollten seine Augen nicht offen bleiben?
 

Als Cloud mühsam den Schlüssel im Schloss rumdrehte, durchfuhr ein stechender Schmerz seine Magengegend. Mit verzogenem Gesicht fiel er auf seine Knie, merkte nicht, wie die Tür sich öffnete und jemand in den Raum kam.
 

„Cloud!“
 

Er nahm alles nur noch gedämpft war, mit Ausnahme des Schmerzes, der seinen ganzen Körper ergriff und ihn zittern ließ.
 

„Verdammt! Ruft einen Notarzt! Schnell!“
 

Ihm war so kalt und er war so müde…so unendlich müde.
 

Cloud bekam noch halbwegs mit, wie sich jemand über ihn beugte und auf ihn einredete. Dann wurde alles schwarz…
 


 


 


 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

....Hab ich mit Drama zuviel versprochen?
 

Erstmal ganz großes Sorry, dass aus den zwei Wochen drei geworden sind V__V

Bei mir ging alles drunter und drüber und ich wollte nicht, dass die Strory drunter leidet.
 

als Entschuldigung gibts das nächste Kapitel schon Mittwoch/Donnerstag ;3 *Samstag nicht da is* Jetzt dürfte es auch keine weiteren Störungen mehr geben.
 

Langsam aber sicher nähern wir uns dem Ende von 'Feel For You'...nur noch ein paar Kapitel, dann ist Sense...
 

Danke für alle Kommis und Favos! :D Ihr seit die Besten!! *schnief*
 

Bis dahin! ^_^



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  --Nyx--
2010-06-27T21:03:22+00:00 27.06.2010 23:03
omg *sephi schlag* drück dich das nächste mal gefälligst klar aus alter xD als ich an die Stelle gekommen bin, als sephi so verdammt zweideutige sachen von sich gegeben hat dacht ich mir nur omg mach deinen verdammten mund auf brülls von mir aus raus, sonst versteht ers ned xD >.< und dann sowas drama pur *heul* und dieser SCh*** preston soll sich verpfeifen...

*hust hust* also ähm wieder mal ein gelungenes kapi ^^
Von:  Riafya
2009-12-07T16:09:36+00:00 07.12.2009 17:09
Ich könnte Seph umbringen, weißt du das? Wie kann er sich nur so verdammt zweideutig ausdrücken?!!!!!!!!!! *grummel*
Armer, armer Chocobo. *wein*
Und dieser Typ wird mir auch immer unsympathischer, einfach jemanden stalken... ich hoffe, Seph oder zumindest jemand anderes wird ihn beschützen.....
Ach menno, das war wirklich genug Drama, musst du mir sowas vor einer Klausur antun? XD
Ich freue mich auf jeden Fall schon aufs nächste!!!! Hoffentlich wird doch noch alles i-wie gut... *bibber*
Bis bald,
Ayako

Von:  Sahva
2009-12-07T08:19:30+00:00 07.12.2009 09:19
Hey, ich bin tatsächlich mal Erste XD

Gut, dass du dir mit dem Hochladen eine Woche Zeit gelassen hast! Bei dem Ende des Kapitel werde ich so schon die ganze Zeit nervös warten, bis es weiter geht. Ich könnte Seph erwürgen, dass er seinen verd... Mund nicht richtig aufgemacht hat...
Du siehst also: Das Kapitel hat mich arg gefangen genommen - so wie die anderen auch immer. Freue mich schon auf Nachschub *süchtig ist*


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