Zum Inhalt der Seite

Feel For You

Sephiroth x Cloud
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Preparations

Und hier das neue Kappi - viel Spaß! ^_^
 


 


 


 

„Morgen!“
 

Cloud schloss die Eingangstür der ‚Highwind‘.
 

„Morgen, yo!“, kam Renos Antwort aus der Küche des Restaurants. Cloud machte sich auf den Weg dorthin und fand seinen rothaarigen Kollegen zusammen mit einem blonden Mann vor.
 

„Morgen, Spike. Gut, das du da bist. Wir kriegen gleich ‚hohen‘ Besuch.“
 

Der Mann, Cid Highwind, linste kurz auf die Uhr über dem Türrahmen und zog an seiner Zigarette.
 

Ein Fremder würde nie darauf kommen, dass der ehemalige Pilot Koch und Besitzer der ‚Highwind‘ war. Statt weißer Kochkleidung trug er eine grüne Cargohose und ein blaues T-Shirt, die Kochmütze wurde durch eine Fliegerbrille ersetzt und ließ ihn daher in der Küche fehl am Platz wirken.
 

„Hoher Besuch?“, fragte Cloud verwundert. Hatte er irgendetwas verpasst?
 

„Übertreib doch nicht so, Cid.“
 

„Ah! Reeve, altes Haus, das bist du ja endlich! Dann können wir ja mit dem Planen für dieses %$/&=§ Fest anfangen!“
 

Reeve Tuesti, seines Zeichens Bürgermeister von Kalm und großer Verehrer von Cids Kochkünsten, betrat lächelnd die Küche.
 

„Guten Morgen! Wie geht es euch?“, erkundigte sich Reeve.
 

„Ganz gut, danke. Du warst schon lange nicht mehr hier. Warst du verreist?“, fragte Cloud.
 

Reeve kam normalerweise jeden Tag, wenn nicht zum Essen, dann wenigstens zum Plaudern. Mittlerweile kannten und verstanden sich Cloud und Reeve so gut, dass sie die Förmlichkeiten abgelegt und begonnen hatten, sich zu duzen.
 

„Allerdings. Ich war vom Bürgermeister von Midgar zu einigen Verhandlungen eingeladen worden. Es ist nicht sonderlich viel dabei rausgekommen, er ist einfach zu hörig und abhängig von ShinRa.“
 

„Wenn wundert’s?“, kommentierte Reno abfällig und warf einen vorsichtigen Blick in Clouds Richtung.
 

„Midgar? Dann hättest du %§=+% doch gleich für das Fest einkaufen können!“, warf Cid ein.
 

„Von welchem Fest sprechen wir denn hier?“, fragte Cloud verwundert. Das musste schon das vierte Fest sein, das er in Kalm erleben würde und dabei war er gerademal sechs Monate in der Stadt.
 

//Die Leute in Kalm feiern ganz schön viel…//
 

„Na vom Mogry-Fest“, erklärte der Bürgermeister.
 

Cloud hatte gewusst, dass die Mogrys das Wahrzeichen von Kalm waren, aber das es zum Ehren dieser putzigen Wesen auch ein Fest gab, war ihm neu.
 

„Und wir sind wohl für das Catering zuständig, yo?“, fragte Reno.
 

Cid nickte. „Genau, Rotschopf! Und der gute alte Cid weiß auch schon, was es für dieses §=`*&% Fest zum Essen geben wird.“
 

„Perfekt! Um die Getränke kümmern sich Elena und Tseng vom ‚Zum schwarzen Chocobo‘. Fehlen dir noch viele Zutaten, Cid? Das Fest ist schon übermorgen!“
 

„Keine Sorge, Reeve“, beruhigte der Koch ihn. „Ich wollte den Jungs hier gerade mitteilen, dass sie ihre Hintern morgen früh in den Zug nach Midgar verfrachten und noch die letzten Besorgungen erledigen werden.“
 

„Gut zu wissen“, murmelte Reno. „Wie viel ist es denn noch, yo?“
 

„Och…“ Cid kratzte sich am Kinn und runzelte die Stirn. „So um die drei-, vierundzwanzig Sachen bräuchte ich schon noch…“
 

„Was, nur?!“, bemerkte der Rothaarige sarkastisch.
 

„Nun…wenn ich es mir recht überlege, fallen mir noch ein paar Sachen mehr ein…ich schreibe sie gleich mit auf euren Einkaufszettel.“
 

Reno rieb sich mit Daumen und Zeigefinger der rechten Hand die Schläfen. „…Warum kann ich nicht einmal meine Klappe halten…“
 

„Willst du darauf wirklich eine Antwort?“, scherzte Cloud.
 

„Lieber nicht, Spike! Aber jetzt ran an die Arbeit, Jungs! Ich sehe da draußen drei Gäste und wir haben hier keine Selbstbedienung! Die =§$%() Einkaufsliste und das Geld gebe ich euch in der Mittagspause. Und jetzt Abmarsch!“
 

Reno schnappte sich grummelnd Stift und Block und machte sich auf den Weg zu einem der Kunden.
 

Cloud dagegen ging erst in einen Raum neben der Küche. In dem recht kleinen Zimmer standen vier Spinte, ein Tisch und zwei Stühle.
 

Der Blonde trat an einen der Spinte heran, kramte in seiner Hosentasche nach einem Schlüssel und öffnete die Spinttür.
 

Das Schließfach beinhaltete nicht viel. Lediglich eine lange, rote Kellnerschürze, eine Sonnenbrille, etwas Kleingeld und eine Packung Schmerztabletten füllten das Fach aus.
 

Cloud griff nach der Schürze und band sie sich um. Das Rot stand in einem starken Kontrast zu seinem weißen Hemd.
 

Er strich sich noch einmal durch das Haar und tastete seine Schürzentasche nach Block und Kugelschreiber ab, bevor er den Raum verließ und sich zu den Gästen begab.
 

~+~+~+~+~+~+~+~
 

Reno streckte sich. „Endlich Mittagspause, yo! Irre ich mich oder werden es von Tag zu Tag mehr Gäste? So viele waren ja noch nie hier…“
 

„Mich soll’s nicht stören“, bemerkte Cid grinsend.
 

Cloud, Cid und Reno saßen an einem der Tische im Essbereich des Restaurants. Da die ‚Highwind‘ täglich von vierzehn bis fünfzehn Uhr ihre Türen schloss, waren nun keine Gäste da.
 

„Tolle Mittagspause“, hatte Reno gemeint, als er und Cloud in der ‚Highwind‘ angefangen hatten.
 

„So, Jungs, jetzt sperrt mal eure Lauscher auf“, begann Cid und holte ein Blatt Papier aus seiner Hosentasche.
 

Als er begann es auseinanderzufalten, wurden Renos Augen immer größer.
 

„So viel?! Da brauchen wir ja den ganzen Tag, yo!“
 

„Mindestens“, bestätigte der Koch und gab die Liste an Cloud. „Deswegen habt ihr auch morgen den ganzen Tag ‚frei‘. Elena und Tseng helfen mir solange aus. Ihr müsst mir die Sachen bloß bis neunzehn Uhr vorbeibringen, sonst schaff ich es nicht, das ganze Essen für das §?&%) Fest zu kochen.“
 

Cloud hob die Augenbrauen, als er die Liste überflog. „Wie viel willst du denn machen? Nach dieser Liste müssen es ja um die zwanzig verschiedenen Gerichte sein.“
 

„Siebenundzwanzig um genau zu sein“, berichtigte Cid den anderen Blonden.
 

Siebenundzwanzig?! Wer soll denn das ganze Zeug essen? Deine Portionen kann man schließlich nich gerade als ‚klein‘ bezeichnen, yo!“
 

„Warts ab, Rotschopf! Es kommen schließlich noch diese %*#=§/ Leute aus Gongaga und bei deren Appetit wird davon nichts mehr übrig bleiben, soviel kann ich dir sagen.“
 

„Schaffst du das alles überhaupt ganz allein?“
 

„Keine Sorge, Spike. Elena und Rude gehen mir etwas zur Hand und ihr zwei könnt euch ja auch nützlich machen.“ Cid griff erneut in seine Hosentasche und holte eine Schachtel Zigaretten heraus.
 

„…Rude kann kochen?“, fragte Reno verwundert.
 

„Du hast es erfasst, Rotschopf. Er ist mindestens ein so guter Koch wie Fahrlehrer, nicht wahr Spike?“
 

Cloud, der sich nun die zu beschaffenen Zutaten genauer durchlas, nickte. „Er könnte sogar dir das Fahren beibringen, Reno.“
 

„Was soll das denn heißen, yo?! Ich kann schon Autofahren!“, protestierte der Rothaarige.
 

Sicher“, schmunzelte Cloud. Er hatte Reno bisher nur ein einziges Mal am Steuer erlebt und er hatte nicht vor, diese Erfahrung in naher Zukunft zu wiederholen.
 

„HMPF! Ich wüsste nicht, was es an meinen Fahrstil auszusetzen gäbe…“
 

„Vielleicht solltest du einfach bloß die =$%)=$ Laternenmasten stehen lassen…“
 

„…Ich habe bis jetzt noch jeden Laternenmast stehen gelassen, yo!“
 

„…Dann halt Ampeln.“ Cid zündete sich eine der Zigaretten an und verstaute die Schachtel wieder in seiner Hosentasche.
 

„Das…haut schon eher hin…Egal! Wann hast du überhaupt deine Prüfungen, Choco?“
 

„In einem Monat. Wenn ich so weiter spare wie bisher, dann kann ich mir auch nächsten Sommer ein eigenes Motorrad kaufen….Ähm, Cid…Was ist bitteschön das hier?“
 

„Was?“, fragte Cid und beugte sich zu dem jüngeren Blonden hinüber. Cloud zeigte mit einem Finger auf ein Wort, das er nicht lesen konnte.
 

„Hm…Müsste Gysahl-Gemüse heißen…“
 

„…Gysahl-Gemüse? Willst du Chocobos züchten, yo?“, wunderte sich Reno.
 

„Hey! Das ist eine Delikatesse!“, erwiderte Cid.
 

„Wie auch immer…“
 

„Das Geld geb ich euch nach Feierabend. Ich mach mich mal wieder in die Küche. Diese $&=)§ kommen bestimmt bald wieder“, sagte der Koch, nachdem er einen Blick auf die Uhr geworfen hatte.
 

„Alles klar, Boss“, meinte der Rothaarige nur, als der ehemalige Pilot in die Küche ging.
 

„Du, Reno.“
 

„Yo?“
 

Reno widmete seine Aufmerksamkeit wieder seinem Kumpel.
 

„Ich habe über Gestern nachgedacht…Über unser Gespräch…“, fing Cloud an. Er faltete die Liste wieder zusammen und steckte sie in seine Schürzentasche.
 

„Und was ist bei deiner Grübelei herausgekommen?“, fragte Reno vorsichtig nach.
 

Cloud schwieg einen Moment. „Das…das ich loslassen muss“, antwortete er schließlich.
 

„Ich weiß nicht, ob ich…Sephiroth jemals wiedersehen werde und wenn ja, wie ich auf ihn reagieren würde…oder er auf mich…Ich…bin zwar noch nicht für eine neue Beziehung bereit, aber…ich habe damit abgeschlossen. Endgültig.“
 

Reno blinzelte, bevor er schließlich lächelte – lächelte, nicht grinste – sich nach vorne beugte und dem Blonden eine Hand auf die Schulter legte.
 

„Gute Entscheidung, Alter. Er scheint dir nicht hinterher getrauert zu haben, also tu du das auch nicht.“
 

„Ja…Danke, Reno.“
 

Nun kehrte das übliche Grinsen zurück auf die Lippen des Rothaarigen.
 

„Wofür, yo?“
 

„Alles.“
 

„Ach!“ Reno ließ sich wieder zurückfallen und machte eine abwehrende Handbewegung. „Ehrensache, yo.“
 

Cloud lächelte leicht. „Du und Zack würdet euch sicher prima verstehen…“
 

„Wenn dieser Zack-Typ auch nur zur Hälfte dem entspricht, was du mir von ihm erzählst hast, dann hundertprozentig, Chocoboköpfchen.“
 

Eine Weile schwiegen beide, ruhten sich einfach nur von der anstrengenden Arbeit aus. Das Restaurant war wirklich voll besucht gewesen.
 

//Man sollte Kellnern als Extremsportart einführen, yo. Hätte nie gedacht, das so ein bisschen Rumgelatsche so ermüdend sein kann…//
 

„Du, Spike“, sagte er Rothaarige plötzlich.
 

„Hm?“
 

„Wie haben deine Eltern und Freunde überhaupt darauf reagiert?“
 

Cloud sah seien Kumpel verwirrt an. „Worauf reagiert?“
 

„Na auf dein Outing!“ Reno rollte mit den Augen. War es nicht offensichtlich, was er meinte?
 

„Welches Outing?“ Der Blonde verstand noch immer nicht.
 

„Mann! Wie haben sie darauf reagiert, dass du schwul bist? Können ja leider nicht alle Menschen so tolerant sein wie Cid, ‘Lena, Reeve, ich und die anderen hier.“
 

//Ich fass es nicht, yo! Er wird ja schonwieder Rot! Das muss ein Erbfehler sein, ich habe noch nie jemanden so oft erröten sehen…//
 

„Naja…meine Mutter hat es überraschend locker genommen. Sie hat mir bloß das Versprechen abgezwungen, zu adoptieren“, erklärte Cloud und der rote Schatten auf seinen Wangen wurde etwas dunkler.
 

„Mein Vater war nicht so begeistert davon, aber nachdem er ein ‚Männergespräch‘ mit Vincent gehabt hatte, hat er es letztendlich akzeptiert. Er fand ja auch Sephiroth ganz in Ordnung... Lucrecia und Vincent hatten anscheinend keine Probleme damit. Oder sie wussten einfach nur, wie starrköpfig ihr Sohn ist und haben daher erst gar nicht versucht, ihm das auszureden. Freunde hatte ich bloß drei – Zack, Tifa und Aerith. Zack fand es anscheinend ganz lustig, dass seine beiden besten Freunde ein Pärchen waren, Aerith hielt es für ‚unbeschreiblich süß‘ und Tifa…Naja, Tifa ist an die Decke gegangen…“
 

„Oha…Enttäuschtes Fangirl?“
 

„Scheint so.“
 

„Hast mein Mitleid, Choco.“
 

„Danke, Reno. Danke.“
 

~+~+~+~+~+~+~+~
 

Halb fünf war die ‚Highwind‘ überfüllt. Cloud schlängelte sich gekonnt an den Tischen vorbei zum nächsten Gast.
 

//…War der nicht schon heute Vormittag hier?//, wunderte sich der Blonde, als er einen braunhaarigen Mann mit grünem Kopftuch erblickte.
 

„Guten Tag und herzlich Willkommen in der ‚Highwind‘!“, begrüßte Cloud den Gast höflich und reichte ihm die Speisekarte.
 

„Danke sehr“, antwortete der Braunäugige und lächelte charmant.
 

//…Was soll das denn?//
 

Cloud dachte sich nichts weiter dabei sondern ließ dem Mann Zeit sich zu entscheiden und ging zu einem anderen Gast.
 

Dabei bemerkte er nicht, dass der Braunhaarige ihm hinterher sah.
 

~+~+~+~+~+~+~+~
 

Der Blonde gefiel ihm. Er gefiel ihm sogar sehr.
 

Sein Blick folgte dem Kellner oder vielmehr dessen Hinterteil. Die Schürze saß aber auch eng…
 

Er schmunzelte leicht. Vor vier Tagen war er das erste Mal in die ‚Highwind‘ gegangen und der Blonde – nach dem Namensschildchen ein gewisser Herr Strife, war ihm sofort ins Auge gefallen.
 

Seitdem war er jeden Tag gekommen, die Speisekarte kannte er mittlerweile auswendig. Das Essen hier war sehr gut, der ‚Ausblick‘ noch besser. Leider war er bisher immer nur von dem Rothaarigen bedient worden. Auch nicht schlecht, dieser Kiribani, aber sein ganzes Interesse lag in dessen Kollegen.
 

Der Blauäugige kam wieder. Er hatte schöne blaue Augen. Er sah tief in diese Juwelen, so lange, bis der Blonde schließlich den Blick abwandte. Schade…
 

„Darf es bei Ihnen schon etwas zu trinken sein?“, fragte Strife. Was für eine melodische Stimme er doch hatte!
 

„Ein Glas Wasser, bitte“, bestellte er. Er musste noch fahren, also war Alkohol tabu.
 

„Kommt sofort. Haben Sie auch schon etwas zu essen gewählt?“, erkundigte sich der Kellner, als er die beiseite gelegte Speisekarte sah.
 

„Allerdings. Ich hätte gerne die 62.“
 

„Die Pachyornis-Brust?“, fragte Strife vorsichtshalber nach und schrieb die Bestellung auf seinen Block.
 

Er nickte zur Bestätigung und gab ihm die Karte. Dabei fasste er die Speisekarte so an, dass er, als Strife die Karte entgegennahm, leicht dessen Hand streifte.
 

Der Blonde zog seine Augenbrauen in die Höhe, sagte jedoch nichts und verschwand Richtung Küche.
 

Schwer zu kriegen, was? Das machte nichts. Er würde ihn bekommen. Früher oder später würde er ihm gehören…
 

~+~+~+~+~+~+~+~
 

„Hat es Ihnen geschmeckt?“
 

„Vorzüglich. Mein Lob an den Koch.“
 

„Ich werde es ausrichten“, meinte Strife, bevor er den abgegessenen Teller nahm und ihn wegbrachte.
 

Kurz darauf kam er wieder. Er legte die Rechnung auf den Tisch. „21, 80 Gil, bitte.“
 

Er holte sein Portemonnaie aus seiner Jackentasche und legte einen Zwanzig- und einen Fünf-Gil-Schein auf die Rechnung.
 

„Stimmt so.“
 

„D-Danke.“ Die Verwunderung stand dem Blonden ins Gesicht geschrieben. Soviel Trinkgeld war er wohl nicht gewohnt.
 

„Auf Wiedersehen und einen schönen Tag noch!“, wünschte der Kellner ihm, steckte das Geld in sein eigenes Portemonnaie und ging zu einem anderen Tisch.
 

„Auf Wiedersehen…“, antwortete er. Und wiedersehen würden sie sich ganz sicher…
 

~+~+~+~+~+~+~+~
 

„Ohhhhhhh! Willkommen, willkommen, willkommen Sonnenschein!“
 

„Zackary, könntest du es bitte unterlassen, Liedtexte zu rezitieren?“
 

„Och, Seph! Jetzt sei doch nicht so ein Strandmuffel!“
 

Sephiroth hob eine elegant geschwungene Augenbraue. „Ein was?“
 

„Strandmuffel“, erklärte Zack, stemmte dabei beide Hände in die Hüfte und nickte bedeutungsschwer, als wäre dieses Wort von sehr größter Wichtigkeit.
 

Der Silberhaarige ignorierte ihn und wandte sich an Aerith, die gerade von einer Schautafel mit den Abfahrtszeiten der Fähre kam.
 

„Die nächste Fähre läuft in zwei Stunden aus“, erklärte sie. Sephiroth sah auf seine Armbanduhr. Kurz vor fünf.
 

„Nach Junon?“, fragte er. Die Brünette nickte.
 

„Dann können wir die zwei Stunden ja nutzen und etwas für unsere Bräune tun!“, rief Zack begeistert und entledigte sich schnell seines Shirts. Die Jacken hatten die drei schon bei ihrer Ankunft ausgezogen. In Costa del Sol war es wirklich immer warm.
 

Der Schwarzhaarige suchte sich ein sonniges Plätzchen, was am Strand nicht wirklich schwierig war, und legte sich auf den Rücken. Aerith schüttelte nur lächelnd mit dem Kopf und setzte sich neben ihn.
 

Sephiroth jedoch holte die Sonnencreme aus seiner Tasche und cremte Unterarme und Gesicht ein. Dann setzte er sich in den Schatten einer Palme und lehnte sich gegen deren Stamm.
 

Cloud hatte mit ihm schon immer einmal nach Costa del Sol gewollt, doch jedesmal war etwas dazwischen gekommen.
 

Wenn er den Blonden finden und dieser tatsächlich zu ihm zurückkommen würde, dann würde Sephiroth mit ihm zwei Wochen an den Strand fahren, empfindliche Haut hin oder her.
 

//Cloud…Was soll ich am besten sagen, wenn du wieder vor mir stehst? ‚Hallo Cloud. Es tut mir leid, was damals geschehen ist. Kannst du mir verzeihen?‘…Zu oberflächlich…‘Mein Engel, bitte komm zurück! Ich habe einen sehr schweren Fehler gemacht und es tut mir wahnsinnig leid. Bitte, verzeih mir!‘…Nicht viel besser…//
 

Wie hatte ihm ein solcher Fehler passieren können? Er hatte Cloud doch gekannt und genau gewusst, wie leicht zerbrechlich er nach dem Tod seiner Eltern gewirkt hatte!
 

In zwei Stunden würde die Fähre auslaufen und ihn über Nacht nach Junon bringen…
 

…und vielleicht würde irgendwo dort sein Cloud sein.
 

Sephiroth schaute hoch zu den wenigen Wolken, die in dem strahlend blauen Himmel - //Wie deine Augen…// - zu sehen waren und dachte zurück.
 

xXxXxXx Flashback xXxXxXx
 

„Seph~“
 

Der Silberhaarige seufzte innerlich auf. Er wusste, was dieser Ton bedeutete.
 

„Kannst du mir bei den Mathehausaufgaben helfen?“, fragte Zack mit zuckersüßer Stimme und setzte einen seiner besten Hundeblicke auf.
 

Manchmal wunderte sich der Silberhaarige, ob Zack wirklich nur zwei Jahre jünger war, als er selbst.
 

„Helfen oder machen?“, erwiderte er trocken, während er den Gang des kleinen Schulgebäudes entlang schritt. Die anderen Jugendlichen auf dem Gang machten ihm ehrfurchtsvoll Platz.
 

„Nur helfen! Mein Taschenrechner ist kaputt und du bist doch so gut im Kopfrechnen!“, verteidigte sich Zack.
 

Sephiroth gab nach, was aber auch daran lag, dass er wusste, dass Zack nicht von ihm ablassen würde.
 

„Also gut! Wo sind die Aufgaben?“
 

Zack hüpfte vor Freude auf und ab und stieß einen Triumpfruf aus, bevor er dem Silberhaarigen ein Blatt Papier hinhielt.
 

Sephiroth nahm das Blatt und überflog die Aufgaben. Zwei silberne Augenbrauen hoben sich minimal.
 

„…Dafür brauchst du einen Taschenrechner?“, fragte er nach.
 

„Wurzelziehen geht nicht ohne Taschenrechner!“, protestierte Zack.
 

„Aber doch nicht für die Wurzel von 144!“
 

„…Ist halt nicht jeder so ‘n Genie wie du…“, murmelte Zack.
 

Sephiroth gab ihm das Blatt zurück. Er würde sich am Nachmittag mit Zack und seinen Hausaufgaben beschäftigen, jetzt musste er zum Geschichtsunterricht.
 

Er bog um die Ecke, Zack im Schlepptau, als etwas Goldenes links von ihm seine Aufmerksamkeit erweckte.
 

Doch als er sich danach umdrehte, verschwand das goldene Etwas hinter eine der Türen, so schnell, dass Sephiroth gerademal die Umrisse eines Jungen erkennen konnte.
 

Seltsam…Er meinte, diesen Jungen in letzter Zeit öfters gesehen zu haben, aber stets nur Umrisse und Haare.
 

„Zwölf!“
 

Überrascht schaute Sephiroth zu einem strahlenden Zack. „Hm?“
 

„Zwölf!“, wiederholte der Schwarzhaarige. „Die Wurzel von 144 ist zwölf!“
 

…Es sah so aus, als müsste er sich diesen Nachmittag nicht mit Zacks Hausaufgaben rumschlagen…
 

~+~+~+~+~+~+~+~
 

Sephiroth ging gerade die Treppe hinunter, als es an der Tür klingelte.
 

„Seph? Mach bitte mal die Tür auf, ich komme gleich!“, hörte er die Stimme seiner Mutter aus der Küche rufen.
 

Der Silberhaarige schritt zur Tür und öffnete sie. Das erste, was er sah, war Gold.
 

//…Kenn ich das nicht irgendwo her?//
 

Er kam nicht dazu, darüber nachzudenken, denn der Junge vor ihm hob den Kopf und sah ihn aus großen, blauen Augen an.
 

//…Gaia…//
 

Seine Kehle wurde trocken, als er in die geweiteten Augen sah, die erschrocken zu ihm aufblickten. Klare Saphire eingebettet in schneeweißes Porzellan.
 

„Ah, danke, Sephiroth! Dein Kaffee ist übrigens fertig, ich habe dir die Tasse auf die Treppe gestellt.“
 

Plötzlich war Lucrecia hinter ihm und öffnete die Tür etwas weiter. Die engelsgleiche Gestalt huschte an Sephiroth vorbei und folgte ihr in die Küche.
 

Nach ein paar Minuten schließlich löste sich der Silberhaarige aus der Erstarrung und schloss die Tür. Er nahm seinen nun etwas abgekühlten Kaffee und stieg langsam die Treppe hinauf.
 

Die Tür zu seinem Zimmer ließ er offen. Er setzte sich an seinen Schreibtisch und wartete.
 

Wenn der Blonde wieder gehen würde, so würde er das hören und ihn abfangen. Er musste wissen, wer er war…
 

Zehn Minuten waren vergangen, als sein Handy klingelte. Zack.
 

„Hey, Seph! Sag mal, wie viel ist 396 durch 0? Mein Taschenrechner ist immer noch kaputt, er zeigt dauernd ERROR an.“
 

„…Das liegt vielleicht daran, dass man nicht durch 0 Teilen kann…“ Er hatte nun wirklich keine Zeit für sowas.
 

„Achso, stimmt ja! Danke, Seph! Du hast gerade meine Nerven vor erheblichen Schaden bewahrt.“
 

In der unteren Etage fiel eine Tür ins Schloss. Sephiroth spitzte die Ohren. Die Haustür. Es war soweit!
 

„Bis später, Zackary.“ Er legte auf, warf sein Handy aufs Bett und stürmte die Treppe hinunter.
 

Der Silberhaarige riss die Haustür auf und sah nach draußen, doch…von dem Blonden fehlte jede Spur! Er hatte ihn verpasst.
 

//Verdammt!//
 

~+~+~+~+~+~+~+~
 

„Verstanden?“
 

„Jep! Jetzt hab ich’s gecheckt! Danke, Seph.“
 

Sephiroth winkte ab und stand von Zacks Bett auf. Der Schwarzhaarige schaute auf die Uhr.
 

„Was?! Schon fünf?!“
 

„Hast du denn noch etwas vor?“, erkundigte sich der Silberhaarige. Zack nickte.
 

„Ich kriege noch Besuch von meinem anderen besten Freund. Warum bleibst du nicht noch etwas, Seph? Du musst ihn einfach kennenlernen! Er ist so niedlich!...Aber verrat ihm nicht, dass ich das gesagt hab, okay?“
 

„Ein andermal vielleicht, ich muss jetzt los“, entgegnete Sephiroth und machte sich auf den Weg zur Haustür.
 

„Okay. Bye, Seph! Wir sehen uns morgen!“
 

„Tschüss!“
 

Sephiroth machte die Tür auf und…lief in den Jungen mit den goldenen, stacheligen Haaren und den saphirgleichen Augen hinein.
 

„Hallo!“, sagte er hastig. Er würde den Blonden so schnell nicht nochmal aus den Augen verlieren!
 

„H-Hey…“, antwortete er. Die sanfte Stimme klang wie Musik in den Ohren des Silberhaarigen.
 

„SPIKY!!“
 

Zack kam heran gepoltert und schenkte dem Blonden ein breites Grinsen.
 

„Ich nutze gleich mal die Gunst der Stunde und mache meine beiden besten Freunde miteinander bekannt. Sephiroth das ist Cloud. Cloud das ist Sephiroth.“
 

„Hallo Cloud“, wiederholte der Silberhaarige den Namen. Wolke…der Name passte zu einem himmlischen Geschöpf wie ihm.
 

Cloud lächelte schüchtern und nickte ihm zu. „Sephiroth.“
 

„Seph hat mir gerade die binomischen Formeln erklärt. Gaia, wieso muss dieser Typ nur so verdammt logisch sein?!“, meinte Zack.
 

„Aber er wollte…“
 

„…sowieso noch etwas bleiben, wenn es dich nicht stört“, vollendete Sephiroth Zacks angefangenen Satz.
 

Der Schwarzhaarige musterte seinen Freund verwundert, bis er dessen Blick sah, der auf dem Blonden ruhte. Zack grinste. Mission Start!
 

„Na dann kommt mal rein! Will einer von euch beiden was trinken?“
 

~+~+~+~+~+~+~+~
 

„Cloud?“
 

Der Blonde schaute zu ihm auf. „Hm?“
 

„Hast du mit überhaupt zugehört?“, fragte Sephiroth.
 

„Oh. Nein, sorry.“ Der Blonde senkte verlegen den Kopf.
 

„Wo bist du nur mit deinen Gedanken?“, seufzte der Silberhaarige.
 

Er hatte sich doch so gut mit Cloud verstanden! Warum also schien der Blonde in letzter Zeit immer so abwesend zu sein, wenn er in der Nähe war?!
 

„Ich…Um ehrlich zu sein, liegt mit etwas auf dem Herzen, aber…ich traue mich einfach nicht, es auszusprechen…“
 

„Warum nicht?“ Der Silberhaarige war verwundert.
 

„Weil…weil du dann nichts mehr mit mir zu tun haben willst.“
 

Das traf Sephiroth hart. Was war es, dass Cloud annahm, er würde nichts mehr mit ihm zu tun haben wollen?
 

„Hey…Du kannst es mir ruhig sagen. So schlimm wird es ja nicht sein.“ Sephiroth lächelte Cloud aufmunternd an, etwas, dass er früher sehr selten getan hatte. Aber in Clouds Nähe fiel es ihm so einfach…
 

„Ich…“ Der Blonde schien mit sich zu ringen, die Folgen abzuwägen. Nach etlichen Sekunden des Schweigens atmete er schließlich tief durch und sah dem Silberhaarigen fest in die Augen. Sein Blick vor so sanft, so voller…
 

//Ist er etwa…?!//
 

„Ich liebe dich, Sephiroth“, brachte Cloud leise, aber entschlossen hervor.
 

Sephiroths Herz setzte einen Moment aus, bevor es anfing zu rasen. Cloud verstand das Schweigen und den überraschten Gesichtsausdruck des Silberhaarigen falsch und senkte beschämt den Kopf.
 

Das konnte Sephiroth nicht zulassen. Ohne zu zögern legte er behutsam eine Hand an Clouds Wange. Der Blonde schaute auf, in den Saphiren schwirrte Verwirrung und Hoffnung.
 

Langsam beugte sich der Silberhaarige herab, Clouds Atem streifte seine Lippen, löste ein angenehmes Kribbeln in ihnen aus.
 

Dann spürte er nur noch weiche Lippen auf den seinen, die eine Kettenreaktion von wohligen Schauern auslösten. Als er spürte, dass Cloud sich in den Kuss lehnte, ihn und die Gefühle des Silberhaarigen erwiderte, war er so glücklich wie nie zuvor.
 

Sanft löste er den Kuss, streichelte zärtlich die weiche Haut der Wange und schaute in diese geliebten Augen. „Cloud…“
 

Die Lippen fanden erneut zueinander. Völlig in ihrer eigenen Welt versunken lagen sie sich in den Armen.
 

Keiner von ihnen bemerkte den Schwarzhaarigen, der im Türrahmen stand.
 

//Mission erfolgreich abgeschlossen!//
 

~+~+~+~+~+~+~+~
 

Ihm lief die Zeit davon.
 

Gerademal ei Monat lag noch zwischen ihm und der Armee. Sein letzter Monat mit Cloud.
 

Er hatte es ihm noch nicht gesagt. Er konnte es ihm nicht sagen. Sephiroth hatte gesehen, wie der Blonde auf Zacks ‚Geständnis‘ reagiert hatte. Jetzt konnte nicht auch noch er Cloud eröffnen, dass er fortging…
 

Das Kraulen beruhigte ihn. Aber die Wärme, die Cloud ausstrahlte, und seine ‚Position‘ machten ihn beinahe wahnsinnig.
 

//Nein, ich werde mich beherrschen!//
 

Sein Körper war wohl anderer Meinung. Erst als der Blonde sich verkrampfte, merkte Sephiroth, dass seine Hand sich selbstständig gemacht hatte.
 

Er stoppte das Kraulen und zog seine Hand zurück, hob mit ihr behutsam das Kinn seines Engels an. Er hatte nicht mehr viel Zeit. Vielleicht würde Cloud dieses Mal zustimmen…
 

„Cloud…“ Ein Versuch war es wert. Liebevoll küsste er die Wangen des Blonden, lehnte sich ganz nah an ihn.
 

„Cloud…Ich weiß, das ich gesagt habe, ich würde warten…aber…“
 

Er stoppte sofort, als er sah, dass Cloud den Blick senkte. Wieder nicht.
 

„Seph…ich…“
 

Der Blonde legte seinen Kopf auf seine Brust. Fühlte er sich schuldig? Das sollte er nicht.
 

„…Ist schon gut…“
 

Der Silberhaarige drückte noch einen Kuss auf das goldblonde Haar und lehnte sich dann vollends an den Baum. Seine Enttäuschung verbarg er geschickt, er wollte sich zu nichts hinreißen lassen, was er später bereuen könnte.
 

Wenig später war Cloud eingeschlafen. Sephiroth lauschte seinem stetigen Atmen und nickte schließlich selbst ein.
 

„Zack?“, fragte Aerith und sah ihren Freund mit gerunzelter Stirn an.
 

„Ja?“
 

„Was machst du da?“
 

„Ich führe einen Freudentanz auf“, antwortete der Schwarzhaarige und schwenkte vergnügt den Fotoapparat in seiner Hand.
 

„…Für mich sieht es eher nach einer Mischung aus Jump Style und Ententanz aus…“
 

xXxXxXx Flashback Ende xXxXxXx
 

„Aufwachen, Seph! Du verpasst sonst noch die Fähre!“
 

Sephiroth öffnete die Augen. Er musste eingeschlafen sein. Anmutig erhob er sich, klopfte seine Sachen ab, schnappte sich seine Tasche und ging zusammen mit Zack und Aerith zur Fähre.
 

Nicht mehr lange…
 


 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

So~ und wieder ein neues Kappi ^^
 

Der Countdown läuft XD Seph kommt immer näher ^^
 

Na, weiß wer, wer der neu Cloud-Stalker ist? Na? ^^
 

Der erste, der es mir sagt, kriegt einen Keks ^^ (und JA es ist ein FF VII Chara ^^)
 

Und ja~ ich weiß das Seph voll OOC ist ^^"
 

Danke für die viele Kommis und Favos! Ihr seit klasse Leutz! :D
 

Freue mich immer über Feedback ^^
 

In zwei Wochen gehts weiter.
 

Bis dahin! ^_^



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  --Nyx--
2010-06-27T19:56:04+00:00 27.06.2010 21:56
omg so schööööön geschrieben xD *quiek* wahhhh so toll *.*
Von:  Coppelius
2009-10-24T15:15:44+00:00 24.10.2009 17:15
das kappi war voll schön^^
mit viel gefühl^^

Von:  YukikoSnowChild
2009-10-05T19:39:58+00:00 05.10.2009 21:39
Geee *_*
OMGosch~ Ich liebe deinen Schreibstil *_*
Das kapi ist soou toll geworden und dass mit Seph wo er cloud denkt, dass ist einfach tollig beschirben!
Mach weiter so!! x3


Zurück