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Feel For You

Sephiroth x Cloud
von

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Homecoming

Ganz droßes DANKE an die, die sich die Zeit genommen haben, einen Kommi zu schreiben oder diese Geschichte zu ihren Favos hinzuzufügen!

So, hier das neue Kappi! Viel Spaß! ^_^
 


 

„Heute sind es auf den Tag genau drei Jahre“, überlegte Zack laut. Er seufzte und fuhr sich nervös mit den Fingern durch die Haare.
 

Sephiroth schaute nicht von seinem Buch auf. Für jeden anderen hätte es so ausgesehen, als ob die Situation den Silberhaarigen völlig kalt lassen würde.
 

Aber Zack Fair war nicht ‚jeder andere‘.
 

Der schwarzhaarige Ex-SOLDIER wusste, dass Sephiroth mindestens genauso nervös war, wie er selbst.
 

Entweder das oder er brauchte wirklich fünfzehn Minuten, um eine Seite zu lesen.
 

//Definitiv nervös…Wer kann’s ihm verübeln?//
 

Gedankenversunken lehnte Zack seinen Kopf gegen das kühle Glas der Fensterscheibe. In knapp zwei Stunden würde der Zug in den Bahnhof von Nibelheim einfahren. Nach drei langen Jahren trennten ihn nur noch zwei Stunden von seiner heiß geliebten Aerith.
 

Er hatte sie so sehr vermisst, konnte es kaum erwarten, seine Herzallerliebste wiederzusehen und in seine Arme zu schließen.
 

Sie hatten sich zwar regelmäßig geschrieben, aber was waren schon auf Papier gezeichnete Worte im Vergleich zu dem wundervollen Menschen, der daheim auf ihn wartete?
 

Schmunzelnd erinnerte sich Zack an das Gesicht eines Postbeamten, als er einmal drei Uhr morgens voll uniformiert und bewaffnet in das Postamt in Midgar gestürmt war und eine Eilsendung nach Nibelheim aufgegeben hatte.
 

Er hatte Aerith von Midgar berichtet, dem Leben bei ShinRa und seinem raschen Aufstieg bei SOLDIER. Den Wutai-Krieg hatte er nur selten erwähnt, nur, dass ein Jahr nach ihrem Aufbruch ShinRa den Krieg gewonnen hatte und Sephiroth und er unverletzt wieder in Midgar angekommen waren.
 

In jedem Brief hatte er sich auch nach den anderen erkundigt. Ob Tifa noch immer so eine schlagkräftige Barhocker-Verteidigerin war, ob die Blumen in dem Laden der Brünetten immer noch so schön blühten und ob Sephiroth endlich ‚großer Bruder‘ geworden war.
 

Aerith hatte ihm immer auf alle Fragen geantwortet und…
 

Der Schwarzhaarige stoppte seine Gedankengänge. Das war nicht richtig, eine Frage hatte sie ihm nie beantwortet, obgleich er sie in jedem Brief gestellt hatte.
 

‚Wie geht’s Spiky?‘
 

Bei dem ersten Brief hatte er sich eingeredet, Aerith hätte bloß vergessen es hinzuschreiben, was bei ihrer Gewissenhaftigkeit eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit war. Als aber im zweiten und im dritten Brief auch nichts von Cloud geschrieben stand, hatte er Aerith direkt darauf ‚angesprochen‘.
 

Und wieder hatte er keine Antwort bekommen.
 

Erst da war ihm wirklich bewusst geworden, dass irgendetwas passiert sein musste…irgendetwas mit Cloud…
 

Und es musste so schlimm gewesen sein, dass Aerith ihm drei Jahre lang nichts davon erzählen wollte…vielleicht nicht erzählen konnte?
 

Zack erinnerte sich zurück an ihren ‚Abschied‘…
 

xXxXxXx Flashback xXxXxXx
 

„…Nein…“
 

Dann, völlig unerwartet, riss sich Cloud von ihm los, schubste ihn dabei etwas zur Seite und rannte weg.
 

Zack konnte nichts tun, außer seinem Freund betroffen nachzusehen. Er wollte ihm hinterher, wollte ihn trösten, doch…
 

Das schrille Klingeln des Zuges signalisierte die nahende Abfahrt. Zack spürte eine Hand auf seiner Schulter, drehte sich um und schaute direkt in das traurige Gesicht von Aerith.
 

„Geh, sonst fährt der Zug ohne dich los. Und sprich bitte mit Sephiroth, ich kümmere mich um Cloud.“
 

Widerwillig nickte er, schloss seine Freundin noch ein letztes Mal in die Arme und gab ihr einen schnellen, viel zu kurzen Kuss auf die roten Lippen. „Mach’s gut, Rith…“
 

„Pass auf dich auf.“
 

Er stieg in den Wagon und winkte Aerith bis sich die Türen schlossen und der Zug sich in Bewegung setzte.
 

Zack verweilte noch ein paar Sekunden, versuchte das gerade Geschehene zu verarbeiten.
 

Sephiroth hatte sich eben Cloud gegenüber wie ein Grobian verhalten und Zack würde jetzt erfahren warum.
 

Mehr als schlecht gelaunt schaute er sich in dem so gut wie leeren Zug nach Sephiroth um, fand ihn und stapfte schnurstracks auf ihn zu.
 

Er baute sich neben dem Silberhaarigen, der mit dem Gesicht zum Fenster gewandt auf einem der Sitzplätze saß, auf und stemmte seine Hände in die Hüfte. Aber als er zu seinem geplanten ‚So, jetzt reden wir mal Tacheles - was sollte das grade?!?‘ ansetzen wollte, fiel sein Blick auf die Hände des Silberhaarigen, die auf dessen Oberschenkeln lagen, und er zügelte sein Mundwerk.
 

Sephiroth krallte seine Hände so fest in den Stoff der Jeans, dass die Knöchel weiß hervortraten. Kein gutes Zeichen.
 

„…Seph?“
 

Als keine Reaktion kam, beugte sich Zack vor, um Sephiroths Gesicht zu sehen. Die Züge des Silberhaarigen zeigten keine Regung und gaben nicht den kleinsten Hinweis auf seine Gefühle und Gedanken.
 

So war es jedenfalls, wenn man nicht wusste, wo man nach besagten Hinweisen suchen musste.
 

Zack kannte Sephiroth nun schon seit fast zwanzig Jahren und wusste, wie man seine Maskerade durchschaute. Er war einer der einzigen, nur Sephiroths Eltern und Cloud waren ebenfalls dazu in der Lage. Und Aerith, natürlich. Aber seine Freundin schien sogar die ‚Gefühle‘ von Steinen oder ihren Blumen zu lesen, daher zählte er sie nicht mit.
 

Was Zack sah, gefiel ihm überhaupt nicht.
 

Sephiroths grüne Augen waren glasig und schienen weder die Fensterscheibe noch die Landschaft dahinter zu fokussieren.
 

Der Schwarzhaarige seufzte und setzte sich auf den Platz neben Sephiroth. Das fing ja klasse an…
 

xXxXxXx Flashback Ende xXxXxXx
 

Bis sie damals im Trainingscamp in Midgar angekommen waren, hatte der Silberhaarige kein Wort gesprochen.
 

Der Schwarzhaarige erinnerte sich daran, dass Sephiroth den ganzen Monat, den sie dort gewesen waren, um wenigstens etwas auf den Krieg vorbereitet zu werden, wie ein Besessener trainiert hatte.
 

Da hatte es hinterher niemanden stark gewundert, dass Sephiroth hinterher der beste von ihnen gewesen war, zudem der Silberhaarige sich als äußerst talentierter Schwertkämpfer und Militärstratege entpuppt hatte.
 

Als sie dann in den Krieg geschickt wurden, änderte sich rein gar nichts. Im Gegenteil – es wurde sogar noch schlimmer.
 

Sephiroth hatte sich immer mehr abgeschottet, seine ‚Maske‘ perfektioniert und sich in sämtliche Arbeiten, die vorhanden gewesen waren, gestürzt. Schon wenige Wochen nach seinem Kriegsbeitritt hatte der Silberhaarige den Generalstatus und den Titel ‚Demon of Wutai‘ erhalten. Er war der jüngste, stärkste und erfolgreichste General in der Geschichte ShinRas gewesen.
 

Zack hatte nie verstanden, warum sich der Silberhaarige so sehr in seinen ‚Job‘ reingesteigert hatte, bis er eines Abends unverhofft auf die Lösung gestoßen war.
 

Er hatte Sephiroth in dessen Quartier aufgesucht, um mit ihm noch einmal über die Lage in der Tamblin-Festung zu sprechen. Als sein Freund auf das Anklopfen nicht geantwortet hatte, war Zack einfach durch die seltsamerweise nicht verschlossene Tür getreten und hatte sich nach dem General umgesehen.
 

Erst hatte er gedacht, Sephiroth wäre nicht da gewesen, doch dann hatte er die große Gestalt im Schlafzimmer erspäht, die mit dem Rücken zur Tür auf dem großen Bett gesessen hatte.
 

Zack hatte sich gewundert, wieso Sephiroth ihn noch nicht bemerkt hatte. Sonst war schon immer ein Kommentar wie ‚Lass die Tür in den Angeln, Zackary‘ seitens des Silberhaarigen gekommen.
 

Der Schwarzhaarige war auf seinen Freund zugegangen – war merkwürdigerweise immer noch nicht bemerkt worden – hatte von weitem über eine mit silbernen Haar bedeckten Schulter gelugt und den Bilderrahmen in Sephiroths Händen gesehen. Er hatte das Foto darin sofort erkannt, schließlich war es von ihm selbst aufgenommen worden.
 

Und mit einem Mal hatte Zack seine Antwort gefunden: der Mann mit den stacheligen, blonden Haaren, der friedlich in Foto-Sephiroths Armen eingeschlafen war…
 

Der SOLDIER hatte stumm Sephiroths Appartement wieder verlassen.
 

Jetzt im Nachhinein fragte sich Zack, warum er nicht auf diesen offensichtlichen Grund gekommen war.
 

Wahrscheinlich war auch er auf die eisige Maske des Silberhaarigen reingefallen und hatte dabei vollkommen vergessen, dass Sephiroth, auch wenn er sie nicht zeigte, trotzdem Gefühle hatte.
 

//Ein toller bester Freund bin ich…Was hab‘ ich gedacht? Das Spike ihm wirklich egal ist?!//
 

Der Schwarzhaarige beobachtete stillschweigend die vorbeiziehende Landschaft. Nach dem Stand der Sonne zu urteilen, musste es bereits später Nachmittag sein.
 

Zack schaute auf seine Armbanduhr und stellte überrascht fest, dass tatsächlich schon eine ganze Stunde vergangen war.
 

//Habe ich so lange überlegt und absolut nichts gesagt?! Wow! Das ist ein neuer Rekord!//
 

~+~+~+~+~+~+~+~
 

Sephiroth musste sich eingestehen, dass er, nachdem von Zack seit einer Stunde nichts zu hören gewesen war, angefangen hatte, sich Sorgen zu machen.
 

Aber als er jetzt das breite Grinsen auf dem Gesicht seines Gegenübers sah und der Schwarzhaarige kurz darauf anfing ‚Von den blauen Bergen kommen wir‘ zu pfeifen, verwarf er seinen vorherigen Gedanken wieder.
 

Er musste jetzt über etwas ganz anderes nachdenken…etwas sehr, sehr wichtiges…
 

Oder sollte er besser sagen, jemand sehr wichtiges?
 

Sephiroth unterdrückte ein Seufzen, merkte, dass ihm dies von Mal zu Mal schwerer fiel. Ein klarer Beweis für seine Unruhe.
 

Noch eine ganze Stunde, dann würde er ihn wiedersehen…
 

//Ob er…am Bahnhof sein wird? Will er mich überhaupt wiedersehen?//
 

Er hatte kurz vor ihrer Abfahrt in Midgar mit seinen Eltern telefoniert, seine Mutter war ganz aus dem Häuschen gewesen. Sicher würden die beiden Cloud Bescheid sagen…oder?
 

Sephiroth hoffte inständig, dass sein Engel am Bahnhof sein würde.
 

Aber wenn er zurückdachte, standen die Chancen schlecht…
 

//Cloud…//
 

xXxXxXx Flashback xXxXxXx
 

„…Sephiroth“, hörte er Zack langsam sagen.
 

Der Silberhaarige ignorierte ihn und stellte den letzten Koffer zu den sich schon im Wagon befindenden Gepäckstücken.
 

Nun da er keine Beschäftigung mehr hatte, stand er einfach da und zwang sich, sich nicht zu ihm umzudrehen.
 

„Seph? …Ist irgendetwas?“
 

Clouds besorgte Stimme traf ihn hart und rief sein schlechtes Gewissen auf den Plan, welches er erst Augenblicke zuvor erfolgreich zurückgeschlagen hatte.
 

„Du…hast du etwa…?“
 

Genau ins Schwarze. Er hatte es ihm nicht gesagt, hatte sich vor Clouds Reaktion gescheut und es immer weiter hinausgezögert, bis letztendlich der Abreisetermin gekommen war.
 

Sephiroth wusste, dass er nicht so einfach in den Zug steigen und ohne ein Wort nach Midgar fahren konnte.
 

Egal wie schwer es ihm fiel, er musste es ihm sagen. Jetzt.
 

„Cloud.“
 

Der Silberhaarige versuchte, seine Nervosität und seine Unsicherheit mit einer neutralen Tonlage zu überdecken, was ihm bis jetzt so gut wie immer gelungen war.
 

Nur leider vergaß er, was für einen eisigen Klang seine Stimme dabei annahm.
 

„Ich…ich fass‘ es nich‘…“
 

//Da wären wir schon zwei, Zack…//
 

Warum hatte er so lange gewartet? Warum hatte er es Cloud nicht gleich nach seiner Einschreibung erzählt? Wieso hatte er ihm nicht einmal was von der Einschreibung erzählt?
 

„…J-ja…?“
 

Sephiroth zögerte. Wie sollte er es ihm sagen? Er überlegte und entschied sich schließlich für die kurz-und-schmerzlos-Variante.
 

„Ich gehe auch zu ShinRa.“
 

...Das war zwar kurz, aber keinesfalls schmerzlos gewesen, wie Sephiroth kurze Zeit später feststellen musste.
 

Aber erst war da dieses Schweigen. Dieses verfluchte Schweigen, das stückweise an seinen Nerven zog und sein Inneres mit zentnerschweren Lasten zu erdrücken schien.
 

//…Cloud…Bitte, sag doch was! Irgendetwas, bloß schweige nicht, das halte ich nicht aus!...//
 

„W-w-wie…?“
 

Anstatt den leidvollen Druck zu erleichtern, verstärkte dieses kleine Wort ihn noch mehr. Sephiroth hatte das Zittern in der Stimme des Blonden gehört, hatte ganz deutlich den Unglauben, die Verwirrung wahrgenommen. Es tat weh, es tat so verdammt weh. Doch er durfte jetzt keinen Rückzieher machen, auch wenn das noch mehr Schmerzen bedeutete…für sie beide.
 

Der Silberhaarige holte tief Luft und atmete laut aus, bevor er Cloud die unvermeidliche Antwort auf seine Frage gab.
 

„Hör zu, Cloud. Unser Land befindet sich im Krieg und es ist meine Pflicht, mein Land zu verteidigen. Ich gehe und es sieht nicht so aus, dass ich sehr bald wiederkomme.“
 

//…Ein bisschen mehr Gefühl war nicht drin?//
 

Sephiroth war selbst erstaunt, regelrecht schockiert über die Gleichgültigkeit, die in seiner Stimme mitgeschwungen hatte. Auch wenn er wusste, dass diese Gleichgültigkeit sich nur auf seine Stimme begrenzte.
 

Er wartete, den Blick starr geradeaus gerichtet und drehte sich nicht um. Er konnte ihn jetzt nicht ansehen…konnte nicht in diese Augen sehen…das würde er nicht schaffen, Willensstärke hin oder her.
 

Der Silberhaarige rechnete jeden Augenblick damit, dass Cloud ihn anschreien und tobend nach einer Erklärung verlangen würde.
 

Cloud verlangte eine Erklärung, aber auf eine Art und Weise, die Sephiroth mehr schmerzte, als das erwartete Geschrei es gekonnt hätte.
 

„Wa-…warum…?“
 

Cloud klang so verletzt, so gebrochen, dass sich Sephiroths Herz schmerzhaft zusammenzog.

Wie konnte er antworten? Gab es überhaupt eine plausible Antwort?
 

Sephiroth schnaubte, hatte die erneute Frage des Blonden nicht mitbekommen. Wie sollte er Cloud sein Verhalten erklären, wenn er es sich selbst nicht vollständig erklären konnte?!
 

Es schien dieses Pflichtgefühl zu sein, das ihn drängte, hinaus in die Welt zu gehen und zu beschützen, was er beschützen konnte.
 

//Warum beschütze ich dann nicht einfach ihn?!//
 

„Ja, warum wohl?“, fragte er sich selber, versuchte eine Antwort zu finden.
 

Doch weit kam er damit nicht.
 

„Nein…Nein…NEIN!“
 

Sephiroth wirbelte herum, aufgeschreckt von Clouds Schrei. Er musste etwas tun, zum Ifrit mit seinem eigenen Schmerz!
 

Seine Augen weiteten sich merklich, als er Clouds stark zitternde, in sich zusammengesunkene Gestalt sah.
 

//Was habe ich bloß angerichtet?!//
 

Er wollte zu ihm, wollte ihn in die Arme nehmen, um Verzeihung bitten, alles tun…
 

…nur damit Cloud aufhören würde zu weinen.
 

Er hatte ihn zuvor nur ein einziges Mal weinen gesehen, als seine Eltern bei einem Verkehrsunfall gestorben waren.
 

Cloud hatte mit den roten, verquollenen Augen damals so hilflos, so verloren ausgesehen, dass Sephiroth sich geschworen hatte, alles von Cloud abzuschirmen, was ihn so traurig machen könnte.
 

Und jetzt? Jetzt war er selber der Grund!
 

//Ich Idiot…ich verdammter Idiot!//
 

„…Nein…“
 

Ehe sich Sephiroth versah, riss sich Cloud von Zack, der ihn gestützt hatte, los und rannte weg. Weg von Sephiroth.
 

Die schwere Last, die ihn schon zuvor bedrückt hatte, schlug nun mit einer solchen Wucht auf seinen Magen, dass der Silberhaarige für einen Moment dachte, sie würde ihn zu Boden reißen.
 

Er wollte seinen Arm nach dem flüchtenden Blonden ausstrecken, ihm hinterher rennen, doch keine seiner Gliedmaßen gehorchte ihm.
 

Niedergeschlagen sah er Cloud nach.
 

„…Warte auf mich…“
 

Seine Beine, die sich anscheinend tatsächlich selbstständig gemacht hatten, führten ihn langsam zum Wagon. Dort angekommen stützte sich Sephiroth an den Wänden und Sitzen ab, bis er sich schließlich auf einem der Plätze setzte.
 

Er schaute Richtung Fenster, nahm aber nichts wirklich wahr.
 

Alles was er vor seinem geistigen Auge sah, war eine engelsgleiche Gestalt, die vor ihm flüchtete…
 

xXxXxXx Flashback Ende xXxXxXx
 

Das schrille Klingeln und das quietschende Geräusch der Zugbremsen holten ihn aus seinen Erinnerungen.
 

„Aw, komm‘ schon, Seph! Auch wenn das Buch spannend ist, ist das noch lange kein Grund, es zu ‚erdrosseln‘! …Außerdem sind wir jetzt da. Gehört? Wir sind DA!!“
 

Sephiroth schaute erst zu Zack, der schon voller Elan seine Sachen zusammensuchte, und dann zu dem Buch in seinen Händen.
 

Zack hatte mit dem ‚erdrosseln‘ gar nicht so Unrecht, bei der Umklammerung, mit welcher er das Buch festhielt.
 

Er legte die Lektüre zurück in seine Reisetasche, schnappte sich diese und einen anderen Koffer und folgte Zack, der schon samt Gepäck Richtung Tür stürmte.
 

„Zack!“
 

„Rith!“
 

Kaum aus dem Zug raus, ließ der Schwarzhaarige seine Taschen achtlos fallen und schloss die herbeigerannte Aerith in die Arme.
 

Nun verließ auch Sephiroth den Wagon, sein Blick schweifte sofort über den Bahnhofsplatz, immer in der Hoffnung, stacheliges, blondes Haar und ein Paar strahlender Saphire zu erblicken.
 

„Mein Baby!“
 

Der plötzliche Ausruf zog die Aufmerksamkeit des Silberhaarigen auf sich. Diese Stimme würde er immer wiedererkennen. Sogar ein Lächeln schlich sich auf seine Lippen, als er die Frau, die sich ihm um den Hals warf, umarmte.
 

„Hallo, Mutter. Schön, dich wiederzusehen.“
 

Seine Mutter, Lucrecia Valentine, lehnte sich ein Stück zurück und betrachtete das Gesicht ihres Sohnes.
 

„Wie geht es dir, Seph? Wie ist es dir in der Armee ergangen? Nicht einmal hast du uns geschrieben! Wir waren krank vor Sorge! Wenn Zack in seinen Briefen nicht ständig erwähnt hätte, dass es dir gut ging, wäre ich dir wahrscheinlich nach Midgar hinterher gefahren. Ich hab‘ mir sogar diese fürchterliche Klatsch-und-Tratsch-Zeitung gekauft, nur damit ich diesen fünfseitigen Bericht über dich lesen konnte! Schickes Foto, ganz nebenbei. Leder steht dir.“
 

Sephiroth sah seine Mutter lange an. Sie überschüttete einen doch sonst nicht so mit einer Flut von Wörtern. Dass sie dies tat zeigte ihm, wie sehr sie ihn vermisst hatte.
 

„Willkommen zurück Zuhause.“
 

Der Silberhaarige schaute über Lucrecia hinweg auf den schwarzhaarigen Mann, der sich bis jetzt im Hintergrund gehalten hatte.
 

„Hallo, Vater“, erwiderte er und lächelte. Er und Vincent hatten ein sehr enges Vater-Sohn-Verhältnis, was wohl auch daher kam, dass sie sich sehr ähnelten…
 

…jedenfalls sagte das Lucrecia immer.
 

Nachdem die übrigen Standardfragen gestellt und beantwortet waren, sah sich Sephiroth wieder nach Zack um, welcher gerade mit Aerith auf die Familie zukam.
 

„Hey, Lu, Vince!“, Zack sprach wirklich jeden mit Spitznamen an, „Wo sind denn meine Eltern abgeblieben?“
 

„Sie sind vor einer Woche zu deiner Tante nach Gongaga gefahren und wissen noch gar nicht, dass du wieder da bist. Sie müssten aber nächste Woche wiederkommen“, erklärte ihm Lucrecia.
 

Sephiroth hielt derweil wieder Ausschau nach Cloud, seine Hoffnung sank mit jeder Sekunde.
 

//Natürlich…Was konnte ich anderes erwarten?//
 

Mit einem Stechen im Herzen gab er die Suche auf und beschloss, seine Eltern und Aerith direkt auf ihn anzusprechen.
 

„Wo ist denn Cloud?“, fragte er, versuchte seine Enttäuschung zu verbergen.
 

Lucrecia, Vincent und Aerith verstummten plötzlich und sahen sich gegenseitig an.
 

Sephiroth hob grazil eine silberne Augenbraue…Was war hier los?
 

Doch bevor er fragen konnte, ergriff eine andere Stimme das Wort.
 

„Soso, du willst also wissen, wo er ist?!“
 

~+~+~+~+~+~+~+~
 

Tifa beobachtete lächelnd, wie Zack aus dem Zug gestürmt kam und Aerith sofort in eine enge Umarmung schloss.
 

Sie freute sich für die Brünette, wusste sie doch, wie sehr Aerith Zack vermisst hatte.
 

Doch als sie die Person sah, die kurz nach Zack aus dem Zug trat, verschwand das Lächeln und ihr Blick wurde hart.
 

//Sephiroth…//
 

Sofort kamen Erinnerungen in ihr hoch. Cloud, wie er weinend in seinem Flur zusammengebrochen war, wie er immer dünner und die Schatten unter seinen Augen immer dunkler geworden waren.
 

Und dann nur Rot. Überall - an der Wand, auf den Boden, an dem Messer, in Clouds Haaren, in seinem Gesicht und an seinen Händen und Armen. Das meiste Rot war an seinen Armen gewesen, war an der weißen Haut heruntergelaufen und auf den Teppich getropft.
 

Und seine Augen, zwar nicht rot, aber auch nicht blau. Irgendetwas Mattes mit einem leeren Blick. Nie würde sie diesen leblosen Blick vergessen können…
 

Genau dort, gerademal zwanzig Meter von ihr entfernt, stand der Grund für all das Leid, welches Cloud in den vergangenen drei Jahren erfahren hatte.
 

Tifa konnte sich nicht halten, stampfte wütend zu dem Silberhaarigen hinüber.
 

„Wo ist denn Cloud?“, fragte Sephiroth.
 

Tifa kriegte sich nicht mehr ein. //Nach alledem, was er ihm angetan hat, wagt er es auch noch, seinen Namen so in den Mund zu nehmen, als wäre nichts geschehen?!//
 

Sie hatte die kleine Gruppe nun erreicht, war bisher nur von Aerith bemerkt worden, die ihr abratende Blicke zuwarf. Tifa ignorierte sie und baute sich hinter dem Silberhaarigen auf.
 

„Soso, du willst also wissen, wo er ist?!“, fragte sie, versuchte erst gar nicht ihre Wut zu verbergen.
 

Sephiroth drehte sich zu ihr um und sie sah ihm direkt in die Augen.
 

„Allerdings“, sagte er ruhig.
 

„Tifa…“, setzte Aerith an, doch nichts konnte Tifa jetzt noch zurückhalten.
 

„Ich kann dir sagen, wo er ist“, fing sie an, ihre zu Fäusten geballten Hände zitterten vor Rage.
 

„Er ist weg!“
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Fertig ^_^
 

Jetzt kennen wir also alle Versionen des 'Abschieds' und ich muss sagen, da sind ja so einige Sachen schief gelaufen o.O
 

Und Tifa wirft Seph das alles so dezent vor den Kopf XD
 

Naja, mal gucken, wie unser Ex-General darauf reagiert.
 

Hier will ich auch nochmal auf die höchstwahrscheinliche OOCnes von Seph hinweisen, die Gründen dafür kommen im letzten Teil des Kapitels vor.
 

Achja, zu diesem Foto:
 

1. Das wird später nochmal ausführlich beschrieben.
 

2. Hier ist meine Vorstellung davon. Eine 10-Minuten Kritzelei, während Klassenleiterstunde entstanden...nicht schön aber selten^^" *geschmiert hat*
 

http://www.bildercache.de/anzeige.html?dateiname=20090821-203935-924.jpg
 

oder in meinem Weblog
 

Bis dahin! ^_^



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  --Nyx--
2010-06-27T18:18:09+00:00 27.06.2010 20:18
omg wie geil, ich muss sagen ich hab selten eine so gute ff gelesen der stil und die Art, wie du alles die einzelnen Eindrücke der Personen schilderst ist klasse xD ich kann gar nimmer aufhören zu lesen >.< ich bin sooooo gespannt wies weitergeht
Von:  Coppelius
2009-08-22T16:34:01+00:00 22.08.2009 18:34
ui,wie sephiroth und zack wohl darauf reagieren werden???
und wird tifa ihm erzählen,was er dem blonden alles,während seiner abwenheit angetan hatte???
ich bin gespannt^^
ein sehr sehr geiles kappi^^
weiter so^^
Von:  Sue
2009-08-22T12:12:20+00:00 22.08.2009 14:12
Hi,

kann mich nur wiederholen das Kapitel war ebenfalls super. Man kann sich beim Lesen so richtig in die Charaktere hineinversetzen. Mach weiter so.

Gruß

Sue


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