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I wish Heaven

von

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Suicide Gemini

I wish Heaven – [Kisaki x Riku]
 

Kapitel 1 - Suicide Gemini
 

Seufzend ließ sich der Blonde auf das Sofa fallen und schloss seine Augen für einen Moment. Abwesend hatte er nach seinem großen braunen Stoffhund gegriffen und streichelte diesen. Insgeheim nannte er ihn immer Kisaki. Das durfte natürlich keiner erfahren… Vor allem Kisaki selbst. Doch was jetzt noch viel wichtiger war, wieso um alles in der Welt wollte sich Jun schon um zehn Uhr Morgens mit ihm treffen? Hatte er Langeweile oder so? Es war doch gerade mal ihr erster freier Tag von insgesamt zwei Wochen, in denen sie weder einen Auftritt noch sonst irgendetwas zu tun hatten. Na ja, man musste den Gitarristen nicht verstehen, manchmal war der ja schon komisch. Riku zuckte mit seinen Schultern. Wenigstens war er so nicht alleine und musste nicht die ganze Zeit an ihn denken… Ein bisschen Ablenkung tat sicher gut!

Langsam stand er wieder von seinem kleinen Sofa mit dem Leopardenfellmuster auf, trat zum Fenster hinüber und sah hinaus. Der Himmel war grau in grau, passend zu seiner Stimmung. Aber Ende November sah der Himmel wohl meistens so aus. Vielleicht schneite es ja sogar diese Woche noch? Von seiner Wohnung aus hatte man bei gutem Wetter eine richtig schöne Aussicht auf das Meer, doch heute war auch das einfach nur ein grauer Streifen am Horizont. Heute war wirklich kein schöner Tag.

Kurz sah er auf die Uhr seines DVD-Players. Es war erst neun Uhr, er hatte also noch eine ganze Stunde zum Warten und so entschied sich der Sänger lieber duschen zu gehen. Jun wollte sicher nicht in der kleinen Wohnung bleiben, so wie er ihn kannte. Mit schlurfenden Schritten war er auch schon im Bad verschwunden, stellte das Wasser in der Dusche an und nachdem er sich entkleidet hatte, stand er auch schon unter dem heißen Strahl, der angenehm auf seiner Haut war.
 

Eine ganze Weile später war er auch fertig, trocknete seine feuchten Haare ab und tapste zurück in sein Wohnzimmer und wartete dort auf seinen Besuch. Was Jun wohl vorhatte mit ihm? Er hatte gestern an ihrem letzten Arbeitstag nichts verraten, aber anscheinend machten sie nur etwas zu zweit, jedenfalls hatte Riku nicht gesehen, wie er die anderen gefragt hatte, ob sie auch was mit ihnen unternehmen wollten. Das sollte ihm nur Recht sein, Jun war zum Glück nicht auf die Idee gekommen Kisaki zu fragen… Da hätte er sich ja gleich erhängen können. Es war schon schlimm genug den Bassisten jeden Tag wegen der Arbeit zu sehen, da musste er ihn nicht auch noch privat treffen. Obwohl… Eigentlich wünschte er sich das ja sogar, aber dann bitte ohne irgendjemand anderen. So ein richtiges Date. Aber Kisaki hatte ja doch kein Interesse an ihm, außer vielleicht sein Gesang.

Laut seufzend sprang er wieder vom Sofa auf und ging in die Küche hinüber. Er hatte sich doch geschworen Kisaki während der nächsten zwei Wochen aus seinem Kopf zubekommen, anscheinend war das nur nicht so leicht, wie er sich das gedacht hatte. Murrend goss Riku sich ein Glas Apfelsaft ein, strich sich durch das wuschlige blonde Haar und trank den Saft schnell aus. „Ist doch alles beschissen“, murmelte er traurig. Warum konnte er sich nicht in ein süßes Mädchen verlieben? Ausgerechnet sein eigener Chef und Bandleader… Was Schlimmeres konnte es ja nicht geben… Und dass das schon so ging seit sie in einer Band spielten war noch viel, viel schlimmer. Es war einfach nur zum Haareraufen. Zum Glück klingelte es in diesem Moment, bevor er sich noch richtig die Haare raufen konnte.
 

Flink war er an der Tür und öffnete sie. Ihm gegenüber stand ein breit grinsender Jun.

„Guten Morgen, Trauerkloß!“, begrüßte dieser Riku, drängelte sich an ihm vorbei in die Wohnung und zog seine Schuhe aus. „Wie geht’s dir? Hast du gut geschlafen?“ Riku war irgendwie ganz baff. „Trauerkloß?? Was soll das denn bitteschön?“ Er verzog leicht das Gesicht. „Geht so und ich hätte länger schlafen können ohne dich“ „Ach komm~ Mecker nicht!“, grinste Jun fröhlich weiter und klopfte Riku aufmunternd auf die Schulter. „Ich meins doch nur gut mit dir. Ohne mich würdest du doch die ganze Zeit nur in der Bude hocken und wegen was auch immer Trübsal blasen“ „Wie du meinst… Aber wieso treffen wir uns schon um zehn Uhr?“ „Na… Damit wir zusammen frühstücken können! Ist doch glasklar!“, grinsend holte das Pinkhaarigetwas eine Tüte mit frischen Brötchen aus seiner Tasche und drückte sie seinem Bandkollegen in die Hand. „Achso…“, daran hatte Riku natürlich nicht gedacht gehabt. Wie dumm von ihm.

Die Brötchen brachte er in die Küche und setzte dort erstmal Kaffee auf. „Na, ist doch wohl logisch“, kichernd folgte ihm der Größere, der von selber den Tisch zu decken begann. „Ja, eigentlich schon“, nuschelte Riku verlegen und kratzte sich am Kopf. „Dir sei verziehen“ lachend stellte Jun ein riesiges Glas Nutella auf den Tisch und setzte sich dann auf einen der freien Stühle, wartete auf den Kaffee, der auch bald daraufhin fertig war.

Schweigend saßen die beiden Musiker essend zusammen, bis es dem pinkhaarigen zu blöd wurde. „Sag mal… Was ist in letzter Zeit los mit dir? Du wirkst traurig und irgendwie nicht wie den Riku den ich so mag“ „Nichts ist los… Mir geht’s nur nicht so gut im Moment… Muss am Wetter liegen“, versuchte er den anderen abzuwimmeln. „Das glaub ich dir nicht. Das Wetter kann doch auch nichts dafür, nur weil es im Moment so grau ist. Du kannst mir ruhig die Wahrheit sagen. Ich erzähl’s nicht weiter, falls du davor Angst haben solltest. So was mach ich nicht“ Einen Augenblick spielte Riku tatsächlich es Jun einfach zu erzählen. Aber wie würde er reagieren? Sicherlich würde er keinen Freudentanz aufführen. Nein, er konnte es niemandem erzählen. Das war sein Geheimnis und es ging auch niemanden etwas an. „Daran liegt es nicht“, erwiderte er zaghaft, sah den anderen nicht mehr an, sondern starrte auf die Brötchenkrümel auf seinem Teller. „Woran denn dann? Bedroht dich wer? Sag schon!“ Der Gitarrist war verdammt neugierig und er wollte unbedingt in Erfahrung bringen, was mit dem Sänger seiner Band loswar, nicht nur weil er so neugierig war, sondern auch, weil sie Freunde waren. „Quatsch…“, murmelte Riku und schüttelte sein kurzes blondes Haar. „Hör auf zu fragen... Okay?“

Es schien wohl ernster zu sein, als er gedacht hatte. //Ich werd’s schon aus ihm herausbekommen//, dachte er und legte das Messer ordentlich auf den Teller. „Und was machen wir jetzt?“, unterbrach der Sänger die Stille, die nun zwischen ihnen herrschte. „Ich dachte, dass wir in die Stadt gehen und da irgendwas machen. Wir können ja auch runter zum Hafen gehen und uns die Schiffe angucken“ „Okay, dann machen wir das“, nickte Riku gleich. Er hatte eigentlich zu gar nichts Lust, aber da Jun mal wusste, was sie machen sollten, war es auch kein Problem einfach zu zustimmen. „Oh…“ Jun hatte das nur so gesagt und gehofft, dass sein Freund vielleicht eine bessere Idee hatte. „Na, dann machen wir das“, lächelnd knuffte er ihm gegen den Oberarm, stand vom Tisch auf und stellte seinen Teller und das Messer in die Spülmaschine. Riku tat es ihm gleich, räumte aber zusätzlich noch die Sachen vom Tisch zurück in den Kühlschrank.

„Gehen wir gleich los?“ Jun musterte den kleineren und schüttelte seinen Kopf. „Na… Wenn du nur in Boxer und T-Shirt rausgehen möchtest, können wir das gerne tun“ Riku wurde leicht rot im Gesicht. „Will ich natürlich nicht“ Es war viel zu kalt für so was und auch so hätte er das niemals getan. So verschwand er dann schnell in seinem Schlafzimmer und kramte in seinem Schrank herum. Was zog er denn jetzt nur an?

Letztendlich entschied er sich doch für ein schwarzes Hemd und eine Jeans, zog die Sachen schnell um und war wieder bei Jun im Flur. „Jetzt können wir los“, lachte der Größere und schlüpfte in seine Schuhe, warf sich auch gleich seine Jacke über. „Jap..“ Riku zog sich auch seine Jacke und seine Schuhe an, band sich noch seinen Schal um und dann verließ er mit seinem Mitmusiker auch schon die Wohnung.
 

Draußen war es schon sehr kalt und Riku schmiegte sich in seinen Schal und die warme Winterjacke. Beide hatten sich Zigaretten angezündet, rauchten schweigend und gingen nebeneinander her. „Glaubst du, dass es bald schneien wird?“, fragend sah der Blonde in den Himmel hinauf und betrachtete die dicke graue Wolkendecke. Auch Jun sah hinauf. „Ich weiß nicht… Vielleicht? Schön wäre es auf jedenfall! Dann können wir ne Schneeballschlacht machen“ Grinsend stupste er seinen Freund an. „Oh ja… Dann machen wir Matoi und Iori fertig!“ Seit Tagen huschte ihm endlich mal wieder ein Grinsen über sein Gesicht bei dem Gedanken, wie sie den anderen Gitarristen und ihren Drummer mit Schnee einseiften. „Woaaaah!“, rief Jun laut aus. „Du kannst ja grinsen, oh mein Gott! Ich hab fast gar nicht mehr gewusst wie das bei dir aussieht“, grinste er und schnippte den Stummel seiner Zigarette weg. „Haha. Wie lustig du heute mal wieder bist“ erwiderte er, schnippte ebenfalls den Zigarettenrest weg und boxte dem Gitarristen in den Oberarm, verdrehte dabei aber die Augen. „Aber… Ist doch wahr. In letzter Zeit sahst du eher so aus, als ob du gleich zu heulen anfangen willst“ „Tu ich das?“ Riku zuckte nur mit den Schultern.

Jeder würde doch so aussehen, wenn er jeden Tag die Liebe seines Lebens sehen müsste und sie nicht haben kann. Das Herzklopfen und die Vorfreude denjenigen zusehen und die Frustration und Trauer denjenigen nicht haben zu können, wechselten bei ihm alle fünf Minuten und brachten seine Gefühle noch mehr durcheinander. „Ja, tust du“, nickte Jun. „Und jetzt auch wieder. Ich frage mich echt, was los ist…“ Er machte sich wirklich Sorgen um den Kleineren. Sie waren immerhin Freunde und da war das einfach nur logisch, dass ihn das interessierte. Klar, Riku konnte ruhig seine Geheimnisse haben, aber wenn es ihm so schlecht zugehen schien, dann war das sicher kein schönes. „Ist doch egal, was mit mir ist“, murmelte der Vocalist und sah auf den Boden. „Ach Kleiner“, freundschaftlich hatte der Gitarrist einen Arm um die Schultern von Riku gelegt und drückte ihn an sich. „Wenn was ist, dann rede doch mit mir, ja? Ich hab immer ein offenes Ohr für dich“ „Mach ich…“ //Oder auch nicht// Riku schob den Arm des anderen von seiner Schulter und verschränkte die Arme vor seiner Brust.
 

Den restlichen Weg bis runter zum Hafen sagte keiner von ihnen ein Wort, eher hingen sie ihren Gedanken nach. Jun überlegte was der Kleinere hatte und Riku dachte an Kisaki.

Nachdem sie angekommen waren, stürzte Jun gleich auf das Geländer zu und freute sich über die großen Fracht- und Passagierschiffe, die hier entlang fuhren. Leicht schmunzelnd betrachtete er die Szenerie. Irgendwie war es süß, dass sich der Pinkhaarige so über Schiffe freute, wie ein kleines Kind. Er setzte sich auf eine Stufe der Steintreppe die zum Geländer führte, griff in seine Jackentasche und holte ein Päckchen Zigaretten raus. Davon zündete er sich auch gleich eine an und teerte den Weg zu seiner Lunge.

Im Sommer war hier immer viel los, Familien, die mit ihren Kindern spazieren gingen oder alte Ehepaare, die sich die Schiffe ansahen und manchmal auch ein junges Pärchen. Wie gerne würde er hier mit Kisaki hergehen und mit ihm die Schiffe betrachten. So langsam geriet er ins fantasieren. Ein romantischer Sonnenuntergang musste natürlich auch sein und sie hielten natürlich Händchen und dann küssten sie sich. Er merkte gar nicht, wie sein Gesicht sich leicht rot verfärbt hatte und diesen seligen Ausdruck angenommen hatte. Als sich Jun wieder zu seinem Freund umdrehte, musste er sich das Lachen verkneifen. Wann hatte er Riku das letzte Mal mit so einem verliebten Gesichtsausdruck gesehen?

“An was denkst du gerade?“, fragte er amüsiert und ließ sich neben ihm nieder, zündete sich ebenfalls eine Kippe an. Erschrocken fuhr der Angesprochene zusammen und wurde noch roter im Gesicht. „An… An ga..gar nix“, stotterte er und ließ vor Schreck sogar seine Fluppe fallen, die sofort ausging. „Nach nix sah das aber nicht aus“, grinsend bot er Riku gleich eine neue an, die dieser auch annahm. „Ich hab wirklich an gar nichts gedacht!“, brummte er nun selbstsicherer. „Was du dir wieder einbildest. Du solltest mal zum Augenarzt gehen oder besser gleich zum Psychodoc, die können dir vielleicht helfen, auch wenn ich es nicht glaube“ „Wer wird denn hier gleich so böse?“, lachend kniff er seinem Sitznachbarn in die Wange. „Du hättest mal dein Gesicht sehen sollen. Du sahst aus, als ob du auf Wolke 7 schweben würdest, wirklich“ „Na und? Dann hab ich das eben getan“, murrend sah er auf das graue Meer hinaus und seufzte leise. Vielleicht sollte er es ihm doch sagen… Vielleicht konnte Jun ihm ja helfen Kisaki zu vergessen, irgendwie…

„Weißt du ich… Mir… Mir liegt da doch etwas na ja… Auf dem Herzen“, begann er einfach, sah kurz hinüber und schloss für einen Moment die Augen. „Erzähl nur“, ermutigte ihn der andere und klopfte ihm auf die Schulter. „Weißt du ich… Also… Ich…“ Es war gar nicht so leicht, wie er gedacht hatte diese drei Worte über seine Lippen zubringen. Riku nahm seinen ganzen Mut zusammen. „Ich liebe Kisaki“
 

Nette Stelle zum Aufhören ne? XD

Ich hoffe, es hat euch gefallen! X3

Bis zum nächsten Mal~

Waru

Unknown Zero Distance

Kapitel 2: Unknown Zero Distance
 

„Kisaki?? Der Kisaki???!“, Jun machte große Augen und bekam vor Staunen seinen Mund nicht mehr zu. „Ja…“, seufzte Riku leise und nickte. „Oder kennst du noch einen der so heißt?“ „Nee… Aber hätte ja sein können, dass du noch jemanden kennst“ Jun kratzte sich am Kopf und sah den anderen etwas mitleidig an. Dass der andere in Kisaki verliebt war, daran hatte er nie im Leben gedacht. Aber eigentlich hätte es ihm klar sein sollen und jetzt wo Riku es ihm gesagt hatte, da erklärte sich einiges wie von selbst. Ja, natürlich, Riku verehrte Kisaki wirklich, aber dass das soweit ging? Immerhin war er ja nicht der einzige bei Undercode der den Labelchef unheimlich toll fand.

Riku zog die Knie an und seufzte leise. „Du verrätst es ihm doch nicht oder?“ „Was?“, fragte Jun, der aus seinen Gedanken gerissen worden war. „Nein, natürlich nicht. So was würde ich niemals tun!“ Das war doch Ehrensache, dass er seine Klappe hielt. „Von mir erfährt er nichts, ich schwöre es bei meiner Gitarristenehre!“, fügte er noch grinsend hinzu. Riku nickte nur dankbar und seufzte noch einmal leise.

„Aber sag mal, wie lange geht das denn nun schon so?“, fragte der pinkhaarige Gitarrist neugierig nach und legte einen Arm um die schmalen Schultern seines Freundes. „Ich weiß nicht… Schon immer? Ich meine… Er ist toll… Und ich…“, stotterte der Blonde nur als Antwort und biss sich auf die Unterlippe. Darüber hatte er noch nie so genau nachgedacht, aber eigentlich mochte er seinen Bandleader schon immer sehr und irgendwann hatte er dann eben gemerkt, dass das mehr als nur reine Bewunderung war. „Das ist echt lange…“, nickte Jun nachdenklich und ließ seinen Arm wieder von Rikus Schulter gleiten.

„Ja… Ich weiß einfach nicht mehr, was ich tun soll. Ihn vergessen geht schlecht. Wir sehen uns doch jeden Tag und sagen kann ich es ihm auch nicht. Er würde das sicher nicht gut finden…“ Und das letzte was der blonde Sänger wollte war aus der Band geschmissen zu werden. Dann hätte er nichts mehr gehabt, denn mit seinen Texten hatte er wenigstens etwas um seine Gefühle niederschreiben zu können. Niemand fragte nachdem wahren Sinn dahinter und das war auch ganz gut so.

Langsam rappelte sich Riku wieder auf, da es doch schon kälter geworden war und erkälten wollte er sich auch nicht. Das war genauso schlecht und jetzt wo er frei hatte, da wollte er nicht krank im Bett liegen müssen. „Lass uns woanders hingehen. Mir ist kalt“ „Ja und wohin wollen wir gehen? In die Stadt vielleicht?“ „Von mir aus. Aber dann bin ich dafür, dass wir uns ein warmes Plätzchen suchen würden“ Die beiden Musiker setzten sich in Bewegung und Jun überlegte, wo sie hingehen könnten. „Wie wär’s mit Starbucks?“, fragte er nach reichlichen Überlegungen grinsend. „Das von dir mal eine gute Idee kommt“, Riku schmunzelte leicht, freute sich aber auf den tollen Kaffee dort. Am besten war immer noch der mit Karamell drin. „Kannste mal sehen wie klug der Gute Jun ist!“

Der pinkhaarige Gitarrist war eben einfach eine Frohnatur, hatte meistens gute Laune und versuchte damit auch immer seine Bandkollegen anzustecken. „Und wegen dem Vergessen… Wieso versuchst du ihn nicht einfach richtig für dich zu gewinnen? Dann brauchst du ihn auch nicht zu vergessen“

Doch er erntete nur einen entsetzten Blick Seitens des Kleineren. „Nein, das geht nicht! Auf keinen Fall! Und wenn.. Er hätte eh nie Zeit für ein Date…“ Die meiste Zeit war der Phantasmagoria Bassist mit arbeiten beschäftigt oder er traf sich mit Jui, dem Sänger der Band Vidoll. Warum auch immer er das andauernd tat… Es ärgerte Riku einfach, dass jemand, der nicht mal in einer Band mit Kisaki spielte so viel Aufmerksamkeit geschenkt bekam.

Riku hatte natürlich schon den Verdacht gehabt, dass die beiden ein Paar waren, immerhin war Jui um einiges hübscher und sicher auch der bessere Sänger.

„Hörst du mir überhaupt zu?“ „Hast du was gesagt?“, fragte der Sänger überrascht und sah verwirrt zu seinem Freund. „Ich hab dich gefragt, warum du ihn nicht einfach fragst. Es kostet ja nichts und es hat auch nichts zu bedeuten, wenn man mit einem Freund etwas unternimmt. Immerhin tun wir das ja auch, oder nicht?“ „Ja, du hast Recht… Und wenn er doch was merkt?“ „Nun sei nicht so pessimistisch!“, wies Jun ihn zurecht, grinste dabei aber leicht. „Ich glaube nicht, dass Kisaki so etwas dahinter vermuten würde. Ihr seit ja Freunde und da denkt man nicht gleich an ein richtiges Date“

Riku kratzte sich verlegen am Kopf und nickte nur. Er hatte eben Angst gehabt, was passieren würde, wenn Kisaki es erfahren würde aber sowie Jun die Sache sah, war sie viel logischer. Seufzend fummelte er dann in seiner Jackentasche rum und holte ein Päckchen mit Zigaretten raus, wovon er sich eine nahm, sie mit seinem Vivienne Westwood Feuerzeug entzündete und einen tiefen Zug nahm. Das tat gut, es beruhigte ihn einwenig.
 

Den restlichen Weg zur nächsten Starbucks-Filiale setzten sie schweigend fort. Riku überlegte ob er Kisaki nicht innerhalb der zwei Wochen nach einem Treffen fragen sollte. So viel hatte dieser sicher nicht zu tun, hoffte er zumindest. Jun hingegen dachte darüber nach, was er wohl an Rikus Stelle tun würde. Er würde alles daran setzten Kisaki und sein Herz für sich zu gewinnen. Und Riku war doch ganz süß, vielleicht schaffte er es ja?

Im Starbucks war es schon wesentlich wärmer und beide Musiker öffneten ihre Jacken, als sie sich an die doch etwas längere Schlange anstellten. Es war zwar erst 12 Uhr, aber in einer so großen Stadt wie Tokyo war anstehen etwas vollkommen Normales. Es wohnten einfach zu viele Menschen auf einem nur sehr begrenzten Territorium. Aber man kam damit klar.

„Ich wünschte es würde schneller vorangehen“, seufzte Riku auf und betrachtete die Decke des immer gleichaussehnden Cafes. Egal welche Filiale man betrat, sie war immer gleich eingerichtet und gleich aufgebaut. Das war in ganz Japan so. Auch bei anderen Restaurantketten war das Gang und Gebe. „Dagegen kannst du auch nichts machen“, grinste Jun und sah Riku an. „Außerdem sind wir dann so länger im Warmen und das ist doch viel besser als Draußen in der Kälte zustehen“ Langsam nickte der Sänger, der gerade wieder in seine Gedankenwelt abgetaucht war. Er dachte immer noch über ein Date mit Kisaki nach…

Erschrocken fuhr er dann zusammen als ihm jemand seine eiskalten Hände auf die Augen gelegt hatte und mit verstellter Stimme fragte, wer er sei. „Rame?“, fragte Riku irritiert nach, denn die Stimme hatte sich schon sehr nach dem Bassisten angehört. Schnell drehte er sich um und sah in das grinsende Gesicht eben jenes Mannes. „Riku-chan~ Du bist sehr klug!“, lachte Rame und grinste dann schelmisch. „Was macht ihr beiden hübschen hier, hm?“, fragte er neugierig nach und sah von dem Sänger zu Jun hinüber. „Wir sind nur ein bisschen in der Stadt unterwegs, mehr nicht“, antwortete Jun auf Rames Frage und grinste ihn an.

Rame, der Vidoll-Bassist, lachte noch einmal auf. „Ja, das sehe ich. Ist echt ein Zufall euch genau hier zu treffen. Ich hoffe, ihr habt nichts dagegen wenn ich euch mal ein bisschen Gesellschaft leiste?“ Riku schüttelte seinen blonden Schopf und sah dann kurz zu Jun.

Eigentlich hatte er mit dem Gitarristen weiter über sein Problem reden wollen, aber vielleicht war Rame auch eine gute Ablenkung vom Thema und vielleicht kam er ja so auch auf andere Gedanken.

„Guut!“ Rame nickte leicht begeistert und stellte sich dann neben die beiden Musiker. „Eigentlich wollte ich mit Jui weggehen, aber der hat ja mal wieder keine Zeit, weil er sich mit Kisaki treffen muss“, murrte er und seufzte dann leise. Er hatte ja nichts dagegen, aber immer sagte Jui ab, wenn Kisaki ihn fragte, selbst wenn man sich schon vor Wochen verabredet hatte. „Wer weiß ob da nicht was läuft“, fügte er noch laut murmelnd hinzu und versuchte auszumachen, wie viele Menschen noch vor ihnen standen.

Kurz entglitten Riku die Gesichtszüge bei Rames Aussage, es schmerzte irgendwie das zu hören und der Gedanke, dass die beiden ein Paar waren, war wirklich nicht abwegig.

Jun hatte Riku aus den Augenwinkeln beobachtet und strich nun kurz über seine Schulter. Das hatte doch nichts zu bedeuten, hoffte er zu mindest.
 

Endlich waren auch sie dran und gemeinsam suchten sie sich dann einen Platz und ließen sich nieder. Der blonde Sänger war nun vollkommen in seinen Gedanken versunken, trank ab und an einen Schluck Kaffee mit Karamell und starrte ansonsten auf die Tischplatte. „Was hat er denn?“, fragte Rame nach einer Weile, in der er sich mit Jun über dies und das unterhalten hatte und Riku keinen einzigen Ton von sich gegeben hatte. „Liebeskummer…“, erwiderte er dann vorsichtig. Jun wollte sich nicht verplappern und Rame war auch nicht so dumm, dass er das nicht doch irgendwie herausbekommen würde. Also war einfach Vorsicht geboten. „Oh… Der Arme“, meinte der Bassist daraufhin und lehnte sich etwas zurück und beobachtete Riku, der gerade leise aufgeseufzt hatte.

„Hm ja, er meint, es sei hoffnungslos, aber er hat es ja noch nicht mal probiert“

„Ganzschön pessimistisch, so hätte ich ihn gar nicht eingeschätzt“, meinte Rame dann doch etwas überrascht. Sonst war Riku ja doch schon fröhlicher.

„Ja, es macht ihn echt fertig… Er war die letzten Wochen über schon so komisch, deswegen wollte ich ihn heute aufmuntern, wo wir mal frei haben“, erklärte der pinkhaarige Gitarrist und nahm einen Schluck aus seinem Kaffeebecher. „Und wer ist der oder diejenige?“ Es war klar, dass Rame diese Frage irgendwann stellen musste. Wer hätte sie aus Neugierde nicht gestellt? „Das darf ich dir leider nicht sagen, hab ich versprochen“ Und an solche Versprechen hielt er sich auch. Es wäre sicher fatal, wenn Rame es vielleicht doch weitertratschen würde und es dann bei Kisaki ankam, bevor Riku ihm seine Gefühle hatte gestehen können.

„Ach schade! Aber dann gib mir wenigstens nen Tipp, dann errate ich es selbst“, grinste Rame leicht und versuchte sich an einem Bettelblick bei Jun. „Mir fällt kein guter ein, außer ein paar, bei denen du es gleich erraten würdest“

„Gut, dann rate ich einfach ins Blaue hinein!“, Rame grinste und überlegte kurz.

„Ist es Iori?“

„Nein…“

„Matoi??“

“Nein, der auch nicht“

„Vielleicht Jui?“

„Nein, es ist nicht Jui“

„Bin ich es vielleicht?“

Jun musste lachen und schüttelte seinen Kopf.

“Nein, du bist es auch nicht“

“Wer anderes von Vidoll? Überhaupt jemand von Undercode?“

„Keiner von Vidoll, aber jemand von Undercode“

„So kommen wir der Sache schon näher! Dann muss ich ja nur alle Namen aufzählen und dann weiß ich es hoffentlich!“

„Wer hat gesagt, dass ich es dir sagen würde, wenn du es erraten hast?“

„Wem willst du was sagen?“, fragte Riku dann zwischen das Zwiegespräch. Er hatte das vorhergehende Gespräch nicht mitbekommen und war nun reichlich verwirrt.

„Ach nichts~“, erwiderte Jun gleich. „Wir haben nur ein Ratespiel gespielt, ne Rame-chan?“ Der Angesprochene nickte daraufhin nur und grinste unschuldig.

„Ach so…“ Kein normaler Mensch hätte das geglaubt, doch Riku war im Moment irgendwie alles egal. „Ich bin mal auf der Toilette..“ Langsam erhob er sich von seinem Platz auf der Sitzbank und bahnte sich durch die Menschen einen Weg zur Toilette.

Seufzend blickte er dort in einen der Spiegel über den drei Waschbecken und sah sich selber an. Was wenn Kisaki doch in Jui verliebt war? Der sah ja auch besser aus als er… Vielleicht mochte Kisaki auch einfach keine dicken Menschen? Prüfend sah sich der blonde Sänger im Spiegel an und legte den Kopf schief. Vielleicht sollte er eine Diät machen? Oder seine Haare färben? Nein… Er mochte sein blondes Haar und wollte das auch behalten, auch wenn sie schon etwas kaputt waren. Irgendwas musste ja an dem befreundeten Sänger sein, dass sich Kisaki an dauernd mit ihm traf. Doch was nur? Was? Er stütze sich mit seinen dünnen Armen auf dem Waschbeckenrand ab und senkte seinen Kopf. Er wusste einfach keine Antwort darauf.

Rame versuchte in der zwischen Zeit immer noch zu erraten in wen Riku da verliebt war, doch aus Jun war einfach nichts herauszubekommen.

Schweigend betrachtete er nun das pinkhaarige Wesen vor sich und dachte nach. Wer konnte es denn noch sein?

„Das ist jetzt mein letzter Versuch...“, brummte Rame und sah Jun herausfordernd an. „Na, dann schieß mal los!“, grinste Jun nur, der hoffte, dass er es jetzt nicht erraten würde.

„Ist es Kisaki-san?“

Kurz zuckte Jun bei dem Klang des Namens zusammen und verfluchte sich im selben Moment, das war verräterisch gewesen und so wie er Rame kannte, hatte dieser nun einfach 1 und 1 zusammengezählt.

„Kisaki? Das war ja irgendwie klar“, Rame lachte auf und sah Jun an. Das kleine gefährliche Aufblitzen in des Vidoll-Leaders Augen war Jun nicht entgangen. Er runzelte seine Stirn, was auch immer Rame hatte, es gefiel ihm wohl nicht, dass Riku etwas für den Phantasmagoria Bassisten empfand. Durch das Klingeln von Rames Handy schreckte der Gitarrist wieder aus seinen Gedanken auf. „Jetzt hat Jui doch plötzlich Zeit für mich..“ Kopf schüttelnd steckte der Kleinere das Handy zurück in seine Jackentasche und stand auf. „Ich denke, ich werde jetzt gehen, also bestell Riku von mir noch ein paar nette Grüße, wenn er endlich mal wieder von der Toilette kommen sollte“ Mit diesen Worten hatte er Jun an sich gedrückt und die Starbucks Filiale verlassen.

Alleine blieb der Pinkhaarige zurück und kratze sich am Kopf. Das war doch echt komisch. Alle standen sie auf Kisaki… Der war ja schon toll, hatte echt viel erreicht und er kannte niemanden bei Undercode, der nicht gerne Musik mit ihm machen würde. Seufzend stand er auf um dann doch mal nach Riku zu sehen. Der war verdächtig lange auf dem Klo geblieben und langsam machte er sich Sorgen um seinen Freund. Er drängte sich durch eine Gruppe von Schulmädchen und betrat die Herrentoilette.

Dort stand Riku immer noch auf die Waschbecken gestützt und starrte sein Spiegelbild an. „Riku?“ Dieser reagierte nicht auf seinen Namen. „Kenji??“ Vorsichtig berührte er Rikus Schulter, dieser drehte sich abrupt um. „Ich hab doch keine Chance bei ihm..“, murmelte er leise und ließ seinen Kopf hängen. „Oh man.. Du hast es doch noch nicht mal versucht…“ „Aber wer will mich schon haben?“ „Da gibt’s sicher ne Menge Menschen“ Leicht verdrehte Jun die Augen und schob Riku wieder aus dem Toilettenvorraum hinaus. „So… Wir trinken jetzt unsere Kaffees aus und dann gehen wir mal bei Iori und Matoi vorbei, vielleicht können die mir ja helfen dich aufzumuntern. Man kann sich das ja mit dir nicht mehr antun“
 

Schweigend leerten sie also ihre Pappbecher mit dem heißen Kaffee und verließen dann ebenfalls Starbucks wie Rame vor einigen Minuten zuvor auch.

Riku hatte das Gefühl, dass es noch kälter geworden war und zog seinen Schal ein Stückchen höher.

Bis zu Iori war es noch ein gutes Stück und Jun versuchte krampfhaft ein Gespräch mit dem Kleineren aufzubauen um ihn vor seinen traurigen Gedanken abzuhalten. Doch so Recht gelang es ihm nicht. Seufzend gab Jun es nach ein paar Minuten auf und sah schweigend in den Himmel hinauf. Er war immer noch grau und in ein paar Tagen würde es sicher schneien, wenn der Himmel so bleiben würde. „Freust du dich auch schon so auf den ersten Schnee dieses Jahr wie ich?“ Fragend sah Riku seinen Bandkollegen an und zuckte mit den Schultern. „Na ja.. Ein bisschen schon, aber nicht so sehr wie du. Du willst ja Matoi doch nur wieder mit Schnee einseifen um aus ihm nen Schneemann zu machen…“ Jun musste lachen. „Oh ja, da hast du recht! Aber er hat doch die perfekte Größe und Form dafür!“ Ein kleines Grinsen huschte über Rikus Gesichtszüge. „Ja, schon… Wir müssten ihn dann nur in diesem Outfit in eine Achterbahn bekommen“

„Gute Idee! Das müssen wir dieses Jahr unbedingt mit ihm machen!“

Ein fieses Funkeln war in Juns Augen getreten. Er konnte es sich nicht nehmen lassen die anderen aus seiner Band immer mal wieder mit ein paar lustigen Streichen zu ärgern. „Ja, Matoi wird sich unheimlich darüber freuen, besonders über die Achterbahn“ Der Drummer hatte Höhenangst und das ließ sich einfach gut ausnutzen. „Denke ich auch, er liebt sie doch!“ Jun lachte weiter und wuschelte durch Rikus blonden Haarschopf. „Wenn ihm das keinen Spaß macht, dann weiß ich auch nicht“, fügte er noch hinzu und grinste wie ein Honigkuchenpferd. „Oh ja, er wird den Spaß seines Lebens haben“, stimmte Riku ihm zu und strich über sein Haar um es wieder platt zubekommen.

Nachdem sie nun noch mehr an ihrem Plan gefeilt hatten, waren sie auch bei Ioris Wohnblock angekommen und Jun drückte energisch auf die Klingel. Die Stimme des zweiten Phantasmagoria Gitarristen meldete sich. „Jaa??“ „Wir sind’s! Äh, also ich und Riku! Mach mal auf“ Prompt ertönte das Summen des Türöffners und Jun schob die Tür auf. Beide Musiker traten ein und liefen zum Fahrstuhl hinüber, der mal wieder defekt war. „Dann müssen wir wohl laufen..“, murmelte Jun und ging weiter zum Treppenaufgang. „Iori sollte umziehen…“ Andauernd war der Fahrstuhl bei ihm defekt und man musste bis in den 7. Stock hochlaufen.

Keuchend und ein paar Minuten später standen sie dann endlich vor dem grinsenden Iori, der sie eintreten ließ. „Matoi ist auch hier, aber der hat nicht so gekeucht, als er hier hochgekommen ist“ „Ja, der hat wahrscheinlich gleich keine Luft mehr bekommen“, entgegnete Jun und zog sich seine Schuhe so wie seine Jacke aus. Riku tat es ihm gleich, verschwand aber sofort im Wohnzimmer, wo er sich zu Matoi auf das Sofa fallen ließ. „Hey, Matoi“, begrüßte er ihn murmelnd und lehnte sich zurück. „Hey“, erwiderte der Drummer den Gruß und betrachtete Riku kurz. „Ich dachte, du wolltest alleine etwas mit Jun machen, hm?“

„Ja, aber ist so kalt Draußen und da wir mehr oder weniger in der Nähe waren, haben wir uns gedacht mal den guten Iori zu besuchen“

„Ahh~ Ja, das hatte ich mir vorhin auch gedacht“, entgegnete Matoi dann und begrüßte nun auch Jun, der gemeinsam mit Iori das Wohnzimmer betreten hatte.

„Und was machen wir nun?“, fragte der zweite Gitarrist in die Runde und sah seine Gäste an. Fast gleichzeitig zuckten die drei anderen mit ihren Schultern. Riku fiel im Moment wirklich nichts ein und Jun wusste schon was, aber das wollte er Matoi nicht antun, vor allem, weil sie dann ja wieder die Treppen hinab mussten, da der Aufzug ja nicht funktionierte. „Ihr seit ja echt toll“, nuschelte der Gastgeber und verdrehte die Augen. „Wenn das so weiter geht, müssen wir trinken und dann Flaschendrehen spielen…“ „Ja, warum auch nicht?!“, Jun war sofort begeistert von der Idee. So konnten sie Riku wenigstens ablenken und im betrunkenen Zustand war doch vieles gleich lustiger! „Dann hol mal deinen Alk raus!“

Iori lachte auf und sah zu Matoi und Riku. „Und ihr wollt auch mitmachen?“ „Warum nicht?“ Matoi war das egal, solange er nichts machen musste, wo er irgendwo hinaufklettern musste, war es ihm recht und der Sänger nickte einfach nur als Antwort.

Also holten Iori und Jun einfach alles Mögliche an Alkohol aus seinem Kühlschrank und dem kleinen Schrank, der Iori als Bar diente.

Nach knapp 2 Flaschen Sake später und etlichen Bieren später, spielten sie auch schon fleißig Flaschendrehen. Matoi hatte natürlich schon etwas wegen seiner Höhenangst machen müssen, was ihm gar nicht gefallen hatte. Iori hatte ihn auf seinen Balkon geschickt und dort hatte sich der Kleinste der Gruppe mit Hilfe der anderen eine Minute lang über die Brüstung lehnen müssen, so dass nur sein Bauch oben auf lag. Die anderen hatten weniger schlimme und gefährliche Sachen machen müssen, hatten aber trotzdem ihr Fett wegbekommen.

Nun war Iori wieder an der Reihe und dieser grübelte angestrengt über eine Frage oder eine Aufgabe nach, die er demjenigen stellen würde, der als nächstes dran war. „Ich hab was!“, jubelte er lallend und grinste breit. „Der, auf den die Flasche zeigt, muss uns sein größtes Geheimnis verraten, egal, wie peinlich das is oder wie dämlich! Ansonsten darf er Matois Fußsohlen ablecken!“ Lachend drehte er die Flasche und alle sahen gespannt zu. ‚Hoffentlich zeigt sie nicht auf mich’, dachte Riku in dem Moment nur, er wollte weder sein Geheimnis verraten, noch wollte er Matois Füße ablecken. Und eine gute Lüge fiel ihm im Moment auch nicht ein…

Irgendwie hatte Riku einfach nur Pech denn die Flasche zeigte wirklich auf ihn und zögernd sah er Iori an, warf dann einen flüchtigen Blick zu Jun, der sein größtes Geheimnis schon kannte und schwieg. „Na? Was’n nu?“, fragte Iori gespannt nach und beugte sich etwas über den Wohnzimmertisch um Riku besser ansehen zu können. „Nichts…“, murmelte dieser daraufhin leise und grinste peinlich berührt. Er wollte es wirklich nicht sagen. Was wenn die anderen ihn dann für komisch hielten? Er war schon froh genug darüber, dass Jun es akzeptierte… „Nichts? Ach komm.. So wie du wieder grinst, hast du wirklich was!“ Auch die anderen beiden sahen nun gespannt zu Riku hinüber. „Und dass du Rilakkuma liebst, das wissen wir schon“, meinte Matoi grinsend und nahm einen Schluck aus seiner Bierflasche. Leise seufzte der Sänger und schlug seine Augen nieder. „Na jaaa.. Da gibt es schon etwas… Aber eigentlich will ich das nicht sagen…“

“Ist das so peinlich?“ Iori klang sichtlich überrascht. „Hey~ Wir sind Freunde und wenn’s dämlich ist, werden wir zwar lachen, aber dich nicht verurteilen oder dir gleich die Freundschaft kündigen.“

Jun und Matoi nickten zustimmend und der pinkhaarige Gitarrist knuffte ihm freundschaftlich in die Schulter. „Wir sind doch auch noch Freunde oder?“ Langsam sah er seine drei Freunde und Bandkollegen wieder an. „Also gut…“ Kurz holte er Luft und schluckte dann noch mal, ehe er wieder zu sprechen begann. „Ich liebe Kisaki… Nicht nur wegen der Musik, sondern so wie man eben jemand anderen liebt…“ Genau wie Jun ein paar Stunden zuvor sahen sie den blonden Vocal an und machten große Augen. Auch schossen ihnen die gleichen Gedanken durch die Köpfe.

„Oh…“, Iori hatte zuerst seine Sprache wieder gefunden und räusperte sich dann. „Wow, ich meine… Damit hätte ich jetzt nicht gerechnet… Ehrlich..“ Matoi nickte und sah seinen befreundeten Mitmusiker etwas traurig an. „Das muss ja hart sein…“ Immerhin sahen sie sich fast jeden Tag und gerade Kisaki und er arbeiteten immer eng zusammen. „Und was machst du nun?“, ergriff der blonde Gitarrist wieder das Wort und legte seinen Kopf schief. „Nichts? Was soll ich schon machen? Er steht doch sicher nicht auf mich…“

„Schon klar… Aber ich meine… Du kannst doch mal versuchen ihn für dich zu gewinnen oder?“

„Ja, das hab ich ihm auch schon gesagt gehabt, aber er will nicht hören~“, brummte Jun und sah Riku nun an. Er war also nicht der Einzige, der so dachte und es war doch wirklich nichts dabei es zu probieren!

„Du wusstest das schon?“ Nun war Iori noch überraschter als zuvor.

„Ja, er hatte es mir vorhin verraten“

„Hmm..“

Schweigen breitete sich über die kleine Gruppe, bis Iori sie dann doch wieder unterbrach.

„Warum verabredest du dich nicht einfach so mit ihm?“

„Ich… Ich weiß nicht…“ Rikus Stimme war leise und er kratzte sich am Kopf.

„Ja, hör auf uns!“ Das gleiche hatte ihn Jun ja auch schon gefragt.

„Ich meine, es kann nicht schlimm werden. Ihr geht ein Bier trinken und unterhaltet euch oder einen Kaffee, ist ja egal, aber er wird doch nicht gleich an ein Date denken“, meinte Matoi dann zu dem Thema und stupste Riku mit seinem Finger in die Wange. „Am besten du rufst ihn gleich an.“

“Genau, ruf ihn gleich an!“, stimmten auch die anderen beiden gleich zu.

„Aber… Nein, kann ich nicht… Er ist doch sicher noch mit Jui beschäftigt“, nuschelte Riku und rieb sich über die Wange.

“Nein, ist er nicht mehr. Vorhin als wir noch bei Starbucks waren, hat Jui Rame ne SMS geschrieben, dass er jetzt doch Zeit für ihn hat.“ Jun hatte ganz vergessen es dem Blondschopf zu sagen. Aber besser zu spät als nie.

„Wirklich?“, fragte dieser dann ungläubig nach und runzelte etwas seine Stirn dabei.

„Ja, wirklich, nun ruf Kisaki endlich an“

Iori war in der Zeit aufgestanden und hatte sich Rikus Handy aus dessen Jackentasche geschnappt und hielt es ihm nun unter die Nase. Unsicher griff Riku danach und schluckte.

„Und was soll ich ihn da fragen?“

„Stell dich doch nicht so blöd an!“, entnervt rollte Jun mit den Augen. „Ist doch ganz einfach! Zuerst fragst du ihn ob er mit dir in nächster Zeit mal wieder weggehen möchte und wenn er ja sagt, schlägst du ihm ein Datum vor, zum Bespiel übermorgen oder so und dann wird er dir schon sagen ob das klappt oder nicht“, erklärte der Gitarrist geduldiger und seufzte leise. Was für eine schwere Geburt!

„Was ist, wenn er keine Lust hat?“

„Man, dann sag ihm, dass du mit ihm ein paar Texte besprechen willst, die du geschrieben hast und dass das ganz dringend ist. Da wird er schon zustimmen“, warf der andere Gitarrist schnell ein, bevor Riku endgültig aufgeben konnte.

„Na.. Na gut…“, stotterte Riku leise und wählte dann Kisakis Nummer an.

Wieder schweigend sahen ihn die anderen mit Spannung an. Alle wollten wissen, ob es klappte oder nicht.

Rikus Herz schlug wie wild gegen seinen Brustkorb und er hatte die Befürchtung, dass er keinen Ton herausbringen würde, wenn sich Kisaki an der anderen Seite melden würde. Nach dreimal Tuten nahm dann auch endlich jemand ab. „Hallo?“, meldete sich eine Stimme auf der anderen Seite der Leitung.
 

Nyahahahaha!!!

Ich bin so bööööse~

An der Stelle musste ich einfach aufhören! XD

Ich will euch ja nicht die Spannung nehmen oder so.

(Ist das nicht nett von mir? XD)

Und entschuldigt, dass das so lange gedauert hat…

Und dass das Kapitel hm... Wie soll man sagen irgendwie na ja, nicht soo toll geworden ist, aus meiner Sicht...

Der Schluss gefällt mir persönlich am besten. XD

Ich hatte wirklich keine Lust weiter zuschreiben und dann kamen ja auch meine Abiturprüfungen dazwischen.

Aber auf das nächste Kapitel müsst ihr dann nicht so lange warten, versprochen!

Bis dann!

WARU
 

PS.

Jaa...

Und letztens ist mir aufgefallen, dass die meisten von denen in Osaka leben... |D

Na ja...

Ist ja nur ne FF und ich hoffe, ihr sehr darüber hinweg~ XD

Never Rebillion

Kapitel 3 – Never Rebillion
 

Erst einmal tut es mir leid, dass ich mal wieder echt lange dafür gebraucht habe…

Ich hatte keine wirkliche Lust überhaupt irgendeine FF weiter zu schreiben…

Ich bin irgendwie nicht so direkt weitergekommen. Na aber.. Da mir ein passendes Ende eingefallen ist, denke ich, werde ich sie auch endlich zu Ende schreiben.

Und nun viel Spaß beim Weiterlesen!
 

„Kisaki am Apparat“ Hart schluckte der Sänger, als sich Kisakis Stimme an der anderen Seite der Leitung meldete. Was sollte er jetzt sagen? Sichtlich entgeistert starte Riku die Wand vor sich an und brachte einfach keinen Ton heraus, sein Verstand hatte ausgesetzt und ihm viel nichts ein, was er dem anderen hätte sagen sollen, nicht mal ein einfaches Hallo zur Erwiderung des Grußes.

„Ja, hallo? Wer ist denn da nun?“, fragte die andere Stimme noch einmal, nur etwas schärfer, so als erwartete sie, das gleich jemand sagen würde: „Ich suche eine Lassmirranda Dennsiewillja!“

Kurz schüttelte der blonde Mann sich und hatte endlich seine Fassung wieder errungen. „I… Ich bin’s.. Riku…“, stotterte er leise und biss sich auf die Unterlippe. Er war gerade wirklich sehr nervös und wie er es sich gedacht hatte, brachte er ja wirklich kaum einen Ton heraus.

„Was gibt es denn?“, fragte Kisaki doch mit leichter Überraschung weiter, da er sicherlich nicht damit gerechnet hatte, dass ihn der Sänger seiner Band an einem ihrer freien Tage anrufen würde.

„Ja, also.. Ich.. Äh.. Ja… Was ich wollte… Ähm…“, stotterte Riku weiter, bei dem sich schon ein Schweißtropfen an der Schläfe gebildet hatte. Im gleichen Moment wie sich die kleine Schweißperle einen Weg seine Stirn hinabwagte, fummelte er wie ein Wahnsinniger am Saum seines Shirts herum. Hilfe suchend drehte er sich zu seinen Freunden um, die ihn alle nur aufmunternd anlächelten und ihm so vermitteln wollten, dass er das packen würde.

Kisaki würde ihm sicher nicht den Kopf abreißen, nur weil er ihn anrief. Noch einmal schluckte er, atmete dann tief durch und gab sich schließlich einen Ruck. „Ich wollte dich fragen, ob du irgendwann mal wieder Zeit hast um dich mit mir zu verabreden“, sagte er mit mehr Festigkeit in der Stimme, so als ob er vorhin nicht ein einziges Wort gestottert hätte.

Ein kurzes Schweigen folgte, bei dem nichts weiter auf der anderen Seite zu hören war als das Rascheln von durchsuchtem Papier, Riku hatte so lange seinen Atem angehalten. „Ja, warte einen Moment. Ich muss etwas in meinem Terminkalender nachsehen“

Sein Herz machte einen kleinen Hüpfer bei Kisakis Worten und ein kleines Grinsen stahl sich auf sein Gesicht. ‚Wow’, schoss es ihm durch den Kopf. Er wollte sich tatsächlich mit ihm verabreden! War das denn zu fassen? Und so schwer war es ja dann doch nicht gewesen, wie es sich Riku vorgestellt hatte. Eigentlich war es auch recht dumm, immerhin hatte er es ja früher auch geschafft, als er sich seiner Gefühle noch nicht so sicher gewesen war und sie eher als eine Schwärmerei für den anderen abgetan hatte, da der in den Augen vieler Leute, ein toller und begnadeter Musiker war und sollte es auch für ihn sein.

Seufzend wartete er nun darauf, dass Kisaki etwas sagen würde zu seinem Vorschlag und betete dafür, dass der andere wirklich Zeit hatte.

„Ja, also, wenn du willst können wir uns gerne am Mittwoch verabreden. Was wollen wir überhaupt machen?“

„Ja, Mittwoch passt perfekt!“, antwortete Riku auch so gleich auf Kisakis Vorschlag, wobei sein Grinsen noch einen Ticken breiter wurde, hätte sich aber im nächsten Augenblick gerne selber gegen seine Stirn geschlagen. Er hatte sich überhaupt noch nicht überlegt, was er mit dem Bassisten und Labelchef unternehmen sollte… Immerhin war er ja immer von einer Abfuhr ausgegangen.

„Ich ähm…“ Ein großer Kloß hatte sich in seinem Hals gebildet und sein Herz war in seine Hose gerutscht, denn je mehr er darüber nachdachte, desto mehr Schwachsinn fiel ihm ein, den Kisaki garantiert nicht mitmachen würde.

„Ja?“, gespannt wartete der andere auf einen Plan für den kommenden Mittwoch.

„Ja… Wie wär’s, wenn wir Kaffee trinken gehen?“ Einglück war ihm dann doch noch etwas eingefallen, es war nichts besonderes, aber auch nichts Auffälliges. Sie hatten das schon öfter gemacht. „Und danach könnten wir ja auch was Trinken gehen, wenn du möchtest“ Hoffentlich hielt ihn Kisaki jetzt nicht für einen Schwachmaten, denn so wie er sich gerade hier am Telefon aufgeführt hatte, wäre das kein Wunder gewesen.

„Sicher, warum nicht“, antwortete Kisaki auf den Vorschlag. „Aber wir könnten ja auch Essen gehen und danach etwas trinken gehen“

„Oh, ja klar“ Riku freute sich schon. Essen gehen... Das hörte sich schon so nach Date an. Sein Herz machte einen kleinen Hüpfer und er freute sich schon auf den kommenden Mittwoch. Ob er es so lange aushalten würde ohne vor Vorfreude zu sterben?

„Wo wollen wir denn Essen gehen?“, fügte er seiner Zustimmung noch hinzu und wartete darauf, dass Kisaki sich dazu äußern würde.

„Lass uns zu dem Italiener in der Nähe vom Büro gehen“

„Gute Idee. Wir können uns ja um 18 Uhr dort treffen“

„Ja, bis Mittwoch dann“

Und schon hatte der Bandleader aufgelegt und Riku hielt immer noch grinsend sein Handy an sein Ohr. Die anderen drei, die dem Gespräch gelauscht hatten, freuten sich für Riku.

„Na, hat doch geklappt“, sagte Jun freudig, pattete seinem Freund die Schulter und nahm ihm das Handy aus der Hand. Erst jetzt erwachte Riku wieder aus seiner Art Trance und starrte Jun entsetzt an. „Ja.. aber Oh Gott.. Wenn, wenn er es bemerkt?? Und was ziehe ich an? Ich hab gar keinen Plan“ Der Sänger klang verzweifelt und sah die anderen mit einem entmutigten Blick an.

„Also.. Das mit dem Outfit hat noch bis Mittwoch Zeit“, warf Iori ein, bevor sich Riku noch mehr seinen Kopf darüber zerbrach. „Und bemerken.. Ich denke nicht, dass er es bemerkt, weil er das sicher nicht vermutet. Also mach dir keinen Kopf“

Die drei Musiker lächelten Riku an und dieser ließ sich seufzend auf das Sofa fallen. Hoffentlich ging das nicht in die Hose... Er hatte einfach Angst davor, dass Kisaki ihn wirklich aus der Band werfen würde für seine Gefühle. Langsam schloss er seine Augen und strich sich durch sein Haar.

„Hey komm, freu dich gefälligst wieder darüber!“, befahl Jun nun grinsend und stupste seinem Freund gegen die Schulter. „Ich meine, du hattest Angst, dass er sich nicht mit dir treffen willl, aber er wird es doch tun. Auch wenn es von ihm aus eher freundschaftlich ist. Aber es ist ein Anfang. Irgendwo fängt jede Liebesgeschichte mal oder etwa nicht?“ Fragend blickte er Matoi und Iori an, die nur nickten. „Ja, da muss ich Jun recht geben. Es ist ein Anfang. Also mach das Beste daraus“

Das Beste... Der Sänger seufzte leise und zog seine Beine an. Was war das Beste? War das Beste nun, dass er Anspielungen machte oder war es besser sich normal zu verhalten? Sicher, er musste sich um den anderen mehr bemühen. Das war ihm schon klar. Immerhin wollte er nicht gegen Jui verlieren, falls dieser auch etwas für den Undercodeboss empfinden sollte. Vielleicht sollte er es auch einfach auf sich zukommen lassen.
 

Es war Mittwoch Nachmittag, 16 Uhr um genau zu sein und Riku hatte noch eine ganze Stunde um sich fertig zu machen ehe er los musste. Er brauchte zwar nur eine halbe Stunde mit der Bahn zu dem italienischen Restaurant, aber er wusste, dass er es niemals so lange bei sich zu Hause aushalten würde.

Er warf einen prüfenden Blick in den Spiegel und betrachtete seinen Oberkörper und seine Tattoos auf den Oberarmen. Dann betrachtete er seine Haare. Sollte er sie aufstylen? 'Nee, lieber nicht. Das würde Kisaki sicher seltsam finden', dachte er. Warum sollte er auch? Sie hatten ja keinen Auftritt, ein Photoshooting oder ähnliches. Außerdem machten das ja eh immer ihre Stylisten.

Er entfernte das Handtuch um seine Hüften und schlüpfte dann in die schon bereit gelegten Sachen. Er trug sein Lieblings Vivienne Westwood T-Shirt, eine einfache Jeans und natürlich Schmuck. Er sah aus wie immer. Aber es war ja auch nur eine Verabredung unter Freunden, zumindest war es sicher für den Bassisten so. Der Sänger seufzte kurz auf, putzte seine Zähne mit einer Rilakkumazahnbürste und legte Parfüm auf. Let it Rock, ebenfalls von Vivienne Westwood. Nachdem er damit fertig war, verzog er sich in sein Wohnzimmer, setzte sich auf sein Sofa und fing an an dem braunen Plüschtierhund zu fummeln.

Er musste sich irgendwie ablenken. Aber wie nur? Riku stand auf und ging in sein Schlafzimmer hinüber. Dort sah er auf seinen Balkon, wo seine Balkonkatzen saßen und den leeren Napf anstarrten. Eigentlich war der ja immer voll, aber die letzten Tage hatte er vergessen diesen aufzufüllen. „Ich hol euch was!“, sagte er an die Katzen gewandt und verschwand in seiner Küche. In einem seiner Küchenschränke bewahrte er Katzentrockenfutter auf und mit diesem bewaffnet betrat er seinen Balkon. Schnurrend und um seine Beine schleichend begrüßten ihn die drei Katzen. Die eine war schwarz, die andere schwarz und weiß und die letzte war braun getigert. „Ja, das freut euch, ne?“, fragte er leicht lächelnd, füllte den blauen Napf mit einer Menge von dem Katzenfutter auf und hockte sich schließlich zu ihnen.

Nachdenklich sah er den Katzen zu, wie sie sich über das Futter hermachten. „Was mache ich nur, wenn er es errät? Soll ich zu meinen Gefühlen stehen?“, fragte er an die getigerte Katze gewandt. Diese ließ von ihrem Futter ab, sah Riku mit ihren gelben Augen an und maunzte zur Antwort. „Leider verstehe ich kein Wort“ Riku lächelte traurig, erhob sich aus der Hocke und brachte das Futter weg, nachdem er die Balkontür geschlossen hatte.

Es war immer noch so viel Zeit übrig und er entschloss sich dazu sich an seinen Laptop zu setzen. Doch vorher machte er noch ein Foto von seinen Balkonkatzen um dieses gleich in einem Blogeintrag auf Ameba zu posten. Nachdem er noch einen kleinen Text zu dem Foto geschrieben hatte und es auch online war, fing er an die Blogeinträge von seinen Freunden zu lesen. Doch nachdem er nichts interessantes gefunden hatte, schaltete er den tragbaren Computer aus und seufzte laut. Es sollte endlich Zeit sein um losgehen zu können, aber gleichzeitig wünschte er sich das auch nicht. „Argh“, machte er laut, stand von seinem Knieschreibtisch auf und ging in seinen Flur.

Dort zog er sich seine Stiefel an, zog die Winterjacke über, griff sich seine Tasche und verließ seine Vierwände. Während er auf den Fahrstuhl zuging, suchte er aus seiner Tasche seinen iPod und hörte, als er ihn schließlich gefunden hatte, Musik.

Abwesend betrachtete er sein Spiegelbild im Fahrstuhl während dieser nach unten fuhr und er der Musik von Kuroyume lauschte. Nur langsam ging er in Richtung Bahnhof. Er hatte Zeit und so schnell wollte er auch nicht da sein.

In der Bahn ließ er sich zerquetschen und war froh nachdem er sie nach einer halben Stunde wieder verlassen konnte.

Vor dem Restaurant sah er auf sein Handy. 17:30 Uhr verkündete dieses und er ließ es in seine Jackentasche gleiten. Jetzt musste er nur noch auf Kisaki warten. Telefoniert hatten sie nicht weiter. Es war ja alles so weit klar und getraut hatte sich Riku auch nicht wirklich. Die letzten Tage hatte er mit Jun verbracht, der ihn abgelenkt hatte mit Zocken. Auch waren sie nochmal bei Iori gewesen und hatten bei dem einen DVD-Abend gemacht

Erst jetzt fiel dem Blondschopf auf, wie kalt es heute wieder war. Um sich etwas vor der Kälte zu schützen, zog er seine Schultern an und blickte in die Richtung, aus der er Kisaki vermutete. In der Richtung lag auch das Undercodebüro, also musste er folglich von da kommen.

Immer noch Musik hörend wartete er also und wartete. Immer wieder sah er auf sein Handy. 17:35 Uhr, 17:45 Uhr, 17:56 Uhr, 18:19 Uhr. Er war schon richtig durch gefroren und so entschloss sich Riku dazu schon mal in den Italiener zu gehen. Er ließ sich von einer der Kellnerinnen an einen Tisch für zwei führen und schrieb Kisaki eine SMS. „Ich bin schon mal reingegangen. (o´ω`o) Ist so kalt. (+_+)“ Anschließend brachte er seine Jacke zur Garderobe und setzte sich wieder auf seinen Platz. Eine andere Kellnerinnen hatte ihm schon eine Karte gebracht und Riku fing an in dieser zu blättern. Immer wieder sah er zu der Tür hinüber und wartete auf den Bassisten.

Er hatte sich schon mal etwas Wein bestellt und sah alle 5 Minuten auf sein Handy. Es war jetzt kurz vor 19 Uhr und der Bassist hatte ihm noch nicht mal auf die SMS geantwortet. Hatte er ihn etwa vergessen? Traurig seufzend steckte er sein Handy wieder weg und da er nicht nur mit einem Glas Wein hier sitzen wollte, bestellte er sich schließlich etwas zu Essen. Einen Teller mit Spaghetti Pollo und einen kleinen Salat.

Selbst als das Essen schon da war, hatte sich Kisaki noch immer nicht gemeldet und Riku stocherte etwas lustlos in seiner Portion herum. Der andere hatte wohl die Zeit vergessen beim Arbeiten, schließlich hatte er als Labelchef immer viel zu tun, wollte sich Riku zumindest einreden und verdrängte den Gedanken daran, dass der andere ihn wohl einfach vergessen hatte.

Nachdem dritten Glas Wein und einem Tiramisu später, stand Riku auf. Es war immerhin schon 20 Uhr und er wollte endlich nach Hause fahren.

Es war irgendwie enttäuschend gewesen. Kisaki hätte sich doch melden können. Betrübt saß er in der Bahn nach Hause und starrte aus dem Fenster. Morgen würde Jun ihn sicher nachdem Treffen ausfragen und ihn durchlöchern. Aber zu erzählen gab es nicht viel, außer dass er umsonst gewartet hatte. Und irgendwie war ihm auch nach heulen zu Mute. Er senkte seinen Kopf und betrachtete seine Knie. Vielleicht meldete Kisaki sich ja Morgen auch bei ihm um sich zu entschuldigen. Zumindest hoffte Riku das, dann konnten sie ein neues Treffen ausmachen. 'Wenigstens war das Essen gut gewesen', dachte er ironisch und legte seinen Kopf in den Nacken, Auf der Gepäckablage über ihm entdeckte er eine alte Zeitung. Diese holte er sich und versuchte sich einfach mit Lesen die schlechten Gedanken vom Leib zu halten. Es half ein bisschen, auch wenn es nicht sonderlich viel zu lesen gab. Aber er versuchte einfach das Kreuzworträtsel zu lösen, was der Vorbesitzer angefangen hatte. Es gab schon ein paar knifflige Fragen.

Als er nach einer halben Stunde an seinem Zielbahnhof angekommen war, warf er die Tageszeitung, während des Verlassens des Bahnsteiges, in den Müll. Vor dem Bahnhofsgebäude entschied er sich noch einmal in den 7-Eleven zugehen um sich noch etwas Süßes zu kaufen. In dem Conbini entschied er sich für eine Tafel Schokolade, eine Packung Chips mit Tandori Chickengeschmack, Kaffee Latte im Becher und zwei Puddings mit Karamell und Vanillesauce.

Vor dem Conbini zündete er sich eine Zigarette an und machte sich rauchend auf den Weg nach Hause. Es hatte angefangen zu schneien und der erste Schnee viel sanft vom Himmel hinab auf die Erde, wo die kleinen Flocken sofort zu schmelzen begannnen. Es war noch viel zu warm, so dass der Schnee nicht hatte liegen bleiben können.

In der Wohnung war es still und irgendwie fühlte ses sich so an, als ob hier die Zeit stehen geblieben war. Bis vor ein paar Stunden war Riku noch aufgeregt gewesen und hatte sich auf das Essen mit Kisaki gefreut. Doch jetzt war seine Stimmung zwischen traurig, enttäuscht, verletzt und verzweifelt.

Langsam zog Riku seine Winterjacke und seine Stiefel aus, legte alles ab und brachte seine Einkäufe in die Küche. Er verstaute den Pudding sowie den Kaffee Latte im Kühlschrank. Danach führte ihn sein Weg in sein Schlafzimmer. Er sah zu seinem Balkon hinüber, der verlassen war. Die Balkonkatzen hatten noch nicht alles aufgefuttert und waren wohl vor der nächtlichen Kälte irgendwohin geflohen wo sie es wärmer hatten als auf dem Balkon. Seufzend setzte er sich noch einmal vor seinen Laptop, schaltete diesen an und las wieder einmal ein paar Blogeinträge. Er konnte jetzt noch nicht schlafen gehen. Jetzt, da er wieder daheim war in seiner eigenen Wohnung fragte er sich ständig warum ihn der Bassist versetzt hatte und sich nicht einmal gemeldet hatte.

Zuerst klickte er auf den Blog von Kisaki, aber der letzte Eintrag war von heute Mittag gewesen. Dann öffnete er in einem neuen Tab Juis Blog um dort ein bisschen rumzuschnüffeln. Nicht immer postete Kisaki davon, wenn er sich mit jemandem traf und Riku wollte einfach wissen, ob die beiden sich die letzten Tage über gesehen hatten. Der letzte Eintrag des Vidoll Sängers war von heute Abend 19:30 Uhr

Riku fing also an zu lesen. „Hey, heute habe ich mich mal wieder mit Kisaki-san getroffen bei einem guten Glas Wein.“ Es folgte ein dunkles Foto von den beiden mit Weingläsern in der Hand. Riku schloss mit einem lauten Knall seinen Laptop. Tränen stiegen ihm in die Augen und er schniefte leise. Nein, nicht jetzt, nicht jetzt heulen. Ein kleiner Schluchzer entfuhr ihm und er vergrub sein Gesicht in seinen Händen. Toll, mit Jui konnte sich Kisaki ja anscheinend immer treffen, aber nicht mit ihm? Warum? Was hatte der andere, was er nicht hatte?

Riku stand leicht taumelnd auf und ließ sich auf seinen Futon fallen, wo er einen seiner Rilakkumas in den Arm nahm, diesen an sich drückte und sein Gesicht an ihn schmiegte, während still seine Tränen weiter flossen.

Kisaki hatte ihn nicht nur vergessen, er hatte sich auch noch mit jemand anderem getroffen. Er hätte schon eher Verständnis dafür gehabt, wenn er gearbeitet hätte. Aber so?

Weinend rollte er sich zusammen. Er spürte die Eifersucht in sich wüten und auch das Unverständnis. Warum konnte er ihm nicht auch so viel Aufmerksamkeit widmen wie dem anderen Sänger auch?
 

Soo.. Ha, ich suche mir immer gute Stellen aus um mit dem Schreiben aufzuhören. Hehe, das mache ich natürlich nicht mit Absicht, niemals nie nein. Na egal.

Ich frage mich, ob das hier jetzt überhaupt jemand liest... Ich bin so langsam und dann wollte ich eigentlich nicht mehr weiterchreiben, aber ich mache es jetzt doch. So! XP
 

Bis zum nächsten Mal~

Waru



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Kommentare zu dieser Fanfic (8)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  ChiChii
2012-05-16T14:58:45+00:00 16.05.2012 16:58
Hab die Geschichte gerade gefunden
Zwar nicht mein Lieblingspair aber trotzdem toll~

Riku tut mir so Leid >o<
Jun muss ihn ganz dolle aufmuntern!!!

Und schreib ja weiter!!!
Ich will wissen, wie das ganze weitergeht!
Von:  Akikou_Tsukishima
2012-05-10T15:38:26+00:00 10.05.2012 17:38
Wage es dir aufzuhören ich kann mit den beiden bands zwar nicht viel anfangen aber die story ist gut und ich will mehr...
Von: abgemeldet
2010-08-30T19:29:17+00:00 30.08.2010 21:29
Du bist voll gemein zu Matoi Q____Q
Aber er passt einfach zu gut in die Rolle des Opfers XDDD
*luv*

Sehr schöne FF, und ich hoffe, dass ich mich schon bald an dem nächsten Kapitel erfreuen kann <3
Von:  SuicideCircus
2010-06-30T13:04:01+00:00 30.06.2010 15:04
Sehr gut **
Ich mag die FF... bist zwar wie immer ein bisschen böse aber des kennt man ja von dir xD

Bin echt gespannt wie es weiter geht.. und das du immer an den spannensten Stellen abbrichst finde ich auch nicht schlimm.. hat man was worauf man sich freuen kann xD

Kriegstn platz auf meiner favo Liste <33
Von: abgemeldet
2010-06-30T08:17:15+00:00 30.06.2010 10:17
Oh wow
Riku ist mutig ich hätte es auch gesat
>___< bääh fußsohlen ablecken bäääh
naja ich fand es eigentlich super, es hat wirklich zimlich lange gedauert aber ist ja nicht schlimm wenn mn gedüldig ist.

Ja du bist echt böse einfach an der stelle auf zuhören, jetzt musst du einfach schnell weiter machen, sonst bin ich traurig immer an den besten stellen. Ich hoffe die werden sich treffen ich hoffe es, naja auser die betrinken sich un kisaki schleppt ihn ab xDD
das will ich natürlich nicht wäre aber irgendwie lustig xD
Von: abgemeldet
2010-06-14T18:33:07+00:00 14.06.2010 20:33
wie kannst du nur an der stelle Q_________________Q
abers bitte schreib weiter, bitte schreib weiter
*umherhüpft*
schreib weiter, biittee~
Von:  TogeHaru
2010-05-08T18:20:04+00:00 08.05.2010 20:20
du bist ja so gemein
einfach an der stelle aufzuhören ;_;
schreib weiter
Von: abgemeldet
2009-09-23T14:52:43+00:00 23.09.2009 16:52
Kling interessant, bin gespannt wie es weiter geht <3 Schreib schnell weiter x3


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