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I want you to want me

Oliver Wood & Katie Bell
von

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The early bird catches the worm

4. Kapitel – The early bird catchest he worm
 

Unbewusst ballte sich Olivers rechte Hand zu einer Faust, sodass der Knöchel schon weiß hervortrat. Er hatte sie mit dieser idiotischen Situation verletzt.

"Ich, ... nein ..." Er hielt inne. Am Besten er hielt jetzt einfach seinen Mund, bevor er noch alles schlimmer machte. Bei Merlin; ... wieso nur?

"In Ordnung. Gute Nacht", meinte er noch leise und war im Begriff sich seinen Pergamenten zuzuwenden, als Katie noch mal stehen blieb.

Er drehte seinen Kopf in ihre Richtung und öffnete den Mund - wollte etwas erwidern. Jedoch schluckte er den Satz rasch wieder herunter. Daran musste sie ihn jetzt wirklich nicht erinnern! Außerdem nannte er sie eher automatisch beim Nachnamen. Das hatte er sich beim Quidditch-Training so angewöhnt, ... zudem sie sich da auch an ihre eigene Nase fassen konnte. Katie nannte ihn auch laufend 'Wood' oder gab ihm dämliche Spitznamen. Sie war in dem Punkt nicht besser.

Resigniert seufzend entschloss sich Wood sich nun den neuen Spielzügen zu widmen. Es hatte doch keinen Sinn, wenn er sich jetzt noch den ganzen Abend den Kopf darüber zerbrach.

Oliver wusste nicht, wie lange er da eigentlich gesessen hatte. Aber als das Kamin-Feuer plötzlich erlosch, warf er einen prüfenden Blick auf seine Armbanduhr. Es war kurz nach eins!

Rasch sammelte er seinen Kram zusammen und eilte hoch in den Jungenschlafsaal der Siebtklässler. Dort schliefen natürlich schon alle und auf Zehenspitzen ging er lautlos zu seinem Himmelbett.

Eine viertel Stunde später schlief er ...

~~~

Der nächste Morgen begann für Oliver früh. Sehr früh! Ein Blick auf die Uhr sagte ihm, dass es kurz nach fünf war. Gähnend schälte sich der Hüter aus dem Bett, fuhr sich beim Gang ins Badezimmer kurz durch sein unordentliches Haar. Er hatte die Nacht kaum schlafen können. Sein schlechtes Gewissen hatte ihn nicht loslassen wollen. Noch immer spukte der Kuss mit Bell durch seinen Kopf.

NEIN! Jetzt war Zeit um an andere Dinge zu denken. Er musste sein Team aus dem Bett schmeißen.

Zwanzig Minuten später hatte Wood seine alltägliche Morgenhygiene abgeschlossen, war in seine Schuluniform geschlüpft, hatte seinen Zauberstab gezückt und befand sich nun unmittelbar der Treppe gegenüber, die in den Mädchenschlafsaal hinaufführte. Vorher jedoch hatte er noch die Weasley-Zwillinge aus dem Bett gejagt, die ihm die unschönsten Schimpfwörter an dem Kopf geworfen hatten, da Wood ihnen kurzerhand eine eiskalte Dusche verpasst hatte. Jetzt galt es nur noch die Mädels zu wecken.

Es gab einen ganz einfachen Trick, um zu verhindern, dass sich die Treppe in eine Rutsche verwandelte und zwar: Oliver tippte mit seinem Zauberstab kurz gegen die dritte Stufe und murmelte den passenden Zauberspruch dazu. Wie gut, dass Professor McGonagall ihm so sehr vertraute.

Nun konnte er ohne Probleme die Stufen erklimmen und steuerte zu aller erst einmal den Schlafsaal der Viertklässlerinnen an. Bevor er jedoch die Tür öffnete, atmete Oliver noch einmal tief ein. Er begab sich geradewegs in die Höhle der Löwinnen.

Der Schotte war jetzt das dritte Mal hier und das erste Mal hatte ihm Leanne vor Überraschung einen Schockzauber verpasst. Das zweite Mal war sie gnädiger gewesen und hatte ihn nur angeschrieen. Oliver hatte sie ignoriert und war zu Katies Bett gestampft, ... wie auch jetzt!

Er riss die Vorhänge des Himmelbetts auf und öffnete seinen Mund: "Bell, raus aus den Fendern! Und Angetreten! Es geht raus aufs Quidditch-Feld", verkündete er in einer lautstarken Tonlage und hörte die ersten Mädchen fluchen.

"Wood!", fauchte Leanne im Nachbarbett gereizt - Oliver ignorierte sie.
 

Auch Katie brauchte lange, um endlich einschlafen zu können. Um nicht nachdenken zu müssen, lauschte sie den Gesprächen von Leanne und Caroline, in denen es hauptsächlich um Roger Davies ging und darum, wen er denn in der Besenkammer beim letzten Quidditchspiel geküsst habe.

Das Thema war nicht unbedingt gut, um das Geschehene zu verdrängen, aber immerhin ging es nicht um Oliver.

Dieser war nämlich normalerweise das Objekt der Begierde bei ihren Zimmergenossinnen.

Als dann auch noch Shirley dazukam, die um zwölf erzählte, Oliver würde immer noch im Gemeinschaftsraum sitzen, verdrehte Katie seufzend die Augen und drehte sich auf die andere Seite, um dann ein paar Stunden später endlich einzuschlafen.

In ihren Träumen saß sie auf einem knarrenden und quietschenden Stuhl in einem stickigen Klassenzimmer, während Professor Snape sie in Astronomie ausfragte. Als sie flüchten wollte, musste sie feststellen, dass Pucey und Flint vor der Tür standen und hämisch gackerten. Der Traum endete damit, dass sie aus dem Fenster sprang und in einem Bottich voll Lasagne landete. Na ja. Immerhin hatte er positiv geendet.

Katie erwachte dadurch, dass gleißendes Sonnenlicht auf ihre Augen fiel.

„Was zum-’’ Sie kniff ihre blauen Augen fest zusammen, hielt sich die Hand vors Gesicht und stöhnte genervt auf, bevor sie sich ihre Decke schnappte, einrollte wie eine Katze und sich wieder umdrehte.

„Noch fünf Minuten…“
 

Verärgert - über Katies Reaktion - zog Oliver seine Augenbrauen zusammen. Okay, ... wenn sie es denn unbedingt so haben wollte, ... er würde auch zu anderen Mitteln greifen. Da kannte er ja gar nichts.

"Bell, wenn du nicht in 2 Minuten aufstehst, werde ich dich zu 100 Strafrunden ums Quidditchstadion verdonnern. Nicht zu vergessen die 5 von gestern", drohte er der blonden Jägerin an, krempelte die Ärmel seines Hemds hoch und schnappte sich das eine Ende der Decke, in welche sich Katie eingerollt hatte.

Vergessen war der Kuss von gestern. Jetzt musste sich der Schotte um weitaus wichtigere Dinge kümmern: 'Wie bekam er Katie am schnellsten aus dem Bett?'

"Ich meine es ernst!" Oliver zog einmal kräftig an der Decke und konnte ein drittes Mal[!] Bells Schlafanzug bewundern.

Räuspernd ließ er seinen Blick zur Seite schweifen, da bei der Aktion 'Reiß dem müden Mädel noch einfach mal die Decke weg' ihr Oberteil ein klein wenig in die Höhe gerutscht war und er einen kurzen Blick auf ihren flachen Bauch hatte erhaschen können. Nicht das es beabsichtigt gewesen war, ... aber der Anblick war sehr nett gewesen.

"Ich werde dich auch höchstpersönlich zum Quidditch-Feld tragen!", ging es auch schon lautstark weiter und Leanne begann hörbar ihr Kissen zu bearbeiten.

Wahrscheinlich würde sie ihn ein weiteres Mal verhexen, würde er nicht bald das Feld räumen. Aber bevor er sich nicht sicher war, dass Katie auch wirklich beim Quidditch-Training antreten würde, würde er sich hier keinen Millimeter hinfort bewegen.
 

Katie ignorierte das störende Summen in ihrem Ohr – wahrscheinlich eine lästige Fliege – und schlug mit der Hand um sich, um sie zu verscheuchen.

„Blöde Mistviecher“, nuschelte sie ihn ihr Kissen und zog die Beine an.

Sie trug zum Schlafen gewöhnlich einen langen Schlafanzug, hatte sich jedoch aufgrund der Hitze ihn den letzten Nächten dazu hinreißen lassen, in Hotpants und Top zu schlafen.

„Hm?“, meinte sie nun – sie glaubte etwas von Strafrunden gehört zu haben und öffnete müde ein Auge:

Wood stand vor ihrem Bett und hatte offenbar wütend die Hände in die Hüften gestemmt.

Was wollte der denn hier? Das war bestimmt wieder einer dieser Albträume.

Vermutlich zwang er sie gleich auf einen Stuhl, kettete sie fest und zwang sie, alle Sternbilder aufzusagen und sie mit dem Besen auszufliegen.

Das würde ihm so passen. Grummelnd und fluchend wühlte sie durch ihre blonde Lockenmähne und drückte sich ihr Kissen auf den Kopf. Das würde ihn schon lehren, ihr Albträume zu bescheren.

Die nervige Stimme wurde immer lauter. Verflucht, noch mal! Als ihr auch noch die Decke weggerissen wurde, sah Katie schwarz, sie rappelte sich auf – wobei ihr Top etwas nach oben rutschte – und funkelte Traum-Oliver wütend an. Bis ihr allmählich dämmerte, dass das Ganze kein Traum war.

„Wood, verzieh dich oder ich hetz dir nen Fluch auf den Hals der sich gewaschen hat!“, kam Leannes Stimme aus der anderen Ecke des Schlafsaals und Kate konnte sie gedanklich nur anfeuern.

Auf Olivers Drohung ging sie nicht ein – das traute er sich doch sowieso nicht.

Sie schnappte sich also ihre Decke zurück, blitzte ihn noch mal gefährlich an, streckte ihm die Zunge raus und legte sich zurück ins Bett.

„Versuchs doch!“
 

Hatten die Mädchen eigentlich eine Ahnung, was sie den männlichen Wesen - wie Wood eines war - überhaupt mit so einem Aufzug, Hotpants und Top, antaten? Wohl nicht! Aber okay, ... normalerweise sollte sich hier auch kein Mann hin verirren. Oliver war bekanntlich die Ausnahme.

Aber auch für ihn war der Anblick nur schwer zu ertragen, ... ohne auf falsche Gedanken zu kommen. Verflucht sei Bell und ihr störrisches Verhalten! Konnte sie nicht einfach aufstehen und sich anziehen? Musste sie ihn - unbeabsichtigt - so quälen? Und wovon faselte sie da eigentlich? Fliegen? Er war nicht Professor Trelawney.

"Katie ... ", zischte Wood ein weiteres Mal wütend, trat aber automatisch und augenblicklich einen Schritt zurück, als sie ihn plötzlich so zornig anfunkelte. Oh man, die Frau konnte einem echt Angst einjagen. Aber nicht mit IHM!

"Lehre Drohung", schoss der Schotte zu Leanne zurück.

"Ich hab die Erlaubnis!"

Er hörte Leanne schnaufen.

"Das hast du, aber du sollst keinen Aufstand proben und uns unserem Schlaf berauben."

Oliver verkniff sich den unverschämten Kommentar, der ihm auf der Zunge lag und musste hilflos mit ansehen, wie Bell ihre Decke zurück eroberte.

OKAY! Sie wollte es anscheinend wirklich nicht anders. Sollte sie toben, kratzen, beißen oder was auch immer, ... er würde tun, was zu tun war.

Ohne weitere überflüssige Worte an seine blonde Jägerin zu verschwenden, trat er näher ans Bett ran, schob seinen rechten Arm unter ihren Rücken und den anderen unter ihren Kniekehlen. Blitzschnell und mit einer ungeheuren Mühelosigkeit hob er das Mädchen hoch. Sie war leicht. Ziemlich leicht sogar. Nun, ... wenn man auch bedachte, welcher Größenunterschied zwischen ihnen herrschte.

"Ich hab dich gewarnt Katie", entfuhr es ihm fast schon amüsiert, drehte sich mit ihr auf den Armen herum und steuerte die Tür zum Flur an.

"Da du dich nicht freiwillig anziehen wolltest, muss ich dich wohl so mitnehmen."
 

Katie seufzte genüsslich und wollte wieder in das Reich des Schlafes hinüber gleiten,

als Wood wieder anfing, sie zu nerven. Verflucht seist du, schottischer Dickkopf! Es war –

Ja, wie spät war es eigentlich?

Sie blinzelte und öffnete ein Auge, um auf die Uhr zu sehen – es war dreiviertel sechs.

Quidditchtraining.

Aha.

Nein.

Müde.

Wood hauen.

Schlafen.

So in etwa war Katies Gedankengang, als sie da immer noch im Bett lag und sich weigerte, auch nur einen Schritt daraus hinaus zu tun. Sie bekam das Gespräch zwischen Leanne und Oliver gar nicht mit, sondern überlegte, wie sie es am besten anstellte, liegen zu bleiben und zu schwänzen.

Und während sie noch so überlegte, spürte sie kalte Hände an ihrem Rücken und in ihren Kniekehlen.

Verdutzt öffnete sie schlagartig beide Augen, nur um Wood geradewegs ins Gesicht zu sehen.

Der Kerl hatte vielleicht Nerven! Hob sie hier einfach aus dem Bett! Was fiel ihm eigentlich ein, sie hier so zu begrapschen?

Sie war schließlich – konnte man sagen – halb nackt! Katie begann zu zappeln, was sich aber als äußerst schwierig gestaltete, denn Wood hatte einen recht festen Griff.

„Ich bin doch viel zu schwer für dich, Oliver!“, meinte sie kläglich und verpasste ihm einen leider etwas abgeschwächten Schlag auf die Schulter. Sie konnte nicht leugnen, dass sie von so einer Situation schon einmal geträumt hatte – wer wünschte es sich nicht, von Oliver Wood auf Händen getragen zu werden?

Aber trotzdem, seine Hand an ihrem Oberschenkel beunruhigte sie schon sehr.

//Bitte Wood, lass mich bloß nicht runter…//

„Bring mich zurück ins Bett, ich will weiterschlafen!“, zischte sie und sah ihm mit ihren blauen Augen noch einmal scharf an, dann verschränkte sie die Arme, während er sie weiterschleppte.
 

"Wow~ Katie, ... hör auf zu zappeln. Oder willst du, dass wir beide mit dem Boden Bekanntschaft machen?", warnte er sie eindringlich und sein Griff festigte sich noch um Einiges mehr. Wenn sie so weiter machte, ließ er sie noch fallen und das war das Letzte, was er wollte.

"Und keine Sorge, du bist nicht zu schwer!", versicherte der Schotte der blonden Jägerin mit einem frechen Grinsen und spürte den abgeschwächten Schlag gegen seine Schulter kaum. Das hatte sie auch ein einmal besser gekonnt.

Im Gegensatz zu Katie verschwendete Wood keinen Gedanken daran, wo sich seine linke Hand gerade überhaupt befand. Wenn er das täte, käme er wohl auf unsittliche Gedanken und das musste auf jeden Fall verhindert werden. Mann war eben Mann, - ... die Hormone spielten in diesem Alter erst recht verrückt.

"Nein", erwiderte Oliver dickköpfig und trug sie mittlerweile den Flur entlang, ... zur Treppe hin.

"Und Bell, der Blick zieht nicht. Du kannst mich noch so sehr tödlich angucken, ich lasse dich NICHT runter! Außer..." Er blieb kurz vorm ersten Treppenabsatz stehen, neigte seinen Kopf nach links in eine leichte Schräglage, um Katie besser ins Gesicht blicken zu können.

"... es wäre natürlich auch unverantwortlich dich bei diesem Wetter in diesem Aufzug vor die Türe zu schicken. Da du ohnehin schon wach bist, kannst du dich auch anziehen." Oliver setzte nun seinerseits eine strenge Miene auf und duldete keine Widerrede. Diese Frau kostete ihn echt Nerven! Wusste sie das eigentlich? Alicia und Spinnet waren nicht so schwer zu wecken. Zwar waren die beiden auch unausstehlich, aber da musste er nicht zu so derartigen Maßnahmen zurückgreifen.

"Ich kann dich natürlich weiter schleppen, ..." Aber auch er musste zugeben, dass er dies nicht ewig lang durchhalten würde. Irgendwann würde sie zu schwer werden.

Jedoch gab er ihr nun eine Chance dem Ganzen zu entgehen, indem er sie vorsichtig absetzte, sodass ihre nackten Füße den kalten Boden berührten. Der Arm um ihren Rücken blieb jedoch wo er war. Nicht das Bell plötzlich die Flucht ergriff und wieder ins Bett schlüpfte. Dann würde er sie diesmal ganz einfach über die Schulter werfen und sie wirklich zum Quidditch-Feld tragen.
 

Katie wollte natürlich nicht Bekanntschaft mit dem Boden machen und hörte dementsprechend auch auf zu zappeln – widerwillig, versteht sich. Das hieß jedoch nicht, dass sie ihren Widerstand aufgab.

Sie schaltete jetzt erstrecht auf Durchzug.

„Doch bin ich, lass mich gefälligst sofort runter oder ich schrei das ganze Haus wach!“, drohte sie und versuchte, sich durch pieken aus Olivers Händen zu befreien. Sie wusste, dass er kitzelig war, also sollte das seine Wirkung tun… Falsch gedacht. Auch das half nichts, sodass Katie sich für ein paar Sekunden still hielt um nachzudenken.

Sie könnte ihm damit drohen, ihm- Nein. Das würde doch zu weit gehen.

Matt ließ sie die Arme singen. Es half wohl doch nichts… Wenn sie sich jetzt ergab, würde er ihr das zwar immer wieder vorhalten, aber dann wurde sie diesen betörenden Oliver-Geruch los.

Das machte einen ja schier verrückt… Außerdem war er wieder einmal viel zu nah und wohin das führte, hatte man ja gesehen.

Bei dieser Erinnerung zuckte sie schmerzhaft zusammen. Nein, sie musste hier runter.

Erst jetzt bemerkte Katie, dass sie nicht allein waren. Die Weasleyzwillinge und Lee Jordan saßen in den Sesseln am Kamin – wobei Fred und George offensichtlich auf die Mädchen warteten, um gemeinsam hinunter zum Feld zu gehen – und starrten sie mit Tennisballgroßen Augen an.

Gott sei Dank ließ Oliver sie in diesem Moment hinunter, sodass sie wieder mit beiden Füßen auf dem Boden stand.

„Wood, wenn du mich nicht los lässt, kann ich mich wohl kaum anziehen.“, meinte sie genervt und entwand sich seinem Griff. „Es sei denn, du willst mir dabei auch noch zusehen.“

Sie hob eine Augenbraue, bevor sie schließlich die Treppen hinaufhüpfte um sich innerhalb von zehn Minuten zu duschen, die Zähne zu putzen und sich anzuziehen. Oliver überließ sie derweil Fred und George. Sollte er doch erklären, was los war.
 

Schulter zuckend und ziemlich unbeeindruckt quittierte der Schotte ihre Drohung. Sollte sie doch. Sie würde es ohnehin nicht tun. Dann wären nämlich sie BEIDE in Erklärungsnot und das wollte Bell ganz sicherlich nicht!

Auch nutzte ihr gezieltes Pieken nur recht wenig, ... obwohl Oliver sich schon ein Lachen verkneifen musste, welches sich so dreist über seine Lippen bahnen wollte. Anscheinend wusste sie ganz genau, wo sie ihn bearbeiten musste. Das war schon fast ein klein wenig unfair.

Als Wood sie unten am Treppenabsatz endlich wieder runterließ, fielen seine Blicke erstmals auf die Zwillinge und Lee Jordan. Er hatte das unangenehme Gefühl, dass seine Wangen ein klein wenig warm wurden. Aber das war sicherlich NUR Einbildung!

"Nein, danke. Den Anblick spare ich mir lieber", rief er ihr noch etwas unverschämt hinterher - wollte sich nicht die Blöße geben.

Oliver konnte regelrecht spüren, wie die drei Jungen ihn versuchten mit ihren Blicken zu durchbohren.

"Was?!", wand er sich schließlich hitzig an George und Fred, die anzüglich zu johlen begannen und ihre Lippen spitzten. Was sollte dieses alberne Verhalten?

"Komm schon, Wood. Es ist einfach ZU offensichtlich. Du flirtest laufend mit unserer liebreizenden Katie und dann entführst du sie auch noch mitten aus dem Mädchenschlafsaal. Was läuft da zwischen euch wirklich?", fragte einer der Rotschöpfe, Fred anscheinend, und sein Grinsen wurde noch eine Spur breiter.

"Das, .... da läuft gar nichts!", versuchte sich Oliver herauszureden. Er hatte weder Lust, noch die Nerven mit den beiden darüber zu reden. Außerdem schien Jordan ihn ohnehin gedanklich erdolchen zu wollen. Er sah ihn an, als wäre er ein lästiges Insekt, welches dringend zerquetscht werden musste.

"Und nun Schluss damit! Ich erwarte euch in 10 Minuten auf dem Quidditch-Feld. Besen könnt ihr im Spind lassen. Gebt das auch an die Damen weiter!" Ohne die drei noch einmal anzusehen, kletterte der Hüter flink durch das Portraitloch hindurch, raste die Treppenstufen hinunter, durchquerte die Eingangshalle und das Portal.

Es dauerte nur wenige Minuten und er erreichte schließlich das Quidditch-Stadion, beziehungsweise die Jungenumkleide und zog sich um, ...

Heute stand mal ein Training der ganz besonderen Art und ziemlich harten Tour an, ... mal sehen wie sich sein Team schlagen würde.
 

Fluchend zupfte Katie ihr Top zu Recht, bevor sie die Treppe zum Mädchenschlafsaal wieder empor stapfte. Dieser schottische Quadratschädel, dem gehörte mal mächtig eins mit dem Besen übergebraten – zumindest ihrer Meinung nach.

Sein letzter Zuruf brachte sie noch mehr zum Kochen, als ohnehin schon und sie schmiss die Tür ihres Schlafsaals zu, dass es knallte, woraufhin Leanne aufquiekte und aus dem Bett fiel.

Katie achtete nicht auf das Gefluche und Geschrei ihrer Mitbewohnerinnen, sondern schnappte sich Kleidung und Handtuch um zu duschen. Nachdem sie ihre ganze Morgenhygiene erledigt hatte, band sie ihre Haare zu einem Zopf und machte sich auf den Weg nach unten.

In der Umkleidekabine stieß sie auf Angelina und Alicia, die ihr mitteilten, dass sie den Besen vorerst nicht brauchten – zumindest hätten Fred und George das erzählt – und Katie ahnte Übles.

Jetzt würden die Strafrunden wohl zum Einsatz kommen… Und wenn schon! Sie würde ihm schon zeigen, dass sie sich nicht unterbuttern ließ. Sie würde diese Strafrunden ablaufen und zwar mit erhobenem Kopf, da konnte er machen was er wollte.

Katie schlüpfte in ihre Quidditchrobe, zog ihre Schoner an und eilte hinaus aufs Feld, wo Harry, George und Alicia schon warteten. Fred und Angelina waren noch nicht da. Dafür jedoch Oliver, der wie ein Pendel des Schicksals über ihnen schwebte.

Sie rolle mit den Augen und gesellte sich zu den anderen Dreien, wobei George und Alicia ihr immer wieder wissende oder forschende Blicke zuwarfen.

„WAS?“, fragte sie schließlich entnervt, doch die beiden steckten schnell die Köpfe zusammen und fingen an zu tuscheln. Katie rollte nur mit den Augen und wandte sich ihrem Käpt’n zu, als schließlich auch die Nachhut eintrudelte.
 

Ungeduldig tigerte Oliver, wie ein Raubtier auf Beutezug, vor den vieren auf und ab - warf immer mal wieder einen prüfenden Blick auf die Uhr und wirkte dabei fast schon wie ein Knallrümpfigen Kröter, der jeden Moment explodieren konnte. Wo bei Merlins Barte blieben Fred und Johnson? Hatten sich ihre Zungen miteinander verknotet, oder was?!

Wood wollte gerade seinen Unmut freien Lauf lassen, da bequemte sich auch endlich der Rest des Teams zu ihnen. Er verkniff sich dieses Mal einen Kommentar und kam gleich zur Sache. Er wollte keine Zeit mehr verlieren.

"Da es nun alle in dieser frühen Stunde geschafft haben aus ihrem Bett zu kommen, können wir ja endlich mit dem Training beginnen." Oliver sah George hinter hervor gehaltener Hand herzhaft gähnen. Nicht mehr lange und dieser würde hellwach sein.

"Natürlich gilt es auch die versäumten Strafrunden ums Quidditch-Feld abzuleisten." Das Team stöhnte gequält auf, Wood jedoch fuhr unbeirrt fort: "So ein bisschen Sport am morgen schadet niemanden und bringt euren Kreislauf in Schwung." Er war natürlich mitten in Fahrt und würde sie so schnell nicht gehen lassen.

"Und von Potter habe ich mir einige Muggelsportarten erklären lassen, die uns eigentlich nur helfen können." Der Schotte lächelte seinen Sucher kurz an, der sein Kopf jedoch schnell zur Seite drehte, da ihm ein empörter Blick seitens Freds getroffen hatte. Was hätte er denn tun sollen? Der Hüter hatte ihn vor Tagen regelrecht gelöchert.

"Völkerball, so nennt sich diese Sportart. Gefragt sind Geschicklichkeit, Treffsicherheit, Ausdauer und Geschwindigkeit. Vorher jedoch heißt es noch 5 Runden laufen, damit ihr euch aufwärmt." Damit endete sein Vortrag und er lief los - erwartete das sein Team sogleich mit zog. Das würde ihnen sicherlich ganz gut tun ...
 

Während sie Olivers Vortrag nur mit einem Ohr lauschte, gähnte Katie – angesteckt von George – ebenfalls herzhaft. Ihr tat alles weh vom letzten Training und ihr Kopf sagte ihr, sie solle sich wieder in ihr Himmelbett legen und selig weiterschlummern. Doch ihr hübsches Köpfchen war leider nicht ihr Kapitän und so überwand sie sich schließlich doch, ein paar Sekunden zuzuhören.

Mit dem Kopf auf Georges Schulter verarbeitete sie die eben aufgenommene Anweisung – wenn man müde und unausgeschlafen war, brauchte man zu allem etwas länger – und stöhnte gequält auf, als sie etwas von Strafrunden hörte. Sie verkniff sich ihren Kommentar und schloss die Augen, während sie weiter zuhörte, riss diese doch sogleich wieder auf um Harry einen vorwurfsvollen Blick zu zu werfen, dafür, dass er Wood solche Ideen in den Kopf setzte.

Na toll. Nun durften sie sich auch noch damit abquälen. Oliver würde keine Ruhe mehr geben.

„Kommt.“, meinte Alicia lustlos und nahm Angelina und Katie beim Arm um sie mitzuziehen, da diese zu müde waren, um sich von selbst zu bewegen.

„Je eher wir anfangen, desto schneller ist es vorbei.“

„Das glaubst du doch wohl selbst nicht, oder Leesh?“, fragte Katie hoffnungslos und trottete im Laufschritt hinter Wood her, um sich aufzuwärmen. Harry hatte sie und ihre beiden Freundinnen inzwischen überholt, nur die Weasleys waren noch hinter ihnen.

Nach der ersten Runde ums Feld wurde Katie langsam munter und legte an Tempo zu, was in ein Wettrennen zwischen ihr und Fred ausartete. Sie rasten gemeinsam weiter, überrundeten die anderen und plumpsten nach ihren fünf Runden mit zitternden Beinen ins Gras.

„Ich hab - keuch – gewonnen. Gibs - zu.“, schnaufte Fred mit bebendem Brustkorb und von sich gestreckten Armen, während Katie sich aufrappelte und sich die blonden Haare aus dem Gesicht strich. „Vergiss es, Weasley – hust – ich war mindestens eine Besenlänge vor dir!“

Nachdem sie wieder Luft in ihren Lungen hatten, halfen sie sich gegenseitig auf und liefen hinüber zu den anderen, die inzwischen auch mit ihren Runden fertig waren.

„Revanche, Katie!“, forderte Fred, „ich will eine Revanche, nach dem nächsten Training, klar?“

Katie streckte ihm frech die Zunge raus: „Aber gern, Verlierer. Also, Wood, was steht als nächstes an?“
 

Im Gegensatz zu Fred und Katie waren Alicia und Angelina nicht unbedingt erpicht darauf so sehr zu rasen, sodass Wood dem nicht mehr länger zusehen konnte und sein Tempo ein klein wenig verlangsamte und letztendlich hinter den Mädchen herlief.

"Johnson, Spinnet - sogar Professor McGonagall wäre schneller als ihr beiden. Los bewegt euch!", trieb er die zwei erbarmungslos an und schob sie wenige Meter vor sich her, indem er jeweils eine Hand auf ihren Rücken platzierte.

"Wood!", japste Angelina drohend nach Luft und warf ihren Kapitän einen vernichtenden Blick zu. Sie hatte, wie der Rest des Teams, totalen Muskelkater und ihre Beine fühlten sich schon wie Blei an.

"Vergleiche uns nicht mit Professor McGonagall", keuchte Alicia und beschleunigte ihr Tempo um es diesen Sklaventreiber noch einmal so richtig zu zeigen. Angelina folgte ihrem Beispiel und Oliver lächelte zufrieden - holte darauf hin zu Harry und George auf, die nebeneinander herliefen. Das Gespräch verstummte sofort.

Es dauerte etwas, ... aber jeder hatte schließlich seine fünf Runden abgelaufen und Potter ging am Ende hin zittrig in die Knie. Das Training war die reinste Folter und das am FRÜHEN MORGEN!

Oliver schien natürlich auch aus der Puste und schnappte nach Luft. Bei ihm ging das ebenfalls nicht alles spurlos vorbei und er musste sich einige Sekunden lang sammeln, bevor er die Frage von Bell beantworten konnte.

"Völkerball", war alles was über seine Lippen kam und warf Harry einen auffordernden Blick zu, damit dieser die Spielregeln erklärte. Etwas Muggelsport würde ihnen schon nicht schaden.

Der Sucher erklärte die einfachen Regeln in fünf Minuten, worauf der Schotte sie sogleich in zwei Teams einteilte und mit seinen Zauberstab währenddessen weiße Lienen aufs Quidditch-Feld zog, die nachher wieder von alleine verschwinden würden.

"Fred, Potter, Spinnet und Bell auf die rechte Seite. George und Johnson zu mir auf linke Feld." Oliver verschwand vorher jedoch noch kurz im Kapitäns-Büro - kehrte mit einem weichen Softball in der Hand zurück und gesellte sich zu George und Angelina. Letztere warf er den Ball zu, da sie als Jägerin wohl die besseren Chancen hatte jemanden abzuwerfen.

...und das Spiel begann...



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Cirra
2009-08-25T20:02:22+00:00 25.08.2009 22:02
wow wiedermal ein tolles kapi.

sooo früh und dann steht nen kerl im schlafraum und versucht einen zu wecken...so ein fiesling...wen blicke töten könnte wäre er bestimmt schon öfters gestorben^^

mach schnell weiter ja?
*knuff*
Von:  KurtHummel
2009-08-24T22:00:55+00:00 25.08.2009 00:00
Tolle Idee das Team Völkerball spielen zu lassen :D
Ich als Langschläfer kann Katie total gut verstehen, so früh aufstehen...

Oliver ist echt ein gewissenhafter Kapitän :)
Aber das Team ist nicht umsonst das beste

Täusch ich mich oder ist das mit Katies Kopf auf Georges Schulter aus einem Buch, das kommt mir so bekannt vor :D


Ich hoffe es geht weiter so schnell voran ;)
Lg
Von: abgemeldet
2009-08-24T17:23:59+00:00 24.08.2009 19:23
na oha, da ist oliver aber rengegangen^^
sie einfach so hochzuheben!!! ja, da ist es schon irgendwie klar, dass die anderen teammitglieder darüber reden!
und er kann mir nicht erzählen, dass da nix läuft! igendwie tun mir seine teamkameraden total leid. und damit mein ich nicht nur die strafrunden, sondern generell das training!
ich bin mal echt gespannt, wie das spiel ausgeht...

danke für die ens!!

glg emmett
Von:  Nachteule
2009-08-24T15:45:07+00:00 24.08.2009 17:45
Ich stell mir gerade vor, wie Wood Katie halbnackt zum Quidditchfeld trägt :D
Möchte nicht so jede getragen werden?
*schmacht*
Wie geil ~

Freu mich schon wenn's weitergeht...und Völkerball gespielt wird xD


Von:  eva-04
2009-08-24T15:27:31+00:00 24.08.2009 17:27
super süßes ganz tolles kappi^^
ich wand oliver auftritt so großartig^^
bin immer noch ganz begeistert^^
freu mich wahnsinnig auf das nöchste kappi^^ und darauf wie es weiter geht^^

*wink*
Von:  Temari-nee-chan
2009-08-24T14:11:56+00:00 24.08.2009 16:11
Sowas von Sklaventreiber kann man da nur sagen. OH gott so früh ich hätt ihn erschlagen. Oder mit nem Fluch belegt auch wenn das die nä Jahre Strafrunden bedeutet hätte.

Und was er sich erlaubt Katie einfach so aus dem Bett zu tragen und so zu tun als wärs das NOrmalste sie zum Training so zu bewegen. also ehrlich. Wobei gefallen hat es ihm schon *g* so eine zarte Haut zu spüren. *hust*

WEiter so ich hoffe mal dass das Training nicht allzu hart jetzt wird. Und ich hoffe dass Oliver sich auch mal Katies Vornahmen merken kann ...

LG Tanja
Von:  Brucas
2009-08-24T13:51:11+00:00 24.08.2009 15:51
rofl! :D
wuah, das erinnert mich an eines meiner rpgs XD es war eigentlich eine andere situation, aber schlussendlich kam es auch soweit, dass er sie auch unerlaubt ausm zimmer getragen hat. die sache endete jedenfalls nicht sehr glimpflich für die beiden, sondern auf dem harten boden, weil sie die treppe hinuntergefallen sind XDDD *hust*
find das kapitel cool :D mal schauen, wie die sich beim völkerball machen werden, hrhr
<3


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